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It`s not easy to be human

von

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Das Wiedersehen

Zeitpunkt: nach Revenge of the Fallen

Ort:Planet Erde

Hauptpersonen: Sam Witwicky,Optimus Prime,William Lennox und Ironhide

Betaleser : meine Freundin Tinka *knuddel*

Copyright: Transformers gehören mir nicht, sondern Hasbro. Alle Charactere sind nur geliehen.
 

Eine etwas größere Wolke zeigte nun endlich ihren guten Willen und gab die Sonne wieder frei, die sie lange genug verdeckt hatte. Sofort wurde es merklich wärmer in der Stadt.

In der Fußgängerzone bewegten sich die Menschen so schnell, wie das dichte Gedränge es ihnen eben ermöglichte. Heute war Freitag, die Uhr zeigte fast 15 Uhr, viele Leute genossen bereits ihren Feierabend und wollten daher noch schnell ihre Besorgungen erledigen oder sich einfach nur etwas in einem der zahlreichen Cafés ausruhen. Das Letztere beabsichtigte auch ein etwa zwanzig Jahre alter Mann und setzte sich daher etwas abseits der anderen Gäste an einen kleinen Tisch und studierte nun interessiert die Speisekarte.

Zwischendurch blickte er immer wieder auf und beobachtete die Menschen, die an ihm, zum Glück in einem sicheren Abstand, vorbei eilten. Er mochte es nicht, wenn die Stadt vor Überfüllung fast aus allen Nähten zu platzen drohte. Aber er hatte ein Versprechen abgegeben und wollte dies auch nicht brechen. Es war nebenbei auch die einzige Möglichkeit, schnellstmöglich zurück nach Diego Garcia zu gelangen. Bumblebee war nämlich vor wenigen Tagen gezwungen gewesen Ratchet aufzusuchen, da er ständig Öl verlor. In eine normale Werkstatt konnte Sam ihn schließlich nicht bringen und der Autobot selbst konnte den Fehler leider nicht beheben.

Er seufzte leise und wünschte, er könnte direkt nach Diego Garcia zurückkehren. Hier ging es ja zu, wie auf einem Taubenschlag. Das Gewusel und der Stress in der Uni heute hatte ihm völlig gereicht und er war froh, jetzt erst einmal Semesterferien zu haben.

Sam freute sich auf die Ruhe und natürlich auf seine ungewöhnlichen Freunde, die mittlerweile alle auf Diego Garcia lebten. Auch seine geliebte Freundin Mikaela, die er lange Zeit nicht mehr gesehen hatte, fand dort eine neue Heimat. Sie wurde dort von Ratchet, dem Chef-Medibot der Autobots, ausgebildet. Die junge Frau lernte erstaunlich schnell. Ihre Begabung für alles, was mechanisch ist, wurde ihr von ihrem Vater in die Wiege gelegt. Nach seinem Studium hoffte Sam mit ihr zusammen leben zu können, egal ob in der Stadt oder auf Diego Garcia. Sie fehlte ihm sehr, aber seine Eltern hatten darauf bestanden, dass er erst zu Ende studierte.

Als er da so in seinen Gedanken verloren saß, bemerkte er nicht, dass sich jemand seinem Tisch rasch näherte.

„Hi Sam, ich freue mich sehr dich zu sehen!“, sprach ihn ein gut aussehender und zugleich ziemlich großer, schlanker Mann an. Sam stand überrascht und noch etwas verwirrt auf. Er war doch deutlich kleiner gewachsen und es musste daher für die zuschauenden Menschen etwas komisch aussehen, als sie einander zuerst die Hand gaben und sich dann lachend in die Arme fielen.

„Optimus, du bist ja gut durchgekommen! Ich hatte dich erst in einer halben Stunde erwartet!“, stellte Sam überrascht fest und beide ließen sich in die gemütlichen Sessel fallen.

„Du wirst doch wohl nicht die Höchstgeschwindigkeit überschritten haben, oder?“, witzelte der junge Mann. Sein Gegenüber schaute erst fragend aus der Wäsche, dann verstand er was bzw. wen der junge Mann meinte.

„Denke, es reicht wenn jemand anderes Strafzettel sammelt, wie andere Leute Briefmarken, oder?“, konterte der letzte Prime. Beide mussten daraufhin erneut lachen. Sie dachten beide natürlich an Sideswipe, der schön öfters mit der hiesigen Polizei Bekanntschaft gemacht hatte und es wohl auch nie lernen würde, dass es nun einmal Geschwindigkeitsbegrenzungen gab. Er liebte dafür einfach die Geschwindigkeit zu sehr.

Die Bedienung näherte sich dem Tisch und fragte, ob jemand was bestellen möchte. Der ältere Mann verneinte dankend, Sam bestellte sich einen Latte Macchiato mit extra viel Schaum.

Etwas nervös schaute sich Optimus immer wieder um und knetet mit seinen Fingern an der vor im liegenden Serviette.

Normalerweise war er, wie ein um die vierzig Jahre alt wirkender Mann, die Ruhe selbst, doch zu selten nur zeigte er sich in seiner menschlichen Form, die ihm ein Hologramm erlaubte.

Sam bemerkte die wachsende Unruhe seines großen Freundes schnell.

„Optimus, wir können auch gerne jetzt schon nach Diego Garcia fahren. Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, ehrlich gesagt“, sprach Sam Witwicky zu dem Führer der Autobots.

„Du scheinst dich nicht sonderlich wohl zu fühlen, Großer.“, fügte er besorgt hinzu.

„Ich weiß, du meinst es nur gut, aber wir sollten trotzdem bleiben. Es wird schon irgendwie gehen, und ich muss lernen mich an diesen Körper zu gewöhnen. Ich weiß es aber sehr zu schätzen, dass du mich begleitest, obwohl du diesen Rummel hier nicht sonderlich magst. Aber nur so ist es mir möglich, etwas mehr über die Gewohnheiten und Lebensweise der Menschen zu erfahren. Auf Diego Garcia ist dies leider kaum möglich, wie du sicher weißt. Da kennen die Menschen mich und benehmen sich alles andere als natürlich. “, entgegnete der letzte Prime leicht lächelnd und sah dabei Sam mit seinen strahlend blauen Augen fast schon durchbohrend an. Sam wusste, dass sein großer Freund das nicht absichtlich machte,aber ihm war dieser Blick irgendwie unangenehm und er schaute kurz zur Seite.

Dann seufzte der junge Mann und gab sich geschlagen, für den Prime kam Aufgeben einfach nicht in Frage und Sam wollte jetzt auch nicht der Spielverderber sein.

„Okay, dann ziehen wir das hier jetzt durch. Augen zu und durch, oder wie das so schön heißt.“, witzelte er.

Optimus schaute abermals etwas verwirrt drein, denn dieses Sprichwort kannte er, wie so viele andere, nicht.

„Ich meine, wir beeilen uns und können dann um so schneller wieder Richtung Heimat fahren.“, erklärte der junge Mann, worauf sein Gegenüber verstehend nickte .

Sam musterte Optimus Holoerscheinung jetzt etwas genauer, eigentlich war er sogar sehr zufrieden damit. Der letzte Prime hatte sich seinen Vorschlag zu Herzen genommen und sich etwas weniger konventionell und dafür legerer gekleidet. Er trug ein dunkelrotes Hemd, welches soweit geöffnet war, dass man das sich darunter befindende marineblaue T-Shirt gut erkennen konnte. Um seinen Hals legte sich eine feingliedrige silberne Kette, an deren Anhänger das Symbol seiner Vorfahren, den Primes, hing. Dazu kleidete er sich mit passenden, etwas verwaschen wirkenden Bluejeans, den Verschluss des Gürtels zierte ein silbernes Autobotsymbol.

Der junge Mann musste sich aber dennoch immer wieder ganz schön zusammen reißen um nicht laut los zu lachen, wenn er Optimus in seiner Menschengestalt sah. Nichts lag ihm ferner, als sich über den Führer der Autobots, den er zu seinen engsten Freunden zählte, lustig zu machen. Aber Optimus trug neuerdings kurze stylisch geschnittene blonde Haare, die gut zu ihm passten. Doch an den etwas dunkleren kurzen Kinnbart musste sich der menschliche Freund der Autobots doch erst gewöhnen. Optimus Hologramm erinnerte ihn stark an den Sänger einer Rockband, aber er verkniff sich den Kommentar besser, schließlich hatte er den Leader der Autobots überredet seinen Style etwas aufzupeppen. Er würde sich schon irgendwann daran gewöhnen,dachte er nur innerlich lächelnd vor sich hin.

„Gute Idee, soweit ich weiß, wird es heute eine kleine Feierlichkeit geben.“ ,sprach der Prime und unterbrach damit Sams Gedanken.

„Also erst die Arbeit und dann das Vergnügen.“, lachte der junge Mann.

„Ich freue mich sehr, dass du mich abholen gekommen bist, denn ich habe euch alle sehr vermisst.“, fügte er lächelnd hinzu.

Optimus lächelte ebenfalls und nickte dazu zustimmend.

„Ich hoffe nur, dass heute alles etwas einfacher laufen wird, als das letzte Mal, wo ich Erfahrungen mit Transformern in Holoformen in der Öffentlichkeit machen durfte. Das war eindeutig zuviel des Guten gewesen.“, seufzte Sam und kratzte sich nachdenklich am Kopf.

„Meinst du die Geschichte mit der Bowlingbahn?“, fragte Optimus vorsichtig nach und runzelte noch etwas ungeübt seine Stirn.

„Oh ja, genau die meine ich, und ich träume da heute noch fast jede Nacht von!“, stöhnte der junge Mann und wurde leicht blass im Gesicht.

Die Erinnerungen überkamen ihn, es war, als wäre es erst gestern gewesen, dabei lag der Vorfall bereits mehr als vier Monate zurück.
 

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Ich versuch mich auch mal an etwas Klamauk *g*! Bin gespannt wie ihr es finden werdet *lach*?

Das Chaos nimmt seinen Lauf..

Sam, Ironhide und Bumblebee waren auf die glorreiche Idee gekommen, diesen in Amerika sehr beliebten Sport, zu erproben. Schließlich schwärmten die Soldaten in den höchsten Tönen vom Bowling. Es sprach ja auch nichts dagegen, denn so erlernten die Transformer sogar die menschlichen Gewohnheiten und Bräuche besser kennen und verstehen. Zugleich versprach es ein sehr lustiger und entspannter Abend zu werden.

Selbst General Morshower würde zufrieden sein, denn er hatte schön des Öfteren darum gebeten, dass die Autobots endlich lernten, sich in ihren Holoformen sicherer und geübter zu bewegen. Aber momentan würde fast noch jedem Menschen auffallen, dass da irgendetwas nicht stimmen konnte. Der General hoffte ebenfalls, dass die Autobots eines Tages sogar dazu bereit sein würden, bei wichtigen Versammlungen in der deutlich kleineren Holoform zu erscheinen. Dies käme auch den Vertretern der einzelnen Länder sehr entgegen, denn die die meisten Menschen finden es mehr als nur unheimlich, wenn ihnen Roboterwesen von überdimensionaler Größe gegenüber stehen. Nur weigerten sich die Autobots bis jetzt beharrlich, diesem Wunsch nachzukommen.

Zu allem Überfluss wollten die beiden chaotischen Zwillinge unbedingt bei dem Ausflug in die Sportart der Menschen dabei sein. Sie witterten dort einen Mordsspaß und so etwas konnten sie sich natürlich nicht entgehen lassen. Sie bettelten Sam so lange an, bis dieser einfach nicht mehr nein sagen konnte. Zum Glück bot sich Major Lennox freundlicher weise an, ebenfalls bei der Einführung der Bots in seinen Lieblingssport zu helfen. Sam war darüber mehr als nur erfreut, denn den Zwillingen eilte schließlich der Ruf, ständig Chaos zu verursachen, weit voraus. Hätte Sam allerdings gewusst, was da auf ihn zukommen würde, wäre er liebend gerne zurück zur Uni gefahren und hätte freiwillig dort eine Nachtschicht eingelegt. Leider wäre ihm diese Flucht nicht einmal theoretisch möglich gewesen. Auf Grund eines Wasserschadens, waren nämlich er und etliche andere Studenten für ein paar Tage beurlaubt worden. Sam nutzte natürlich die freie Zeit dafür, um Mikaela und seinen ungewöhnlichen Freunden einen Besuch abzustatten. Leider war ihm dies nur noch selten möglich.

Bumblebee jedoch stand Sam zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Seite, der junge Mann hatte seine Meinung diesbezüglich geändert, denn schließlich trug Sam noch immer die Daten des Allsparks in seinem Kopf. Diese störten zwar Dank bestimmter Medikamente nicht weiter, aber Megatron hatte schließlich ebenso wie Starscream überlebt, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder zuschlagen würde.

Zurzeit herrschte ein Glück Frieden und so konnte und durfte man auch mal wieder etwas Spaß haben.

Als Treffpunkt wurde das Bürogebäude, welches ziemlich zentral liegt, ausgemacht.

Alle, sogar die Zwillinge, erschienen dort pünktlich auf die Minute. Sam stieg in Bumblebees Altmode und Major Lennox setzte sich auf den Beifahrersitz des schwarzen GMC Topkick, die Zwillinge schlossen sich den beiden Fahrzeugen nach deren Losfahren unverzüglich an. Über Fähre und Schnellstraße erreichten sie zügig ihr Ziel.

Am Bowlingcenter angekommen, parkten die vier sehr unterschiedlichen Fahrzeuge unmittelbar davor, sowohl Menschen als auch die Hologramme der Autobots entstiegen ihnen. Neugierig betraten alle das Bowlingcenter durch eine große Schwingtür, und sahen sich dort um.

An der Theke wies ihnen ein freundlicher junger Mann eine der mittleren Bahnen zu und erfragte dann für die Leihschuhe ihre Größen. Wobei dies bereits zu den ersten Problemen führte.

„Ihh bah, die zieh´n wir nicht an, da hatten doch schon hundert and´re Leute ihre Käsemauken drin`, oder Broth`? Mir wird gleich ganz doll schlecht!“, würgte Skids und auch Mudflap hielt sich, ebenfalls von Übelkeit geplagt, die Hand vor den Mund.

Zum Glück ließen sich die Zwillinge aber schnell, und ohne für weiteres Aufsehen zu sorgen, wieder beruhigen. Schließlich wurden die Schuhe nach jedem Tragen desinfiziert. Sicherheitshalber wiederholte der sie bedienende Mann diesen Vorgang vor ihren Augen erneut. Da gaben Mudflap und Skids dann endgültig ihren Widerstand auf und zogen als Letzte der Gruppe schnell ihre Schuhe an.

Das Bowlingcenter an sich war sehr gemütlich eingerichtet worden. Das Licht war stark gedimmt worden, damit die beleuchteten Bahnen besser zur Geltung kamen. An der Decke waren viele einzelne kleine LED-Lichter angebracht worden, so wirkte es wie ein großer Sternenhimmel.

Es gab zehn Bahnen, an denen jeweils auf zwei gepolsterten Bänken bis zu zehn Menschen Platz zum sitzen fanden. Den Freunden wurde die Bahn fünf zugeteilt, an der sie sich anschließend nieder ließen.

Major Lennox widmete sich der Anzeigentafel und speiste alle Namen dort ein. So wusste jeder, wann er an der Reihe war. In einer großen Ablage gab es unterschiedliche Bälle zur Auswahl. Sie unterschieden sich in Gewicht und Größe der Löcher, die in ihnen eingefräst wurden.

Sam und Will erklärten ihren, in dieser Sportart noch unerfahrenen, Gefährten die wichtigsten Kniffe und Regeln. Danach konnte der Spaß endlich beginnen.

Die chaotischen Zwillinge hatten natürlich mal wieder nicht richtig zugehört und so betrat Mudflap verbotener weise den falschen Teil der Bahn, wofür er auch unverzüglich die Quittung erhielt. Die Bahnen wurden nämlich, um die Geschwindigkeit zu erhöhen, stark gebohnert und waren so mehr als nur glatt.

Schneller als er gucken konnte, saß der junge Mann lautstark fluchend auf seinem Hosenboden.

„Aua, verdammt! Das tut saumäßig weh! So`n Dreck aber auch, warum hat mich keiner gewarnt?“, rief er laut vor sich hin fluchend und versuchte wieder auf zu stehen, was ihm aber nicht recht gelingen wollte. Er rutschte auf allen Vieren nur noch weiter über die Bahn und bot fast schon einen mitleiderregenden Eindruck.

Skids saß derweil sich vor lauter Lachen krümmend auf der Bank und konnte sich überhaupt nicht mehr beruhigen. Sam und Lennox verdrehten nur genervt die Augen, zumal die Leute anfingen auf das Missgeschick aufmerksam zu werden. Sie tuschelten und schüttelten bereits unverständlicherweise ihre Köpfe.

Die beiden Menschen kamen dem jungen Mann, der es auch nach mehrmaligen verzweifelten Versuchen nicht geschafft hatte sich wieder zu erheben, zur Hilfe.

Ironhide und Bumblebee hatten scheinbar keine Lust dem chaotischen Zwilling aus seiner misslichen Lage zu helfen, und sich so gezwungenermaßen ebenfalls in den Mittelpunkte zustellen. Daher taten sie, als hätten sie nichts mitbekommen und unterhielten sich sehr angeregt über ein für sie wichtiges Thema.

Nach weiteren missglückten Aufstehversuchen und den helfenden Griffen von Sam und Will stand der Teenagerbot endlich wieder auf seinen Beinen und konnte die Bahn mit noch etwas wackeligem Gang verlassen. Das erste, was er tat, nachdem er die Sitzgruppe erreicht hatte, war seinem Bruder eine saftige Ohrfeige zu verpassen, dass es nur so klatschte.

„Aua, geht’s noch Alt´r! Ich hab doch nix gemacht?“, fluchte dieser, hielt sich die schmerzende Wange und schaute völlig empört aus der Wäsche.

„Eben drum, Bro´s! Anstatt mir mal zu helf´n, sitzt de da `rum und verlierst vor Lachen schon dein Kühlwasser. Du bist so was von unsensibel“, motzte Mudflap ziemlich angesäuert. Er setzte sich aber dann doch leise aufstöhnend auf die zum Glück gepolsterte Bank. Der Blick der Leute brannte sich heiß in seinen Nacken, der geprellte Steiß schmerzte dazu recht ordentlich.

„Jetzt ist aber mal gut Jungs!“, zischte Will Lennox den beiden leise zu.

Als Antwort erhielt er von beiden ein reuig klingendes: “Ja Boss, tut uns ehrlich Leid.“

Beide Brüder drehten sich demonstrativ voneinander weg und schmollten offensichtlich.

Die Eiszeit der Brüder war allerdings nur von kurzer Dauer. Wie heißt es immer so schön: Pack schlägt sich und Pack verträgt sich auch wieder. Bald darauf verursachten die Zwei durch ihr Gegröle und Gejohle eine enorme Geräuschkulisse. Es dauerte daher nicht lange, bis die Besitzerin des Bowlingcenters sie fast der Bahn verwies. Das Aussehen von Mudflap und Skids alleine sorgte schon für reichlich Aufsehen, dazu kam dann noch, dass Jungendliche in dem Center eh nicht gerne gesehen wurden.

Dabei hatte Sam sogar noch mehrmals versucht, die beiden Chaoten zu einem etwas unauffälligeren Stil zu überreden, aber leider ohne sichtlichen Erfolg. Die Zwillinge trugen mehr als nur tief sitzende Hosen und passend zu ihren Botmodes orange bzw. giftgrüne Shirts. Die Haare waren von dunkelbrauner Farbe und standen wirr vom Kopf ab und ihre jugendlichen Gesichter zierten diverse auffällige Piercings. Um die Hälse hingen überdimensional große Ketten aus massivem Gold. Die identischen Gesichtszüge verrieten, dass es sich bei ihnen um einige Zwillinge handeln musste, schätzungsweise um die sechzehn Jahre alt.

Zum Glück konnte der drohende Verweis der beiden Chaoten Dank lieber Worte und Komplimente durch die beiden Menschen an die Besitzerin der Bowlingbahn verhindert werden. Aber es war mehr als haarscharf gewesen, und beim nächsten Fauxpas der beiden Teenager wäre der Abend für die Zwillinge gelaufen gewesen. Aber sie versuchten jetzt zumindest sich am Riemen zu reißen und kicherten und tuschelten nur noch leise vor sich hin.

Ironhide stellte sich als Naturtalent heraus und hatte sichtlich Freude daran, die Pins mit Brachialgewalt auseinander zu fegen. Nur zu gerne präsentierte der, wie ein um die dreißig Jahre alt wirkende Mann, seinen durchtrainierten Körper der Öffentlichkeit. Die eine oder andere Frau warf ihm daher interessiert einen Blick zu. Sein Hologramm erinnerte fast schon an einen Bodybuilder, so muskulös war es. Hinter seinem breiten Kreuz konnte sich Sam ohne Problem verstecken.

Als einzigen Makel konnte man nur seinen etwas mehr als nur leichten Bauchansatz nennen. Den größten Anteil der Erscheinung des Hologramms konnten die Transformer selbst bestimmen, aber einig Details leiteten sich von selber von der Roboterform ab. Und da Ironhide als Bot eben eher etwas bullig war, musste er jetzt mit der Rundung an seinem Bauch leben. Dies störte ihn aber auch eher weniger und es würde eh kaum jemand wagen, den Bodyguard von Optimus damit auf zu ziehen. Durch sein etwas weiter geschnittenes Muskelshirt fiel der Bauch auch nicht mehr sonderlich auf. Sein Haar war ziemlich kurz gehalten, an den Seiten fast gänzlich rasiert, auf dem Kopf dafür etwas länger gelassen und natürlich war es pechschwarz, genau wie der Dreitagebart, der sein Gesicht zierte. Er wirkte auf andere, als wäre mit ihm nicht sonderlich gut Kirschen essen. Nur die Frauen schien diese Tatsache nicht zu stören, ganz im Gegenteil sogar. Aber das Böse-Buben-Image war ja unter dem weiblichen Geschlecht eh meist sehr beliebt.

Bumblebee haderte derweil noch mit der Technik beim Bowlen, hatte dafür aber eine Engelsgeduld und gab sich so schnell noch nicht geschlagen. Auch wenn er jetzt zum dritten Mal in Folge die Kugel in der Rinne versenkt hatte. Leider konnte er sich nur mit Hilfe der Zeichensprache verständlich machen, da die Kommunikation per Radio hier mehr als nur unpassend wäre. Auffallen wollte er schließlich auf gar keinen Fall. Ein Glück waren sowohl die anwesenden Autobots als auch Sam und der Major der Gebärdensprache mächtig.

Ratchet hatte in den letzten Monaten an der Weiterentwicklung der Hologramme gearbeitet. So war es den Autobots nun auch möglich, Nahrung und Getränke zu sich zu nehmen. Dadurch passten sie sich noch besser an und zusätzlich schien es ihnen sogar Spaß zu machen, neue Dinge probieren zu dürfen. Ihre holografischen Körper replizierten die aufgenommenen organischen Verbindungen zu Energie. Im Vergleich zum Energon, war es natürlich nur eine geringe Menge, die dadurch entstand.

Essen und Trinken durften die Bowler direkt an der Bahn, allerdings beließen es die Autobots an diesem Abend bei der flüssigen Nahrungsaufnahme.

Die Zwillinge hatten beim Eintritt gesehen, dass sich in der oberen Etage Kicker und Videospielkonsolen befanden und fragten daher sogar sehr freundlich, ob sie sich dort einmal umschauen dürften. Da sie allerdings noch nicht volljährig waren, musste mindestens ein Erwachsener sie zwangsläufig dorthin begleiten. Ohne Aufsicht der beiden chaotischen Twins wäre die nächste Katastrophe aber auch so mehr als nur gewiss gewesen.

Major Lennox seufzte und sprach dann: “Okay, ich opfere mich! Kommst du auch mit Dicker? Geteiltes Leid ist halbes Leid und vielleicht kommen wir da oben ja auch noch auf unserer Kosten?“, Er sah dabei seinen Partner fragend an, dieser allerdings reagierte mit einem ziemlich genervten Knurren.

„Nenn mich nicht Dicker, okay? Sonst kannst du alleine aufpassen, dass die Zwei da oben den Laden nicht auseinandernehmen!“, grummelte `Hide und hatte seine Hände demonstrativ in die Hüften gestemmt.

„Gibt es da oben eigentlich auch Bier?“, fügte er dann doch schon wieder etwas freundlicher hinzu. Will verdrehte die Augen im Kopf, das konnte ja noch heiter werden. Er überlegte noch, den Waffenexperten zu warnen, was den erhöhten Bierkonsum anging. Er entschied sich aber dann doch dagegen, denn Kritik mochte Ironhide überhaupt nicht gerne. Außerdem würde Ratchet sicherlich alle Autobots ausführlich über Risiken und Nebenwirkungen informiert haben. Der Medibot war in solchen Dingen sehr gewissenhaft.

Bees Hologramm wirkte doch recht jugendlich und so bekam er nur Cola serviert. Als er mit Händen und Füssen versuchte der Bedienung klar zu machen, dass er auch gerne ein Bier möchte, lächelte sie ihn nur freundlich an und tätschelte ihm sanft die Wange.

„Komm in ein paar Jahren noch mal wieder, Jungchen, dann reden wir weiter! So lange gibt es hier für dich nur alkoholfreie Drinks.“, sprach die etwas fülligere Dame, die stark auf das Rentenalter zuging.

Ironhide grinste Bee nur schadenfroh an und prostete ihm beim Vorbeigehen mit seinem Bierglas zu. Er machte sich mit Will und den Zwillingen auf, die obere Etage zu erkunden.

Sam und der Scout hatten kein großes Interesse an Videospielen und wollten lieber weiter bowlen, Bee hatte der Ehrgeiz jetzt erst richtig gepackt, nur diese kleinliche Bedienung war dabei, ihm seine gute Laune ordentlich zu vermiesen.

Er verzog beleidigt das Gesicht und schritt wutentbrannt auf die Bahn zu. Er war älter als alle Menschen hier zusammen, dachte er doch schon recht angesäuert.Und das waren heute nicht gerade wenig, die Anlage war nahezu ausgebucht. Aber weiterer Protest brachte eh nichts, daher ließ er seine Wut an der Bowlingkugel aus und pfefferte sie mit Schwung auf die Bahn.

Leider war es wohl etwas zu viel Power gewesen, denn die Kugel donnerte zur Nebenbahn herüber und kollidierte dort mit einer weiteren Kugel. Was natürlich sofort wütende Proteste zur Folge hatte, denn Bee hatte dort jemandem seinen grandiosen Lauf zunichte gemacht. Derjenige war gerade dabei gewesen den vierten Strike in Folge zu werfen, als die fremde Kugel seine Bahn traf.

„Sag mal, spinnst du? Pass mal auf, wo du hin wirfst!“, donnerte es von der Nachbarbahn herüber. „Wenn du dich dafür nicht sofort entschuldigst, ist hier was los! Dann kannst du morgen nur noch aus der Schnabeltasse trinken, Freundchen!“, fügte der Betroffene noch drohend hinzu, der mittlerweile seine Bahn verlassen hatte und wütend angestapft kam. Er fühlte sich dank seiner ihn anfeuernden Kumpels im Rücken bestärkt, dem Übeltäter mal ordentlich die Leviten zu lesen.

Bedrohlich baute er sich vor Bee auf und überragte den Scout auch um gut einen Kopf. Beide standen von Angesicht zu Angesicht, es herrschte eine Totenstille. Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen gehört. Natürlich hatten mittlerweile alle aufgehört zu Bowlen und guckten sich lieber das gebotene Schauspiel an.

Sams Augen weiteten sich entsetzt. Das durfte doch wohl alles nicht wahr sein, dachte er nur.
 

........
 

Wer mich so lieb bittet *smile*! Danke für das liebe Review und dein Liebling kommt diesmal auch vor *zwinker*!

Eifersucht und Scham

Aber so schnell gab Sam nicht auf und schritt daher schnell zu seinem Beschützer und Freund hinüber. Der hatte beschwichtigend die Arme erhoben, konnte aber leider nicht verbal mit dem aufgebrachten Mann kommunizieren, um sich so zu verteidigen. Daher übernahm Sam die Rolle, denn diesmal brauchte der Scout seine Hilfe, und er revanchierte sich nur zu gerne für die vielen Male, wo Bee ihn aus ausweglosen Situationen gerettet hatte.

„Mein Freund bowlt heute zum ersten Mal, und er hat die Kugel bestimmt nicht mit Absicht auf ihre Bahn gerollt! Er kann leider nicht sprechen, daher entschuldige ich mich für ihn!“, sprach Sam, fasste Bee als Geste der Dazugehörigkeit freundschaftlich an seinen Unterarm und blickte dann dem Mann entschlossen in seine braunen Augen.

Die Gesichtszüge des um seinen Highscore geprellten Mannes veränderten sich sehr schnell von vor Zorn brodelnd zu eher peinlich berührt.

„Das wusste ich nicht... So etwas kann ja auch jedem einmal passieren! Vergeben und vergessen ...“, stammelte der gerade noch sehr aufgebrachte Mensch nun doch sichtlich verlegen. Da hätte er doch um ein Haar einen Stummen geschlagen, dachte er nur völlig entsetzt! Peinlicher ging es in seinen Auge kaum noch, daher senkte er schnell seinen Blick und tätschelte dem jungen Mann kurz entschuldigend die rechte Schulter. Dann verließ er mit eiligen Schritten den Ort des Geschehens, ohne sich noch einmal umzuschauen und erreichte bald darauf die eigene Bahn, um dort weiter zu Bowlen. Die anderen Menschen folgten seinem Beispiel, die Show war glücklicherweise eindeutig friedlich zu Ende gegangen.

Sam atmete erleichtert auf und in Bumblebees Gesicht kehrte langsam auch wieder die Farbe zurück. Durch den Schrecken war er Weiß wie eine Wand geworden. Das war gerade noch einmal gut gegangen, dachte der Scout sichtlich erleichtert, und griff sich direkt eine weitere Kugel aus der Ablage. Sam hatte ihm einmal erklärt, dass man nach einem Missgeschick nicht einfach aufgeben durfte, sonst würde man es aus Angst nie wieder versuchen. Den Rat hatte er sich sehr zum Spark genommen und befolgte diesen nun auch.

Sam zeigte seinem Freund und Beschützer ein paar Tricks und Kniffe, damit möglichst viele Pins fielen. Und zur Freude des Autobots funktionierte es sogar: er steigerte sich von Wurf zu Wurf. Nach jedem erneuten Erfolg wurde das Lächeln in seinem skandinavisch wirkenden Gesicht breiter. Sam lobte ihn für die Leistungssteigerung ausgiebig, Bee strich sich daraufhin sichtlich verlegen das etwas längere blonde Haar aus dem Gesicht. Er war mehr der unauffälligere Typ, seine Kleidung wirkte eher schlicht, zum gelben Shirt trug er eine dunkelgraue Jeans mit dazu passenden Turnschuhen.

Von weitem ertönten bald darauf die schrillen Stimmen der Zwillinge und kündigten das jähe Ende der Zweisamkeit von Sam und Bumbelbee an. Das Geschnatter wurde lauter, dann hörten beide wie Will die Brüder mit strengen Worten zur Ruhe ermahnte. Kurze Zeit später war die Gruppe wieder komplett vereinigt und es wurde munter weiter gebowlt.

Auf der Nachbarbahn der ungewöhnlichen Freunde hatte eine Frau scheinbar Spaß daran gefunden, mit Ironhide zu flirten. Der Waffenexperte fand ebenfalls gefallen daran, er fühlte sich dadurch sogar irgendwie geschmeichelt und erwiderte daher die ihm zugeworfenen eindeutigen Blicke nur zu gerne. Will gefiel das Spielchen aber gar nicht, denn der gute `Hide hatte eine Sache übersehen. Die Frau schien vergeben zu sein und ihrem Partner dürfte der Blickkontakt der beiden wohl alles andere als gefallen. Zwar war der von Major Lennox ausgemachte Mann deutlich kleiner als `Hide, aber dass das nicht gut gehen würde, war ihm mehr als nur sonnenklar.

Außerdem hatte Sam ihm erst vor wenigen Minuten die Geschichte mit Bee erzählt und das Unglück musste ja schließlich nicht auch noch herausfordert werden, dachte Will doch etwas beunruhigt. Daher stieß er seinem Partner recht unsanft seinen Ellenbogen in die Seite, als dieser über das ganze Gesicht breit grinsend, zur Nachbarbahn rüber lugte.

„Aua, was soll das denn werden!“, fluchte der Waffenexperte, brach dadurch seinen Flirtversuch aber abrupt ab und rieb sich die getroffene und schmerzende Stelle.

„Das weißt du schon ganz genau!“, motzte der Major doch sichtlich genervt.

„Was denn? Darf man denn nicht einmal etwas Spaß haben, oder bist du etwa neidisch?“, stichelte der Stellvertreter von Optimus zynisch. Will fasste sich nur verständnislos an den Kopf und schüttelte diesen dann zusätzlich noch.

„Ist dir nicht aufgefallen, dass die gute Frau bereits vergeben ist? Und ihr Partner findet eure Flirterei bestimmt alles andere als lustig, glaube ich.“, erwiderte der Major und sah seinem Partner dabei tief in seine blauen Augen. Dem ging jetzt endlich ein Licht auf und er blickte vorsichtig zu der Nebenbahn herüber und entdeckte, dass sein Partner Recht hatte. Denn zwei zornig drein schauende Augen erwiderten seinen Blick.

„Oh, Shit!“, fluchte Ironhide und drehte sich dabei schnell wieder zurück. Dass mit eifersüchtigen Menschen nicht gut Kirschen essen ist, wusste selbst er als Transformer nur zu gut.

„Sorry, wird nicht wieder vorkommen.“, entschuldigte er sich und sah dabei Will mit seinem Hundeblick an.

„Sag das nicht mir, sondern eher dem Typen von dieser Frau! Oder besser doch nicht.“ Will hatte nämlich das starke Gefühl, dass sein Partner dies sogar verwirklichen würde. Und das würde die Sache höchstwahrscheinlich noch um einiges verschlimmern. Am besten ist es wohl, abzuwarten und Gras über die Sache wachsen zu lassen bzw. zu hoffen, dass der Mann sich beruhigte, wenn die Flirtereien aufhörten.

„Bowle einfach weiter und flirte zu Hause lieber mit Chromia, ich glaube sie hat ehrliches Interesse an dir, Großer. Aber den Tipp hast du nicht von mir.“ Mit diesen Worten versuchte Will seinen Partner auf andere Gedanken zu bringen, was ihm auch zu gelingen schien.

„Damit hätte ich jetzt ehrlich gesagt nicht gerechnet! Aber ich werde dann mal mein Glück versuchen. Danke für den Tipp, Will!“, bedankte sich der Autobot sichtlich überrascht und verlegen.

„Dafür nicht Kumpel!“, sprach der Major und klopfte seinem Freund und Arbeitskollegen lächelnd auf die breite Schulter.

„Ich werde mir mal ein neues Bier holen gehen. Möchtest du auch noch etwas trinken?“, fragte Ironhide und sah dabei Will fragend an. Dieser schüttelte nur den Kopf, sein Glas mit Cola war zwar gelehrt, aber momentan verspürte er keinen Durst .

„Wer nicht will, der hat schon, oder wie sagst du immer so schön?“,fragte der Waffenexperte wissend grinsend seinen Freund und Arbeitskohlegen.

„Hey, du hörst mir ja doch manchmal zu, wenn ich etwas sage.“,konterte der Mensch lässig grinsend. Diese Sticheleien gehörten einfach zu ihrer Freundschaft dazu, wie das Brot zur Suppe. Für Aussenstehende wirkte es aber oft völlig anders, aber damit konnten beide leben.

Ironhide knurrte nur kurz auf und ging dann von dannen um seinen Bierdurst zu stillen.

Lennox sah noch wie der gehörnte Mann wütend hinter `Hide herschaute, er es aber ein Glück für besser erachtete, seinem Rivalen nicht zu folgen. Der Selbsterhaltungstrieb hielt ihn wohl doch zurück, dachte der Major beruhigt. Eine Schlägerei wäre das Letzte was sie hier an diesem Abend noch gebrauchen könnten.

Sams Rufe rissen Will plötzlich aus seinen Gedanken. Er drehte sich um und sah, dass der junge Mann ihn zu sich herüberwinkte. Er hockte vor Mudflap und seinem Bruder und macht ein ziemlich besorgtes Gesicht. Daher eilte Will schnell zu ihnen herüber und fragte:“ Was ist passiert? Ich hoffe nichts schlimmes, oder?“

„Schlimm nicht, eher etwas unglücklich gelaufen würde ich sagen.“, sprach der junge Witwicky. Will verstand erst nicht, was sein Freund damit meinte. Doch dann sah er den verdächtigen Fleck zwischen den Beinen des Zwillings mit dem orangen Shirt und er begriff, was Sam ihm sagen wollte.

„Mudi hat sich nass gemacht, glaube der braucht noch ´ne Windel!“, prustete sein Bruder recht ungehalten los. Worauf Mudflap versuchte Skids erneut eine Ohrfeige zu verpassen. Doch diesmal war dieser schneller und wich geschickt aus, indem er aufsprang und sich außer Reichweite brachte.

„Ätschibätschi, nicht getroffen, Ei versoffen!“, trällerte sein Bruder ohne Rücksicht drauf los.

„Ga`nich` wahr, mir ist nur die Cola umgekippt, weil mich Skids angerempelt, dieser Vollpfosten!“, motzte der junge Mann mit dem orangefarbenen Shirt und verzog beleidigt das Gesicht.

Bumblebee schnappte sich daraufhin den sich wenig taktvoll benehmenden Teenager und drückte ihn recht unsanft zurück auf die Bank. Dann legte er seinen Zeigefinger auf dessen Mund und signalisierte ihm somit, dass er endlich Ruhe geben sollte. Was dieser ungewöhnlicherweise dann sogar auch tat.

„Danke, Bee. Wir sollten gucken, dass wir eine Lösung für das Problem finden. Hohn und Spott bringen uns jetzt nicht weiter.“ Sam schaute nach diesen Worten Skids mehr als nur streng an. Dieser grinste nur unschuldig drein und zuckte dazu mit den Schultern.

„Ich habe noch meine Uniform auf Ironhides Ladefläche liegen, die könnte ich Mudflap leihen. Sieht nicht so schick aus wie seine jetzige Hose, ist dafür aber trocken.“, schlug der Major leise vor.

„Gute Idee, Will! Mudflap knote dir meine Jacke um die Hüfte, sie verdeckt so zum größten Teil das Malheur, und laufe dann möglichst nah hinter Will, okay?“, fügte Sam, ebenfalls sehr leise hinzu und reichte dem Betroffenen anschließend seine Jeansjacke.

Der Angesprochene nickte nur, dass es für die anderen Menschen so wirkte, als hätte er es nicht mehr rechtzeitig wohin geschafft, war ihm doch irgendwie peinlich. Blamieren wollte er sich schließlich auch nicht. Er war froh, dass die beiden Menschen ihm helfen wollten. Sein Bruder dagegen benahm sich in seinen Augen wie der berühmte Elefant im Porzellanladen.

Kurze Zeit später, verließen Will und Mudflap schnellen Schrittes das Gebäude in Richtung Ausgang.

Lass uns und uns schnell zu `Hides Altmode gehen, damit du die nassen Sachen endlich ausziehen kannst.“, sprach der Major und zog den jungen Autobot zwar sanft aber bestimmend mit sich

Bald darauf erreichten sie den schwarzen GMC Topkick und Will sprang geübt auf die Ladefläche. Er reichte dem Zwilling seine Hand und dieser erklomm so ebenfalls das schwarze Auto.

„Ich hoffe, sie ist nicht allzu groß.“, sagte der Major, während er eine Stoffhose im Militärdesign aus seinem Seesack zog.

Mudflap hielt das ihm gereichte Kleidungsstück an und meinte: “Naja, nicht so ganz mein Geschmack, aber sie scheint zumindest zu passen.“

„Besser als mit nasser Hose herum zu laufen, oder?“, fragte Will und sah dem Teenagerbot leicht grinsend ins Gesicht.

„Ja, schon gut, bin froh, dass du mir überhaupt hilfst. Vielen Dank!“, sprach der geläuterte Bot mit kleinlauter Stimme.

Einer der Zwillinge bedankt sich, den Tag streiche ich mir Rot im Kalender an, dachte der Major mehr als nur erstaunt.

