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Alexander

von

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Diese Geschichte ist eine Love Story und beinhaltet gar keine Fantasylelemente, eben wieder etwas ganz typisches von mir. Ich wünsche euch viel Spaß damit und ich hoffe das es wenigstens einer schafft die 35 Seiten bis zum Ende durchzulesen. Okay ich kenne schon zwei Leute die das gemacht haben und deswegen widme ich euch beiden auch diese Story.
 

IHEGDL Safirachan und Pepchan
 

Ivy
 

Alexander
 

1.

"Guten Tag, ich bin ihre zukünftige Frau. Meine Schwester wird nicht kommen, sie hat einen anderen Mann kennen gelernt, aber weil sie nicht möchte das sie traurig sind, bin ich gekommen. Ich werde ihnen all die Unkosten die sie durch meine Familie hatten so ersetzen." Mia stand vor Alexander Woodward und schaute ihm direkt in die Augen. Die Worte die sie gerade ausgesprochen hatte kamen ihr so leicht vor, aber in Wirklichkeit spürte sie in ihrem Inneren eine gewaltige Unruhe. Wie konnte sie das nur hier tun, und wie hatte sie es überhaupt so locker über ihre Lippen überbringen können.

"Wie bitte, würdest du noch mal das wiederholen, was du gerade eben gesagt hast?" Alexander glaubte sich verhört zu haben. Nun stand er doch tatsächlich hier am Busbahnhof und wartete auf seine Verlobte. Und dann kam ihre Schwester und sagte nun so etwas. Vielleicht hatte er sich auch verhört, erst musste er vergewissern, wie gut er seinen Ohren wirklich trauen konnte.

"Alexa hat sich verliebt, und James ist auch ein guter Mann. Aber es ist einfach ungerecht was sie ihnen angetan hat, wo sie doch so viel für uns getan haben." Natürlich hatte er sehr viel für sie getan, er hatte ihnen so viel Geld gegeben, dass man davon fünf Jahre lang ohne Probleme leben konnte.

"Ich bin deswegen hier um sie an Stelle von Alexa zu heiraten. Und ich verspreche ihnen auch eine gute Ehefrau zu sein, vor allem wo sie jetzt so viel zu tun haben, ist es für sie sehr wichtig eine Stütze zu haben. Ich kann ihnen das Geld leider nicht zurückzahlen, da ich es nicht habe, aber..." Sie war nun so weit gekommen und jetzt versagte ihr ihre Stimme. Was war nur mit ihr los, Mia konnte sich das nicht erklären. Wahrscheinlich ängstigte sie dieser große Mann einfach zu sehr ein. Er stand vor ihr wie eine Mauer, seine schwarzen Haare glänzten und der Blick seiner dunkelblauen Augen schien sie vor Wut zu durchbohren. Mia musste zugeben das sie jetzt angst hatte, angst was als nächstes kommen möge.

"Das meinen sie nicht so wie sie es sagen, oder doch?" Alexanders Stimme hatte sehr wütend geklungen.

"Ja, ich habe es ernst gemeint. Alexa hat es strikt abgelehnt sie zu heiraten." Er zog scharf die Luft ein, und fuhr sich mit der einen Hand durch seine Haare. Dies war wahrlich nicht das, was er erwartet hatte. Wie konnte diese komische Person nur so etwas sagen, was zum Teufel dachte sie sich nur dabei.

"Ich glaube ihnen kein Wort! Und niemals in meinem ganzen Leben würde ich sie heiraten, haben sie schon mal in einen Spiegel geschaut?"

Mia wusste nicht, was sie sagen sollte. Diese Beleidigung ging ihr tiefer unter die Haut, als sie erwartet hatte. Und sie hatte gedacht dagegen gewappnet zu sein, aber das war sie nicht. Es tat weh so etwas zu hören. Ja, sie war keine besondere Schönheit mit ihren dunkelbraunen Haaren und ihren hellbraunen Augen. Und auch ihre Figur entsprach nicht der Welt des zwanzigsten Jahrhunderts, denn sie war etwas pummelig, vor allem um die Hüften. Aber nichts desto trotz hatte sie ihre Worte ehrlich herbvorgebracht und sie hatte es auch ehrlich gemeint. Aber jetzt fragte sie sich nur, was sie dazu gebracht hatte so etwas dummes zu tun, hätte sie nur nicht auf Alexa gehört. Dies war alles ihr Plan gewesen.

"Eigentlich hatte ich alles ehrlich gemeint, was ich ihnen bis jetzt gesagt habe. Aber sie können es ruhig vergessen, ich würde sie jetzt nicht mal für alles Glück auf dieser Erde heiraten." Ein kurzer Blick in seine Augen zeigte ihr, wie wütend er war. Und es bestätigte ihr wie falsch ihre Worte gewesen waren. Mia fühlte sich zu diesem Mann hingezogen und nur deswegen hatte sie dem Plan ihrer Schwester zugestimmt. Seit dem ersten Tag als sie ihn gesehen hatte, hatte sie sich gewünscht nur ein wenig hübscher zu sein als ihre Schwester.

"Also, sie wollen mir hier weiß machen, dass meine geliebte Alexa sich in irgendeinen anderen blöden Idioten verliebt hat und das sie nun an ihrer Stelle gekommen sind um meine Frau zu werden. Was zum Teufel glauben sie wer ich bin. Ein Kleidungsstück, dass man von der einen Schwester auf die andere ablegen könnte, in was für einem Zeitalter leben sie den? Und ich bin auch kein Armenhaus, dass einfach so Geld verschenken kann. Eine Pferdezucht aufzubauen ist kein Kinderspiel!" Alexander fuhr sich wieder durch seine Haare. Dies war eine verzwickte Situation und er war sich gar nicht mehr sicher, was er glauben sollte. Eigentlich war er heute an einem Montag zum Busbahnhof gekommen um seine geliebte Alexa abzuholen, er hatte solche Sehnsucht nach ihr gehabt und jeden Moment hatte er geglaubt er würde wieder in ihre wundervollen grünen Augen sehen. Aber wer war gekommen ihre hässliche kleine Schwester. Drei Jahre jünger und um ein paar Stufen unangenehmer. Mia war klein und pummelig und an ihr war nichts besonderes. Im Vergleich zu ihrer Schwester war sie eine graue Maus, und jetzt verlangte sie von ihm ihn zu heiraten. Er hatte seine ganzen Ersparnisse Alexa gegeben, nur damit er ihr ein angenehmes Leben in Chikago bereiten konnte, bis sie als seine Frau neben ihm wohnen würde. Was zum Teufel hatten sich diese beiden Frauen nun schon wieder ausgedacht.

"Ich verlange sofort, das du mir jetzt sagst, wo deine Schwester ist! Ich will mit ihr reden!" Der feste Tonfall bestätigte ihr, dass er keinen Widerspruch dulden würde.

"Alexa macht Urlaub mit James in den Seichellen, es ist eine Art Geschenk von ihm. Aber sie hat ihr Handy mitgenommen." Und mich hier alleingelassen. Immer noch hörte Mia die Worte ihrer Schwester: "Du bist von nun an für dich selber verantwortlich, wage es ja nicht zurück nach Hause zu kommen, ich kann mich nicht um dich kümmern, dazu habe ich dich einfach zu lange ausgehalten. James und ich wollen von dir in Ruhe gelassen werden, also komm nicht zurück aus Kanada." . Alexa war schon immer hart zu ihr gewesen, sie hatte sogar verlangt, dass Mia ihr Studium aufgab und arbeiten ging, damit sie ihren Teil in die gemeinsame Wohnung beisteuern sollte. Dabei wäre sie so gerne Ärztin geworden.

"Ich wünsche das sie wieder nach Hause kehren, ich werde sie nicht heiraten. Schönen Tag noch Mia." Alexander drehte sich um und ging zum Ausgang des kleinen Busbahnhofs, jetzt musste er ein Telefon finden um Alexa anzurufen.
 

Wenige Minuten später ging auch Mia nach draußen, hinaus aus dem Gebäude. Der Tag war sehr kalt, da der Winter schon längst ins Land gezogen war. Eine große Landstraße führte von hier aus in Richtung einer endlosen Einöde. An einer Stelle parkte ein alter PickUp. Und nicht weit entfernt konnte sie sehen wie Alexander in einer viel zu engen Telefonzelle stand und gerade telefonierte.

Aber dieser sehr gut aussehende Mann sollte sie eigentlich nicht interessieren. Er hatte ihr seine Meinung sehr deutlich klargemacht, also was zum Teufel interessierte sie noch, dass er jetzt ein gebrochenes Herz hatte, wegen ihrer egoistischen Schwester. Es war sowieso eine blöde Idee hier her zu kommen, aber sie hatte leider keine Wahl. Entweder weiter den Terror von Alexa ertragen oder hier ihr Glück versuchen. Und sie hatte auch einen kleine Hoffnungsschimmer gehabt, dass alles gut werden würde.

Mit einem Seufzer setzte sie sich auf ihre Reisetasche in der ihre einzigen Habseligkeiten verstaut waren und sogar die wurden sorgfältig von Alexa eingepackt, damit sie bloß nicht etwas falsches mitnahm, was ihr nicht gehörte. Das wenige Geld das sie hatte, hatte sie selbst heimlich gespart, aber das würde sie nicht länger als einen Tag hier über Wasser halten, außer sei hatte Glück und fand hier irgendwo einen Geldautomaten. Und für eine Rückkehr reichte es auch nicht.

Sie war leider dazu gezwungen sich hier einen Job zu suchen, wenn sie weiter etwas zu essen haben wollte. Aber hier in dieser Einöde glaubte sie nicht, dass sie irgendwo eine Arbeit finden würde. Denn sie war sehr viele Kilometer von Ontario entfernt.
 

Alexander kam wütend aus der Telefonzelle hinaus, er hatte Alexa leider nicht erreichen können. Immer wieder hatte sich ihre Mailbox gemeldet, auf der er ihr auch eine Nachricht dann zum Schluss hinterlassen hatte. Ein Blick zum Busbahnhof bestätigte ihm, dass Mia dort auf ihrer Tasche saß und die Straße hinunter starrte. Seine Gesichtszüge nahmen einen noch wütenderen Anblick an, denn er glaubte dieser falschen Person kein Wort. Wie sollte er ihr auch glauben, schließlich hatte er Alexa sehr gut kennen und lieben gelernt. So wie Mia sie ihr dargestellt hatte, schien es als wäre Alexa ein skrupelloses Frauenzimmer. Dabei hatte er eher das über Mia gehört. Alexa habe ihm ja schließlich erzählt, wie schwer ihr Leben nach dem Tod ihrer Eltern vor vier Jahren geworden war. Sie hatte sich permanent um ihre kleine Schwester kümmern müssen, die überhaupt keinen Respekt vor ihr hatte. Immer musste Alexa sie zu allem zwingen.

Alexander verstand nicht was sie noch hier zu suchen hatte, als er sah wie ein Bus nach Ontario ohne sie wegfuhr. Hatte er ihr nicht klipp und klar deutlich gemacht, dass sie wieder dort hin zurückkehren könne, wo sie auch hergekommen war. Heiraten würde er sie auf keinen Fall und sollte er Alexa tatsächlich an irgendeinen Schnösel verloren haben, dann sollte ihm das nur eine Lehre sein, wie er mit seinem kostbaren Geld umzugehen hat.

Schnell schritt er über die große Straße zu ihr rüber und als er neben ihr stand, sah er dass sie weinte.

"Was wollen sie?" Fragte sie ihn wütend und versuchte ihre Tränen zu verstecken.

"Ich frage mich, was sie hier noch machen, habe ich ihnen nicht klipp und klar gesagt das ich sie nicht haben möchte. Woher kommt den auf einmal diese Nächstenliebe, wenn ich bei ihrer Schwester zu Besuch war, haben sie mich immer nur mürrisch angesehen?" Mia fühlte wieder wie ihr Kampfgeist geweckt wurde, also von ihm wollte sie sich nicht herumschupsen lassen, da konnte er so attraktiv sein wie er wollte. Und sie wusste auch warum sie immer abweisend zu ihm war, denn einmal hatte er nur ihre Hand geschüttelt, und das hatte ihr vollkommen gereicht um sie aus der Ruhe zu bringen.

"Ich werde sie nicht heiraten, jetzt können sie es vergessen."

"Was soll das, und warum sind sie noch hier dann?"

"Jetzt sollten sie mir mal zuhören Alexander Woodward, ich bin aus Amerika gegangen um ein neues Leben zu beginnen, ich dachte ich könnte ihnen die Kosten für die Reise erstatten und die ganzen Unannehmlichkeiten die sie hatten. Sie wurden von meiner Schwester ausgenutzt und das sollte ihnen doch wohl klar sein. Ach vergessen sie es, sie glauben mir sowieso kein Wort, dass sehe ich ihnen an. Lassen sie mich einfach in Ruhe und kümmern sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten. Das alles war sowieso eine blöde Idee." Mia schnappte sich ihre Tasche und stand auf. Bald darauf begab sie sich die Straße entlang zu Fuß in die östliche Richtung, Alexander blicke ihr mürrisch nach. Natürlich glaubte er ihr nicht, so freundlich konnte vor allem sie nicht sein, dass wusste er von Alexa. Sie hat sie immer als einen kleinen und sehr cleveren Teufel bezeichnet.
 

Es hatte angefangen zu schneien. Mia lief immer noch die Straße entlang. Sie spürte wie ihre Schuhe voll durchweicht wurden. Die Straße war eine vollkommene Einöde für sich, außer einem großen Lastwagen war noch kein weiteres Auto an ihr vorbeigefahren. Ihr Magen rebellierte, denn sie hatte seit gestern abend nichts gegessen, aber sie wollte nicht aufgeben, irgendwo und dessen war sie fest überzeugt, müsste ja eine Stadt sein. Ihr neues Leben hatte miserabel angefangen, aber die Hoffnung wollte sie nicht aufgeben. Sie hoffte das ihre Eltern gut auf sie aufpassen würden, mir ihren vierundzwanzig Jahren fühlte sie sich noch zu jung zum Sterben. Sie vermisste ihre Eltern schrecklich und sie hasste es das diese sie ihrer Schwester überlassen hatten. Alle ihre Wünsche waren in dem Augenblick verpufft worden, als diese Starben.

Alexa war immer eine viel zu selbstsüchtige Person gewesen und sie hatte Mia immer gehasst, weil diese überall erfolgreicher war. Und es hatte ihr großen Spaß gemacht Mia wie eine eigene Bedienstete zu halten. Mia mach das, Mia mach dies, sie hatte nichts anderes gehört. Und immer wieder hatten sie sich gestritten und immer wieder hatte Mia nachgegeben.

Da war ihr Alexander Woodward wie ein Stern am Firmament erschienen, als er damals zu ihnen nach Hause gekommen war. Alexa hatte ihn durch Zufall kennen gelernt vor einem Jahr. Er trug einen modischen grauen Anzug und stand da in dem sehr kleinen Wohnzimmer und schüttelte ihr mit diesem grandiosem Lächeln die Hand. Tausende elektrische Schocks hätten nicht größeren Eindruck auf sie machen können als dieser Mann mit seinen tiefblauen Augen die sie warm angesehen hatten. Doch Alexander hatte immer nur Augen für Alexa gehabt und sie die kleinere Schwester hatte er nach diesem Abend immer wieder schief angesehen. Und Mia wusste auch warum, sie hatte gemerkt das Mia Alexander mochte und hatte ihm lauter Lügen über sie erzählt.

Als sie dann von der geplanten Hochzeit gehört hatte, war eine Welt in ihr zusammengebrochen. Es war ihr erst da richtig klargeworden dass sie sich in Alexander verliebt hatte und das sie ich auch gleichzeitig an ihre Schwester verloren hatte. Zurück zu Alexa wollte sie jetzt nicht mehr, hier hatte sie endlich die Gelegenheit von ihr weg zu kommen und die wollte sie auch nicht aufgeben. Sollte doch ihre zickige Schwester mit James glücklich werden, sie hatte ja Alexander nur ausgenutzt. Für Alexa wäre es nie in Frage gekommen in einem so kalten Land wie Kanada zu leben. Chikago empfand sie auch schon als kalt, deswegen hatte sie auch jemanden wie James gesucht, der ein Haus im sonnigen Florida besaß.
 

Alexander hatte sich ein wenig beruhigt. Er war in die Stadt gefahren, hatte ein erfrischendes Bier bei Mac Bride getrunken und sich ein wenig mit dem alten Mann aus Irland unterhalten. Jetzt konnte er seine Rückkehr nicht mehr herauszögern, er musste zurück und sich um seine Farm kümmern. Seit einer halben Stunde schneite es schon ununterbrochen und Alexander fuhr deswegen extrem vorsichtig. Sein alter Pickup hatte schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, aber er konnte sich einfach nichts besseres momentan leisten. Er hatte gehofft durch Alexa Unterstützung zu bekommen, einen Menschen der ihn im seinem Vorhaben bestärkte, dass er auf dem richtigen Weg war. Und seine Pferde waren auch sehr gut, aber immer noch gab es da auch noch Shaw Macay seine größten Rivalen. Shaw lechzt schon seit Jahren nach seinem Besitz, aber Alexander würde es ihm nie und nimmer geben, dafür war die Woodward Farm einfach zu wertvoll für ihn.

Mit quietschenden Reifen kam Alexander zum stehen, er glaubte er hätte jemanden auf der Straße gesehen, den er kannte. Aber wer ging den diesen Weg überhaupt entlang. Um Mia konnte es sich ja schwer handeln, er hatte ja geglaubt sie sei vor einer Stunde vernünftig geworden und wäre nach Hause gefahren. Langsam fuhr er im Rückwärtsgang zurück zu der Person, und er hatte unrecht gehabt, es war tatsächlich Mia.

"Steig ein!" Sagte er ihr, nachdem er die Beifahrertür aufgemacht hatte.

Mia hatte sofort bemerkt, dass es Alexanders Wagen war, der an ihr vorbeifuhr. Und es hatte sie sehr überrascht als er dann eine Vollbremsung machte. Sie wollte eigentlich etwas erwidern, aber es war kalt und hier bot sich ihr eine Gelegenheit. Vielleicht brachte sie Alexander auch in eine Stadt.

"Danke. Es wäre nett, wenn du mich in eine Stadt fahren könntest." Sagte sie dann mit einer zitternden Stimme.

"Die nächste Stadt ist über zweihundert Meilen entfernt und zurück nach Charlestown fahre ich jetzt auch nicht, bald wird es dunkel, ich hätte schon vor einer Stunde zurück auf der Farm sein müssen, Mike schafft die Arbeit nicht alleine."

"Warum hast du mich mitgenommen?"

"Warum bist du nicht dorthin zurückgegangen, von wo du hergekommen bist?" Stellte er ihr eine Gegenfrage.

"Weil es Alexa nicht möchte, sie hat gesagt dass ich jetzt für mich allein sorgen müsse und ihr nicht mehr auf die Nerven fallen soll. Sie und James bräuchten mich nicht und würden mich auch nicht mit nach Florida mitnehmen."

