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Amor und Psyche

Next Generation
von

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Verschlissener Plunder

„Was zur verfickten Sabberhexe ist eigentlich mit euch los?“

„Was meinst du?“, fragte eine apathische Stimme, während sie sich nicht einmal die Mühe machte von ihren kaum angerührten Cornflakes hochzublicken.

„Du und Rose… irgendetwas ist doch faul.“
 

Dominique hob eine geschwungene Augenbraue und betrachtete voller Misstrauen Alice und ihr dunkles Haar, welches zu dem Kontrast der in Sonne getauchten, weißen Küche beinah schwarz wirkte.

Sie saßen an der Theke in Victoires "Cuisine", tranken ein kühles Glas Kürbissaft und frühstückten während Victoire um sie herum huschte, gefolgt von einem magisch verzauberten Wischmob, der merkwürdige Geräusche von sich ließ.

Für Alice, Dominique und Rose war es bereits Tradition geworden einige Tage im Sommer in dem französischen Traumhaus von Victoire und Teddy zu verbringen, doch zu Dominiques Verzweiflung war mit ihren beiden Freundinnen diesen Sommer nichts anzufangen.

Während Rose vor sich hin träumte und kaum aus dem Haus kam, zog Alice ein Gesicht als wäre die Welt untergegangen.

Die blonde Weasley konnte mit keiner Faser ihres Körpers nachvollziehen woran das hätte liegen können.

Sie hatte Rose am vorigen Tag gefragt ob sie nicht demnächst Albus und die anderen in seinem Ferienhaus besuchen sollten, woraufhin Rose einen Sprachakt an Ausreden aus der bodenlosesten und dunkelsten Kiste hervor brachte, die Dominique beinah faszinierten.

Vor wenigen Sekunden hatte sie Alice das selbe gefragt, woraufhin die Longbottom mit den Schultern zuckte und sich zu verkrampft damit beschäftigte ihren Minimuff zu streicheln.

Es war eindeutig etwas im Busch und Dominique war sich sicher, dass sie es raus finden musste.
 

„Alice! Wenn du mir im Namen der verwesten Schweinekotze nicht endlich sagst was los ist, drehe ich verfickt noch mal durch!“

„Dominique…“, zischte Victoire, strafte ihre Schwester mit einem wütenden Blick und legte ihre Hände auf den noch flachen Bauch, während sie ein leises „ sie hat es nicht so gemeint“, flüsterte.

„Sorry Vic. Also Alice?“

Die Angesprochene hob ihren Kopf, während sie schuldbewusst die Lippen aufeinander presste und ihre Freundin flehend anblickte, in der Hoffnung sie würde das Thema fallen lassen.

„Es tut mir leid, dass ich in letzter Zeit so blöd bin. Ich will euch die Ferien wirklich nicht versauen.“

Der reuevolle Blick ließ Dominique die Augen verdrehen.

„Also dass Rose so niedergeschlagen ist, könnte ich ja noch verstehen, schließlich hat sie mit Angus Schluss gemacht. Aber was ist denn mit dir? Du hast gute Noten, Louis scheint sich für dich zu interessieren, wir sind in Frankreich, die Sonne scheint…was willst du noch Alice?“

Die kleine Longbottom überlegte eine Weile, während sie in Dominiques blaue Augen blickte, die Besorgnis und Vorwurf zu gleich ausstrahlten.

„Du hast recht“, sagte sie schließlich nach einer Weile.

Denn schließlich hatte Dominique wirklich Recht.

Es ging ihr gut und verdammt noch mal die Sonne schien jeden Tag um die Wette.

„Du hast wirklich Recht. Ich habe keinen Grund zu hadern. Lass und etwas unternehmen. Lass uns schwimmen gehen.“

Alice sprang enthusiastisch auf und grinste Dominique übertrieben fröhlich an.
 

„Was ist mit Rose?“, fragte Dominique zweifelnd über den plötzlichen Launen Wechsel.

„Lass Rose heute noch in Ruhe, ab morgen heitern wir sie auf.“

Es war nicht so, dass Rose die Sache, die sie auslaugte vor Dominique geheim halten wollte, es war eher der Fall, dass sie einfach nicht die Kraft hatte es noch einmal jemanden zu erklären, der seine Meinung dazu äußern konnte und jeder wusste, dass Dominique es mit Begeisterung tun würde.

Alice fand es falsch sie über den Ballabend aufzuklären, ihr zu erzählen wie Albus eine weinende Rose ins Zimmer gebracht hatte, wie Rose Scorpius am nächsten Tag aus dem Weg ging und die Sache mit Angus beendete.

Es war nicht ihre Art, ihre Freundin zu hintergehen und hinter ihrem Rücken über sie zu plaudern.

„Also, treffen wir uns morgen mit Al und den anderen?“, fragte Dominique, winkte ihrer Schwester zum Abschied zu und hackte sich bei Alice unter, um die Kleine aus dem Haus zu führen.

„Ähm. Okay. Hat er uns denn eingeladen?“

Ihre Eingeweide tanzten Walzer bei dem Gedanken Albus wieder zu sehen, sie konnte sich bloß noch nicht entscheiden ob es sich gut oder weniger gut anfühlte.

Als sie ihn das letzte Mal vor zwei Wochen in Kings Cross erblickte, hatte er ihr zum Abschied zugenickt, als wäre sie eine flüchtige Bekannte.

Dieses hatte sich eindeutig falsch angefühlt.

„Tss, seit wann warte ich auf eine Einladung. Das Haus ist zu groß für drei Trottel, wir sollten es mal aufmischen. Außerdem hat Tante Ginny gesagt, dass wir ein Auge auf sie werfen sollen.“
 


 


 

Lorcan Scamander stöhnte laut auf, fasste sich an die Schläfe und kniff seine winzigen Augen zusammen, während er auf die Terrasse trat und die Sonne auf der gebräunten, nackten Haut spürte. Er wankte zu einer der Liegen und ließ sich darauf fallen wie ein Sack voller Kürbisse.

Er stöhnte ein weiteres Mal, als er sich umblickte und das Chaos der letzten Nacht in sein Visier fiel.

„Wie konnten deine Eltern uns nur dieses Haus überlassen. Sie sollten uns doch besser kennen“, sagte Lorcan mit einigen Seufzern zwischen den Zeilen und fischte etwas unter seinem Körper hervor, was zuvor auf der Liege lag.