Ratchet und Optimus fanden, dass holografisch erzeugte Bekleidung weniger realistisch wirkte. So trugen die Hologramme der Autobots nun ebenfalls die Kleidung der Menschen. Dass die Sache auch Nachteile mit sich brachte, wurde ihnen eben nur zu deutlich gezeigt, dachte Will sichtlich nachdenklich. Dann fiel ihm auf, dass der junge Autobot noch immer keine Anstalten machte, sich zu entkleiden.

„Zieh dich aus, ich möchte gerne noch etwas weiter bowlen.“

„Dann dreh dich um!“, bat Mudflap den Major. „Komm schon, ich möchte nicht wissen, wie viele nackte Männer ich bis jetzt in meinem Leben schon gesehen habe. Da kommt es auf einen mehr oder weniger nun wirklich nicht an.“, entgegnet Lennox etwas verständnislos.

„Bitte.“, bat der Teenagerbot abermals, diesmal war es fast schon flehend. Sichtlich genervt verzog Wil das Gesicht und drehte sich dann aber doch um. Er hatte einfach keine Lust mehr auf weitere Diskussionen.

„Aber beeile dich bitte, ja?“

Will schaute sich, während Mudflap seine Hosen wechselte, um. Die Nacht war sternenklar und dazu noch angenehm warm. Tief zog er die frische Luft ein und seufzte dann zufrieden. Der Frühling war seine Lieblingsjahreszeit. Schade, dass in seinen Augen der Sommer viel zu schnell folgen würde.

„So, ich bin fertig. Die Hose ist etwas zu lang, passt aber sonst wie angegossen.“, sagte eine Stimme hinter ihm und holte ihn somit zurück in die Realität.

„Die nassen Sachen habe ich in eine Plastiktüte gesteckt.“

Will nickte und beide verließen die Laderampe des Topkick und kehrten zum Bowlingcenter zurück. Will hoffte, dass der Abend von nun an etwas ruhiger verlaufen würde. Der bisherige Trubel reichte ihm völlig und er wollte nur noch in Ruhe ein paar Kugeln rollen. Aber ob ihm das vergönnt sein würde?

Die Tücken des Alkohols

Das nächste Chap geht on und das trotz meines defekten Rechners *g*.

Vielen Dank an Psycho-Mantis und BeesGirl, ihr motiviert mich sehr.
 

Als Will und Mudflap wieder an der Bahn ankamen, hatte sich dort nicht großartig etwas verändert. Trotzdem wurde der Major das ungute Gefühl nicht los, dass heute noch etwas passieren würde. Er zwang sich zwar dazu ruhig zu bleiben, aber leider irrte sich sein Bauchgefühl nur äußerst selten.

Dennoch schob er seine Zweifel beiseite, setzte sich schnell neben Ironhide und nahm einen Schluck von seiner Cola, die er sich vom Tresen her mitgenommen hatte. Einer musste ja schließlich nach Hause fahren, bzw. fahrtüchtig im Sinne der Straßenverkehrsordnung bleiben. ´Hide war sicherlich bald alles andere als dies, dachte Will doch schon ziemlich besorgt. Noch merkte man dem großen und starken Mann zwar nichts an und es konnte ja auch durchaus sein, dass Autobots mehr Alkohol vertrugen als Menschen. Zumindest hofft der Major dies inbrünstig.

Der Waffenexperte hatte während Wills Abwesenheit ein weiteres Bier bestellt. Was ja auch eigentlich kein Problem gewesen wäre, aber es handelte sich diesmal nicht um ein normales Bierglas, sondern um einen Maßkrug, der einen ganzen Liter Bier zu fassen vermochte. Will war nahe daran, die Augen zu verdrehen, als er das gute Stück erblickte. Stattdessen sah er aber nur schnell zu Sam herüber und deutete durch Nicken in Richtung des Gefäßes seine Bedenken an. Sam zuckte aber lediglich mit den Schultern und grinste dazu etwas verlegen. Ironhide selbst bekam davon nichts mit, er hatte gerade einen weiteren Strike geworfen und stand daher mit dem Rücken zu der restlichen Gruppe. Die Zwillinge jubelten, als alle Pins krachend fielen und ´Hide ließ sich bei seiner Rückkehr gebührend von ihnen feiern. Er setzte sich und nahm erst einmal einen kräftigen Schluck aus dem Krug mit Henkel und wischte sich dann genüsslich den Schaum von seiner Oberlippe.

„Hm, das schmeckt gut!“, seufzte er genüsslich und sah dabei fast schon verliebt das überdimensionale Gefäß an. Seine Augen wirkten mittlerweile nicht mehr ganz so klar, wie es sonst der Fall war. Die Laune des sonst oft eher muffeligen Waffenexperten wurde ungewöhnlicher weise immer besser. Nicht einmal die Zwillinge schienen ihm diese verderben zu können. Ganz im Gegenteil, er fing sogar an mit ihnen herumzualbern.

„Die Hose steht dir übrigens sehr gut Mudflap.“, sprach er grinsend zu dem Zwilling und fasste dazu prüfend den Stoff an.

„Vor allem ist sie schön trocken.“, stichelte dann sein Bruder Skids und konnte sich das Lachen kaum verkneifen.

„Warte nur, wenn dir mal so etwas passiert, dann mache ich dich auch fertig, das schwöre ich dir beim Grab unserer Mutter!“, konterte Mudflap und blickte dabei mehr als wütend drein. Er verschränkte zusätzlich seine Arme vor der Brust.

„So, jetzt habt euch mal alle wieder lieb, okay? Sonst bring ich euch nach Hause, verstanden?“, drohte Will und schaute dabei die Brüder mit ernstem Blick an. Beide nickten gehorsam, denn der Major war dafür bekannt, keine leeren Drohungen auszusprechen.

„Sag mal `Hide, wo hast du eigentlich dieses Bier her, so etwas habe ich ja noch nie gesehen?“, fragte Will voller Neugierde seinen Partner und hob dabei staunend den Krug in die Höhe. Bevor der Waffenexperte etwas sagen konnte, beantwortete bereits Sam die gestellte Frage.

„ So etwas nennt man ein Maß Bier. Meine Oma kam aus Deutschland und da findet einmal im Jahr das sogenannte Oktoberfest statt, dort trinken die Menschen nur aus solchen Gefäßen ihr Bier.“

„Okay, und wie kommt das dann hier her?“, bohrte Will weiter nach.

„Och, ich habe einfach gefragt, ob die nicht ein größeres Glas haben, das lohnt sich ja sonst nicht. Ein Schluck und das halbe Glas ist schon wieder leer.“, kicherte Ironhide fröhlich vor sich hin.

„Was ist denn mit dem los? So happy ist der doch sonst nie.“, raunte Mudflap leise zu Sam herüber. Der zuckte nur mit den Schultern, er wollte lieber nichts Falsches sagen, hatte aber natürlich auch bemerkt, dass sich Ironhide mehr als nur seltsam verhielt.

Will seufzte nur leise auf und überlegt krampfhaft, wie er seinem Kumpel schonend beibringen konnte, weniger Bier zu trinken, ohne ihn dadurch zu bevormunden. Das konnte dieser nämlich auf den Tod nicht ausstehen. Seine Überlegungen blieben aber leider ergebnislos.

Ironhide war an der Reihe zu Bowlen und erhob sich daher. Er suchte sich eine Kugel aus der Ablage und hob diese dann heraus, dummerweise entglitt sie ihm und schlug mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden auf.

Ironhide fluchte kurz, schaffte es aber nach zwei Versuchen, die Kugel wieder aufzuklauben. Dabei schwankte er aber schon etwas verdächtig, sein Gleichgewichtssinn schien bereits in Mitleidenschaft gezogen zu sein.

Ein Mann auf der Nachbarbahn sah dies und schüttelte nur verständnislos mit dem Kopf.

„Will, ich glaube, das nimmt kein gutes Ende!“, meinte Sam und auch Bee guckte sichtlich besorgt.

„Was denn? So lustig ist der doch sonst nie. Lasst ihm doch seinen Spaß.“, kicherte Skids völlig unbekümmert. Er fand sichtlich Spaß an dem etwas anderen Ironhide und machte sich natürlich keine weiteren Gedanken darüber.

„Ich befürchte auch, das könnte gewaltig nach Hinten los gehen.“, entgegnet Lennox und rieb sich sehr nachdenklich sein Kinn.

„Und wenn wir das Bier gegen alkoholfreies austauschen würden?“, schlug Sam vor.

„Das merkt er sofort, seine Sensoren sind da wesentlich besser als unsere Geschmackssinne und dann Gnade uns Gott.“, antwortete der Major grübelnd.

„Was machen wir sonst?“, gestikulierte Bee fragend in die Gruppe.

„Ich befürchte leider, wir können gar nichts machen. Wir können höchstens bald nach Hause aufbrechen, aber ob wir den Dicken mitbekommen sei dahingestellt!“, überlegte Lennox laut, aber dafür etwas ratlos.

Keinem fiel ein Lösungsvorschlag ein.

Daher entschuldigte sich Will und ging in Richtung Sanitätsbereich, vielleicht fiel ihm mit entleerter Blase ja etwas ein, wie er das drohende Unglück doch noch abwenden konnte. Ihm schwante bereits nichts Gutes.

Ironhide kehrte zurück und war etwas verärgert, weil die Pins nicht alle umgefallen waren. Er klagte Bumblebee sein Leid und umarmte ihn dabei freundschaftlich. Die Zwillinge kicherten und tuschelten nur albern vor sich hin. Als `Hide sie dann fragte, warum sie denn lachen würden, verstummten sie aber rasch.

„ Mir ist langweilig, die Bahn isch irgendwie kaputt. Isch geh mal gucken, was hier schonst noch los ischt.“, lallte Ironhide mittlerweile schon recht ordentlich, nahm sein Bier und wollte davon wanken. Doch Sam versuchte ihn aufzuhalten, indem er sich mutig in seinen Weg stellte.

„Bleib bitte hier, wir fahren eh gleich nach Hause, sobald Will wieder da ist.“, sprach der junge Mann bestimmend zu seinem Freund. Und dies, obwohl der junge Mann mit der Angst kämpfte, schließlich war der Waffenexperte dafür bekannt, ein oft wenig geduldiger und harter Hund zu sein.

Ironhides Zustand verschlechterte sich aber zusehends und Will war bestimmt seiner Meinung, das Bowlingcenter baldmöglichst zu verlassen.

Ironhide hatte aber keine Lust sich von Sam aufhalten zu lassen und schob ihn daher recht unsanft zur Seite. Sam hatte körperlich leider nichts gegen den kräftigen Mann entgegenzusetzen und wollte diesen auch nicht unnötig reizen. Daher ließ er ihn vorbei. Wo bleibt Will bloß, dachte er, bereits vor Nervosität schwitzend. Der Major wusste am besten, wie man mit dem etwas rüpelhaften Autobot umzugehen hatte.

Bee war jetzt auch aufgesprungen und wollte ebenfalls versuchen, den angetrunkenen `Hide aufzuhalten. Demonstrativ stellte er sich in den Weg des stämmigen Mannes und fasste mit seiner rechten Hand vor dessen Bauch, um ihn so dazu zu zwingen stehen zu bleiben. Er sah ihm dabei fest in die blauen Augen und schüttelte unterstreichend seinen Kopf dazu.

„Asch komm schon, Bee! Ich will dosch nur etwasch Spasch hab´n! Komm doch einfasch mit, trinken wir einen zuschammen.“, lallte Ironhide und nahm seinen stummen Freund in den Schwitzkasten, indem er ihn doch recht grob unter seinem linken Arm einklemmte.

Bee war zwar ein Autobot und damit stärker als Sam, aber gegen den Waffenexperten hatte auch er keine Chance, zumal der sich nicht aufhalten lassen wollte.

Bumbelbee versuchte sich verzweifelt zu befreien, dies gelang ihm aber trotz aller Anstrengungen nicht. Ironhide war einfach deutlich kräftiger als er. Also blieb dem Scout nichts anderes übrig, als dem langsam seinen Verstand verlierenden Mann mit all seiner Kraft auf den Fuß zu treten. `Hide brüllte auf und fasste sich hüpfend an den gepeinigten Fuß, ließ aber jetzt endlich Bumblebee frei. Dieser brachte sich erst einmal schnell außer Reichweite des angetrunkenen Mannes. Die Zwillinge waren sogar mittlerweile verstummt, langsam aber sicher wurde ihnen der gute `Hide doch etwas unheimlich.

Natürlich fingen die Leute wieder an herüber zu schauen. Sam wünschte sich nichts sehnlicher, als dass der Major endlich zurückkommen würde, da die Situation jetzt endgültig zu eskalieren schien.

Aber da half wohl alles nichts, er musste den Waffenexperten ziehen lassen, bevor dieser sonst noch was anstellte. Verfolgen war auch zwecklos, sie hatten hier schon genügend für Aufsehen gesorgt und wo sollte er schließlich hin? Das Bowlingcenter lag nämlich ziemlich einsam und verlassen. Bis zur nächsten Stadt waren etliche Meilen zurückzulegen und auch Diego Garcia war zu Fuß unerreichbar.

„Okay, ´Hide, du hast gewonnen! Mach was du willst, aber keinen Blödsinn verzapfen oder weglaufen, ja? Du hattest deinen Spaß, die Leute gucken schon, sie verstehen deine Art von Humor nicht.“, sprach Sam und versuchte dabei seine Panik zu überspielen. Wenigstens die anderen Menschen nahmen es ihm ab und widmeten sich wieder dem Bowlingsport. Sam stöhnte erleichtert leise auf.

Ironhide dagegen verließ, zum Abschied noch einmal kurz winkend, die Bahnen und entzog sich bald darauf ihren Blickfeldern.

„Wo bleibt nur Will?“, fragte Bee mit tiefen Sorgenfalten im Gesicht, indem er die Gebärdensprache nutzte.

„Das wüsste ich auch gerne.“, stimmte Sam sichtlich nervös ein. Die Situation überforderte ihn zunehmend und er hoffte Ironhide würde keine Dummheiten machen. Vor allem dürfte es richtig schwer werden, ihn so nach Hause zu bekommen.

„Der ist bestimmt ins Klo gefallen.“, witzelte Mudflap und unterbrach so Sams Gedanken.

„Nee, ist er nicht! Nur musste ich in die obere Etage, noch dazu gab es dort nur wenige und auch noch dazu freie, Toiletten.“, seufzte Will, bemerkte aber sofort, dass irgendwas nicht stimmte. Die Gesichter seiner Freunde verrieten ihm dies sehr schnell.

„Öhm, wo ist Ironhide? Jetzt sagt mir nicht, dass er verschwunden ist?“, fragte der Major mit einer Mischung aus leichtem Ärger und langsam aufkommender Panik.

„Leider doch, Sam und ich haben noch versucht ihn aufzuhalten.“, gestikulierte Bumblebee und schaute etwas dumm aus der Wäsche.

„Er ließ sich aber leider nicht aufhalten, Will. Wir haben wirklich alles versucht. Das Schlimmste weißt du ja noch nicht, er konnte kaum noch geradeaus gehen, geschweige denn vernünftig sprechen.“, fügte Sam kleinlaut hinzu und sah dabei Will leicht verstört an.

Dieser verdrehte nur entsetzt die Augen.

„Okay, ihr bowlt weiter, ich geh auf die Suche nach unserem Trunkenbold und versuche, ihn irgendwie wieder her zu bekommen. Sam hast Du dein Handy mit?“

Sam nickte nur kurz.

„Gut, dann wünscht mir Glück, ich denke ich kann es gebrauchen.“, sagte Will mit unüberhörbaren Unterton in seiner Stimme, der schon an Galgenhumor erinnerte. Dann verschwand der Major ebenfalls und Sam war mit den Zwillingen und Bee alleine. Zum Bowlen hatte irgendwie keiner mehr Lust, aber es half ja nichts. Sie mussten gute Miene zum bösen Spiel machen und so stand Bumbelbee auf um sich einen Bowlingball zu schnappen.

Will hatte währenddessen keine Ahnung, wo er seinen Freund suchen sollte. Hätte er doch etwas gesagt. Er machte sich starke Vorwürfe, weil er Ironhide nicht Einhalt bei dessen Bierkonsum gebotene hatte. Nur weil er wusste, dass dieser bei Kritik oder Bevormundungen heftigst reagieren konnte. Was war er bloß für ein Feigling? Er musste ihn jetzt schnell finden, koste es, was es wolle. Bevor sonst noch etwas passieren konnte. Schließlich war Ironhide noch niemals zuvor in seinem langen Leben als Transformer betrunken gewesen. Außerdem war der menschliche Körper ihm immer noch fremd.

Dem Major krampfte sich der Magen zusammen. Wo sollte er bloß anfangen zu suchen?

Er begann oben in der Zockerhalle und ließ sogar die Toiletten nicht aus, aber Hide war nirgends zu finden. Leicht zu übersehen war er ja schließlich nicht gerade, fluchte Will leise vor sich hin. Zwischendurch war er noch bei den Anderen gewesen, aber auch dort war der Waffenexperte nicht mehr aufgetaucht.

An der Bar angekommen, bestellte er sich erst einmal ein Glas Wasser, die Sucherei hatte seine Kehle ausgetrocknet.

Eine junge Dame nahm seinen Wunsch entgegen und fragte ihn höflich, ober er etwas suchen würde, weil er jetzt schon zum dritten Mal hier vorbei gekommen sei und auch etwas gehetzt wirken würde.

„Ich such meinen Freund, er ist seit gut einer halben Stunde verschwunden und ich kann ihn nirgends finden. Ich habe schon alles dreimal abgesucht.“, sprach Will doch langsam resignierend.

„Der kann doch bestimmt schon auf sich selber aufpassen und findet den Weg in sein Bett bestimmt auch alleine, oder?“, fragte die junge Frau etwas verständnislos.

„Ja, das schon, aber er hat noch nie getrunken und wir wohnen nicht gerade um die Ecke, wissen sie. Außerdem hätte ich aufpassen sollen, dass er nicht so viel Bier trinkt.“, fügte der besorgte Mann leise hinzu.

„Ihr seid aber nicht schwul oder so?“, rutschte es ihr plötzlich heraus.

„Tut mir leid, ich wollte nicht unhöflich sein, aber es kam mir gerade irgendwie so vor.“, entgegnete sie kleinlaut.

Jetzt musste der Major trotz der Ernsthaftigkeit der Situation grinsen.

„Nein, keineswegs, ich bin glücklich verheiratet, aber nicht mit ihm! Wir sind Freunde und Arbeitskollegen. Er kommt von weiter weg und kennt sich noch nicht so gut aus in Amerika.“, flunkerte Will etwas. Aber die Wahrheit konnte er ja schließlich schlecht erzählen.

„Wie sieht er denn aus, vielleicht habe ich ihn ja gesehen?“, fragte die junge Frau und wollte Will jetzt doch gerne helfen.

Will beschrieb ihr Ironhide und sie lachte kurz auf.

„Den habe ich tatsächlich gesehen, saß kurz hier an der Theke und wollte sich seinen Maßkrug auffüllen lassen. Der war aber wirklich schon sehr stark angetrunken und ich habe Anweisungen, dann nichts mehr auszuschenken.“

„Und dann? Er war doch bestimmt nicht begeistert, oder?“, bohrte Will weiter nach.

„Nein, war er nicht, hat sogar noch versucht mit mir zu diskutieren, habe aber nicht mehr sonderlich viel verstanden, von dem was er gesagt hat. Er gab aber nicht auf und versuchte alles, um noch an ein Bier zu gelangen“, antwortete die junge Frau sichtlich amüsiert.

„Eigentlich wirkte er wie ein großer Teddybär, den man gerne zu sich nach Hause ins warme Bett mitnehmen würde.“, sprach sie und lächelte dabei leicht.

Wenn die Frau wüsste, dachte Will nur! Aber beim anderen Geschlecht zeigte sich der Waffenexperte von seiner Schokoladenseite. Dass er auf der andern Seite eine schießwütiger Alienroboter vom Planeten Cybertron war, wussten nur wenige Menschen und das war auch gut so.

„Wie heißen Sie eigentlich?“, fragte Will.

„ Normalerweise bin ich nicht so unhöflich. Mein Name ist übrigens Will.“, entschuldigte er sich und stellte sich gleichzeitig der ca. fünfundzwanzigjährigen, brünetten Frau vor.

„Hi Will, schön dich kennen zu lernen. Ich bin Sally!“ antwortete diese und ging direkt zum Du über.

„Was hat ´Hide dann gemacht, Bier hat er doch bestimmt keines mehr bekommen, oder?“

„Das ist ja mal ein lustiger Name! Habe ich zuvor noch nie gehört.“, sprach Sally und lachte dabei leise auf.

„Wir sind Soldaten und daher stammt auch sein Spitzname, normalerweise heißt er Ian.“, erklärte Will teilweise wahrheitsgemäß.

„Ein anderer Typ, auch schon reichlich angesäuselt, tauchte dann hier auf. Er hatte wohl Mitleid und versprach deinem Freund Bier. Er wäre nicht so spießig wie ich. Dann sind beide verschwunden, frag mich aber nicht, wohin.“, fuhr Sally mit ihrer Erzählung fort.

Will seufzte, jetzt wusste er zwar mehr, aber immer noch nicht, wohin Ironhide gegangen war.

„Wo steckt er bloß?“, murmelte der Major immer besorgter vor sich hin.

Eine weitere Bedienung kam vorbei und hatte wohl Fetzen von dem Gespräch mitbekommen.

„Unten im Keller ist eine Junggesellenparty.“, warf sie dazwischen.

„Aber da ist geschlossene Gesellschaft, soweit ich weiß.“, widersprach ihr Sally.

„Okay, aber was, wenn der andere Mann da Gast ist?“, konterte die Kollegin.

„Einen Versuch ist es wert, aber mach dich auf etwas gefasst. Diese Junggesellenpartys sind nicht ohne. Darum finden sie ja auch fast immer hinter verschlossenen Türen statt.“, grinste Sally belustigt.

„Die mieten sich unten ihren Raum an und bringen meist auch ihre eigenen Bedienungen mit. Das hat schon so seine Gründe.“, ergänzte sie dann noch.

Will seufzte, er wusste nicht, ob er sich wünschen sollte, dass Ironhide dort war oder besser nicht.

Er entschuldigte sich kurz bei den Damen, rief Sam an und teilte ihm mit, dass er vielleicht eine Spur hatte.

„Gut, dann lasst uns in die Höhle des Löwen gehen! Hoffe, du bekommst keinen Ärger, wenn wir da so hereinplatzen?“, fragte Will etwas kleinlaut als er zu den beiden jungen Frauen zurückkehrte.

„Nein, das geht schon. Wäre nur nett, wenn du mich vor handgreiflichen Männern beschützen würdest.“, bat Sally und schaute Will lächelnd an.

Wills Augen wurden groß und er nickte nur. Das Ganze wurde ihm jetzt doch etwas unheimlich.

Die Suche geht in die entscheidende Runde

Sally bat ihre Kollegin darum, dass diese sie in ihrer Abwesenheit vertreten möge.

„Aber bleib nicht zu lange fort, du weißt, wie unser Chef momentan drauf ist.“, sprach sie warnend und betrat dann einen der hinteren Räume, wo sich unter anderem die Küche befand.

„Ich beeile mich, und danke!“, rief Sally ihr noch schnell hinterher und zog Will dabei bereits eilig mit sich.

„Was ist denn mit eurem Chef?“, fragte Will neugierig. Außerdem wollte er nicht, dass Sally wegen `Hide und ihm Ärger bekam.

„Ach, der hat momentan eine kleine Lebenskrise, seit seine Frau vor zwei Wochen mit einem Angestellten durchgebrannt ist. Eine Kollege hat sich dann letzte Woche beim Mitfeiern erwischen lassen, und dafür die fristlose Kündigung erhalten. Früher hatte Jonny da immer noch ein Auge zugedrückt.“, seufzte die junge Frau und blieb beim erzählen erst einmal stehen.

Will trat unruhig von einem Bein auf das Andere.

„Ich möchte nicht, dass du unseretwegen deinen Job auf Spiel setzt. Führe mich bitte nur dort hin, dann komme ich schon alleine zurecht. Ich bin dir dankbar, dass du uns überhaupt helfen möchtest.“, sagte Will und sah dabei betreten zu Boden. Ihm war die Sache doch recht unangenehm und es sollten keine Unschuldigen unter `Hides bzw. seinen Problemen leiden müssen.

Sally lächelte ihn freundlich an.

„Gut, ich bringe dich nur hin, aber sobald es zu Problemen bekommt, meldest du dich bitte.“, sagte sie freundlich aber doch bestimmend.

„Danke, wir sollten aber besser jetzt weiter gehen, wer weiß, in was für einen Schlamassel sich Ian bereits gebracht hat. Er kennt sich wie gesagt wenig in Amerika aus, und deine Beschreibung der Junggesellenparty hat mich doch zugegebener weise stark beunruhigt.“

Beide setzten sich daraufhin erneut in Bewegung und erreichten so bald , nachdem Sally zuvor mehrere Türen mit ihrer Schlüsselkarte geöffnet hatte, die Eingangstür zu dem privaten Partybereich.

„Viel Glück Will, und möge die Macht mit dir sein.“, grinste sie und öffnete nun auch die letzte Tür.

Will schaute sie noch kurz irritiert an, bevor er das ihm gerade eröffnete Reich betrat.

„Sorry, ich bin ein großer Star Wars Fan...!“, konnte der Soldat kaum noch verstehen, denn die Musik war hier unten ohrenbetäubend laut. Als nächstes vernahm er noch das Geräusch, was die Tür beim Fallen in ihr Schloss verursachte. Dann war er auf sich alleine gestellt.

Okay, jetzt geht es los, dachte Will nur und versuchte, sich gründlich umzusehen. Wobei dies aber nicht so einfach war, denn der Raum war doch recht dunkel gehalten, und die wenigen, bunten Neonröhren versuchten fast vergebens, ihn mit ihrem spärlichen Licht etwas zu erhellen. Zusätzlich hingen vom Nikotinkonsum verursachte wolkenähnliche Schwaden in der Luft, und erschwerten zusätzlich die Sicht.

Doch Will war es gewohnt, auch mit schweren Bedingungen zu Recht zu kommen, schließlich war er nicht umsonst zum Major befördert worden. Er versuchte sich daher schnell eine Übersicht über die Lage zu verschaffen.

Er befand sich in einem ziemlich großen Raum, indem sich auch ein Tresen befand. Er kam kaum voran, denn die Party war mehr als nur gut besucht. Die Barhocker vor dem Tresen waren alle besetzt und auch die acht Biergarnituren ließen nur noch wenige freie Sitzmöglichkeiten erahnen.

Aber weit und breit war kein Alienroboter in Holoform zu erahnen. Vielleicht war `Hide auch gar nicht hier, dachte der Major, aber er musste auf Nummer sicher gehen und alles durchkämmen.

Plötzlich kam ein junger Mann auf ihn zugesteuert und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

„Schön, dass du hier bist! Aber du kommst ganz schön spät! Hier hast du erst einmal etwas zu trinken.“

Er überreichte dem vermeintlichen Gast ein Glas mit braunem Inhalt. Will bedankte sich, roch vorsichtig an der Flüssigkeit und verzog kurz darauf sein Gesicht. Der starke Alkoholgeruch verursachte bei ihm beinahe Übelkeit, aber er schaffte es gerade noch so das Gefühl zu unterdrücken und tat, als würde er sogar davon trinken. Der junge Mann schlug ihm daraufhin noch kurz fast liebevoll auf die Schulter, und ging von dannen um weiter zu feiern.

Will atmete erleichtert auf. Gut, dass er nicht aufgefallen war. Dennoch beunruhigt ihn etwas, denn die Flüssigkeit in seinem Glas war mehr als nur hochprozentig. Er selber hielt nicht viel von harten Getränken wie z. B. Whisky, zog wenn dann schon lieber ein kühles Bier vor. Wenn Ironhide wirklich hier war, musste er ihn aber jetzt schnell finden, denn wer weiß wie er auf Hochprozentiges reagieren würde. Das würde er, ehrlich gesagt, auch lieber nicht herausfinden wollen.

Eilig sucht er weiter und entdeckte, dass von dem Partyraum zwei weitere Türen abgingen, vom Ausgang einmal abgesehen. Er durchschritt die erste Tür und befand sich kurz darauf in einem relativ schmalen, aber dafür langen Raum wieder. Die Wände waren mit schwarzen Tüchern abgehangen worden, dunkelrote Neonröhren erleuchteten den Raum etwas und verliehen ihm eine düstere Atmosphäre.

Mehrere Tische waren zu einer Art Laufsteg zusammengestellt worden. Auf ihm tanzte sehr elegant eine dunkelhaarige Schönheit. Sie war nur mit einem bordeauxfarbenen, äußerst knappen Bikini aus Samt bekleidet. Um ihren zierlichen Nacken hatte sie sich eine grüne Schlange aus Stoff geschlungen, sie wiegte sich im Takt zu dem Lied `After Dark` von der Band Tito and Tarantula, welches im Hintergrund erklang. Die ausnahmslos männlichen Zuschauer johlten und pfiffen hemmungslos.

Die Tänzerin suchte sich einen der sie anstarrenden Männer aus und schritt langsam und mit ihren Hüften schwingend auf ihn zu. Kurz vor ihm hielt sie inne, nahm dann eine Flasche die zu ihren Füssen stand auf, und begann etwas von der der Flüssigkeit an ihrem mittlerweile ausgestreckten Bein hinab laufen zu lassen. Anschließend führte sie ihren Fuß in den Mund des Mannes ein, und ließ erneut Alkohol aus der Flasche an ihren zarten Schenkeln hinunter laufen. Diesmal lief die Flüssigkeit allerdings nicht auf den Steg, sondern in die Kehle des Mannes, der sichtlichen Spaß an der Aktion hatte. Als die Tänzerin keine Lust mehr an dem Spiel verspürte, entfernte sie ihren Fuß und schuppste den Mann recht unsanft von sich weg. Dann setzte sie kurz ihren Tanz fort, nahm währenddessen einen kräftigen Schluck aus der Flasche und kniete sich hin, um den Inhalt aus ihrem Mund in den eines anderen Mannes zu entleeren. Dieser versuchte sie anschließend sogar zu küssen, wurde aber, bevor es dazu kam, ebenso unsanft entsorgt wie sein Vorgänger.

Will schüttelte nur den Kopf über die dort dargebotene, bizarre Show, aber Sally hatte ihn ja schließlich gewarnt. Jetzt wusste er, was sie damit gemeint hatte. Er hatte genug gesehen, und da er Ironhide auch hier leider nicht erblicken konnte, verließ er diesen Ort mit schnellen Schritten.

In den Hauptraum zurückgekehrt, zuckte der Major erst einmal erschreckt zusammen. Sein Handy klingelte, für ihn zwar unhörbar, aber die zusätzliche Vibration in seiner Hose spürte er doch recht heftig. Schnell nahm er den Anruf entgegen.

Es war Sam, der fragte, ob es schon etwas Neues geben würde. Ironhide war auch bei den anderen Bots und dem Träger des Allsparks nicht aufgetaucht. Diese gehegte Hoffnung wurde Will doch recht brutal genommen.

Beide hielten es für besser, die Bowlingbahn schon einmal zu räumen und Will sich sofort melden würde, sobald er den offenbar verschollenen Waffenexperten gefunden hatte. Sam, Bee und die Twins wollten derweil an der frischen Luft vor dem Bowlingcenter warten. Es war mittlerweile auch schon spät geworden und die noch jugendlich wirkenden Teenagerbots mussten zu dieser Zeit eigentlich schon längst Stasis halten. Aber ohne Ironhide konnte und wollte keiner nach Diego Garcia zurück kehren. Die beiden Männer verabschiedeten sich und Will setzte erneut seine Suche fort.

Er hatte ja erst einen der Nebenräume abgesucht, jetzt folgte eben der Zweite, dachte er zuversichtlich. Ihm graute nur davor, was ihn wohl noch alles erwarten würde.

Zu seiner Überraschung befanden sich aber lediglich die Toiletten hinter der zweiten Tür. Will betrat diese dennoch und suchte auch dort, selbst vor der Damentoilette macht er nicht halt. Ein Glück, war diese aber unbesetzt. Was aber nicht ungewöhnlich war, schließlich befanden sich zu neunzig Prozent Männer auf dieser etwas anderen Party.

Jedenfalls war Will gerade dabei innerlich völlig zu verzweifeln, als er entdeckte, dass es rechts neben den Eingängen zu den beiden Sanitätsreichen noch weiter ging. Er vernahm auch laute Stimmen und Musik aus dieser Richtung. Ein Vorhang aus rotem Samt hatte den Major fast den weiteren Raum übersehen lassen. Doch was er dann sah, ließ ihm fast das Blut in den Adern gefrieren. Völlig entsetzt ließ er den sich immer noch in seiner rechten Hand befindenden Alibidrink mit einem lauten Klirren zu Boden fallen. Einerseits war er froh, denn er hatte gefunden was bzw. wen er gesucht hatte. Aber das Bild das sich ihm bot, wollte und konnte er aber so nicht akzeptieren.

Irgendein kleiner Teil von seinem Verstand hoffte inbrünstig auf ein baldiges Erwachen aus diesem Albtraum, aber es war kein Traum, sondern bittere Realität, die sich da vor seinen Augen abspielte.

Nein, nur das nicht, dachte er völlig entsetzt. Er wusste, dass er jetzt schnell handeln musste.

Schock und unverhoffte Hilfe

Endlich geht es weiter, Sry, dass es so lange gedauert hat. Hoffe es gefällt euch?

Meiner Betaleserin gillt Mal wieder, wie auch allen Reviewern und Lesern, mein Dank.

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Die Wände des Raumes erstrahlten in einem grellen pinken Farbton, passend dazu war, die sich in der Mitte befindende Bühne, mit einer Art Kunststofffolie aufwendig verziert worden. Weiße, rosafarbene, rote und ebenfalls pinke Farbtöne wurden dazu verwendet. Man hatte sich sogar die Mühe gemacht, schwarze und weiße Herzen aus dem selbigen Material als Blickfang darauf zu befestigen. An den Wänden fanden sich diese Herzen ebenfalls wieder, nur waren sie dort deutlich größer. Alles im allem wirkte dies natürlich mehr als nur kitschig. Aber das war beabsichtigt worden und unterstrich somit die gerade dargebotene Show von drei jungen Frauen. Zwei von ihnen waren eher knapp bekleidet. Ihre eng anliegenden Corsagen und die dazugehörigen Strapse und Strümpfe, die mit viel Tüll, Spitze und Netz veredelt worden waren, ließen Männerherzen hörbar höher schlagen. Die jungen Damen tanzten ihre einstudierte Choreographie zu dem Lied „Lady Marmelade“ aus dem Film „Moulin Rouge.“

Die zuschauenden Männer johlten und pfiffen vor Begeisterung. Die dritte Dame, welche sich in der Mitte der Bühne befand und im Vergleich zu ihren Kolleginnen fast schon bieder gekleidet wirkte, da sie „nur“ ein kurzes schwarzes Kleid aus samtartigem Stoff, aber dafür mit tiefem Dekolleté trug, suchte sich dann scheinbar willkürlich einen Mann aus dem Publikum aus und bat ihn zu sich auf die Bühne. In Wahrheit aber achtete sie sehr genau darauf, dass es sich um ein sichtlich angetrunkenes, und dadurch williges Exemplar handelte. Denn schließlich hatte sie etwas ganz spezielles mit ihm vor.
 

Will Lennox betrat den Raum genau zu dem Zeitpunkt, als die Show gerade dabei war ihren Höhepunkt zu erreichen. Ihm fehlte schlichtweg die Zeit, um sich alle Details intensive zu verinnerlichen, denn was sich da unmittelbar vor seinen Augen abspielte, wirkte auf ihn mehr als nur bizarr und erschreckend zugleich. Und leider war es auch kein böser Traum, aus dem man irgendwann nass geschwitzt erwachen würde, wie es sich ein kleiner Teil von ihm immer noch naiv erhoffte.

Niemals hätte er dies überhaupt für möglich gehalten, aber jetzt musste er schnellstens handeln, wenn er noch retten wollte, was hoffentlich überhaupt noch zu retten war.

Statt aus einem bösen Traum erwachte der Major zum Glück aus seiner kurzzeitigen Starre und lief schnell zum unmittelbaren Ort des Geschehens herüber, indem er zuerst mehrere schaulustige Herren aus dem Weg drückte, und dann gekonnt mit einem Satz auf die Bühne sprang.

Dort oben angekommen schuppte er eine, zugegebenermaßen sehr attraktive blonde Frau, unsanft bei Seite, um somit im letzten Augenblick noch zu verhindern, dass sie einen eh fast schon nackten Mann völlig entblößte. Sie hatte sich zuvor hinter ihr vermeintliches Opfer gestellt und dieses geschickt durch einen Flirtversuch abgelenkt. Während dessen ergriff sie dann die Unterhose des Herren und wollte diese anschließend gekonnt lässig nach unten zu ziehen.

Wäre Will einige Minuten später gekommen, so hätten sämtliche anwesenden Leute bereits gesehen, was eigentlich niemanden, außer einem selber, etwas anging. Noch dazu kannte der Major den mehr oder weniger unfreiwilligen Stripper nur allzu gut.

Ironhide schien sein letztes bisschen Verstand scheinbar auch noch verloren zu haben, denn so etwas würde er unter normalen Umständen nicht mit sich machen lassen, dachte Will nur völlig entsetzt.

Und vor dem Eingreifen seines Freundes erschien es sogar so, als hätte `Hide sichtlich Spaß an der Sache, denn er schaute seine Peinigerin sogar fast schon verliebt an, während sie an ihm hantierte.

Will war trotz erfolgreicher Rettungsaktion fassungslos und wollte einfach nur ganz schnell mit seinem scheinbar unzurechnungsfähigem Freund von dem Ort des Geschehens verschwinden, alles andere war ihm egal. Doch er hatte bei seiner Planung jemanden vergessen.

„Was soll dass, du Spießer? Was mischst du dich überhaupt hier ein?“, schimpfte die blonde Frau lautstark und funkelte den Major wutentbrannt an.

„Ich glaube, das ging jetzt eindeutig zu weit. Es ist nicht gerade die feine englische Art, sichtlich angetrunkene Männer auszuziehen, oder?“, konterte Will mit zorniger Stimme.

„Mensch, das ist doch alles nur Show! Was hast du eigentlich mit der Sache zu tun?“, mischte sich jetzt auch eine der anderen beiden Damen ein. Sie trug eine schwarz-rote Corsage, mit den dazugehörigen Strapsen und Netzstrumpfhosen. Ihre pechschwarzen Locken kamen dadurch besonders gut zur Geltung. Ihre Figur war ein Traum, sie besaß mehr Kurven als eine Rennbahn. Diese Tatsache interessierte Will allerdings herzhaft wenig.

„Zufällig habt ihr versucht, meinem Kumpel lächerlich zu machen, und das will und werde ich nicht dulden!“, entgegnete Will fest entschlossen und fasste dabei Ironhide sanft auf seine breite Schulter. Dieser zeigte keinerlei Reaktion wegen des Aufhebens um seine Person. Er lächelte nur leicht und hatte scheinbar Mühe ruhig stehen zu bleiben, denn er schwankte recht ordentlich und Will musste ihn stützen, damit er nicht das Gleichgewicht verlor.

Das Publikum quittierte die Diskussionen auf der Bühne mit lauten Buhrufen und gellenden Pfeifkonzerten.

„Ach du meine Güte, der große Kerl braucht noch einen Babysitter. Das nächste Mal passt du aber besser auf deinen Schützling auf, dann hätten wir ihn auch sicherlich nicht auf die Bühne gebeten.“, sprach die blonde Frau mit deutlicher Häme in ihrer Stimme.

„Kommt, lasst uns gehen! Die Show ist eh gelaufen. Hoffentlich bekommen wir trotzdem unsere Gage.“, motzte die schwarzhaarige Schönheit und forderte ihre Kolleginnen auf, mit ihr die Bühne zu verlassen.

Kurze Zeit später hatte sich der Raum deutlich gelehrt und Will befand sich zusammen mit Ironhide fast schon allein dort. Die meisten anderen Gäste waren ebenfalls gegangen, eine kleine Gruppe allerdings stand noch in einer Ecke und guckte hin und wieder neugierig zu den beiden Männern herüber, die hier für Aufsehen gesorgt hatten.

Der Autobot sagte zu all dem nichts, er schien sich scheinbar nicht an das Geschehene zu erinnern. Will stützte ihn immer noch und schaute ihm fragend in seine blauen Augen, doch die Blicke seines Freundes gingen durch ihn hindurch.

