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Over The Years

von

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6. Year - Can't you see?

Pairing: Harry Potter x Colin Creevey - aber nur andeutungsweise.

Perspektive: Harry Potter

Anmerkungen: Ich hab die ganze Zeit "Broken" von Secondhand Serenade gehört, aber es hat an sich nichts mit dem OS zu tun. Viel Spaß. :) (http://www.youtube.com/watch?v=CtIR9O2mgqw&feature=BFa&list=FL3lI580Kcqww&index=16)
 

- - -
 

Ich mochte eine gewisse Routine.

Das, was andere als langweiligen Alltag bezeichneten, war das, was ich mir am meisten wünschte. Keine ungewünschten Überraschungen und bitte keine Kämpfe mehr. Doch es schien, das würde mir nie vergönnt sein.

Ja, ich war Harry Potter, lebende Legende, aber trotzdem war ich doch noch ein ganz normaler Junge. Einer, der sich eigentlich keine Aufmerksamkeit wünschte.

Zum Glück gab es wenigstens ein paar Dinge im Leben, die routiniert waren. Die eine gewisste Stabilität versprachen.

So wie Ron und Hermine. Auch, wenn ich mich von Zeit zu Zeit mit einem von ihnen stritt, wusste ich doch genau, dass sie immer an meiner Seite waren. Das gab mir mehr Sicherheit als die beiden vermutlich wussten. Vielleicht ahnte Hermine etwas, aber Ron war defnitiv ahnunglos.

Ich setzte mich auf und starrte in die Dunkelheit des Schlafsaals.

Schlafen konnte ich nicht. Das konnte ich nie, wenn meine Gedanken wieder einmal Oberhand gewannen.

Gedanken darüber, warum das alles mir passierte. Darüber, dass ich allen um mich herum Unglück bescherte. Gedanken, dass ich nie schaffen würde, was man von mir erwartete.

Aber zum Glück gab es noch mehr Dinge, die mir Sicherheit verschafften.

Ich erhob mich und durchquerte langsam den Schlafsaal.

Dinge wie der tägliche Unterricht. Sogar die Tatsache, dass Seamus mit schöner Regelmäßigkeit Dinge in die Luft jagte. Besuche bei Hagrid, all sowas.

Langsam schloss ich die Tür hinter mir und ging die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinab.

Als ich sah, dass dieser nicht leer war, beendete ich gedanklich meine Liste.

Dass Colin Creevey immer da sein würde, um mich abzulenken, wenn ich in Gedanken versank.

Ja, Colin Creevey. Vorsitzender meines Fanclubs, wie nicht wenige ihn bezeichneten. Seine Verrücktheit nach mir hatte in den letzten Jahren abgenommen, obwohl noch immer eindeutig war, dass er mich mochte. Ich wusste nicht, weshalb.

So hyperaktiv und laut Colin am Tag sein konnte, so ruhig und nachdenklich konnte er in der Nacht werden. Mir war nicht klar, ob er es irgendwie spürte, wenn es mir nicht gut ging, oder, ob er jede Nacht im Gemeinschaftsraum saß, eingehüllt in eine Decke. Ich hoffte, es war ersteres.

„Hey Harry.“

Colin lächelte, als ich mich in den Sessel vor dem Kamin setzte, der seinem gegenüber war. Auch hier lag eine Decke. Ich musste ebenfalls etwas lächeln.

„Sieh mal, hier steht heiße Schokolade.“

Colin lächelte noch etwas breiter und deutete auf zwei Tassen auf dem Tisch. Wann immer ich ihn lächeln sah, musste ich an Werbung denken.

Er war inzwischen vierzehn oder fünfzehn, ich war mir nicht ganz sicher, aber er sah noch immer aus wie ein kleiner Junge, der einer Milchwerbung entsprungen war. Sein Haar war noch immer lockig, sein Lächeln noch immer naiv und seine Nase immer noch eine Stupsnase. Einige Dinge würden sich wohl vielleicht nie ändern. Da war sie wieder, die Sicherheit, die ich brauchte.