„Wessen Tittenhalter ist das?“, fragte er mit einer gerunzelten Stirn und drehte das Bikinioberteil zwischen den Fingern, bevor er es sich selbst über die nackte Brust legte.

Albus, der neben ihm auf der Liege zerschmolz, blickte über seine Sonnebrille hinweg und zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung.“

„Hmm… wenn die Mädels heute Abend wieder kommen, belohnt mich vielleicht eine von ihnen, dass ich ihren Bikini wieder gefunden habe.“

„Sicherlich Lori!“

Die beiden grinsten sich an, woraufhin Lorcan ein weiteres Mal mitleiderregend stöhnte.

Er massierte sich die Schläfen in der Hoffnung, der Druck des Kopfes würde nachlassen, doch zu seiner Überraschung lenkte ihn etwas anderes von seinen Sorgen ab.

„Das ist doch nicht sein ernst?“, fragte er leise und beobachtete wie sich ein muskulöser Körper im Wasser des Pools hin und her bewegte und eine Bahn nach der anderen schwamm.

„Ich dachte er würde halb tot in seinem Bett liegen…“

Albus verdrehte die Augen über Lorcan und über seinen Redeschwall und schwamm in Erinnerung an wenige Minuten zuvor, wo er seine Einsamkeit und die Stille ausgekostet hatte.

„Er ist nicht so ein Mädchen wie du Lor!“

„Apropos. Hat er die kleine Nervensäge von gestern klar gemacht?“

„Keine Ahnung.“

„Du warst doch die ganze Zeit bei ihnen gewesen. Wie kannst du es denn nicht wissen? Sie sah echt scharf aus, aber sie konnte einfach ihre Klappe nicht halten. Hat mich ein wenig an Dome erinnert.“

„Kannst du denn irgendwann die Klappe halten?“

Es war gerade ein Mal Mittag und Albus war bereits jetzt genervt, was er Lorcan durch ein Augen verdrehen verdeutlichte.
 

„Lori!“, stellte Scorpius grinsend fest, als er aus dem Pool stieg, seine Haare an einem weißen Handtuch abtrocknete und auf seine Freunde zuging.

„Du warst gestern so plötzlich weg nach der zweiten Flasche Feuerwhiskey. Was war los?“

Scorpius und Albus tauschten ein schelmisches Grinsen, in dem Wissen, dass Lorcan seine Nacht auf der Toilette verbracht hatte.

„Wolltest du mich nicht unter den Tisch trinken?“, fragte der Malfoy weiter und beobachtete wie Lorcan tiefer in der Liege versank.

„Ha, auf einmal hält er auch die Klappe“, mischte sich Albus ein und verpasste Lorcan einen halbherzigen Tritt über die Liegen hinweg.

Albus Gesichtsausdruck veränderte sich zu einer Grimasse als er weiter sprach.

„Übrigens…Dominique hat sich für heute angekündigt…wir sollten die Hütte aufräumen, sonst petzt sie.“

„Wer hat die denn eingeladen? Wenn die Zippe kommt, können die andern beiden auch nicht weit sein oder?“ Lorcan verzog das Gesicht bei dem Gedanken an die folgenden ruhelosen Tage.

Albus blick wanderte unauffällig zu Scorpius, der sich die Haare, die wahrscheinlich bereits trocken waren, weiterhin rubbelte nur um nichts dazu sagen zu müssen. Doch Albus wusste welche Frage ihm auf der Zunge lag.

„Dome kommt mit Alice“, beantwortete er die Problematik indirekt und hoffte das Thema wechseln zu können.

„Und Rose?“, fragte Lorcan und vernichtete seine Hoffnungen in Sekunden.

„Sie kommt nicht mit. Was ist so schwer daran zu verstehen wenn ich sage Dome kommt mit Alice allein.“

Diesmal war Albus Tritt nicht halbherzig und er hoffte, dass er außerordentlich schmerzte.
 

„Und jetzt versteckst du dich vor ihm?“, war Ted Lupins direkte Frage, an das Mädchen, das neben ihm im Schuppen hockte und alte Habseligkeiten sortierte, nachdem sie ihm in kurzer Rose Weasley Manier ihr nicht vorhandenes und wüstes Liebesleben geschildert hatte.

Sie schenkte ihm einen wütenden Blick, während sie eine alte Schneekugel hochhielt, die übertrieben fröhlich „Jingle Bells“ anstimmte und in jeglicher Farbe des Regenbogens leuchtete.

Es dauerte keine Sekunde bis Ted sie angrinste und auf den Müllhaufen deutete und sich schließlich wieder seinem Berg an Gut zuwendete.

Die Weasley seufzte und schmiss das gute Stück quer durch den Schuppen, worauf es scheppernd irgendwo landete.

„Es ist nicht so, dass ich mich verstecke…ich gehe ihm nur aus dem Weg.“

„Das ist dasselbe, Rose.“

„Nein. Ich muss mir erst selbst klar machen was ich denke, bevor ich ihm gegenüber trete, verstehst du? Du kennst ihn nicht so gut wie ich, aber er würde mich fertig machen.“

„Wieso sollte er dich fertig machen? Er mag dich doch. Und du magst ihn…also ich sehe wirklich kein Problem.“

Weiterer Plunder flog durch den Schuppen und landete in vollster Lautstärke auf dem Haufen Müll.
 

„Ich weiß einfach nicht… wie sehr ich ihn mag. Es ist kompliziert.“

„Nein ist es nicht. Ihr Frauen macht es einfach komplizierter, als es sein muss“

Rose´ Augenbraue flog grinsend in die Höhe, wobei sie den Schrott in ihrer Hand ignorierte und Ted schielend musterte.

„Was?“, fragte er lachend und schmiss ein rosa Plüschtier in Form eines hässlichen Kobolds, wobei dieser besonders an Hässlichkeit übertrieb, nach ihr.

Sie wehrte ihn mit einem lockeren Armhieb ab, während sie ihn weiterhin schief anlächelte.

„Also Frauen machen es kompliziert hmm? Das sagt der Richtige. Ich erinnere dich daran, das beinah ich Victoire für dich einen Antrag machen musste.“

„Sei still Kind, erinnere mich nicht daran.“

So sehr Ted Lupin, in seinem Aussehen und in seinem Benehmen der Öffentlichkeit gegenüber einem Erwachsenen glich, wussten Menschen die ihm nahe standen, dass er mit Leib und Seele immer ein Kind bleiben würde.