Der Major seufzte leise, Ironhide stand völlig neben sich und er musste nun zusehen, dass er ihn hier schleunigst irgendwie herausbekam. Wut und Sorgen musste er hinunterschlucken, die brachten ihn jetzt kein Stück weiter.

Will erinnerte sich an die Tatsache, dass man mit Betrunkenen am besten wie mit kleinen Kindern umzugehen hatte. Eben Möglichst nur kurze und präzise Sätze verwenden, alles andere würden sie nicht verstehen.

„Setzt dich Ironhide, bitte!“, bat er den Waffenexperten und drückte unterstützend dessen Schulter vorsichtig gen Boden. Ein Glück gehorchte der Autobot und beide setzten sich zusammen auf den Boden. Will atmete erleichtert auf, anschließend ließ er Ironhide los und sprang vorsichtig von der etwa einen Meter hohe Bühne. Dann zog er `Hide an dessen Hand ebenfalls vorsichtig hinunter, leider etwa zu schwungvoll, denn der Waffenexperte geriet beim Aufkommen ins straucheln, riss dabei Will mit und begrub diesen dann zu allem Unglück noch unter sich. Der Major konnte sich aber zum Glück schnell und noch dazu unverletzt befreien, indem er seinen deutlich schweren Freund zur Seite wuchtete.

Will atmete kurz erleichtert durch und half dann dem orientierungslosen Ironhide dabei, sich aufzusetzen.

„Du weißt nicht zufällig, wo deine Kleidung ist, mein Großer?“, fragte er ihn anschließend wenig hoffnungsvoll.

Ironhide zuckte lediglich mit seinen breiten Schultern und sah seinen Freund fragend an.

„Ischt dosch ganischt kalt hier.“, fügte er hinzu und grinste dazu unpassender weise noch.

Will verdrehte die Augen. Das konnte ja noch heiter werden, dachte er und seufzte erneut.

„Hey, schuscht du dasch hier?“, fragte ein ebenfalls dem Alkohol verfallener Mann und wirbelte in seiner rechten Hand ein Stück Stoff umher, welches Will eindeutig als ´Hides Shirt erkannte.

Prima, dachte der Major nur, das wird ja immer besser hier. Was wohl als nächstes kommt? Er zwang sich aber dennoch dazu, ruhig zu bleiben. Obwohl er, innerlich vor Zorn brodelnd, dem Typen am liebsten eine reingehauen hätte. Der sonst immer sehr geduldige Familienvater stand kurz vor dem Reißen seines Geduldsfaden. Aber solche Aktionen würden ihn hier sicherlich nicht weiterbringen, eher das Gegenteil würde der Fall sein.

Ironhide fand die Aktion des angetrunkenen Mannes offensichtlich sogar noch lustig und begann laut zu kichern. Dafür erntete er als Quittung von Will einen recht unsanften Stoß in die Seite, was zur Folge hatte, dass der Getroffene zwar kurz aufjankte, aber dann doch schnell verstummte. So konnte sich der erfahrene Soldat in Ruhe dem anderen Problem widmen.

„Komm, sei lieb und gib schon her.“, forderte er den jungen Mann sogar noch recht freundlich auf.

„Nischt da, wir schpielen Schweinchenärgern.“, rief er zurück und warf das besagte Teil zu einem weiteren Mann. Dieser ließ das Shirt zunächst fallen, hob es dann aber auf und warf es zum nächsten Spieler. Es dauerte nicht lange und insgesamt sieben Männer umringten Will und Ironhide und warfen sich dessen Kleidungsstück abwechselnd zu. Will überlegte, ob er aufstehen und sich zum Affen machen sollte, oder ob es eh sinnlos war. Die Männer waren anscheinend mit ihrem Verstand zurück in ihre Kindheit gereist und würden ihm das Kleidungsstück sicherlich nicht freiwillig überlassen.

Plötzlich wurde es stockfinster, wahrscheinlich hatte irgendeine wandelnde Schnapsleiche den Lichtschalter versehentlich gedrückt, oder es war gar eine Racheaktion der geprellten Tänzerinnen, Will wusste es nicht. Die Männer murrten kurz auf, dann waren ihre sich langsam entfernenden Schritte zu hören. Schweinchenärgern war im Dunkeln ein eher sinnloses Spiel, das hatten sie scheinbar trotz ihres erhöhten Blutalkoholspiegels erkannt, und verschwanden daher in Richtung Ausgang.

Während Will noch überlegte, wie er Ironhide trotz Dunkelheit am Besten hier herausbekäme, erklang hinter ihm eine vermeintlich bekannte Stimme.

„Suchst du zufällig das hier?“, fragte eine Frau, und ein Feuerzeug wurde entzündet.

Will drehte sich um und sah jetzt auch, wer sich da mit Ironhide und ihm im selben Raum befand.

Es war Sally, und der Major war froh, sie wieder zu sehen. Über ihren linken Arm hatte sie eine Hose und ein paar Socken gehängt, die andere Hand hielt die Lichtquelle. Doch nach kurzer Zeit hatte sich das Feuerzeug stark erhitzt und um sich nicht ernsthaft zu verbrennen, ließ es Sally fluchend erlöschen.

„Ich habe draußen im Gewühl diverse, mir dank deiner Beschreibung, nicht ganz unbekannte Kleidungsstücke gefunden. Sie lagen an den unmöglichsten Stellen, unter anderem auf einer Stehlampe und ich hörte wie zwei Männer über einen betrunkenen Mann lästerten, der unfreiwillig gestrippt hatte. Dann hörte ich deine Stimme aus der Ferne und zählte eins und eins zusammen, gerade als ich euch endlich gefunden hatte und den Raum betrat, ging das Licht aus.“, erklärte die junge Frau wahrheitsgemäß.

„Kriegst du keinen Ärger, wenn du dich von deinem Arbeitsplatz entfernst? Ich meine wegen Jonny?“, fragte Will besorgt, er wollte nicht, dass die junge Frau wegen ihm ihren Job aufs Spiel setzte.

„Jonny hat sich krank gemeldet, und oben war glücklicherweise gerade wenig los. Meine Kollegin hat eh gemerkt, das ich vor Sorgen um dich nicht richtig bei der Sache war, und mich daher netterweise zum Suchen losgeschickt.“, lachte sie etwas verlegen.

Will erwiderte ihren Blick sichtlich beruhigt, aber zugleich auch etwas peinlich berührt, weil Sally sich seinetwegen so gesorgt hatte.

„Wo ist eigentlich Ian?“, fiel es ihr plötzlich ein und sie lenkte so etwas von der Situation ab, während sie hörbar an ihrem verbrühten Daumen lutschte.

„Gute Frage, eben saß er noch neben mir, er steht leider ziemlich neben sich.“, gab Will verschönernd zu und begann nach dem Waffenexperten zu tasten. Dann hörte er ein ihm nur zu bekanntes Geräusch, und kurze Zeit später konnte er auch die perfekt nachgebildete Haut von Ironhides Rücken ertasten. Der Major stöhnte erleichtert auf, zumindest war er nicht erneut davongelaufen.

„Ich habe ihn gefunden, aber er schläft scheinbar. Ist mir zwar ein Rätsel, wie er das in dieser Situation fertig bringt, aber heute wundert mich ehrlich gesagt eh kaum noch etwas.“, sprach der Major mit deutlicher Ironie in seiner Stimme.

Sally sagte zu dem nichts, sie wollte Will die weiteren Schritte überlassen.

Will wusste, dass Ironhide nicht einschlafen durfte, sonst würde sich sein Hologramm bald auflösen und er hätte somit keine Kontrolle mehr über dessen Gesundheitszustand. Schließlich konnte sich der Autobot ja schlecht auf dem Parkplatz transformieren. Ob er dazu überhaupt noch in der Lage sein würde, war eh eine gute Frage. Wenn sie hier mal endlich irgendwann heraus kämen, würde er eh Ratchet anrufen, um ihn zu fragen, wie er sich am Besten zu verhalten hatte. Ironhides Zustand war doch schon besorgniserregend genug, daher wollte er sich lieber rückversichern, bevor sie den Heimweg antraten. Und es war eine weitere Frage, ob `Hide das überhaupt noch alleine bewerkstelligen konnte, fiel es dem Major plötzlich ein. Er schob seine düsteren Gedanken aber erst einmal beiseite, denn zunächst musste er seinen Freund wecken und dann würde er weitersehen.

Will hatte versucht, den vermeintlich schlafenden Mann durch Rütteln zu wecken, was aber nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt hatte. Daher war Will gezwungen gewesen, drastischere Mittel einzusetzen.

Nach mehreren unsanften Ohrfeigen kam Ironhide endlich langsam wieder zu sich.

Er regte sich hörbar laut und fing dann bereits an zu meckern, aber nicht wie Will vermutet hatte, über dessen Züchtigungen.

„Isch will weiter Schtasisch halten, bin müde.“, gab er zum Besten und versuchte sich erneut zusammen zu rollen. Will hielt ihn aber eisern fest, so dass er sich nicht erneut hinlegen konnte.

„Vergiss es, du bleibst wach, mein Freund! Bevor wir nicht zu Hause sind, wird nicht geschlafen, hast du mich verstanden?“, schimpfte Will hörbar zornig.

Als Antwort erhielt er nur ein unverständliches Knurren, aber Ironhide blieb immerhin sitzen.

Eins zu Null für mich, dachte Will zufrieden.

„Sally, du kennst dich doch bestimmt hier etwas aus und weißt sicherlich, wie man hier für Licht sorgt, oder?“, fragte er die junge Angestellte freundlich.

„Ich will es gerne versuchen, aber versprechen kann ich dir nichts. Ich bin nicht allzu oft hier unten, und ich weiß auch schon, warum.“, antwortete sie ihm wissend.

Will hörte, wie sich ihre Schritte vorsichtig entfernten und Sally einmal kurz fluchte, als sie, dem Geräusch nach zu urteilen, fast über eine Flasche gestolpert wäre. Dann wurde es endlich hell und die junge Frau brauchte einen kurzen Moment um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Sie blinzelte und erblickte dann einen angezogenen Mann, der einen weiteren, bis auf die Unterhose nackten Mann, im Arm hielt. Will schaute sie ebenfalls geblendet an, Ironhide hingegen starrte nur teilnahmslos vor sich hin. Gut, das Will ihr versichert hatte, das er Frau und Kind hatte, sonst hätte sie jetzt sonst etwas gedacht. Das Grinsen konnte sie sich trotzdem nicht völlig verkneifen.

Ein weiteres Unglück und neue Erkenntnisse

So, es geht endlich weiter *freu*. Sorry noch einmal, für die lange Wartezeit! ich wünsche euch viel Spaß beim lesen *lach*.
 

Die Zwillinge hatten natürlich wenig Lust, wartend auf einer sich vor dem Bowlingcenter befindenden Bank, die Zeit tot zu schlagen. Es dauerte daher nicht allzu lange und sie begannen erneut, sich gegenseitig aufzuziehen und zu ärgern.

Als die beiden chaotischen Teenagerbots kurz davor waren, sich gegenseitig zu erwürgen, schritt Bumblebee ein, indem er sich mit jeder Hand einen der zwei Brüder packte und sie dann energisch auseinander zog.

Der Scout schaute anschließend Sam fragend an und dieser begriff, dass er jetzt handeln musste. Es könnten womöglich noch Stunden vergehen, ehe Will Ironhide finden würde. Der Major hatte zwar vorhin angerufen und ihnen mitgeteilt, dass er eine Spur verfolge, aber das war jetzt auch schon über eine geschlagene Stunde her. Selbst wenn er ihn fand, so war da noch die Frage, wie lange es dauern würde, den Waffenexperten zum Mitkommen zu überreden. So lange würden Skids und Mudflap bestimmt nicht warten, zumindest nicht, ohne sich gegenseitig umzubringen oder Bumblebee und ihm den letzten Nerv zu rauben. Aber Sam hatte zum Glück eine Idee, wie er das Problem, zumindest vorerst, lösen konnte.

„Was haltet ihr davon, wenn wir wieder reingehen? Es wird langsam doch recht kühl hier draußen. Will scheint wohl doch etwas mehr Zeit für die Suche zu benötigen, als wir zuerst gedacht hatten.“, sprach Sam und schaute dabei fragend in die Runde.

„Oh cool, wir helf´n auch mit such´n! Was gibt´s denn als Belohnung, wenn wir `Hidchen finden?“, fragte Skids ganz aufgeregt. Endlich würde es spannend werden, dachte der junge Bot voller Vorfreude. Mudflaps Augen leuchteten ebenfalls vor Begeisterung hell auf.

Bumblebee erhob schnell abwehrend die Hände, ihm stellten sich bei dem Gedanken sämtliche Nackenhärchen auf.

„Öhm, ich hatte eher daran gedacht, dass wir noch einmal die obere Etage besuchen.“, warf Sam schnell ein, er war ebenfalls Bees Meinung, dass es keine gute Idee sein würde, wenn sich alle, noch dazu die Chaos-Twins, auf die Suche machen würden. Das würde das Ganze garantiert noch wesentlich verschlimmern, als es zu verbessern. An den Spielkonsolen und -geräten konnten sie sich austoben, die Gefahr von Schlägereien und anderen Katastrophen wäre wohl gebannt. Zumindest hoffte der junge Mann dies.

„Echt jetzt? Ohne Scheiß? Sam, ich könnt dich knutsch´n!“, kreischte Mudflap und wollte dem Hüter des Allsparks gerade um den Hals fallen, als ihm glücklicherweise noch einfiel, dass er dies doch besser zu unterlassen hatte. Denn das Letzte, was er wollte, war Sam auf irgendeine Weise wütend zu machen. Nicht, dass dieser es sich daraufhin noch einmal anders überlegen würde. Daher musste sein Bruder herhalten und seine Freude mit ihm teilen, ob er nun wollte oder nicht. Skids quiekte einmal kurz auf, als er von Mudflap vor Freude, fast zerquetschen zu werden drohte.

„Ist gut, Jungs, wir sollten jetzt gehen, denn ihr habt eigentlich nur bis 23 Uhr Ausgang und es ist schon 22.30 Uhr. Aber in Anbetracht der außergewöhnlichen Umstände werden wir mal nicht so streng sein. Ich denke, Will wäre damit sicherlich auch einverstanden.“, mit diesen Worten holte Sam die beiden Brüder zurück in die Realität. Bumblebee fasste beide von hinten links und rechts auf ihre Schultern, woraufhin sich die Beiden in Bewegung setzten.

Erneut betraten sie, diesmal aber mit zwei Personen weniger, das Bowlingcenter. Schnell erreichten die Vier ihr Ziel, schließlich kannten sie den Weg ja nun schon. Sehr zum Erstaunen von Sam und Bumblebee, die sich mehrmals ungläubig umschauten, waren hier oben außer ihnen keine weiteren Personen anwesend. Es wirkte schon fast gespenstisch ruhig hier. Die Zwillinge interessierte dies scheinbar wenig, denn sie wollten nur ihren Spaß haben, und dies auf dem schnellsten Wege.

Daher würde die Ruhe sicherlich bald Geschichte sein, dachte Sam mit wenig Begeisterung.

Die Zwillinge konnten sich natürlich nicht entscheiden, was sie zuerst ausprobieren wollten. Nach kurzer, dafür aber heftiger Diskussion, entschieden sie sich für ein Air-Hockey Spiel. Bee und Sam beschlossen, dieses Spiel ebenfalls auszuprobieren und gingen daher zu dem zweiten, sich direkt daneben befindenden Automaten herüber.

„Das Ding is´ kaputt. Es gibt überhaupt keine Pucks!“, schimpfte plötzlich Skids, während Sam gerade dabei war, einen Dollar in das Gerät einzuwerfen.

Bumblebee schaute schon reichlich genervt aus der Wäsche und Sam seufzte nur: „Jungs, ohne Geld wird das auch nichts werden. Nicht einmal der Tod ist umsonst. Kommt her, ich gebe euch Kleingeld, dann könnt ihr spielen.“

Skids holte sich ohne einen weiteren Kommentar das Kleingeld ab und beide Parteien begannen fast gleichzeitig mit ihren Spielen. Wobei der Mensch natürlich eindeutig benachteiligt war, aber Sam setzte sein ganzes Können ein und schaffte es so, einigermaßen mit seinem mechanischen Freund mitzuhalten zu können. Die Zwillinge grölten und johlten während ihres Duells natürlich lautstark und wurden daher von Sam streng ermahnt, doch bitte etwas leiser zu sein. Sie waren zwar hier oben unter sich, aber schließlich sollten die beiden nicht unten auf den Bowlingbahnen auch noch zu hören sein. Zum Glück hörten sie sogar auf den nur wenig älteren, aber dafür umso reiferen, Sam und schraubten ihre Lautstärke hörbar zurück.

Plötzlich pfiff etwas sehr knapp an Sams linken Ohr vorbei, und traf dafür aber seinen Freund mit voller Wucht an dessen Stirn. Bumblebee schrie auf und fasste sich an die getroffene Stelle.

Da es auf dem anderen Gerät plötzlich still wurde, hatte Sam schon einen Verdacht, was da seinen Freund getroffen hatte. Als er sich umsah, blickte er in die Augen zweier schuldbewusst dreinschauender Teenager.

„Sorry...... Das war echt keine Absicht..!“, stammelte Skids und auch Mudflap wirkte betroffen, da er sich die Hand sichtlich verlegen vor den Mund hielt.

Sam ließ die beiden erst einmal stehen und ging schnell zu Bumblebee herüber, um zu sehen, wo und wie stark dieser verletzt worden war.

„Lass mal sehen.“, bat er seinen Freund, der von Schmerzen gezeichnet sein Gesicht verzog. An der Stelle, wo ihn der Puck getroffen hatte, wölbte sich bereits sichtbar eine Beule.

„Glaube, wir kühlen es besser, bevor es noch mehr anschwillt.“, schlug Sam sichtlich besorgt vor.

Bee nickte zustimmend, und Sam führte seinen etwas benommen wirkenden Freund in Richtung Sanitärbereich.

„Und ihr macht hier, so lange wir weg sind, keinen Ärger und wartet, verstanden?!“, befahl er schon fast den beiden, diesmal aber wohl eher unschuldigen Übeltätern, als er zusammen mit Bee den Raum verließ.
 

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Sally ging, immer noch vor sich hin grinsend, zurück zu den beiden Männern. Diesmal war der Raum zum Glück beleuchte, und sie musste nicht so achtgeben, wo sie hintrat.

„Warum grinst du eigentlich so? Findest du es etwas lustig, ‘dass Ian momentan nur noch den Verstand eines Kindes zu besitzen scheint?“, fragte Will die junge Frau angesäuert, er konnte ihre Reaktion überhaupt nicht nachvollziehen.

„Sorry, aber ihr Zwei seht einfach irgendwie niedlich aus. Ich habe leider den Hang dazu in den blödesten und unpassenden Situationen grinsen oder gar lachen zu müssen.“, entschuldigte und erklärte sie sich zugleich.

„Nein,mir sollte es eher leid tun, ich glaube, ich bin mit meinen Nerven bald völlig am Ende. Dabei sollte ich dir dankbar sein, dass du mir hilfst, obwohl du uns ja gar nicht kennst.“, sprach der Major kleinlaut und schaute dabei Sally vorsichtig und sichtlich verlegen an.

„Ich helfe gerne anderen Menschen und hoffe, wenn ich dann selber einmal in Not gerate, dass mir dann auch geholfen wird. Wir sollten jetzt zusehen, dass ihr schnellstens nach Hause in eure Betten kommt.“, sagte die junge Frau versöhnlich, beugte sich hinunter und tätschelte sanft Wills Schulter.

„Öhm, ich meine natürlich jeder in sein eigenes Bett...“, fügte sie dann noch schnell errötend hinzu, und musste dabei aber erneut lache. Diesmal wurde dadurch auch Will angesteckt und lachte ebenfalls laut mit.

Die junge Frau war Will nicht böse, und konnte seine Reaktion nur zu gut verstehen. Es war nur menschlich, dass ihm in dieser Situation irgendwann der Geduldsfaden riss.

Sally setzte sich nun ebenfalls auf den Boden und fasste Ironhide vorsichtig an dessen Arm, bevor sie ihn ansprach. Sie wollte ihn nicht unnötig erschrecken, schließlich wusste sie nicht, wie dieser in seinem jetzigen Zustand darauf reagieren würde.

„Du bist also Ian. Freut mich sehr, dich kennenzulernen. Will hat mir schon eine Menge von dir erzählt.“, sprach sie zu dem fast nackten Mann und sah ihm dabei in seine teilnahmslos wirkenden Augen. Doch plötzlich wurde der Angesprochene sichtlich munterer.

„Wie heische isch?“, fragte er ziemlich undeutlich und Sally schaute daher Will fragend an.

Der Major erschrak innerlich für einen kurzen Augenblick. Ironhide bekam die meiste Zeit kaum noch etwas mit, aber ausgerechnet jetzt musste er natürlich einen klaren Moment haben, dachte der Soldat und versuchte sich schnellstens eine geeignete Erklärung einfallen zu lassen.

„Er wundert sich, weil du ihn mit Ian ansprichst. Bei uns in der Armee, sprechen ihn fast alle nur mit seinem Spitznamen an und der lautet eben Ironhide, oder auch abgekürzt `Hide.“, klärte Will die junge Frau auf. Zum Glück war ihm doch noch etwas passendes und zugleich glaubwürdiges eingefallen. Sally guckte zuerst etwas komisch aus der Wäsche, dann aber gab sie sich mit der Erklärung zufrieden.

Ironhide nickte zustimmend, gähnte genüsslich und vergrub anschließend den Kopf in seinen verschränkten Armen, die auf beiden Knien ruhten. Will beobachtete sein Verhalten genau, und solange er nicht erneut einschliefe, war alles okay. Aber wenn dies doch geschehen sollte, so würde der Major es wohl dank des Schnarchens schnell erkennen.

„Wie lautet denn dann dein Spitzname? Jetzt hast du mich mehr als neugierig gemacht.“, fragte Sally jetzt doch weiter nach, und wartete gespannt auf die Antwort des Soldaten.

„Das möchtest du gar nicht wissen, ganz ehrlich.“, versuchte sich Will aus der Sache herauszureden.

„Oh doch, jetzt erst recht. Jetzt spann‘ mich nicht weiter auf die Folter. Ich werde eh keine Ruhe geben, bis ich es weiß.“

Sally sah Will auffordernd an, aber zugleich umspielte ein Lächeln ihre Lippen. Will stöhnte leicht auf, er wusste nur zu gut, wann er verloren hatte.

„Schon gut, ich gebe auf, aber wehe du lachst mich aus.“, drohte er der jungen Frau, er meinte das natürlich nicht ernst und zwinkerte ihr daher lächelnd zu.

„Ryan, wie der Soldat aus dem Film von Steven Spielberg. Ich mag Kriegsfilme und dieser ist mein Lieblingsfilm.“, erklärte Will, er hatte sich erneut schnell etwas einfallen lassen müssen, und den Film mochte er wirklich sehr gerne.

„Ich hatte eigentlich zwar eher etwas anderes erwartet, aber der Spitzname passt zu dir.“, kommentierte sie Wills Antwort und ohne zu erläutern, was sie sich für einen Spitznamen vorgestellt hatte. Der Major fragte auch nicht weiter nach und war froh, dass sie das Thema auf sich beruhen ließ.

Sally widmete ihre volle Aufmerksamkeit nun wieder Ironhide.

„Okay ´Hide, guckst du mich bitte mal kurz an?“, bat sie den unbekleideten Mann, der aber kaum auf ihre Bitte reagierte und seinen Kopf daher nur leicht anhob. Er schien gedanklich wohl schon wieder völlig woanders zu sein. Sie wollte Wills Freund wenigstens kurz untersuchen, denn mit einer Alkoholvergiftung war nicht zu spaßen und Ironhide schien von dieser nicht besonders weit entfernt zu sein.

Vorsichtig kniete sie vor ihm nieder, nahm anschließend seinen Kopf zwischen ihre Hände und versuchte ihm tief in seine blauen Augen zu schauen. Ironhide ließ alles ohne Widerstand über sich ergehen, er reagierte nicht einmal auf ihre Berührungen und wechselnden Blicke.

Will überlegte, was Sally mit dieser Aktion bezwecken wollte und schaute die junge Frau daher fragend an.

DonDon Quijotes (Wills) Kampf gegen die Windmühlen

Endlich geht es weiter *g*. Vielen Dank an meine Betaleserin und viel Spaß beim lesen.
 

„Keine Angst, ich untersuche deinen Freund nur, soweit mir das hier überhaupt möglich ist. Ich studiere Medizin und arbeite hier, um mir nebenbei so etwas Geld zu verdienen.

Der gesundheitliche Zustand von `Hide gefällt mir leider nicht besonders. Ich hoffe er hat sich noch keine Alkoholvergiftung zugezogen, aber eine genauere ärztliche Untersuchung sollte heute auf jeden Fall noch erfolgen. Schließlich weiß niemand genau, wie viel er tatsächlich getrunken hat.“, seufzte sie und schaute dabei Will fragend an.

Ironhide starrte derweil weiterhin teilnahmslos vor sich hin.

„Nein, leider kann ich da auch nichts Genaueres zu sagen, da er ja hier unten die meiste Zeit alleine unterwegs war. Ich bin aber ziemlich froh, dass du dich medizinisch auskennst. Mein Wissen beschränkt sich eher auf Erste Hilfe Kurse. Ich werde auf jeden Fall unverzüglich mit unserem stationierten Arzt Kontakt aufnehmen, sobald dies möglich ist. Der Doc wird zwar wenig erfreut sein, wenn ich ihn zu so später Stunde noch wecke, aber in Anbetracht der Situation ist dies unumgänglich, und er wird es sicherlich verstehen.“

Leider kennt sich Sally aber nicht mit betrunkenen Autobots aus, dachte Will, aber er konnte ihr ja schlecht die Wahrheit sagen.

„`Hide sollte sich besser auch schnell anziehen, es ist nicht gerade sehr warm hier unten, noch dazu wo er auf dem kaltem Boden sitzt.“, stellte die junge Frau besorgt fest und ließ dann Ironhide vorsichtig los. Der Waffenexperte ließ seinen Kopf auf die angezogenen Knie sinken und döste weiter vor sich hin. Sally begann derweil damit, die Kleidung vom Boden aufzuheben.

Will schnipste mit seinen Fingen hörbar laut neben `Hides Ohr, dieser zuckte daraufhin erschrocken zusammen. Es war nicht die feine englische Art, ihn so zu wecken, aber was blieb dem Major anderes übrig?

„Wach werden, Großer! Hier, zieh dich an, wir wollen endlich nach Hause.“, sagte er zu dem Autobot und hielt ihm die von Sally angereichten Kleidungsstücke direkt vor die Nase. Sie hatte sogar sein Shirt ausfindig machen können.

Ironhide schaute seinen menschlichen Freund jedoch nur verständnislos an, scheinbar begriff er nicht, was dieser da von ihm wollte.

Will seufzte, nahm das Shirt, zog es auf rechts und begann damit, es seinem Freund über den Kopf zu ziehen und steckte anschließend dessen Arme mit den Händen zuerst durch die Öffnungen. Die junge Frau begann derweil, ihm die Socken an die Füße zu ziehen. Anschließend schafften es beide dann auch noch irgendwie, Ironhide seine Hose und die Schuhe anzuziehen.

„Also, bei meiner Tochter ist das einfacher.“, stöhnte der Major und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.

„Denke, die wiegt auch keine hundert Kilo, oder?“, lachte die ebenfalls erschöpfte Sally.

„Komm hoch, mein Dickerchen.“, sagte Will und versuchte Ironhide auf seine Beine zu bringen, indem er dessen Arm auf seine Schulter legte und ihn vorsichtig vom Boden hochzog. Beim zweiten Versuch gelang es dem Major dann auch endlich, und der Waffenexperte stand mehr oder weniger sicher, während Will versuchte, mit ihm zusammen irgendwie die Balance zu halten.

„Kann ich dir vielleicht helfen?“, fragte Sally, als sie sah, wie Will sich abmühte.

„Danke, das ist lieb gemeint, aber ich mache das besser alleine. Wenn er auf dich drauf fällt, könnte das ziemlich unangenehm und noch dazu gefährlich werden. Ich weiß leider nur zu gut, wovon ich spreche“, erklärte sich Will und ging langsam mit `Hide im Arm weiter.

Sally folgte den beiden Männern unmittelbar, sie sah so genau, wie Ironhide sich in seinem tranceähnlichem Zustand führen ließ.

„Du könntest aber für mich jemanden anrufen, wenn du magst? Mein Handy ist in meiner Gesäßtasche, die Nummer ist abgespeichert unter Sam W..“, fiel es dem Major plötzlich ein.

Sally tat Will den Gefallen, wählte die Nummer und hielt ihm das Handy an sein Ohr. Der Major blieb währenddessen mit Ironhide im Arm stehen, um so besser sprechen und zuhören zu können.
 

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Sam hatte mehrere Papierhandtücher aus dem Spender genommen und befeuchtete sie nun ordentlich mit Wasser. Als diese gut durchtränkt waren, gab er sie an Bumblebee weiter, der sie unverzüglich auf die schmerzende Stelle legte.

„Tut gut, oder?“, fragte Sam ihn, und sah ihn dabei mitfühlend an. Der Scout nickte zustimmend und schloss die Augen.

Nach ein paar Minuten gestikulierte der Scout zu Sam, dass es ihm wieder besser ginge und sie zu den Zwillingen zurückkehren könnten.

Sam war dies nur recht, denn ihm war nicht sonderlich wohl bei dem Gedanken, die Zwillinge so lange alleine zu lassen. Wer weiß, was die Zwei ohne Aufsicht noch so alles anstellen würden?

Aber sehr zur Überraschung von Sam und Bee, hatten sie scheinbar kein weiteres Chaos verursacht, denn sie saßen in zwei nebeneinander aufgestellten Autos und fuhren ein digitales Rennen gegeneinander. Es musste scheinbar sehr anstrengend oder spannend sein, denn es war kaum ein Laut von ihnen zu hören. Sam musste sich mehrmals räuspern, bis sie ihn endlich erhörten. Sofort schauten beide auf und fragte sogar ohne Aufforderung, wie es Bee ginge.

Sam war darüber mehr als erstaunt. Während er sich über das positive Verhalten der

beiden Teenagerbots noch freute, klingelte plötzlich sein Handy. Alle schauten ihn sofort neugierig an, denn jeder hoffte, dass es Will sein würde, der anrief um ihnen mitzuteilen, dass er Ironhide endlich gefunden hatte.

Der junge Mann fischte schnell das Handy aus seiner Hosentasche und nahm den Anruf entgegen, ohne auf das Display zu schauen.
 

„Sam Witwicky hier.“

„Hi Sam, hier ist Will, alles klar bei euch?“

„Das fragst du mich? Weißt du, wie spät es schon ist? Hast du Ironhide endlich gefunden?“

„Ja, habe ich, aber frag besser nicht, wie es ihm geht! Er steht völlig neben sich. Und ja, ich weiß, wie spät es ist, aber sag das nicht mir, sondern unserem alkoholisierten Freund. Aber besser erst morgen, heute wäre das eher zwecklos.“

„Klingt nicht sonderlich gut. Kann ich irgendetwas tun?“

„Ja, ruf bitte unseren Doc an und frag ihn wie wir uns am besten verhalten sollen. Ich schaffe das nämlich nicht, weil ich gerade `Hide durch die Gegend schleppen muss, und leicht ist der ganz und gar nicht. Frag ihn am besten auch gleich, warum er unseren Freund nicht vor übermäßigem Alkoholkonsum gewarnt hat!“

„Klär das wegen der Alkoholgeschichte besser direkt mit ihm, da möchte ich mich besser nicht einmischen. Du redest irgendwie so komisch, ist jemand bei dir?“

„Ja, genau das. Wir sind noch im Keller auf so einer komischen Art Junggesellenparty. Frag bitte nicht, das erkläre ich dir später mal in Ruhe. Wir kommen jetzt auch gleich nach oben, wo seid ihr denn?“

„Wir sind wegen der Kälte, und weil die Twins natürlich keine Geduld mehr hatten, wieder hinein gegangen und befinden uns jetzt oben in der Zockerhalle.“

„Gut, wir treffen uns draußen, würde ich sagen. Es ist sicherlich besser, wenn der gute `Hide in seinem jetzigen Zustand nicht wieder die Bahn, oder besser gesagt das Center, betritt.“

„Okay, wir treffen uns an der Bank vor dem Eingang. Bis gleich. Tschüss.“

„Tschüss.“
 

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Sally legte auf und steckte das Handy zurück in Wills Tasche, wofür dieser sich bedankte und seinen Weg zusammen mit seiner vermeintlich menschlichen Last weiter fortsetzte.

Bald hatten sie den Raum verlassen und durchschritten den Flur, der dann in den Hauptraum mündete. Die Lautstärke nahm deutlich zu, und Ironhide schien dadurch irgendwie wieder wacher zu werden. Will wäre mit ihm fast gestürzt, als dieser plötzlich Anstalten machte, alleine laufen zu wollen.

„Lass das mal lieber sein und bleib schön bei mir,“ bat ihn Will eindringlich und hielt ihn ordentlich fest.

„Isch kann alleine Lauf‘n!“,bekam er dafür als Antwort von seinem Freund.

„Wo isch mein Bier?“, folgte dann als nächstes.

„Nix mehr Bier, wir gehen nach Hause! Es ist spät, und du hattest mehr als genug Bier, mein Guter.“, entgegnet Will streng und duldete keine weiteren Wiederworte.

„Isch will nosch nischt nasch Hause. Ich möschte dosch nosch wasch scheigen.“, motzte der Autobot ungehalten und ließ sich durch Wills vorherigen Worte nicht überzeugen.

Er ließ sich daher, ohne vorher ein Wort der Warnung ausgesprochen zu haben, einfach mit seinem ganzen Gewicht fallen. Will hatte nur zwei Möglichkeiten, entweder ihn loszulassen, oder mit seinem störrischen Freund zu Boden zu gehen. Er entschied sich für Möglichkeit eins und musste dabei trotzdem noch aufpassen, dass er nicht erneut mitgerissen wurde.

Auf dem Boden blieb Ironhide dann trotzig sitzen und verschränkte demonstrative seine Arme vor der Brust.

Ganz toll, dachte Will. Die anderen Leute bemerkten die Situation auch relativ schnell und tuschelten ungeniert miteinander. Komischerweise bedauerten sie aber eher den auf dem Boden sitzenden Mann, als Will.

Ein Gast brachte Ironhide dann sogar noch einen Maßkrug voll Bier. Es schien keinen zu interessieren, dass er bereits mehr als nur genug getrunken hatte. Will stöhnte genervt auf, musste aber einsehen, dass er so nicht weiter kam. Hier würde ihm wohl keiner helfen, und so musste er wohl oder übel klein beigeben.

„Okay, du hast gewonnen! Zeig uns das, was du möchtest, und dann gehen wir aber wirklich.“, zischte der Major sichtlich genervt und voller Ungeduld.

Sally nahm Ironhide, der es sich auf dem kalten Boden gemütlich gemacht hatte, den Krug ab und dieser schaffte es mit Hilfe der Theke, die unmittelbar neben ihm stand, und Will, erneut auf die Füße zu gelangen. Anschließend wankte er mehr als unsicher auf eine Gruppe mit mehreren Biergarnituren zu, setzte sich mit Lennox' Hilfe auf eine der Bänke und forderte energisch seinen Krug zurück. Will setzte sich schnell neben ihn, er hatte Angst, dass der Autobot in seinem Zustand von der Bank fallen könnte. Sally setzte sich gegenüber von den zwei Freunden hin und sah Will mitfühlend an.

„Und jetzt? Ich wollte heute eigentlich noch irgendwann nach Hause fahren und die anderen sicherlich auch, falls du das vergessen haben solltest.“, forderte Will seinen Freund hörbar schlecht gelaunt auf.

Ironhide grinste nur wissend, nahm den Krug und begann damit, diesen gefährlich stark zu schwenken.

„Einsch, zwschei, Tschuffa....!“, rief er und das nächste Unglück nahm zusammen mit diesen Worten seinen Lauf.

Das Bier schwappte aus dem Krug in Richtung der Gäste, die hinter Ironhide saßen und benetzte diese mehr als nur ordentlich mit der schäumenden Flüssigkeit. Sally hielt sich nur entsetzt die Hände vor das Gesicht, als sie die Bescherung live miterlebte. Will bekam erst etwas später mit, was genau passiert war, da er ja direkt neben dem Bierwerfer saß und zu dem Zeitpunkt des Geschehens kurzzeitig woanders hingeschaut hatte.

Es kam, was kommen musste: Die vom Bier getroffenen Leute schrien empört auf, und kurze Zeit später flogen auch schon die ersten Fäuste.

Flucht mit Hindernissen

Endlich geht es weiter! Danke für eure Geduld *liebguck*.
 

Blitzschnell zog Will Sally von der Bank und suchte dann zusammen mit ihr unter einem der Tische Schutz. Um Ironhide dort ebenfalls in Sicherheit zu bringen, reichte leider die Zeit nicht aus. Will hoffte, dass sich der Waffenexperte die ersten Minuten schon irgendwie durchschlagen würde. Sally hatte es als Frau wesentlich schwerer.

Über den Beiden schrien die Gäste lautstark und Gläser fielen klirrend zu Boden. Will flüsterte der jungen Frau leise zu, dass er versuchen wollte, Ironhide ausfindig zu machen. Das würde bei dem vorherrschenden Chaos sicherlich alles andere als einfach werden, aber er hatte keine andere Wahl.

Will kniete sich hin und lugte vorsichtig unter dem Tisch hervor. Was er sah, ließ ihm fast das Blut in den Adern gefrieren. Jeder prügelte sich mit jedem, sogar Gegenstände wurden dabei mit einbezogen. Der Major wollte nur noch eines, nämlich schnellstens hier raus. Aber zunächst musste er den Anstifter dieser Massenschlägerei finden. Als er seinen Blick bereits mehrmals durch den Raum hatte schweifen lassen, erblickte er seinen Freund endlich. Ironhide stand mit dem Rücken zu Will, daher hatte der ihn nicht sofort erkannt. Der Major lachte kurz freudig auf.

„Hast du ihn entdeckt?“, fragte Sally ihn daraufhin leise.

„Ja, aber er ist ziemlich weit weg. Ich muss da irgendwie hin. Warte bitte hier, bis ich dir ein Zeichen gebe. Dann versuchst du vorsichtig zu mir zukommen.“

Die junge Frau nickte, das Ganze war ihr nicht mehr ganz geheuer und sie hoffte nur, dass sie hier alle irgendwie heil herauskamen. Will wusste sicherlich, was er tat, schließlich war er Soldat und hatte bestimmt schon schlimmere Situationen gemeistert.

Der Major stand vorsichtig auf und versuchte den sich prügelnden Menschen, so gut es eben ging, auszuweichen.

Zum Glück gelang ihm das sogar relativ gut.

Doch kurz bevor er Ironhide erreichte, traf ihn ein harter Schlag am Kopf. Will strauchelte und sah für ein paar Sekunden tanzende Sterne vor seinen Augen. Er spürte, wie warmes Blut sein Gesicht hinunter rann. Ohne, dass er es verhindern konnte, ging der Major zu Boden und musste aufpassen, dass niemand auf ihn drauftrat. Stöhnend fasste er sich in sein Gesicht und bemerkte, dass er blutete. Will hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern. Schnell zog er sich an einem noch stehen gebliebenen Tisch hoch und wankte mehr, als dass er lief, in Richtung Ironhide.

Der stand jetzt an eine Wand gelehnt und schien von dem, was um ihn herum passierte, nicht mehr viel mitzubekommen. Und dass, obwohl ein vor ihm stehender Mann versuchte, ihm die Seele aus dem Leib zu prügeln. Immer wieder schlug er auf den muskulösen Körper ein, während der Getroffene keinen Mucks von sich gab.

Will überlegte nicht lange, stieß den prügelnden Mann von seinem Freund weg und riss `Hide anschließend mit sich zu Boden.

„Hey, dasch hat dosch scho schön gekitzelt.“, beschwerte sich der Gerettete dann auch noch zum Dank.

Will stöhnte nur kurz auf, Ironhide war heute wirklich nicht mehr zu helfen.

Nach kurzer Orientierung, wusste der Major, ich welcher Richtung sich der Ausgang befand. Er konnte von seiner jetzigen Position aus Sally gut erkennen und gab ihr zu verstehen, dass sie sich langsam, aber vorsichtig in Bewegung setzen sollte.

Die junge Frau hatte ihn zum Glück verstanden und kroch vorsichtig, geschützt durch die Wand neben ihr und den Tischen über ihr, über den Boden in Richtung Ausgang.

