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Weihnachten einmal anders

von

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Endlich auf dem Heimweg

Ironhides gluksendes Gelächter verstummte abrupt, als er bemerkte, dass er beobachtet wurde. Immer noch mit einem freudigen Grinsen auf dem Gesicht drehte er sich langsam zu den Menschen um.

„Alles in Ordnung?“, fragte Will und zog eine sorgenvolle Miene. Helena und ihre Enkel guckten ebenfalls besorgt, zugleich aber auch sehr nachdenklich aus der Wäsche.

„Ja, sicher doch. Was sollte denn nicht in Ordnung sein?“, stutzte der Waffenexperte und rieb sich irritiert sein Kinn.

„Ähm, wenn ich dich erinnern darf, du bist gerade ausgerutscht und mit voller Wucht auf den Boden geknallt und anstatt zu fluchen oder aufzustöhnen, lachst du. Findest du das etwa normal?“

„Ach dass meinst du.“, grinste Hide und fuhr dann weiter fort,“Meine Sensoren arbeiten endlich wieder einigermaßen normal und deshalb habe ich in dem Moment des Sturzes eine sehr erfreuliche Entdeckung gemacht. Da hat dann halt die Freude über den Schmerz gesiegt.“

Der Major schüttelte mit dem Kopf, Ironhide konnte manchmal ohne, dass er es wahrscheinlich selber wollte, verwirrend und zu gleich aber auch urkomisch sein.

„Okay, dass müssen dann aber echt tolle Neuigkeiten gewesen sein.“, entgegnete Will und schaute seinem mechanischen Freund fragend in die Optiken.

„Das kann man allerdings laut sagen: Der Schneesturm hat endlich etwas nachgelassen und das dürfte unseren Heimweg, wenn auch vielleicht nur vorübergehend, wesentlich einfacher gestalten.“, erklärte der schwarze Autobot sichtlich erfreut.

„Wenn das mal keine guten Nachrichten sind.“, lachte Helena und freute sich zusammen mit Jason und Sammy natürlich ebenfalls .

„Okay Großer, bist du denn wieder soweit fit?“, fragte der Major etwas nachdenklich.

„Das wird schon irgendwie gehen und ich habe ehrlich gesagt, schon wesentlich Schlimmeres überstanden, wobei dieses Schneesturm aber auch nicht zu verachten ist.“, gab der Waffenexperte wahrheitsgemäß zu und versuchte sich langsam aufzurichten.

„Okay, jetzt merk ich doch etwas.“, stöhnte ´Hide. „ Ich fühle mich, als wäre ich fast so alt wie der gute, freundliche, etwas ungewöhnliche und zugleich betagte Autobot, der leider nicht mehr unter den Lebenden weilt.“, seufzte Ironhide während er sich in gebückter Haltung seinen Steiß massierte.

„Wenn wir wieder Zuhause sind, sollte sich das der Doc besser mal ansehen. Sonst fängst du nachher noch an, genau so ein verrücktes und wirres Zeug zu quatschen, wie der Gute alte Jeti.“, grinste Will etwas schadenfroh.

„So schlimm ist es dann doch nicht.“, wiegelte der Waffenexperte schnell ab und versuchte sich möglichst gerade hinzustellen. Was ihm sogar gelang, nur sein Gesicht verriet dem Major, dass er doch noch Schmerzen zu verspüren schien und ihn plagte nun doch das schlechte Gewissen. Schließlich wusste er von `Hides Arztphobie, auch wenn er den Grund dafür bis heute nicht erfahren hatte, aber er wollte seinen außerirdischen Freund in der Sache auch nicht bedrängen. Eines Tages würde er ihm bestimmt davon erzählen und so lange würde er sich in Geduld üben müssen.

„Ihr habt auch einen Arzt? Wow, das hätte ich jetzt nicht gedacht.“, staunte Jason nicht schlecht.

„Warum auch nicht.“, lachte Helena. „Auch Autobots können sich verletzen oder krank werden.

„Ja, den haben wir, aber ich geh da ehrlich gesagt nicht besonders gerne hin. “, seufzte Ironhide.

„Das versteh ich nur zu gut, wer geht schon gerne zum Arzt? Wer ist denn eigentlich dieser Jeti?“, fragte Sammy und sah zuerst Will und später dann auch `Hide neugierig an.

„Top Secret.“, antwortete Will kurz und wechselte dann aber direkt das Thema.