Er war der Erste der mit Lily verstecken gespielt hatte und er war der Erste, wenn es darum ging einen harmlosen Streich zu spielen.

„Erklär es mir. Wir haben schließlich noch viel Zeit“, sagte er und hob zur Bestätigung und unter einem angeekelten Ausdruck einen filzigen, braunen Mantel aus der Truhe, der so alt und ranzig wirkte, dass er wahrscheinlich Merlins höchstpersönliches Gut war.

Er kräuselte die Nase und schmiss das gute Stück mit zwei Fingern zur Seite, woraufhin er sie an seinem eigenem Hemd abwischte.

„Ich mag ihn wirklich, das steht nicht in Frage, aber…weißt du in Angus war ich mal wirklich verliebt. So wirklich, wirklich… und Angus ist ein vöööllig anderer Typ als Scorpius…“

„Aha.“

„Während Angus seine Gefühle beinah raus schreit, weiß man nie was Scorpius denkt.

Angus ist zwar ein Trottel und ein Depp, aber ein liebenswürdiger, während Scorpius… na ja bei Scorpius denkt man er sein nur ein Oberflächlicher, feiner Pinkel, aber wenn man ihn besser kennt, dann weiß man, dass er es Faust dick hinter den Ohren hat. Er weiß was er tut, er ist intelligent, er ist steinreich, er ist charmant, er ist gerissen und er sieht aus wie Adonis.“
 

Teddy räusperte sich, als Rose´ Wangen ein zarten rosé Ton annahmen.

„Was?“, fragte Rose und betrachtete ihn ausgiebig.

„Alsooo“, fing der Ältere an, krempelte die Arme seines Hemdes hoch und setzte ein ernstes Gesicht auf.

„Scorpius hat so gar keine Ähnlichkeiten mit mir…und mir wurde schon verdammt oft gesagt, dass ich Adonis selbst sein könnte.“

Rose Weasley Augen verdrehten sich automatisch im Orbit als sie ihm antwortete und seine unrealen Träume zerplatzen ließ.

„Dein Butterbierbauch hat absolut nichts mit Adonis zu tun Teddy. Nein, aber ehrlich…ich kann doch nicht in ihn verliebt sein, er ist das absolute Gegenteil von Angus.“

Verzweiflung machte sich in dem Mädchen breit und verführte sie dazu, die Schultern hängen zu lassen, während der Mann auf der anderen Seite des Raumes verzweifelt seinen so eben beleidigten Bauch inspizierte und schließlich wieder hoch blickte und das Mädchen musterte.

„Du hast dir echt viele Gedanken gemacht oder? Ich gebe dir einen Rat, hör auf dich zu verstecken und zu grübeln, sondern gehe raus, treffe dich mit deinen Freunden und dir wird automatisch einfallen was du fühlst und was du tun oder nicht tun willst.“

„Wahrscheinlich hast du recht…“
 


 


 


 


 


 

Lily zupfte nervös am Kragen ihres Sweatshirts, während sie darauf wartete, dass die Bedienung des kleinen Cafes ihr das Wasser brachte.

„Darf es noch etwas sein?“, fragte das blonde Mädchen mit einem herzlichen Lächeln, während sie das Glas vor sich auf den Tresen abstellte und Lily einen besorgten Blick zuwarf.

„Einen Kaffee. Schwarz“, antwortete Lily um von sich abzulenken.

Sie hasste Muggel London.

Und sie hasste kleine, gemütliche Muggel Cafes, in welchem sie gerade saß und auf ihren ältesten Bruder wartete.

Sie blickte auf die große Uhr an der Wand und auf die Zeiger, die aus Kaffee Bohnen bestanden und stellte fest, dass James sich bereits um eine halbe Stunde verspätete.

Sie nahm ein kleines Glasfläschchen aus ihrer Hosentasche und leerte den Kopfschmerztrank in weniger als fünf Sekunden.

Die Klingel der Tür läutete und ein grinsender James Potter betrat das Cafe.

„Hey Lil“, sagte er fröhlich und drückte seine Schwester für einen kurzen Moment gegen seine Brust, bevor er sich neben sie auf den Barhocker setzte.

„Geht’s dir gut?“, fragte er, während er seine Sommerjacke auszog und ein T-Shirt mit den Appleby Arrows zur Schau stellte, welches seine Schwester ihm zu Weihnachten geschenkt hatte.

„Ja. Und wie geht’s dir? Wie ist die neue Arbeit? Wie ist die neue Wohnung?“

James lächelte aus vollster Kraft und setzte zu einem Schwall an Antworten an, schließlich hatte er den wahrscheinlich interessantesten Job Londons ergattert und seine Wohnung war ebenfalls nicht vergessenwert.

Doch als sein Mund sich öffnete und die Worte heraus schossen, klangen sie wenig begeistert.

„Ziemlich…interessant“, war seine plötzlich abgelenkte Antwort.

Sein Blick verlor sich und als Lily ihre Mähne zu Seite bewegte um den Beweggrund seiner plötzlichen Schluderei zu erkennen, wurde ihr der Kaffe vor die Nase und auf den Tresen gestellt.

„Schwarzer Kaffee. Darf es für dich noch etwas sein?“

Der Blick der blonden Kellnerin wanderte von Lily zu James und verharrte voller Hingabe für einen Moment auf ihm.

James Potter war kein Frauenheld, wie es sein jüngerer Bruder war.

Natürlich stand er Albus an Attraktivität und Anziehung im nichts nach, doch merkwürdigerweise verstanden die Mädchen in seinem Leben, die eine Schwärmerei für ihn entwickelten, dass er nur ihr guter Freund sein würde, mehr nicht.

In seiner gesamten schulischen Laufbahn hatte er eine Freundin gehabt, mit der er über zwei Jahre zusammen war, doch schließlich endete es dabei, dass sie gute Freunde blieben und mehr nicht.

Er hatte noch nie das große Interesse an dem weiblichen Geschlecht mit seinem Bruder geteilt.

Er amüsierte sich stattdessen mit seinen Freunden und heckte jeden Tag aufs neue Blödsinn aus, wie es bereits sein Namensgeber getan hatte, mehr nicht.