Will fasste Ironhide unter die Arme und zog ihn auf diese Weise hinter sich her. Glücklicherweise ließ der Waffenexperte das wortlos über sich ergehen. Es war nur verflixt mühsam für den Menschen, und der Major gelangte schnell an seine körperlichen Grenzen. Zum Glück hatte er es fast geschafft, die rettende Tür war nur noch wenige Meter entfernt. Plötzlich tauchte Sally neben ihm auf und bemerkte, wie sich Will abmühte. Sie krabbelte schnell über Hide hinweg und half ihm, den angetrunken Mann wegzuschleifen. An der Tür angelangt, öffnete sie diese schnell. Will, Ironhide und sie konnten endlich dem im Partykeller herrschenden Chaos entfliehen.

Draußen angekommen bugsierte Will Ironhide irgendwie an eine Wand und setzte sich dann schnaufend daneben.

„Du blutest ja!“, stellte Sally entsetzt fest und schaute den jungen Mann dabei besorgt an.

„Halb so wild, ist nicht meine erste Platzwunde und wird wohl leider auch nicht die letzte gewesen sein, befürchte ich.“, wiegelte der Verletzte ab.

„Wir müssen Ironhide hier raus schaffen und die Meute da drin irgendwie beruhigen. Die bringen sich sonst noch gegenseitig um.“, sagte Will, und man konnte ihm seine Besorgnis im Gesicht ansehen.

„Okay, du bringst deinen Freund nach oben, und ich habe bereits eine Idee, wie ich die aufgebrachten Menschen beruhige.“, sagte Sally wissend und stand auf.

Will zog Ironhide mühsam auf dessen Beine und wäre fast mit ihm wieder zu Boden gegangen. Der Schlag hatte ihm doch mehr zugesetzt, als er zunächst gedacht hatte.

Er biss die Zähne zusammen und ging schwankend mit Ironhide im Arm in Richtung Treppe.

Sally bog währenddessen links ab und betrat eine kleine, sich neben dem Partyraum befindende Kammer. Nach wenigen Sekunden kam sie wieder heraus und hielt einen Gegenstand in ihren Händen.

„Alles klar, Will, geh schon mal vor. Ich komme gleich nach.“, rief sie.

Der Angesprochene drehte vorsichtig seinen Kopf, um Sally kurz ansehen zu können. In ihren Händen hielt sie ein Megaphon.

Will musste grinsen, die Frau wusste sich wirklich zu helfen. Weil Ironhide plötzlich anfing unruhig zu werden, wurde er jedoch gezwungen, wieder nach vorne zu schauen.

„Viel Glück!“, rief er ihr noch zu, bevor er mit Ironhide begann, die Treppe zu erklimmen.

Als er nach mehreren mühevollen Minuten endlich oben angekommen war, hörte er, wie unten jemand die geschwungene Treppe betrat. Es dauerte nicht lange und Sally überholte die Zwei noch auf den letzten Zentimetern.

„Bin ich froh, dich zu sehen.“, japste Will und hielt sich mit einer Hand vorsichtig am Geländer fest.

„Alles klar, die Situation unten hat sich geklärt. Alle haben sich wieder lieb.“, lachte sie.

„War sogar eigentlich recht einfach, ich habe ihnen mit Abbruch und Ausnüchterungszelle gedroht. Aber ohne mein kleines Hilfsmittelchen hätten sie mir wohl kein Gehör geschenkt.“, lachte die junge Frau sichtlich zufrieden.

„Ein Glück. Du bist echt eine toughe Frau.“, sagte Will und sah dabei Sally bewundernd an.

„Jetzt müssen wir nur noch Ironhide nach Hause schaffen. Ich hoffe, Sam hat unseren Doc erreicht und weiß jetzt, was zu tun ist.“

„Ich würde euch ja gerne nach Hause bringen, aber ich bin mit einer Kollegin hergefahren und die ist sehr pingelig, was ihr Auto angeht. Und es ist nicht auszuschließen, dass sich ´Hide während der Fahrt übergeben muss.“, sagte Sally etwas geknickt.

Sie hätte sonst gerne weitergeholfen.

„Du hast schon genug für uns getan! Ich weiß eh nicht, wie ich das je wieder gut machen kann.“, seufzte Will und blickte verlegen zu Boden.

„Ruf mich bitte an, und sag mir, ob alles gut gegangen ist. Das wäre mein einziger Wunsch.“, bat ihn Sally und drückte ihm ihre Visitenkarte in die Hand. Will versprach ihr, ihr diesen Gefallen zu tun. Schließlich war sie eine angehende Ärztin und Ironhide so etwas wie ihr Patient.

„Bevor du gehst, hole ich dir aber noch etwas zum Kühlen und Verbinden. Und keine Wiederworte, verstanden?“, befahl die junge Frau schon fast.

„Ja, Mama.“, lachte Will.

„Sei froh, dass du verletzt bis, sonst hätte ich dir jetzt auf den Hinterkopf schlagen müssen.“, schimpfte sie, aber mit einem Lächeln in ihrem Gesicht.

Nach wenigen Minuten kehrte sie mit Kompresse, Mullbinde und Kühlakku zurück. Sally versorgte gekonnt Wills Wunde und verabschiedete sich dann, denn leider hatten sich noch ein paar Nachtschwärmer fürs Bowlen entschieden, und die junge Frau wurde dringend gebraucht. Bevor sie ging, umarmte sie Will zum Abschied und tätschelte sanft Ironhides Wange. Der reagierte auf die Berührung nicht, sondern ließ nur teilnahmslos seinen Kopf hängen.

Der Major sah Sally noch kurz hinterher, machte sich aber dann auf den Weg. Bald erreichte er mit Ironhide im Schlepptau die Ein- und Ausgangstür und trat einige Schritte hinaus.

Die frische Luft tat seinen Lungen mehr als nur gut, und er atmete mehrmals tief durch. Plötzlich regte sich der Waffenexperte in seinen Armen und Will befürchtete schon das Schlimmste.

„Mach bloß keinen Unfug. Ich bitte dich.“, warnte ihn der Major kurz und knapp.

„Esch tut mir leid, ich wollte dasch nischt!“, stammelte Ironhide leise vor sich hin, und seine Schultern begannen zu beben.

Will war sichtlich irritiert. Er fragte sich, was denn jetzt schon wieder los war.

Der Major hob den Kopf seines Freundes vorsichtig an und sah, dass Tränen über dessen Gesicht liefen. Will hatte schon einmal erlebt, das ein Soldat während eines Saufgelages auf Grund des sehr hohem Alkoholkonsums einen heftigen Gefühlsausbruch bekommen hatte. Aber bei Ironhide konnte und wollte er sich das lieber nicht vorstellen. Der Autobot war dafür bekannt, ein harter Hund zu sein, und jetzt fing er auf einmal an, wie ein Baby zu weinen? Mir bleibt heute auch nichts erspart, dachte Will mehr als gefrustet.

Der Waffenexperte ließ seinen Gefühlen freien Lauf und begann sogar zu schluchzen.

Seine Knie gaben nach und Will wurde so gezwungen, sich mit ihm auf den Boden zu setzen. Zum Glück schaffte er es noch, Ironhide irgendwie hinter das schützende Gebäude zu manövrieren.

Der Major drückte den Kopf seines Freundes sanft an seine Brust und hoffte, er möge sich baldigst wieder beruhigen.

„Schschscht, alles wird gut! Ganz ruhig.“, redete Will vorsichtig auf den Waffenexperten ein. Der Major merkte, wie sich sein T-Shirt langsam mit Flüssigkeit vollsog.

Vorsichtig strich Will Ironhide über das kurze Haar, so wie er es bei seiner kleinen Tochter immer tat, wenn sie sich verletzt hatte und weinte.

Zwischen Ironhides Geschluchze erklang plötzlich ein Handy, und den Rufton kannte der Major nur zu gut.

Das Wiedersehen und Ratchets Plan

Meine Beta hat gestern richtig Gas gegeben, dafür nochmal herzlichen Dank *knuddel* und sry für die etwas höhere Fehlerquote *flöt*.

Ganz herzlichen Dank an alles Leser und Reviewer, ihr seid einfach spitze und auf euch kann man sich verlasssen ! Jetzt habe ich genug geschwafelt und wünsche euch viel Spaß beim lesen *zwinker*.

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Der Major versuchte irgendwie gleichzeitig Ironhide zu stützen und das Handy aus der Hosentasche zu ziehen. Das stellte sich allerdings als schwieriger heraus, als Will vermutet hatte, denn der Waffenexperte hing schwer wie ein nasser Sack in den Armen seines Freundes. Er weinte immer noch, aber zum Glück jetzt deutlich leiser. Hin und wieder war ein leises Schniefen zu hören, das laute Schluchzen hatte zum Glück aufgehört.

Will schaffte es nach gefühlten zehn Minuten endlich, sein Handy hervorzuziehen um den Anruf entgegen zu nehmen.

Die Verbindung war sehr schlecht, es rauschte und knackte unaufhörlich in der Leitung. Im Hintergrund räusperte und schniefte noch dazu Ironhide. Will hatte starke Probleme, überhaupt etwas zu verstehen. Er schaute kurz auf das Display und erschrak, denn es war Ratchet, der ihn da anrief. Der Major fing sich glücklicherweise aber relativ schnell wieder.

„Hi, Ratchet. Bei mir knackt und rauscht es sehr stark, kannst du mich überhaupt verstehen?“, fragte der Major vorsichtig.

„Ja... Nicht gut ... ab… muss.... gehen...“, kam es sehr zerstückelt von dem Medibot zurück.

„Wie … es I…on…ide? Und wa... ist …as für … Ge..äusch im Hinter...und?“

„Hide geht es nicht besonders gut und das Geräusch, was du hörst, kommt von ihm. Wir sitzen hier gerade an eine Hauswand gelehnt und ich hoffe, er beruhigt sich möglichst bald wieder.“, entgegnete Will.

„Ha...te er einen Wut...fall?“, fragte Ratchet hörbar besorgt nach.

„Das nicht gerade, aber er weint! Ich habe zwar schon vieles erlebt, aber das macht mir doch irgendwie Angst. Er steht völlig neben sich.“

„Er … tut was…? Ach du ... Gü…e! Ich... bin …ald.. bei euch! Lass ... nicht ...ein…lafen.. !“

„Ratchet? Bist du noch da?“

Will hörte plötzlich nur noch ein Tuten, die Verbindung war abgerissen. Da auch ein neuer Wählversuch erfolglos blieb, steckte er das Handy zurück in die Tasche.

Der Major seufzte und versuchte vorsichtig, Ironhides Kopf anzuheben, indem er sich etwas von ihm löste.

„Großer, nicht einschlafen. Hilfe ist unterwegs.“, munterte er Ironhide, aber vor allem auch sich selbst auf. Der Waffenexperte öffnete seine Augen einen Spalt breit und sah seinen Freund teilnahmslos und schniefend zugleich an. Will reichte ihm ein Taschentuch, Hide verstand allerdings nicht so ganz, was er damit machen sollte.

„Komme schon, ich glaube du solltest dir zumindest die Tränen abwischen, bevor wir zu den Anderen gehen.“, argumentierte der Major und begann Ironhides Gesicht zu säubern. Das gestaltete sich aber schwierig, da der Waffenexperte immer wieder versuchte, sich der Prozedur zu entziehen.

„Halt doch endlich mal still, ich will dir doch nichts böses.“, maulte Will und versuchte es weiter. Endlich war das Gröbste beseitigt und er übergab das Tuch an seinen Freund.

„So und jetzt noch Nase putzen, dann gehen wir die anderen Chaoten suchen, okay ?“

Hide musterte zuerst das Taschentuch sehr genau, und schaute dann Will fragend an. Der verdrehte nur kurz die Augen.

„Du sollst dir die Nase putzen. Guck, so! “, wies er ihn an und machte `Hide anhand einer Trockenübung vor, wie er das zu tun hatte. Leider erfolglos.

Irgendwann ging Will dann die Geduld aus und er nahm Ironhide das Tuch aus der Hand und stülpte es dem Waffenexperten über die Nase und befahl im schon fast zu schnäuzen. Das tat dieser dann glücklicherweise auch. Der Major steckte das Tuch in Ironhides Hosentasche und half ihm beim Aufstehen. Beim zweiten Versuch standen sie glücklicherweise und Will führte seinen Freund in Richtung der Bank, wo die Anderen sicherlich schon sehnlichst auf sie warteten.

Das Bowlingcenter war recht verwinkelt erbaut worden und darum konnte Will von der jetzigen Position aus die Bank nicht sehen. Dafür mussten sie zunächst um einen Teil des Gebäudes herumgehen. Plötzlich blieb Ironhide abrupt stehen und löste sich von Will. Er fing ohne den sicheren Halt natürlich sofort stark zu schwanken an.

„Hey, jetzt hier nicht den Helden spielen, das mach mal lieber im Kampf gegen die Cons.“, rief Will und packte seinen Freund schnell, bevor der stürzen konnte.

„Mir geht esch gut. Ich möschte dir gerne wasch schagen.“, lallte der Waffenexperte und umarmte stürmisch seinen Freund. Will hatte deutlich Mühe, zusammen mit Ironhide das Gleichgewicht zu halten und stöhnte kurz auf. Doch zum Glück blieb den Beiden ein erneuter Sturz erspart. Ironhide drückte Will sehr fest, so dass der schon fast Probleme beim Atmen bekam.

„Nicht so fest, mein Großer, du zerdrückst mich noch.“, stöhnte Will und versuchte, sich aus `Hides Klammergriff zu befreien. Leider erfolglos, die Kraft des Autobotes war einfach zu groß. Wenigstens bekam der Major wieder einigermaßen Luft und atmete ein paar Mal tief durch.

„Will, isch liebe disch!“, rief Ironhide plötzlich und drückte dem Major zusätzlich noch einen Kuss auf die Wange. Und als ob das nicht schon genug wäre, vernahm Will plötzlich Schritte und eine Stimme, die folgendes sagte: “Siehst du, der Typ ist nicht nur dreist, sondern dazu noch stockschwul - und du lässt dich von ihm auch noch an der Nase herumführen. Ich hoffe das wird dir eine Lehre gewesen sein, mein Schatz.“

Will sah kurz an Hildes Körper vorbei, entdeckte ein Pärchen und bekam sofort große Augen. Es war die Frau, mit der Ironhide noch vor ein paar Stunden geflirtet hatte. Und er vermutete stark, dass sie und ihr Partner die Äußerung des Waffenexperten wohl ebenfalls gehört hatten und sich nun ihren Teil dachten. Will seufzte leise und strich Hide kurz über seinen Kopf.

“Ich habe dich auch lieb. Aber wenn du irgendwann in meinem Beisein wieder Alkohol zu dir nehmen solltest, sind wir geschiedene Leute.“, antwortete er, etwas leiser als Hide, aber doch recht deutlich.

Dieser verstand in seinem Zustand natürlich nicht, was sein Freund da von ihm wollte, und guckte daher nur verdutzt aus der Wäsche. Aber für Will tat es gut, sich seines Frustes zu entledigen. So hatte er sich den Verlauf des Abends bei weitem nicht vorgestellt.

Der Major atmete kurz durch und schleifte Ironhide dann weiter in Richtung Treffpunkt.

Endlich war das Gebäude zu Ende und Will erblickte die Bank, auf der Sam und Bumblebee saßen. Die Zwillinge tobten sich auf einer Tellerschaukel aus, die Teil eines kleinen, angrenzenden Spielplatzes war.

„Sam!“, rief Will, seine Kräfte schwanden langsam merklich und sein Kopf pochte wegen des Schlages auch noch recht ordentlich.

Bumblebee und Sam sprangen gleichzeitig auf und eilten schnell ihren Freunden zu Hilfe.

Bee nahm Ironhides anderen Arm und legte ihn auf seine Schulter, um Will zu entlasten.

Sam sah währenddessen Ironhide kurz in die teilnahmslos blickenden Augen und sagte entsetzt: “Ohh, der sieht aber gar nicht gut aus. Gut, dass Ratchet bald kommt! Will, warum trägst du eigentlich einen Verband?“, fragte er neugierig.

„Verdammt lange Geschichte, erzähle ich dir gerne alles morgen. Ich bin froh, wenn ich gleich endlich sitzen kann.“, schnaufte Will.

Sam nickte und ging schon einmal voraus.

Bald darauf erreichten Bumblebee und Will mit Ironhide im Schlepptau den Spielplatz mit der dazugehörigen Bank. Vorsichtig wurde der Waffenexperte auf diese bugsiert. Sam und Will setzten sich daneben.

Als Skids und Mudflap sahen, dass der verlorene Sohn endlich heimgekehrt war, kamen sie schnell angelaufen und beäugten ihn sichtlich belustigt.

„Mann ey, der ist ja total weggetreten! Oder Wah?“, rief Skids und wollte den betrunkenen Mann gerade anfassen, als Will energisch seine Hand wegschlug.

„Lass ihn bloß in Ruhe, ich warne dich!“, zischte Will.

„Woah, da hat wohl heute Morgen jemand ins Bett geschissen! Ist ja schon gut, Mann.“, wiegelte der Zwilling ab und hob beschwichtigend die Arme.

„Sorry, aber meine Nerven liegen langsam echt blank, und ich bin froh, wenn er jetzt so lange hier still und ruhig sitzen bleibt, bis Ratchet eintrifft.“, erklärte Will und entschuldigte sich damit quasi.

Die beiden Zwillinge trollten sich in Richtung Schaukel und suchten scheinbar dort Beschäftigung, um sich die Wartezeit zu vertreiben.

Ironhides Körper rutschte langsam immer mehr zu Will herüber. Der hatte sichtlich Mühe den massigen Körper in der jetzigen Position zu halten und stöhnte auf.

„Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen, ich kann ihn so nicht länger halten.“

„Alleine Sitzen dürfte schwer werden.“, grübelte Sam und auch Bee guckte ratlos.

„Ich habe eine Idee, aber das dürfte mehr als nur zweideutig aussehen.“, lachte der Major ironisch auf.

„Gut, dass hier kaum noch Menschen unterwegs sind.“, grinste Sam, nachdem Will ihm seinen Plan erklärt hatte. Und da niemandem etwas Besseres einfiel, legten sie den Waffenexperten mit vereinten Kräften auf die Bank. Sein Kopf wurde vorsichtig auf Wills Schoß gebettete. So lag er weich und es hatte nebenbei den Vorteil, dass Will ihn gut beobachten konnte und sofort bemerken würde, wenn er drohte in Stasis abzugleiten.

Sam erzählte, dass Ratchet sich nach seinem Anruf sofort auf den Weg machen wollte. Der Medibot war zunächst etwas muffelig und verschlafen gewesen, als er aber wusste, worum es geht, war er sofort bereit gewesen zu helfen. Da Ironhide selber aus eigenen Kräften wohl nicht zurück nach DG kehren konnte, wollte Ratchet auch für dieses Problem eine Lösung finden. Ironhide musste nur wach bleiben, damit der CMO ihn vor Ort untersuchen konnte. Es war sicherlich keine gute Idee, sich in der Öffentlichkeit zu transformieren, sofern der Waffenexperte dazu überhaupt noch in der Lage war.

Will klärte Sam und Bee ebenfalls über seinen Anruf von Ratchet auf, ließ aber das Detail mit Ironhides Gefühlsausbruch weg. Das brauchte schließlich nicht jeder zu wissen. Nebenbei achtete er sorgfältig darauf, dass `Hide nur döste und nicht einschlief. Wenn er doch zu schnarchen begann, kniff er ihn kurzerhand in den Nacken oder schüttelte ihn ordentlich. Die beiden Methoden funktionierten mehr als gut, dachte Will zufrieden. Der Zweck heiligte in diesem Fall eben die Mittel. Die Zwillinge kamen auch immer wieder kurz vorbei, machten einen blöden Witz über Ironhide und verschwanden dann glücklicherweise wieder.

Plötzlich horchte Sam auf und legte vorsichtig Hides Füße beiseite, die er auf dem Schoß liegen hatte, um aufstehen zu können. Bee, der neben der Bank hockte und etwas mit einem Stock in den Sand zeichnete, schaute ebenfalls überrascht auf und erhob sich anschließend.

Aus der Ferne hörten plötzlich alle lauter werdende Motorengeräusche.

„Oh, jetzt weiß ich auch, wie Ratchet Ironhide hier wegschaffen möchte.“, sagte Sam überrascht, und erkannte bereits deutlich die zwei Fahrzeuge, die sich ihnen rasch näherten.

Eines war ein gelbgrüner Krankenwagen und das andere ein auffälliger Truck mit Flammenmotiv.

Heimfahrt und ein falsches Wort

Meine Beta ist wieder fit und bedankt sich für die Genesungswünsche *lach*. Das Chap hat mich sehr geärgert und wollte irgendwie nicht so wie ich *g*. Ich hoffe ,es gefällt euch dennoch? Ich wünsche euch viel Spaß und ganz herzlichen Dank für Geduld und eure Motivation.ihr seid einfach toll!!
 

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Will zuckte erschrocken zusammen, als er hörte, was Sam da gerade gesagt hatte.

Ratchet hatte Optimus um Hilfe gebeten? Gut, irgendwann hätte der Prime eh von dem missglückten Abend erfahren. Im Innersten des Majors sträubte sich aber etwas gewaltig gegen die baldige Konfrontation mit dem Anführer der Autobots.

Will schämte sich vor dem Prime, denn er gab sich selbst eine große Mitschuld an dem ganzen Desaster.

Der Krankenwagen und der auffällige Peterbilt Truck fuhren schnell auf die geparkten Altmodes zu und stellten sich beide unmittelbar neben den schwarzen GMC Topkick.

Der Major seufzte und Sam erkannte an dessen sorgenvollem Blick, was seinen Freund gerade zu beschäftigen schien.

„Optimus wird bestimmt nicht schimpfen.“, flüsterte Sam leise und kam dabei Wills Ohr sehr nahe.

„Das wohl nicht, aber es ist doch sehr unangenehm, wenn der Anführer der Autobots persönlich vorbeikommt. Aber gut, da müssen wir jetzt wohl durch.“, erklärte der Major mit gedämpfter Stimme, während er zum wiederholten Male Ironhide in den Nacken kniff, da dieser zu schnarchen begonnen hatte.

`Bee bestaunte mit großen Augen die Ankunft von Optimus und Ratchet und bekam von dem Gespräch der beiden Menschen relativ wenig mit. Mit dem Prime hatte auch er nicht gerechnet, aber wenn er näher drüber nachdachte, war eigentlich nur Optimus in der Lage, Ironhide im Fall der Fälle nach Hause zu schleppen.

Vermutlich durch dem Motorenlärm aufgeschreckt, kamen plötzlich auch Skids und Mudflap angerannt.

“ Boah, der Chef kommt! Wir haben ihn gesehen. Das gibt bestimmt mächtig Ärger, wegen der Schnapsleiche hier!“, plapperte Skids munter drauf los und stupste den Waffenexperten demonstrativ an.

„Bleibt ganz ruhig, so schlimm wird es wohl nicht werden.“, versuchte Sam die beiden Teenagerbots zu beruhigen.

„Stimmt, eigentlich haben wir ja nix zu befürchten. Besoffen ist ja nur Ironhide.“, kicherte Mudflap und schlug seinem Bruder laut lachend auf die Schulter.

Will verzog als Reaktion genervt sein Gesicht. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, fiel ihm dazu nur ein. Aber er sparte sich jeden Kommentar, da dieser bei den verrückten Twins eh nur auf taube Ohren stoßen würde.

Alle, außer dem vor sich hin dösenden Waffenexperten, beobachteten gespannt, wie zwei vermeintliche Männer aus ihren Fahrzeugen ausstiegen und in ihre Richtung schauten. Die beiden Mechs hatten vermutlich bereits mit Hilfe ihrer Sensoren herausgefunden, wo genau sich die anderen Bots und Menschen aufhielten. Mit großen Schritten kamen sie der Gruppe schnell näher und nach wenigen Minuten hatten sie ihr Ziel erreicht.

Optimus und Ratchet grüßten freundlich, aber mit besorgten Gesichtern in die Runde und der CMO kümmerte sich natürlich als erstes um seinen Patienten. Er kniete vor Ironhide nieder und öffnete behutsam eines seiner Augen, um so mit Hilfe einer kleinen Taschenlampe die Reflexe prüfen zu können.

„Wie geht es ihm?“, fragte der Prime und seine Stimme klang sehr beunruhigt. Natürlich war er über den später Anruf von Ratchet nicht gerade erfreut gewesen. Aber als ihm der Medibot erklärte, dass ein dringender Notfall vorlag, hatte er natürlich sofort alles stehen und liegen gelassen, um ihn zu begleiten.

„Um ehrlich zu sein, gefällt mir sein Zustand überhaupt nicht. Soweit ich das anhand seines Hologramms beurteilen kann, hat der Alkohol sich wie ein Gift ausgebreitet und bereits seinen Prozessor angegriffen.“

„Was kann man denn dagegen tun?“, fragte Will den CMO, sichtlich besorgt um seinen Freund.

„Ich befürchte das Einzige, was ihm helfen kann, ist Energon. Aber um das aufzunehmen, müsste er sich transformieren und das ist hier bei dem Publikumsverkehr nur schwer möglich, sofern Ironhide das ohne Hilfsmittel überhaupt noch gelingt.“, erklärte Ratchet und zog seine Stirn in Falten.

Der Medibot wirkte mit seinem weißen Kittel und der ungewöhnlichen Frisur, die irgendwie an Doc Brown aus „Zurück in die Zukunft“ erinnerte, schon fast lachhaft. Aber die Situation war einfach zu ernst und darum lachte natürlich niemand. Sogar die oft so vorlauten Zwillinge waren ausnahmsweise einmal mucksmäuschen still, denn vor Optimus hatten sie einen Heidenrespekt. Er war der Einzige, von dem sie sich ohne zu murren oder Wiederworte zu geben etwas sagen ließen.

Sam und Bumblebee schwiegen ebenfalls, sie wollten Ratchet bei seiner Arbeit nicht unnötig stören und hatten momentan auch nichts weiter mitzuteilen.

Der vermeintlich blonde Mann mit der blauen Jacke und den roten Flammen drauf überlegte kurz: “Dann sollten wir Ironhide schnellstens von hier wegschaffen, um ihm Energon geben zu können. Sam und Bumblebee, begleitet ihr bitte die Zwillinge nach Hause? Ich denke, sie müssen in Anbetracht der Uhrzeit dringend Stasis halten.

Über das, was sich hier heute Abend zugetragen hat, sprechen wir besser Morgen in Ruhe.“

Sam und Bee schauten sich kurz an, nickten Optimus dann aber zustimmend zu. Skids und Mudflap guckten etwas enttäuscht über das abrupte Ende des Abends aus ihrer Wäsche, wagten aber nicht zu protestieren. Der Mensch und die Hologramme von Bee und den Zwillingen verabschiedeten sich. Sam strich `Hide noch einmal kurz über die Haare und murmelte leise etwas vor sich hin. Es klang wie ein gutgemeinter Ratschlag, den `Hide aber natürlich nicht verstand.

Anschließend stiegen sie in die Fahrzeuge ein, starteten die Motoren und fuhren davon. Nach wenigen Sekunden erinnerte nur noch der Geruch der Abgase daran, dass sie hier gewesen waren.

„Will, ich habe dich nicht gefragt, weil ich denke, dass du bei ihm bleiben möchtest, oder irre ich mich da?“, fragte Optimus und sah dem Major direkt in die Augen.

„Auch wenn ich ehrlich gesagt diesen Abend am liebsten aus meinem Gedächtnis streichen möchte, ist und bleibt er mein Freund. Ich könnte ihn jetzt nicht im Stich lassen.“, erklärte der Major wahrheitsgemäß und berührte daraufhin sanft Ironhides Schulter.

„Es hätte mich auch ehrlich gesagt stark gewundert, wenn du ohne ihn zurückgekehrt wärst.“, sagte Optimus mit seiner tiefen und zugleich ruhigen Stimme.

„Uns läuft die Zeit davon.“, mischte sich Ratchet ein, „Ich hoffe er fällt bald in Stasis, damit sich sein Hologramm auflöst und wir aufbrechen können. Ich könnte den Vorgang durch Gabe eines Medikamentes beschleunigen, aber ich weiß nicht, ob sich das so gut mit dem Alkohol in seinem Körper vertragen würde!?“

„Ich habe eine Idee, aber das mache ich nicht vor Zeugen.“, sagte Will sichtlich verlegen.

Der Prime und der CMO sahen sich etwas verwundert an, aber in dieser Situation war ihnen eigentlich fast jedes Mittel recht.

„Okay, dann gehen Optimus und ich schon mal vor und bereiten alles soweit vor.

Du kannst ja dann nachkommen, sobald er sein Hologramm aufgelöst hat.“

Will nickte und die zwei Autobots machten sich auf den Weg zurück zu ihren Altmodes.

Als sich Optimus und Ratchet außer Sichtweite befanden, begann Will Ironhide vorsichtig zu kraulen. Zuerst an den Armen und der Brust, und kurze Zeit später auch im Nacken. Natürlich konnten der Prime und der Medibot, wenn sie wollten, den Major dank ihrer Sensoren beobachten, aber zumindest würde er es nicht direkt bemerken und der junge Mann hoffte, das sie außerdem zu beschäftigt dafür waren.

Durch Zufall wusste er, dass der Waffenexperte dies sehr mochte und höchstwahrscheinlich bald in Stasis gleiten würde. Vor einigen Wochen, hatten sich die Beiden über menschliche Angewohnheiten unterhalten und dabei hatte Will zufällig erwähnt, dass Sarah, wenn er sie kraulte, innerhalb kürzester Zeit einschliefe. Das konnte Ironhide nicht glauben und um ihm das Gegenteil zu beweisen, hatte der Major dann das Hologramm des schwarzen Autobots gekrault. Dieser war dann ebenfalls sehr schnell eingenickt und am nächsten Morgen ziemlich erstaunt erwacht.

Will war sehr froh, dass der Trick abermals funktionierte und der Waffenexperte kurze Zeit später zu schnarchen begann. Dann dauerte es nicht mehr lange und das Hologramm löste sich auf, zurück blieb nur seine Kleidung. Der Major hob diese auf und ging zu Optimus und Ratchet hinüber, die gerade dabei waren Ironhides Altmode mittels eines Abschleppseiles an dem Peterbilt Truck zu befestigt.

„Ah, hat dein Trick funktioniert?“, fragte der Prime freundlich, während er gleichzeitig letzte Handgriffe an seinem Altmode ausführte.

„Öhm, glücklicherweise ja.“, erklärte Will kurz und knapp.

Da der Prime bemerkte, dass dem Major das Ganze irgendwie unangenehm war, beließ er es dabei.

Ratchets Hologramm stand derweil gebeugt unter der geöffneten Motorhaube des GMC Topkick.

„Soweit alles in Ordnung.“, rief der CMO,“ Wir haben da nur ein klitzekleines Problem.“

Optimus und Will schauten irritiert zu Ratchet hinüber, der seinen Kopf in ihre Richtung drehte.

„Ich habe versehentlich anstatt einer Abschleppstange ein Abschleppseil mitgenommen. Das kommt dabei heraus, wenn man plötzlich aus der Ruhephase gerissen wird. Wenn Optimus nicht Gefahr laufen möchte, dass ihm Ironhide ständig von Hinten rammt, wäre es besser wenn jemand seine Bremsen bedienen würde.“

„Das geht?“, fragte Will erstaunt.

„In seinem jetzigem Zustand lässt er das mit sich machen, ansonsten ist es ja auch nicht notwendig.“, erklärte Ratchet, während er ein paar letzte Untersuchungen im Motorraum vornahm.

Will willigte ein, dies zu übernehmen, und kurze Zeit später schloss der CMO die Motorhaube. Ratchet erklärte dem Major und dem Prime, dass er während des Transportes aus Sicherheitsgründen Ironhides Aktivitäten per Messsonden, die er angebracht hatte, überwachen würde. Außerdem würden sie eine abgelegene Straße aufsuchen müssen, damit sich Ironhide dort ungestört transformieren und Energon aufnehmen konnte. Der Weg zurück nach DG war lang und der CMO ging lieber auf Nummer sicher.

Der gelbgrüne Krankenwagen fuhr voraus und der Peterbilt Truck mit dem GMC Topkick im Schlepptau folgte ihm unmittelbar.

Nach ein paar Meilen fand sich ein geeignetes Plätzchen. Die Straße lag einsam und verlassen und war durch Bäume und Sträucher bereits stark zugewachsen, hier schien nicht oft ein Auto durchzufahren.

Will stieg aus und Ratchets Hologramm löste währenddessen das Abschleppseil, anschließend transformierten sich Truck wie auch Krankenwagen in ihre Roboterform.

„Er braucht dringend Energon, seine Sparkaktivität ist am unterem Minimum angelangt.“, erklärte der CMO besorgt, „Ich hoffe ich kann ihn zur Transformation zwingen.“

Ratchet ging zu Ironhides Altmode herüber, entfernte vorsichtig die Messsonden, legte anschließende seinen Arm auf die wieder geschlossene Motorhaube und aktivierte etwas. Es knisterte und knackte plötzlich hörbar laut und Funken stoben durch die Luft, Will ging erschrocken ein paar Schritte zurück.

Dann zeigte sich eine Wirkung, denn das Auto begann plötzlich seine Form zu verändern. Der ganze Prozess ging zwar deutlich langsamer als sonst von statten, aber alle waren froh, dass Hide überhaupt noch die Kraft für diese Prozedur aufbringen konnte. Als die Transformation abgeschlossen war, stand der schwarze Roboter noch für wenige Sekunden. Dann brach er entkräftet zusammen. Optimus hatte damit gerechnet, fing seinen Leibwächter geschickt auf und legte ihn dann vorsichtig auf den Boden.

Will kam wieder etwas näher und beobachtete genau, was sich da abspielte. Er machte sich verständlicherweise große Sorgen um seinen Freund, leider konnte er ihm nicht helfen, sondern war zum Zusehen verdammt. Aber er vertraute Ratchet und Optimus, sie wussten sicherlich hundertprozentig, was zu tun war.

Der Medibot ging schnell zu dem leblosen Transformer herüber und tastete dessen rechten Arm ab. Dann zog er eine Art Schlauch hervor und stieß das eine Ende in eine der versorgenden Leitung hinein. Der Prime kannte die Prozedur scheinbar, denn er setzte sich unmittelbar neben den besagten Arm und Ratchet nahm das andere Ende des Schlauchs und stach damit in eine Leitung von Optimus. Der verzog kurz sein Gesicht, bewegte sich aber nicht. Durch den Schlauch begann der blaue Lebenssaft der Transformer von dem Prime direkt in Ironhides stählernen Körper hineinzufließen.

Einige Minuten vergingen und langsam kehrte das Leben in den schwarzen, am Boden liegenden Körper zurück. Der Waffenexperte regte sich und versuchte bereits, seine Optiken zu öffnen. Der CMO entfernte vorsichtig den Schlauch und sprühte schnell ein Spray auf die entstandenen Löcher in den Energonleitungen der beiden Transformer.

Optimus drückte zusätzlich noch solange die entsprechende Stelle ab, bis das Medikament wirkte. Bei Ironhide übernahm Ratchet diese Aufgabe.

„Warte noch etwas, Will. Gleich sind die Löcher in den Leitungen verschlossen, ich möchte nicht, dass du dich verätzt.“, warnte der Medibot den Menschen.

Der Major nickte ihm als Zeichen, dass er verstanden hatte, zu.

Ironhide begann sich plötzlich gegen den Griff des Mediziners zu wehren, aber er hatte er bei weitem noch nicht seine alte Kraft zurückerlangt. Ratchet hatte daher leichtes Spiele und konnte ihn fast mühelos in Schach halten.

Endlich hatten sich die künstlich entstandenen Lecke in den Leitungen der zwei Transformer geschlossen und der CMO ließ den Waffenexperten vorsichtig los. `Hide versuchte, sich nach der zurückgewonnenen Freiheit sofort aufzusetzen. So ganz gelang ihm das aber noch nicht und Optimus und Ratchet griffen ihm helfend unter die Arme. Als Ironhide kurze Zeit später einigermaßen saß, ließen sie ihn los. Der schwarze Autobot schüttelte noch sichtlich verwirrt seinen Kopf und fasste sich aber dann mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Stirn.

„Langsam Großer.“, ermahnte ihn Ratchet und stütze ihn erneut.

„Will nach Haus`...“, sagte der noch sichtlich gezeichnete Waffenexperte und hatte neben dem Sprechen scheinbar auch Probleme, sich zu orientieren und richtig zu sehen. Denn seine Blicke ging immer nahezu ins Leere. So bemerkte er auch die sorgenvollen Blicke seines menschlichen Partners nicht.

„Wir fahren gleich nach Hause, dann kannst du dich auf der Krankenstation...!“.

Schlacke, dachte Ratchet, dass Wort war ihm versehentlich herausgerutscht. Dabei wusste er nur zu genau, wie sehr der Waffenexperte die Krankenstation hasste und fast schon fürchtete.

`Hides Optiken weiteten sich entsetzt und er schrie in schnell aufkommender Panik laut: „Nein!“

Mit letzter Kraft drückte er Ratchet zur Seite und sprang vom Boden hoch. In seiner Panik setzte er scheinbar alle Kraftreserven frei, die noch irgendwo vorhanden waren. Optimus versuchte ihn aufzuhalten und umschlang ihn schnell mit seinen Armen. Doch Ironhide schlug panisch und unkontrolliert um sich und sein Ellenbogen traf dabei mit voller Wucht die Nase des Primes. Stöhnend und mit schmerzverzerrtem Gesicht ließ Optimus Ironhide reflexartig los. Der Waffenexperte suchte mehr stolpernd als laufend das Weite, und Will musste sich durch einen gewaltigen Satz vor dem völlig außer Kontrolle geratenem Autobot in Sicherheit bringen.

Die Suche geht in die nächste Runde

Auch dies Chap war bereits fertig und nachdem meine Beta gestern Zeit hatte, geht es jetzt on. Vorsicht ,es ist an einer Stelle etwas ekelig.... ! Viel Spaß beim lesen..
 

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Nach überstandenem, anfänglichem Schock stand Will vorsichtig auf und sah zu Optimus und Ratchet herüber.

Der Medibot untersuchte vorsichtig die Nase des Primes, aus der Energon zu Boden tropfte. Als der CMO Wills näher kommende Schritte vernahm, schweifte sein Blick kurzzeitig ab.

„Alles in Ordnung mit dir? Ironhide hätte dich beinahe versehentlich wie eine Ameise zertreten.“, stellte Ratchet mit besorgter Miene fest, widmete sich aber direkt wieder der Versorgung von Optimus` Nase und bat den Prime, sich zu setzen.

Der Führer tat, worum er gebeten wurde, und der CMO ließ sich ebenfalls auf den Boden nieder. Will blieb lieber vorerst auf Abstand, da der Prime immer noch Energon verlor.

„Alles soweit okay, ich befürchte nur, Ironhide weiß überhaupt nicht mehr, was er tut.“, seufzte Will und runzelte besorgt seine Stirn.

„Wie geht es dir, Optimus, hast du große Schmerzen?“, fragte der Major und sah den verletzten Prime besorgt an. Ironhide hatte ihn scheinbar ziemlich böse erwischt, denn Ratchet hatte sichtlich Mühe, den Energonstrom mit Hilfe diverser Tücher zu stoppen.

„Es sieht schlimmer aus, als es ist, und außerdem war es nicht das erste Mal, dass unser Waffenexperte mir eine verpasst hat.“, erklärte der Prime, aber sein verzerrtes Gesicht verriet, dass er die Situation herunterspielte und wohl doch starke Schmerzen verspürte.

„Ihn wieder einzufangen dürfte nicht leicht werden, schließlich dürfte er dank des Energons neue Kraft gewonnen haben.“, fuhr Optimus fort, während der Medibot weiter an ihm werkelte.

„Ich denke nicht, dass er sehr weit kommen wird, dafür war er vor der Injektion einfach zu sehr geschwächt. Das, was mir Sorgen bereitet, ist seine enorme Willenskraft. Er wird nicht aufhören zu flüchten, solange er nicht zusammenbricht. Er hasst Krankenstationen mehr als Skids und Mudflap zusammen und das will schon was heißen.“, seufzte Ratchet, während er es endlich geschafft hatte, dass Optimus Nase damit aufhörte, den Boden vollzutropfen.

„Bleib du bitte bei Optimus, ich geh den Sturkopf suchen.“, bat der gelbgrüne Medibot den Menschen.