"Kannst du kochen?" Alexander wollte nicht mehr ihre Lügen über ihre Schwester hören, wahrscheinlich hatte sie sogar Alexa reingelegt und hatte ihr die Fahrkarte gestohlen.

"Ja, natürlich kann ich kochen." Mia schaute jetzt Alexander an, der irgendwie angespannt zu sein schien.

"Du kannst bei mir bleiben, ich gebe dir Arbeit. Du musst für die Arbeiter kochen und dich um den Haushalt kümmern."

Mia antwortete ihm nicht, eigentlich war sie dagegen, aber sie hatte keine Wahl. Hier in Kanada kannte sie sich nicht aus. Nur einmal hatte sie einen Urlaub mit ihren Eltern hierher unternommen, aber mehr auch nicht. Vielleicht war es tatsächlich keine schlechte Idee. Aber für Geld wollte sie nicht arbeiten.

"Einverstanden, ich werde ihren Haushalt führen, aber nur unter einer Bedingung. Ich werde den Winter über bei ihnen bleiben und wenn ich ihnen das Geld für die Fahrkarte so zurückgezahlt habe, werde ich in eine andere Stadt gehen und mir dort Arbeit suchen."

Alexander nickte nur, er fragte sich sowieso, was ihn dazu getrieben hatte ihr solch ein Angebot zu machen, aber jetzt war es zu spät. In wenigen Minuten würden sie in Woodward sein.
 

2.

Nachdem der Pickup eine Allee mit ganz vielen Bäumen durchfahren hatte, hielt er vor einem Haus an. Das große Holzgebäude ragte förmlich in der Schneeumgebung und wirkte auf Mia ein wenig unheimlich. Mia schaute aus dem Fenster und das was sie sah, ließ sie nicht gerade jubeln. Das Gebäude hatte zwei Stockwerke, doch die Fassade blätterte von überall ab und nur dadurch, dass es endlich hatte aufgehört zu schneien, konnte Mia sehen wie es tatsächlich um das Haus stand. Es war alt, war das erste was sie sagen konnte. Aber irgendwie strahlte es auch eine sehr angenehme Ruhe aus und das gefiel ihr. Nur es war unbedingt nötig, dass endlich ein paar Reparaturarbeiten daran durchgeführt wurden.

"Kommst du endlich?" Alexander war aus dem Auto gestiegen und forderte sie auf auch auszusteigen. Jetzt war der Moment der Wahrheit gekommen, Mia konnte ihm ja schlecht sagen, dass sie viel zu schwach war sich jetzt aus der warmen Umgebung im Inneren des Autos nach draußen zu begeben.

"Ja." Flüsterte sie deswegen leise. Jedoch als sie versuchte einen Schritt nach draußen zu setzten, knickte sie um. Alexander war zum Glück noch rechtzeitig zur Stelle.

"Alles okay, komm, was ist den los mit dir, kannst du nicht stehen?"

"Tut mir leid, aber ich glaube ich kann keinen weiteren Schritt mehr tun, meine Füße fühlen sich wie eingefroren an."

"Verfluchtes Frauenzimmer!" Er hatte nicht mal diese Worte ausgesprochen und schon befand sie sich in seinen Armen. Wie eine Feder hatte er sie auf seine Arme gehoben und ihm selbst kam der Gedanke wie leicht sie doch sei.

Mia wusste nicht was sie darauf erwidern sollte. Ihr ganzer Körper vibrierte förmlich und sie fühlte sich so ungeheuer wohl. Und warum sollte sie sich eigentlich gegen etwas sträuben, was ihr so gut tat. Deswegen kuschelte sie sich noch mehr in diese starken Arme die sie momentan so sanft umhüllten.

Alexander stupste mit der einen Schulter die große Tür auf und kam bald in der Halle zum stehen. Mick stand an der Küchentür und beobachtete jetzt Alexander mit offenem Mund.

"Ist das deine Verlobte?" Fragte Mick.

"Nein!" Erwiderte Alexander wütend. Ein Blick auf Mia bestätigte ihm das sie eingeschlafen war.

"Kommst du klar? Ich muss mich erst um sie kümmern."

"Ja." Mick beobachtete wie Alexander mit der kleinen Person auf seinen Armen die Treppen zum Obergeschoss bestieg. Er wunderte sich was das jetzt nun schon wieder zu bedeuten hatte. Dabei war Alexander heute morgen freudestrahlend nach Charlestown gefahren um eine grünäugige Schönheit abzuholen. Und jetzt war er mit einer sehr miesen Laune zurückgekehrt.

Mick war seit Jahren Alexanders bester Freund, und immer noch konnte er hinter die Fassade seines Freundes nicht blicken. Die beiden Männer unterschieden sich sehr. Mick lachte sehr gerne und war immer für Scherze aufgelegt. Alexander war dagegen eher der ruhige Typ. Aber nicht nur innerlich hätten die beiden Männer unterschiedlicher sein können als äußerlich. Während Alexander eher der dunkle Typ war, hatte Mick blondes Haar.

Aber Mick hatte schon lange aufgehört sich Gedanken über seinen Freund zu machen, jetzt hatte er dringenderes zu tun. Erst musste er das Essen für die zehn hungrigen Männer machen, die in der Küche warteten. Wäre Joanna bloß nicht abgehauen, hätte er nicht jetzt auch noch die Verantwortung dafür zu tragen müssen.
 

Sollte er das tun oder nicht. Alexander war sich nicht sicher, aber schließlich konnte sie nicht in diesen dicken Klamotten ins Bett gehen. Sein Versuch sie aufzuwecken hatte nicht geklappt und eine Hand auf ihrer Stirn bestätigte ihm, dass Mia Fieber gekriegt hatte. Jetzt fühlte er sich schuldig, dass er sie alleine gelassen hatte.

Während er leise vor sich hinfluchte und all das was ihn zu dieser Situation getrieben hatte, zog er sie schließlich aus.

Eine schmale Talje kam als erstes zum Vorschein und unter ihrer Vermummung merkte er erst, dass sie gar nicht so dick war, wie sie sich anzuziehen pflegte. Warum hatte sie sich immer so fest verpackt.

Nachdem er sie bis auf ihre Unterhose ausgezogen hatte, zog er erst einmal scharf die Luft ein. Ihre Brüste waren voll und üppig und ihre Figur war nicht dick. Nein genau umgekehrt, sie hatte genau an den richtigen Stellen das, was er so sehnlichst an manchen Frauen vermisste. Wundervolle runde Hüften, einen hübschen Hintern und unglaublich lange Haare. Er hatte sie noch nie mit offenen Haaren gesehen. Sie waren glatt und von einem leichten Silberschimmer, obwohl sie ein einfaches Braun als Grundlage hatten.

Mia fing wieder an zu zittern, und dieses riss schließlich Alexander aus seinen Gedanken und seinen Betrachtungen. Schnell zog er sich ebenfalls seine nassen Sachen aus und legte sich neben sie. Was sie jetzt brauchte war zuerst Körperwärme um ihren Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Es kostete ihn ein wenig Überwindung sie an sich zu ziehen und ihre weichen Brüste zu fühlen. Aber er hatte keine Wahl, an erster Stelle stand ihre Gesundheit, und seine angenehmen Gedanken musste er erst mal beiseite schieben.

Deswegen dachte er gar nicht mehr daran nach, wie wundervoll sie sich doch in seinen Armen anfühlte, sondern war über ihr Stehvermögen begeistert. Obwohl sie fast am erfrieren war, hatte sie in dem Wagen sehr standhaft und ruhig ausgesehen, erst als sie tatsächlich nicht mehr konnte, hatte sie etwas gesagt. Irgendwie bewunderte er sie ein wenig.
 

Ein Klopfgeräusch riss Mia aus ihren wundervollen Träumen. Sie hatte geträumt wie Alexander sie fest in seinen Armen hielt, aber ein Blick nach rechts und links bestätigte ihr, dass sie alleine in dem großen fremden Bett lag. Wo war sie hier überhaupt? Wenige Augenblicke später wusste sie es auch wieder.

"Na, endlich wach." Rief ihr Alexander von der Tür aus zu.

Mia erschreckte sich so sehr, dass sie augenblicklich sich im Bett aufrichtete, dabei rutschte ihr die Decke herunter, so das ihre Brüste jetzt zu sehen waren. Schnell riss sie sich zusammen und hob die Decke wieder hoch.

"Oh, ich... wo bin ich hier?"

"In meinem Zimmer. Du hattest Fieber gekriegt." Alexanders Stimme klang gleichgültig, und dabei hatte sie geglaubt einen gewissen Glanz in seinen Augen zu sehen. Aber jetzt schaute sie zur Seite, da es ihr ein wenig peinlich war.

"Hast du mich ausgezogen?" Fragte sie stattdessen.

"Ja."

Alexander drehte sich wieder zum Gehen um.

"Ruhe dich noch ein wenig aus, nachher zeige ich dir dann das Haus. Mick macht heute das Essen, also kannst du ruhig noch etwas im Bett bleiben."

"Alexander...?"

"Ja?"

"Bist du heute Nacht... ich meine... hast du neben mir gelegen?" Mia drehte ihren Kopf und blickte nun endlich Alexander wieder an.

"Nein. Warum?"

"Nicht so wichtig." Also hatte sie sich geirrt, ansonsten hätte er es nicht so ehrlich hervorgebracht. Warum hatte sie nur das untrübe Gefühl, das er sie die ganze Nacht im Arm gehalten hatte.
 

Auf dem Weg nach unten rief sich Alexander immer wieder zur Ordnung. Jetzt ging es sich um die wichtigeren Dinge zu kümmern als an Alexas kleine Schwester zu denken. Aber er konnte nicht anders. Der Anblick ihrer wundervoll weichen Brüste hatte ihn leider an die letzte Nacht wieder denken lassen. Daran wie wundervoll sie gerochen hatte, und wie er sie wieder beruhigt hatte, nachdem sie diesen schrecklichen Alptraum hatte. Und auch ihre Worte würde er nicht vergessen können:

"Alexa verdient es nicht so etwas Gutes wie dich zu bekommen, du hast besseres verdient Alexander, wenn du mich doch nur ein wenig mögen würdest."

Er spürte wie sich in seinem Inneren etwas regte. Warum war sie nur so anders als Alexa sie beschrieben hatte, nicht einmal hatte sie ihn zusammengestaucht wegen dem, was er zu ihr gesagt hatte. Sie kam ihm eher wie ein Engel als wie ein Teufel vor.
 

Mia war es unheimlich peinlich so etwas Alexander gefragt zu haben, aber sie musste Gewissheit haben. Nachdem sie ihre Tasche wiedergefunden hatte und jetzt wieder angezogen war, ging sie hinaus aus dem Zimmer und weit weg von dem großen Bett, das zu sehr nach Alexander Woodward roch.

Dass obere Stockwerk hatte insgesamt zehn Zimmer. Die meisten hatten alte Möbel aus Holz. Aber sie waren auch sehr schmutzig. Die Staubschicht hatte wahrscheinlich kein Mensch seit zehn Jahren entfernt. Eine breite Holztreppe führte nach unten. Sie quietschte bei jedem Schritt und Mia hoffte inständig, dass sie nicht gerade in dem Moment zusammenfiel als sie hier entlang ging. Auf der linken Seite im Erdgeschoss gab es ein großes Wohnzimmer, dass etwas sauberer war, aber dem eine gründliche Reinigung nicht gerade schaden würde. Die Bibliothek und auch das Arbeitszimmer von Alexander lagen ebenfalls auf der linken Seite. Sauberkeit stand wohl nicht an erster Stelle in diesem Haus, sagte sich Mia.

Auf der rechten Seite gab es einen großen Saal, der einem Ballsaal sehr nahe kam, wären da nicht der große Tisch für zwölf Personen gewesen, der es als ein Esszimmer auswies. Und die nächste Tür führte sie in eine ultramoderne aber sehr vernachlässigte Küche. Das schmutzige Geschirr stapelte sich meterweise in die Höhe. Die abgerissenen Tüten von irgendwelchen Fertiggerichten lagen in jeder Ecke und der Boden sah so grau aus, dass sie fast nicht gemerkt hätte, das es sich um karierte Fliesen handelte.

Resigniert schüttelte Mia ihren Kopf. Dieses Haus brauchte nicht nur eine Köchin, sondern eine Roboter für alle Lebenslagen.

"Ich weiß es sieht nicht sehr schön aus, aber für Alexander stehen die Pferde an erster Stelle, und seit dem Joanna abgehauen war, musste ich mich um alles kümmern, leider verstehe ich nicht viel davon. Guten Morgen." Mick stand an der Tür und grinste Mia an.

"Morgen, ich heiße Mia. Ich werde in Zukunft hier kochen und putzen, glaube ich."

"Freut mich, ich bin Mick." Er reichte ihr seine Hand. "Ich werde wieder an die Arbeit gehen, der Schnee muss erst weggeschaufelt werden. Alexander wollte eigentlich dass ich mich ums Mittagessen kümmere, aber ich glaube, dass werden sie jetzt machen."

"Ja." Mick war schon draußen und hatte ihre Worte nicht mehr gehört. Mia krempelte erst mal ihr Ärmel hoch und machte sich an die Arbeit. Aber schon das Öffnen der Vorratskammer, die voller Fertiggerichte war, zeigte ihr, dass es heute nur ein klägliches Mahl geben würde.
 

"Sie sieht umwerfend aus und freundlich ist sie auch." Mick stand in der Koppel von fünf Männern umringt. Alle hörten gespannt seinen Erzählungen über Mia zu.

"Und wie steht es um ihre weiblichen Vorzüge aus?" Einer der Männer zeichnete mit seinen Händen einen Frauenkörper nach. Und alle anderen Stimmten mit ein.

"Ja Mick, was meinst du, würde sie gerne mit mir ausgehen?" Fragte der hübsche Jonathan.

"Wer würde mit dir ausgehen?" Alle Männer drehten sich um, als sie diese tiefe und dunkle Stimme hörten. Alexander hörte sich fast drohend an.

"Mia." Die Antwort übergab ihm Mick, da sich von den anderen keiner traute etwas zu sagen. Alexander drehte sich rasch um und begab sich in Richtung des Hauses. Die Männer aber führten ihr Gespräch fort.
 

Alexander war sehr wütend, hatte er ihr nicht befohlen im Bett zu bleiben. Als er durch die Küchentür ging, sah er sie, wie sie auf einem Stuhl stand und irgendetwas in einer der oberen Vitrinen suchte.

"Was machst du da?"

Mia glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, diese so wütende Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Bei dem Versuch sich schnell umzudrehen, spürte sie wie sie unter ihren Füßen den Halt verlor.

Im nächsten Moment fand sie sich in seinen Armen. Alexander hatte sehr schnell reagiert, als er gespürt hatte, dass sie fallen würde.

"Entschuldige." Langsam löste sie sich von ihm. "Ich bin hier um zu arbeiten und nicht um ständig im Bett zu liegen."

Alexander aber drehte sich einfach nur um, ohne ihr auch nur eine Antwort zu geben. Mia war ein wenig enttäuscht, aber was hatte sie den erwartet, dass er sie in die Arme nimmt und leidenschaftlich küsst? So etwas konnte sie und dürfte sie sich nicht wünschen, vor allem deswegen weil er ihr nicht vertraute.

"Na gut, dann wollen wir mal, es muss doch möglich sein aus dem ganzen Zeug hier heute etwas vernünftiges zu kochen." Sagte sie laut, bevor sie ihre Gedanken um Alexander zur Seite schob und sich ihrer eigentlichen Aufgabe widmete.
 

Das Abendessen fing sehr ruhig an. Neben Mia und Alexander saßen noch fünf weitere Männer am Tisch. Einen davon kannte sie schon, und das war Mick. Die anderen hatten sich auch vorgestellt, aber es war ihr etwas schwergefallen sich all die zu merken. Jonathan war zweiundzwanzig und ein sehr hübscher junger Mann. Ned und Joshua waren Brüder, schon etwas älter, aber sehr liebenswürdig. Donald dagegen war ein sehr ruhiger und schüchterner Typ, der sich nicht traute den Menschen in die Augen zu schauen.

All diese Männer waren sehr freundlich, aber leider hatten sie gar keine Manieren. Sobald sie das Essen hereingebracht hatte, sind sie alle darüber hergefallen, als ob sie tagelang nichts gegessen hätten. Und als Mia den Wunsch geäußert hatte doch ein Tischgebet zu sprechen, bevor man sich ans Essen ranmachte, hatten sie alle ein wenig beschämt angeschaut.

"Es tut mir leid sollte das Essen nicht so gut gewesen sein, leider habe ich nichts besseres in der Vorratskammer gefunden."

"Macht nichts Mia, ich fand es großartig." Alexander verzog nur eine Braue nach oben, als er die Äußerung seines besten Freundes hörte.

"Es wäre sehr liebenswürdig, wenn ich einkaufen gehen könnte." Alle Augen richteten sich jetzt auf Alexander.

"Jonathan kann dich morgen in die Stadt fahren." Dies war so etwas wie seine Einverständniserklärung, dass sie bleiben konnte. Und auch die anderen Männer atmeten einmal tief durch. Sie mochten Mia, da sie sehr liebenswürdig war, und auch sehr hübsch. Mick hatte nicht gelogen.

"So ich mache mich mal auf den Weg zu Jack." Mick stand auf und wollte gerade gehen.

"Wer ist Jack?" Mia fragte sich schon die ganze Zeit, wo der letzte Mann sei, der doch auch hier am Abendessen teilnehmen sollte. Alexander hatte ihr gesagt, sie müsse für acht Männer kochen, aber der achte Mann fehlte.

"Jack ist krank, deswegen konnte er nicht kommen. Ich gehe jetzt nachsehen wie es ihm geht."

"Nein bleib sitzen und iss weiter. Ich werde etwas für Jack einpacken und einer von euch sollte mir einfach erklären, wo ich hingehen muss?." Alle Männer drehten den Kopf um, gerade in dem Moment, aber das wusste sie nicht, hatte Mia auch den letzten Mann hier am Tisch für sich eingenommen.
 

Das Haus in dem die Arbeiter schliefen, war ein Anbau in der Nähe des Hauses wo Alexander wohnte. Es sah von außen viel gemütlicher aus, als das große Haupthaus. Und sogar im inneren konnte Mia kleinen Schmutz feststellen. Auf der linken Seite führte eine Tür zu einem kleinen Esszimmer und einer Küche und auf der rechten Seite war ein gemütliches Wohnzimmer. Mia begab sich die Treppen herauf in die obere Etage. Mick hatte ihr gesagt, dass es die letzte Tür auf der linken Seite ist.

Nachdem sie angeklopft hatte, trat sie vorsichtig und leise herein. Der alte Mann schlief in seinem Bett und sie wollte ihn auch nicht wecken. Deswegen stellte sie das warme Essen auf den Nachtisch. Als sie sich umdrehen wollte, wurde ihr Blick von einem Foto angezogen. Auf ihm sah man eine hübsche Blondine die einen etwa fünfjährigen Jungen in den Armen hielt, der unglaublich strahlend blaue Augen besaß.

"Guten Abend." Mia drehte sich ruckartig herum und dabei wäre ihr fast das Bild aus den Händen gefallen.

"Guten Abend. Ich bin Mia, ich arbeite jetzt auch hier. Ich habe ihnen etwas zu essen mitgebracht."