„Ich denke es wird langsam Zeit, dass wir aufbrechen. Annabelle wartet auf ihre Medizin und wir sollten es ausnutzen, dass der Sturm nachgelassen hat.

Der Waffenexperte nickte zustimmend.

Jason und Sammys Gesichter zeigten nur zu deutlich, das sie Ironhide und Will nicht gerne gehen lassen wollten, aber sie wussten natürlich genau, dass dies unabdingbar war.

„Sehen wir uns irgendwann wieder?“, fragte der junge Mann vorsichtig.

„Wenn ihr mit hoch und heilig versprecht, keinem zu erzählen, was ihr heute gesehen und erlebt habt, kommen wir euch bestimmt bald mal wieder besuchen. Dann lernt ihr auch den Rest der Familie kennen.“, grinste der Familienvater und wurde kurze Zeit später überglücklich von den beiden Teenagern umarmt.

„Nicht so doll.“, lachte Will und erwiderte die Umarmung seinerseits. „Ich hoffe, dass ist so in Ordnung?“, der Major sah Helena an und hoffte auf ihre Zustimmung.

Die Angesprochene nickte nur und antwortete :“ Wie könnte ich das verbieten, ich würde mich natürlich ebenfalls sehr über euren Besuch freuen.“

Will zog sich derweil die schützende Kleidung inklusive Mütze und Skibrille wieder über. Letztere verweilte aber vorerst nur an seiner Stirn, war aber so im Fall der Fälle schnell einsatzbereit.

„Dann zeige ich euch auch meinen special Trick“, lachte der Waffenexperte und kniete sich vorsichtig hin, damit Will später leichter auf seine Schulter gelangen konnte.

„Du meinst, wie du dich verwandelst?“, staunte Jason mit großen Augen.

„Transformieren, um es genau zu sagen. Genau, das würde jetzt leider zu viel Zeit und Energie in Anspruch nehmen.“, erklärte ´Hide wahrheitsgemäß.

„Cool! Darauf freue ich mich schon.“, rief Sammy mit aufgeregter Stimme.

Der Major drückte auch Helena noch einmal fest, kletterte dann auf die schwarze Hand des Waffenexperten und gelangte mit seiner Hilfe auf seinen altbekannten Platz. Schnell befestigte er sich dort, den Rucksack ließ er sicherheitshalber auf dem Rücken, denn er enthielt die wichtigen Medikamente für seine Tochter.

Zum Abschied bedankten sich beide noch einmal für alles und anschließend öffnete der schwarze Roboter geschickt das Tor. Dann bewegte er sich auf allen Vieren nach draußen, wo kaum noch Schnee vom Himmel fiel und auch der Sturm hatte deutlich an Kraft verloren.

Will setzte seine schützende Brille auf, dann erhob sich der Waffenexperte zu seiner vollen Größe.

Jason, Sammy und auch Helena winkten den beiden ungleichen Freunden ein letztes Mal zu, dann machten sich Ironhide und Will auf den langen Heimweg.
 

Bis zu diesem heutigen Tag hatte die pensionierte Ärztin nie an die Existenz von außerirdischem Leben geglaubt, aber sie wurde nur zu deutlich eines besseren belehrt. Dieses Geheimnis würde sie bewahren und nur mit ihrer besten Freundin, die den schwarzen Riesen ebenfalls kannte, und natürlich ihren Enkeln darüber sprechen.

Als Will und Ironhide nicht mehr zu sehen waren, nahm sie ihre beiden, wie angewurzelt und starr vor Faszination dastehenden Nachkommne, sanft in den Arm und führte sie vorsichtig zurück in die Scheune.

Schließlich war es trotz des nachlassenden Unwetters immer noch sehr kalt und beide Teenager waren nicht gerade warm angezogen. Helena hoffte, dass der Rückweg für die Zwei einfacher zu meistern sein würde. Will hatte ihr außerdem versprochen, sich zu melden, sobald Annabelle und gegebenenfalls auch `Hide versorgt sein würden.
 

„Dann gib mal ordentlich Gas, Black Beauty.“, lachte Will und klapste seinen Freund aufmunternd an den Hals, als sie die Farm bereits hinter sich gelassen hatten.

„Hey, ich bin doch kein Pferd.“, schnaubte der Waffenexperte entrüstet. Der Atem des schwarzen Autobotes kondensierte und Will musste sich mit seiner Hand über die Brille wischen, um wieder etwas sehen zu können.