„Ich war eben auf der Toilette und, als ich wieder kam, standen die hier einfach. Ich nehme an, es waren die Hauselfen. Ganz schön praktisch!“

Angesichts seiner Freude über diese kleine Tatsache wurde mir erneut bewusst, was für ein Wunder diese magische Welt um uns herum war. Ron, der in dieser Welt aufgewachsen war, nahm sie für selbstverständlich. Aber Leute wie Colin und ich, die sie schon lange kannten, wir wunderten uns trotzdem oft noch über sie. Und ich denke, wir beide wussten, was für ein Glück wir hatten.

„Ja.“ Ich nahm eine der Tassen in die Hand und nahm einen Schluck. Das warme Getränk tat gut.

Trotzdem wusste ich nicht recht, was ich sagen sollte.

Ich beobachtete, wie Colin die Beine zu sich heran zog, um sich dann im Schneidersitz in den Sessel zu setzen. Noch immer war er klein genug, um das zu können.

„Konntest du auch nicht schlafen?“, fragte er mich. Ich schüttelte als Antwort lediglich den Kopf. Dennoch fühlte ich mich nicht müde. Vielleicht würde das erst am kommenden Tag einsetzen.

Er lächelte.

„Das dachte ich mir. Du hast oft Probleme zu schlafen, Harry.“

Ich nahm einen weiteren Schluck und antwortete nicht.

Dies war Teil der Routine. Colin testete, ob ich darüber reden wollte. Wenn ich das wollte, würde ich jetzt etwas erwidern. Aber das tat ich nicht. Und, wenn ich das nicht tat, wusste er, was es bedeutet. Und dann begann er stets...

„Ich hab heute Nachmittag die Bilder meiner Kamera entwickelt.“

Mich abzulenken.

„Es sind einige wirklich Gute drauf! Die vom letzten Quidditchspiel sind aber leider nicht so gelungen, wie ich gehofft hatte“, erzählte er.

„Wieso nicht?“

Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass Colin Fotos geschossen hatte. Aber so weit oben, wie ich flog, hatte ich das noch nie bemerkt.

„Der Regen und Nebel vom letzten Mal“, erwiderte er.

„Man erkennt beinahe nichts. Das ist ziemlich schade, ich hab einige ziemlich spektakuläre Treffer drauf gehabt.“

Ich nicke.

„Das ist wirklich schade“, pflichtete ich ihm bei und nahm einen weiteren Schluck.

„Was war noch auf dem Film?“

Colin begann zu strahlen. War das wirklich alleine die Freude, dass ich gefragt hatte? Faszinierte beobachtete ich, wie die goldbraunen Augen aufleuchteten.

„Ein paar Bilder von Dennis' Geburtstag. Am besten gefällt mir das, auf dem wir ihn gerade aufwecken. Man sieht, dass er gerade erst geschlafen hat! Und dann habe ich noch ein paar hübsche Pflanzen auf Kräuterkunde fotografiert. Ein paar Mal einfach irgendwelche Menschen. Lavender wollte, dass ich hübsche Fotos von ihr für irgendwas mache. Die sind da auch drauf.“

Er schien regelrecht begeistert zu sein, davon zu erzählen.

Und tatsächlich, der Gedanke an seine Bilder lenkte mich ab.

„Und Nachtaufnahmen. Ich habe ein spezielle Beleuchtung gehabt und die zum ersten Mal ausprobiert. Jetzt habe ich einige ziemlich gruselige Nachtaufnahmen aus dem Verbotenen Wald.“

Er lächelte zufrieden und nahm einen Schluck.

„Du bist nachts in den Verbotenen Wald gegangen? Alleine?“

Nur für ein paar Bilder? Ich hatte nicht viel Ahnung von der Fotografie, aber das erschien mir unbegründet. Ich hätte es auch nicht von Colin erwartet.

„Ja, aber nicht weit rein. Nur so weit, dass überall um mich rum Bäume waren“, antwortete er sorglos und nahm nun seinerseits einen großen Schluck.

„Ein wahrer Gryffindor also“, kommentierte ich beinahe amüsiert. Das hätte ich wirklich nicht erwartet und es überraschte mich. Aber, da ihm nichts passiert war, brauchte ich mir keine Gedanken zu machen.

„Nur alleine solltest du vielleicht das nächste Mal nicht gehen.“

Er konnte ja Dennis fragen, ob er ihn begleitete oder Ginny. Meinetwegen auch mich. Solange er nicht alleine unterwegs war.