"Vielen Dank." Der alte Mann lächelte und in seinen strahlend blauen Augen konnte sie erkennen wer der Junge auf dem Foto ist.

"Ist das ihr Sohn." Fragte sie deswegen.

"Ja."

"Sie müssen sehr stolz auf ihn sein, er ist bestimmt zu einem sehr hübschen Jungen herangewachsen."

"Kann sein."

Mia konnte förmlich die Traurigkeit von Jack spüren. Irgendetwas quellte ihn und es hatte ganz offensichtlich mit dem Foto zu tun. Deswegen verabschiedete sie sich von Jack und ging zurück ins Hauptgebäude, sie hatte noch ein wenig Arbeit vor sich, bevor sie sich heute abend ins Bett fallen lassen konnte.
 

Das Telefon auf der anderen Seite klingelte nun schon zum zehnten Mal, doch leider meldete sich immer noch keiner. Alexander saß in seinem Arbeitszimmer und versuchte jetzt seit einer halben Stunde Alexa zu erreichen. Warum antwortete sie ihm bloß nicht?

Alles war die Schuld von dieser Mia, nur ihretwegen war Alexa nicht hier. Aber einerseits zweifelte Alexander selbst an seinen Worten. Mia war in der Zeit, seit dem sie hier ist, nicht einmal so gewesen, wie Alexa sie beschrieben hatte. Sie war nicht gemein, hinterhältig oder rachsüchtig. Und vor allem war sie nicht selbstsüchtig, sie war sogar sehr freundlich. Und kochen konnte sie auch, sogar fabelhaft, aber das hätte er ihr nie gesagt.

Als er sich auf dem Weg in sein Zimmer machte, hörte er sie immer noch in der Küche. Er wiederstand dem Drang hinzugehen, obwohl er sie sehr gerne sehen würde wollen. Denn jedes Mal, wenn er sie sah, konnte er ihren wunderschön geschmeidigen... Vergiss es Alexander, ermahnte er sich noch mal und ging nach oben.

Fünf Minuten später klopfte jemand an seine Schlafzimmer Tür.
 

3.

"Entschuldige Alexander, aber ich bräuchte noch meine Sachen und ich weiß auch nicht, wo ich heute Nacht schlafen soll, ich meine..." Mia fühlte sich unsicher. Nachdem sie ihre Arbeit in der Küche beendet hatte, war sie in Alexanders Arbeitszimmer gegangen, da sie gedacht hatte, er würde noch arbeiten. Und dann hatte sie festgestellt das er schon weg war.

"Schon gut, tut mir leid, ich habe gar nicht daran gedacht." Alexander nahm Mias Tasche und trug sie zur Tür.

"Welches Zimmer ist eigentlich meins?" Fragte sie.

"Nimm dir welches du willst." Er zwängte sie langsam gegen eine Wand. "Wenn es nach mir ginge, könntest du auch ruhig bei mir im Bett schlafen." Mia stieg das Blut in die Wangen. Alexander meinte dies wohl nicht ernst? Sie musste zugeben das es ein verlockendes Angebot war, und wenn er sie nur in die Arme genommen hätte, so hätte sie wahrscheinlich nachgegeben, aber ein Grinsen sagte ihr eigentlich alles. Er zog sie einfach auf.

"Ich nehme das Zimmer am Ende des Ganges." Sagte sie deswegen und befreite sich aus dieser unangenehmen Situation.

"Eine gute Wahl." Flüsterte Alexander leise, bevor er wieder in sein Zimmer ging.
 

Das Zimmer am Ende des Ganges war eines der schönsten Zimmer, dass Mia je gesehen hatte. Es hatte hohe Fenster und war sehr lichtdurchflutet. Ein wunderschön verzierter Kamin gab dem Ganzen ein altmodisches aber sehr damenhaftes Aussehen. Und Mia war auch hundertprozentig sicher, dass dieses Zimmer mal einer sehr großen Dame gehört hatte.

Nur ein Problem gab es schon. Wie bei allen anderen Räumen war auch dieser Raum nicht gerade sauber. Überall sah man Spinnweben und eine dicke Staubschicht war auch nicht zu übersehen. Doch Mia hatte heute keine Kraft mehr um sich um das Säubern dieses Zimmers auch noch zu kümmern. Deswegen schüttelte sie einfach das Bettzeug einmal kräftig durch und legte sich hin.

Doch durch die Kälte und die ungewohnte Stille fühlte sie sich einsam. Und irgendwie ohne zu wissen warum, fehlte ihr auch etwas. Oder anders gesagt: jemand. Besonders jetzt war sie sich gar nicht mal so sicher, ob Alexander heute gelogen hatte oder nicht. Hatte er ihr tatsächlich ihr Bett überlassen, oder war er doch neben ihr im Bett gewesen?
 

Alexander stand immer noch wie unfähig, plötzlich hatte er total vergessen weswegen er eigentlich gekommen war. Warum war sie auch nur so aufreizend, und warum spürte er immer noch wie sie sich anfühlte, wenn er sie fest umarmte.

Jetzt verfluchte er sich, dass er sie zu sich geholt hatte. Er hätte sie einfach ihrem Schicksal überlassen sollen.

"Hey Prinzessin, wie lange willst du denn noch schlafen, es ist schon nach neun. Wolltest du heute nicht in die Stadt um Vorräte zu kaufen?" Alexander beugte sich noch tiefer über Mia. Sie hatte die Decke fest umarmt und kuschelte sich jetzt noch tiefer an diese heran.

"Stadt gehen." Murmelte sie leise.

Alexander schmunzelte, jetzt benahm sie sich eindeutig wie ein kleines Kind.

Mia machte ruckartig ihre Augen auf, hatte sie das alles gerade richtig gehört. Alexanders Gesicht war genau über ihrem, und jetzt sah sie auch nun endlich nach so langer Zeit dieses strahlende Lächeln, dass er meistens nur ihrer Schwester zu zeigen pflegte.

"Guten Morgen, na wirst du von nun an jeden Morgen verschlafen?"

"Morgen, tut mir leid, habe leider keine Uhr."

"Ich auch nicht." Alexander beobachtete sie. Sie trug eigentlich nur ein etwas längeres Hemd, und sie bewegte sich sehr aufreizend, während sie in das angrenzende Badezimmer ging. Er glaubte eindeutig das sie entweder vergessen hatte das er im Zimmer war, oder das sie das absichtlich machte.

"Leider kann ich ohne eine Uhr nicht so früh aufstehen." Sie kam wieder zurück, jetzt trug sie eine Jeans mit einem einfachen Pullover.

"Brauchst du noch lange, Jonathan kann ziemlich ungeduldig werden, er wartet nicht lange." Nachdem sie noch ein Mal mit dem Kamm durch ihre Haare durchgegangen war und sich ihre Tasche geschnappt hatte, stand sie fertig vor Alexander, der sich die ganze Zeit über nicht von der Stelle gerührt hatte. Er stand immer noch neben dem Bett.

"Fertig." Sagte sie.
 

Jonathan hüpfte ungeduldig von einem Bein auf das andere. Alle anderen Mitarbeiter beobachteten ihn und lächelten still in sich hinein. Die Ungeduld des Jungen war allen sehr wohl bekannt, aber das hier überraschte sie noch mehr.

"Guten morgen Jonathan, es tut mir leid, dass du warten müsstest. Ich habe leider verschlafen." Mia lächelte ihn um Verzeihung bittend an.

"Keine Sorge Mia, ich habe es nicht eilig."

"Freut mich, nun dann können wir los." Doch Mia kam nicht weit, denn ein grimmig daher blickender Alexander stand hinter ihr und hielt sie auf.

"Und von was willst du das alles kaufen?" Fragte er sie und reichte ihr ein paar Geldscheine.

"Danke." Alexander entfernte sich wütend, nachdem er ihr einmal zugenickt hatte.
 

"Ist er immer so, so unnahbar?" Mia und Jonathan hatten sich mit dem Auto schon ein paar Kilometer von der Ranch entfernt. Und Mia brach das Schweigen, dass seit ihrer Abfahrt angehalten hatte.

"Eigentlich nicht, ich glaube eher, er hat sie gern." Jonathan war froh, dass sie das Gespräch anfing, denn er hätte sich liebend gern mit ihr unterhalten.

"Ja, wie eine Schwester."

"Ich verstehe nicht?"

"Er und meine Schwester sind verlobt."

"Dann sind sie doch nicht, ich meine mit ihm...?"

"Nein, und das will ich auch gar nicht. Ich verstehe sowieso nicht, was Alexa an ihm, so toll gefunden hat."

"Sie meinen ihre Schwester, aber warum gefunden hat?"

"Oh, ist das die Stadt?" Mia merkte das sie schon viel zu viel verraten hatte. Aber dadurch das sie sich der Stadt näherten, konnte sie einfach das Gespräch in eine andere Richtung lenken.

"Ja, das ist Charlestown."

Charlestown war im Vergleich zu Chikago eher ein Provinznest. Aber es strahlte Gemütlichkeit aus, denn hier kannte jeder jeden. Mia verliebte sich sofort in dieses kleine Örtchen, durch das sie schon bei ihrer Ankunft durchgefahren war. Es war ihr sowieso ein Rätsel warum sie damals eine völlig andere Richtung eingeschlagen hatte und nicht nach Charlestown gegangen ist.

Jonathan fuhr mit dem Auto zum Markt, der jetzt sehr voll war. Kurze Zeit später fanden sie gemeinsam einen Parkplatz und machten sich auf den Weg um die nötigen Vorräte zu besorgen. Jonathan erklärte sich auch noch bereit heute Mias Führer zu sein, obwohl er selber einiges zu erledigen hatte.

Eine halbe Stunde später waren sie auch schon fast fertig. Mia wollte nur noch Möhren haben, da sie daraus einen Kuchen machen wollte. Ihr Weg führte sie direkt zu einem großen Stand.

"Na wen haben wir den da. Wenn das nicht der kleine Jonathan ist und sie sind bestimmt Miss Woodward." Ein sehr hübscher Mann kam ihnen in Begleitung von zwei großen Kerlen entgegen.

Kurz darauf hatte einer der Männer Jonathan gepackt, während er andere hinter Mia trat.

"Ich hätte mir denken können, das der tolle Alexander nur ein wunderschönes Frauenzimmer zu seiner Frau machen würde. Na was meint ihr Männer wollen wir ein wenig Spaß haben?"

"Lasst sie sofort los, sie ist..." Jonathan kam nicht weit, den der Mann der ihn festhielt, rammte ihn jetzt eine Faust in den Magen.

"Jonathan!" Mia versuchte sich zu lösen und mit Jonathan zu reden, doch der Anführer der fremden Männer ließ das nicht zu. Er packte sie statt dessen unsanft am Kinn und näherte ihr Gesicht ganz nah dem seinen.

"Sie sollten sich lieber nicht um den hübschen Kerl dort drüben kümmern, ich würde ihnen eher raten das sie sich um ihr Leben sorgen machen. Ich verstehe sowieso nicht wie Alexander solch ein hübsches Mädchen einfach alleine auf den Markt gehen lassen kann?"

"Deswegen, weil ich nicht ihm gehöre." Zischte Mia wütend hinaus, was maßt sich dieser Kerl bloß an, sie so zu behandeln.

"Wie bitte, ach kommen sie, ich dachte ich würde mehr Spaß mit ihnen haben, aber sie fangen schon so früh an um ihr Leben zu betteln."

"Nein sie hat die Wahrheit gesagt, sie ist nicht Alexanders Frau." Jonathan mischte sich wieder ein, und fing gleich darauf noch einen Schlag.

"Oh, ist das wahr?"

"Ja ich bin nur die Haushälterin, seine Verlobte ist noch nicht da."

"Lasst sie los. Verzeihen sie, wenn ich so grob zu ihnen gewesen bin Miss, aber ich glaube es ist ihnen nichts neues, wenn sie nicht wissen, dass Alexander und ich schon lange verfeindet sind. Mein Name ist Shaw Macay." Shaw verbeugte sich tief vor Mia, während die anderen zwei Männer sie und Jonathan losließen und sich entfernten.

"Vielen dank Mister Macay, aber trotzdem billige ich nicht, was sie da gerade vor gehabt haben."

"Bitte verzeihen sie mir mein schlechtes Betragen, aber ein Bruder ist sehr empfindlich, wenn es um eine Schwester geht." Dabei machte er ein sehr leidvolles Gesicht. Und obwohl Jonathan sie dazu drängte den Weg fortzusetzen, blieb sie stehen.

"Ich verzeihe ihnen Mister Macay..."

"Sagen sie Shaw." Unterbrach er sie.

"Mein Name ist Mia. Es wäre sehr nett, wenn sie mir helfen könnten. Ich würde gerne sehr gute Möhren kaufen, aber jetzt im Winter ist das ein wenig schwierig."

"Ich wäre ihnen sehr gerne behilflich Mia." Jonathan folgte den beiden mit einem wütenden Blick hinterher, er verfluchte sich schon jetzt, dass er sie nicht hatte beschützen können. Vorher nicht und auch jetzt nicht mehr. Wer konnte dem großen Schönling Shaw Macay mit den typischen blauen Augen auch wiederstehen.
 

Alexander arbeitete besonders heute sehr hart. Er hatte nicht mal bemerkt das Mia von ihrem Einkauf schon längst zurück war. Es war ihm anders gesagt auch egal. Das Mädchen brachte leider seine Hormone so dermaßen durcheinander, dass er nicht klar denken konnte.

Heute morgen als sie mit Jonathan gesprochen hatte, hätte er fast dem jungen den Kopf umgedreht, wie dieser sich an sie rangemacht hatte.

Nur verstand er nicht was so toll an ihr war, besonders hübsch sah sie ja nicht aus. Ihr fehlten diese wunderbaren grünen Augen die Alexa hatte. Mias Augen waren braun, eine eigentlich fast überall vorkommende Augenfarbe. Die Haare waren ähnlich denen von Alexa, sie hatten beide lange braune Haare, wobei Mias glatt und die von Alexa gewellt waren. Wie schon erwähnt war sie ein kleines unscheinbares Ding, nichts besonderes.

Alexander merkte wie seine Füße kalt wurden, er stand nämlich schon eine ganze Weile so draußen hier im Schnee und beobachtete die Umgebung. Aber seine Gedanken waren bei ihr, der Schwester seiner Verlobten. Und dabei waren es nicht mal schlechte Gedanken, er spürte wie sich jeden Tag seine Meinung über diese Person zu verändern schien. Er mochte sie jetzt sogar. Was ihm momentan nur noch zu seinem Glück fehlte war Alexa.

Er begab sich ins Innere des Hauses, bald so wusste er würde es Essen geben.

Der Eingang war leer, aber plötzlich fühlte er sich, als ob er in einem völlig falschen Haus war. Nach einer eingehenden kritischen Betrachtung merkte er, dass die Halle endlich wieder sauber war. Nach so langer Zeit war sie aufgeräumt und blitzte nur so vor Sauberkeit. Ein Blick ins Wohnzimmer bestätigte ihm nur das was er schon vermutet hatte, auch hier war alles aufgeräumt und sauber.

"Entschuldige Alexa, aber..." Alexander hörte bald darauf Mias Stimme, die mit jemanden sprach. Fast war er daran zu glauben Alexa wäre hier. Doch er stellte fest das Mia nur telefonierte.

"Es wäre aber sehr nett, bitte erlaube es mir das ich es ihm gebe.., es tut mir leid ich wollte doch nicht...Alexa." Er widerstand der Versuchung wütend ins Zimmer zu stürmen und ihr den Telefonhörer aus der Hand zu entreißen. Er selbst versuchte seit Tagen Alexa zu erreichen und sie hier telefonierte selenruhig mit ihr und noch dazu von seinem Telefon heraus. Aber so würde sie ihm nicht davon kommen, für heute war es genug, aber morgen musste er mal mit ihr ein ernstes Wörtchen reden.
 

Mia ging die Treppe herunter. Jack sah heute noch schlimmer aus als das letzte Mal, als sie ihn besucht hatte. Dabei hatte sie einfach der wütenden Miene von Alexander entfliehen wollen, da er sie am Tisch ununterbrochen wütend angesehen hatte. Was hatte sie diesmal wieder falsch gemacht, dieser Mann war ihr ein Rätsel?

Doch jetzt schob sie die Gedanken an Alexander mal beiseite. Jack war sehr krank und es war erforderlich einen Arzt zur Hilfe zu rufen.

Auf dem Weg zurück zum Haus sah sie noch die Männer die sich zu ihren Zimmer begaben. Jetzt bin ich wohl mit Alexander alleine?

Ein kleiner Schauer durchrieselte sie, hoffentlich war er schon zu Bett gegangen, bettete sie. Doch leider wurde sie enttäuscht, Alexander war gerade daran das Geschirr vom Tisch wegzuräumen.

"Es tut mir leid das es so lange gedauert hat, aber Jack sieht nicht gut aus, vielleicht sollte man einen Arzt rufen."

"Mick hat Doktor Ridge schon gerufen, er kommt morgen, früher kann er nicht." Ganz im Einklang arbeiteten sie nebeneinander, während Mia das Geschirr wusch, trocknete Alexander es ab.

"Sag mal, gibt es eine Möglichkeit auch mal frei zu bekommen?" Mia lag die Frage schon seit dem sie vom Markt zurückgekehrt war auf der Zunge. Shaw Macay hatte sie jetzt am Sonntag zum Essen eingeladen. Und wenn sich Alexander so unnahbar zeigte, hieße es nicht dass sie ständig für ihn schwärmen musste.

"Ja die meisten der Männer fahren übers Wochenende nach Hause, aber einige bleiben auch hier. Dann gehen sie aber in die Stadt."

"Also könnte ich auch am Sonntag vielleicht so etwa für zwei Stunden frei bekommen?" Fragte sie hoffnungsvoll.

"Ja, du hast das Wochenende eigentlich frei."

"Eigentlich?"

"Ich hätte aber vorher eine Bedingung. Ich will wissen wie ich Alexa erreichen kann?" Der Teller den sie gerade in der Hand hielt, fiel ihr herunter und zerbrach in tausend Stücke. Aber Alexander betrachtete sie nicht, er wischte immer noch das Geschirr weiter ab, als ob nichts geschehen wäre.

"Sie weigerte sich mit dir zu reden, ich habe sie nur darum gebeten es doch einmal zu tun. Ich kann sie nicht mehr erreichen, für mich war es auch ein Wunder, dass sie überhaupt geantwortet hat. Ich habe ihr eine Nachricht bei der Arbeit hinterlassen, das ich um fünf anrufen möchte." Mit zitternden Händen versuchte Mia die Scherben einzusammeln.

"Ich will das du es noch mal tust."

"Es wird nichts nützen, sie hat mir gesagt das sie nichts mehr von mir hören möchte. Aber sie hat auch gesagt dass sie dich anrufen würde, jedenfalls in den nächsten Tagen. Und..."

"Und?"

"Nichts weiter, jedenfalls nichts wichtiges über dich. Sie hat nur gefragt wie es dir geht."

Alexander ließ das Abwischtuch liegen und drehte sich um.