„Heute wohl mein Großer.“, lachte Will, „Und außerdem essen sowohl Pferde als auch Transformer gerne Würfel. Nur sind die Deinigen aus Energon und ihre eben aus Zucker.“

„Was für ein Vergleich.“, grummelte der Waffenexperte und schüttelte ungläubig seinen Kopf.

„Obwohl eigentlich der Name Fury besser zu dir passen würde.“, stichelte der Major munter weiter.

„Jetzt reicht es aber, so schlimm wie dieser Aggro-Gaul bin ich nun auch wieder nicht! Das besagte Pferd war laut Internet zornig, störrisch und sogar unberechenbar.... Gib mir lieber noch zwei Würfel Energon, bei dem ganzen Gerede über Würfel habe ich jetzt doch Hunger bekommen.“, grummelte `Hide und funkelte den Familienvater wegen seines in seinen Optiken komischen Vergleiches böse an.

„Wie heißt das Zauberwort?“, fragte der Major, zog seinen Schal schnell etwas nach unten, damit sein außerirdischer Freund seine Gesichtszüge besser erkennen konnte. Dann grinste Will ihn sogar noch provozierend an.

„Sofort!“, grollte Ironhide kurz und knapp und seine Gesichtsplatten spiegelten seine Wut nur zu deutlich wieder.

„Wie war das mit dem zornigem Pferd?“, schnurrte der Major und zwinkerte seinem schwarzen Freund auffordernd zu.

Woraufhin ihn kurze Zeit später zwei zu schmalen Schlitzen verengte und wütend funkelnde Optiken anstarrten. Jeder andere Mensch und wohl auch Autobot hätte spätestens jetzt bei dem Anblick vor Angst gezittert, aber Will war an solche Reaktionen seines Partners gewöhnt.

Er spielte sogar öfters solche kleinen Spielchen mit Ironhide. Er war aber auch der Einzige, der so etwas wagen konnte, ohne dabei Gefahr zu laufen pulverisiert zu werden.

„Bitte.“, lenkte jetzt der Waffenexperte überraschend ein und sein Zorn schien, so schnell wie er gekommen war, auch wieder zu verrauchen.

Will lachte leise und kramte aus seiner Jackentasche zwei blaugelbe Würfel hervor und hielt sie Ironhide hin, der diese dankbar entgegennahm und genüsslich nacheinander verspeiste.

„Siehst du, es wird doch langsam aber sicher immer besser. Du regst dich mittlerweile bei weitem nicht mehr so stark und schnell, wie noch vor wenigen Wochen auf . Und vor allem beruhigst du dich jetzt auch deutlich schneller wieder. Wenn du auf diesem Wege um das von Optimus angedrohte Antiaggressionstraining herum kommst, hätte sich das ganze Training doch gelohnt, oder?“

Der Waffenexperte war immer noch am kauen, daher nickte er lediglich zustimmend.
 

Optimus war vor gut zwei Monaten der Geduldsfaden gerissen und das kam bei dem gutmütigen und zugleich sanftmütigem Autobt eigentlich nur äußerst selten vor.

Aber Ironhide hatte sich während einer Übung von Skids und Mudflap dermaßen provozieren lassen, dass die Übung abgebrochen werden musste, weil sich der Waffenexperte und die Zwillinge aufs übelste rauften. Dank einer gehörigen Ladung Wasser beruhigten sich die erhitzten Gemüter aber doch recht schnell wieder und der Prime verdonnerte die Twins zu zwei Wochen Arrest. Ironhide, als den reiferen beziehungsweise Älteren und stärkeren der drei Raufbolde zwang Optimus zu einem Antiaggressionstraining. Ihm reichten die in seinen Optiken unnötigen Ausraster seines Waffenexperten zu genüge und er hoffte, diese Maßnahme würde ihn endlich lehren, sich zu beherrschen.

Will hatte natürlich versucht sich für seinen Partner einzusetzen und legte ein gutes Wort für ihn ein. Mit viel Glück und einigen Überredungskünsten gelang es ihm, Optimus davon zu überzeugen, noch einmal Gnade vor Recht walten zu lassen. Der Major musste dem Prime aber versprechen, dafür zu sorgen, dass Ironhide ruhiger werden würde, ansonsten müsste der Waffenexperte doch das spezielle Training absolvieren und er als sein Partner hatte die Pflicht, ihn dorthin zu begleiten.

Der Major stimmte zu und übte fortan fleißig mit ´Hide, indem er ihn des öfteren ohne Vorwarnung provozierte.
 

Nebenbei kamen sie natürlich sogar recht gut voran und legten Meile um Meile zurück. Einmal stolperte der schwarze Autobot, aber es blieb zum Glück ohne Folgen.

