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Submissive Renitenz

"Bow down to your Master, Dog!"
von

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Zwischenspiel (Kaiba´s Seite)

Kurz was vorab, meine Lieben: Ich werde fortan auf die kursive Schriftweise verzichten, einfach weil es das Schreiben erleichtert. Ich hoffe, der plötzliche Wechsel stört nicht weiter.

Und zu dem Thema an sich. Keine Sorge, das Hündchen wird keine Schäden davon tragen, falls sich jemand Sorgen machen sollte. :-) Weiterhin viel Spaß!
 

Erschreckend, dass ich ausgerechnet in dem Moment Gefahr laufe, meine Selbstbeherrschung und Contenance zu verlieren, als ich Wheeler eine Ohrfeige verpasse. Meine Hände zittern und mein Herzschlag ist stark beschleunigt und obwohl ich diese Handlung vorsetzlich begehe, habe ich das Gefühl, dass sie mich doch überrascht.
 

Selbst jetzt, wenn ich ihn vor mir knien sehe und sich noch immer eine leichte Rötung auf seiner Wange abzeichnet, kostet es mich Kraft, mich weiterhin unter Kontrolle zu halten. Zum Glück bemerkt der Köter nicht, dass meine Maske etwas verschoben ist. Er ist zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt und darum wird ihm auch entgangen sein, dass ich bei meiner Frage für einen Moment gezögert habe.
 

Spiel erscheint mir das falsche Wort für diese Sache hier, auch wenn ich das richtige Wort augenblicklich nicht finde, aber nein, es ist definitiv keine Spielsession mehr und das wissen wir wohl beide. Doch diese Tatsache hat keineswegs mit Mutos Interesse an meinem kleinen Spielzeug zu tun, wie ich mir bislang eingeredet habe. Es ist etwas anderes und noch bin ich nicht sicher was es ist.
 

Unwillkürlich muss ich an Bakura denken.
 

Es ist nun schon ein paar Wochen her, dass ich diesen Verrückten in einem der Clubs getroffen habe. Nicht, dass ich oft in solche Clubs gehen würde. Sie langweilen mich für gewöhnlich, doch sind sie der richtige Ort, um in einer geifernden Masse zu verschwinden und anonym ein paar Stunden verstreichen zu lassen. Wobei mich die Shows, die dort geboten werden, nicht wirklich interessieren. Beim ersten Mal habe ich sie mir noch recht interessiert angesehen, aber schon nach einer halben Stunde wurde mir klar, dass diese Art der Unterhaltung nicht mein Fall ist. Monotone Musik, Körper, die sich roboterhaft bewegen, gefangen in einer zwielichtigen Monotonie. Ich verstehe nicht, dass jemand dergleichen als reizvoll empfinden kann. Aber das muss mich schließlich auch nicht kümmern.
 

"Sieh an, wen haben wir denn hier? Wenn das nicht der große Seto Kaiba ist."
 

Der Grauhaarige trat mit diesem obligatorischen Grinsen zu mir und ich verzog unwillkürlich den Mund zu einem spöttischen Lächeln. Ertappt habe ich mich nicht gefühlt. Wozu auch? Wenn er glaubte, dass er mir Angst machen könnte, weil er mich an solch einem Ort entdeckt hatte, nun, dann hat er sich gründlich geirrt. Aber Bakura machte auch keinerlei Anstalten näher auf diesen Punkt einzugehen. Er ließ sich neben mir auf einen Sessel fallen, stellte seinen Drink ab und bedachte mich mit einem dieser schwer einzuschätzenden Blicke. Ich wusste direkt, dass er nicht zum ersten Mal hier war, aber er machte mir in der Hinsicht auch nichts vor.
 

Ein Punkt, den man Bakura lassen muss. Er verschwendet keine Zeit mit unsinnigen Kommentaren oder Fragen, deren Antworten offensichtlich sind.
 

Ich weiß nicht, warum ich ihm nicht einfach gesagt habe, dass er verschwinden soll. Ich schätze, die Tatsache, dass ich mich langweilte, war dafür verantwortlich. Vielleicht spielte auch ein wenig Neugier eine Rolle.
 