"Du darfst dir am Sonntag frei nehmen." Sagte er noch, bevor er die Küche verließ. Mia aber verharrte immer noch in der selben Pose. Sie merkte nicht einmal wie ihr die Tränen kamen.
 

Das Zimmer war kalt und immer noch schmutzig, als sie es betrat. Die ganzen fünf Tage hatte sie aufgeräumt, aber um sich um ihr eigenes Zimmer zu kümmern hatte sie keine Zeit. Wieder eine Nacht in der sie in dieser Kälte schlafen würde.

Heute jedenfalls hatte sie keine Kraft mehr sich auch noch um das Aufräumen des Zimmers zu kümmern. Vor allem nicht nach so einem Tag. Warum musste er ihr auch alles erschweren? Immer wieder blickte er sie schief an, sagte kein Wort und erwartete von ihr stumm, dass sie doch wie durch Zauberhand bewirken sollte, dass sich Alexa meldet.

Er wusste ja gar nicht was sie von Alexa erfahren hatte. Und sie hoffte auch inständig das er es niemals erfahren sollte. Alexa war glücklich und für Mia war es nur wichtig das dieser Zustand lange genug anhielt. Sie wollte hier weggehen, aber sie wollte auch gehen, bevor es sich Alexa anders überlegte. Denn sollte sie einmal sich anders entscheiden, dann würde Mia der Sündenbock für ihre Schwester sein. Ein Sündenbock der sie nichts ein wollte. Am liebsten wäre sie für immer geblieben, da ihre Gefühle für Alexander immer noch stark waren. Erst jetzt merkte sie aber, dass es nie eine Chance geben würde, dass je ein Mann die grünen Augen ihrer Schwester vergessen würde.
 

4.

Sein Zimmer war warm, sogar am Morgen als er aufwachte. Als er am gestrigen Abend auf sein Zimmer ging, war er wütend, aber sehr bald hatte sich dieses Gefühl in Schuld umgewandelt. War er zu grob gewesen?

Sein Schlafzimmer war warm, Mia hatte das Feuer schon angemacht. Und noch nie hatte es sauberer ausgesehen. Kein Staubkörnchen konnte er entdecken, obwohl er selber eigentlich schon gründlich war und dieses Zimmer immer sauber hielt. Aber so etwas hatte er nicht erlebt. Seine Zweifel waren ihm auch wieder gekommen, hatte ihn Alexa angelogen, war Mia doch nicht so nutzlos.

Diese Sauberkeit die bei Alexa geherrscht hatte, war das etwa wegen Mia? Hatte sie immer aufgeräumt und nicht Alexa, wie er gedacht hatte?

Die ganze Nacht über hatte er sich im Bett gewälzt, weil er nicht einschlafen konnte. Doch jetzt war er glücklich, da sich die ersten Sonnestrahlen am Himmel zeigten. Es war auch kurz vor sieben Uhr. Arbeit würde ihn genug davon ablenken können, ablenken von Mia und auch von Alexa.

Als er auf den Flur hinaustrat, blickte er nach rechts. Ihre Zimmertür war noch zu. Wahrscheinlich schlief sie noch. Schnell durchschritt er die kleine Entfernung und klopfte leise an. Doch im Inneren blieb es still. Nach einer Weile trat er ein.

Im Zimmer war es kalt, sehr kalt, er glaubte schon es wären Minusgrade. Ein Blick zum Kamin bestätigte ihm, dass da seit Tagen keiner ein Feuer entfacht hatte. Wie konnte sie bloß in dieser Kälte schlafen, wusste sie nicht wie gefährlich das war?

Mia lag auf dem Bett, die Decke hatte sei ganz eng um sich geschlungen, doch das nützte nichts. Ihr war immer noch erbärmlich kalt und sie zitterte am ganzen Körper.

"Mia, geht es dir gut?" Alexanders warme Stimme drang fast gar nicht mehr zu ihr. Sie spürte nur seine warme Hand an ihrer Stirn, und als er sie wegnahm, protestierte sie leise.

"Verdammt!" Alexander war wütend, wie konnte auch nur ein Frauenzimmer so verantwortungslos sein. Schnell packte er sie und hob sie hoch. Ohne auch nur noch eine Sekunde zu verlieren rannte er mit ihr zu seinem Zimmer. Er legte sie aufs Bett und entfachte dann das Feuer noch mal.

"Verdammt Mia, wie kannst du nur so verantwortungslos sein?" Sagte er mehr zu sich selbst als zu ihr.

"Was schreist du hier rum, was ist passiert?" Mick war nach oben gestürmt, als er Alexander gehört hatte. Normalerweise war Alexander eher ein ruhiger Typ, was war den jetzt los?

"Mick, Gott sei Dank, geh hole Doktor Ridge!" Mick merkte sehr schnell was hier los war, die zitternde Mia hatte er nicht zum ersten Mal gesehen. Zum Glück war der Doktor gerade bei Jack, so musste Mick nicht direkt in die Stadt fahren.

Währendessen schnappte sich Alexander Mia und wickelte sie noch mehr in die Decken, dabei hielt er sie wie ein kleines Baby in ihrem Schoss.

"Alexander?" Flüsterte sie leise und lächelte dabei zaghaft.

"Ja?"

"Das kenne ich."

"Was?"

"Das hast du schon einmal gemacht. Schon einmal hast du mich so in den Armen gehalten."

"Alexander, hier ist der Doc." Mick stürmte ins Zimmer herein, gefolgt von dem alten Doktor Ridge. Nur schwer ließ Alexander Mia los, aber er hatte keine Wahl. Denn so wie er sie hielt, konnte der Doktor keine Untersuchung vornehmen.

Die Diagnose war nicht schwer festzustellen. Mia hatte sich eine schwere Erkältung zugezogen und war nur knapp an einer Lungenentzündung vorbeigeschrammt. Fürs weitere brauchte sie Ruhe und viel Schlaf.

Nachdem der Arzt noch bestimmte Antibioticker für sie hinterlassen hatte, verabschiedete er sich, mit dem Versprechen am nächsten Tag noch einmal vorbei zu kommen.

"Mick, kommt ihr Jungs jetzt übers Wochenende auch ohne mich klar." Mia schlief und Alexander blickte immer noch auf sie herunter, während er zu Mick sprach.

"Ja kein Problem, wir werden nur Mias gutes Essen vermissen, aber wir werden es schon hinkriegen."

Alexander nickte nur und Mick verließ das Zimmer. Mia zitterte, ihr war immer noch kalt. Ohne weiter nachzudenken, zog sich Alexander sein Hemd aus und legte sich neben Mia. Er umarmte sie ganz fest und hoffte das ihr Fieber so auf ihn übergehen würde. Sein schlechtes Gewissen war noch größer, weil er sie all die Tage so schlecht behandelt hatte.
 

"Wie geht es ihr?" Jonathen erblickte als erster Mick, der die Treppen des Hauses herunterkam.

"Momentan gut, es ist nichts schlimmes nur eine Erkältung, aber sagt mal hat der Arzt euch nicht das Gleiche gesagt. Ich wette nicht, dass ihr ihn einfach so habt vorbeiziehen lassen ohne wenigstens zu erfahren wie es Mia geht."

Die anderen Männer senkten ihre Köpfe, keiner von ihnen sprach auch nur ein Wort. Alle hatten Mia in der letzten Zeit sehr liebgewonnen. Ihre Kochkünste waren schon etwas besonderes, aber als Mensch war sie ihnen allen auch sehr lieb und teuer.

Über Jonathan machte sie sich nicht lustig, wenn sich Ned verletzte, half sie ihm sofort. Und auch Joshuas bissige Bemerkungen über die Schusseligkeit seines Bruders wusste sie kraftvoll zu unterdrücken. Und Donald steigerte sich förmlich zu Höchstleistungen an, niemand hatte gewusst, dass er so viel reden konnte.

"Na los was bedrückt euch?" Mick merkte das es den Jungs nicht nur um die Gesundheit von Mia ging.

"Sie war so anders." Sagte Donald.

"Ja, sie war in den letzten Tagen traurig. Und er ist schuld." Fügte Ned hinzu.

"Sie liebt ihn." Erwiderte Jonathan.

"Ihr spinnt, ist doch egal ob sie ihn gern hat oder nicht. Was habt ihr damit zu tun?" Mick lächelte fröhlich vor sich hin.

"Er hat sie nicht gut behandelt, und dabei beobachtet er sie ständig. Ich glaube er..."

"Schluss jetzt, geht wieder an die Arbeit. Das geht uns nichts an. Dieses Wochenende werden Donald und ich die Schicht übernehmen und ihr anderen habt frei." Mick ging an den Jungs vorbei, er selbst hatte genau das Gleiche bemerkt, aber er hatte keine Lust das hier zu erörtern. Immerhin war Alexander sein Freund, und schließlich merkte er am besten, wenn bei diesem Veränderungen auftraten. Aber das an die große Glocke hängen wollte er nicht. Alle diese Männer wussten nichts von dem Kampf, den Alex durchzufechten hatte, er aber wusste über alles bescheid.
 

Mia glaubte ihrem Gefühl nicht trauen zu können. Tatsächlich konnte sie nicht glauben, wo sei sich jetzt befand.

Alexander fühlte sich so stark an, während sie sich jetzt noch fester an ihn schmiegte. Und seine Arme umarmten sie nur noch fester. Mia würde bewusst, dass er wach war. Vorsichtig hob sie ihren Kopf und blickte ihm in die Augen. Langsam bewegte sie sich nach oben und küsste ihn sanft.

Doch als er nicht reagierte, sie aber immer noch ansah, senkte sie ihren Blick.

"Tut mir leid, ich weiß nicht was in mich gefahren war." Flüsterte sie leise und versuchte sich von ihm zu entfernen.

"Geht es dir besser?" Alexander hielt sie immer noch fest.

"Ja, ich habe nur noch leichte Kopfschmerzen." Mia konnte ihm immer noch nicht in die Augen sehen, und allmählich empfand sie die Lage in der sie sich befanden als unangenehm.

"Mia?" Er hob ihren Kopf hoch, die Leidenschaft die sie in seinen Augen sah konnte sie überdeutlich spüren. Der Kuss der darauf folgte war so überwältigend, noch schöner als sie ihn sich vorgestellt hatte. So sanft und zärtlich und dabei auch noch fordernd. Sie wünschte sich mehr, soviel mehr als diesen Kuss.

Alexander konnte nicht mehr klar denken, wenn sie ihn nicht unterbrach, dann konnte er für nichts garantieren. Wie konnte ihn eine Frau auch so um den Finger wickeln? Er hatte noch nie solch einen Kuss erlebt, und in seinen Armen fühlte sie sich so unglaublich gut an. Ihre weichen Brüste schmiegten sich immer stärker an ihn. Sie war sehr leidenschaftlich und offensichtlich wollte sie genauso wenig aufhören wie er.

Ein plötzliches Klopfgeräusch ließ sie beide aufschrecken. Alexander ruckte schnell von Mia ab.

"Ach Alexander, wir haben das Zimmer von Mia gesäubert und auch den Kamin angemacht." Mick betrachte die Situation die sich ihm bot belustigt. Hier in dem Zimmer kriselte es eindeutig vor Spannung.

"Ja danke Mick. Mia du kannst so lange hier bleiben, bis du ganz gesund bist. Ich muss jetzt gehen. Ich habe die Arbeit schon viel zu lange umsonst vernachlässigt." Die letzten Worte murmelte er nur so dahin, aber Mia konnte sie trotzdem hören.

"Ja natürlich. Danke noch mal Alexander." Mia war viel zu verwirrt um noch richtig zu reagieren und auch ihre noch nicht vollständig ausgeheilte Krankheit machte es ihr nicht leichter. Woher kamen nur diese Gefühlschwankungen, und warum war Alexander nur so unnahbar? Ganz offensichtlich spürte er nicht das Gleiche wie sie. Er hatte sie wahrscheinlich für ihre Schwester gehalten. Mia drehte sich um und blickte nicht mehr zur Tür und zu den beiden Männern. Ihr waren sie egal, erst musste sie ihre Krankheit auskurieren und dann konnte sie seelenruhig verschwinden. Und bis dahin musste sie noch all das über sich ergehen lassen. Aber sogar das würde sie schaffen, dessen war sie sicher.
 

Mick ging hinter seinem Freund nach unten.

"Ach, ich habe es ganz vergessen. Shaw Macay war heute morgen hier."

"Was wollte er?" Alexander war es ganz recht das ihn sein Freund nicht nach Mia ausfragte. Und sich über Shaw aufzuregen war eine sehr gute Ablenkung von diesen rosig weichen Lippen die ihn dazu verleitet hatte einen Fehler zu machen, wie er es sich jetzt einzureden versuchte. Wobei er keinesfalls leugnen konnte, dass es ihm gefallen hat, sogar sehr. Unbewusst lächelte er verschmitzt.

"Er hat sich nach Mia erkundigt."

"Was?" Alexander glaubte sich verhört zu haben.

"Er und Mia waren gestern verabredet. Und da sie nicht gekommen war, wollte er wissen, wo sie bleibt."

"Deswegen wollte sie frei haben, dieses verlogene Biest. Mit Shaw gegen mich zu spielen."

"Das stimmt nicht Boss. Jonathan sagt, dass Shaw sie beide am Markt angegriffen habe, weil er sie für deine Verlobte gehalten hatte. Doch als sie das Missverständnis geklärt hatte, war er sehr freundlich. Ihm hat Mia wohl sehr gefallen und ihre schlagkräftige Art ihn keineswegs Shaw zu nennen, jedenfalls sagt es Jonathan so."

"Hat der Junge sie nicht aufgeklärt das es mir nicht gefällt, dass sie sich mit meinem ärgsten Konkurrenten trifft?"

"Doch hat er, aber sie hat sich nicht beirren lassen. Mia soll gesagt haben, dass du ein verdammter Idiot seiest und sie sowieso von hier weggeht. Außerdem ist es ihr Leben, sie sei alt genug."

Alexander stampfte wütend davon, am liebsten hätte er dieser kleinen Kratzbürste den Hintern versohlt. Wie konnte sie auch nur so blöd sein? Seit Jahren schikanierte Shaw ihn und seine Männer und führte sich als der tollste und beste Mann in der ganzen Stadt auf. Er würde sie nur ausnutzen und dann wie eine heiße Kartoffel fallen lassen. Jeder wusste das Shaw nur ein schnelles Abenteuer suchte, da er doch schon mit Victoria Richardson, der Tochter des Bürgermeisters verlobt war.
 

Vier Tage später ging es Mia gut. Sie arbeitete wieder im Haushalt. Und alle Männer freuten sich riesig das sie endlich wieder kochen würde. Den Schweinefraß von Mick, wie sich Donald so taktvoll ausdrückte, konnten sie fast gar nicht mehr ertragen. Mia wurde genau zum richtigen Zeitpunkt wieder gesund.

Und während sie in der Küche gerade das Mittagessen vorbereitete, klopfte jemand an der Küchentür an. Eine junge Frau mit strahlend blauen Augen, die Mia irgendwie bekannt vorkamen, mit blonden Locken die sie schwungvoll zu einem Zopf zusammengebunden hatte und einem sehr freundlichen Lächeln, blickte Mia an.

"Guten Tag, ich hoffe ich störe nicht." Sagte die fremde Frau, die Mia nicht älter als zwanzig schätzte.

"Nein gar nicht. Was kann ich für sie tun?" Mia hielt überrascht inne, warum verbreitete nur diese Perons solch eine Wärme aus.

"Ich habe nur meinen Vater besucht und da dachte ich mir ich sehe mir die Frau an, von der mein verrückter Bruder seit Tagen spricht. Und ich wollte sie warnen vor Victoria, sollten sie feste Absichten haben, dann passen sie gut auf, sie kann ziemlich eifersüchtig werden"

"Das waren aber viele Gründe." Auch Mia lächelte dieses blonde Geschöpf an, das wie ein Engel wirkte.

"Verzeihen sie, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Valerie Macay, Shaw ist mein Bruder." Valerie reichte Mia die Hand, die von ihr gerne ergriffen wurde.

"Freut mich sie zu sehen. Mir kamen ihre Augen doch gleich bekannt vor."

"Ja dieses unübertreffliche Blau, wie es mein Vater zu sagen pflegt."

"Ihr Vater, ist er auch mit ihnen her gekommen?" Mia erinnerte sich, dass Valerie irgendetwas über ihren Vater gesagt hatte.

"Oh nein Jack lebt hier. Er arbeitet für Alexander."

"Entschuldigung das wusste ich nicht. Aber ich verstehe auch nicht wie ich es nicht schon vorher hätte wissen müssen, ich hatte von Anfang an das Gefühl ihren Bruder schon zu kennen."

Mia und Valerie unterhielten sich noch eine lange Zeit. Und Mia erfuhr auch, was es mit Jack wirklich auf sich hatte. Jack hatte seine Frau verlassen, da er sich damals in eine andere Frau verliebt hatte. Diese Frau hatte ihn aber nur ausgenutzt und als er zurückkehren wollte war es zu spät. Seine Frau war gestorben und seine Kinder hassten ihn. Eigentlich hasste ihn nur Shaw, weil er abgehauen war.

Alexander war so freundlich gewesen und hatte Jack ein Zuhause ermöglicht, so konnte Valerie ihn immer ohne Probleme besuchen, so dass Shaw es nicht wusste. Denn sie hatte ihrem Bruder nichts davon gesagt, dass ihr Vater ganz in der Nähe wohnte. Und so besuchte sie Jack von Tag zu Tag. Leider hatte Shaw das aber ganz anders gefasst, den er hatte angenommen Alexander hätte ein Verhältnis mit seiner Schwester, hatte aber gleichzeitig gewusst, dass er eine andere Frau heiraten wollte. Und so war der ganze Streit zwischen den Beiden entbrannt. Wo sie sich vorher nicht hatten leiden konnten, war es jetzt nur noch schlimmer geworden.

Trotz der gesamten Situation hatte Mia aber eingewilligt Valerie am nächsten Wochenende zu besuchen, da sie es ja wegen ihrer Krankheit letztens nicht konnte.
 

Alexander saß in seinem Arbeitszimmer. Heute waren all die vielen Papiere an der Reihe. Obwohl ihm die Arbeit bei den Tieren viel besser gefiel, konnte er und durfte er trotzdem diese Arbeit nicht vernachlässigen. Dabei empfand er diese Arbeit als sehr anstrengend. Als er sich mal wieder auf seine Rechungen stürzen wollte, wurde er durch ein Klopfgeräusch unterbrochen, eine störende aber momentan willkommene Abwechslung.

"Herein!"

"Entschuldige Alexander, ich hoffe ich störe nicht, wenn ja dann komm ich später noch mal." Mia drehte sich gerade noch mal um sich nach draußen zu begeben, sie hatte Alexander noch nie so arbeiten gesehen. Vor allem nicht mit so viel Papierkram.

"Schon gut, du störst nicht. Ich hatte sowieso vor eine kleine Pause zu machen. Was kann ich für dich tun?"

"Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ich am Samstag zu Valerie gehen werde, ich wollte nur wissen ob das geht?"