Leider setze auf den letzten zwei Meilen erneut stärkerer Schneefall ein, der den beiden ungleichen Freunden erneut zu schaffen machte. Ironhides Schritte wurden schwerfälliger und erneut machte ihm die Kälte zu schaffen. Wenigstens vereiste sein Gesicht diesmal nicht so stark, wie auf dem Hinweg.

Will bemerkte aber dennoch voller Sorge, dass `Hide bereits schwer kämpfen musste und wie eine alte Dampflok schnaufte.

„Geht es noch, oder sollen wir besser eine Pause einlegen?“, fragte der Major besorgt.

Ironhide schüttelte seinen massigen Kopf.

„Wenn ich jetzt stehen bleibe und mich setzte, weiß ich nicht, ob ich überhaupt wieder hoch komme und tragen kannst du mich ja schlecht.“, sprach er leise, aber dafür mit sarkastischem Unterton in der Stimme.

Der Major seufzte und nickte nur zustimmend.

„Noch gut eine Meile, das schaffe ich schon irgendwie. Aber die nächsten Jahre will ich von Eis und Schnee nichts mehr hören und sehen.“, grummelte Ironhide und wischte sich zum wer weiß wievielten Mal notdürftig über sein Gesicht.

„Das verstehe ich nur zu gut. Es tut mir sehr Leid, dass du wegen uns so leiden musst, aber ich bin dir dafür auf ewig dankbar und weiß nicht, wie ich das überhaupt jemals wieder gut machen kann “, sprach der Major, ihn plagte nach wie vor das schlechtes Gewissen, weil `Hide sich derart quälen musste.

„So war das aber nicht gemeint, ich tu das wirklich gerne für euch und du würdest das Gleiche für mich tun. Dafür sind Freunde schließlich da.“, lächelte der schwarze Autobot.

„Trotzdem danke ich dir und zu Hause machen wir es uns dann richtig schön gemütlich.“, sagte Will und nickte dem Roboter aufmunternd zu.

„Ohja, diese Heizstrahler sind wirklich toll, wenn es auf Diego Garcia nicht eh schon so warm wäre, würde ich mir glatt welche zulegen.“, lachte der Waffenexperte leise.

Will klopfte ihm abermals an den Hals und zeigte mit dem Daumen nach oben.

Irgendwie schien der Gedanke an etwas Wärme Ironhide motiviert zu haben, denn er legte alle noch verfügbaren Energien frei und ging wieder einigermaßen zügig weiter in Richtung der Farm der Lennoxs.

Endlich konnte man den sich in der Nähe befindende Wald sehen und Irohnhide stöhnte erleichtert auf, jetzt war es nicht mehr weit. Seine Beine und auch Hände waren wegen der Kälte erneut taub und ohne Gefühl. Aber innerlich fror er diesmal nicht so schlimm, wie auf dem Hinweg. Die Müdigkeit machte ihm aber dafür arg zu schaffen, alles in ihm schrie danach, sich einfach hinzulegen und Stasis zu halten.

Wütend kämpfte er dagegen an, das konnte und wollte er nicht zulassen, denn es würde für Will den sicheren Tod bedeuten, er selbst würde vermutlich „nur“ in Stasis Lock fallen. Und was würde dann aus Anabelle? Nein, er musste einfach weiter, egal wie. Er schüttelte wütend seinen Kopf und stapfte tapfer weiter durch den tiefen Schnee.

Will vermutete stark, dass sein Partner schwer mit sich selbst kämpfte und konnte aber leider trotzdem kaum etwas für ihn tun, lediglich das Hoffen und Bangen blieb ihm. `Hides Schritte wurden immer schleppender und auch langsamer, die Optiken waren kaum noch geöffnet. Der große schwarze Körper schwankte bereits bedrohlich hin und her.

Der Major sah dies natürlich alles und er wusste, er musste jetzt etwas tun, sonst würde sein großer Freund in den nächsten Sekunden entkräftet zusammenbrechen und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus eigener Kraft auch nicht wieder aufstehen. Also würde er das tun müssen, was er eigentlich niemals tun wollte, aber es war die einzigste Chance, dass bereits zum greifen Nahe Ziel doch noch zu erreichen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SephirothWhite
2011-04-18T12:24:18+00:00 18.04.2011 14:24
Uhuhuhuhu Spannend!
Was hat denn Will vor?
*hibbelig auf Stuhl hin und her rutsch*


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