So war der Blick, den James Sirius Potter in diesem Moment aufsetzte, seiner Schwester völlig unbekannt.

Er starrte das Mädchen vor sich schon beinah an, während er überlegte und ihr schließlich antwortete.
 

„Auch einen Kaffee. Mit Milch…und viel Zucker.“

Das „viel“, dehnte er Lilys Meinung nach bescheuerter Weise übertrieben aus, doch sie beobachtete wie das Mädchen etwas auf ihren Notizblock kritzelte, während sie sich offensichtlich ein Grinsen verkniff.

Sie nickte den beiden zu, bevor sie zum nächsten Gast tänzelte und eine weitere Bestellung aufnahm.

„Hör auf ihr auf den Hintern zu glotzen Jamie!“

„Das tue ich nicht“, erwiderte James grinsend und riss den Blick von der Blonden los um seine Schwester zu mustern.

„Hast du abgenommen Lil?“, war seine plötzliche Frage, während er an Lilys T-Shirt zupfte, das evident an ihrem zierlichen Körper hing, als gehöre es ursprünglich Hagrid.

„Nein, ich wachse in letzter Zeit nur ziemlich. Hoffentlich werde ich nicht so groß wie du und Al. Aber erzähl von dir!“

Lily erheiterte sich bereits seit zwei Wochen damit, ihren Bruder wieder zu sehen und an seinem neuen Leben teil zu haben.

„Die Geisterbehörde ist meistens ziemlich amüsant und man verdient sehr gut. Was will ich mehr. Die neue Wohnung ist toll, solltest mich besuchen kommen. Frag Mom und Dad doch, ob du über die Ferien nicht bei mir bleiben kannst. Muggel London ist wirklich klasse.“

Sein Mund bewegte sich und die Sätze sprangen raus, doch Lily war sich nicht vollends sicher, ob ihm bewusst war, was er vor sich her brabbelte, denn seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte eindeutig die Bedienung für sich eingenommen.

Sie unterhielt sich einige Tische weiter mit einem Gast und schmunzelte höflich über seine unlustigen Witze, mit der nicht zu übersehenen Absicht sie zu begeistern.

„Was hältst du davon Lil?“, fragte er und schubste sie mit dem Zeigefinger an.

„Ähm, ja klingt toll. Ich frag sie heute noch.“

„Hast du was von Ally gehört?“ James lehnte seinen Arm auf den Tresen und grinste der Schönheit zu, die an ihnen vorbei flitzte und in die Küche verschwand, bevor er seine Schwester musterte.

„Bei Godric Jamie, sprich sie an. Das ist ja nicht zum aushalten…“

Die kleine verdrehte ihre Augen und beobachtete ihren Bruder dabei, wie er grinsend die Schultern hob und sie entschuldigend anlächelte.

„Sorry Lil. Also was von Al gehört?“

„Die haben sich in unserem Ferienhaus verbarrikadiert und sind nicht zu erreichen. Nicht, dass jemand sie erreichen wollen würde.“
 

„Und was ist mit Malfoy und Rosie?“

„Was soll mit ihnen sein?“
 

„Irgendwelche Fortschritte?“

„Nicht dass ich wüsste. Obwohl…Rose hat sich am letzten Tag von Angus getrennt. Sieht ganz so aus, als würde ich die Wette gewinnen Jamsie.“

Sie grinste ihren Bruder überdimensional an bevor sie weiter sprach.

„Ich werde die beiden nächstes Jahr verkuppeln und dann gehören die ganzen Galleonen mir…“

Lily verharrte in ihrem Satz, da James´ Kaffee auf den Tresen gestellt wurde und ihr Bruder ihr augenblicklich nicht mehr zuzuhören schien.

„Danke“, sagte er etwas zu laut, während er nicht von ihrem Gesicht wegblickte.

Lily befürchtete er würde ihr jeden Moment ein Ständchen vortragen oder ihr einen Heiratsantrag machen, doch Merlin sei Dank ließ er beide Gedanken, nicht Realitäten werden.

Die Bedienung lächelte ihn zu lange an, als dass sie nur höflich sein wollte und als sie sich umdrehte und wieder verschwinden wollte, erhob Lily ein weiteres Mal ihre Stimme.

„Entschuldigung, können wir für meinen Bruder noch ein Wasser haben?“
 

„Was soll das? Ich will kein Wasser“, flüsterte James, als sie verschwand und zog wieder an Lilys T-Shirt wie ein beleidigtes Kind.

„Bleib ruhig. Ich wollte ihr nur höflicher Weise mitteilen, dass du nur mein Bruder bist.“
 

„Ahh, du bist genial Lil.“

„Ich weiß. Hast du die nervösen Blicke nicht bemerkt, die sie mir dauernd zu geschmissen hat? Und jetzt psst.“
 

Die Bedienung trat dichter und lächelte Lily scheinbar dankbar an, als sie das Glas vor James stellte.

„James Potter“, hörte Lily plötzlich ihren Bruder sagen und sah wie er die Hand ausstreckte.

„James Potter?“, wiederholte das Mädchen lächelnd, während sie die Hände an ihrer Schürze abwischte und schließlich seine Hand nahm.

„Hört sich nach einem Anwalt an. Millie…Millie Fitzgerald.“

James verkniff es sich zu sagen, dass es sich eindeutig nach einem Muggel anhörte und lächelte sie stattdessen mit einem Potter Lächeln an, bei welchem Lily bereits wusste, dass er sie für sich gewonnen hat.

„Jamie? Ich verschwinde jetzt und frag Mom und Dad… vielleicht sehen wir uns später. Ansonsten schreibe ich dir…oder du mir. Bis später.“
 


 


 


 

Ein leises Klopfen unterbrach Albus Potters Gedanken.

„Ja!“, sagte er und hörte jemanden herein kommen, sah die Person jedoch nicht, da der Sessel mit dem Rücken zur Tür stand.

Die alte, kleine Bibliothek seines Vaters, was sein ständiger Zufluchtsort. Bereits als er klein war, versteckte er sich hier vor Lily um ironischer Weise nicht Verstecken mit ihr spielen zu müssen.

„Dome und Alice sind da“, hörte er Scorpius sagen, woraufhin er auch seine Gestalt erblickte, die sich ihm gegenüber auf den Ledersessel fallen ließ.