„Bei allem Respekt, aber ich denke, das ist keine gute Idee.“, widersprach ihm Will schon beinahe energisch, „Wenn er dich sieht, wird er sofort erneut die Flucht ergreifen, und dabei bestimmt auf keinerlei Gefahren Rücksicht nehmen und sich höchstwahrscheinlich völlig verausgaben.“

„Da hat er leider recht.“, mischte sich auch Optimus ein. Er klang mit seiner tamponierten Nase fast wie der deutsche Sänger Xavier Naidoo, und Will musste sich trotz der ernsten Lage ein Grinsen verkneifen.

„Ich gehe und versuche, ihn zu beruhigen. Er vertraut mir und sieht in mir auch keine potentielle Gefahr, und wird daher auch nicht versuchen, zu flüchten.“, schlug Will vor und schaute anschließend Optimus und Ratchet fragend in die Optiken.

„Ironhide wird uns beide sicherlich nicht an sich heranlassen, es sei denn er würde bewusstlos werden, und das hieße, er bräuchte eine erneute Transfusion. Das wäre leider gar nicht gut, denn ein zweites Mal kann Optimus ihm kein Energon spenden, noch dazu, wo er gerade erst selbst welches verloren hat.“, seufzte der CMO.

Auch der Prime nickte zustimmend, obwohl es ihm gar nicht gefiel, dass Will alleine den Waffenexperten suchen gehen wollte, aber eine andere Möglichkeit gab es leider nicht.

„Sei aber bitte vorsichtig, und spiele nicht unnötig den Helden. Du hast schließlich Familie.“, fügte der Führer der Autobots besorgt hinzu und Will nickte ihm, als Zeichen, dass er verstanden hatte, kurz zu.

Dann machte er sich daran, die Böschung hinunterzusteigen, um nach seinem großen, schwarzem Freund zu suchen.

Ratchet und Optimus sahen ihm hinterher und konnten nur das Beste hoffen.
 

Will hatte zum Glück eine kleine Taschenlampe dabei, die er jetzt hervorzog und einschaltet.

Mit etwas Licht war es nicht schwer die großen Fußspuren zu verfolgen, die Ironhide auf dem Acker hinterlassen hatte. Nur der sich kurz vor der Ernte befindende Mais erwies sich etwas hinderlich, da Will ihn ständig beiseite drücken musste. Der Major war erstaunt, wie weit der Waffenexperte überhaupt gekommen war, aber Angst und Panik konnte sehr beflügelnd wirken. Trotzdem hoffte Will, dass er `Hide baldigst finden würde.

Plötzlich vernahm Will ein Geräusch und blieb daraufhin sofort stehen, löschte das Licht der Taschenlampe und lauschte gebannt. Erneut hörte er das Geräusch, es klang schon fast wie ein leises Stöhnen, der Major ging vorsichtig und möglichst lautlos weiter.

Als Will weitere Maispflanzen beiseite drückte sah er auch, wer da diese Laute von sich gegeben hatte. Unmittelbar vor ihm kniete Ironhide und hatte seine Hände in den lehmigen Untergrund gedrückt.

Der Major ging geduckt und durch den Mais noch verborgen in Richtung seines Kopfes, bog die letzten Halme beiseite und sprach seinen Freund vorsichtig an.

„Alles okay mit dir, Großer?“, fragte er, und wartete auf die Reaktion des schwarzen Riesen.

Ironhide schüttelte sichtlich irritiert seinen Kopf und suchte anschließend, leider erfolglos, den Sprecher. Will grinste, weil der Waffenexperte ihn hätte eigentlich entdecken müssen.

„Hier unten bin ich.“, dirigierte der Mensch das mechanische Wesen.

Endlich richteten sich zwei blau leuchtende Lichter auf Will.

„Na geht doch, mein Großer.“, sagte der Major, achtete aber aus Sicherheitsgründen darauf, sich nicht in der unmittelbaren Nähe des schwarzen Autobots aufzuhalten.

Ironhide kniete auch nicht gerade sicher, denn er schwankte recht ordentlich.

„Nichhht Ratschhhhhet?“, nuschelte der Waffenexperte schon fast, und versuchte sich mit einer Hand an den scheinbar schmerzenden Kopf zu fassen. Dabei verlor er unweigerlich das Gleichgewicht, stürzte schwer zu Boden und blieb leise stöhnend liegen.

Will traute sich jetzt näher an seinen Freund heran und sah ihm ihn seine Optiken. Der Waffenexperte sah ihn merkwürdig an, es kam dem Major so vor, als ob er ihn gar nicht richtig wahrnehmen konnte.

„Ironhide, alles in Ordnung?“, fragte der Major mit deutlich hörbarer Sorge in seiner Stimme.

„Mrr schlchhht.“, stöhnte der schwarze Autobot, fasste sich an seinen Bauch und begann sich zu krümmen.

Will konnte zunächst überhaupt nicht deuten, was sein großer Freund für ein Problem hatte und ging daher sicherheitshalber einige Schritte zurück. Das sollte sich noch als sehr weise Entscheidung herausstellen.

Denn Ironhide stützte sich auf, hustete kurz, begann zu würgen und übergab sich dann mehrmals schwallartig. Als er sich scheinbar vollständig entleert hatte, spuckte er noch ein paar Mal aus und ließ sich erschöpft zu Boden sinken, wo er schnaufend liegen blieb.

Es dauerte einige Sekunden, bis Will den ersten Schrecken überwunden hatte und sich wieder vorsichtig seinem Freund näherte.

Glücklicherweise hatte sich der Waffenexperte nicht direkt in die Lache gelegt, aber so ganz hatte er sich bei der Aktion auch nicht verfehlt. In diesem Moment schien ihm das aber relativ egal zu sein, und Will, der sich selbst auch schon nach zu heftigem Alkoholkonsums die Seele aus dem Leib gekotzt hatte, sah seinen Freund nur mitleidig an. Er wusste nur zu gut, wie der sich jetzt fühlen musste, war aber sehr erstaunt, dass Transformer genau wie Menschen reagierten.

Ironhide lag mit fast geschlossenen Optiken da und schien sich erleichtert zu fühlen, denn er seufzte leise.

„Geht es dir besser?“, fragte ihn Will mitfühlend, und fasste dem Waffenexperten vorsichtig an den Kopf.

`Hide öffnete langsam seine Optiken, sah dem Major schwerfällig in die Augen und nickte.

Will hatte das Aufleuchten von mehreren Scheinwerfern bemerkt und erkannte Ratchet, der sich langsam näherte. Ironhide schien davon glücklicherweise noch nichts mitzubekommen, er hatte seine Optiken bereits wieder geschlossen.

Der Medibot stand jetzt unmittelbar hinter dem Waffenexperte und Will gestikulierte ihm, dass sich `Hide übergeben hatte und deutete auf die sich auf dem Boden befindende Lache. Ratchet nickte, zog ein Tuch hervor und sprühte irgendetwas darauf.

Der CMO presste dem Waffenexperten das Tuch vor Mund und Nase, bevor er von ihm bemerkt wurde. Gezwungenermaßen pumpte der Autobot jetzt durch das Tuch Luft in seine Lüftungssysteme.

Der Waffenexperte reagierte plötzlich auf den fremdartigen Geruch und drehte sich ruckartig auf den Rücken. Als er den Medibot erkannte, war es mit der Ruhe allerdings schnell vorbei und er versuchte sich erneut energisch zu befreien, bei dem Handgemenge rutschte das Tuch von seinem Gesicht.

Will brachte sich schleunigst in Sicherheit und beobachtete aus sicherer Entfernung das Schauspiel.

„Schht, Ironhide! Ich tu dir doch nichts, ich möchte dich doch nur etwas sauber machen, oder möchtest du, dass Optimus dich so sieht.“, erklärte der CMO und zeigte ihm das Tuch, und presste es ihm erneut vor das schwarze Gesicht.

Der Waffenexperte stutze kurz, es dauerte etwas, bis er verstand, was Ratchet von ihm wollte.

Dann jedoch wurde er ruhiger und schaute sich sogar nachdenklich seine Hand an, mit der er versehentlich wohl wo rein gefasst hatte.

Dann aber wurden Ironhides Optiken groß, ihm schien irgendetwas Wichtiges eingefallen zu sein.

„Nichhhht Krrannknstion.“, nuschelte er und versuchte sich abermals zu befreien, indem er sich wegdrehte. Ratchet aber fasste kraftvoll zu und hinderte ihn so energisch daran und hoffte, dass das Mittel baldigst wirken möge.

Wenige Sekunden später wurde der Waffenexperte zunehmend schläfriger und war bald darauf gänzlich weggetreten.

Ratchet rief Will zu sich und erklärte ihm, dass er Ironhide ein flüchtiges Medikament zur Inhalation verabreicht hätte und er jetzt erst einmal für längere Zeit in künstlicher Stasis verweilen würde. Der Major wunderte sich, weil der CMO zuvor gesagt hatte, dass es nicht gut wäre, wenn Ironhide in seinem jetzigem Zustand betäubt werden würde. Der Medibot klärte den Soldaten auf, dass sich dies nur auf Injektionen bezog und bei der Inhalation nur sehr geringe Mengen des Wirkstoffes ins Energon übergingen. Das Problem war nur, dass Ironhide diese Methode eigentlich überhaupt nicht vertrug und sich bei jedem Versuch der Anwendung bis dato heftig übergeben hatte. Dann verstand Will natürlich auch, warum sich der Medibot jetzt doch noch für diese Art der Sedierung entschieden hatte. Ohne Betäubung wäre es wohl ziemlich schwer bis nahezu unmöglich gewesen, den sturen und zugleich störrischen Waffenexperten in seinem jetzigem Zustand zurück nach Diego Garcia zu bringen.

„Geh du bitte zurück zu Optimus, ich werde mich so lange um unseren Flüchtling kümmern. Ihr beiden müsst irgendwoher einen Anhänger oder ähnliches auftreiben, damit wir unser Dornröschen zurück nach Diego Garcia bringen können.“, bat der Medibot den Major, der zustimmte und sich auf den Rückweg machte.

Will fragte sich nur, wo sie um diese Uhrzeit einen Anhänger auftreiben sollten. Das glich schon fast einer „Mission Impossible“, dachte er und gähnte herzhaft. Sein Bett rief bereits lautstark nach ihm, aber der Abend schien noch lange nicht zu Ende zu sein. Er drehte sich noch einmal um und sah, wie Ratchet damit beschäftigt war, Ironhide zu säubern. Will schüttelte sich, um die Aufgabe beneidete er den CMO wahrlich nicht. Es reichte ihm schon völlig, wenn sich seine eigene Tochter übergab und Sarah nicht da war.

Was tut man nicht alles für einen guten Freund ?

Das Chap ist eher ein Lückenfüller, aber das Nächste wird dafür umso krasser *hust*.
 

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Kurze Zeit später erreichte Will bereits Optimus, der es sich auf dem Boden gemütlich gemacht hatte.

„Hi, alles soweit wieder in Ordnung mit dir?“, fragte der Major besorgt und schaute den Prime an. Von Ironhides versehentlichem Schlag sah man dem Anführer glücklicherweise nichts mehr an, der CMO hatte mal wieder ausgezeichnete Arbeit geleistet.

Optimus nickte und fragte seinerseits mit fast normaler Stimme nach Ironhides Befinden.

Will erklärte ihm, dass sich Ratchet um ihn kümmerte und ihn außerdem ruhig gestellt hatte. Nähere Einzelheiten ersparte er dem Anführer allerdings, und kam dann gleich auf das Thema Anhänger zu sprechen.

„Woher sollen wir denn um diese Uhrzeit einen her bekommen?“, fragt der Prime und kratzte sich ratlos an seinem Kinn.

„Selbst wenn wir eine Spedition ausfindig machen sollten, stellt sich da noch die berechtigte Frage, ob die uns mir nichts dir nicht einen ihrer Hänger ausleihen.“, seufzte der Major und ließ den Kopf resigniert hängen.

„Komm, Will, wir müssen es trotzdem versuchen. Ratchet und Ironhide verlassen sich schließlich auf uns, und Aufgeben kommt überhaupt nicht in Frage. Obwohl ich gut verstehen kann, dass du nach dem gestrigen Abend nur noch nach Hause möchtest.“, sagte Optimus und sah dabei den Soldaten mitfühlend an.

Will sah ungläubig auf seine Uhr und erschrak für kurze Zeit, es war schon kurz vor vier Uhr. Aber es half alles nichts, herum jammern hatte meist noch keinem weitergeholfen. Augen zu und durch, außerdem war er zum Glück nicht alleine, und gemeinsam würden sie schon einen Weg finden, um Ironhide sicher und gleichzeitig schnell zurück nach Diego Garcia zu bringen.

„Du hast wie so oft recht, Großer. Lass es uns anpacken, und hoffentlich ist uns Primus gnädig gestimmt. Ich meine sogar, dass ich vorhin, nur wenige Meilen von hier entfernt, eine kleine Spedition gesehen hätte.“

„Das wäre ja zu schön, um wahr zu sein, lass uns schnell dort hinfahren und nachsehen.“, sagte Optimus, transformierte sich in den auffälligen Peterbuilt Truck und öffnete nach kurzer Zeit Will auffordernd die Beifahrertür. Am Steuer saß ein schlanker blonder Mann mit kurzem Haar und einer auffälligen Lederjacke.

Der Major zögerte nicht lange und stieg zu dem vermeintlichen Mann in den Truck, der sich daraufhin unverzüglich in Bewegung setzte. Will erklärte unterwegs dem Führer der Autobots, wie sie auf schnellstem Wege zu besagter Spedition kämen. Glücklicherweise hatte sich Will nicht geirrt und bereits nach wenigen Minuten erreichten sie ihr Ziel. Der Major wäre Optimus vor Freude fast um den Hals gefallen, besann sich aber dann doch eines besseren, und ließ es bleiben. Es wusste schließlich nicht, wie der letzte Prime auf so eine Geste reagieren würde, und in Verlegenheit wollte er ihn auf gar keinen Fall bringen.

Zischend hielt das auffällige Fahrzeug vor einem durch Zerfall bereits stark gezeichneten hohen Maschendrahtzaun, der zusätzlich Stacheldraht als unüberwindbaren Abschluss besaß. Auch das restliche Gelände hatte bereits sichtbar die besten Jahre hinter sich gelassen und wirkte sehr marode und verwahrlost. Aber auf dem betoniertem und ziemlich verwilderten Hof der Spedition standen zwei noch relativ neue und sogar überdachte Anhänger. Will grinste und schaute Optimus fragend an, der ihm zunickte.

Beide stiegen schnell aus und suchten gemeinsam eine Nachtglocke oder ähnliches. Hoffentlich war auf dem Gelände überhaupt noch jemand anwesend, so einfach mitnehmen wollten sie den benötigten Hänger auch nicht. Wobei es für Optimus natürlich kein Problem wäre, das stark verwitterte Tor mit Hilfe seiner Energonschwerter zu öffnen. Aber nichts stand dem Prime ferner, als die Zerstörung von fremdem Eigentum, außerdem würde das Ganze höchstwahrscheinlich ein übles Nachspiel haben, wenn Galloway davon erfahren würde. Der Mann wartete ja nur auf den kleinsten Fehltritt seitens der Autobots, um sie möglichst schnell vom Planeten verbannen zu können.

Leider war nirgends eine Schelle zu finden, oder sie war durch das scheinbar nie zurück geschnittene Grünzeugs einfach nur nicht auffindbar. An einer Stelle des Zaunes war jedoch ein Loch, und da Will kleiner als der Prime war, zwängte er sich mit Optimus` Hilfe hindurch. Der Major wollte zu dem sich auf dem Grundstück befindendem Haus und hoffte, dort jemanden ausfindig machen zu können.

Vorsichtig erkundete der Soldat nebenbei das Gelände und erschrak plötzlich furchtbar, als völlig unerwartet ein riesiger Hunde bellend und zähnefletschend auf ihn zu gerannt kam. Für den Major war es gänzlich unmöglich, das rettende Loch im Zaun zu erreichen und sich so in Sicherheit zu bringen, darum rannte er schnurstracks auf den Anhänger zu, während der Prime versuchte, die Aufmerksamkeit des Tieres auf sich zu ziehen. Glücklicherweise gelang es Optimus und Will schaffte es so, sich auf dem Dach das Hängers in Sicherheit zu bringen.

Auf einmal erklang ein gellender Pfiff und ein Mann, der offensichtlich nur mit einem Bademantel bekleidet war, trat aus dem ebenfalls stark verwahrlosten, kleinem Häuschen.

„Hierher, Sammy!“, rief der Mann, das laut bellende Tier. Der Hund ließ von dem Zaun, hinter dem ein blonder Mann stand, ab. Dann lief er auf seinen Besitzer zu, der Mann fasste den Rottweiler an dessen Halsband und nahm ihn an die Leine.

„So, und jetzt kommen Sie vorsichtig von dem Dach des Anhängers herunter, und machen sie bloß keine Dummheiten, sonst lass ich den Hund wieder los und ich möchte nicht wissen, wie sie danach aussehen werden.“, drohte der Besitzer und sah in besagte Richtung.

„Schon gut, ich komme ja schon herunter. Machen sie bitte keine Dummheiten.“, versuchte Will den Mann zu besänftigen, während er das tat, was der Mann von ihm verlangte. Nach wenigen Sekunden stand er wieder auf festem Boden, schaute zunächst kurz zu Optimus herüber und ging dann aber auf den Mann zu.

„Was machen sie hier auf meinem Grund und Boden, dafür hätte ich sie erschießen können, wissen sie das eigentlich?!“, schimpfte der Hundehalter und sah Will zornig an.

„Es tut mir sehr leid, mein Freund und ich konnten leider keine Türglocke entdecken-...!

„Und darum brechen sie hier einfach ein, oder wie?“, unterbrach ihn der Mann sofort.

„Ja..., öhm, Nein. Wie haben einen Notfall, und brauchen dringend einen überdachten Anhänger...-“

„Sie geben es also zu, dann kann ich ja gleich die Polizei rufen.“, unterbrach ihn der Besitzer zum zweiten Mal und wollte gerade zurück in Richtung Haus eilen, um die Ordnungshüter zu alarmieren.

Will verdrehte die Augen im Kopf, jetzt würde er womöglich auch noch im Gefängnis landen, das wurde ja immer besser. Optimus war zu weit entfernt, um etwas tun zu können, also musste der Major seinen Hals selber aus der Schlinge ziehen.

„Warten Sie bitte. Lassen Sie mich wenigsten versuchen zu erklären, warum wir das getan haben.“, bat Will den Mann, und hoffte auf dessen Gehör.

Natürlich konnte er mit Hilfe des Primes fliehen, aber der Mann war schließlich auch nicht blöde und erkannte Will höchstwahrscheinlich wieder, und natürlich auch Optimus` sehr auffälligen Altmode. Da wäre der Ärger nahezu vorprogrammiert.

„Gut, ich höre.“, sagte der Mann, „Ich bin schließlich kein Unmensch, aber auf die Erklärung bin ich mehr als nur gespannt.“

Der Hund knurrte Will ungehalten an, und fletschte unterstützend dazu seine spitzen Zähne.

„Wir kommen von einem privaten Zirkus und die Achse eines unserer Anhänger ist vor zwei Stunden leider gebrochen. In dem Anhänger befindet sich eine hochtragende Elefantenkuh, die wegen Komplikationen schnellstens in eine Tierklinik gebracht werden muss.“, log Will, aber die Wahrheit konnte er dem Mann ja schlecht sagen.

„Das soll ich ihnen abnehmen? Sie wollen mir wohl einen Bären aufbinden, was?“

„Eigentlich ist es eher ein Elefant, und sie sind doch tierlieb, oder?“, versuchte der Major zu retten, was noch zu retten war.

„So kommen wir nicht weiter. Sie brauchen also einen Anhänger, wofür auch immer?“, grinste der Mann den vermeintlichen Einbrecher an.

Will nickte nur und wusste nicht so ganz, worauf der Mann hinaus wollte.

„Gut, der Truck, der da vor dem Zaun steht, gefällt mir sehr und ich schlage ihnen daher ein Geschäft vor. Ich borge ihnen den Anhänger und im Gegenzug dazu leihen sie mir für einen Tag ihren fahrbaren Untersatz, einverstanden?“, schlug der Mann vor und lächelte den Major erwartungsvoll an.

Will fiel beinahe die Kinnlade herunter, damit hätte er jetzt überhaupt nicht gerechnet. Sie würden also tatsächlich den Hänger bekommen, obwohl der Besitzer ihm die abenteuerliche Story nicht abgekauft hatte. Aber der große Haken an der Sache war, dass Optimus dafür bezahlen musste.

„Der Truck gehört nicht mir, sondern meinem Freund. Aber wir können ihn gerne fragen, ob er dazu bereit wäre.“, antwortete Will. Ihm war überhaupt nicht wohl bei der Sache, und der Mann erschien ihm auch nicht gerade vertrauenerweckend.

„Gute Idee, dann lass uns mal zu deinem Freund herüber gehen.“, sagte der Hundehalter und sah Will fordernd an.

Am Tor angekommen, grüßte der Mann Optimus sogar freundlich, öffnete das Tor und signalisierte ihm, dass er den Truck hineinfahren sollte. Der vermeintliche Mann grüßte zurück, sah den Major anschließend aber mehr als fragend an. Will erwiderte den Blick des Führers der Autobots nur verlegen und bat ihn ebenfalls per Handzeichen, auf den Hof zu fahren, was dieser dann auch tat.

Als der Altmode unmittelbar vor den Anhängern anhielt, bat Will den Mann freundlich darum, seinen Freund aufklären zu dürfen. Der Besitzer war sofort einverstanden. Er hatte eh nur noch Augen für den auffälligen Truck und begutachtete ihn neugierig von allen Seiten.

Der Major stieg zu Optimus in die Fahrerkabine und erklärte ihm die Sachlage. Der Prime blieb sehr gelassen und ruhig. Er wollte nur gerne wissen, wozu der gute Mann „ihn“ ausleihen möchte. Darum stiegen sowohl Optimus als auch Will aus und wollten den Mann diesbezüglich fragen.

Der schüttelte beiden vermeintlichen Männern zunächst die Hand, stellte sich dann als James Hewitt vor und erklärte, dass fast alle Spediteure aus der näheren Umgebung einmal im Jahr einen Wettbewerb veranstalteten, bei dem die beste und natürlich auch schönste Zugmaschine dekoriert werden würde. Zu gerne würde der Mann den Preis auch einmal sein Eigen nennen dürfen, aber bis jetzt war ihm dies leider nicht vergönnt gewesen. Sein Betrieb warf schon seit Jahren nur noch wenig Gewinn ab, da saß natürlich kein neuer Truck mehr drin. Optimus und Will sahen sich kurz in die Augen und der Prime versprach dem überglücklichen Mann, ihm den Gefallen zu tun. Im Gegenzug würde James den heutigen Vorfall vergessen und ihnen natürlich einen seiner beiden Hänger ausleihen. Will ließ seinen Ausweis und einen Geldbetrag als Pfand zurück, und nachdem Mr. Hewitt mit Hilfe seines Handys noch schnell ein paar Bilder von dem Peterbuilt Truck geschossen hatte, kuppelten alle drei gemeinsam den Anhänger hinter die Zugmaschine und Optimus, der sich als Oliver vorgestellt hatte, und Will verließen das Gelände und fuhren zurück zu Ratchet und Ironhide.

„Also darf ich jetzt demnächst Ausstellungsstück spielen und zeigen, was sonst noch so in mir steckt?“, seufzte Optimus und schaute Will fragend an.

„Sieht wohl leider ganz danach aus, tut mir echt leid, aber eine andere Möglichkeit gab es leider nicht.“, entschuldigte sich der Major bei seinem Vorgesetzten.

„Es gibt schlimmeres, würde ich sagen. Ich werde es wohl irgendwie überleben. Hauptsache, wir können Ironhide endlich zurück nach Diego Garcia bringen. So einen Abend, oder besser gesagt Nacht, brauchen wir alle wohl so schnell nicht wieder.“, stellte der Prime wahrheitsgemäß fest und der Major nickte nur zustimmend.

Optimus erkundigte sich, als sie sich in Reichweite befanden, bei dem CMO nach dem Befinden des Waffenexperten und zum Glück war er stabil und schnarchte ziemlich laut vor sich hin.

Wenige Minuten später trafen Will und Optimus endlich ein, nachdem er vom Anhänger befreit worden war, transformierte sich der Prime und beging mit Will auf seiner Schulter das Maisfeld, wo sie kurze Zeit später auch ihre beiden Freunde fanden.

Ratchet saß im Schneidersitz auf dem Boden und hatte scheinbar gedöst, denn er sah sie nur ziemlich irritiert an. Ironhide lag auf der Seite, seine Hände waren auf dem Rücken mit Starrefesseln fixiert worden, und rührte sich nicht. Will sah Ratchet sichtlich entsetzt an und dieser erklärte ihm, dass er das auch nicht gerne getan hätte, aber solange der Waffenexperte nicht Herr seiner Sinne sei, sei es einfach unumgänglich gewesen.

Das musste auch der Major einsehen, denn Dummheiten hatte Ironhide an dem Abend mehr als genug gemacht, darüber hätte man ohne Probleme ein Buch schreiben können.

Optimus setzte Will vorsichtig ab und der ging direkt zu seinem schwarzen Freund herüber, sah ihn nachdenklich an und strich ihm dann sanft über den Kopf.

Der Prime erzählte währenddessen dem CMO die Kurzfassung von ihrem kleinen Abenteuer, worüber Ratchet nur mit den Kopf schütteln konnte.

Dann zogen die beiden Autobots ihren betäubten Freund vorsichtig vom Boden hoch und Optimus trug ihn in Richtung Straße, wo sich der Anhänger befand.

Ratchet bot Will seine Hand an, die der mittlerweile verständlicherweise ziemlich übermüdete Major dankend annahm.

Der CMO erreichte mit seiner deutlich leichterem Fracht natürlich wesentlich früher den Anhänger, setzte den Menschen vorsichtig dort ab und ging dem Prime entgegen, um ihn gegebenenfalls helfen zu können.

Der Major öffnete währenddessen schon einmal die Plane von dem Hänger. Kurze Zeit später trafen auch die beiden Autobots mit ihre lebendigen Fracht ein und Optimus legte den sich in künstlicher Stasis befindenden Waffenexperten so vorsichtig wie möglich auf die Ladefläche.

„Ich glaube, er sollte demnächst besser nur noch die halbe Energonration zugeteilt bekommen, der wird ja immer schwerer.“, stöhnte Optimus ziemlich angestrengt schnaufend.

„Das ist glaube ich keine so gute Idee, wenn Ironhide Hunger hat wird der nämlich richtig unausstehlich.“, entgegnete der CMO.

„Über das Problem können wir auch noch ein Andermal reden. Jetzt sollten wir erst mal zusehen, dass wir alle schnellstens zurück nach Diego Garcia kommen.“, sagte Optimus und transformierte sich in seinen Altmode.

Ratchet und Will befestigten den Anhänger an dem Truck und zurrten den friedlich schlummernden Autobot fest, damit er für die Fahrt ordnungsgemäß gesichert war.

Zusätzlich verkabelte Ratchet den Waffenexperten, damit er ihn während des Transportes besser überwachen konnte.

Nach gut einer halben Stunde Fahrt erreichten sie die Fähre und setzten nach einer weiteren halben Stunde mit ihr nach Diego Garcia über.

Die Sonne gewann bereits stark an Kraft und tauchte die Insel in ein herrliches gelbrotes Licht, als der Krankenwagen und der Peterbuilt Truck sich endlich fast unmittelbar vor ihrem Ziel befanden.

Die letzte Kurve vor der Militärbasis wurde genommen und unmittelbaren vor der Krankenstation stoppte die Kolonne.

Ratchet transformierte sich und Will stieg sichtlich verschlafen aus dem auffälligem Truck, er gähnte herzhaft und war scheinbar auf den letzten Metern der Heimfahrt doch noch eingeknickt. Wer sollte ihm das nach all den Strapazen verübeln?

Schnell hatten der CMO und der Soldat Optimus von dem Hänger befreit, woraufhin sich der Anführer ebenfalls transformierte.

Gemeinsam waren sie gerade dabei Ironhide zu befreien, als plötzlich die Alarmglocken ertönten.

Eine eher unschöne Überaschung

Will hatte seinen sich noch immer in Stasis befindenden Freund vorsichtig von den Halteseilen befreit. Ratchet war jetzt gerade dabei, ´Hides Starrefesseln zu lösen, denn der schwarze Autobot machte keinerlei Anstalten, baldig zu erwachen. Der CMO befand es darum nicht mehr für nötig, ihn weiterhin zu fesseln, außerdem würden die Fesseln beim Transport hinderlich sein.

Optimus wartete währenddessen neben dem Anhänger, für zwei Autobots wäre in ihm ohnehin kein Platz gewesen und er wollte Ratchet auch nicht unnötig bei seiner Arbeit stören.

Sie hatten beschlossen, Ironhide gemeinsam zur Krankenstation zu schleppen, sobald der CMO seine Arbeit beendet haben würde. Der Weg dorthin war nicht gerade kurz, und der Waffenexperte wog leider so einiges.

Doch plötzlich erschreckte, das laute Schrillen der Alarmglocken die zwei Autobots, sowie auch den Menschen.

Optimus sah gen Himmel und versuchte per Scan zu erfahren, was sich da womöglich gerade anbahnte. Aber er erhielt leider keine brauchbaren Daten und hoffte, dass es sich lediglich um einen von Prowls verrückten Probealarmen handeln würde. Normalerweise ließ der Cyberninja am Ruhetag eigentlich nochmal Gnade vor Recht ergehen und gönnte allen ihren freien Tag, aber vielleicht hatte er es sich diesmal anders überlegt.

Aber besser das, als wenn wirklich die Decepticons im Anmarsch wären. Der Zeitpunkt für einen „richtigen“ Angriff könnte ungünstiger nicht sein.

Der vermeintliche Angriff würde die Autobots arg in Verlegenheit bringen, zumal die Basis zurzeit nicht voll besetzt war und außerdem einer der wichtigsten Krieger kampfunfähig war.

Unruhig verlagerte der Prime sein Gewicht von einem Bein auf das andere. Wäre er ein Mensch, hätte man meinen können, er müsste dringend wohin.

Hastig beendete der Medibot seine Arbeit und zusammen mit Optimus, der versuchte trotz der Ernsthaftigkeit der Lage einen kühnen Kopf zu bewahren, zogen beide Ironhide schnell und darum wenig sanft von der Ladefläche. Sie legten dann jeweils einen Arm des Waffenexperten über ihre Schulter und hielten in zusätzlich gut fest, damit er nicht wegrutschen konnte. `Hide hing wie ein nasser Sack zwischen den beiden Autobots und schnarchte mit hängendem Kopf friedlich vor sich hin. Von dem was um ihn herum passierte, bekam er nichts mit.

„Verdammt, ist das jetzt ein echter Alarm?“, fragte Will fluchend. Seine Schläfrigkeit war durch den Schock und die Angst vor einem möglichen Angriff der Decepticons wie weggeblasen.

„Ich hoffe, es ist lediglich ein Probealarm unseres sehr gewissenhaften Sicherheitsoffiziers, sonst Gnade uns Primus.“, seufzte Optimus und beobachtete, wie bereits die ersten Soldaten nach draußen strömten und die drei Autobots zunächst aber nicht zu bemerken schienen. Schnell eilten die dank ihrer Kleidung gut getarnten Menschen weiter in Richtung der Hangars, wo sich ihre Waffen und Fahrzeuge befanden.

„Lass uns Ironhide so schnell wie möglich von hier wegbringen. Wir sitzen hier sonst gleich so oder so wie auf dem Präsentierteller, egal ob es ein echter Angriff ist, was ich bei Primus nicht hoffe, oder ob es nur mal wieder das Werk von Prowl ist, der testen möchte, ob auch alle pünktlich aus ihren Betten kommen.“, befürchtete Ratchet und Optimus nickte ihm zustimmend zu. Schnell setzten sich beide mit dem Waffenexperten im Schlepptau in Richtung Krankenstation in Bewegung. Will folgte ihnen mit eiligen Schritten, doch sehr weit kamen sie nicht.

Denn plötzlich liefen ihnen, aus den sich in derselben Richtung befindenden Autobotwohnanlagen, fast alle noch fehlenden, sich auf Diego Garcia stationierten Transformer, entgegen.

Allen voran ein säuerlich dreinschauender Sideswipe, der nichts mehr hasste, als wenn es jemand wagte, seinen Schönheitsstasis zu unterbrechen. Ihm unmittelbar folgten Chromia und ihre Schwester Arcee, sowie Bumblebee.

Der gelbe Scout hatte Sam auf seiner Schulter sitzen, Mikaela hatte sich mit den anderen Zivilisten in die Bunkeranlagen begeben.

Bevor sie Ratchet, Optimus und Ironhide erreichen konnte, ertönte durch die Lautsprecher eine laute und zugleich bedrohlich klingende Durchsage, die aber auch für Erleichterung sorgen könnte.

„Achtung, Achtung, dies ist ein Fehlalarm und derjenige, der ihn ausgelöst hat, darf sich dafür bei mir persönlich verantworten!“, erklang die Durchsage eines vermeintlich zornigen Sprechers.

Jeder der Anwesenden hielt inne und hörte gebannt der Stimme des Sicherheitsoffiziers zu.

Große Erleichterung machte sich breit, die Anspannung entwich wie ein Vogel, der sich sanft in die Lüfte erhob und davon flog.

Zeitgleich bemerkten aber natürlich auch die Bots, die nicht mit beim Bowling waren, Optimus und Ratchet, die Ironhide zu stützen schienen und natürlich auch Major Lennox. Ungläubige Blicke trafen sowohl den CMO, als auch den Führer, und beide wussten nicht so recht, was sie sagen sollten. Ihr Plan, den Waffenexperten unbemerkt auf die Krankenstation zu bringen, löste sich geradezu buchstäblich in Luft auf.

Fast alle starrten sie neugierig an, lediglich Bumblebee guckte entsetzt und verlegen zugleich gen Boden. Er wusste nicht so recht, wie er sich verhalten sollte. Sam erging es nicht anders und der junge Mann hoffte, dass entweder Optimus oder auch Ratchet eine passende Erklärung einfallen würde, warum sie um diese Uhrzeit den Waffenexperten scheinbar zuerst per Anhänger kutschiert hatten, und ihn jetzt wie einen nassen Sack durch die Gegend schleiften.

Gerade als Optimus Blickkontakt zu den neugierig dreinschauenden Autobots aufgenommen hatte, und bereits den Mund zum sprechen geöffnet hatte, kamen plötzlich und unerwartet zwei wesentlich kleinere Transformer angeflitzt und blieben unmittelbar vor dem Trio grinsend stehen.

Die eh schon vorherrschende Verwirrung wurde natürlich so noch größer, und fragende Blicke wanderten hin und her.

Will befürchte das Schlimmste, er wusste dass die Zwillinge zu fast allem fähig waren und mit Ironhide, der sie kürzlich erst verpfiffen hatten, noch eine Rechnung offen hatten. Der Major brodelte innerlich und er hasste es, unfähig zusehen zu müssen, wie sein großer schwarzer Freund höchstwahrscheinlich ordentlich eine hinein gewürgt bekam, die er so schnell nicht vergessen würde.

Rache war ja okay, aber doch bitte nicht ausgerechnet jetzt und heute, dachte Will entsetzt. Der Zeitpunkt dafür war mehr als nur ungünstig.
 

Nachdem Skids und Mudflap ihren Auftritt lange genug genossen hatten, schritten sie nun zur Tat. Chaos verursachen gehörte schließlich zu ihrer Spezialdisziplin, und die Beiden hatte einen Ruf zu verteidigen. Auch wenn ihre geplante Aktion ihnen wohl sicherlich mehrere Tage Arrest einbringen würde. Aber das war den Teenagerbots egal, so eine Gelegenheit konnten und wollte sie sich nicht entgehen lassen und sie hatten sich deshalb die ganze Nacht abwechselnd wach gehalten.

„What shall we do with a drunken Ironhide? What shall we do with a drunken Ironhide? What shall we do with a drunken Ironhide, early in the morning?“, sang Mudflap extra sehr laut, aber dafür auch um so schiefer, und schaute dabei grinsend in die einzelnen ungläubig dreinschauenden Gesichter der anderen Autobots.

Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich, Optimus fasste sich mit seiner freien Hand fassungslos in sein Gesicht und schüttelte den Kopf. Ratchet fiel die Kinnlade herunter und seine Optiken weiteten sich. Lennox war unfähig irgendwas zu sagen oder zu denken und hoffte nur, baldigst aus diesem horrormäßigem Albtraum zu erwachen.

Bumblebee fiepte kurz entsetzt auf und sah Sam hilfesuchend an, aber der war mit der Situation ebenfalls überfordert.

Die unwissenden Bots starrten natürlich verwirrt, aber zugleich auch neugierig zu Ironhide herüber. Sideswipe und Chromia konnten sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, denn irgendwie war die ganze Situation so grotesk, dass sie schon irgendwie wieder lustig wirkte.

Ein scharfer Blick von Optimus und dessen Räuspern, ließ beide aber schnell wieder ernst werden.

Die ersten Soldaten kamen jetzt ebenfalls hinzu und stellten sich neugierig zu ihren großen Kameraden, den mechanischen Wesen. Auch sie wollten natürlich gerne wissen, was hier gerade gespielt wurde, zumal die unmittelbare Gefahr ja vorerst gebannt war.

Gerade als Optimus dachte, dass es nicht schlimmer für Ironhide werden konnte, sang Mudflap, nachdem er zusammen mit seinem Bruder die Situation sichtlich ausgekostet hatte, fröhlich weiter.

„Pull out the plug and wet him all over!“, gab der kleine Bot seinem Bruder das vereinbarte Startzeichen und dieser holte irgendetwas hinter seinem Rücken hervor.

Mit Schwung schleuderte Skids eine ordentliche Ladung Wasser, das sich in einem größerem Eimer befunden hatte, in das Gesicht des Waffenexperten.

Der erwachte, regte sich daraufhin und schüttelte als erstes seinen klitschnassen Kopf. Das Betäubungsmittel, was Ratchet ihm aufgezwungen hatte, schien anscheinend leider nur noch wenig Wirkung zu besitzen.

„Oh, nicht schon wieder!“, stöhnte Ratchet und verstärkte schnell seinen Griff, um Ironhide fester halten zu können.

Er wies Optimus gleichzeitig leise an, ja darauf aufzupassen, dass Ironhide nicht erneut stiften ging.

Die Zwillinge standen derweil lachend und prustend da und konnten sich kaum wieder beruhigen.

„Seid ihr Zwei eigentlich bekloppt? Was soll der verdammte Mist?“, fauchte Will wütend. Ironhide lächerlich zu machen, war ja schlimm genug, aber ihn jetzt auch noch mit einer Ladung Wasser aufzuwecken ging entschieden zu weit. Der Major hatte diese Nacht einfach zu viel erlebt und durchgemacht und es nahm alles einfach kein Ende. Und dann jetzt noch die Aktion von diesen total verrückten Teenagerbots. Das war einfach zu viel für die Nerven des Mannes und er machte sich jetzt erst einmal gehörig Luft.

Noch bevor die immer noch schadenfroh grinsenden Zwillinge antworten konnten, war der Waffenexperte wieder mehr oder weniger bei Besinnung und schaute sich mit zusammengekniffenen Optiken sichtlich verwirrt um.

„Ist der wirklich betrunken? Oder ist das nur ein weiterer blöder Streich seitens unser beiden kleinen Spaßvögel hier?“, fragte Sideswipe neugierig nach, und schaute in Richtung der besagten Bots.

„Von wegen, der ist wirklich hackebreit. Nich´ wahr, Hidchen?“, stichelte Mudflap und versuchte so den Waffenexperten zu provozieren, damit er hoffentlich, wie so oft, wenn er wütend wurde, ihn anschnauzte. Dadurch würde er natürlich unweigerlich verraten, dass er wirklich stark angetrunken war. Denn soweit konnten selbst die beiden eher etwas unterbelichteten Zwillinge denken.

Wut, Neugierde und Panik

An dem Chap habe lange gebastelt, ich hoffe es gefällt euch?
 

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Genau in dem Moment kam zu allem Unglück natürlich auch noch Prowl um die Ecke gebogen und ließ Ratchet, Optimus und natürlich auch Will zeitgleich im Chor leise aufstöhnen. Der immerzu disziplinierte und noch dazu sehr pingelig und korrekte Ninjabot stapfte mit wütendem Gesichtsausdruck und eiligen Schrittes auf die Gruppe zu und blieb dann sichtlich geladen unmittelbar vor ihr stehen.

