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Submissive Renitenz

"Bow down to your Master, Dog!"
von

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Überraschungen und andere Kleinigkeiten Teil 1

"Und du bist dir sicher, dass du mit mir gesehen werden willst?" frage ich etwas unsicher.
 

Ich sitze in Kaiba´s Limousine und mir ist seltsam zumute. Einerseits bin ich aufgeregt, andererseits spuken mir noch immer Dukes Worte im Kopf rum. Den Rest des Nachmittags habe ich schon damit verbracht, seine abstrusen Theorien aus meinem Schädel zu verbannen und nicht weiter darüber nachzudenken, aber nein, es gelang mir nicht wirklich und sobald Kaiba´s Sms kam, dass er gleich vorfahren würde, war es sowieso vorbei.
 

Zum Glück weiß er nichts davon. Er denkt vermutlich, dass ich einfach nur nervös bin, weil wir in diesen Club fahren. Tja, wenn der gute Kaiba wüsste... Oh Mann. Daran darf ich noch weniger denken. Natürlich fangen meine Wangen schon wieder an zu brennen.
 

Er sitzt mir vollkommen ruhig gegenüber, wirkt so als wäre das hier das Normalste auf der Welt. Ja, als würde er zu irgendeinem x-beliebigen Termin fahren.
 

"Warum sollte ich mir nicht sicher sein?" kommt prompt die kühle Gegenfrage. Ich zucke unsicher mit den Schultern. "Ich meine ja nur... man wird uns stehen und naja, du bist eben bekannt und..." stammele ich verlegen und er verdreht die Augen. "Wheeler, wir werden in einen Club gehen, dort sind zwangsläufig auch noch andere Menschen, was die Wahrscheinlichkeit eindeutig erhöht, dass man uns sehen wird und nein, ich habe keinerlei Problem mit dir dort gesehen zu werden, aber das müsste sogar dir einleuchten, sonst hätte ich diesen Ausflug schließlich gar nicht erst in Erwägung gezogen, oder?"
 

Die funkelnden Saphire ruhen auf mir. Ich schlucke unwillkürlich.
 

Verdammt, ich habe wieder einmal die oberste Direktive vergessen: Kaiba hat immer Recht.

Und wenn Kaiba immer Recht hat, heißt das auch irgendwie, dass er keine Fehler macht, ergo... er weiß was er tut. Ach, was weiß ich. Ich sollte mich zurücklehnen und mich entspannen. Nur will mir das gerade absolut nicht gelingen.

Dabei gehe ich zum ersten Mal mit ihm aus. Ich habe mich in Schale geworfen, er sich ebenso. Und naja, überflüssig zu betonen, dass er verdammt gut aussieht in dem schwarzen Anzug. Ja, verdammt gut. So gut, dass ich seinem Blick nicht länger stand halten kann, zumal mir Dukes Worte wieder im Kopf rum schwirren. Danke, Devlin. Echt gut gemacht. Du warst mir wahrlich eine Hilfe.
 

"Ich dachte ja nur, dass jemand in deiner Position... und so ein Club..." Hey, so abwegig ist der Gedanke gar nicht. Immerhin wird er ja auch von Reportern belagert, wenn er in die Schule geht. Wenn die rausbekommen, dass der große Seto Kaiba sich in solchen Clubs rumtreibt, dazu noch mit seinem Erzfeinde... wäre doch sicher ne Riesenstory, oder?
 

Er seufzt gedehnt. "Falls du dir Gedanken machen solltest, dass mein Ruf leiden könnte, kann ich dich beruhigen. Es gibt niemanden, der es wagen würde, mich mit solchen Details zu erpressen." sagt er nüchtern und ich schlucke. Ok, dann macht er sich also keine Sorgen. Beruhigend.
 

Warum frage ich mich jetzt, warum das keiner wagen würde? Weil er jeden verklagen kann? Oder weil er solche Dinge auf andere Art regelt? Kaum ist dieser Gedanke in meinem Kopf, steigen auch schon Bilder vor meinem geistigen Auge auf, die einem alten Mafiafilm entsprungen sein könnten. Ich räuspere mich unsicher und er lacht. Irritiert sehe ich ihn an. Warum lacht er jetzt? Hoffentlich sehe ich nicht so konfus aus, wie ich mich gerade fühle.
 

"Wheeler, du bist einmalig." höre ich ihn sagen. "Aha. Danke." knurre ich zurück und verschränke die Arme vor der Brust. "Ich kann mir vorstellen, was gerade in deinem hübschen Köpfchen vorgeht." sagt er immer noch lächelnd. "Aber ich muss dich enttäuschen, ich beschäftige keine Auftragskiller für solche Dinge." Einen Moment bin ich sprachlos. Woher weiß er was ich gerade gedacht habe? Und beschäftigt er solche Typen für andere Aufgaben? Und hey, hat er mich als hübsch bezeichnet, naja, meinen Kopf?
 