„Was ist das?“, fragte der Malfoy und deutete auf das Pergament in den Händen seines Freundes.

„Ein Brief von James.“

„Was gibt’s neues bei ihm?“
 

Albus Mund verzog sich zu einem Grinsen, während er Scorpius das Stück Papier reichte, sich wieder in den Sessel lehnte und durch das dichte, schwarze Haar strich.

Der Blonde entspannte sich und flog das Pergament durch.

James berichtete Albus von der neuen Arbeit, von seinem neuen Wohnort und davon, dass Lily die Ferien über bei ihm bleiben würde, doch das was seine Aufmerksamkeit auf sich zog, waren die letzten Worte, die er in eine Ecke gekritzelt hatte.

Scorpius grinsender Blick glitt hoch zu Albus und musterte ihn fragend.

„So habe ich auch geguckt“, sagte Albus und nahm das Stück Pergament wieder in seine Hände.
 

>Al, was bedeutete es, wenn dir ein Muggel Zahlen auf den Unterarm schreibt. Falls du es nicht weißt, frag Amie!<
 

„Er ist ein absoluter Trottel“, sprach Albus leise und betrachtete das Papier noch einmal, als könnte er nicht glauben, dass sein Bruder, das wirklich geschrieben hatte.

„Ja, ein Trottel mit einer Telefonnummer von einem Muggel. Das hast du noch nie geschafft.“
 

„Hey. Ich hab es einfach noch nie probiert. Ein Muggel ist keine Herausforderung. Tss, da beschwert er sich Jahrelang über meinen Geschmack und gabelt sich ´nen Muggel. Mein Grandpa wird begeistert sein.“
 

Albus seufzte und schmiss das Pergament auf den Tisch im Tausch um den Feuerwhiskey den er in die Hand nahm.

Er schwenkte das Cristalglass und nahm schließlich einen großen Schluck, während er die Wand anstarrte, als spiele sich dort das große Kino ab.

„Was ist los Al?“

„Was soll sein?“
 

Sie tauschten einen kurzen Blick, den Albus schließlich wieder unterbrach.
 

„Du bist wütend, seitdem du von Zuhause gekommen bist.“

Scorpius kannte seinen Freund zu gut um nicht wahr zu nehmen, dass etwas nicht stimmte.

Auch wenn Albus sich verstellte und behauptete es sei alles bestens, die kurze Reise zu seinem Haus um sich frische Wäsche zu besorgen, hatte ihn verstimmt.
 

Sie schwiegen für einen Moment.

Einen langen Moment.

Albus überlegte ob er das Schweigen und Trinken nicht bevorzugen sollte, doch die Worte verließen seinen Mund schließlich schneller, als dass er sich hätte entscheiden können.

Wahrscheinlich hatte er schon seit langem auf einen Moment gewartet es jemanden sagen zu können.

Es endlich nicht mehr für sich behalten zu müssen, da es ihn zerfraß.
 

„Meine Mutter betrügt meinen Dad.“

Sie schwiegen einen weiteren Moment.

„Woher weißt du das?“, fragte Scorpius langsam, heiser und regelrecht indigniert.
 

„Ich habe es gesehen.“

„Weiß Harry davon?“
 

„Ich weiß es nicht. Sie haben sich schon seit Monaten gezofft. Vielleicht ahnt er es, vielleicht weiß er es auch schon.“
 

„Was ist mit James und Lily?“

„James weiß es. Lily nicht. Deswegen hat er sie zu sich genommen, damit sie nicht mitbekommt, wie sie sich gegenseitig beleidigen. Und damit sie nicht sieht, wie irgendwelche Typen Mutters Zimmer verlassen, während Dad arbeiten ist.“

Das Beisein des Zitterns in Albus Stimme verriet seine rasende Wut.

Scorpius griff schweigend nach den Flasche Feuerwhiskey, schenkte Albus nach und füllte auch sich ein Glas, welches er, wie sein Freund auch, beinah sofort leerte.
 

„Lily darf es nicht erfahren“, unterbrach Albus die Stille.

„Sie liebt ihre heile Welt mit Mammi und Pappi. Wenn sie es erfahren würde… Sie würde durchdrehen.“

„Ach darum auch die Erlaubnis dieses Haus zu benutzen“, wurde Scorpius so plötzlich klar, woraufhin er Albus ein unverwechselbares loyales Lächeln widmete.

„Natürlich, was denkst du. Mami kann es schließlich nicht leiden, wenn ihr Kind nicht mit ihr spricht. So versucht sie mich zu bestechen.“

Über die Wut hinweg entstand nun auch ein Grinsen auf dem Gesicht des Potters.

Die gefüllten Gläser stießen zuprostend aneinander und die Halter leerten sie in einem Zug.
 


 

Cassandra Asbury ließ ein Taxi vorbei fahren und überquerte die Straße mit eiligen schritten.

Muggel London war ihr schon immer suspekt, so erwischte sie sich dabei, wie ihre Augen sich immer wieder voller Panik umblickten, während ihr Gang eine unnormale Geschwindigkeit annahm. Natürlich war sie eine Hexe und könnte sich jeder Zeit gegen Muggel wehren, doch die Stimmung der dunklen rauchigen Gasse in der Nacht ließ sie beinah paranoid werden.

Sie atmete erleichtert aus, als sie endlich Lily erblickte, die an einer Mauer lehnte und genüsslich an einer Zigarette zog.

„Hast du dich verlaufen?“, fragte Lily mit der Anspielung darauf, dass ihre Freundin sich verspätet hatte, als Cassandra dichter kam.

„Nein, aber ich musste warten bis meine Eltern eingeschlafen waren. Was wollen wir hier Lil?“, das blonde Mädchen blickte sich um und stellte fest, dass es keine Gegend war in der sie ihre Kinder aufwachsen lassen würde, es war nicht mal die Gegend um mit seinen Hundewelpen spazieren zu gehen.

„Beruhige dich Cass, bei Merlin es sind nur Muggel“, sprach Lily genervt, schmiss ihre Zigarette auf den Boden und trat mir ihrem Chuck darauf.

Die Potter kannte ihre Freundin und wusste, dass diese bereits in Gedanken ausflippte und sich jegliches Szenario ausmalte wie sie ausgeraubt, vergewaltigt und ermordet wurden.