"Ja kein Problem, aber wolltest du nicht eigentlich Shaw besuchen." Alexander hatte Valerie gesehen als sie zu Mia in die Küche gegangenen war, offensichtlich hatten sich die beiden angefreundet.

Mia errötete leicht. Eigentlich hatte Alexander recht, sie freute sich auch Shaw zu sehen, es war ihr aber einfach nur peinlich, dass er davon wusste. Irgendwie hoffte sie endlich den Streit zwischen Shaw und Alexander zu beseitigen.

"Woher weißt du das ich ihn besuchen wollte?"

In Alexanders Innerem verkrampfte sich alles, ihm war nicht entgangen wie ihr Gesicht von einer leichten Röte überzogen wurde, als er den Namen Shaw erwähnt hatte. Doch warum störte ihn das bloß so sehr.

"Jonathan hat es mir gesagt. Ich denke das es in Ordnung geht, du kannst dir am Samstag wieder frei nehmen." Für Mia war das Gespräch beendet, deswegen drehte sie sich um, auf dem Weg zurück in die Küche. Jedoch war Alexander anderer Meinung.

"Mia?"

"Ja."

"Kennst du dich eigentlich mit Rechungen aus?"

"Eigentlich nicht." Mia bemerkte wie Alexanders Gesicht ganz traurig wurde, deswegen fügte sie noch hinzu: "Aber wenn du Hilfe brauchst, dann kann ich es ja versuchen, wenn du mir nur zeigst was man machen muss."

"Wirklich?" Das Lächeln das er ihr jetzt schenkte hatte sie so lange nicht gesehen. Und sie hatte es ebenso so sehr vermisst, es war dieses Lächeln, dass er meistens ihrer Schwester zu schenken pflegte. Dieses Lächeln in das sie sich verliebt hatte.

"Ja ich würde dir sehr gerne helfen, wenn ich kann."
 

Auch der nächste Tag verlief ausnahmslos harmonisch, gar nicht so wie üblich. Alexander verhielt sich sehr zuvorkommend, und fast hatte man das Gefühl er würde mit Mia flirten. Am Samstag ging sie dann zu Valerie und ihrem Bruder, Alexander blieb alleine. Sie hatte es versucht, aber er hatte sich geweigert mitzukommen.

Fröhlich kehrte sie zurück zur Woodward Farm. Als sie um das Haus herum ging, sie hatte eine Abkürzung durch die Felder genommen, sah sie ein fremdes Auto. Es war ziemlich modern und in einem dunklen blau.

Eine schlimme Vorahnung überschlich sie.

"Jonathan, wem gehört den der Wagen?" Als sie Jonathan gesehen hatte, nutzte sie die Chance sich zu informieren.

"Ach der Cabriolet, ja der gehört einer wunderschönen Frau. Sie ist vor etwa zwei Stunden angekommen, und Alexander hat uns allen verboten das Haus zu betreten, dabei wollten wir sie so gerne kennen lernen." Jonathan ging mürrisch davon, aber Mia stand immer noch da wie ein begossener Pudel. Kein Wunder, denn sie hatte die schlimme Ahnung zu wissen wer diese wunderschöne Frau war. Aber immer noch hoffte sie das sie sich irrte.

Langsam und so leise wie möglich betrat sie das Haus. Aus dem Wohnzimmer hörte sie das wunderbar warme Lachen von Alexander und von noch einer Frau. Und jetzt war sie sich auch sicher, dass diese Frau Alexa war. Dennoch hoffte sie, dass sie nicht recht hätte.

Doch der Anblick der sich ihr darbot war ausreichend genug. Alexander und Alexa saßen auf dem Sofa, während sie ihre Arme um ihn gelegt hatte und er sie liebevoll anblickte.

"Guten Tag." Mia fand allmählich ihre Stimme wieder.

"Oh Schwesterchen, lange nicht gesehen. Na hast du deinen freien Tag genossen?" Alexa lächelte süß und zuvorkommend, aber Mia wusste genau was dieses Lächeln zu bedeuten hatte. Nichts als wahren Hass konnte sie spüren, warum merkte Alexander eigentlich nichts davon, fragte sie sich.

"Mia, na war es schön bei Valerie?" Alexander war offensichtlich sehr guter Stimmung.

"Ja es war sehr schön."

"Na los, mache uns einen Kaffee, meine Reise war lang genug. Außerdem muss du mir noch ein Zimmer vorbereiten, ich habe nämlich vor hier zu bleiben." Nicht einen Augenblick schaute sie Mia dabei an, sondern warf immer nur verliebte blicke zu Alexander.

Mia aber rührte sich nicht, sie hatte sich lange genug von Alexa rum kommandieren lasen, aber hier war Alexander der der die Befehle gab, und nur für ihn würde sie etwas tun.

"Bitte Mia mache uns einen Kaffee und bereite das Zimmer für Alexa."

"Ja." Stumm beugte sich Mia dem Befehl von Alexander, was sollte sie auch tun, wenn sie hier nur angestellt war. Aber jetzt wusste sie auch was sie tun musste, endlich war es an der Zeit weiterzuziehen.
 

5.

Nach dem Abendessen führte sie ihre Schwester in die oberen Stockwerke wo sie ihr eines der frisch sauber gemachten Zimmer zeigte.

"Ich hoffe es gefällt dir."

"Momentan schon, aber morgen werde ich mir mal das ganze Haus ansehen und vielleicht finde ich auch noch ein schöneres Zimmer."

Mia wollte hinaus gehen um das Abendessen dem alten Jack zu bringen, aber ihre Schwester ließ es nicht zu.

"Warte mal Mia. Du fragst dich sicherlich was ich hier mache. Na ja James war doch nicht der Richtige. Deswegen bin ich wieder zu Alexander zurückgekommen, es ist nicht dasLleben das ich mir erhoffte, aber er hat genug Geld, da wird es sich noch gut leben lassen."

"Ja."

"Mia sei bitte nicht so mürrisch, es tut mir leid aber Alexander hat immer nur mir gehört, und jetzt kannst du gehen. Morgen werde ich noch mal mit Alexander über dich reden. Es geht doch nicht das die Schwester der zukünftigen Herrin dieses Hauses hier als Dienstmagd arbeitet. Das wäre ja viel zu grässlich, was sollen die Leute bloß von mir denken. Aber du wirst bestimmt einsehen das du das Haus zu verlassen hast."

"Ja Alexa, ist das alles." Alexandra nickte Mia nur noch mal zu, und Mia verschwand so schnell sie es auch konnte. Ihr war übel und nur noch eine Minute länger mit der Person die sich ihre Schwester nannte, hätte sie nicht überlebt.

Als sie nach unten ging, blieb sie kurz an der Esszimmertür stehen.

"Wow, wo hast du die den gefunden, sie sieht ja super aus."

"Ja Alexander, warum kriegst du immer die hübschen Frauen, erst Mia und jetzt ihre Schwester."

"Ja sie ist sehr hübsch." Die letzten Worte wurden von Alexander ausgesprochen. Mia ergab sich in ihr Schicksal, all das geglaubte war nicht mehr war. Sie hatte doch gerade gedacht sie und Alexander wurden sich prächtig verstehen, und dass da in etwa eine gewisse Anziehungskraft herrschte. Aber jetzt war Alexa da und die ganze Magie war wie zerstört.

"Na Jungs schon alles aufgegessen?" Fröhlich wie immer kam sie ins Esszimmer zurück, keiner sollte anmerken wie schlecht es ihr ging.

"Ja, du kochst wie immer fabelhaft." Rief Mick.

"Na dann wird es euch nicht stören einfach das ganze Geschirr in die Küche zu bringen, ich werde jetzt zu Jack gehen, bin schon viel zu spät dran."

"Das kann doch auch ich machen." Meldete sich Jonathan und sprang auf.

"Nein lieber nicht, ich schaffe das schon. Außerdem habe ich Jack versprochen ihm einen ganz besonderen Nachtisch zu bringen."

"Und was ist mit uns?" Mick machte ein bekümmertes Gesicht und auch die anderen taten es ihm gleich.

Mia lachte vergnügt.

"Auch für euch steht etwas in der Küche, aber erst das Geschirr wegräumen, vorher gibt es nichts."
 

Draußen war es dunkel, und Mia hatte ein wenig Angst. Würde ihre Zukunft auch so ungewiss und dunkel aussehen? Für welchen Weg sollte sie sich entscheiden?

Alexander schien glücklich zu sein. Jedenfalls war sie jetzt störend, und sie würde, schwor sie sich, nie wieder versuchen ihn wiederzusehen, sobald sie weg war. Liebe war so dermaßen schön aber auch gleichzeitig schmerzlich. Und sie empfand es momentan als einen sehr großen Schmerz. Warum waren Männer bloß so naiv? Alexa hatte ihn betrogen und kam jetzt zurück, aber er würde sie trotzdem zurücknehmen.

Wenn er sich doch in sein Unglück stürzen wollte, dann sollte er das tun, sie konnte nichts mehr dagegen tun.

Jack ging es schon seit ein paar Tagen besser, seitdem der Arzt da war. Und er war schon ein paar mal draußen gewesen und das freute Mia. Auch heute sah er sehr viel besser aus.

"Guten Abend."

"Ach Kind, hättest du dir bloß nichts solche mühe gemacht. Ich fühle mich gut genug um rüber zu kommen und mit euch allen zusammen zu essen."

"Nein, ruhen sie sich noch ein wenig aus. Heute wollte ich unbedingt noch ein letztes Mal mit ihnen alleine sein. Morgen können sie dann zusammen mit uns essen."

"Einverstanden, ich mag auch deine Gesellschaft sehr gerne."

Mia half Jack sich aufzurichten, wobei dieser sie zur Seite schob. Er zeigte ihr demonstrativ das es ihm besser ging und Mia lächelte still in sich hinein. Der Mann war doch tatsächlich der Vater von Shaw, so stur konnte nur er sein.

"Hmm lecker, wie machst du das bloß, jeden Tag kommt ein wunderbares Gericht nach dem anderen?"

"Dieses Rezept hat mir Valerie heute gegeben, sie ist eine sehr liebe Person."

"Ja, dass ist sie. Aber mein Sohn ist ein Nichtsnutz und Versager." Mia hatte mit Jack darüber abgesprochen, dass sie die Wahrheit wusste, und Jack freute sich schon auf die hitzige Diskussion, da er genau wusste das Mia seinen Sohn verteidigen würde.

"Das sollten sie nicht sagen, er hat doch viel erreicht. Ich glaube er braucht nur etwas Zeit."

" Ja, wenn er so ein vernünftiges Mädchen wie dich heiraten würde, dass ihn endlich mal zur Vernunft bringt sich nicht immer wie ein Großkotz aufzuführen, würde alles viel leichter werden."

Noch eine Weile redeten die beiden miteinander und Mia vergaß sogar, dass ihre Schwester da war. Irgendwie war alles beim alten. Aber Jack merkte das irgendetwas mit Mia nicht stimmte.

"Was ist los Mädchen, hat Alexander dir irgendetwas getan?"

"Oh, woher?"

"Einem geschulten Auge entgeht nichts. Na?"

"Meine Schwester ist wieder da."

"Na klar und du hast dich einfach ergeben, wenn du den Kerl liebst dann schnapp ihn dir deiner Schwester weg. Ich meine als eine Frau sollte dir das nicht schwer fallen." Mia schmunzelte ein wenig. Alexander wegzuschnappen würde nicht so einfach sein, aber sie freute sich trotzdem das der alte Jack so scharfsinnig war. Und es tat gut sich auszusprechen.

"Ich werde es versuchen."

"Na klar nur nicht aufgeben Mädchen."
 

Nach einer Weile verabschiedete sich Mia von Jack und begab sich zurück zum Haus. Sie musste noch das Geschirr sauber machen, und es war schon sehr spät.

Sie sagte noch den Jungs gute Nacht, die bei einer kleinen Partie Poker in ihrem Wohnzimmer saßen und ging rüber zum Haupthaus. Das Licht in der Küche war noch an, ebenso wie das von Alexanders Arbeitszimmer. Etwa eine halbe Stunde später hatte sie alles erledigt und begab sich hinauf in ihr Zimmer.

Es war mal wieder vollkommen kalt, sie hatte wegen der Ankunft ihrer Schwester vergessen zu heizen. Schnell suchte sie ein paar Holzstücke zusammen und zündete ein Feuer an. Seit Tagen hatte es nicht geschneit und der alte Schnee war schon fast weggeschmolzen, aber der alte Jack war sich sicher das es heute Nacht schneien würde.

Das Bett war ebenso kalt wie der Rest ihres Zimmers, und gerade heute Nacht fühlte sie sich so unsagbar alleine. Irgendetwas in ihrem Inneren sagte ihr, dass sie verloren hatte. Was nützte es da noch zu kämpfen?

Unruhig schlief sie ein, immer wieder kehrten ihre Gedanken zu dem Mann den sie liebte, und zu ihrer Schwester. Schlief Alexa heute wirklich in ihrem Zimmer?
 

Der nächste Morgen erinnerte Mia extrem an all ihre Morgen mit ihrer Schwester. Zum Glück wollte Alexa einkaufen gehen, da sie sich vorgenommen hatte heute zu kochen. Jonathan freute sich auch, irgendwie mochte er hübsche Mädchen, und erklärte sich schneller als alle anderen dazu bereit Alexa in die Stadt zu fahren. Das ließ Mia die Gelegenheit etwas in Ruhe über die ganze Situation nachzudenken.

Kurz vor Mittag bat dann Alexander Mia ihm in sein Arbeitszimmer zu folgen, da er ihr gerne etwas sagen möchte.

"Es ist gut das du mich gerufen hast, ich möchte nämlich auch mit dir reden." Sagte sie ihm, als sie vor seinem Schreibtisch stand.

"Ja, um was geht es denn?"

"Ich habe mich entschlossen wegzugehen. Ich meine Alexandra ist ja wieder da, und somit ist die Schuld beglichen, ich muss nichts mehr zurückzahlen."

"Nein, du musst nicht gehen. Ich habe jedenfalls nichts dagegen wenn du hier bleibst, du gehörst ja zur Familie. Außerdem würde ich gerne vorher ein paar Dinge klarstellen."

"Aber..."

"Nein Mia, bleib hier. Glaube mir auch Alexa fühlt sich bestimmt viel besser, wenn du hier bleibst, gerade letztens hat sie sich sehr darüber gefreut, dass ich dir erlaube hier zu bleiben." Mia konnte nicht mehr, Alexander brachte die Worte mit so viel Überzeugung rüber, aber sie wusste es besser. All das war eine Lüge. Sie wusste ganz genau das sie nicht hier bleiben konnte, wenn sie jeden Tag miterleben musste, wie stark die Liebe zwischen den Beiden ist. Vor allem jetzt fiel es ihr schon unendlich schwer, da sie ja Alexander liebte. Auch ihre Schwester wurde sie nicht dulden können, da sie ihr das ja gesagt hatte. Die Tränen flossen ihr allmählich so stark herunter.

Alexander merkte das und ging auf sie zu.

"Ich glaube es nicht! Was fällt dem Kerl an mich so zu belästigen!" Eine laute Stimme hallte im ganzen Haus, Sekunden später wurde dann die Tür zum Arbeitszimmer von aufgestoßen, und eine ziemlich verdreckt aussehende Alexa kam herein.

"Oh Mia, na mal wieder bei einer von deinen Lieblingsbeschäftigungen, hör auf zu heulen, egal was du getan hast, Alexander wird es dir schon vergeben, dazu musst du diese Taktik nicht anwenden." Alexa blickte ihre Schwester böse an, irgendwie spürte sie eine gewaltige Spannung zwischen den Beiden. Und das war nicht das erste Mal, dass sie so etwas bemerkte, aber so lange sie hier war, würde Mia keine Chance haben, das schwor sie sich. Deswegen blickte sie jetzt traurig Alexander an und versuchte selbst ein paar Tränen ihren Augen zu entlocken.

"Ach Alexander..." Nun warf sie sich ihm in die Arme.

"Was ist den los Liebling? Was ist passiert, wer hat dir das angetan?" Alexander betrachtete Alexas Kleidung von oben bis unten. Überall war sie zerrissen und von Schlamm bedeckt, außerdem hatte sie ein paar blaue Schrammen an ihrem Oberarm.

Alexa freute sich jetzt diesen Blick von Alexander zu sehen, nicht um sonst hatte sie sich solche Mühe gegeben. Mit Absicht hatte sie nachgeholfen und ihre Kleidung noch mehr zerrissen, und der blaue Fleck war entstanden durch ihre eigene Schusseligkeit, als sie sich an der Wagentür des PickUps angestoßen hatte.

"Mia bitte geh und hol den Verbandskasten, ich bringe Alexa auf ihr Zimmer." Alexander nahm Alexa auf seine Arme und trug sie so hinaus. Mia beobachtete das Ganze und konnte schon fast das böse Lächeln ihrer Schwester sehen. Also wusste Alexa das sie Mia Alexander liebte, und nur deswegen versuchte sie gerade jetzt das kaputt zu machen, nur weil sie einen reichen Gönner benötigte. Dabei wusste sie gar nicht, dass Alexander fast pleite war. Er hatte immer nur so viel übrig, wie für das Überleben nötig war, mehr warf seine Farm momentan nicht ab.
 

"Und nun erzähl mir mal was passiert ist, und keine Schonung bitte, ich will die ganze Wahrheit."

"Na schön, aber bitte reg du dich dann auch nicht zu sehr auf." Alexa lag auf ihrem Bett, und Alexander zog sich einen Stuhl heran um sich neben sie zu setzen.

"Es war so. Jonathan und ich waren gerade auf dem Markt als mich zwei Männer dazu aufforderten stehen zu bleiben. Sie waren ziemlich unhöflich, und da ich mich wehrte hat der eine mich eben am Oberarm gepackt, davon stammt auch der blaue Fleck." Sie machte eine Pause um so die Reaktion von Alexander zu beobachten, aber dieser forderte sie mit einer Kopfbewegung fortzufahren.

"Dann ist ein dritter Mann gekommen und hat mich gefragt wer, ich bin. Ich habe ihm dann geantwortet das ich ja deine Verlobte sei. Er stellte sich auch vor, Shaw Macay, so heißt er. Dieser Mistkerl hat dann meine Kleidung zerrissen mich wüst beschimpft und dann in den Schlamm geworfen." Alexa entrangen sich ein paar Schluchzer, und endlich merkte sie wie ihr die Tränen flossen.

"Was hat Jonathan die ganze Zeit gemacht?" Alexander reagierte nicht.

"Er hat versucht mir zu helfen, aber die anderen zwei Kerle hielten ihn fest, er hatte einfach keine Wahl. Du solltest den Jungen nicht zu sehr bestrafen, er hat sein Möglichstes getan."

"Okay, ruh dich ein wenig aus, ich werde Mia sagen sie soll dir einen Beruhigungstee machen. Und keine Sorge ich werde Jonathan nichts tun, wir warten bis es dir besser geht, dann überlegen wir wie wir weiter fortfahren." Er lächelte sie freundlich an und verließ das Zimmer. Alexa war für den Moment zufrieden, sie hatte das erreicht, was sie wollte.
 

"Oh man ich hätte nie gedacht das meine süße Valerie so energisch sein kann? Sagte Jonathan während er lauthals lachte.