„Wer von euch hat den Alarm ausgelöst?“, fragt er zornig in die Runde.

Dabei bemerkte er natürlich auch den Prime und den CMO, die gemeinsam den Waffenexperten scheinbar stützen mussten.

„Was ist mit Ironhide los? Hat der sich beim aufstehen den Fuß verstaucht, oder warum braucht er Hilfe beim stehen?“, hakte Prowl säuerlich nach.

Ratchet und Optimus sahen den Steller der Fragen zuerst nur wie ein Auto an und schauten dann gleichzeitig schnell in die Luft und hofften durch diese Aktion wohl etwas Zeit zu gewinnen, um sich währenddessen schnell eine gute Ausrede einfallen zu lassen.

Nachdem Prowl von niemanden Antworten erhielt, sondern ihn lediglich alle nur merkwürdig anstarrten, ging der lautloseste Kämpfer Cybertrons ein paar Schritte auf den Waffenexperten zu, um der Sache selber auf den Grund zu gehen. Um die Beantwortung seiner ersten Frage würde er sich später kümmern, zuerst wollte er wissen, was mit dem Waffenexperten los war. Denn irgendetwas war hier so faul, dass es schon fast bis zum Himmel stank. Aber das wollen wir doch mal sehen, dachte er sich, stellte sich nun fast unmittelbar vor Ironhide und schaute fragend zu ihm auf.

Ironhide erkannte den kleinen Ninja scheinbar nicht, denn er guckte mit leicht schief gestelltem Kopf zwar in die entsprechende Richtung, reagierte aber nicht auf ihn und sagte außerdem keinen Ton.

Seine Optiken wirkten irgendwie teilnahmslos und schienen, als würde er durch ihn hindurchsehen, fand Prowl.

„Du willst wissen, was er hat?“, kicherte Mudflap und fing sich für den Kommentar einen vernichtenden Blick von Will ein, was der SIC der Autobots aber zum Glück nicht sehen konnte, da er mit dem Rücken zu dem Major stand.

„Rede hier nicht lange herum, sondern klär mich lieber auf. Scheinbar ist hier sonst keiner bereit, das zu tun.“, befahl der Sicherheitsoffizier dem Zwilling schon beinahe und sah sich dabei wütend um.

Als der kleine Bot gerade antworten wollte, fing plötzlich Ironhide an zu kichern. Zunächst noch sehr leise, aber dann stetig lauter werdend.

„Pssst, sei bloß still, Dummkopf.“, flüsterte ihm Ratchet leise zu und schüttelte ihn ordentlich durch.

Aber davon ließ sich der schwarze Autobot nicht beruhigen oder gar zurückhalten, und kicherte fröhlich weiter. Optimus trat ihm dann aus purer Verzweiflung, aber so sanft wie nur eben möglich, auf den Fuß, wodurch der Waffenexperte zwar endlich verstummte, aber leider auch munterer zu werden schien. Er versuchte sich dem Haltegriff seiner beiden Freunde zu entziehen, indem er sich energisch zur Wehr setzte.

„Lasscht misch Loschh-“, knurrte Ironhide, als es ihm aus eigener Kraft nicht gelingen wollte, sich zu befreien. Zum Glück reagierte Ratchet sehr schnell, hielt Ironhide schnell seine freie Hand vor den Mund und verhinderte so, dass er noch mehr sagen konnte.

Sideswipe und die beiden Fembots waren völlig irritiert und guckten sich zunächst nur sprachlos an und verfolgten dann gebannt das weitere Geschehen.

Bee und Sam, die natürlich wussten, was mit `Hide los war, befürchteten allerdings das Schlimmste. Aber irgendwie erging es ihnen, wie Zuschauer bei einem Verkehrsunfall: man wollte eigentlich nicht hinsehen, musste es aber irgendwie trotzdem.

Die zuschauenden Soldaten tuschelten leise miteinander, irgendetwas schien mit dem schwarzen Waffenexperten nicht zu stimmen, aber niemand wagte es, etwas laut auszusprechen.

Plötzlich schrie Ratchet laut auf, steckte sich einen Finger in den Mund und ließ dadurch reflexartig den Waffenexperten los. Energon war zuvor von der Verletzung auf seine Brust getropft.

Ironhide nutze sofort die Gunst der Stunde und versuchte, wild um sich schlagend, ein weiteres Mal Reißaus zu nehmen.

Optimus fuhr seine schützende Kampfmaske hoch und verlor deswegen wichtige Sekunden. Er wollte sich aber verständlicherweise auch nur ungern ein zweites Mal sein Gesicht verschönern lassen. Der Prime versuchte zwar noch den schwarzen Autobot im Nachfassen zu erwischen, aber leider vergebens. Ironhide gelang erneut die Flucht.

`Hide rannte als erstes fast Prowl über den Haufen, der konnte sich aber in letzter Sekunde vor dem scheinbar außer Rand und Band geratenem Waffenexperten in Sicherheit bringen.

Ratchet versuchte sich derweil notdürftig zu verarzten, denn Energon war für Menschen hochgradig ätzend und er wollte niemanden gefährden.

Optimus eilte so schnell er konnte hinter dem flüchtigen Autobot her und holte ihn auch nach kürzester Zeit ein, denn zum Glück war der Waffenexperte auf Grund des übermäßigen Alkoholkonsums immer noch stark gehandicapt und stolperte mehr, als das er lief.

Der Anführer riss den schwarzen und bulligen Transformer unsanft von den Füssen, der daraufhin schwer zu Boden stürzte. Während der Aktion rief der Prime Sides und Bee zu, sie mögen ihm doch bitte schnell zu Hilfe kommen.

Beide Autobots kamen angelaufen und waren sofort bereit, dem Prime dabei zu helfen, den wild um sich tretenden und schlagenden Ironhide zu bändigen, der zusätzlich auch noch sehr wütend knurrte.

Optimus bat Bee, die Starrefesseln von Ratchet zu holen, und Sides fasste schnell mit an. Gemeinsam versuchten beide, `Hide am Aufstehen zu hindern. Währenddessen war der gelbe Scout schnell los gerannt, um den besagten, dringend benötigten Gegenstand zu holen.

Was bei Primus ist nur in den gefahren?“, keuchte der silberne Autobot schwer, als er mit aller Kraft versuchte zu verhindern, dass der Waffenexperte sich erheben konnte. Optimus sah nur eine Möglichkeit darin, den wild gewordenen Autobot zu bändigen, legte sich mit seinem vollem Gewicht auf ihn und drückte ihn so zu Boden.

Dann beantwortete er die ihm gestellte Frage.

„Etliche Liter Bier und wer weiß was noch alles an alkoholischen Getränken.“, seufzte Optimus, der spürte, wie Ironhides Widerstand zum Glück langsam zu brechen schien, denn er wurde merklich ruhiger.

„Also stimmt dass, was die Twins behauptet haben?“, fragte Sideswipe entsetzt.

„Ich befürchte, diesmal leider schon.“, seufzte der Prime und erhob sich etwas von dem sich unter ihm liegendem Körper. Er wollte seinem Freund nicht mehr weh tun, als unbedingt nötig war.

Sides sah Optimus entsetzt an, verstand aber natürlich auch, dass der Prime Ironhide bei Prowl nicht in das offene Messer hatte laufen lassen wollen. Der Cyberninja verstand bei Fehltritten keinen Spaß. Jeder hatte sich schließlich genauso korrekt zu verhalten, wie er selbst. Der Waffenexperte dürfte sich demnächst sicherlich für sein Verhalten verantworten müssen. Denn diese Angelegenheit fiel eindeutig in Prowls Zuständigkeitsbereich.

Sideswipe hatte vor kurzem überlegt, mal mit seinem Partner Epps ein paar Bierchen zischen zu gehen, aber Ironhides Verhalten ließ ihm alle Lust darauf vergehen. Der spätere Preis für das Vergnügen war ihm eindeutig zu hoch. Der silberfarbene Autobot schwor sich, nie auch nur einen Tropfen Alkohol zu sich zunehmen.

Ratchet kehrte selbst mit den besagten Fesseln zurück, auf seiner Schulter saß ein verzweifelt dreinschauender Will Lennox. Seinen verletzten Finger hatte der CMO provisorisch verbunden und es trat glücklicherweise kein Energon mehr aus. Vorsichtig setzte er zunächst den Major ab, und kniete sich dann zu Ironhide, Sides und Optimus hinunter.

Der Waffenexperte hatte seine Optiken nur noch halb geöffnet, schnaufte aber dafür hörbar laut und gefährlich. Er regte sich mehr auf, als vermutlich gut für ihn war, dachte Ratchet besorgt.

Will ging lieber nicht zu nahe an seinen Freund heran, er war mehr als erschrocken über dessen unkontrolliertes Verhalten. Aber vielleicht fühlte sich Ironhide auch nur in die Ecke gedrängt und hatte einfach nur große Angst vor der ihm drohenden Krankenstation. Der Alkohol schien seinen Verstand und seine Wahrnehmung enorm zu beeinflussen.

Der Major schaute Ratchet an und versuchte ihn gestikulierend zu fragen, ob der CMO den Waffenexperten nicht erneut betäuben konnte. Der Medibot verstand ihn zwar, schüttelte aber als Verneinung sofort energisch den Kopf. Will seufzte, er hatte gehofft, dass sich das Problem auf diese Art und Weise hätte lösen lassen.

`Hide schnüffelte kurz, erkannte am Geruch seinen Partner und versuchte ihm leise beim Namen zu rufen. Der Major aber zögerte und wagte es nicht, sich seinem Freund zu nähern.

Wobei Ironhide überhaupt nicht zu verstehen schien, warum der Mensch nicht zu ihm kommen wollte. Abermals versuchte er dessen Namen auszusprechen, diesmal sogar etwas lauter.

Der Waffenexperte fühlte sich schlecht, alles schmerzte, und sein Prozessor schien bald zu explodieren. Irgendjemand hatte es scheinbar gewagt, ihn mit einer Ladung Wasser unsanft zu wecken und Optimus hatte ihn dann sogar noch getreten und zu Boden gerissen.

In ihm breiteten sich neben den lückenhaften und unverständlichen Erinnerungen, aber auch die Angst vor der Krankenstation weiter aus und er begriff trotz seines Zustandes, dass er keine Chance haben würde, Ratchets Reich zu entkommen. Ironhides Angst wurde immer mehr zur Panik und sein Spark begann zu rasen. Er begann plötzlich, schneller zu Atmen und auch stark zu zittern.

Dann verspürte er, wie ihm nacheinander seine Arme auf den Rücken gedreht wurden und die dann angelegten Starrefesseln sehr unangenehme Stromstöße an seinen Körper abgaben. Wo war nur Will? Er brauchte ihn jetzt, suchte seine Nähe und verzweifelte sichtlich daran, dass dieser ihn einfach nicht erhören wollte

„Will!“, ein drittes Mal versuchte `Hide verzweifelt, seinen Freund zu rufen und Kühlwasser lief ihm jetzt aus den Optiken und benetzte den Beton, auf dem er lag. Erschöpft fielen ihm bereits die Optiken zu, aber er wehrte sich energisch dagegen, in Stasis hinab zu gleiten und schüttelte seinen Kopf.

„Ganz ruhig Ironhide.“, sagte Optimus sanft und versuchte, seinen völlig neben sich stehenden Waffenexperten zu beruhigen, indem er ihm gut zuredete und ihn zugleich an der Schulter berührte.

Sideswipe wirkte ebenfalls sehr betroffen, er hatte bereits vieles in seinem lange andauerndem Leben erlebt. Aber einen weinenden Ironhide hatte er noch nie gesehen und war erstaunt, dass der scheinbar so harte Hund dazu überhaupt fähig war. Andererseits machte sein Moment der Schwäche ihn aber auch sympathisch und weniger unnahbar, dachte der von der Situation berührte, silberne Autobot.

Dem Major brach es fast das Herz, seinen Freund so leidend und verzweifelt zu sehen. Ironhide hatte scheinbar große Angst, es ging ihm nicht nur körperlich, sondern auch seelisch sehr schlecht und er musste ihm als sein Freund beistehen. ´Hide brauchte ihn jetzt einfach.

Er verdrängte daher seine Bedenken und auch die Furcht, dass ihn `Hide eventuell verletzten konnte. Will ging langsam auf seinen großen schwarzen Freund zu, kniete vor ihm nieder und wischte vorsichtig die Flüssigkeit aus seinem Gesicht. Ironhide spürte, dass ihn jemand, im für Transformer sehr empfindlichen Gesicht, berührte. Er öffnete mühsam seine Optiken, erkannte auf der kurzen Entfernung Will und lächelte ihn glücklich über sämtliche Gesichtsplatten an. Dann schluchzte er erleichtert auf.

„Bleib ganz ruhig. Alles wird gut, mein Dicker. Ich bin ja hier.“, sagte der Mensch zu dem schwarzen Roboter, den er seinen Freund nannte. Obwohl dieser ihm heute wirklich alles abverlangte.

Der Waffenexperte beruhigte sich, schniefte noch einmal und fiel dann völlig erschöpft in Stasis. Will lächelte ihn freundlich an und streichelte ihn noch einmal über seine eiserne Wange, bevor er gänzlich wegtrat. Als Ironhide zu schnarchen begann, stand der Major auf und sah Prowl schnell auf die kleine Gruppe zukommen. Scheinbar hatte er von den Twins bereits diverse Informationen erhalten und wollte jetzt den Rest in Erfahrung bringen.

Das konnte ja heiter werden, stöhnte der Major innerlich auf. Wenigstens `Hide würde von dem Donnerwetter nichts mehr mitbekommen.

„Ich will jetzt sofort wissen, was hier gespielt wird! Ich verlange eine Erklärung, und zwar auf der Stelle!“, schimpfte der Cyberninja und schaute alle Anwesenden, sogar Optimus Prime, wütend an.

Schlaf Hidechen schlaf...

Optimus atmete tief ein und sehr langsam wieder aus. Dann sah er zu dem vor Wut beinahe tobenden Sicherheitsoffizier herunter und beantwortete seine Frage.

„Die Kurzfassung teile ich dir gerne jetzt noch mit, aber die ausführliche Version dürfte ja hoffentlich bis heute Nachmittag Zeit haben.“, sagte der Prime sehr ruhig, aber mit einem Unterton in der Stimme, der keine Widerworte Seitens des kleineren, aber dafür umso aufgebrachteren Autobots duldete.

„Außerdem würde ich es sehr begrüßen, wenn wir die Sache ruhig und sachlich besprechen könnten.“, fügte er noch hinzu.

Prowl sah ihn nur sichtlich irritiert an, mit so einer Reaktion seitens des Führers hatte er nicht gerechnet. Der Prime ließ ihn fast wie einen Sparkling strammstehen, dabei war er der SIC dieser Einheit. Aber scheinbar war er der Einzige, den das hier vorherrschende Chaos zu stören schien.

Als er gerade eine, für ihn passende, Antwort geben wollte, spürte er plötzlich Ratchets Hand auf seiner Schulter. Überrascht sah er den CMO an, der ihm einen seiner weisen Ratschläge erteilte.

„Lass gut sein Prowl. Die Nacht war für uns alle sehr anstrengend, und für einige Beteiligte auch zusätzlich einfach viel zu lang. Ironhide muss dringend auf die Krankenstation, da leider die Gefahr für bleibende Schäden besteht.“

Der Cyberninja schien sich die Worte des Medibots zum Spark zu nehmen, und nickte sowohl Optimus, als auch Ratchet, zustimmend zu.

„Aber spätestens Morgen möchte ich genauestens darüber unterrichtet werden, was sich in der besagten Nacht alles zugetragen hat. Ich bestehe auf einen lückenlosen und wahrheitsgemäßen Bericht aller Beteiligter. Optimus, wärst du bitte so freundlich, und schilderst mir die Kurzfassung, sobald sich unser außer Rand und Band geratener Waffenexperte auf der Krankenstation befindet?“

Der Prime seufzte kurz und verzog wenig begeistert sein Gesicht, nickte aber dann zustimmend und Prowl entfernte sich in Richtung seines Büros. Vorher ließ er es sich aber nicht nehmen, noch einen ziemlich vernichtenden Blick in Richtung des am Boden liegenden Autobots zu werfen. Als der Sicherheitsoffizier sich auf der Höhe der beiden Teenagerbots befand, ergriff er beide energisch am Arm und zog sie recht unsanft mit sich mit. Dann befahl er quasi den immer noch schaulustig dastehenden Bots und Soldaten, sich umgehend in ihre Betten zu begeben. Prowl argumentierte barsch, dass die Show schließlich vorüber wäre und es hier auch nichts weiter zu sehen gäbe.

Sideswipe hatte, genau wie Ratchet, Optimus und Will auch, die letzten Worte des Sicherheitsoffiziers vernommen. Er zog jetzt laut zischend die Luft ein und sagte:

„Ui, der ist aber heute gut gelaunt. Ironhide kann verdammt froh sein, dass er sich im Land der Träume befindet. Wollt ihr Prowl wirklich ALLES erzählen?“

Ratchet grinste nur leicht verwegen.

„Ich denke, wir beschränken uns auf das Nötigste. Aber selbst das dürfte unserem schlafenden Dornröschen genügend Ärger einbringen. Von dem Spott will ich gar nicht erst reden.“, seufzte der CMO und kniete sich zu seinem Patienten herunter. Er empfand trotz aller Strapazen Mitleid für Ironhide. Sicherlich, er hatte sich ordentlich daneben benommen, aber wie so oft war eines zum Anderen gekommen und die Sache schlicht und einfach ausgeartet. Jetzt galt es zu retten, was es noch zu retten gab.

„Ich hatte gehofft, ihm würde das sich hier gerade abgespielte Szenario erspart bleiben, aber Primus war `Hide scheinbar heute nicht gnädig gestimmt.“, seufzte der Prime und kniete sich ebenfalls zu Ratchets Patienten hinunter und sah ihn, obwohl er es eh nicht mitbekommen konnte, mitfühlend an. Trotz des Chaos, was `Hide angerichtet hatte, und der deswegen durchgemachten Nacht, war der Prime nicht wütend auf ihn. Schließlich machte jeder Fehler, da schloss er sich selbst auch nicht aus.

Leider wusste jetzt auch Prowl Bescheid, dachte der Prime ziemlich besorgt. Der Sicherheitsoffizier war zwar als vertrauenswürdig anzusehen, allerdings verstand er sich als Einziger einigermaßen mit Galloway, der allseits sehr „beliebten“ Liaison.

Der Verbindungsmann war zu allem Übel auf den Waffenexperten eh nicht sonderlich gut zu sprechen. Ironhide hatte sich noch nie den Mund verbieten lassen und sagte meist frei heraus, was er dachte und fühlte. Egal, ob es taktvoll klug war, oder eher unpassend. Diplomatie gehörte leider nicht zu den Stärken des schwarzen, bulligen Autobots. Das wusste Optimus nur zu gut, andererseits ließ sich der Waffenexperte von dem Prime als Einzigem etwas sagen, wenn zugegebener weise auch nur ungern.

Jeder Transformer war wie auch jeder Mensch einzigartig und hatte seine Stärken und Schwächen. Der Führer konnte sich auf der anderen Seite hundert Prozentig auf Ironhide verlassen und er war ein ausgezeichneter Soldat und Bodyguard.

Nach der überstandenen Schlacht in Ägypten hatte der Waffenexperte als Vertreter Optimus, da der von Ratchet erst einmal krankgeschrieben worden war, mit Galloway verhandeln müssen. Dabei warf er dem Verbindungsmann dann unverblümt diverse Dinge an den Kopf, unter anderem, dass es das allerletzte gewesen war, wie mit Optimus` leblosen Körper umgegangen worden war. Noch dazu hatten es Soldaten, die natürlich Galloway unterstellte waren, gewagt, auf die Autobots zu zielen und gegebenenfalls auch zu feuern. Der Verbindungsmann war wegen des Rüffels heute noch stinksauer auf Ironhide. Alleine schon, dass es dieser, in seinen Augen unterbelichtete, Autobot überhaupt gewagt hatte, ihn zu kritisieren, war bereits eine Todsünde gewesen. Von da an herrschte zwischen den beiden ungleichen Wesen Eiszeit und sie gingen sich weitgehendst aus dem Weg. Galloway hatte sich mehr oder weniger gefreut, als Prowl zu den Autobots gestoßen war und kurz darauf zum neuen SIC ernannt wurde. Der Cyberninja und der Verbindungsmann waren sich in einigen Dingen sehr ähnlich, und sehr zum Entsetzen fast aller Bewohner Diego Garcias, trafen sie sich sogar hin und wieder auch Privat...

„Primus war da eher weniger Schuld, behaupte ich mal. Unsere beiden zwei Plappermäuler konnten mal wieder ihre große Klappe nicht halten.“, schimpfte der Major entrüstet, und riss damit Optimus aus seinen Gedanken.

„Dafür, dass sie den Alarm ausgelöst haben, dürften sie aber auch nicht ungeschoren davonkommen. Dieser Dauerzank wird wohl doch zu eine Never-Ending- Story mutieren.“, entgegnete Sideswipe zynisch grinsend.

Der ewige Streit zwischen den Zwillingen und Ironhide war natürlich auf ganz Diego Garcia bekannt wie ein bunter Hund. Die Meisten amüsierten sich darüber köstlich, andere fanden es wiederum albern und kindisch, und dem Rest war es schlicht und ergreifend egal.

Der Prime sah den silberfarbenen Bot an und stimmte ihm zu. Will sagte darauf nichts mehr, denn Sides hatte mit seinem Kommentar direkt ins Schwarze getroffen. Er hatte schon oft genug versucht, seinen Partner zurückzuhalten. Aber die Twins wussten sehr genau, welche Knöpfe sie bei ihm drücken mussten, damit er an die Decke ging und sich zu Dummheiten hinreißen ließ. Jetzt waren die Dinge eindeutig eskaliert und wer weiß, wie das Ganze enden würde, dachte Will besorgt. Angenehm würde es für den Waffenexperten sicherlich nicht, wenn ganz Diego Garcia von seinem Absturz erfahren würde.

Ratchet enthielt sich und versuchte stattdessen, Ironhide vorsichtig die Starrefesseln abzunehmen. Als er dies getan hatte, versuchte der CMO den Waffenexperten möglichst sanft auf den Rücken zu drehen. Leider scheiterte er, aber Optimus griff sofort helfend ein und gemeinsam gelang es ihnen, den wuchtigen Autobot umzudrehen.

Die Starrefesseln wurden erneut angelegt, denn eine angeknackste Nase und eine Bisswunde im Finger reichten definitiv fürs Erste. Das Risiko, dass Ironhide ein drittes Mal versuchen würde zu türmen, wollte er lieber nicht eingehen.

Will und Sideswipe sahen den beiden Autobots bei der Arbeit zu, helfen konnten sie eh nicht, sie würden sich sonst gegenseitig behindern.

Sides gähnte wenig später herzhaft und verabschiedete sich dann freundlich, um noch etwas Stasis zu halten. Er bat aber darum, was Ironhides Gesundheitszustand anging, auf dem Laufenden gehalten zu werden. Der schwarze Waffenexperten zählte zwar nicht zu seinen engsten Freunden, aber dennoch macht er sich Sorgen um ihn.

Als der silberne Autobot nicht mehr zu sehen war, fasste Optimus Ironhide unter die Arme und der CMO selbst schnappte sich die Füße. So trugen sie ihn in Richtung Krankenstation. Will folgte ihn mit großen Schritten und hatte, obwohl die beiden Autobots `Hide trugen, erheblich Mühe Schritt zu halten.

Der Platz hatte sich mittlerweile komplett gelehrt, und Diego Garcia schien bis auf wenige Ausnahmen wieder friedlich zu schlafen.

Bald darauf erreichten sie gemeinsam Ratchets Reich und Ironhide wurde schnellstmöglich in ein freies Bett verfrachtet. Optimus, der mit dem Oberkörper des Waffenexperten eindeutig die größere Last zu schleppen hatte, stöhnte anschließend erleichtert auf.

Der Medibot schob schnell die Sicherheitsgitter nach oben, die verhindern sollten, dass `Hide aus dem Bett fiel, oder einen erneuten Fluchtversuch startete.

Der Prime verabschiedet sich, er hatte leider noch ein kurzes, aber dafür sicherlich unangenehmes Gespräch mit Prowl vor sich. Er wollte ein gutes Wort für seinen Waffenexperten einlegen und hoffte, die ganze Angelegenheit so zusätzlich etwas entschärfen zu können.

Er versprach, gegen Nachmittag vorbei zu kommen, um sich nach dem Befinden seines Bodyguards zu erkundigen. Nicht gerade gut gelaunt verließ er dann die Krankenstation in Richtung Prowls Büro.

Will und Ratchet warfen sich vielsagende Blicke zu, vor allem den Major plagte das schlechte Gewissen. Er überlegte, ob das ganze Drama nicht zu verhindern gewesen wäre. Aber er kam zu keinem Ergebnis und für solch schwierige Gedankengänge war er scheinbar auch einfach zu müde und ausgepowert. Daher schob er diesen Gedanken beiseite und ging stattdessen lieber zu `Hides Bett herüber.

Ratchet sah ihn auf sich zukommen, und half ihm dann freundlicherweise auf das sich direkt neben dem Bett befindende Nachtschränkchen zu gelangen. Von dort aus konnte der Major Ratchets Arbeit und natürlich auch seinen schwarzen Freund gut beobachten.

Der CMO löste zunächst die Starrefesseln, schnallte aber nur kurze Zeit später Arme und Beine des Waffenexperten am Bett fest. Will konnte den Anblick zwar nicht sonderlich gut ertragen, aber er wusste auch, dass es eine Maßnahme war, an der leider kein Weg dran vorbei führte.

„Will, du kannst gerne ebenfalls zu Bett gehen. Ich bleibe bei ihm und versuche später noch ein wenig Stasis zu halten. Das dürfte zwar sehr schwierig werden, weil Ironhide auf dem Rücken liegend bestimmt noch lauter schnarchen wird, als es sonst eh schon der Fall ist. Aber da Jolt mit ein paar menschlichen Kollegen zu einem Seminar gefahren ist, bleibt mir leider nichts anderes übrig, als mich der Sache zu stellen.“, sagte der CMO mit deutlichem Sarkasmus in seiner Stimme.

Will überlegte hin und her, er wollte Ironhide eigentlich nur ungern alleine lassen. Auch wenn er ihn während des Abends und der Nacht, natürlich nur im übertragenen Sinne, mehrmals hätte ohrfeigen oder gar erwürgen können, waren sie nun einmal Partner und noch dazu sehr gut befreundet. Er brachte es nicht übers Herz, ihn in seinem jetzigem Zustand zurück zu lassen und würde vermutlich in seinem Bett eh kein Auge zu tun können, oder gar nur wirres Zeug träumen.

„Wenn es geht, würde ich auch gerne bei ihm schlafen. Gegen sein Geschnarche bin ich immun. Wenn wir uns auf Manöver befinden und draußen übernachten, schlafen Autobots und Menschen aus Sicherheitsgründen ja eh eng beieinander und da schlummere ich jedes Mal wie ein Baby.“
 

Wobei Will dann direkt an ein bestimmtes Manöver denken musste, wo selbst Epps und sein Partner Sideswipes Ironhide noch in etlichen Metern Entfernung hatten schnarchen gehört, und die Nacht für sie deshalb nur wenig erholsam und noch dazu Schlaf- beziehungsweise Stasisarm war. Das sollte sich aber dann am nächsten Tag rächen, denn es war natürlich eine Leichtigkeit für das ausgeruhte Team, das fast im Stehen schlafende Duo zu besiegen. Wobei sich Epps und Sides natürlich später bei Optimus über unlauteren Wettbewerb beschwert hatten. Die Beschwerde wurde zwar abgewiesen, aber `Hide und er durften von da an immer schön weit entfernt ihr Nachtlager beziehen.
 

Ratchet schloss zunächst seinen Patienten an den Überwachungsmonitor an, bevor er sichtlich gut gelaunt antwortete.

„Wenn du dir das wirklich antun möchtest, sage ich bestimmt nicht nein. Ich bin eh nicht weit weg, wohne ja praktisch um die Ecke, und wenn etwas sein sollte, lasse ich dir für alle Fälle einen Pieper da.“

Ratchet zog aus einer Nische ein für seine Verhältnisse winziges Bett hervor und erklärte, dass Sam hier vor einigen Wochen geschlafen hatte, als sich Bumblebee während des Trainings verletzt hatte. Es war natürlich mittlerweile frisch bezogen worden. Eine Strickleiter diente dem Major als Aufstiegshilfe zu dem Bett seines Partners. Außerdem erklärte der CMO Will noch schnell den Monitor, der leider hin und wieder auch zu Fehlalarmen neigte, und gab ihm dann ein Gerät, um ihn im Fall der Fälle von seinem eigenen Bett aus bedienen zu können.

Gähnend ging der junge Familienvater in Richtung seines Nachtlagers und freute sich endlich auf eine Mütze voll Schlaf, als der Medibot sich hinter ihm hörbar laut räusperte.

Erschrocken drehte sich Will um und sah Ratchet fragend, aber auch etwas genervt an.

„Tut mir Leid Will, aber ich muss, bevor wir uns hinlegen können, noch eine Energonprobe von Ironhide entnehmen.“, stellte der CMO fest.

„Oh, muss das wirklich sein? Er schlummert doch gerade so friedlich.“, seufzte Will und verdrehte die Augen im Kopf. Das konnte ja heiter werden. Wenn der Waffenexperte etwas noch mehr hasste, als Krankenstationen, dann waren das Nadeln.

„Ja, denn ich muss wissen, wie weit er bereits das Gift abgebaut hat und ob er eventuell noch eine weitere Transfusion benötigt.“, erklärte Ratchet dem Menschen das ganze Dilemma.

„Also gut, bringen wir es hinter uns.“, seufzte der Major, „Kann ich irgendetwas tun, damit er nicht sofort wieder in Panik ausbricht?“

„Wenn er von dem Stich erwacht, und das wird er, rede ihm gut zu. Ich stelle mich so hin, dass mein Körper verdeckt, was ich gerade tun werde. Betäuben möchte ich ihn nicht erneut, er hat bereits genug intus, und ich kann die Risiken nur schwer abschätzen.“, antworte Ratchet wahrheitsgemäß.

Will nickte, und der CMO bot ihm seine Hand an und beförderte den Major so direkt neben den Kopf seines noch friedlich schlummernden Freundes.

Der Medibot ging zu einem Schrank, öffnete ihn, entnahm etwas und kehrte dann eilig zu seinem Patienten zurück.

Will verstand nicht so ganz, was das für ein medizinisches Gerät sein sollte, es erinnerte ihn eher an eine Art Pferdetrense. Was hatte Ratchet nur damit vor, überlegte der Major und sah den Medibot fragend und sichtlich verwirrt an.

„Das ist nur zu deinem Schutz.“, erklärte der CMO und hielt dabei demonstrativ seinen verbundenen Finger als Mahnmal in die Luft.

Dann näherte er sich Ironhide, öffnete vorsichtig dessen Mund und achtete darauf, seinem scharfem Gebiss nicht zu nahe zukommen und schob den Steg zwischen seine Zähne. Anschließend hob er den Kopf des Waffenexperten an und befestigte das Gerät mit einem breitem Gummiband am Hinterkopf des Patienten.

Den korrekten Sitz der Fixierungen überprüfte der Medibot aus Sicherheitsgründen auch noch ein weiteres Mal.

Will war es irgendwie unangenehm, seinen Partner so zu sehen, aber er wusste auch, dass es notwendig war und Ironhide selbst es sich nie verzeihen würde, wenn er ihn in seiner Unzurechnungsfähigkeit verletze.

„Alles okay, Will?“, fragte Ratchet, der natürlich auch bemerkt hatte, was in dem Major vorging.

Der Mensch nickte, ging vorsichtig nahe an den Kopf seines Partners heran und blieb dort stehen.

Dann holte der CMO eine für Wills Verhältnisse übergroße Nadel und stach mit ihr in eine günstig liegende Leitung des Waffenexperten.

Es dauerte nur Sekunden, bis dessen Reaktion einsetzte.

Diverse Schlafprobleme

Es geht endlich weiter. Vielen Dank an alle Leser und natürlich auch für die motivierenden Reviews. Ihr seit einfach großartigt^^
 

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Will hielt nervös die Luft an, als Ironhide zu erwachen schien, und auch in Ratchets Optiken spiegelte sich Unbehagen. Das war aber kein Wunder, denn schließlich hatte der Waffenexperte in den letzten Stunden sowohl den Menschen, wie auch den Medibot ziemlich auf Trab gehalten.

`Hide öffnete langsam seine Optiken und stöhnte kurz, dafür aber laut, auf. Dann begannen sich seine optischen Sensoren aber bereits wieder zu schließen und er glitt erneut in Stasis ab. Nur wenige Sekunden später schnarchte er bereits wieder friedlich vor sich hin.

Der Major und der CMO schauten zuerst den schwarzen Autobot, und dann auch sich selbst ziemlich verwirrt an.

„Wenn man das vorher nur gewusst hätte, der ganze Aufwand war wirklich sprichwörtlich für die Katz.“, seufzte Ratchet und schüttelte seinen Kopf.

Aber Ironhide war schon seit eh und je der am wenigsten durchschaubare Transformer gewesen, den er kannte, dachte der CMO.

Er entnahm die benötigte Menge Energon, verschloss die Spritze mit einem Stopfen und ließ die Nadel, die eigentlich eine Braunüle war, aber in der Leitung verweilen. So brauchte er den Waffenexperten nicht ständig zu piesacken, wenn er eine neue Probe benötigte oder eine weitere Transfusion fällig wurde. Der Medibot legte die Spritze auf dem Schrank ab und fixierte anschließend den kleinen biegsamen Schlauch, der in der Leitung verblieben war, damit er nicht herausrutschen konnte.

Der Mensch beobachtet den Vorgang neugierig und wartete mit seinem Kommentar, bis Ratchet fertig war.

„Mach dir nichts draus, Doc, besser so, als wenn er einen erneuten Anfall von Panik bekommen hätte.“, entgegnete Will, strich seinem außerirdischen Freund sanft über die eiserne Wange und gähnte herzhaft.

„Da gebe ich dir recht, mein Freund. Ich glaube wir brauchen alle dringend unsere Regenerationsphase. Ich helfe dir runter, dann kannst du dich schon mal bettfertig machen, während ich die Probe noch schnell untersuche.“, schlug der CMO vor und der Mensch stimmte ihm zu.

Als der Major wieder Boden unter den Füssen verspürte, zog er sich Hose, T-Shirt und Socken aus und schlüpfte nur noch mit seiner Unterwäsche bekleidet unter die Bettdecke. Der Medibot verließ währenddessen möglichst leise das Krankenzimmer in Richtung Labor. Will drehte sich noch einmal um, hörte das irgendwie beruhigend klingende Geschnarche seines Partners und nur wenige Minuten später befand er sich ebenfalls im Reich der Träume.

Als Ratchet kurze Zeit später zurückkehrte, fand er zwei sehr unterschiedliche Wesen vor, die aber beide friedlich vor sich hin schlummerten. Unweigerlich musste der Mediziner lächeln, ging anschließend zu seinem Patient herüber und hängte ihm eine weitere Infusion mit Energon an. Glücklicherweise lief die blaue Flüssigkeit sehr schnell in den Körper des schwarzen Autobots und Ratchet verließ nach dem Entfernen der Infusion die Krankenstation und freute sich seinerseits auf etwas Ruhe. Will hatte bereits alle nötigen Anweisungen erhalten und den Pieper legte der Medibot, dem Major auf seine Bettdecke, damit er ihn im Notfall schnell fand.
 

Will wachte urplötzlich auf, er brauchte kurz um sich zu orientieren, dann aber wusste er wieder, wo genau er sich befand. Aber warum war er wach geworden, fragte er sich verwundert. Wahrscheinlich hatte er nur mal wieder schlecht geträumt, auch wenn ihm die Erinnerungen daran gänzlich fehlten. Der Major kuschelte sich in seine Decke und war gerade dabei wieder einzuschlafen, als ihn plötzlich ein Geräusch aufschrecken ließ. Schnell setzte er sich auf und horchte gebannt. Erneut vernahm er etwas, konnte aber nicht genau deuten, um was es sich handelte und wer der Verursacher war. Aber das Geräusch schien aus der Richtung des vermeintlich ruhenden Waffenexperten zu kommen. Da half alles nichts, er musste wohl oder übel nachschauen gehen. Will schlug die Bettdecke zurück und ließ sich auf den Boden gleiten. Es platschte leise, als er mit seinen nackten Füssen über den Boden in Richtung Ironhides Bett ging. Dank der Notbeleuchtung konnte er genug wahrnehmen, griff zielsicher nach der Strickleiter und erklomm sie anschließend. Oben angelangt schauten ihn zwei indigoblaue Lichter an und der Major wusste jetzt natürlich genau, was, oder besser gesagt wer ihn da geweckt hatte. Vorsichtig näherte er sich dem Kopf seines Freundes.

„Warum bist du wach? Eigentlich müsstest du doch hundemüde sein?“, fragte Will extra langsam und deutlich, damit sein außerirdischer Freund ihn hoffentlich auch verstand.

Ironhide stöhnte kurz auf und bewegte dann seine Hände, die beide aus Sicherheitsgründen fixiert worden waren. Dann sah er seinen Partner an und seufzte. Dank des Beissschutzes fiel ihm das Sprechen natürlich schwer.

„Verstehe, dich stören die Fesseln und das komische Ding in deinem Mund, mein Großer. Habe ich recht?“

Der Waffenexperte nickte, seine Optiken waren bereits deutlich kleiner geworden, aber er versuchte dennoch mit allen Mitteln wach zu bleiben.

„Knnn, nnncht....sttsssnnnn....Rckkn...ttt....whh....!“, brachte der schwarze Autobot mühsam hervor und schüttelte seinen Kopf, was ihm aber Schmerzen zu bereiten schien, denn er hielt sofort inne und stöhnte abermals auf.

„Du hast Rückenschmerzen?“, fragte Will nach.

Ironhide nickte vorsichtig, scheinbar hatte er auch Kopfschmerzen, dachte der Major. Das wäre nach dem exzessiven Alkoholkonsum seines Freunds auch nicht weiter verwunderlich.

Will überlegte, wie er dem schwarzen Autobot helfen könnte, kam aber zu keinem Ergebnis.

„Sstttte, drrrhhhhn.“, versuchte der Waffenexperte Will verzweifelt zu erklären. Aber erst bei der zweiten Wiederholung verstand der, was ´Hide von ihm wollte.

„Dazu müsste ich deine Fesseln lösen, ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.“, grübelte der Major laut vor sich hin. Ironhide schien zwar momentan sehr vernünftig zu sein, aber er hatte ihn die Stunden zuvor auch ganz anders erleben müssen, und sicher war eben doch sicher.

„Btttee!“, brachte der schwarze Autobot mühevoll hervor gepresst.

„Okay, ich mache es. Aber wehe du machst irgendwelchen Unfug, dann sind wir Partner und Freunde gewesen, hast du mich verstanden?!“, sagte Will streng und mit drohender Stimme.

Wobei er sehr hoffte, dass ´Hide jetzt erst recht nicht ausrasten würde. Aber das musste er jetzt einfach riskieren, außerdem war es ein guter Test. Denn wenn er soweit wieder klar war, dass er ihn verstand, würde er auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine weiteren Dummheiten begehen.

Der Waffenexperte reagierte aber dennoch völlig anders, als es der Mensch es erwartet hätte.

Ironhide zog demütig den Kopf ein und nickte zaghaft. Will versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie überrascht er von diesem Verhalten wirklich war. Es passte eigentlich so gar nicht zu dem Charakter seines Partners. Andererseits war `Hide auch nicht in der Situation, große Töne spucken zu können.

Der Major tätschelte ihm sanft die Wange und sagte: “Dann sind wir uns ja einig, mein Großer.“

Der Waffenexperte sah ihn an und nickte abermals.

Will löste vorsichtig die Fesseln der rechten Hand und anschließend auch die der Füße. Ironhide seufzte, bewegte sich vorsichtig und gab ein freudiges Fiepen von sich, zumindest klang es bei Bumblebee ähnlich, wenn dieser glücklich war.

Der Soldat ging zu der noch gefesselten Hand herüber und klopfte vorsichtig an das Bettgitter.

„Leg den Arm herüber, ich muss Dich leider wieder fest machen. Aber so kannst du wenigstens auf der Seite schlafen, das Ding in Deinem Mund muss leider auch bleiben.“, erklärte der Major und hoffte sein Freund würde keine Zicken machen.