„Jaha aber auch Muggel können grausam sein.“

„Mach dir nicht in die Hose.“

„Was wollen wir hier Lil?“

Ihre Stimme flehte beinah danach einen Block weiter zu laufen, in der Telefonzelle zu verschwinden, nach Hause zu aparieren und sich ein warmes Butterbier zu gönnen.

„Uns amüsieren“, erklärt ihr Lily mit einem breiten Lächeln.

„Komm schon“, und ohne auf die Zweifel ihrer Freundin einzugehen, schleppte Lily sie mit sich in eine dubiose Gasse.
 


 


 


 

„Dom- Dominique, nich-, nicht so viel“, stotterte Alice und versuchte Dominique Weasley die Flasche Elfenwein aus der Hand zu reißen, doch die Blonde entzog sie ihr und füllte das Glas bis zum Rand.

„Trink es aus und halt die Klappe Alice. Es ist nuuur zu deinem Bestem.“

Alice versuchte ihre Freundin peinigend anzusehen, doch das konnte sie noch nie und so nahm sie das Glas aus Dominiques Hand und nippte an dem durchsichtigen Getränk.

Die Blonde betrachtete den Rest in der Glasflasche, schunkelte sie im Licht und setzte den Flaschenhals schließlich an ihren Lippen an.

„Habt ihr keinen ordentlichen Stoff?“, fragte sie Lorcan, der ihr gegenüber im Sessel saß, nachdem sie die Flasche geleert hatte und eine Fratze verzog.

„Ich finde es gar nicht so übel“, überraschte Alice´ Stimme sie neben sich.

Das Wohnzimmer in dem sie saßen, schien jedem Moment aus einander zu brechen.

Die Sessel quietschten bei jeder Bewegung, als hätten sie ihre besten Tage bereits lange hinter sich, wobei die Weasley sich nicht ausmalen wollte, was die jungen Männer mit ihnen angestellt hatten, dass sie sich in einem derart miserablen Zustand befanden, an den Wänden klebten undefinierbare Dinge, die sie auf keinen Fall definieren wollte und der Leuchter über ihnen, diente als Garderobe für jede Art Kleidung.

„Ist es euer Ernst?“, fragte sie den Scamander und strafte ihn mit einem aggressiven Blick.

„Lös den Knoten aus deinem Schlüpfer Dome, wir bringen das ja wieder in Ordnung.“

Er schnappte sich die Muggel-Fernbedienung und schaltete mit einem leisen Geräusch den Flachbildschirm an.

„Aber Blondie muss das machen, weißt ja Al und ich sind noch nicht ganz volljährig.“
 

„Was muss Blondie machen?“, ertönte Scorpius Stimme, wobei sein Körper nur wenige Sekunden später auftauchte und sich neben Dominique schmiss, gefolgt von Albus der sich neben Alice platzierte.

„Hi“, hauchte der Potter Alice zu und sofort roch das Mädchen den Feuerwhiskey an seinem warmen Atem.

Die feucht, fröhlichen Augen verrieten ihr, dass er angetrunken war.

Seine Hand strich freundschaftlich über ihren Rücken, doch sie spürte wie sich eine weniger freundschaftliche Gänsehaut an ihrem Körper ausbreitete.

Ihr Körper reagierte auf ihn, bevor sie wirklich wahrnahm, dass er da war.

„Hi“, antwortete sie schließlich und ignorierte den Streit zwischen Dominique und Lorcan und dem Zauber von Scorpius, der das Haus wieder zu seinem Urstand brachte.

Das einzige was sie fesselte waren Albus´ grüne Augen und das schwarze, durcheinander stehende Haar, dass förmlich danach schrie, dass sie es anfassen sollte.

„Ich hab dich vermisst“, hörte sie ihn leise sagen, indessen sie ihn nur anstarrte und kein Wort über ihre Lippen kam.

Sie wusste schon immer, dass er eine tolle Stimme hatte, doch noch niemals hatte sie ihr den Atem geraubt wie in dieser Gegebenheit.

Sie hatte keine Ahnung vom Flirten und Beziehungen, doch sogar sie stellte fest, dass ihr Körper bei jeder seiner Berührung, die in diesem Moment von statten ging, verrückt spielte.

Nicht dieses typische Alice- verliebt- verrückt, was ihr allzu vertraut war, nein diesmal war es anders und völlig neu für sie.

Sie wünschte sich, seine Berührung, seine Küsse, seinen Körper.

„Ich dich auch“, schaffte ihre Zunge schließlich zu sagen und ihr Mund lächelte ihn verwirrt an.

„Lasst uns schwimme gehen“, sagte Albus plötzlich in die Runde und erhob seinen großen Körper.
 


 


 


 

„Lil? Lily?“

„Hmm?“

„Können wir nach Hause?“
 

„Geh doch“, mischte sich der Schwarzhaarige an Lilys Seite ein, der mindestens zehn Jahre älter war als die beiden Mädchen.

Cassandras Blick glitt zu Lily, die ihr gegenüber in der Sitzecke einer Bar saß, in der sie eindeutig nicht sein durften und nicht sein sollten.

Doch Lily hatte die grandiose Idee gehabt einen Trank zu trinken, so dass sie für den Türsteher älter aussah. Sie waren hier drin, im Kreis von erwachsenen Männern, die ihnen Blicke zuwarfen, die eindeutig und zweifelsohne verboten waren.

„Lass es“, zischte Cassandra, als der junge Mann neben ihr, völlig zugedröhnt, mit Merlin weiß was, ihr Haar anfasste, als sei es etwas, was er noch nie gesehen hatte.

„Cassie, du kannst gehen wenn du möchtest“, sagte Lily liebevoll und blickte zu dem Mann neben ihr, der sich Scott nannte, da er erkennbar unter dem Tisch etwas mit seiner Hand trieb.

„Ich gehe nicht ohne dich“, sagte das Mädchen entschieden und hätte beinah aufgeweint, weil Lily scheinbar nichts dagegen hatte, dass er sie anfasste.
 

Lily war ein bildhübsches Mädchen, sie sollte sich mit Jungem in ihrem Alter abgeben, Romanzen entwickeln, sich verlieben ihre Erfahrungen sammeln, aber nicht in einer derart herunter gekommenen Bar mit Männern, die zehn Jahre älter waren.