Er bestritt den Hauptteil der Unterhaltung. Genau genommen hielt er einen Monolog, brahlte fast schon mit seinen Erfahrungen auf diesem bestimmten Gebiet und was soll ich sagen? In gewisser Weise fand ich seine Äußerungen interessant. Zumal ich schon immer den Verdacht hegte, dass dieser Verrückte sich in dieser Welt bewegte. Es passt einfach zu ihm und seinem ausgeprägten Größenwahn.
 

Man könnte sagen, dass eine gewisse Regelmäßigkeit einkehrte. Wir verabredeten uns nie, trafen stets zufällig aufeinander. Zumindest war es von meiner Seite aus keineswegs geplant. Bei ihm lässt sich das schwer sagen. Ich traue ihm durchaus zu, dass er bewusst diese Treffen mit mir suchte. Mir war es egal.
 

Seltsam, dass ich ausgerechnet jetzt an ihn denken muss. Vermutlich, weil wir in puncto Erziehung keineswegs Konsens gehen. Bakuras Motto ist in der Hinsicht recht simpel gestrickt: Motivation durch Entsetzen, Lernen durch Schmerz. So verfährt er wohl mit seinen Spielzeugen und auch das passt wiederum zu ihm. Eine Praxis, die ich von meinem Stiefvater nur zu gut kenne.
 

Meine Sicht der Dinge ist wesentlich humaner, auch wenn man es mir wohl nicht zutrauen würde. Bei der Erziehung muss man etwas aus dem Menschen herausbringen und nicht in ihn hinein.
 

Der S/M-Aspekt bei diesen Spielchen hat mich nie wirklich interessiert. Nicht, weil ich ein Problem damit hätte jemandem Schmerzen zu zu fügen. Meine sadistische Ader ist durchaus vorhanden, doch keineswegs ausgeprägt. Lustgewinn durch reines zufügen von Schmerz, nein, dem konnte ich nie etwas abgewinnen. Vermutlich, weil es zu leicht ist. Keine Herausforderung, kein Nutzen. Warum also auf dieser Ebene agieren? Dominanz und Disziplin sind vielmehr die Dinge, die mich interessieren, doch auch hierbei bedarf es eben der Herausforderung. Nicht ist langweiliger als in eine Schlacht zu ziehen, von der man im Voraus weiß, dass man sie hochhaus gewinnen wird.
 

Mein Herzschlag wird ungewöhnlich ruhig, während ich auf Wheelers Antwort warte. Ich weiß, wie sie ausfallen wird, auch wenn er zögert und das tut er. Seine Antwort kann nur ja lauten, eine andere Option gibt es nicht, auch wenn er scheinbar überlegt. Trotzdem ist mir seltsam zumute, vielleicht weil ich die Dinge hier und jetzt in seine Hand lege, denn die Entscheidung obliegt allein ihm. Würde er an dieser Stelle nein sagen, würde ich keine Versuche starten ihn umzustimmen. Auch wenn ich es im Fall der Fälle könnte und dessen bin ich mir bewusst. Der Köter ist unsicher und es wäre ein leichtes ihn zu beeinflussen, aber eben dies möchte ich nicht. Nein, wenn er diesen Weg weiter gehen will, dann muss es seine Entscheidung sein.
 

Ich kann nicht verhindern, dass ich erleichtert aufatme als er ein leises Ja von sich gibt. Ein merkwürdiges Gefühl durchströmt mich. Erleichterung? Freude? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass diese absonderliche nervöse Anspannung von mir abfällt.
 

Für einen Moment kann ich nichts anderes tun als den Köter eingehend zu betrachten. Man möchte meinen, er gäbe ein skuriles Bild ab, aber nein. Er wirkt keineswegs seltsam oder auch nur lächerlich. Im Gegenteil. Ich spüre seine Nervosität fast körperlich, sehe dass sich die feinen Häarchen auf seinen Armen aufgerichtet haben und er unsicher auf seiner Unterlippe kaut. Warum auch immer, aber in diesem Augenblick, kommt mir der Gedanke, dass ich nie etwas schöneres gesehen habe als diesen Streuner. Ein Gedanke, den ich nie laut aussprechen werde und der natürlich hochgradig verrückt ist. Doch er ist vorhanden und auch wenn irgendeine obskure Laune ihn mir in den Sinn kommen lässt, so empfinde ich es in diesem Moment tatsächlich so.
 