Colin nickte und lächelte, doch irgendwie war es anders. Beinahe falsch, aber ich beschloss nicht zu fragen. Colin war nicht auf den Mund gefallen. Er würde es sicherlich sagen, falls etwas war.

„Weißt du...“

Ich wusste noch nicht ganz, wie ich das ausdrücken sollte. Aber er lenkte mich erneut ab, als er die Tasse absetzte und jetzt einen Schokoladenbart hatte. Ich schmunzelte.

„Warte, du...“

Ich beugte mich vor und wischte ihm mit dem Zeigefinger über die Oberlippe. Er erinnerte mich an ein Kind. So sehr, dass ich das Ganze sogar niedlich fand.

„Du hattest da was“, erklärte ich, als ich mich wieder zurück lehnte. Ich konnte beobachten, wie sich ein hellroter Schimmer auf seine Wangen und um die Nase schlich. So unangenehm musste ihm das doch gar nicht sein.

„Was wolltest du sagen, Harry?“

Er hatte also bemerkt, dass ich dazu angesetzt hatte.

„Weißt du, ich habe mich nie richtig bei dir bedankt.“

Ich stellte meine leere Tasse wieder auf den kleinen Tisch. Zweifelsfrei wüden die Hauselfen sich darum kümmern.

Colin schien überrascht.

„Wofür? Das mit der heißen Schokolade war ich nicht.“

Ich lächelte.

„Nein, nicht dafür. Für die Decke. Und, dass du mir von deinen Fotos erzählst. Und alles. Du bist wirklich ein Freund.“

Das war das erste Mal, dass ich ihn so nannte. Ehrlich gesagt war es auch das erste Mal, dass ich ihn so sah. Doch ich wusste, dass ich Recht hatte, als ich den erschrockenen Ausdruck auf seinem Gesicht wahrnahm. Positiv überwältigt, so würde ich seinen Gesichtsausdruck nennen.

„Also...danke vielmals.“

Ich stand auf und zog ihn am Handgelenk ebenfalls von seinem Sessel. Er wehrte sich nicht und ich stellte fest, wie leicht er eigentlich war. Sehr klein und leicht für sein Alter.

Als wir beide voreinander standen, zog ich ihn in eine ungewohnte Umarmung. Tatsächlich war es mehr als ungewohnt, jemanden einfach für eine längere Zeit zu umarmen. Und dann auch noch Colin. Ich hatte Angst, ihn zu zerbrechen, so zart wie er war. Ich lächelte amüsiert über meine eigenen dummen Gedanken.

Als ich ihn wieder los ließ, musterte ich den kleinen Gryffindor, der eine Stufe unter mir war.

„Du siehst müde aus. Lass uns ins Bett gehen. Vielleicht klappt es ja jetzt mit dem Schlafen.“

Colin nickte langsam und legte seine Decke, die inzwischen auf den Boden gefallen war, zurück auf den Sessel.

Dann wandte er sich wieder mir zu.

„Egal, was du denkst, Harry, oder was andere sagen. Ich werde immer an dich glauben, weil ich weiß, dass du alles schaffen kannst. Du bist der geborene Held. Und wir alle sollten dir danken.“

Er lächelte wieder dieses undefinierbare Lächeln. Eins, das nicht fröhlich war.

„Ich bewundere dich.“

Obwohl ich das wusste, verpasste es mir regelrecht eine Gänsehaut, es so leise und ehrlich ausgesprochen zu hören. Jemand glaubte an mich. Jemand bewunderte mich. Dieser Jemand war Colin.

Plötzlich ging es mir viel besser.

Colin stellte sich auf die Zehenspitzen – dabei war ich auch nicht besonders groß – und hauchte mir wirklich einen Kuss auf die Wange. Es wirkte nicht einmal seltsam, denn Colin war einfach so. Es passte zu ihm, deshalb wunderte ich mich nicht.