Verfluchter Kaiba, aus dem Kerl soll echt mal jemand schlau werden. Hat Duke vielleicht doch Recht? Könnte es sein, dass Kaiba... Ach was, das ist unmöglich!
 

"Bei deiner Art ist es doch gar nicht so abwegig, dass du solche Typen beschäftigst!" erwidere ich und versuche mich krampfhaft auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. "Du hast eine merkwürdige Vorstellung von Firmenpolitik, Köter." entgegnet er kühl, aber keineswegs sauer. Im Gegenteil. Er wirkt nach wie vor amüsiert. "Du kannst dich getrost entspannen. Wir werden uns weder mit Paparazzis noch Mördern herumschlagen müssen. Das kann ich dir versichern."
 

Nun ist es an mir zu lachen. Trotz all der Verwirrung und dem Chaos, das in meinem Kopf herrscht. Mann, wer hätte gedacht, dass der Eisklotz witzig sein kann? Gut, sein Humor ist eher trocken, aber egal. Die Bemerkung war witzig.
 

"Was erwartest du eigentlich von mir heute Abend?" muss ich dennoch fragen. Auch das ist eine Frage, die mir die ganze Zeit im Kopf herum spukt. Seine Mundwinkel verziehen sich erneut zu einem feinen Lächeln. "Nun, ich dachte daran, ein wenig mit meinem gut erzogenen Hündchen anzugeben. Vielleicht lasse ich dich ein paar Kunststückchen vorführen." sagt er und zuckt leicht mit den Schultern.
 

Ich starre ihn entgeistert an. "Was???" entfährt es mir fassungslos. Das kann doch nicht sein Ernst sein! Er denkt doch nicht wirklich, dass ich... Schlagartig erinnere ich mich an die Berichte, die ich zum Thema Pet-Play im Netz gefunden habe. Da war auch die Rede von sogenannten Vorführungen bei denen die Tops ihre Bottoms einander vorführen und manchmal auch Wettbewerbe veranstalten, welcher Sklave am besten pariert. Oh Mann. Er kann doch nicht ernsthaft an so was denken! Und wenn er glaubt, dass ich bei so ner Nummer mitmache, dann hat er sich geschnitten. Bei aller Liebe, so etwas mache ich garantiert nicht! Never.
 

"Wenn du denkst, dass ich irgendwelche Kunststückchen vorführe, dann hast du dich geschnitten, Kaiba! Joey Wheeler..." Ich bin von 0 auf 100, würde ich nicht in einer Limousine sitzen, ich wäre schon längst aufgesprungen. "Ich dachte, das Hündchen will seinen Herrn glücklich machen." unterbricht er mich gelassen und wieder starre ich ihn mit offenem Mund an. "Klar, aber doch nicht so! Du hast sie doch nicht alle!" fahre ich ihn ein paar Sekunden später an und er zieht eine Braue nach oben. Einen Augenblick lang mustert er mich. Dann verschränkt auch er die Arme vor der Brust. "Entspann dich, Köter, ich habe keinerlei Interesse an solchen Spielchen. Das ist reine Zeitverschwendung." erwidert er schließlich ruhig. "Wir werden uns setzen, etwas trinken und dann sehen wir weiter. Vielleicht gefällt dir ja die Show."
 

Und siehe da, wieder einmal bin ich sprachlos. Dieser Kerl, dieser verfluchte Kaiba... warum muss er mich auch jedes Mal provozieren! Er muss doch wissen, dass ich... Oh, natürlich weiß er das. Deshalb macht er es ja. Und ich springe auch noch darauf an. Aber naja... es hat ja auch was. Irgendwie.
 

Ich seufze und schüttele den Kopf.
 

"Wir sind da." erklärt er nach ein paar Minuten und sofort ist meine Nervosität wieder da. Ich warte nicht bis Roland uns die Tür öffnet, ich steige aus und weiß im ersten Moment nicht wo ich bin. Ja, ich bin mir nicht einmal sicher ob wir noch in Domino sind, aber dafür sind wir nicht lange genug gefahren. Hm. Dunkele Gegend, aber naja, vielleicht muss so ein spezieller Club ja abgelegen sein. Von außen sieht der Schuppe jedenfalls recht harmlos aus. Nichts daran verrät was ich im Innern vermute. Fragend sehe ich Kaiba an.
 