Die Tatsache, dass der Köter weitaus weniger Widerstand leistet als ich erwartet habe, irritiert mich kurz. Selbst auf meine Ohrfeige hat er keineswegs so heftig reagiert wie ich vermutet hatte. Vielleicht weil ihn diese Tat genauso überraschte, wie sie mich überraschte? Mag sein. Scheinbar ist er durchaus bereit sich auf diese Welt einzulassen und zu lernen. Unwillkürlich kommt mir wieder der Vergleich zu einem Welpen in den Sinn, der sich gutgläubig und naiv in die Hände seines Herrn begibt. Zum Glück kann der Köter jetzt nicht sehen, dass mein Mundwinkel zucken und ich nicht anders kann als leicht zu lächeln.
 

Gestern noch betrachtete ich diese Sache zwischen ihm und mir als reines Machtspielchen, bei dem das Machtgefälle eigentlich klar definiert ist. Doch nach seiner Reaktion gestern habe ich den Eindruck, dass es um weitaus mehr als das geht und seither versuche ich zu ergründen, was dies sein mag.
 

Es kostet mich mehr Mühe als ich gedacht hätte, mich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Meine Hände zittern noch immer leicht als ich ihn am Kopf packe und diesen zurück ziehe, so dass er mich ansehen muss. Für den Bruchteil einer Sekunde irritiert mich der Blick seiner warmen braunen Augen und wäre ich nicht geübt darin, meine Emotionen zu verbergen, er würde mir ansehen, dass ich augenblicklich vielleicht genauso unsicher bin wie er. Aber ich bin der Herr und ich darf keine Schwäche zeigen.
 

"Dann wirst du jetzt aufmerksam sein und lernen, was ich dir beibringe, Köter." zische ich ihn an. Er nicke. "Du willst doch deinen Herrn glücklich machen, oder?"
 

Als er abermals nickt, schlägt mir das Herz bis zum Hals und ich kann nicht anders, ich streiche sanft mit den Fingerspitzen über seine Wange und die Berührung trifft uns beide. Ich verspüre ein leichtes Prickeln unter meinen Fingern und er schaudert leicht, ehe sich seine Wange fast schon in meine Hand schmiegt und in dem Moment begreife ich, dass ich genau das will.
 

Ja, ich will mehr als nur mit ihm spielen. Ich will, dass das Hündchen sich mir hingibt. Mir, keinem anderen. Ganz und gar. Und eigentlich würde ich ihn jetzt zu gerne in meine Arme ziehen und den schönen Mund küssen, aber das wäre verfrüht, was ich mir widerwillig zurück ins Gedächnis rufen muss.
 

Wie ich bereits Bakura erläutert habe, die Kunst besteht darin jemanden zu brechen und ihn gleichzeitig zu erheben, zu erreichen, dass derjenige sich fallen lässt und in diesem Augenblick über sich hinaus wächst. Und ich schätze, genau deshalb sind wir hier - ist er hier. So wenig ich von Laienpsychologie halte, langsam verstehe ich warum der Köter sich auf diese Nummer eingelassen hat und auch wenn Muto der Ansicht ist, dass ich dieses hübsche Spielzeug nicht verdiene, ich bin mir durchaus meiner Verantwortung bewusst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Shimizu-chan
2010-11-14T15:05:50+00:00 14.11.2010 16:05
ich denke kaiba is endlich klar geworden das es nich nur ein spiel is und das er joey nich einfach so fallen lassen kann und sich ein neues spielzeug zu suchen, ich hoffe er wird joey gut behandeln aber er is ja schlau und kann mit der verantwortung umgehen :D und er sollte wissen das joey ihm vertraut und sich in seine hände giebt *knuff* ^-^
Von:  JK_Kaiba
2010-11-13T13:58:40+00:00 13.11.2010 14:58
wieder ein tolles kapitel^^
kaiba und seine erziehungsmethoden..
bin schon gespannt wie es weiter geht

lg
Von:  Onlyknow3
2010-11-13T11:16:02+00:00 13.11.2010 12:16
Na dann erzieh dir dein Hündchen,sei aber nicht zu sträng zu Joey der ist nämlich sehr zerbrechlich im gegensatz zu dir Seto.
Freu mich aufs nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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