Natürlich sah dieser Mann an ihrer Seite verdammt gut aus, alles andere wäre unpassend für Lily, doch es war falsch. So falsch wie Nargel in Gnom- Suppe.

Wenn ihre Eltern wüssten wo sich ihre kleine Prinzessin trieb, wenn ihre Brüder wüssten wo und mit wem sie sich trieb, gebe es eindeutig Tote, dachte das blonde Mädchen und unterdrückte den Tränenfluss ihrer Augen.

Aus den Augenwinkeln bemerkte Cassandra plötzlich, wie Lily sich regte und grinsend ihren Körper erhob.

„Bin gleich wieder da Cass“, sagte sie und trat durch die Bar zu der Damentoilette.

Der kurze Rock an ihren langen Beinen ließ einige Männer hinter her blicken und Cassandra spürte den Drang sich zu übergeben als sich nun auch Scott regte, ihr zuzwinkerte und ebenfalls auf der Damentoilette verschwand.

„Hi ich bin Dave“, sagte der Junge neben ihr monoton und reichte ihr die Hand.

„Ich weiß, du erzählst es mir zu vierten Mal.“

Irgendetwas stimmte nicht mit Lily. Für einen Moment bedachte das Mädchen James oder Albus zu kontaktieren und ihnen die Fehler zu erzählen, die Lily in letzter Zeit beging, doch es wäre Verrat an ihrer besten Freundin.
 


 


 

Lily sprang elegant auf das Waschbecken, überkreuzte ihre Beine und drehte eine Locke auf ihrem Finger, während sie wartete. Es dauerte keine Minute bis die Tür sich wieder öffnete und der hübsche Muggel vor ihr stand.

Ihr Rock rutschte hoch und zwang ihren gegenüber ihre Schenkel anzustarren.

Mit einem Grinsen und einem Ruck hatte er seine Hände unter ihr Gesäß gepackt und hob sie hoch.

Sie blickte ihn herausfordern an, während er sie in eine Kabine trug, sie herunter ließ, die Tür hinter sich abschloss und sie schließlich angrinste, bevor er ihr Gesicht mit beiden Händen zu sich schob und begierig küsste.

Seien Hände verfielen in ihre Haare und zwangen sie regelrecht an seinen Lippen zu hängen, während ihre Finger seine silbernen Gürtelschnalle, den Knopf und den Reißverschluss öffneten.

Die blaue Jeans fiel zu Boden.

Nun lösten sich auch seine Hände und fuhren an ihrem Körper hinab.

Lily stöhnte leicht und überrascht auf, als er ihr abrupt unter den Rock griff, ihren Slip fasste und ihn eilig herunter zog.

Ihr Schenkel drückte sich zwischen seine Beine und bewegte sich rhythmisch, was ihn dazu brachte kurz nach Luft zu schnappen und einen Augenblick später, riss er die Sachen von dem Mädchen, das ihm um den Verstand brachte.

Seine Hände legten sich um ihre Brüste und zwei Sekunden später lag auch sein Mund auf ihnen. Er vertrieb den Gedanken, dass sie nicht älter als 18 sein konnte, schließlich würde er sie nie wieder sehen.
 


 

Lorcan beobachtete wie Albus sein T-Shirt und seine Jeans fallen ließ und in den Pool sprang, als hätte er eindeutig einige Gläser zu viel gehabt. Wenige Sekunden später tat Scorpius es ihm grinsend nach.

Die Nacht war herein gebrochen und nur einige wenige Lichter erhellten die Terrasse und den Garten in welchem Lorcan saß, an der Seite von Dominique und Alice.

„Komm schon Alice“, rief der Potter und grinste ihr provokant zu.

„Im Pool gibt es auch keine Wasserdamönen und Schlingpflanzen“, ergänzte er und wackelte bedrohlich mit der Augenbraue.

Es überraschte Lorcan, dass sich die zierliche Alice wirklich erhob, ihre Klamotten fallen ließ und in einem quietsch gelben Badeanzug ins Wasser plumpsen ließ.

Wahrscheinlich hatte der gute alte Elfenwein zu ihrem Mut beigetragen, dachte Lorcan und grinste, als er die drei im Wasser beobachtete, die wie kleine Kinder planschten.

Dominique reckte sich neben ihm auf der Liege und kicherte leise, wobei er zuerst annahm sich verhört zu haben, denn eine Dominique Weasley kicherte nicht, Dominique grunzte nur.

„Was?“, fragte sie sofort misstrauisch, als er sie länger als nötig musterte.

Es war wirklich verrückt und eigentlich wollte er es nicht zugeben, doch das blonde Mädchen, das neben ihm saß war tatsächlich eine seiner Freundinnen geworden.

Auch wenn es nicht so aussah, fühlte es sich trotz dessen so an.

Er lächelte ihr zu und blickte wieder zu dem Pool.

„Was?“, wiederholte sie provokant und verpasste ihm einen halbherzigen Schlag.

„Scamander du heckst doch was aus“, warf sie ihm vor und ignorierte, wie Alice um Hilfe schrie und Scorpius und Albus sie lachend unter das Wasser drückten und sie sich schlagend wehrte.

„Wo ist Rose?“, lenkte er plötzlich ab und stellte überraschter Weise fest, dass es flutschte.

„Bei Vici zu Hause.“

„Und wieso ist sie nicht mit gekommen?“

„Keine Ahnung.“ Dominique zweifelte einen Moment ob sie weiter sprechen sollte tat es jedoch.

„Sie ist merkwürdig drauf in letzter Zeit. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie mit Angus Schluss gemacht hat. Ich habe keine Ahnung, sie streitet es ab, dass etwas nicht stimmt.“

Es war Scamanders plötzliches Grinsen, dass sie beinah zum rasen brachte. Schließlich erzählte sie ihm etwas persönliches und er amüsierte sich wie geköpfter Gockel.

„Was?“, fragte sie misstrauisch und schmiss ihm einen groben Blick zu.

„Du weißt es echt nicht oder?“

„Was?“

„Eigentlich weiß ich es auch nicht so richtig und hab nur einiges aufgeschnappt.“

„Raus damit“, sagte sie etwas leiser und plötzlich alles andere als erbost, drehte ihren Körper zu ihm und hang an seinen Lippen als hätte sie eine ausgereifte Debilität.