"Ich rufe sie an, wenn ich abgeholt werden möchte, Roland." sagt er an seinen Assistenten gewandt. "Ja, Sir." erwidert dieser. "Komm." Ich nicke und folge ihm. An der Tür klopft er dreimal und kaum zwei Sekunden später wird eine kleine Lucke geöffnet und ein Mann sieht uns an. Sofort wird die Tür geöffnet. "Ich grüße sie, Seto Kaiba." vernehme ich eine unterwürfige Stimme und Kaiba nickt. Ohne ein Wort schreitet er an dem dunkelhaarigen Riesen vorbei und ich tue es ihm gleich.
 

Ich weiß nicht, was ich eigentlich erwartet habe. Natürlich habe ich darüber nachgedacht, wie der Laden wohl aussieht, aber wirklich konkrete Vorstellungen hatte ich keine. Es ist dunkeln, aber schummriges Licht gehört wohl in solchen Clubs dazu. Irgendwo scheint auch eine Nebelmaschine zu sein. Ich muss mir Mühe geben, um mit Kaiba Schritt zu halten, denn der schreitet zielstrebig voran und weiß wohl auch längst wohin er will. Mein Blick gleitet über die Bar, einen spärlich bekleideten Barkeeper und kleine Nischen in denen sich Gestalten tummeln von denen ich teilweise nur die Umrisse erkennen kann. Käfige hängen von der Decke herunter. In einigen tanzen leicht bekleidete Damen, in anderen ebenso leicht bekleidete Herrn. Ich wage es kaum sie anzusehen. Mein Kopf ist sicher wieder so rot wie eine Tomate. Zum Glück scheint Kaiba sein Ziel erreicht haben. Er bleibt stehen und deutet zu einer Nische vor uns. "Setz dich." sagt er und ich nehme auf dem weinroten Couch Platz. Also bequem ist es schon mal. Ich rutsche nach hinten und fühle mich um einiges wohler. So habe ich den Rücken zur Wand und alles im Blick. Das gefällt mir.
 

Kaiba lässt sich neben mir nieder und es dauert nicht lange bis eine Bedienung zu unserem Tisch kommt. Ein Mädchen, vielleicht etwas älter als Kaiba und ich und naja, mit sehr ausgeprägten Vorzügen. Sie strahlt meinen Begleiter an. "Guten Abend, Seto Kaiba." begrüßt sie ihn und kichert. "Was darf ich ihnen bringen?"
 

Kaiba nennt emotionslos irgendeinen komischen Namen, den ich nicht ganz verstehe. Das Mädchen nickt und ihr Blick wandert zu mir. "Ähm... Gin Tonic." bestelle ich und sie nickt mir knapp zu ehe sie sich entfernt. "Bist du oft hier?" frage ich ihn plötzlich und weiß selbst nicht warum. "Hin und wieder." entgegnet er knapp. Ich nicke und merke, dass ich schon wieder anfangen auf meiner Unterlippe zu kauen. Insgeheim frage ich mich, ob er schon mit anderen Begleitungen hier war. Männern? Frauen? Wie sieht es eigentlich bei ihm aus? Steht er nur auf Männer oder verhält es sich bei ihm wie bei Duke? Schwer zu sagen. Aber ich schätze, es ist keine gute Idee ihn das zu fragen.
 

Es dauert nicht lange und unsere Getränke werden serviert. Dankbar greife ich nach meinem Glas, nippe daran und bin froh etwas in der Hand zu haben. Neugierig mustere ich auch Kaiba´s Glas. Sieht für mich nach Whiskey aus. Er bemerkt meinen irritierten Blick und lächelt. "Irischer Whiskey." sagt er als erkläre das alles. Ich nicke nur. Er kramt in seiner Jackentasche und bringt ein kleines silbernes Etui zum Vorschein. Mit einer grazilen Bewegung zieht er eine Zigarette heraus und steckt sie sich in den Mund. Dann klickt ein Feuerzeug auf und erstaunt blicke ich in die Richtung aus der es plötzlich erschienen ist und halte die Luft an.
 

"Und ich hatte schon befürchtet, dass mir ein langweiliger Abend bevorsteht." höre ich eine bekannte Stimme sagen.
 

"Bakura!" presse ich hervor und starre den Weißhaarigen an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  JK_Kaiba
2010-11-19T14:03:30+00:00 19.11.2010 15:03
na das kann ja noch ein abend werden^^
fehlt nur noch das duke da auch auftaucht xD
lg
Von:  Onlyknow3
2010-11-19T10:13:47+00:00 19.11.2010 11:13
Überraschung gelungen,Joey wird für den Rest des abends schweigen vor verlegenheit.Er tut mir immer mehr leid,ob er sich nun langsam Bewußt wird,auf waß er sich da mit Seto eingelassen hat.Bin gespannt wie der abend endet.

LG
Onlyknow3
Von:  Sephira
2010-11-18T22:02:42+00:00 18.11.2010 23:02
Na das kann ja lusitg werden, da wird Duke das nun sicher auch erfahren :DDDDDDDDDDD


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