"Ja, ja komm hör auf ständig von deiner Valerie zu schwärmen, erzähl uns schon was passiert ist wir wollen auch mitlachen." Bestätigte Mick was auch all die anderen dachten. Die Jungs saßen in ihrem Wohnzimmer, als Jonathan von der Einkaufstour zurückkam und anfing von Valerie zu schwärmen, wie toll sie doch ist.

"Schon okay, hätte ich doch sowieso getan." Mit einer ernsten Miene nahm sich Jonathan einen Stuhl und setzte sich zu den Anderen.

"Also, wir waren doch gerade auf dem Markt, als ich unweit von uns Shaw entdeckte. Ich dachte mir bloß weg von da, wenn er Alexa sieht, rastet er genau wie bei Mia aus. Aber nichts da. Wir konnten ihm leider nicht entgehen, wäre auch vollkommen unnötig gewesen. Er musterte sie von oben bis unten und ging dann weiter. Ich habe mir wirklich gedacht der Mann muss keine Augen haben, aber er hat wohl sofort hinter ihre hinterlistige Fassade geblickt."

"Hinterlistig, ich habe mir schon gleich gedacht, dass mit der was nicht stimmt." Warf Donald in das Gespräch ein, und alle anderen Männer nickten dazu.

"Ja, wisst ihr das sie mich gefragt hat ob ich den wisse wie viel Alexander verdient, als so eine ist mir seit langem nicht untergekommen. Und dann hat sie sich auch noch an mich geschmissen. Sie hat sich ganz nahe an mich geschmiegt und hat irgendetwas angefangen zu säuseln so nach dem Motto wie gut ich doch aussehe." Jonathan machte eine Pause und die anderen Männer blickten ihn ein wenig skeptisch an.

"Oh und dann ist es passiert. Valerie war mit ihrem Bruder auch auf dem Markt, und als sie Alexandra gesehen hatte, ist sie total ausgerastet. Sie hat sie gepackt und in den Schlamm geworfen und ihr mit gebieterischer Stimme gesagt, sie solle die Finger von ihrem Freund lassen. In dem Moment hat mich das so mit Freude erfüllt."

"Aber woher kommt den dann dein blaues Auge?" Fragte Mick.

"Na ja, leider war auch Shaw auf dem Markt und hatte die ganze Szene beobachtet. So habe ich mir dann einen kräftigen Schlag ins Gesicht verdient."

"Aber was ist denn dann so falsch an Alexandra, ich meine außer das sie sich an dich geschmissen hatte. Wir wissen doch wie Frauen auf dich reagieren." Diesmal war es Joshua der Jonathan unterbrach.

"Als wir in dem Truck saß und nach Hause fuhren, hat Alexandra sich die Kleider zerrissen, jedenfalls so gut sie es konnte. Und dann hatte sie sich auch noch an der Wagentür gestoßen. Ich hatte schon angst sie wolle mich für die ganze Misere verantwortlich machen, dabei habe ich nichts getan. Während der ganzen Fahrt hat sie kein Wort herausgebracht, erst als wir kurz vor dem Anwesen waren. Sie hat mir erläutert, dass es mich den Job kosten könnte, wenn ich erzähle wie es sich genau zugetragen hatte. Ich sollte jedenfalls meine Klappe halten und alles betätigen was mich Alexander nachher fragen würde. Aber denkt die das ich genau so einfältig bin?"

"Ein ziemliches Biest ist das sag ich euch. Es war schon ziemlich merkwürdig als sie plötzlich hier auftauchte, aber so leicht wird sie es nicht haben" Bemerkte Mick und alle anderen Männer fingen an zu jubeln.

"Wer wird es nicht so leicht haben?" Eine eisige Stimme durchbrach die lauten Zurufe der anderen. Alexander stand an der Tür und blickte seine Männer missbilligend an.

"Ach niemand nur eine Flamme von Mick, die versucht hat ihn reinzulegen." Merkwürdigerweise war Donald der einzige der jetzt ein Wort hervorbrachte. Alle anderen hatten zu viel angst, ihr Chef möge wahrscheinlich alles mitbekommen haben.

"Okay, aber könnt ihr das nicht später bereden, die Arbeit wartete nicht."

"Ja." Alexander ging weg und die Anderen atmeten erst einmal kräftig durch.
 

"Und so habe ich beschlossen, dass du leider heute Abend wieder kochen musst. Ich kann ja nicht da ich verletzt bin." Mia zog die Vorhänge etwas zusammen, sie befand sich bei Alexa im Zimmer, den auf den Wunsch von Alexander hatte sie ihrer Schwester einen Tee zubereitet.

"Ja es macht mir nichts aus, eigentlich habe ich erst hier all meine Kochkünste perfektioniert." Mia versuchte es auf die freundliche Art, vielleicht wäre es doch möglich, dass sie gut mit ihrer Schwester auskäme.

"Na gut, dann ist das geregelt, aber es gibt noch etwas anderes. Ich möchte nicht das Alexander und ich mit diesen ungehobelten Bauerntölpeln zusammen essen. Deswegen wirst du ihnen von nun an in deren Küche das Essen zubereiten und servieren."

"Ich werde nicht mehr lange hier bleiben und ich möchte so etwas auch nicht ohne Alexanders..."

"Du meinst meines Verlobten?"

"Ja ich meine, ich möchte das nicht ohne Einverständnis machen. Aber ich könnte dir etwas anderes Vorschlagen, wie wäre es, wenn ich zuerst den Jungs das Essen serviere und dann für dich und Alex, ich meinend einen Verlobten." Fast hätte sie es schon wieder gesagt. Leider war es Mia zur Gewohnheit geworden alle mit ihren Vornamen anzusprechen, aber von nun an würde sich einiges Verändern. Und sobald es auch draußen ein wenig wärmer war, wäre sie weg, hätte Alexander sie bloß nicht darum gebeten zu bleiben, wie sollte sie ihm auch so eine Bitte abschlagen.

"Nein wir belassen es heute bei dem so wie es ist, du hast wahrscheinlich recht, ich muss zuerst mit Alexander reden." Alexa lehnte sich auf ihr Kopfkissen zurück und winkte nur mit einer Hand Mia sie solle sich entfernen. Ganz so wie eine große Herrin.
 

Mia stand in der Küche. Es machte ihr großen Spaß zu kochen, vor allem wenn es so viele Leute waren. Früher waren es immer ihre Eltern, die für sie gesorgt hatten, doch jetzt hatte sie eine große Familie. Und dabei wollte sie diese verlassen. Sie mochte die Jungs, irgendwie waren sie ihr sympathisch, obwohl sie auch Probleme mit ihnen hatte. Wenn sie es doch bloß mal lernen würden, bevor sie ins Haus kamen auch ihre Schuhe abzuwischen.

Aber leider war da auch noch Alexander, der Mann den sie aus vollem Herzen liebt, und der leider so blind ist, dass er nur das Äußere betrachtet und das Innere außer acht lässt. So schlimm sah sie doch nicht aus. Ein Blick auf die Glastür bestätigte ihr etwas anderes, sie war von oben bis unten mit Mehl besudelt, unwillkürlich fing sie an zu lachen.

"Also, so eroberst du bestimmt keinen Mann Mia." Sagte sie laut zu sich selbst.

"So würde ich das nicht sagen." Alexander stand an der Tür und grinste schelmisch, er hatte das ganz Schauspiel beobachtet.

"Oh Alexander, entschuldige, ich meine..."

"Na, na so schüchtern. Wollten sie nicht einen Mann aufreisen." Er kam ihr immer näher, und hatte sie bald so in die Enge getrieben, dass sie keine Chance hatte wegzulaufen.

"Sag mal Mia, was duftet den hier so herrlich?"

"Muffins, das sind die Schokomuffins, ähm..., und wenn du mich nicht herauslässt, dann brennen sie noch an. Und das willst du doch nicht, oder?"

"Nein Mam, auf keinen Fall will ich das ihre überaus leckeren Schokomuffins anbrennen, wo wir sie doch alle so gerne essen." Mia hatte versucht die ganze Situation zu entschärfen dadurch das sie etwas scherzte, und wie es aussah, wirkte es auch. Alexander gab sie frei.

"Na ihr Turteltäubchen ich hoffe ich störe nicht." Der Anblick der sich Mick bot war wirklich nicht anders zu deuten, als das Alexander und Mia gerade ziemlich wie ein verliebtes Pärchen aussahen.

"Nein, eigentlich waren wir gerade fertig oder Mia?" Alexander zwinkerte Mia zu.

"Ja, er hat recht du störst nicht Mick."

"Mich hat eigentlich nur dieser köstliche Duft angelockt und ich wollte nur nachsehen ob ich meiner Nase trauen kann. Und ich glaube ich habe meine Bestätigung, heute gibt es Muffins zum Nachttisch. Sehr schön, ich freue mich schon."

"Ich freue mich auch das euch allen meine Muffins schmecken..." Mia kam nicht weiter, ein heftiges Gepolter aus dem oberen Stockwerk ließ sie innehalten. Es klang fast so, als ob jemand Möbel verschieben würde.

"Entschuldigt mich." Alexander bewegte sich sehr schnell an Mick vorbei und ging hinaus. Mia dagegen drückte erst mal ihre schürze Mick in die Hand.

"Bitte pass mal auf das Essen auf, ich bin gleich wieder zurück."

Mick dagegen stand nicht wissend, was er tun sollte inmitten der Küche und blickte immer wieder von der Tür zum Herd. Wusste den niemand hier das er keine Ahnung vom Kochen hatte?
 

6.

"Was ist den hier los? Alexa was machst du da?" Mia erreichte Alexander erst and der Tür zu ihrem Zimmer. Sie schob ihn jetzt beiseite und betrachte selbst das, was Alexander gesehen hatte.

"Oh ich habe mir vorgenommen dieses Zimmer für mich einzurichten." Alexa lächelte sanft und machte sich weiter daran die Vorhänge abzunehmen.

"Aber das ist doch Mias Zimmer!"

"Ich denke meine Schwester hat bestimmt nichts dagegen mir dieses Zimmer zur Verfügung zu stellen, wo sie doch gesagt hat, ich darf mir eins aussuchen."

Alexander platzte allmählich der Kragen, gerade als er Alexa zurechtmachen wollte, hielt ihn Mia zurück.

"Lass sie, sie wird sowieso nicht aufgeben. Mir macht es nichts aus."
 

Die eine Überraschung jagte die Andere. Nachdem Mia so unsanft aus ihrem Zimmer herausgeworfen wurde, erwartete sie bei dem Abendessen eine weitere. Alexa saß auf ihrem Platz, und scherte sich einen Dreck darum, dass man vielleicht noch einen Stuhl holen sollte für Mia.

Mia aber lieferte still ohne etwas zu sagen das Essen für alle. Die Jungs waren wie immer, sie ließen sich nichts anmerken und quatschten froh miteinander. Alexander war wie immer sehr still, und antwortete auf all die vielen Fragen von Alexa mit einem Kopfnicken.

"Fabelhaft, du übertriffst dich ja förmlich jedes Mal mit dem Abendessen."

"Ja Mick hat recht, es schmeckt köstlich Mia. Ich hoffe wir kriegen auch deine genialen Muffins zum Nachttisch?" Jonathan lächelte Mia freundlich an, ihre bedrückte Miene wurde von keinem der Jungs übersehen, obwohl sie es selber zu glauben schien.

"Oh natürlich wird es zum Nachttisch Muffins gegeben, schließlich haben Mia und ich sie gemeinsam zubereitet, so konnte ich sie sogar noch ein wenig verfeinern."

"Ach sagen sie mal Miss Smith!" Mick hielt einen Moment kurz inne in der Hoffnung Alexa würde ihm erlauben sie bei ihrem Vornamen zu nennen, leider tat sie nichts dergleichen.

"Sind sie sich hundertprozentig sicher, dass sie Mia heute beim Zubereiten des Essens geholfen haben? Meiner Meinung waren sie gerade in dem Moment dabei sie aus ihrem Zimmer hinaus zu werfen." Die übrigen Jungs die nichts davon wussten blickten abwechselnd von Mia zu Alexa rüber.

"Was soll das, sie wollen mich wohl mit Absicht beleidigen Mick?"

"Nein das möchte ich nicht Miss Smith, ich bin nur auf der Suche nach der Wahrheit. Und außerdem habe ich ihnen nicht erlaubt mich bei meinem Vornamen zu nennen." Alexa fing an zu zittern, und es fehlte auch nicht viel, als ihr auch noch Tränen über ihre Wangen kullerten.

"Alexander wie kannst du so etwas zulassen. Siehst du nicht das er mich beleidigt hat?"

"Nein, denn ich weiß ganz genau, dass er die Wahrheit sagt. Ich war auch in der Küche als Mia gekocht hat, und dich habe ich dort nicht gesehen."

"Du bist so richtig gemein, dabei habe ich nichts getan, als versucht mich nett zu unterhalten." Heulend sprang Alexa von ihrem Stuhl auf und rannte weg.

"Das war nicht sehr nett von dir Mick." Mia mischte sich nun auch ein.

"Nicht nett, mein Gott Mia sie macht dich seit Tagen fertig und du meinst ich war nicht nett?" Alexander wollte schon Mick fertig machen, als ihm Mia zuvor kam.

"Ja ich weiß, dass sie nicht immer nett ist. Sie ist leider so und ich kann sie nicht ändern, aber sie ist auch meine Schwester. Und momentan meine einzige richtige Familie." Auch Mia erhob sich und ging zurück in die Küche.

"Mein Gott wie viel davon habe ich wirklich verpasst?" Jack der endlich nach so langer Zeit auch am Tisch saß, lachte jetzt aus vollem Hals.

"Na ja seit Alexa da ist passiert hier ziemlich viel." Donald saß neben Jack und antwortete jetzt auf seine Frage.

"Bitte mischt euch nicht mehr hier ein. Alles wird sich schon einkriegen." Alexander sprach die Machtworte aus, die alle zu einem anderem Thema hinüberwechseln ließen.
 

Der nächste Tag schien endlich mal wieder Klarheit zu bringen, auch was das Wetter betraf. Endlich schien durch die grauen Wolken die Sonne hindurch und der Schnee, der letzte Nacht gefallen war, schmolz langsam dahin.

Mia befand sich in der Küche, es war an der Zeit das sie das Frühstück zubereitete. Aber ihr war das egal, sie hatte momentan nicht die Kraft dazu auch nur den kleinen Finger zu rühren. Deswegen bewegte sie sich von der Tür, an der sie schon fünf Minuten reglos stand, zu dem Tisch. Langsam glitt sie auf einen der Stühle, wobei sich ihr dabei ein sehr wehmütiger Seufzer entrang.

"Wie ich sehe, komme ich genau richtig." Mia fühlte sich ertappt, doch ein Blick bestätigte ihr, dass es nicht ihre Schwester war.

"Guten Morgen Valerie."

"Guten Morgen Mia, na was bedrückt dich den so, dass du solche Geräusche von dir gibst? Deine Schwester?"

"Die Kandidatin hat zehn Punkte. Komm setzt dich zu mir, dann können wir uns ein wenig in Ruhe unterhalten."

"Sehr gerne, ich wollte dir sowieso erzählen wie hinterhältig deine Schwester ist." Valerie betrachtete nicht Mias dunkle Miene. Sie wusste ganzgenau, dass diese es nicht zulassen würde, dass man ihre Schwester schlecht machte. Aber für Valerie war es enorm wichtig das endlich jemand ihrer Freundin die Augen aufmachte.

"Ich bin mit meinem Bruder hier und ich habe deswegen nicht viel Zeit, aber ich möchte dir trotzdem erzählen was sich gestern auf dem Markt abgespielt hat."

"Dein Bruder ist hier?"

"Ja er will irgendetwas mit Alexander besprechen, und na ja vielleicht kann ich ihn auch noch überreden, das er unseren Vater besucht. Das du deine Eltern verloren hast und sie nie wieder sehen kannst, hat ihn doch etwas zum Nachdenken gebracht."
 

Die morgendliche Sonne die an diesem Morgen jedes Zimmer zu erhellen schien, reichte dann aber doch nicht aus um die Eiseskälte zu schmelzen die in Alexanders Arbeitszimmer jetzt herrschte. Alexander und Shaw standen sich wie zwei wütende Stiere gegenüber und betrachteten sich feindselig.

"Was kann ich für dich tun Macay."

"Ich wollte mit dir über ein Geschäft reden, aber bevor wir darüber sprechen, wollte ich zuerst etwas über Jake und Jonathan sagen."

"Ach. Daher weht der Wind."

"Das du meinen Vater aufgenommen hast, kann ich noch irgendwie vergessen, da ich jetzt auch einsehe, dass ich dich zu unrecht beschuldigt habe, dass du etwas mit meiner Schwester hast."

"Sollte das so etwas wie eine Entschuldigung sein." Alexander blickte Shaw skeptisch an.

"Nein, denn da kommt Jonathan ins Spiel."

"Ich weiß nicht was der Junge dir getan haben könnte?"

"Weißt du noch was auf dem Marktplatz gestern morgen geschehen ist?"

"Ja das weiß ich." Jetzt war es Shaw der Alexander skeptisch anblickte, er konnte nicht glauben das diese hinterhältige Frau Alexander tatsächlich die Wahrheit erzählt hatte.

"Bist du dir sicher das du die Wahrheit kennst, ich meine, du weißt wie sich diese Frau an Jonathan herangeschmissen hatte?"

"Ja die Geschichte ist mir in allen Einzelheiten bekannt. Und offensichtlich mag deine Schwester Jonathan, weswegen du hier bist um mir zu sagen ich solle ihn rausschmeißen, aber das kannst du vergessen, weil ich ganz genau weiß, dass Jonathan sich nie an deine Schwester herangeschmissen hätte, den dazu hasst er dich viel zu viel."

"Oh, weil ich seinen Vater entlassen habe, und er und seine Mutter dann sich eine neue Bleibe suchen müssten? Na schön, da ich einsehe, dass du da nicht mit dir reden willst, will ich zum Geschäftlichen übergehen. Ich bitte dir an einen Teil deines Landes zu verpachten."

"Und wer schwebt dir da so im Kopf, wem soll ich es den "verpachten"?" Alexander war ganz und gar nicht überrascht über Shaws Vorschlag, er wusste ganz genau das dieser über seine finanzielle Situation gut informiert war. Aber verpachten wollte er nicht, den er hatte selbst nicht genug Land.

"Zufällig wollte ich diese Pacht übernehmen und das zu einem fairen Preis."

"Nein, es tut mir leid Shaw, aber ich kann das nicht tun, ich glaube du weißt selbst, dass ich nicht so viel Land besitze und wenn ich es verpachte kann ich meine Pferdezucht vergessen."

"Na schön." Shawstand von seinem Stuhl auf. "Wenn das so ist, du weißt ja, wo du mich findest, solltest du es dir noch mal anders überlegen."

"Ich glaube nicht, aber trotzdem danke."

"Ach noch etwas." Shaw blieb abrupt an der Tür stehen.