„Und bitte.“

Ich lächelte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Anuri
2011-09-01T13:10:35+00:00 01.09.2011 15:10
Ich komme auch endlich dazu das 6. Kapitel zu lesen :)

An das Kapitel bin ich mit etwas skeptisch rangegangen. Ich und Harry sind nie wirklich warm geworden. Dann auch noch eine Ich-Perspektive.
Aber wie immer war ich positiv überrascht. Die Geschichte ist wirklich schön zu lesen und auch ziemlich süß.
Ich finde es gut wie du aus einer 'Alltäglichen' Szene etwas ganz besonderes machst :)
Von:  Mikage-chan
2011-08-08T11:48:01+00:00 08.08.2011 13:48
*quietsch*
Maaan... das ist sooo kawaii! Auch wenn es nur angedeutet ist. Es ist voll toll geworden und Harry gefällt mir echt sau gut in deiner FF!
Ich mag total gerne seine Gedabjebgänge... dass er sich nach der Routine sehnt und nicht nach den Abenteuer und dass er sich ein etwas normaleres Leben erhofft.
Und wie dankbar er seinen Freunden ist, dass sie ihm eine Stütze sind. *voll auf begeistert*
Und dann wie Collin sich gegenüber Harry benimmt... dass er nie nachfragt wenn Harry etwas auf dem Herzen liegt, sondern wartet bis er es erzählt... Das finde ich einfach nur Zuckersüüüüüüß x3
Collin ist sooo übel naiv, dass es schon irgendwo beängstigend ist. Aber das ist eben Collin... Und wie er mutig Harry auf die Wange küsst! >///< Das ist wirklich süß x3
(Ich mag Harry ja so oder so XD Nicht so wie ihr Kch!) XDDD
Und ich kann Leea nur wieder Recht geben. Die Sache, dass Harry so übervorsichtig gegenüber Collin ist, find ich total niedlich! Tja Harry ist sehr rücksichtsvoll und sooo *smile*
Stimmt... wo sie es so sagt: Nur noch ein Kapitel XD Bin gespannt, welches Pair da noch übrig bleibt... bzw welches evtl wiederholt wird. Wobei ich denke eher, dass es wieder ein anderes sein wird.
Wobei die Idee, dass man im Finalen Kapitel alle Pairings nochmal erleben wird, wie sie vllt einen Schritt weiter gehen... das wäre auch eine sehr interessante Möglichkeit! Man lasse sich einfach überraschen :D
Also mach brav weiter sooo x3

Dein anderes Ich!!
Von:  Eispfote
2011-08-01T20:43:54+00:00 01.08.2011 22:43
ja du hattest recht...
es wirkt echt nicht seltsam XD
es ist sogar richtig süß^^
im ernst... ich glaube du könntest über die beklopptesten, unlogiksten pairings pairings schreiben und es würde ganz normal wirken XDDD

ich fand es sehr interessant wie colin zu etwas beständigem und halt gebendem wurde. ich hab das ehrlich gesagt noch nie in ihm gesehen - so aufgedreht und überschwänglich wie er ist XD
Von:  Sassassin
2011-08-01T17:09:56+00:00 01.08.2011 19:09
Wehe ich bin nicht die Erste, die kommentiert! >_< (Ich bin langsam mit lesen xD)
Hach, ich fand das so nielich!
ch dachte erst: Schade, nur angedeutet. Aber jetzt find ich es so viel besser. Aww, die zwei sind süß.
Eigentlich könntest du Harry übernehmen, da wirkt er nicht einmal so nerig. Hautüpsächlich macht eh colin das ganze so toll xD
Also ih fand es gut, dass es so eine alltäliche szene war. vor allem weil harry im 6. Band ja wirklich probleme mit dem shlafen hatte, nur , dass da niemand für ihn da war. Aber jetzt hat er colin. Ach, colin wird auch mit 60 noch süß aussehen...(eventuell...), wenn er weiterhin milh trinkt xD
Den Satz hier: Als wir beide voreinander standen, zog ich ihn in eine ungewohnte Umarmung. Tatsächlich war es mehr als ungewohnt, jemanden einfach für eine längere Zeit zu umarmen. Und dann auch noch Colin. Ich hatte Angst, ihn zu zerbrechen, so zart wie er war. Ich lächelte amüsiert über meine eigenen dummen Gedanken.

Den fand ich so niedlich <3 Weil es zeigt, wie vorsichtig harry eigentlich mit colin umgeht und hach <3 ein tolles willkommensgeschenk :D (Yay, nach 9 STunden fahrt bin ich da :D)

Danke x3 Jetzt kommt nur noch ein kapitel...ich bin gespannt! x3

Hab dich lieb, deine Nee-chan


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