Ironhide gehorchte augenblicklich, das sogar ohne zu murren, und legte seinen Arm neben seinen anderen. Der Major befestigte ihn erneut und sah seinem Freund anschließend tief in die sichtlich müden Optiken.

„Dn..nke.“

Der Waffenexperte dämmerte plötzlich weg, ohne dass Will sich für dessen faires Verhalten bedanken konnte. Daher strich er ihm nur kurz erneut über seine Wange, kletterte dann hinunter und schlüpfte zurück in sein eigenes Bett und hoffte, dass `Hide jetzt etwas länger Ruhe geben würde. Laut seiner Uhr war es gerade mal zehn Uhr und wenn man bedachte, wann sie erst ins Bett gekommen war, stand ihnen noch einiges an Schlaf zu.
 

Der Major versuchte mühsam, seine Augen zu öffnen, diesmal hatten ihn Geräusche, die offensichtlich von Schritten verursacht wurden, geweckt. Obwohl derjenige sich große Mühe gegeben hatte, möglichst leise zu gehen, um niemanden zu wecken, war ihm das nicht gänzlich gelungen. Es war aber zu seiner Verteidigung für einen fast zehn Tonnen schweren Roboter auch nicht gerade leicht, so leise und grazil wie eine Elfe dahin zu schreiten.

„Morgen, Ratchet.“, erklang die Stimme des Soldaten noch hörbar verschlafen.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken, aber ich brauch mal wieder etwas Energon von `Hide.“, erwiderte der CMO etwas verlegen.

„Schon gut. Wie spät ist es denn eigentlich?“, fragte der Major und gähnte anschließend.

„Ein Uhr. Was hast du denn eigentlich mit ´Hide angestellt, der liegt ja jetzt völlig anders in seinem Bett.“

Will erzählte dem Medibot von seiner nächtlichen Begegnung mit dem Waffenexperten. Ratchets Blick sagte zwar alles, aber er unterließ es dann doch, den jungen Mann zu belehren. Dass seine Aktion nicht ungefährlich gewesen war, wusste er selbst auch so gut genug.

Der Major fragte natürlich, wie es seinem Freund denn jetzt ginge und der CMO erklärte ihm, dass er das Schlimmste wohl überstanden hätte, die Alkoholkonzentration ging zwar langsam, aber dafür kontinuierlich herunter. Genaueres wüsste man aber erst, wenn er aufwachen würde. Schließlich war es der erste Transformer, der sich eine Alkoholvergiftung zugezogen hatte.

„Du hast aber bestimmt Hunger und möchtest duschen, habe ich recht?“, fragte Ratchet anschließend den Soldaten.

„Da sprichst du mir aus der Seele.“, lachte der Major.

„Gut, ich bleibe so lange bei ihm, ich habe schließlich schon was gegessen. Leg dich anschließend doch auch noch etwas hin. Wenn es was Neues gibt, piepe ich dich sofort an.“, schlug der CMO vor.

„Danke für das Angebot, aber mal sehen, wie müde ich nach der Dusche und dem Frühstück noch bin. Hast du zufällig Optimus getroffen? Ich wüsste gerne, was bei dem kurzen Gespräch mit Prowl herausgekommen ist?“, fragte Will neugierig.

„Optimus habe ich leider noch nicht gesehen, aber dafür hat mir Sideswipe erzählt, dass er beobachtet hätte, wie sich Prowl und unser Prime vor gut einer Stunde unterhalten hätten. Viel hat er nicht verstanden, aber die Zwillinge sind wohl zu einer Woche Arrest verdonnert worden.“

„Das klingt doch schon mal gut.“, grinste der Major sichtbar schadenfroh. Doch dann fiel ihm ein, dass Hides Strafe ebenfalls noch ausstand, und ihm verging das Grinsen augenblicklich wieder.

„Ich hoffe, Ironhides Strafe fällt nicht ganz so hart aus, er wird es in nächster Zeit, dank seines Fehltrittes, eh schon schwer genug haben. Darauf gebe ich dir Brief und Siegel.“, seufzte der Soldat.

„Da kann ich dir leider nicht widersprechen, befürchte ich.“, sagte der Medibot und sah mitfühlend in Richtung seines Patienten.

Der Major zog sich schnell an, verabschiedete sich und eilte dann in Richtung seiner Wohnung. Nach dem Eintreten benutze er die Toilette und entkleidete sich anschließend und genoss eine ausführliche Dusche. Mit frischer Kleidung und knurrendem Magen machte er sich dann auf den Weg zur Cafeteria.

Dort angekommen war er erstaunt, dass er sich dort beinahe alleine befand. Kaum ein Mensch und schon überhaupt kein Autobot war zu sehen. Ein Blick auf die Uhr erklärte ihm dann das Phänomen. Um 14.30 Uhr hatten die meisten bereits gegessen und die Frühstückszeit war natürlich auch längst vorbei. Schade, dachte Will enttäuscht, er hatte sich sehr auf Pancakes mit Sirup gefreut.

Stattdessen musst er sich wohl oder übel mit Spagetti Bolognese und einem Salat begnügen. Zumindest stand das auf einer großen Tafel angeschlagen. Dann fiel ihm aber ein, dass er froh sein konnte, wenn er um die Uhrzeit, überhaupt noch was zu essen bekam. Aber die junge Bedienung war noch einmal gnädig und wärmte ihm eine Portion auf. Es kam öfters mal vor, dass Soldaten nach den eigentlichen Mahlzeiten erschienen, meist war ein Manöver daran schuld. Aber sonntags war dies eher ungewöhnlich und daher fragte sie Will auch freundlich nach dem Grund seines späten Erscheinens.

Der Major überlegte kurz, ob er bei der Wahrheit bleiben sollte, oder nicht. Er entschied sich für ein Mittelding und hoffte, die Frau würde sich damit zufrieden geben.

„Mein Partner liegt auf der Krankenstation und ich bin dort heute Nacht wohl irgendwie eingeschlafen. Dummerweise hat mich keiner geweckt.“, lachte Will und drehte die Spagetti mit der Gabel auf.

„Dein Partner ist aber nicht zufällig der Roboter, über den hier seit heute Morgen die ganze Basis spricht?“, fragte die blonde Frau, die auffällig gepierct und tätowiert war ohne Scheu.

Ein peinliches Geheimnis wird gelüftet...

Meine Beta hat heute Zeit gefunden und ich bedanke mich dafür herzlich *Tinka knuddel*.

Admiral Richard McLean ist Eigerntum von SephirothWhite-Raven.Ich leihe ihn mir freundlicher Weise aus. Vielen Dank!

Viel Spaß beim lesen...
 


 

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Will ließ vor Schreck die Gabel fallen, die laut klirrend auf dem Boden landete. Dummerweise hingen natürlich noch die Nudeln und auch die dazugehörige Soße an ihr.

Wenigstens die Hose ist sauber geblieben, dachte der Major und seufzte.

Die junge Frau reichte ihm unaufgefordert einen Lappen. Der Soldat hob das Essbesteck auf und reinigte anschließend den Boden.

„Ich vermute, ich habe ins Schwarze getroffen?“, grinste die Blonde schelmisch.

Dem Major hatte es kurzzeitig die Sprache verschlagen, er sah sie daher lediglich mit großen Augen an und nickte dann kurz.

„Wie geht es ihm denn? Es war die Rede davon, er wäre sturzbetrunken gewesen und hätte nur Unsinn verzapft.“

Will wusste nur zu genau, dass er aus der Nummer nicht so schnell wieder heraus kam.

„Ich hatte gehofft, er wäre NOCH nicht das Gesprächsthema Nummer eins, aber auf die Gerüchteküche ist halt eben doch immer Verlass.“, seufzte der junge Familienvater.

„Das braucht dir aber nicht unangenehm zu sein, zumindest nicht vor mir.“, lächelte die Bedienung.

„Es geht ihm übrigens den Umständen entsprechend gut, aber Näheres kann man erst dann sagen, wenn er wieder bei Verstand ist.“, erklärte der Major wahrheitsgemäß und nahm dankend die neue Gabel entgegen.

„Ich werde bestimmt nicht lachen, in meiner Sturm und Drangzeit habe ich auch des Öfteren über die Stränge geschlagen.“, grinste sie verwegen. „Aber ich denke, das wird deinem Freund bestimmt eine Lehre gewesen sein.“

Der Major nickte abermals, da er gerade mit Essen beschäftigt war. Als er seinen Mund gelehrt hatte, stellte er sich vor und erfuhr so, dass die ungewöhnlich aussehende Frau Nancy hieß und erst seit wenigen Tagen hier arbeitete. Ihr Verlobter war ebenfalls als Soldat hier stationiert.

„Moment, heißt dein Freund zufällig Ironhide?“, kam es der jungen Frau plötzlich in den Sinn und sie sah den Major neugierig an.

„Öhm ja, so heißt er.“, antwortet Will sichtlich verdutzt, denn er wurde das ungute Gefühl nicht los, dass Nancy auf irgendwas hinaus wollte.

„Oha.“, kam es kurz und knapp von ihr zurück, und man sah ihr nur zu deutlich an, dass sie nach den richtigen Worten suchte.

„Du hast ihn bereits kennen gelernt, oder?“, kam ihr Will entgegen, denn in ihm keimte eine unschöne Vermutung auf.

„Ich nicht, aber mein Verlobter Nick hatte bereits mit ihm zu tun. Es gab vor einigen Wochen eine spezielle Übung, in der jeweils fünf Soldaten und ein Autobot ein Team bildeten, um auf diese Weise die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine im Ernstfall zu verbessern.“, erklärte sie wahrheitsgemäß.

„Lass mich raten, Nick war in Ironhides Team...!?“, vermutete der Major und trank einen Schluck Cola.

Die junge Frau nickte: “Als er abends nach Hause kam, war er kurz davor, sich versetzen zu lassen, so angefressen war er. Die ganze Übung muss wohl eine einzige Katastrophe gewesen sein und der besagte Autobot hatte, nachdem sein Team als erstes komplett eliminiert worden war, getobt und jeden einzelnen seiner Soldaten runter gemacht. Damit hätte Nick noch leben können, sagte er mir, aber nicht die Soldaten waren Schuld an der Niederlagen, sondern Ironhide selbst hatte den entscheidenden Fehler begangen.“

„Ich weiß, er hat nicht gerade den einfachsten Charakter und es gab deswegen auch schon des Öfteren ziemlichen Ärger und auch Probleme.“, seufzte Will, stocherte in seinem Essen herum und steckte eine weitere Portion Nudeln in seinen Mund.

„Ganz ehrlich, das ist noch milde ausgedrückt. Ich frage mich gerade ernsthaft, wie du es mit ihm aushältst? Sorry, dass ich das so direkt sagen muss, aber unter den Soldaten ist er echt beliebt wie Fußpilz!“

Der Major guckte Nancy plötzlich mit großen Augen an und musste vor Lachen aufpassen, dass ihm die Nudeln nicht wieder aus dem Mund flogen.

Die junge Frau hatte mit so einer Reaktion seitens des Soldaten überhaupt nicht gerechnet und musste unweigerlich mit lachen. Als sich beide endlich wieder einigermaßen beruhigt hatten, sah sie ihn verwundert an.

„Ich dachte, du würdest sauer sein, wenn ich so über deinen Partner rede.“

„Nein, denn erstens benimmt sich `Hide ja wirklich oft wie ein Elefant im Porzellanladen und wir haben bestimmt schon hundertmal darüber gesprochen, dass er ruhiger werden muss. Er bemüht sich zwar redlich, aber so richtig gelingt es ihm leider nicht. Und zweitens war die Sache mit dem Fußpilz einfach zu komisch.“, grinste Will.

„Aber ich verrate dir jetzt mal ein Geheimnis, er kann nämlich auch ganz anders sein.“, erklärte der Soldat und wartete auf Nancys Reaktion.

„Das kann ich mir kaum vorstellen. Du scheinst irgendwie der Einzige zu sein, der mit ihm klarkommt, oder?“, fragte die junge Frau.

„Nicht ganz, es gibt eine Person, die kann mit ihm machen, was sie will.“, lachte Will wissend.

„Jetzt sage nicht, er hat eine Freundin?!“, rief Nancy überrascht aus.

„Hmm ja, eigentlich schon, je nachdem, wie man es betrachtet.“, grinste der Major wissend und dachte an die betreffende Person, die er leider schon länger nicht mehr gesehen hatte.

Die junge Frau sah ihn entgeistert an, wagte aber nicht, weiter nachzufragen, denn sie hatte in ihren Augen ihre Kompetenzen eigentlich schon bei weitem überschritten.

„Ich löse mal besser auf.“, lachte Will. „Ich meine meine fünfjährige Tochter.“

Daraufhin wurden Nancys Augen noch ein Stück größer und sie schüttelte ungläubig mit dem Kopf.

„Du vertraust ihm dein Kind an...?“, als sie merkte, dass sie es laut ausgesprochen und nicht nur gedacht hatte, hielt sie sich schnell die Hand vor den Mund.

„Ja, das tue ich, denn einen besseren Babysitter als ihn kenne ich nicht.“, erklärte der junge Familienvater.

„Ich verstehe, dass das schwer zu verstehen ist, aber privat kann er ganz anders sein.“, bestätigte der Major.

„Klingt für mich etwas nach Dr. Jekyll und Mr. Hyde, wenn ich ehrlich bin.“, entgegnete die Bedienung, während sie anfing die Tische abzuwischen.

„Ja, so in etwa.“, sagte der Soldat. „Aber ich hoffe, eines Tages wird er auch als Soldat wenigstens etwas ruhiger und diplomatischer werden.“

„Wie war das noch: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.“, sagte Nancy und sah für kurze Zeit von ihrer Tätigkeit auf.

Will nickte zustimmend und verspeiste, nachdem er die Nudeln bereits vertilgt hatte, noch den dazugehörigen Salat.

„Aber wenn Nick noch mal Probleme mit ihm bekommen sollte, sprich mich bitte ruhig an. Ich versuche das dann intern zu klären, ich denke, das ist besser, als wenn er sich offiziell beschweren geht. Das wird unter Soldaten nämlich als Todsünde angesehen.“

Nancy nickte und bedankte sich für das Angebot.

Der Major brachte ihr den Teller und verabschiedete sich dann freundlich. Sie wünschte ihm noch schnell, dass Ironhide hoffentlich baldig genesen sein würde, wofür sich Will natürlich ebenfalls bedankte und anschließend zurück in Richtung Krankenstation ging.

Dort angekommen verschaffte er sich mit Hilfe des Codes an seinem Ausweis Zugang und betrat nach wenigen Metern `Hides Zimmer. Ratchet schien gerade damit beschäftigt zu sein, den noch immer tief und fest schlummernden Ironhide zu waschen. Zumindest sah es sehr danach aus.

„Hey, Ratch.“, grüßte der Mensch, worauf sich der Medibot etwas erschrocken zu ihm umdrehte.

„Hey, doch kein Nickerchen mehr?“, entgegnete der CMO lächelnd.

„Nein, ich leg mich später hier eventuell nochmal hin. Außerdem bin ich irgendwie auch zu aufgewühlt, die Bedienung in der Cafeteria hat mich gerade ganz schön geschockt.“

Der Medibot hob ihn vorsichtig auf das Nachtschränkchen, so konnten sie sich besser unterhalten. Dann erzählte der Major, was ihm widerfahren war.

„Ehrlich gesagt wundert mich das nicht. Solche Dinge verbreiten sich immer wie ein Lauffeuer und unser HB Männchen macht sich dank seines Charakters und dem dazugehörigem Verhalten natürlich auch kaum Freunde unter den Menschen.“, seufzte Ratchet und tauchte den Schwamm erneut in das Wasser.

„Da kann ich dir nur zustimmen. Was sagen denn eigentlich seine Werte?“, fragte Will nach.

„Soweit alles in Ordnung, die Konzentration ist nur noch sehr gering und ich hoffe, er wacht bald auf. Eigentlich hätte ich gedacht, das Wasser würde sein übriges dazu bei tun, aber wie du siehst schlummert er einfach friedlich weiter. Aber da Optimus später hier erscheinen wird, wollte ich vorher noch die restlichen Energonflecken beseitigen.“, erklärte der CMO und wischte dem schwarzen Autobot vorsichtig durch das Gesicht. Den Beissschutz hatte er zuvor entfernt. Er hoffte, der Waffenexperte würde keine weiteren Dummheiten mehr begehen, und er war auch eigentlich nur dafür da gewesen, um Will im Fall der Fälle zu schützen, als dieser sich alleine um seinen Partner gekümmert hatte.

„Ich finde es bewundernswert, wie du dich für ´Hide eingesetzt hast. Und das obwohl er dir ja, laut Sam, so einiges abverlangt hat.“, stellte der Mediziner fest.

„Jeder macht mal Mist und es steckte auch keine boshafte Absicht dahinter. Es kam einfach eines zum anderen und die Katastrophe nahm ihren Lauf. Zum Glück hat keiner dabei größeren Schaden genommen. Mal davon abgesehen, dass Optimus jetzt einen Tag lang Ausstellungsstück spielen darf. Außerdem, wenn ich ehrlich bin, sind mir im alkoholisiertem Zustand auch schon echt peinliche Dinge passiert.“, lachte der Major etwas verlegen.

„Das kann ich mir bei dir beim besten Willen nicht vorstellen.“, entgegnete Ratchet und sah den Major fragend aber zugleich auch neugierig an.

„Okay, ich erzähle dir die Geschichte, aber nur, wenn du mir versprichst, niemandem ein Wort zu erzählen, nicht einmal Sarah weiß davon. Das war noch weit vor unserer Zeit.“, lachte der Major.

„Durch die Schweigepflicht habe ich gelernt, meinen Mund zu halten.“, grinste der CMO. „Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen.“

Will nickte und begann dann zu erzählen :
 

„Ich war erst wenige Monate beim Militär und befand mich Schlussfolgerungsweise noch in der Grundausbildung. An den Wochenenden hatte ich mit meinen neunzehn Jahren natürlich nichts Besseres zu tun, als mir ordentlich die Kannte zugeben. Je hochprozentiger, desto besser, und wer am meisten vertrug, war eh der Held. Oft wusste ich gar nicht, wie ich ins Bett gekommen bin und wie der Abend überhaupt verlaufen war. Aber das war egal, Hauptsache Party machen, um dann damit später ordentlich prahlen zu können.

So ging das dann fast jedes Wochenende, bis mich eines Morgens nach einer durchzechten Nacht einer meiner Mitbewohner zu wecken versuchte. Erschlagen wie ich war, hatte er natürlich seine liebe Not, mich überhaupt wach zu bekommen. Irgendwann war ich dann doch wach, mir brummte gehörig der Schädel und irgendetwas war komisch. Dann merkte ich plötzlich, dass mein Bett sich irgendwie feucht anfühlte um nicht zu sagen sogar nass. Komischerweise musste ich auch nicht, wie sonst eigentlich immer nach dem Aufwachen, zur Toilette. Ich bekam Panik und fasste unter die Bettdecke und fand die Bestätigung für meinen schrecklichen Verdacht. Ich hatte tatsächlich eingenässt. Ich zwang mich zur Ruhe, und zum Glück fiel mir bald ein, dass Sonntag war und ich deshalb nicht gezwungen war, sofort aufzustehen. Ich wollte warten, bis sich alle anderen angezogen und gewaschen hatten und Frühstücken gegangen waren, um dann heimlich das Malheur zu beseitigen.

Nur hatte der Plan einen Haken! An diesem Sonntag fand ein Seminar statt und es war leider eine Pflichtveranstaltung, an der alle neuen Rekruten teilnehmen mussten. Darauf machte mich dann auch einer der anderen Soldaten freundlich aufmerksam und zog mir dann auch noch die Bettdecke weg.

Ich wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken, als alle sehen konnten, was passiert war.

Komischerweise hielt sich der Spott sogar noch in Grenzen und einer half mir sogar, das Bettzeugs schnell abzuziehen. Leider war ich natürlich mehr als nur spät dran, das Frühstück konnte ich daher direkt abhaken, aber mir war eh nicht wirklich danach. Ich beeilte mich, so gut das mit meinem kranken Kopf nur möglich war. Das Bett musste ich neu beziehen, denn das wurde peinlichst genau kontrolliert und wehe, es war nicht in Ordnung, dann wurde man sehr schnell zu Sonderschichten eingeteilt. Außerdem wollte ich das Malheur natürlich auch so gut es eben ging vertuschen.

Als endlich alles soweit beseitigt hatte, die Wäsche in der Waschmaschine und ich notdürftig gewaschen war, eilte ich zum Konferenzraum. Natürlich kam ich zu spät und versuchte mir schon krampfhaft eine gute Ausrede einfallen zu lassen. Bevor ich dann eintrat, warf ich noch schnell einen flüchtigen Blick auf den Aushang und erschrak zutiefst.

Ausgerechnet Admiral Richard McLean hielt den Vortrag, mit dem guten Mann war ich leider schon einmal aneinander geraten, als ich ihn bei einer Übung versehentlich mit Farbpatronen beschossen hatte. Ich hatte dummerweise nicht mitbekommen, dass die Übung beendet worden war und habe einfach munter weiter drauflos gefeuert. Das hatte mir der gute Mann nicht verziehen und daraufhin des Öfteren versucht, mir Steine in den Weg zu legen. Jetzt kam ich ausgerechnet zu seinem Vortrag zu spät, schlimmer konnte es wahrlich nicht werden.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und versuchte, möglichst ohne aufzufallen, einzutreten und mir einen freien Platz zu suchen. Sehr zu meiner Freude schien mir das sogar zu gelingen und ich setze mich schnell hin, während der Admiral uns den Rücken zugekehrt hatte und etwas an die Tafel schrieb.

Aber ich hatte mich zu früh gefreut, denn plötzlich taxierte er mich und sprach mich auch an.

‚Ah, Mr. Lennox ist auch endlich zu uns gestoßen. Haben sie gut geruht?‘, fragte er mich zynisch, während die andern Soldaten natürlich unweigerlich anfingen zu kichern.

Ich lief knallrot an und stammelte was von verschlafen und hoffte, damit würde er sich hoffentlich begnügen. Aber es kam noch schlimmer.

‚Ich würde eher sagen, da hat gestern Abend jemand zu tief ins Glas geschaut. Und ist es nicht so, dass Ihnen dann des Nachts noch etwas, nennen wir es mal, unerfreuliches, passiert ist?‘, sagte McLean und genoss es sichtlich, wie ich litt.

‚Was war das denn genau, wenn ich fragen darf?‘, grinste der Admiral höhnisch.

Sein Blick sagte mir deutlich, dass er ES wusste und ich befand es für besser, es doch lieber selber zu verkünden, als zu warten, bis er es tun würden. Denn dass er es tat, war für mich so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber woher wusste er bloß davon, dachte ich völlig entsetzt, bevor ich antwortete.

‚I..ich habe ins Bett gemacht, Sir!‘, stammelte ich mit dunkelrotem Kopf und wünschte mir nichts sehnlicher, als im Erdboden zu versinken.

Ein lautes Raunen ging durch den Saal und hin und wieder wurde auch leise getuschelt.

‚Lennox, Sie sollten, wenn das häufiger vorkommt, besser mal einen Arzt aufsuchen, nicht dass das noch zur Gewohnheit wird.“, sagte der grauhaarige Mann belehrend und genoss es sichtlich, wie ich mich schämte.

Dann sorgte er für Ruhe und hielt seinen Vortrag zu Ende, also ob nichts gewesen wäre.

Ich durfte mir noch monatelang dumme Sprüche anhören, und nicht selten schenkten mir andere Soldaten irgendwelche Inkontinenz-Vorlagen, die sie scheinbar zuvor von irgendwelchen Verwandten entwendet hatten.

Ich habe mich seit dem Erlebnis nie wieder so stark betrunken, dass sich einen Filmriss hatte. Das peinliche Erlebnis war mir eine deutliche Lehre gewesen.“
 

Will schaute Ratchet verlegen an und sein Gesicht wies abermals eine rote Färbung auf. Selbst nach all den Jahren, war die Geschichte für ihn immer noch sehr beschämend.

„Bei Primus, nach so einem Erlebnis wäre wohl jeder vorsichtiger geworden. Aber irgendjemand hat dich da auch ganz schön verpfiffen, weißt du wer das war?“, fragte der CMO, während er Eimer und Lappen wieder zur Seite legte, weil er seine Arbeit mittlerweile beendet hatte.

„Ja, ich habe es später herausgefunden, ihm aber mittlerweile verziehen. Denn er ist ebenfalls hier auf Diego Garcia stationiert, und weiß als Einziger davon, wie natürlich du jetzt auch.“, erklärte der Major wahrheitsgemäß.

„Jetzt machst du mich aber neugierig. Verrätst du mir, wer es war?“, bat ihn Ratchet freundlich.

„Na gut, aber nur, weil du es bist.“, lachte Will schon wieder etwas lockerer.

„Du kennst ihn sogar recht gut, es war Robert Epps.“

Ratchet guckte verwundert drein.

„Epps? Das hätte ich ehrlich gesagt nicht von ihm gedacht.“, murmelte der CMO ungläubig vor sich hin.

„Er konnte mich früher nicht leiden, weil ich ihm in vielen Dingen überlegen war, aber zum Glück haben wir uns ausgesprochen und sind jetzt, wie du ja weißt, sogar sehr gut befreundet.“, lachte der Major.

„Das beste aber war, dass Robert meine Hand an jenem Morgen in lauwarmes Wasser getaucht hatte, und das ist eine hundertprozentige Methode, um jemanden dazu zu bringen, ins Bett zu machen. Und dem Admiral hatte er später einen Hinweis auf die Tafel gekritzelt, Epps wusste natürlich, dass der mir nur zu gerne eins reinwürgen wollte.“, fügte Will erklärend noch hinzu.

Als Ratchet gerade etwas dazu sagen wollte, klopfte es plötzlich und unerwartet an der Tür, und als der CMO dem unbekanntem Besucher Eintritt gewährte, steckte ein beiden gut bekannter Transformer sein unverwechselbares Gesicht zur Tür herein.

Eine ungewöhnliche Freundschaft

In den Ferien ist bei mir leider der Stress ausgebrochen und es geht nicht so vorran, wie ich gerne möchte *g*. Habt bitte etwas Geduld...
 

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Ratchet wie auch Will guckten den Neuankömmling zunächst sehr verdutzt an. Beide hatten nach dem Herein seitens des CMOs etwas Blaues aufblitzen gesehen und dachten, Optimus Prime würde jetzt zu seinem angekündigten Besuch erscheinen.

Aber sowohl der Major als auch der Medibot irrten sich gewaltig, denn es war nicht der Führer der Autobots, der um Einlass gebeten hatte, sondern Jolt.

Die rechte Hand Ratchets guckte sichtlich irritiert aus dem Lack, als sein Vorgesetzter und auch Will ihn offensichtlich verwundert mit offenem Mund anstarrten.

„Hi, kann ich vielleicht noch bei irgendetwas helfen?“, fragte der blaue Autobot vorsichtig. Er sah zuerst Will, aber wenig später auch dem CMO, erwartungsvoll in die Optiken.

„Äh..nein danke. Ich glaube ich habe hier alles soweit im Griff.“, antwortet Ratchet wahrheitsgemäß.

„Wir haben ehrlich gesagt nur mit jemand Anderem gerechnet.“, lachte der Medibot etwas verlegen. „Nicht, dass du dich über unsere bestimmt komisch aussehenden Gesichter wunderst.“, fügte er dann noch schnell hinzu.

Jolt seufzte erleichtert auf: „Puh, ich hatte schon befürchtet Ironhide hätte ein größeres Problem.“

„Nein, dem geht es den Umständen entsprechend gut und wir hoffen, er wacht bald auf. Der ist echt unglaublich, hält sogar weiterhin Stasis, während ich ihn wasche.“, erklärte Ratchet und schüttelte unverstandener weise mit dem Kopf.

„Das, was man sich bereits hinter vorgehaltener Hand erzählt, klingt aber auch recht abenteuerlich.“, entgegnete Jolt und warf einen kurzen Blick zu dem scheinbar leblosen schwarzen Körper herüber und lächelte wissend.

„Hm, ich weiß.“, seufzte der Major, der es sich mittlerweile im Schneidersitz auf dem Nachtschränkchen gemütlich gemacht hatte.

„Die Gerüchteküche brodelt bereits gewaltig. Als ich vorhin etwas essen war, musste ich mir auch so Einiges anhören.“

„Wie war das nochmal mit dem Spott und dem Schaden...?“, fragte der blaue Elektrobot ein wenig schadenfroh nach. Ironhide und er waren bekannter weise nicht gerade die besten Freunde, wobei Will ihm hingegen schon sehr leid tat. Er befand es dann aber für besser, das Thema lieber zu wechseln, denn schließlich ging ihn das Ganze eigentlich nichts an und er wollte auch nicht indiskret erscheinen.

„Wenn du hier alleine klarkommst, geh ich zum Trainingsplatz herüber. Bumblebee hat mich eben angefunkt, dass Sideswipe sich während eines Übungskampfes mit ihm den Arm verletzt hat. Scheint nichts Wildes zu sein, aber ich gucke mir das doch besser einmal an.“

„Immer diese Jungbots. Nicht mal am Sonntag können die ein Pause einlegen.“, grummelte der CMO ein wenig genervt. „Oder soll ich besser selbst nach unserem kessen Schwertkämpfer sehen und du bleibst so lange bei ´Hide?“, entgegnete Ratchet und bemerkte aber schnell, wie Jolts Gesichtsplatten sich vor Schreck zu einer Grimasse verschoben.

„Neee, ich glaube, das ist keine so gute Idee. Vor allem nicht nach dem, was sich hier letzte Nacht so ereignet hat. Bleib du besser bei unserem Waffenexperten, ich kümmere mich um Sides.“, sagte Jolt, schnappte sich schnell die Notfalltasche, die immer einsatzbereit in einer Ecke stand und ging zielstrebig in Richtung Tür. Nach einer kurzen Verabschiedung verließ er eilig die Krankenstation in Richtung seines Einsatzortes.

Will verzog irritiert das Gesicht, guckte anschließend Ratchet fragend an.

Der Medibot erklärte dem Major, dass Jolt sich vor etlichen Äonen Jahren während eines Kampfs um den verletzten Ironhide gekümmert hatte. Diese Erlebnis hatte den MO stark geprägt und seitdem behandelt er den Waffenexperten eigentlich nur noch im äußersten Notfall.

„Was hat ´Hide denn ausgefressen, dass dein Assistent derart heftig reagiert und beinahe schon vor ihm die Flucht ergreift?“, hakte der Major neugierig nach. Aber Jolts Reaktion nach zu urteilen, befürchtete er, sein Partner müsse sich wohl mal wieder wie die sprichwörtliche Axt im Walde benommen haben..

„Du kennst ja seine ´Vorliebe´ für medizinische Behandlungen, vor allem wenn es um Spritzen oder ähnliche Dinge handelt. Jolt war damals erst vor wenigen Tagen zu uns gestoßen und kannte die meisten Soldaten daher noch nicht so richtig. Ich war während eines Kampfes gegen die Decepticons gerade anderweitig beschäftigt. Ironhide war durch eine Rakete verletzt worden und verlor leider große Mengen an Energon, was sehr schnell zu einem lebensbedrohlichem Schock führen konnte. Jolt versuchte verzweifelt, die beschädigte Leitung abzudrücken, leider ohne Erfolg und unser ungeduldiger Waffenexperte war dank der starken Schmerzen wenig kooperativ und hielt überhaupt nicht still. Er versuchte sogar einige Male aufzustehen, um sich so den helfenden Händen des MOs zu entziehen.

Jolts Verzweiflung wuchs immer mehr und es gelang ihm nicht, Ironhide zur Ruhe zu zwingen, dabei ließ er keine Möglichkeit außer Acht. Aber sowohl freundliche und beruhigende Worte, wie auch deutliche Befehle, denn Ironhide hatte in der Situation eigentlich zu gehorchen, stießen bei dem verletzten Waffenexperten auf taube Sensoren. Jolt war einer Panik nahe, denn er hatte große Angst, dass wenn er versagte, `Hide bleibende Schäden davon trug oder im schlimmsten Fall sogar starb. Weil er leider keinen anderen Ausweg sah, tat Jolt dann etwas, was er eigentlich nie zu tun vorhatte.

Der MO warf sich ohne Vorwarnung auf den schwarzen Autobot und berührte ihn mit einer sich entladenden Elektropeitschen am empfindlichen Hals. Ironhide schrie gepeinigt auf und sank anschließend in eine für ihn erlösende tiefe Bewusstlosigkeit hinab. Jolt konnte so aber endlich die beschädigte Leitung reparieren und das Leben des störrischen, und in den Optiken des MOs auch undankbaren, Autobots retten. Leider blieb so eine geballte Ladung Strom für sein Opfer nicht folgenlos und da der blaue Autobot ihn in seiner Panik auch etwas überdosiert hatte, kämpfte der Waffenexperte nach seinem Erwachen noch ein paar Tage lang mit den Nebenwirkungen. Der Strom führte in seinem Prozessor und diversen Leitungen zu einer Überladungen und daraus resultierten auch einige Kurzschlüsse. Schmerzen verspürte Ironhide dadurch zwar nicht, aber er konnte sich geschlagene vier Tage lang weder bewegen noch verbal oder körperlich mitteilen. Nur in den Optiken konnte man sehen, was in ihm gerade vorzugehen schien und was er fühlte. ´Hide war so wütend und verzweifelt, dass er nur mich an sich heranließ. Versuchte sich ein andere Bot ihm zu nähern, weil er mich kurzzeitig ablösen wollte, verschlechterten sich seine Vitalwerte besorgniserregend, er begann urplötzlich zu zittern und verlor sogar Kühlflüssigkeit. Ich habe mich dann die gesamte Zeit um ihn gekümmert, ihn gepflegt und versorgt. Nachdem sich sein Körper regeneriert hatte, war er eine Zeit lang sehr dankbar und wich mir kaum von der Seite. Jolt hingegen musste sehr aufpassen, dass er Ironhide weder über den Weg lief, noch ihm zu nahe kam. Dabei hatte ich ihm natürlich ausführlich erklärt, dass der Elektrobot ihm lediglich helfen wollte und gezwungen war, so zu handeln. Aber du weißt ja selbst wie stur er sein kann. Immerhin hat er sich für die, in seinen Optiken falsche Behandlung, nicht an Jolt gerächt. Aber seitdem gehen sich die Zwei aus dem Weg und ich verstehe Jolt, das er ihn nicht mehr gerne behandelt.“, lachte Ratchet und beendete damit die etwas längere Erklärung seinerseits.

Will atmete hörbar laut aus und musste kurzzeitig unweigerlich an den von Nancy erwähnten Fußpilz denken. Er schüttelte sich innerlich um diesen Gedanken schnellstmöglich zu verdrängen.

„Da fällt mir jetzt ehrlich gesagt nichts mehr zu ein.“, seufzte der Mensch und sah seinen bewusstlosen Partner sehr nachdenklich an.

„Er ist schon ein Fall für sich und ich möchte nicht wissen, wie oft Optimus und ich schon versucht haben auf ihn einzureden. Leider mit wenig Erfolg oder gar Einsicht Seitens Ironhides. Aber ich habe das Gefühl, wenn es jemand schafft, ihn wenigstens etwas zu zähmen und zu besänftigen, dann DU!

Selbst vor wenigen Stunden, als er sich völlig entkräftet und kaum bei Verstand in Optimus Griff auf dem Boden wand, rief er tief bewegt nach dir. Das zeigt, wie stark er dir vertraut und dich scheinbar auch braucht. Das ist für einen Einzelgänger, wie er es eigentlich sonst ist, ein sehr ungewöhnliches Verhalten. Und du bist auch der Einzige von dem er sich neben Optimus, und, wenn ich Glück habe, hin und wieder auch von mir, überhaupt etwas sagen lässt. Ich denke du besitzt die Fähigkeit und kannst hinter seine von ihm selbst errichteten Mauern gucken“, stellte Ratchet mit ruhiger Stimme fest und wartete auf die Reaktion des jungen Familienvaters.

„Naja, das mag vielleicht sein, aber letzte Nacht konnte ich aber auch eher wenig Erfolg verbuchen. Aber gut, da befand er sich, gelinde gesagt, die meiste Zeit auch etwas neben der Spur.“, grinste Will sarkastisch.

Ihm waren Lobeshymnen auf seine Person schon immer unangenehm gewesen, aber er wusste ja, was Ratchet damit sagen wollte und ihm war der grummelige, sture und auch leicht reizbare Waffenexperte, dessen Mutter eine Autobotfemme und Vater ein Decepticon waren, sehr ans Herz gewachsen und er persönlich hatte wirklich selten ernsthafte Probleme mit ihm. Im Kampf vertrauten sie einander blind und der Eine würde für den Anderen ohne darüber nachzudenken in den Tod gehen. Und in seinen Augen machte er doch eigentlich auch nichts besonderes, um das Vertrauen des Waffenexperten zu gewinnen. Aber scheinbar gab es zwischen ihnen eine Art unsichtbares Band, das sie miteinander verband. Wenn Ironhide die Wocheneden zusammen mit ihm und seiner Familie verbrachte, benahm er sich völlig anders, und er schien auch sehr viel glücklicher und ausgeglichener zu sein. Warum das so war, musste der Major selbst nicht genau, aber vielleicht war `Hide irgendwann bereit dazu, ihm zu erzählen, was ihn zu bedrücken schien.

Will wusste allerdings nur zu genau, was auf seinen Partner nach dessen Genesung vermutlich zukam, und er würde ihm auch da unterstützend zur Seite stehen, bis irgendwann hoffentlich Gras über die ganze Angelegenheit gewachsen war.

„Stell dein Licht mal nicht so unter den Scheffel.“, lachte Ratchet und sah den Soldaten wissend an.

„Ihr seid ein tolles Team und gebt ein Musterbeispiel für die Zusammenarbeit zwischen Transformern und Menschen ab.“, lobte der CMO weiter.

„Jetzt ist aber gut, Ratchet, ich bin doch schon mehr als nur verlegen und wenn du so weiter machst, geh ich besser gleich einen Aufnehmer holen, damit hier keiner ausrutscht.“, lachte der Major und zwinkerte dem Medibot zu.

„Warum willst du denn den Boden wischen? Ist doch alles sauber hier.“, grübelte der gelbgrüne Autobot und rieb sich nachdenklich sein Kinn.

„Hast du noch nie davon gehört, dass man auch auf seiner eigenen Schleimspur ausrutschen kann?“, erklärte der Major und hoffte Ratchet würde den Spaß verstehen und nicht zornig reagieren.

Der CMO guckte ihn lediglich etwas verdattert an und begann dann über das ganze Gesicht zu grinsen.

„Das sollte vielleicht mal irgendjemand Starscream erzählen.“, lachte der Medibot leise auf.

Will stellte sich den Sucher vor, wie der versuchte, die gesamte Nemesis zu wischen und musste unweigerlich vor Lachen laut losprusten.

Doch nach wenigen Sekunden hielt der Major plötzlich inne, denn es hatte irgendetwas seine Aufmerksamkeit erregt.

Ironhide bewegte sich. Zuerst nur sehr zaghaft und kaum wahrnehmbar, dann aber doch stetig stärker werdend und dies blieb natürlich auch Ratchet und dem Major nicht verborgen.

Die metallischen Lieder des schwarzen Autobots flatterten und er öffnete für wenige Sekunden seine Optiken, dann verschloss er sie aber von einem lauten Aufstöhnen begleitet sofort wieder.

Ratchet ging leise zu dem Fenster herüber, ließ das Rollo noch etwas weiter herunter und kehrte dann anschließend zu seinem Patienten zurück.

Vorsichtig löste der CMO die restlichen Fesseln, er wollte den Waffenexperten zum Einen nicht in Verlegenheit bringen und zum Anderen ihn aber auch nicht unnötig reizen. Ratchet rechnete auch nicht mehr damit, dass er irgendwelchen weiteren Blödsinn verzapfen würde. Denn `Hide hatte sich bei Will, während er kurzzeitig mehr oder weniger ansprechbar war, bereits sehr kooperativ verhalten und die Energonwerte sprachen ebenfalls für sich.

Die Gitter ließ der Medibot aber aus Sicherheitsgründen zunächst noch oben, er wollte nicht, dass Ironhide stasistrunken aus dem Bett fiel und sich womöglich noch verletzte.

Der Waffenexperte schaffte es erneut, seine Optiken zu öffnen und blinzelte etwas unbeholfen in Wills Richtung. Als er versuchte, seinen gefühlten tonnenschweren Kopf anzuheben, hatte er das Gefühl, der würde jeden Augenblick in tausend Stücke zerspringen, so sehr schmerzte er. Stöhnend ließ er sich zurückfallen und schloss erst einmal seine optischen Sensoren.