"Ich weiß diese Neue von dir ist recht hübsch und ich muss zugeben das ich lange Zeit nicht solch eine Schönheit gesehen habe. Aber trotzdem ist sie eine hinterhältige Schlampe. Dabei habe ich doch tatsächlich gedacht, dass du eigentlich Mia viel lieber ehelichen würdest. Sag mal, darf ich es dann bei Mia versuchen, wenn du sie nicht mehr willst.?"

"Vergiss es und lass deine dreckigen Pfoten von ihr!"

"Das war alles was ich hören wollte." Shaw verließ das Arbeitszimmer mit einem Grinsen auf seinem Gesicht, offensichtlich hatte er sich doch nicht so geirrt, wie er gedacht hatte.
 

Alexa hörte endlich keine Stimmen mehr aus den unteren Räumen. Auf leisen Sohlen schlich sie sich nach unten um zu überprüfen ob auch wirklich keiner da ist.

Am Morgen hatte sie Kopfschmerzen vorgetäuscht um nur nicht nach unten zu kommen. Aber deswegen war ihr dennoch nicht entgangen wer zu Besuch gekommen war. Hoffentlich hatte Alexander nicht erfahren was wirklich am Marktplatz passiert war, aber um das herauszufinden musste sie erst mal ihr Zimmer verlassen und ihn suchen.

Die Küche war leer, genauso wie das Wohnzimmer, Mia war also nicht da und sie hatte freie Bahn um Alexander für sich einzunehmen.

Nachdem sie an der Tür zu seinem Arbeitszimmer angeklopft hatte, kam sie mit ihrem süßesten Lächeln sehr geschmeidig herein.

"Alexa, Guten morgen, kann ich etwas für dich tun."

"Oh Mia, ich habe Alexander gesucht." Alexa war richtig überrascht ihre Schwester und nicht Alexander am Schreibtisch anzutreffen.

"Was machst du denn da.?"

Mia lächelte Alexa freundlich zu, sie hoffte ihrer Schwester ging es endlich besser, und ihre Kopfschmerzen wären weg. Über den Vorfall am Marktplatz, von dem ihr Valerie erzählt hatte, konnten sie auch später reden.

"Alexander hat mich gebeten ein paar Unterlagen für ihn durchzusehen."

"Ach so, und wo ist Alexander?"

"Er ist draußen, heute morgen kam Shaw zu Besuch, und das hat ihn viel zu viel Zeit gekostet so das er keine Zeit hatte sich auch noch um die Finanzen zu kümmern." Bei Alexa machte es auf einmal Klick. Das war jetzt eine sehr erfreuliche Nachricht, die sie von Mia da zu hören bekam, aber um dem nachzugehen was sie vor hatte, musste sie erst mal Mia aus dem Zimmer schleusen.

"Mia ich habe leider immer noch ein wenig Kopfschmerzen, könntest du mir vielleicht einen Tee zubereiten?" Fragte sie jetzt sehr freundlich ihre Schwester.

"Ja natürlich, kein Problem." Mia stand schnell auf und ging aus dem Zimmer hinaus, Alexa blieb aber noch eine Weile dort stehen.

Leichtfüßig bewegte sie sich zum Schreibtisch und setzte sich auf Mias Platz. Alexanders Finanzen gingen sie doch auch was an, schließlich war sie ja fast seine Frau.
 

Alexa tobte vor Wut, wie konnte Alexander sie auch so anlügen. Er war pleite, er hatte aber wirklich gar einen Penny übrig.

Es war schon verwunderlich wie er sich über der Nullgrenze hielt, in die roten Zahlen war er noch nicht abgerutscht. Also hatte sie sich nicht mit ihrer Vermutung geirrt, warum lebte er sonst in solch einer Ruine von Haus. Sauber war es ja, aber das hatte er alles Mia zu verdanken. Mia?

Alexa kam eine gute Idee. Warum hatte sie es bloß nicht schon vorher gedacht, wahrscheinlich war Mia an allem schuld. Seitdem sie Alexanders Finanzen aufrecht erhielt hatte sei sich an seinem Geld vergriffen. Sie konnte einfach nicht glauben, das Alexander tatsächlich pleite war. Wo er ihr doch jeden Monat solch hohe Summen Geld geschickt hatte, nur damit sie es gut hatte in Chikago.
 

Alexander war müde und hatte keine Kraft mehr in die säuerlichen Gesichter seiner Mitarbeiter zu blicken. Alexa hatte sich beim Abendessen nicht blicken lassen und Mia hatte ihn ständig deswegen böse angekuckt. Fast fühlte er sich wie ein Aussätziger in seinem eigenen Haus.

Was er jetzt brauchte war eine anständige Dusche und ein wenig Schlaf. Aber leider hatte er sich total verschätzt als er sein Zimmer betrat. Alexa lag fast nackt auf seinem Bett und tat so als schliefe sie, dabei wusste er ganz genau das sie nur mit ihm spielte.

"Oh Alexander na endlich bist du da." Sie tat so, als ob sie gerade aufwachen würde.

"Was machst du hier?"

"Was ist den das für eine Begrüßung, ich habe dich schrecklich vermisst. Und ich habe dich auch viel zu sehr in letzter Zeit vernachlässigt. Komm her zu mir mein kleines Bärchen." Sie streckte eines ihrer Beine unter der Bettdecke hervor, jetzt war sich Alexander hundertprozentig sicher, dass sie nackt war.

"Entschuldige Alexa aber ich bin nicht in der Lage heute mit dir zu schlafen. Bitte verlasse mein Zimmer oder ich werde einfach in ein anderes Zimmer gehen und dort schlafen."

"Ich habe es doch gewusst, und alles nur wegen ihr!"

"Ich verstehe nicht was du willst, also bitte erspare mir deine hysterischen Anfälle ich bin müde."

"Ich meine, dass du dich in meine Schwester verliebt hast. Ich spüre doch so etwas und blind bin ich auch nicht! So wie du sie ansiehst, hast du mich früher angesehen! Seit dem ich hier bin, hast du mich nicht ein Mal in dein Bett eingeladen. Dabei bist du auf eine falsche Schlange hereingefallen Alexander." Alexa erhob sich und wickelte dabei die Bettdecke ganz fest um sich.

"Erzähl nicht solch einen Unsinn, ich habe mich in niemanden verliebt. Und was soll das mit der falschen Schlange?"

"Mia hat dir dein gesamtes Geld abgeknüpft, es ist ein Wunder das du so knapp an der Grenze zu den roten Zahlen stehst."

"Du meinst ich bin schon in den roten Zahlen?"

"Nein, du wirst es sein, wenn du nicht aufpasst und sie auch weiter freie Hand hat."

"Machs gut Alexa, ich glaube aus uns beiden wird nie etwas. Ich habe es versucht, aber so geht es nicht, hoffentlich kommst du auch irgendwann zur Vernunft." Alexander drehte sich um und verließ das Zimmer, ohne Nocheinmahl Alexa anzusehen. Er hatte das gesagt was er schon die ganze Zeit sagen wollte. Es gab jetzt nur noch etwas zu tun, deswegen begab er sich hinunter in sein Arbeitszimmer, er müsste prüfen ob Alexa die Wahrheit gesprochen hatte, wenn ja, was sollte er denn dann tun? Vielleicht wäre es das Beste, wenn er Mick um Rat fragte.
 

7.

"Mein Sohn hat gesagt das er versuchen will, mir eine zweite Chance zu geben. Ich ziehe deswegen morgen zu ihm." Jake strahlte über das ganze Gesicht wie ein kleiner Junge.

"Das ist großartig, ich habe dir doch gesagt, dass Shaw gar nicht so übel ist." Mia drehte sich um, am liebsten hätte sie Jake umarmt, was aber nicht ging, da sie gerade das Geschirr abwusch.

"Dabei fehlt mir nur noch eine Sache zum großen Glück, so ein fleißiges Mädchen wie dich als meine Schwiegertochter."

Plötzlich war es sehr still in der großen Küche, man hörte nur noch das Rauschen des Wassers.

"Nein es tut mir leid Jake aber das kann ich nicht tun."

"Warum nicht Mia, hast du mir nicht gerade erzählt das du morgen wahrscheinlich das Anwesen hier verlässt, also hält dich hier nichts. Alexa wird immer in deiner Nähe sein, wenn du Shaw heiratest, außerdem hast du gesagt, dass du ihn magst."

"Mögen ja, aber lieben tue ich ihn nicht. Es tut mir leid Jake."

"Und Alexander liebst du, oder?"
 

Alexa fiel es schwer sich einzugestehen das sie verloren hatte, und das sogar gegen ihre Schwester. Aber etwas hatte sie wenigstens bewirkt. Alexander lief an diesem morgen total mürrisch umher, also hatte sie recht gehabt. Mia hatte Alexander bestohlen. So hatte sie wenigstens eine Genugtuung, bevor sie jetzt entgültig diese Gegend verließ.

"Sie verlassen uns?" Mick stand lässig an der Tür und betrachtete Alexa die so ganz verloren zwischen ihren vielen Koffern stand.

"Ja, könntest du mir helfen die Koffer in mein Auto zu schaffen."

"Natürlich, aber willst du dich nicht vorher von allen verabschieden?"

"Nein, ich glaube hier wird mich keiner vermissen."

"Auch deine Schwester nicht?"

"Sie wird mich hassen, wenn sie erfährt, was ich getan habe, aber das will ich auch."

"Meiner Meinung wird sie dich nie hassen können, denn dazu liebt sie dich zu sehr." Alexa zuckte nur mit den Schultern und schnappte sich dann zwei von ihren Taschen. Mick nahm die Anderen und begleitete sie so zu ihrem Wagen.

Fünf Minuten später kam er zurück ins Haus, nachdem Alexa weggefahren war.

"Na schön, das gibt es doch nicht oder?" Das Bild das sich ihm bot, überraschte ihn jetzt aber noch mehr. Mia kam die Treppen herunter. Sie hatte sich sehr warm angezogen und in einer ihrer Hände hielt sie ihren Rucksack.

"Was ist los?" Fragte sie Mick, wobei ihr Lächeln ein wenig schwach ausfiel.

"Du willst doch nicht auch weg oder?"

"Doch, ich habe mich entschlossen heute abzureisen, da ja jetzt..."

"Nein, Alexa ist nicht mehr da. Sie ist gerade eben weggefahren." Mia machte das Gleiche, wie ihre Schwester vorher, sie zuckte nur mit ihren Schultern. Und Mick merkte erst durch diese ganz einfache Geste, wie ähnlich sich die Beiden doch waren.

"Oh nein, dass lasse ich nicht zu. Du bleibst hier. Wenigstens eine von euch sollte das Ganze Alexander erklären."

"Na schön, wo ist er?"

"Er ist nicht da, und du wirst warten, wenn ich dich sogar persönlich bewachen sollte. Los nach oben in dein Zimmer und her mit deiner Tasche!"

"Das meinst du doch nicht im Ernst?"

"Oh doch und sogar sehr, los gib mir die Tasche Mia, ich lasse es nicht zu das du einfach so verschwindest ohne ihm zu sagen, dass du ihn liebst."

"Woher nimmst du dir das Recht so was zu behaupten."

"Ich nehme mir jedes Recht, wenn ihr zwei so doof seid zu merken, warum ihr euch so gern habt. Los gib mir die Tasche, alles weiter überlasse ich Alexander. Und ich hoffe er ist hoffentlich nicht so dumm, dich gehen zu lassen."
 

Die Fahrt zurück zur Farm dauerte verdammt lange, und Alexander konnte es kaum erwarten wieder da zu sein. Er würde sich dann Mia vornehmen und ihr die Leviten lesen, dass sie nicht mehr wusste wo vorne und hinten war. Irgendwie kam jetzt seine sadistische Ader zum Vorschein, und das wunderte ihn ein wenig. Diese Frau konnte ihn zur Weißglut treiben, und gleichzeitig war er auch so friedlich wie ein kleines Kätzchen.

Für einen Augenblick wurde seine Aufmerksamkeit von Mia abgelenkt. Er hatte das komische Gefühl, als ob der Wagen der da vor einer Sekunde an ihm vorbeigefahren war, Alexa gehörte. Hatte so womöglich seine Worte befolgt und ihn endlich in Frieden gelassen, na hoffentlich. Irgendwie hatte Mia bewirkt das er endlich erkannt hatte, wie Alexa in Wahrheit war.

Bald sah er auch das noch verschneite Tor, hinter dem das Haus ein wenig verlassen aufragte. Er musste zugeben, dass es ziemlich heruntergekommen aussah. Die Farbe war schon längst abgeblättert und dieser schwere Winter der länger andauerte, als er sollte, schadete dem Haus nur noch mehr.

Das Auto von Alexandra war nicht da, offensichtlich hatte er doch recht gehabt. Als er aus seinem Wagen stieg, erblickte er Mick. Er stand wie ein Wachhund an der Haustür und wartete offensichtlich auf ihn.

"War das etwa das Auto von Alexandra, das ich vorhin sah. Ist sie?"

"Ja sie ist weg. Hat sich deine Vermutung über Mia bestätigt."

"Ja das hat sie, und ich werde ihr deswegen die Ohren lang ziehen."

"Das würde ich eher nicht sagen."

"Oh doch ich bin sehr wütend. Wo ist sie eigentlich?"

"Ich habe sie in ihrem Zimmer eingesperrt." Mick rutschte beiseite und ließ Alexander ins Haus hinein.

"Warum?"

"Sie wollte genau wie ihre Schwester ohne jegliche Vorwarnung verschwinden, hast noch Glück gehabt, dass ich sie erwischt habe."

"Danke Kumpel, ich bin dir etwas schuldig." Alexander stürmte schon die Treppen hoch.

"Ich würde sagen du bist mir noch viel mehr als etwas schuldig!" Rief ihm Mick hinterher.
 

Das Alexander zurück war, wusste sie schon längst, es war ja auch nicht zu überhören das er jetzt polternd die Treppen nach oben kam. Mia saß aber immer noch mit verschränkten Armen vor ihrer Brust auf dem Bett und rührte sich nicht.

Wenige Minuten später, nachdem Alexander ein paar Zimmer durchsucht hatte, fand er Mia endlich in ihrem neuen Zimmer.

"Na endlich ich dachte schon du wärst Mick doch noch irgendwie entkommen."

"Wie sollte ich denn entkommen, wenn er all meine Sachen hat!"

"Warum wolltest du abhauen, wo wir doch abgesprochen hatten, dass du erst mit mir darüber redest, bevor du dich aus dem Staub machst." Alexanders Stimme klang plötzlich traurig.

"Ich muss gehen, ich kann hier nicht mehr bleiben. Du solltest doch am besten wissen, das ich hier nichts zu suchen habe."

"Hatten wir nicht was anderes abgemacht. Solltest du nicht so lange hier bleiben, bis du alles zurückgezahlt hast, was mir deine Schwester schuldet?"

"Meine Schwester ist doch da, da sehe ich es als selbstverständlich an, dass ich von jeder Schuld entlassen bin." Alexander fuhr sich einmal durch seine Haare. Diese Frau war unbelehrbar. Und fast hatte er sogar vergessen, warum er wirklich mit ihr sprechen wollte.

"Setz dich bitte, wir müssen reden." Vielleicht klappte es, wenn er etwas freundlicher zu ihr war. In der momentanen Kampfhandlung würden sie es nicht weit bringen.

Mia wollte sich wiedersetzen, aber tat es dann doch nicht. Seine viel zu schmerzverzerrte Miene zwang sie dazu Nachsicht zu üben.

"Na schön, meiner Meinung gibt es nichts mehr was wir noch besprechen müssen. Aber nun, ich erlaube dir doch weiter zu reden."

"Du erlaubst es mir!" Alexander zog einen Stuhl näher, so das er jetzt genau vor ihr saß. "Wie großzügig von ihnen."

"Was willst du, ich verpasse noch den Bus?"

"Ich habe mir gestern meine Papiere noch mal angesehen. Dabei ist mir etwas aufgefallen, vor allem bei den Sachen die du zu bearbeiten hattest. Warum hast du das getan Mia, weißt du wie sehr du mir damit weh getan hast."

"Ich weiß nicht wovon du sprichst. Ich bin mir keiner Schuld bewusst." Mia drehte ihren Kopf so herum, dass sie Alexander nicht mehr in die Augen blicken musste.

"Mia, hör auf mit dem Verwirrspiel. Du hast mich von Anfang an angelogen. Von Anfang an wollte ich nicht glauben, was deine Schwester über dich sagte. Dabei bin ich jetzt versucht alles möglich über dich zu glauben."

"Ihr Männer und euer verdammter Stolz!"

"Es ist nicht mein Stolz Mia, das bist du. Ich habe angefangen dich zu mögen, sogar mehr als mir lieb war. Aber ich bin noch nicht so sehr pleite das ich Almosen von irgendjemanden in Empfang nehme. Und am aller wenigsten von dir."

"Mich mögen, erzähl mir nicht so ein Quatsch. Du hast mich von Anfang an gehasst, du hast dich doch nur bemüht mich zu mögen, weil ich Alexandras Schwester bin. Aber jetzt bist du mich endlich los. Nimm endlich das Geld an Alexander. Ich habe es aus Liebe getan. Na schön es ist endlich raus. Ich liebe dich, und deswegen habe ich dir das Geld zukommen lassen, damit du und deine verdammte Ranch nicht verarmt. Aber ich hätte es lieber für mich behalten sollen."

Mia erhob sich und verließ das Zimmer. Alexander rührte sich immer noch nicht. Er behielt die gleiche Position wie vorher. Irgendwie drangen ihre Worte zu schwer zu ihm durch. Hatte sie tatsächlich gesagt, dass sie mich liebe? Sollte er da nicht hinwegsehen, dass sie ihm Geld zugesteckt hatte um ihn über Wasser zu halten.
 

Die Tage vergingen wie im Flug. Niemand erwähnte auf der Farm das Fehlen von Mia und Alexandra. Das Alexa nicht mehr da war, war eigentlich allen ziemlich egal, aber das Mia auch verschwunden war, schmerzte umso mehr.

Keiner der Jungs, außer Mick wusste ganz genau was an diesem verhängnisvollem morgen passiert war. Mick war verschwiegen wie immer, und sagte gar nichts, obwohl alle versucht hatten etwas aus ihm herauszubekommen.

Und Alexander war wie immer. Grüblerisch, mit einer undurchdringlichen Miene führte er präzise seine Arbeit durch. Etwa einen Monat später, also im April fand dann endlich die Versteigerung statt, auf der die Woodwardfarm endlich Ansehen und Prestige gewann. Alexander schaffte es sogar eines seiner Pferde für eine sehr hohe Summe zu verkaufen. Offensichtlich kehrte endlich das Glück auch zu den Woodwards.

Kurz nach der Versteigerung, nachdem der Ganze Rummel endlich vorbei war, saß Alexander in seinem Arbeitszimmer und trank Whiskey.

"Alex, darf ich reinkommen?" Mick stand and er Tür, und blickte besorgt seinen Freund an.

"Ja, was gibt's den. Ich dachte wir wären endlich erlöst und könnten uns ein wenig erholen."

"Erzähl nicht so einen Unsinn, du willst dich nur verteidigen. Sag mal wie oft habe ich dich in den letzten Tagen so angetroffen. In tiefes Mitleid versunken, mit einem Glas in der Hand?"