„Sie meidet Scorpi.“

Seine Worte wurden immer leiser, wobei er sich beinah wie eine Klatschtante vorkam.

„Wieso sollte sie? Das hat doch nichts mit ihm zu tun. Oder?“

„Denke doch mal nach Dome. Sie beendet die Sache mit Flamel und meidet Malfoy. Was sagt uns das?“

„Dass sie nicht mehr mit Angus zusammen ist und Malfoy meidet…“

Seine Schlitze, die man auch Augen nannte starrten sie voller Abscheu an. War es tatsächlich ihr ernst?

„Weasley…“, es hatte manchmal keinen Zweck mit dieser Frau. Er seufzte resigniert und verdrehte die Augen.

„Die beiden hatten was dreckiges am laufen.“

„Rose und Scorpius?“

„Nein, Kimmkorn und Hagrid…natürlich Rose und Scorpius!“

Dominique hob ihre Augenbrauen im Zweifel über seine Worte und ihm wurde bewusst, dass sie ihm nicht glaubte.

Er biss auf seine Unterlippe und fragte sich was zum besoffenen Troll er da eigentlich trieb.

Wieso schwatzte er mit ihr, als interessiere ihn diese Sache fürchterlich.

Weil es ihn fürchterlich interessierte, kam es sofort aus seinem Kopf zurück.

So tief konnte keiner sinken, mit seiner ehemaligen Feindin und jetztzeitige Freundin über das Liebesleben seines besten Freundes zu diskutieren, obwohl er offensichtlich alles daran setzte es für sich zu behalten.

„Rose würde Angus niemals betrügen. Und nachdem sie nicht mehr zusammen waren, hat sie Malfoy nicht gesehen.“

„Das ist echt süß, wie gut du von deiner Freundin denkst Weaslette. Aber Fakt ist, dass ich mir dieser Tatsache sicher bin. Ich hab gehört wie Al und Sco es diskutiert haben. Und der Rest erklärt sich von alleine. Rose war alleine auf dem Ball ohne ihren Freund, Rose sah köstlich aus, Malfoy war scharf, Rose war verzweifelt. Den Rest kannst du dir selbst ausmalen.“

Dominique schwieg für eine Weile, während Lorcan ein triumphierendes Gesicht aufsetzte und zum Pool blickte, in dem Scorpius sich gegen Alice wehrte, die auf Albus Schultern saß und fröhlich lachte als sie mit ihren Füßen das Wasser durch die Gegend schleuderte.

„Weißt du was Hugo denkt?“, fragte Dominique leise und heiser, als wäre eine Welt für sie zusammen gebrochen und brachte Lorcan dazu sie anzublicken.

„Hugo glaubt jemand hätte Angus etwas untergemischt, damit er nicht zum Ball käme. Glaubst du das auch?“

Lorcan schüttelte den Kopf, gab ein lachendes „nein, ich glaube es nicht“, von sich, erhob seinen Körper streifte nun ebenfalls das T-Shirt und die Hose von seinem Körper und grinste die Blonde an.

„Ich weiß es“, sagte er, hob unschuldig die Schultern, wackelte verräterisch mit den Augenbrauen und lief letztendlich ins Wasser.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2012-06-05T23:49:14+00:00 06.06.2012 01:49
hi
Lily ist ein Flittchen geworden hrhr. Ich hoffe es kommt bald raus LOL. Rose ist feige, wirklich. Und Scorp schleppt also wie Weiber ab. War klar *sfz* Ginny geht fremd? Du zerstörst mein Bild der Ehe von Harry und Ginny. Teddy ist lustig. Wie niedlich Vic ist Schwanger :)

Super Kapitel.

Grüße
B0UNTY
Von:  klothhilde
2011-08-25T11:21:00+00:00 25.08.2011 13:21
Hallo,
ich habe gerade deine FF gelesen. Sie gefällt mir wirklich gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht! Die Sache mit Rose und Scorpius wird ja jetzt langsam interessant und auch Albus und Alice kommen sich näher, dass ist cool. Auf die Geschichte mit James und dem Muggelmädchen bin ich auch gespannt. Ich finde es gut, dass James bei dir mal nicht so ein richtiger Frauenheld ist, dass ist ja in den anderen FFs oft so. Ich hoffe, dass Cas James und Albus Bescheid sagt, dass mit Lily ist ja echt nicht normal. Was das krank machen von Angus angeht tippe ich mal auf Lorcan, der hat sich ja schließlich vor dem Ball mit Fred getroffen, der hat ihm bestimmt was gegeben. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht und hoffe, dass Harry und Ginny wieder zueinander finden;) Großes Lob und LG Anna
Von:  DeGuddi
2011-08-22T22:24:41+00:00 23.08.2011 00:24
ich denke auch, dass Lils das mit ihren eltern weiß. Hoffentlich schalten sich bei James und Al mal die Bruder-alarm-anlagen an dass sie mal was checken.:)
Von:  scater-fiffy
2011-08-22T18:57:15+00:00 22.08.2011 20:57
phänomenaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaal^^
oh dirty little lils, nanana hoffentlich bekommt cas ihren arsch hoch und sagt es james und al
ai ai ai, alice und albus das muss in die gänge kommen^^
rose muss aus den puschen kommen :-)
mach weiter so^^

glg fiffy^^


Von:  Fin-Rasiel
2011-08-17T17:20:31+00:00 17.08.2011 19:20
Ich weiß gar nicht so genau womit ich anfangen soll, dass waren viele Informationen auf einmal...
Ich fand den Zeitsprung ein bisschen schade, seh aber ein das dieser Notwendig war um die Geschichte ein Stück weiter zu bringen!
Ich denke Lily weiß um die Geschichte mit ihren Eltern, würde zumindest erklären warum sie sich so merkwürdig verhält.
Ginny betrügt also Harry...hmmm ich weiß noch nicht was ich davon halte, wir werden sehen.
Schade war das du Hugo und Amaryllis nicht mal mehr erwähnt hast, war ja doch ein ziemlich "großes" Geheimniss das du beim letzten mal enthüllt hast.
Schön fand ich aber die kleine Story um James, ich glaub das habe ich noch nicht gelesen JamesxMuggel. Immer mal wieder was neues ;)
Rose und Scorp tun es sich mal wieder schwer..ach ja Rose denkt eindeutig zuviel...

Bin gespannt wie es weitergeht...

lg Fin


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