"Ich würde sagen sehr oft." Alexander lächelte verschmitzt.

"Komm schon alter Freund, warum gehst du sie nicht suchen? Ich bin mir ganz sicher das sie zurück kommen würde wenn du sie fragen nur fragen würdest. Und wir alle würden uns auch freuen, wenn Mia wieder da wäre."

"Aber sie ist nicht da und sie wird nicht zurück kommen."

"Na schön ich habe es versucht, schon bestimmt zum hundertsten mal. Und zu dem eigentlichen Grund warum ich hier bin, hier nimm." Mick überreichte Alexander einen Brief.

"Was ist das?"

"Eine Einladung zu einer Hochzeit, und wehe du lehnst ab, wo du dich jetzt ein wenig besser mit ihm verträgst. Jonathan würde auch sauer werden, weil wir alle vorhaben hinzugehen."

Alexander machte langsam den Brief auf. Und es war wie Mick es gesagt hatte, eine Einladung zu einer Hochzeit, besser gesagt zu der Hochzeit von Shaw Macay.
 

Mia saß fröhlich in der großen und supermodernen Küche. Sie freute sich riesig auf das bevorstehende Ereignis, vor allem da sie auch ein wenig dazu beigetragen hatte endlich alles zu regeln und vorzubereiten.

Der Kuchen den sie backen wollte war eine große Herausforderung, aber es brachte sie auch über unnötige Gedanken nicht zu grübeln. Und einer dieser Gedanken war Alexander.

Nachdem sie ihn vor über einem Monat verlassen hatte, hatte sie auf dem Weg zu Busbahnhof Jake getroffen, der sich ihr angeboten hatte sie bis dort hin mitzunehmen. Leider hatte das Gespräch mit Alexander viel zu lange gedauert, was so viel bedeutete, dass sie ihren Bus verpasst hatte. Da sie aber einen ganzen Tag und eine ganze Nacht auf den Nächsten hätte warten müssen, hatte sie mit Freuden das Angebot von Jake angenommen zu ihm und seinen Kindern zu kommen.

Shaw wollte sie am Ende einfach nicht gehen lassen, und das Angebot als seine Köchin zu arbeiten hatte sie mit Freuden angenommen, als sie die nette Miss Clarence kennen gelernt hatte. Denn diese war eine hervorragende Köchin und von ihr erhoffte sich Mia viel zu lernen. Es gab auch unangenehme Situation während des letzten Monats, aber es hatte sich zum Schluss alles zum Guten gewendet. Mia war um viele köstliche Rezepte reicher, hatte neue Freunde kennen gelernt. Und jetzt fehlte nur noch der krönende Abschluss, dass diese Hochzeit einfach traumhaft wird.

Sie schwor sich auch, dass sie alles dafür tun wird, damit es auch so werden würde, denn schließlich lag ihr an Shaws Glück sehr viel. Und sie hoffte auch dass sie die nötige Kraft hatte ihr Vorhaben über Alexander zu verwirklichen.
 

Alexander saß in seinem Schlafzimmer auf dem Bett. Er war schon fertig angezogen für die große Hochzeit von Shaw, nur irgendwie war ihm jetzt nicht nach feiern zu Mute. All diese fröhlichen Gesichter zu sehen, wenn es ihm doch nicht gut ging. Dabei wollte er selber vor wenigen Monaten heiraten.

"Alexander wo steckst du denn, wir warten schon seit einer halben Stunde auf dich. Wir verpassen noch das Beste." Die Jungs riefen von unten.

"Ich komme ja."

Alexander überwand endlich seine heftige Abneigung gegen jegliches Vergnügen und stand auf. Langsam und etwas träge ging er aus seinem Zimmer hinaus, und saß wenige Minuten später zusammen mit den anderen in einem der zwei Autos.

Die Macay Farm war im Vergleich zu Alexanders riesig. Das hohe und stolze Gebäude zeigte das was es war, ein Herrensitz von reichen Leuten. Schon viele Wagen parkten im großem Vorhof, und es schien, als ob die Schlange von heranfahrenden Autos nie aufhören wollte. "Alexander, schön das du doch noch gekommen bist. Wegen unserer Fehde habe ich ja fast befürchtet du würdest nicht kommen. Dabei habe ich für dich eine ganz besondere Sitznachbarin auserkoren." Shaw kam lächelnd angerannt und drückte herzhaft die Hand von Alexander.

"Und ich habe gedacht wir hätten letztens unsere Fehde beigelegt. Ich habe irgendwie das Gefühl als ob du dich wegen deiner zu voreiligen Vermutung sogar bei mir entschuldigt hättest." Das Lächeln von Alexander war ein wenig hinterlistig, und er hatte die Worte sehr laut ausgesprochen, so dass jeder der in der Nähe war alles hören konnte. Fast hatte Alexander geglaubt er wäre mit seinem Scherz doch etwas zu weit gegangen, als die umstehenden Gäste anfingen zu lachen, und Shaw sich nicht rührte. Doch dann wurde er eines Besseren belehrt.

"Das stimmt, und ich habe mir umsonst Sorgen gemacht." Sprach Shaw aus und lachte dabei genauso herzhaft wie vorher, in seinen Augen konnte Alexander gar keine Hinterlist erkennen.

"Kommt, kommt alle herein. Der heutige Tag ist zum feiern wie geboren." Die Menschen folgten Shaw bereitwillig, nur Alexander stand noch immer etwas überrascht an der gleichen Stelle.

In der großen Eingangshalle, die erfüllt war mit den schönsten Rosen, stand eine wunderschöne blonde Frau und schüttelte jedem der Besucher freudig die Hand.

Victoria Lanthon hatte nie geglaubt das so viele Menschen zu ihrer Hochzeit kommen würden. Fast war es ihr ein wenig peinlich als sie sah wie sie von einigen Menschen froh begrüßt wurde, denen sie vor längerer Zeit mal übel mitgespielt hatte.

"Hi Vicki." Alexander verbeugte sich leicht und küsste dann die Hand von Victoria.

"Oh Alexander, wie... aber."

"Ich habe wohl meinen Stolz ein wenig überwinden müssen, es tut mir immer noch im Herzen weh, dass du ihn auserwählt hast, aber das Leben spielt nicht immer so wie es will."

"Hey du lass, deine Finger von meiner Frau, sie gehört von nun an mir." Alle herumstehenden fingen an laut zu lachen, Shaw verhielt sich einfach zu merkwürdig, wenn er verliebt war. Und auch Alexander musste zugeben, dass er nie gedacht hätte, dass Shaw Victoria so dermaßen lieben würde.
 

Die Hochzeit fand im Garten statt. Das wunderschöne Wetter ermöglichte es auch, dass man locker danach im Garten sitzen und sich am Festessen erfreuen konnte.

Nachdem Jake eine unerwartete Lobrede über seinen Sohn gehalten hatte, eröffneten Victoria und Shaw den Tanz. Alexander saß mit einem Glas Champagner an seinem Tisch und fragte sich, wer jetzt seine geheimnisvolle Sitznachbarin sein würde.

Er hatte viele schöne Frauen auf dieser Hochzeit gesehen, aber das war nicht der Grund warum er sich an die Worte von Shaw erinnerte. Vielmehr war es deswegen, weil ihn jeder von seinen Männern, Valerie und sogar Jake darauf angesprochen hatten, dass ein wirklich fantastisches Wesen neben ihm sitzen würde.

Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, irgendwie ahnte er schon fast wer neben ihm sitzen würde, und als er ihre Stimme hörte, war er sich auch ganz sicher.

"Hallo Alexander, lange nicht gesehen." Mia war wunderschön, war das was er feststellen konnte, und obwohl er sich heftig dagegen wehrte, er empfand nichts anderes als Freude als er sie sah. Warum war er nur nicht wütend auf sie? Sie hatte ihm doch gesagt das sie ihn liebe und dann hatte sie ihn einfach so mit dieser Erkenntnis stehen lassen.

"Mia, was machst du hier?"

"Ich arbeite hier."

"Was! Wie lange schon?"

"So etwa einen Monat."

Mia setzte sich hin, es war für sie so ungewöhnlich neben ihm zu sitzen nach so langer Zeit. Sie hatte ihn so ungeheuer vermisst, dabei war er nur wenige Kilometer von ihr entfernt. Und er hatte sich überhaupt nicht verändert, seine dunkelblauen Augen waren immer noch so mystisch wie am Anfang, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte.

"Weißt du schon das meine Schwester geheiratet hat?"

"Das ging aber schnell, ist sie nicht erst vor einem Monat weggegangen?"

"Ja sie hat sich mit James vertragen und die beiden haben geheiratet."

"Wie kannst du nur so freundlich sein, nachdem sie dir so viel angetan hat? Ich verstehe dich nicht Mia?"

"Sie ist meine Schwester und meine einzige Familie, egal was wird und was war, Alexa wird immer für mich und ich werde immer für sie da sein, denn wir haben nur uns." Alexander drehte sich um und blickte jetzt das glücklich tanzende Paar auf der Tanzfläche.

"Ich liebe dich Mia."

"Ich weiß. Und jetzt schau mich nicht so verwundert an, deine Jungs sind wirklich sehr besorgt um dich gewesen, und ja sie haben von Anfang an gewusst wo ich steckte. Und jetzt Alexander willst du mit mir tanzen."

"Nur wenn du bei mir bis zum Ende unseres Lebens bleibst."

"Weißt du eigentlich dass ich dass schon immer vor hatte, schon am Anfang als ich nach Kanada kam wollte ich nichts anderes als immer bei dir zu bleiben Alexander." Alexander zog Mia sanft zu sich und gab ihr einen besitzergreifenden Kuss.

"Ja ich weiß." Bestätigte er diesmal und zog sie zum zweiten Mal zu sich, um sie erneut zu küssen.

Mia wehrte sich nicht, denn sie war glücklich, dass was sie sich von Anfang an gewünscht hatte, war in Erfüllung gegangen. Ihre Liebe zu Alexander würde nie aufhören, und in seinen Augen las sie das Gleiche. Egal was die Zukunft für sie bringen würde, Mia wusste nur eins, sie würden es gemeinsam durchstehen, bis zum Ende ihres Lebens, wie Alexander so treffend formuliert hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  stefanie22
2011-04-05T22:33:07+00:00 06.04.2011 00:33
habe gerade deine geschichte gelesen und fand sie sehr sehr schon

lg stefanie22
Von:  Asketenherz
2005-01-09T19:22:25+00:00 09.01.2005 20:22
TOLLE STORY... was zum hinschmachten
Von: abgemeldet
2004-11-06T18:42:43+00:00 06.11.2004 19:42
So, da du ja anscheinend nur noch sehr selten oder gar nicht (?) mehr ins animexx geht, werde ich jetzt einfach mal alle deine storys (bis auf eine, die gefällt mir nicht *sniff*) beim erneuten lesen kommentieren, zumindest etwas *fl*.

Alexander

(zu 2.)
hey, braune haare sind schön. wer sagt denn bitte, dass heutzutage braun jeder hat? wenn ich mich im bus/in der bahn... umschaue sehe ich immer nur blondierte oder frauen, die sich ihre haare in allen möglichen und unmöglichen rottönen die haare gefärbt haben. na gut, oder getönt *g*. ich bin zwar dunkelblond aber das sieht sowieso keiner (bis auf frieseure). andere würden auch sagen, sie wären braun und darauf bin ich stolz wie auch auf meine weitverbreiteten grau-blauen augen. deswegen würde ich ja auch sagen, dass braun doch eine sehr schöne farbe ist. braun strahlen eine gewisse wärme aus. und überhaupt... warum sollte sie nicht schön sein. ich habe schon öfters feststellen können, dass gerade frauen (bei männern aber auch) mit mehr fülle bessere proportionen haben. denke man bitte an die super schlanken hungerspeichen ohne jegliche form (kaum brust [wenn sie nicht gerade mit eindeutig zu viel silikon aufgepumpt wurden], keine figur, magere beine).
es gibt viel weniger schlanke frauen die gut aussehen und das auch denken (immer dran denken: hach, meine beine sind viel zu dick oder meine güte, ist mein po fett u.s.w.). frauen mit mehr fülle haben wengistens keine probs sich hinzusetzen ohne gleich ihre schon fast aus der haut ragenden knochen zu spüren (das ist echt lästig). man muss halt nur wissen wann es körperlich vertretbar ist und wann nicht.

(zu 5.)
in einem von mias gedankensätzen fragt sie sich doch warum männer so naiv sind. müsste es nicht eigentlich heißen: warum können männer nicht die wahre natur hinter der fasade erkennen? zumindest sehe ich das so. aber ich muss zugeben, bei männern fällt es mir auch leichter ihren charakterzug zu erkennen als bei frauen. na gut, man kann im allgemeinen sofort sagen ob es nun jemand ist, der 'top' ist, es gerne wäre, einfach ruhiger (stille wasser sind tief *zwinker*), laut oder gar der 'rebellische' typ ist. na gut, bei mir würde wohl eher der rebellische typ stimmen, aber da ich ja eher weniger was mit schrillen outfits zu tun habe (ich bin halt nur gerne so eine art gegenschwimmer) ist das wohl auch nicht unbedingt sofort sichtbar wer nun genau rebellisch ist.
aber ich denke mal, fast jeder lokalisiert mehr oder weniger bewusst die personen, die zu seinem charakter am ehesten passen. doch leider gibt es auch die anderen, die es immer und immer wieder schaffen mit jemanden befreundet zu sein, der nun wirklich nicht gut für die person ist (sei es, weil die person zu oberflächig, aufgeflippt, ruhig, ... ist, ist egal).
Sag mal, wie kam ich von naiv auf verschiedene charakterzüge? *grübel* da bewahrheitet es sich wohl mal wieder, ich springe eindeuti zu sehr, obwohl das ja noch relativ nahe am anfangsthema liegt). *lach*

so, nun gleich zu einem satz, der kurz darauf gesagt wird (von jack *g*). den finde ich einfach genial *lach*
"Na klar und du hast dich einfach ergeben, wenn du den Kerl liebst dann schnapp
ihn dir deiner Schwester weg. Ich meine als eine Frau sollte dir das nicht
schwer fallen."
tja, das mit als eine frau... *ginsenddenkopfschüttel* da könnte man gleich in ganz andere sichtweisen kommen *hentaigrins* (öhöhm, na gut, ich gebe es ja gern zu ich bin schon ganz schön 'verseucht' von den vielen vielen yaoi-schreiberlingen *sichfreu*)
aber das musste mal gesagt werden. wer sagt denn bitte immer, das man über etwas diskutieren muss. das ist einer der gründe, wieso ich es liebe eine geschichte von dir zu lesen und das immer und immer wieder. trotzdem ich sie kenne gibt es sachen, sätze, die die geschichte immer wieder sehr lesenswert machen. da muss auch kein halbes universum untergehen oder irgendwelche abgründe der menschlichen psyche offenbart werden.

hach ja, lobeshymnen an dich *schwärm*. aber das muss ja wohl mal gesagt werden. es ist doch immer wieder erstaunlich wie selten es vorkommt, dass immer und immer wieder so viele kommentare einem autoren gegebn werden und das für jede geschriebene geschichte. das muss erst einmal gemacht werden! und das zu recht wie ich finde *bg*

sag mal, wenn mick so wenig ahnung hat vom kochen? wer hat ihn dann eigentlich zum koch abgestempelt als mia noch nicht da war? hey, nichts gegen eine ordentliche giftküche, aber überleben sollte man das essen schon und wenn möglich sollte es gut schmecken und gut den hunger stillen können *zwinker*.

(zu 7.)
öhm... eine kleine fehleranmerkung: "Ich nehme mir jedes Recht, wenn ihr zwei so doof seid zu merken, warum ihr
euch so gern habt.
wenn ich mich nicht arg täusche müsste es eigentlich heißen: ...zwei so doof seid NICHT zu merken...

hach, weißt du was mir so sehr an dieser story gefällt? bei dieser ist die frau die person die so resolut ist. denke an die letzten zwei absätze. sie sagt sie hätte gewusst, das er sie liebt und nicht andersherum. das setzt irgendwie einen besonderen akzent.

na ja, außerdem (im allgemeinen) gefallen mir deine geschicht ja so sehr, weil sie immer mit einem happy end enden. ich finde zwar, dass little_destiny auch sehr schöne love-storys schreibt (trotz gewisser wörter, die ihrem sinn total entfremdet sind) aber sie schreibt jedes mal (wenn nicht schon in der story dann zumindest als nachwort), dass sie nicht glaubt, dass es für immer so sein kann.
ich frage nun: kann es wirklich keine bis zum tode (ohne morde oder ähnlichem) gehende liebende geben? muss es immer sein, dass sich die paare dann doch irgendwann (ob nun früher oder später) trennen müssen?
hey, meine eltern sind nicht geschieden und zuvor verheiratet war auch keiner. wie kommt es dann also, dass ich kaum noch freunde/ bekannte habe, bei denen die eltern in trennung/ scheidung/ bereits zweiter ehe leben?
was ist in den letzten jahrzehnten vorgefallen, dass nun bald gasgt werden muss, das jede x. ehe für 'ewig' hält und nicht jede x. ehe in scheidung endet?, da es sonst bei jeder 2. oder 3 wäre und das besten falls?)


uff, das war jetzt also zu alexander. ich werde mich nun alphabetisch (als nächstes kommt anna dran) vortbewegen, also richte dich auf eine lange lange lesestunde ein *fl*.
Von: abgemeldet
2004-10-09T10:34:32+00:00 09.10.2004 12:34
Ich habschon fastalle deiner geschichten gelesen und finde sie alle Wahnsinn.Du hast einen tollen Schreibstil.
Weiter so!!!
Von: abgemeldet
2003-12-17T19:15:32+00:00 17.12.2003 20:15
ich möchte dich jetzt nicht in veruf bringen, allerdings kenne ich diese geschichte aus einem baccara oder ählichem kenne
Von: abgemeldet
2003-12-17T19:15:16+00:00 17.12.2003 20:15
ich möchte dich jetzt nicht in veruf bringen, allerdings kenne ich diese geschichte aus einem baccara oder ählichem kenne
Von: abgemeldet
2003-07-26T18:19:32+00:00 26.07.2003 20:19
Hi!
Mal wieder eine super story von dir! Einfach wunderschön! Schade, dass es nicht mehr solcher Geschichten gibt! Ich war so am heulen, echt schrecklich! Naja, freue mich schon riesig auf die nächste!!
Bye, Sarah-Li
Von:  Ana-Vi
2003-05-24T18:54:06+00:00 24.05.2003 20:54
Wow, ich freu mich das euch die Geschichten gefallen, leider erlaubt mir mein Studienfach nicht so viel Freizeit, ansonsten würde es hier noch mehr solcher Geschichten geben, wenn ich nur die Zeit hätte sie zu beenden. Ich werde es aber versuchen. *Danke*

Ivy
Von: abgemeldet
2003-05-21T00:55:40+00:00 21.05.2003 02:55
diese fanfic ist wunderschoen *sich die traenen aus dem gesicht wischt*
Von: abgemeldet
2003-05-19T13:20:12+00:00 19.05.2003 15:20
oh wunderschön! Ich hab fast geheult! mache weiter so!


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