„Lass dir Zeit, mein Großer.“, versuchte Will ihn zu beruhigen, denn an den Anzeigen sah er, dass sein Freund sich bereits stark aufgeregte und er kannte seine Ungeduld nur zu gut.

„W....Was ist passiert? I..Ich fühle mich schrecklich.“, stöhnte Hide leise, öffnete seine voll funktionsfähige Optik einen Spalt breit und versuchte etwas von seiner näheren Umgebung wahrzunehmen.

„Kannst du dich an irgendetwas erinnern?“, fragte Ratchet langsam und deutlich. Es dauerte etwas, bis der Waffenexperte ihn zu verstehen schien und auch darauf reagierte.

„Hä, was´n das für ´ne komische Frage..? Wo bin ich hier überhaupt?“, stellte Ironhide als Antwort gleich zwei Gegenfragen und versuchte vorsichtig, seinen Kopf zu drehen. Dies schien ihm aber nicht sonderlich gut zu bekommen, denn er begann sich plötzlich mehrmals kurz hintereinander aufzubäumen und Will erkannte sofort, was ´Hide für ein Problem zu haben schien.

„Schnell, Ratchet, ich glaube er muss sich übergeben!“, rief der Major entsetzt, aber dafür geistesgegenwärtig und jetzt war die Frage, wie gut Ratchets Reaktionsvermögen wirklich war.

Katerstimmung

Heute ist ein schöner Tag.... *zum neuen Trailer rüberschiele*. Mich hat er umgehauen, so düster und zugleich fasszinierend fand ich ihn. Aber jetzt genug erzählt, viel Spaß beim lesen^^
 

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Ratchet fasste reaktionsschnell unter das Bett, zog die erst vor wenigen Minuten dort platzierte Waschschüssel hervor und griff dann Ironhide in dessen breiten Nacken.

Will war erstaunt, wie geistesgegenwärtig der Medibot reagierte und es tatsächlich schaffte, den Kopf des Waffenexperten über die zur Brechschale umfunktionierten Schüssel zu manövrieren, noch bevor dieser das Bett beschmutzen konnte.

Ironhide würgte, aber zum großen Glück des Majors und wohl auch des CMOs beförderte er jedoch nichts hinaus. Der schwarze Autobot schüttelte seinen Kopf, wie ein Hund, dem man versuchte seinen heißgeliebten Stock wegzunehmen. Ratchet wartete, er wollte das umfunktionierte Gefäß auch nicht zu früh vor `Hides Nase wegziehen. Denn wahrscheinlich würde er sich ausgerechnet dann erst recht übergeben, das war ja komischerweise meistens der Fall.

Will schaute dem Treiben zu, helfend eingreifen konnte er leider nicht. Er hoffte nur, dass sein Partner einigermaßen ruhig bleiben würde. Dessen Furcht vor ärztlichen Behandlungen und natürlich auch sein momentaner körperlicher Zustand veranlassten den Major doch sehr zur Sorge.

„Alles okay?“, fragte Ratchet und suchte den Blickkontakt zu seinem Patienten.

Ironhide stöhnte als Antwort nur leise auf und spuckte anschließend zum Glück treffsicher in die Schüssel aus. Der Medibot reichte ihm ein Tuch, damit er sich den Mund abwischen konnte, doch der Waffenexperte schien nicht zu verstehen, was er damit tun sollte, denn er reagierte überhaupt nicht auf die Geste.

Der CMO seufzte, handelte dann daher selber und entsorgte anschließend das übergroße Zewa, indem er es zusammengeknüllt wie einen Ball geschickt in den etwas entfernt stehenden Mülleimer warf. Will sah dies, pfiff dazu anerkennend und erntete dafür eine grinsenden Blick des Medibots.

Nach einigen weiteren, verstrichenen Sekunden befand Ratchet, dass sich der Magen des Waffenexperten hoffentlich wieder beruhigt hatte und ließ dessen Kopf langsam zurück auf das Kopfkissen sinken.

Ironhide schnaufte kurz, schloss seine Optiken und verzog anschließend seine Gesichtsplatten. Ihm war speiübel und er realisierte jetzt auch langsam, wo er sich zu befinden schien und das gefiel ihm so ganz und gar nicht. Sein Prozessor schien zusätzlich kurz vor der Explosion zu stehen, so sehr schmerzte er ihm. Der Waffenexperte zwang sich aber dennoch dazu, Ruhe zu bewahren. Was war nur mit ihm passiert? Es fiel im sehr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen und daher ließ er es besser bleiben, sich den Prozessor darüber zu zerbrechen und wartete erst einmal ab.

„Ironhide, schaust du mich bitte mal an?“, bat der Medibot den schwarzen Autobot so sanft es ihm möglich war. Er wollte ´Hide nicht unnötig reizen, da es ihm sicherlich auch so schon schlecht genug zu gehen schien, aber eine kurze Untersuchung war dringend notwendig.

Der Angesprochene gehorchte, öffnete erneut sehr vorsichtig seine Optiken und sah den CMO unmittelbar an.

„Folge bitte meinem Finger.“, sprach Ratchet sehr deutlich und hielt seinen unverletzten Zeigefinger unmittelbar vor das Gesicht seines Patienten und bewegte ihn dann von links nach rechts.

Zuerst befolgte Ironhide die Anweisungen des CMOs, und seine Optiken verfolgten den Finger, doch dann schnellte völlig unerwartet seine schwarze Hand hervor und griff eisern zu.

Ratchet erschrak kurz, handelte dann aber ruhig und besonnen. Seine jahrelange Erfahrung kam ihm jetzt zu Gute.

„Lass den Blödsinn.“, sagte er energisch, sah den Waffenexperten mit deutlicher Warnung in seinen blauen Optiken an und löste dann mit der anderen Hand vorsichtig dessen Griff.

Will war von dieser Reaktion ziemlich überrascht aber zugleich auch entsetzt, und musste unweigerlich an die letzte Nacht denken. Hoffentlich setzte sich das durchlebte Chaos jetzt nicht weiter fort, er selber war mit seinen Kräften auch nahezu am Ende und wollte eigentlich nur noch Ruhe. Aber er wusste, dass er dafür jetzt scheinbar auch etwas tun musste. Es war an der Zeit einzugreifen, befand er und tat dies dann auch.

„Ironhide, es ist alles okay. Verhalte dich ruhig, Ratchet muss dich nur ein wenig untersuchen!“, rief Will seinem Partner zu und hoffte auf eine positive Reaktion.

„Will...?“, fragte `Hide mit ungläubig klingender Stimme und seine Optiken begannen gleichzeitig seinen Freund zu suchen.

„Ja, ich bin hier oben, etwas weiter links von dir.“, erklärte der Major wahrheitsgemäß.

Wenig später hatte der Waffenexperte ihn endlich entdeckt und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

Will kletterte geschickt auf das Bett und näherte sich seinem Partner, der ihn müde und irgendwie ungläubig dreinschauend ansah. Scheinbar hatte er nicht damit gerechnet, dass sein Partner ebenfalls hier war.

„Hey Großer, geht es dir wieder einigermaßen gut? Hast du noch Schmerzen?“, fragte der Major besorgt, während er sich vorsichtig in der unmittelbaren Nähe von `Hides Kopf niederließ.

„Frag besser nicht, ich glaube, mein Prozessor steht kurz davor, in tausend Teile zu zerspringen.“,

antwortet der Waffenexperte und stöhnte abermals auf.

„Hm, ich hätte da einen Vorschlag: Ich untersuche dich und gebe dir anschließend etwas gegen die Schmerzen, einverstanden?“, mischte sich jetzt auch der CMO ein.

´Hide sah ihn erstaunt und zugleich mit leicht zugekniffenen Optiken an. Man sah dem Waffenexperten nur zu deutlich an, dass er schwer grübelte und das machte sowohl den Menschen wie auch den gelben Roboter nervös. Die Nacht war einfach zu extrem verlaufen und keiner von beiden wusste, wie der Waffenexperte jetzt reagieren würde, wo er sich zusätzlich auch noch in der Höhle des Löwen befand.

Der schwarze Autobot war innerlich hin- und hergerissen. Am liebsten würde er aufspringen und das Weite suchen, er hatte mittlerweile trotz der Schmerzen erkannt, wo genau er sich befand und es gab für ihn kaum einen schrecklicheren Ort. Auf der anderen Seite fühlte er sich körperlich für einen Fluchtversuch nicht in der Lage und das machte ihm schwer zu schaffen. Er hasste das Gefühl der Unfähigkeit und Schwäche. Wäre Will nicht da, so hätte er aber wohl trotzdem versucht zu fliehen. Er wollte sich aber vor seinem Partner und auch Freund nicht die Blöße geben, in Panik zu verfallen. Zusätzlich ließ ihn dessen Anwesenheit ungewöhnlicher weise aber auch deutlich ruhiger werden. Außerdem wollte er endlich wissen, was überhaupt geschehen war und warum er sich an überhaupt nichts erinnern konnte. Daher nickte er dem CMO, wenn auch innerlich mit den Dentalplatten knirschend, einwilligend zu.

Ratchet atmete erleichtert auf und wiederholte als erstes die Übung mit dem Finger. Diesmal folgte `Hide seinen Anweisungen genau und ohne dabei in irgendeiner Art und Weise aufzumucken. Anschließend leuchtete der CMO ihm in beide Optiken, was sein Patient auf Grund seiner derzeitigen Lichtempfindlichkeit stöhnend quittierte, aber weiterhin kooperierte.

„Ich weiß, das ist für dich sicherlich sehr unangenehm, aber es muss leider sein.“, erklärte der Medibot währenddessen und kehrte anschließend Will und Ironhide kurz seinen Rücken zu, um aus einem der sich im hinteren Teil des Zimmers befindenden Schränke, etwas zu entnehmen. Anschließend kehrte er zurück und legte den Gegenstand vorsichtig auf das Nachtschränkchen.

Der schwarze Autobot versuchte zu erkennen, um was es sich handelte, schaffte es aber nicht. Seine

Optiken arbeiteten, warum auch immer, noch nicht wieder hundertprozentig und er konnte daher nur hoffen, dass es nichts Schlimmes war, was Ratchet da mit ihm vor hatte. Aber Will würde sicherlich auf ihn aufpassen, und daher er schloss er erneut seine Optiken und versuchte, sich so gut er eben konnte, zu entspannen.

Will hingegen erkannte den besagten Gegenstand sofort und in ihm kam sofort deutliche

Panik auf. Er wusste nur zu gut, was passieren würde, wenn der Medibot sein Vorhaben durchziehen würde. Um das Ganze nicht noch schlimmer zu machen, sprach der Major seine Bedenken nicht laut aus, sondern schaute lediglich Ratchet entsetzt an und schüttelte zusätzlich seinen Kopf, als er bemerkt hatte, dass der Waffenexperte gerade einzudösen schien.

Ratchet zuckte lediglich mit den Schultern, zeigte kurz in Richtung Uhr, nahm den besagten Gegenstand in die Hand und berührte ´Hide vorsichtig an dessen Schulter.

Will verstand zwar jetzt, warum der Medibot gezwungen war, so zu handeln, aber er verdrehte dennoch entsetzt die Augen im Kopf, bereitete sich seelisch auf das Schlimmste vor und konnte eigentlich nur Eines tun, um sowohl seinem Partner wie auch dem Medibot zu helfen.

„Okay, Ironhide. Ich entnehme dir jetzt eine Energonprobe. Bleib bitte so ruhig, wie du nur kannst.“, redete Ratchet beruhigend auf seinen Patienten ein.

Bei dem Wort Energon öffnete ´Hide allerdings sehr schnell seine Optiken, schrie zusätzlich angsterfüllt auf und begann, ohne dass er etwas dagegen tun konnte, zu zittern.

Will hatte sich währenddessen dem Kopf seines Freundes weiter genähert und berührte ihn vorsichtig.

„Hey, gucke mich bitte an und ich verspreche dir, du wirst nichts spüren.“, redete der Major auf den Waffenexperten ein und betete schon fast, bei ihm auf Gehör zu stoßen.

Erleichtert stellte der Major fest, dass sein Plan aufzugehen schien, denn Ironhide drehte seine Kopf langsam zu ihm und konnte so nicht mehr sehen, was der Medibot genau mit ihm anstellte.

Will lächelte ihn an und hoffte sehr, Ratchet würde sich beeilen. Der Major konnte im Gegensatz zu

dem Waffenexperten sehen, was der CMO gerade tat.

Ratchet beeilte sich, öffnete geübt die Braunüle, entnahm das benötigte Energon und spritzte anschließend eine grünlich aussehende Flüssigkeit in die Leitung. Dann verschloss er die Öffnung und legte seine Utensilien außer Sichtweite seines Patienten ab.

„Du hast es geschafft, mein Großer. Ich bin stolz auf dich!“, freute sich der Major. Er atmete erleichtert auf und strich Ironhide anschließend fast schon liebevoll über die eiserne, aber dennoch warme Wange. Der Waffenexperte zitterte immer noch wie Espenlaub, genoss aber die Berührung und seufzte leise. Er schien sich langsam wieder zu entspannen.

Als ihn jedoch Ratchet aufmuntern wollte und ihn ebenfalls berührte, knurrte er wütend und kehlig zugleich auf. Er hob seinen Kopf, ignorierte dabei die Kopfschmerzen, sah den CMO wütend an und fletschte sogar drohend seine spitzen Dentalplatten. Der Medibot erschrak kurz, aber insgeheim hatte er mit so einer Reaktion schon gerechnet und nahm `Hides Verhalten daher auch nicht allzu persönlich. Schnell zog er sein Hand zurück, was der Waffenexperte schnaufend zur Kenntnis nahm und sich erschöpft zurücksinken ließ.

Will hatte sich natürlich ebenfalls erschrocken, versuchte aber, so ruhig wie eben möglich zu bleiben, um seine Unruhe nicht auf ´Hide zu übertragen. Sein Partner seufzte kurz, stupste ihn dann kurz mit seiner Nase an und schloss anschließend seine Optiken. Bald darauf war er erneut in Stasis hinab geglitten. Als er dann leise zu schnarchen begann, wagte auch Ratchet wieder etwas zu sagen.

„In diesem Fall bin ich echt froh, dass das Schmerzmittel über sedierende Nebenwirkungen verfügt.“, lächelte er und sah dabei Will sichtlich erleichtert an.

„Dein Job ist nicht gerade ungefährlich, würde ich sagen.“, entgegnete der Major mit besorgter Miene.

„Da hast du wohl recht, aber ich denke nicht, dass er mir etwas getan hätte. Er hatte einfach nur starke Schmerzen und Angst, daher reagierte er so heftig. Aber weißt du, wovor ich große Angst habe?“, fragte der CMO und rieb sich nervös das Kinn.

Will überlegte, aber er wusste beim besten Willen nicht, was der Medibot meinen könnte und schüttelte daher verneinend seinen Kopf.

„Wir werden Ironhide bald erzählen müssen, was er alles angestellt hat, und außerdem wird Prowl hier spätestens Morgen auflaufen. Ich garantiere dir, das wird beides kein Spaß werden.“, stöhnte Ratchet.

Daran hatte Will bei dem ganzen Durcheinander nicht mehr gedacht, und es würde wohl noch so einiges auf den Waffenexperten und auch ihn zukommen.

Der Major seufzte und schaute dann sehr nachdenklich in das hundeähnliche Gesicht seines Partners, der völlig entspannt schlummerte und im Moment zum Glück keine Sorgen zu haben schien.

Will hoffte, Ratchets Befürchtungen würden sich als nicht so dramatisch entpuppen.

Ein CMO hat es auch nicht immer einfach...

Endlich geht es hier weiter. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.

Hoffentlich gefällt euch das Chap und ich wünsche viel Spaß beim lesen. ^^ Danke an meine Beta für ihre Geduld mit meinem störrischen Mailfach *g*.
 

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Ratchet seufzte kurz und stand anschließend auf. Die vergangene stasisarme, aber dafür umso ereignisreiche Nacht steckte ihm noch tief in seinen metallischen Gliedern. Er würde wohl vor der nächsten Nachtruhe auch keine Gelegenheit mehr bekommen, sich noch etwas hinzulegen. Ironhide brauchte ihn schließlich. Aber der CMO hoffte, dass es dem schwarzen Waffenexperten gegen Abend zumindest soweit wieder gut ging, dass er entweder sogar schon entlassen oder zumindest in der folgenden Nacht keine Hilfe mehr benötigen würde.

Der Medibot ging auf ein bestimmtes Regal zu und entnahm ihm einen der zahlreichen dort gelagerten Datenpads. Dann setzte er sich in einen der beiden sich im Raum befindenden Stühle und nickte Will noch einmal kurz zu.

Der Major erwiderte die Geste, kletterte geübt die Strickleiter herunter und ging in Richtung seines provisorischen Nachtlagers. Kurz darauf sprang er auf sein Bett und zog seine Schuhe aus. Dann machte es sich der Familienvater soweit es ging gemütlich, indem er sich mit beiden Händen in den Nacken fasste und gleichzeitig seinen Körper ausstreckte.

Will seufzte leise und begann kurz darauf zu dösen. Wer wusste schon, wie lange Ironhide überhaupt ruhen würde, und was dem schwarzen Mech nach seinem Erwachen noch alles für Nettigkeiten einfallen würden, um Ratchet und ihn auf Trab zu halten, dachte der Major, kurz bevor er völlig übermüdet einschlief.
 

Eine gute Stunde später schreckte der Medibot plötzlich hoch. Ein lautes Klopfen hatte ihn geweckt, er war wohl tatsächlich ebenfalls eingenickt. Aber wer sollte ihm das nach all dem Stress verübeln?

Das würde vermutlich Jolt sein, der Bericht über Sideswipes Verletzung erstatten wollte, fiel es dem CMO plötzlich ein.

„Komm ruhig rein, Jolt, Hide hält eh gerade Stasis. Wie geht es denn unserem Schwertkämpfer? “, fragte Ratchet vom Stuhl aus seinen vermeintlichen Assistenten freundlich und versuchte ihn gleichzeitig zu ermuntern, doch einzutreten.

Anschließend musste der CMO erst einmal herzhaft gähnen und begann sich zusätzlich zu recken und strecken.

Doch nicht Jolt betrat die Krankenstation, sondern ein ebenfalls hauptsächlich blau gefärbter Roboter. Nur zierten dessen Körper zusätzlich noch auffaltend rote Flammenmotive.

Doch dies bemerkte der Medibot zunächst nicht, da er kurzzeitig die Augen schloss und zusätzlich mit dem Rücken zur Tür saß.

„Eigentlich solltest du wissen, dass ich keine Angst vor Ironhide habe.“, lachte eine warme tiefe und zugleich sehr beruhigend klingende Stimme.

„Und zu Sides Zustand kann ich dir leider auch nichts sagen, dazu fehlt mir schlicht und ergreifend das entsprechende Fachwissen.“, fügte der Autobot seiner Aussage noch hinzu.

Ratchet war plötzlich hellwach und drehte seinen Kopf schnell in Richtung Tür.

„Oh... bitte entschuldige Optimus.“, stammelte der Medibot hörbar beschämt, als er endlich seine Verwechslung bemerkte.

„Das macht doch nichts mein alter Freund. Vergeben und vergessen.“, entgegnete der letzte Prime freundlich lächelnd.

Von dem Gespräch erwachte unweigerlich auch der Major. Will stöhnte leise auf, setzte sich aber noch nicht auf, sondern blieb zunächst liegen. Trotzdem sah er sich bereits, noch etwas orientierungslos, im Raum um. So entdeckte er natürlich auch sofort, wer ihn da geweckt hatte.

Da seine zwei mechanischen Freund sich aber gerade angeregt unterhielten, beschloss er, besser vorerst noch zu schweigen und sich nicht in deren Gespräch einzumischen. Will warf noch einen kontrollierenden Blick zu seinem Partner herüber und stellte beruhigt fest, dass der zumindest noch ruhte. Dann richtete er seine Augen erneut auf die beiden anderen Transformer.

„Danke, Optimus. Komme bitte zu mir, dann können wir uns in Ruhe unterhalten, ohne dass Will und Ironhide wach werden.“, bat der CMO seinen Anführer.

Optimus nickte und tat, worum er gebeten worden war und machte sich auf den Weg in den hinteren Teil des Zimmers.

Doch plötzlich erregte eine gestellte Frage die Aufmerksamkeit der beiden mechanischen Wesen und der Prime blieb abrupt stehen.

„Darf ich auch wissen, was Prowl gesagt hat? Ich bin schließlich ´Hides Partner und außerdem sehr neugierig.“

Der Prime lächelte amüsiert, ging einige Schritte auf den Major zu und hielt ihm seine, für den Menschen überdimensionale, Hand hin.

„Natürlich, keine Frage. Wir dachten nur, du schläfst noch, Will.“, erklärte sich der Führer der Autobots wahrheitsgemäß.

Der Major kam der Aufforderung nach und kletterte schnell auf Optimus Hand, gelangte auf diesem Wege auf dessen Schulter und machte es sich dort oben gemütlich.

„Man sollte auch im Schlaf immer wachsam sein.“, grinste der Major wissend und beide Autobots stimmten ihm, was diese Aussage betraf, zu.

„Gut, was hat Prowl denn jetzt genau gesagt?“, platze es Will heraus. Die Frage beschäftigte ihn schon während der letzten Stunden. Außerdem hing viel von der Aussage des Sicherheitsoffiziers ab.

„Moment, Will, ich kläre euch gleich auf, aber zuerst möchte ich gerne wissen, wie es Ironhide geht.“, antwortete der Prime und sah seinen CMO fragend an.

Ratchet brachte Optimus schnell auf den neuesten Stand, was ´Hides Zustand anging. Denn auch er wollte gerne wissen, wie Prowl sich geäußert hatte.

„Das klingt doch schon viel besser als heute Morgen in aller Frühe.“, brummte der Prime zufrieden und warf einen kurzen Blick zu seinem Waffenexperten und Bodyguard herüber.

Der schwarze Autobot bewegte sich kurz, schnarchte aber dann leise und friedlich weiter vor sich hin.

„Dann will ich euch mal nicht länger auf die Folter spannen.“, begann Optimus und sowohl Ratchet als auch der Soldat hingen an seinen metallischen Lippen.

„ Prowl war sehr verärgert darüber, dass Ironhide sich in seinen Optiken zu so einer Dummheit hat hinreißen lassen. Schließlich hätte er merken müssen, dass zu viel Alkohol ihm nicht gut tat.“

An dieser Stelle mischte sich dann Will ein und ergriff Partei für seinen Freund und Partner.

„Ich denke, Prowl war selber noch nie in so einer Situation und weiß daher nicht, dass man sich mit wenig Erfahrungen, was den Alkoholgenuss angeht, sehr schnell verschätzen kann. Und was dann passiert, haben wir ja letzte Nacht erleben dürfen.“, seufzte der Major.

„So ähnlich habe ich es dann auch versucht Prowl zu erklären. Es ist an dem gestrigen Abend halt leider so einiges schief gelaufen. Aber gut, ich verstehe auch Prowls Argumentation, was die Sicherheit angeht. Denn dadurch, dass Ironhide sich selbst ausgeschaltet hat, wenn auch unbeabsichtigt, fehlte und fehlt uns noch ein Soldat. Und wenn ich das anmerken darf, sogar ein sehr guter. Außerdem mussten Ratchet und ich ausrücken, um ihn nach Hause zu holen, weil er selbst nicht mehr dazu in der Lage war. Stell dir mal vor, die Decepticons hätten ihre derzeitige Waffenruhe ausgerechnet dann unterbrochen und Diego Garcia angegriffen. Ich möchte darüber besser nicht nachdenken.“, stöhnte Optimus und verdrehte die Optiken.

Will wurde blass, daran hatte er während des ganzen Stresses und Chaos noch gar nicht gedacht, und er musste sich eingestehen, dass der Prime, was das betraf, eindeutig im Recht war.

Ratchet bemerkte Wills Reaktion und schaute ihn daher mitfühlend an.

„Nimm es dir nicht allzu sehr zu Herzen, Will.“, versuchte der CMO den Major zu trösten.

„Zum Glück ist ja nichts weiter passiert. Wir hatten zwar mehr Glück als Verstand, aber ich denke, das sollte man uns auch mal zugestehen.“, sagte der Prime und lächelte den Major aufmunternd an.

„Danke für euer Verständnis.“ Will musste unweigerlich schlucken.

„Aber ich hätte versuchen sollen, ´Hide davon abzuhalten, so viel Bier zu trinken. Schließlich ist er mein Partner und ich trug an jenem Abend in gewisser Weise auch Verantwortung für ihn, da ich es hätte besser wissen müssen, was während eines Ausfluges in die Menschenwelt so alles passieren kann.“, fügte er immer noch verschämt guckend hinzu.

Seine Schuldgefühle waren Dank der Aussage des Primes plötzlich wieder da, und das stärker als je zuvor.

„Dann trage ich auch Schuld, denn ich hätte die Wirkung größerer Mengen Alkohols auf Transformer gründlicher erforschen sollen. Ich dachte, es genüge völlig, an mir selbst auszutesten, was 2- 3 Bier anrichten.“, seufzte Ratchet.

„Ich denke es war einfach eine Verkettung unglücklicher Umstände und Gegebenheiten. Wir sollten froh sein, dass alles noch einmal gut ausgegangen ist und Hide seinen ersten Vollrausch zum Glück unbeschadet überstanden hat. Und dass die Cons keinen Wind davon bekommen haben.“, entgegnete Optimus und sah nachdenklich zu seinem Waffenexperten herüber.

„Ich bin erstaunt und froh zugleich, dass du das so locker siehst.“, seufzte der auf der Schulter des rotblauen Roboters sitzende Mensch.

„Aber wie geht es jetzt weiter, und was hat Prowl die Strafe betreffend gesagt?“, fragte Will nach, und man sah ihm seine Nervosität deutlich an. Der Major wusste nur zu gut, was passierte, wenn man seinen Partner für längere Zeit einsperren würde. Und noch dazu am besten mit den sich in der Nachbarzelle befindenden Zwillingen. Ironhide würde hundertprozentig ausrasten und toben. Wer wusste schon, ob er dann nicht doch irgendwann die Schuld für seine missliche Lage bei ihm suchen würde.

„Ich habe Prowl vorgeschlagen, dass wir uns Morgen gegen Abend zusammensetzen und jeder der an dem Ausflug teilgenommen hat dann seine Aussage tätigt. Bis dahin dürfte hoffentlich auch `Hide wieder vernehmungsfähig sein. Anschließend beraten Prowl und ich uns dann über Ironhides Strafe und natürlich auch über die von Skids und Mudflap. Aber ich bin guter Dinge, dass unser Waffenexperte glimpflich davon kommen wird, da er im Gegensatz zu den Zwillinge nicht vorsätzlich gehandelt hat. Außerdem wird er noch auf eine andere Art und Weise genug gestraft werden. Denn fast jeder auf der Basis hat mitbekommen, was sich auf DG zu später Stunde nach dem Fehlalarm abgespielt hat.“, beantwortet der Prime die Frage des Majors wahrheitsgemäß.

„Ich denke, das wird noch sehr hart und beschämend für ihn werden, aber ich werde ihm zur Seite stehen, das schulde ich ihm einfach. Irgendwann wird bestimmt Gras über die Sache wachsen, denn Fehler macht schließlich jeder mal.“, seufzte Will und sah dem Prime für dessen positive Prognose dankbar in die Optiken.

„Okay, dann wäre das geklärt. Optimus, ich würde mir gerne deine Nase noch einmal anschauen. Lass uns nach Nebenan gehen, dort befinden sich die entsprechenden Werkzeuge und Instrumente, die ich dafür benötige.“

Der Prime nickte zustimmend, sah aber nicht sonderlich begeistert aus. Der CMO bemerkte dessen Reaktion natürlich ebenfalls.

„Ich bin auch ganz vorsichtig, oder hat dich Ironhide mit seiner Krankenstationphobie etwa angesteckt?“, fragte Ratchet zwinkernd.

Optimus stöhnte leise auf, schüttelte müde mit seinem Kopf und folgte dem Medibot, nachdem er Will zuvor vorsichtig auf dem Boden abgesetzt hatte, in den entsprechenden Raum. Dort setzte er sich auf einen der Untersuchungstische. Ratchet tastete, so vorsichtig er konnte, den betroffenen Bereich ab. Optimus zuckte mehrmals kurz zurück, gab aber keinen Laut von sich.

„Ich würde sagen, die Nase hat wohl doch ganz schön was abbekommen. Ein Glück hat sich aber kaum etwas verschoben, das richte ich gleich wieder. Bei dir heilt ja eh fast alles sehr schnell. Es hat schon Vorteile, ein Prime zu sein.", stellte der Medibot lächelnd fest.

Dann fasste er blitzschnell und ohne Vorwarnung zu, damit sein Patient sich nicht wegducken konnte. Mit der einen Hand griff er an den Hinterkopf und mit der anderen an die lädierte Nase.

Ein lautes Knacksen war zu vernehmen. Der Prime stöhnte kurz auf und die Sache war erledigt.

Optimus verabschiedete sich von dem CMO und bat darum, in Kenntnis gesetzt zu werden, wie Ironhides Genesung weiterhin verlief. Spätestens zu der Anhörung würde er seinen Waffenexperten wiedersehen wollen, aber eigentlich wäre es ihm lieber, wenn er zuvor noch ein klärendes Gespräch unter vier Optiken beziehungsweise mit einem ebenfalls anwesenden Paar Augen bekommen könnte.

Die Wege von Ratchet und dem Prime trennten sich dann. Der Medibot machte sich auf den Weg zurück zu Will und seinem Patienten.

Der Mensch lag auf seinem Bett und schien zu schlafen. Nach all den Strapazen konnte er es dem Mann auch nicht verübeln, dass sein Körper nach Ruhe verlangte.

Ironhide hielt weiterhin Stasis und schnarchte vor sich hin.

Der CMO setzte sich und begann erneut, den Datenpad zu studieren, wobei er diesmal aber wach blieb. Er hatte sich daran gewöhnt, meist mit nur wenigen Stunden Ruhe auszukommen. Denn als Arzt war Stasis halten oft purer Luxus. Das kurze Nickerchen vorhin hatte bereits ausgereicht, um ihm neue Energie zu schenken.

Der Medibot hoffte nur, dass Ironhide sich bei seinem Erwachen kooperativ verhalten würde und

er außerdem in der Lage sein würde, Energon oral aufzunehmen. Ansonsten würde er gezwungen sein, ihm abermals eine Injektion zu verabreichen. Und die Reaktion darauf, konnte sich Ratchet nur zu gut ausmalen. Er betete zu Primus, dass wenigstens dieser Kelch an ihm vorübergehen möge.

Dornröschen wacht auf

Ratchet hatte gute zwei Stunden mit lesen zugebracht und hin und wieder einen Blick zu seinem Patienten und dessen menschlichem Freund herüber geworfen.

Der CMO befand es für an der Zeit, Ironhides Energonwerte ein weiteres Mal zu überprüfen. Leider verabschiedete sich während der Entnahme des Lebenssaftes des Transformers die Kanüle. Der Medibot bemerkte dies schnell, weil er große Mühe hatte überhaupt Flüssigkeit aus `Hides Leitung gewinnen zu können. Zum Glück gelang es ihm dennoch, aber anschließend entfernte er umgehend den sich im Arm befindenden Zugang. Die Gefahr, dass der schwarze Mech bald darauf Schmerzen verspüren würde, war einfach zu groß.

Die Werte des Waffenexperten waren soweit erfreulich, stellte Ratchet nach der Untersuchung der Probe zufrieden fest, nur war sein Energielevel am unteren Limit angelangt und er sollte daher umgehend Energon zu sich nehmen.

Hoffentlich war Ironhide in der Lage, das Energon auf natürlichem Wege aufzunehmen, andernfalls

würde Ratchet dazu gezwungen sein, ihm einen weiteren Zugang zu legen. Der CMO wusste nach dem was er letzte Nacht erlebt hatte nur zu gut, dass dies für alle Beteiligten kein Spaß werden würde.

Ratchet schätzte, dass Ironhide noch gute zwei Stunden blieben, bevor sich der Energonmangel negativ bemerkbar machen und ihm unweigerlich Schmerzen zufügen würde.
 

Kurz vor Ablauf der Ultimatums schliefen Will und Ironhide immer noch tief und fest wie menschliche Babys beziehungsweise cybertronische Sparklinge.

Ratchet weckte zuerst Will, indem er ihn sanft mit der Hand anstupste. Der Major erwachte relativ schnell und rieb sich dann noch sichtlich verschlafen seine Augen. Der Medibot wartete, bis der Major einigermaßen aufnahmebereit erschien und erklärte ihm dann das Dilemma.

Will stöhnte leise auf und verdrehte die Augen im Kopf. Dann setzte er sich auf, sah zu seinem Partner herüber und überlegte fieberhaft, wie man das Problem irgendwie umgehen konnte. Aber es wollte ihm partout keine Lösung einfallen.

„Okay, dann lass es uns am besten direkt hinter uns bringen und Black Beauty aufwecken.“, seufzte der Soldat und gestikulierte Ratchet, dass er ihn doch bitte auf Hides Bett heben sollte. Der Medibot verstand und erfüllte dem Major seinen Wunsch umgehend.

Der CMO versuchte Ironhide zu wecken, indem er ihm zunächst an der Schulter rüttelte und zusätzlich auch mit Namen ansprach. Doch der Waffenexperte ließ sich nicht stören und schnarchte dessen ungerührt weiter vor sich hin. Ratchet seufzte und schaute Will schulterzuckend an. Der Major musste unweigerlich grinsen, er wusste schließlich nur zu gut, wie tief und fest ´Hide für gewöhnlich schlief. Der würde es sogar fertig bringen und einen Decepticonangriff schlichtweg verpennen.

Will ermutigte den CMO, es erneut zu probieren. Das tat dieser und diesmal verstärkte er seine Bemühungen um einiges, aber es war trotzdem vergebens.

Lediglich ein kurzes Brummen entsprang der Kehle des Waffenexperten, bevor er sich auf die andere Seite drehte und friedlich weiterschlummerte.

Ratchet sah Will an und seufzte dann resigniert. Plötzlich huschte ein wissendes Grinsen über seine Gesichtsplatten und er ging auf einen der Schränke zu, zog eine Schublade auf und entnahm ihr einen bestimmten Gegenstand.

Der Major beobachtete den Vorgang voller Neugierde und musterte den silberfarbenen Gegenstand in der Hand des CMOs ausgiebig.

Ratchet kam rasch näher und bat den Menschen vorsichtshalber seine Ohren zu schützen, indem er sie zuhielt. Will tat, wie ihm gesagt wurde und kurz darauf beugte sich der Medibot mit dem Gesicht tief zu seinem Patienten herunter und pustete kraftvoll in das sich in seiner Hand befindende silberfarbenen Ding hinein.

Ein schriller und sehr hoher Ton war zu hören, der selbst den CMO zusammenzucken ließ.

Dann erhob sich Ratchet und wartete erst einmal ab.

Will hingegen guckte etwas ungläubig drein, denn er hatte rein gar nichts vernommen.

„Hä? Ich habe überhaupt nichts gehört, das Ding ist bestimmt kaputt...“, doch Ironhides Reaktion lösten seine Zweifel sofort in Luft auf.

Der Waffenexperte stöhnte laut auf und faste sich mit schmerzerfülltem Gesicht an beide akustischen Sensoren.

„Was sollte das denn?! Spinnst du Ratchet?“, knurrte Ironhide ungehalten und warf dem Medibot durch seine auf Grund der Schmerzen verengten Optiken einen vernichtenden Blick zu.

„Anders bekommt man dich ja nicht wach, Dornröschen.“, grinste Ratchet schelmisch und beugte sich abermals zu seinem Patienten herunter, diesmal aber ohne ihm dabei zu nahe zu kommen. Unvorsichtig wollte er besser nicht sein, dafür kannte er den für sein unberechenbares und zugleich reaktionsschnelles Verhalten bekannten Waffenexperten bereits einfach schon zu lange.

„Wie fühlst du dich, Großer? Kannst du dich an irgendetwas erinnern?“, fragte Will seinen Partner neugierig und versuchte ihn gleichzeitig auch etwas von seiner nicht zu übersehbaren Wut abzulenken.

`Hide löste die schützenden Hände von seinen akustischen Sensoren und schaute seinen Partner sichtlich irritiert an.

„Irgendwie habe ich das Gefühl, du hast mich das schon einmal gefragt.“, grübelte der schwarze Mech und schüttelte ungläubig seinen Kopf, zuckte aber dann direkt zusammen und verzog seine Gesichtsplatten.

„Du hast wohl immer noch Kopfschmerzen, oder?“, hinterfragte Ratchet mitfühlend.

„Hm.“, stimmte Ironhide brummend zu.

„Was ist denn passiert? Wurde ich im Kampf verletzt? Warum bin ich eigentlich überhaupt an diesem verdammten Ort und nicht in meinem eigenen Bett? Ich kann mich an nichts mehr erinnern.“, fragte er und sah sich misstrauisch und verunsichert zugleich um.

„Ganz ruhig, Großer. Was ist denn das Letzte, was du noch weißt?“, wollte der Major wissen und versuchte gleichzeitig den Waffenexperten auf andere Gedanken zu bringen. Denn `Hide erschien ihm bereits deutlich nervöser und der Major kannte dessen Angst und Abneigung vor medizinischen Behandlungen nur zu gut.

Doch Wills Versuch schlug leider fehl, denn Ironhide begann bereits zu zittern und man hörte seine Dentalplatten hörbar aufeinander schlagen.

Will ging auf den Kopf seines Partners zu und strich ihm sanft über die eiserne aber dennoch warme Wange.

„Ganz ruhig, mein Dicker, ich passe schon auf dich auf, damit der böse Medibot dir nichts tut.“, grinste der Major schelmisch.

Ein leichtes Lächeln huschte über Ironhides Gesicht und er beruhigte sich daraufhin sogar ein klein wenig.

„Hey!“, schnaufte Ratchet empört.

Dann war er ruhig, denn er verstand plötzlich, was Will mit seiner Aussage bezwecken wollte.

„Der böse Medibot geht ja schon.“, grinste er und zwinkerte dem Major gleichzeitig zu.

„Ich muss eh noch etwas holen.“, fügte der CMO hinzu, verabschiedete sich und verließ kurz darauf den Raum.

Ironhide beruhigte sich weiter und atmete zusätzlich merkbar ruhiger.

Will hörte daher umgehend auf Ironhide zu streicheln, was der Waffenexperte aber sofort mit einem enttäuschten Murren quotierte.

„Du bist ja noch verschmuster als der Kater meiner Oma. Wird Zeit, dass du dir eine Freundin zulegst. “, lachte der Major.

Der Waffenexperte brummte zufrieden, als Will ihn weiter kraulte und schloss seine blauen Optiken.

„Okay, beantwortest du mir denn jetzt meine eben gestellte Frage?“, bohrte der Major nach.

Der schwarze Mech öffnete seine Optiken ein wenig und sah den Major müde an.

„Wollten wir nicht Bowlen gehen?“, riet er und verzog fragend seine Gesichtsplatten.

„Bingo, Großer, du hast es erfasst! Und weiter?“

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Das nächste, an das ich mich erinnere, ist, dass Ratchet mir mit seiner Taschenlampe in die Optiken geleuchtet hat. Das tat höllisch weh.“, stöhnte er, als ihm der Vorgang wieder einfiel.

„Was ist dazwischen passiert? So langsam wird mir das Ganze nämlich irgendwie unheimlich. So eine heftigen Blackout hatte ich schon lange nicht mehr.“, fragte der Waffenexperte seinen besten Freund und hoffte, der könnte etwas Licht ins Dunkle bringen.

„Du hast zu viel Alkohol getrunken und das führte dann zu einem Vollrausch. Das, was dir da gerade das Leben schwer macht, nennt man einen Kater und der folgt meist direkt im Anschluss und ist sehr unangenehm.“

„Ich dachte immer, so nennt man männliche Katzen!?“, platzte es ´Hide heraus.

Aber er zuckte auf Grund seiner eigenen Lautstärke plötzlich zusammen. Sein Kopf fühlte sich an, als stünde er kurz vorm explodieren. Er verzog von Schmerzgen gepeinigt sein Gesicht zu einer Grimasse.

„Genau das meinte ich, Dicker. Kopfweh, Übelkeit, Gedächtnisverlust und Lichtempfindlichkeit zählen zu den Begleiterscheinungen des erhöhten Alkoholkonsums und werden im Allgemeinen als Kater bezeichnet. Und ja, männliche Katzen nennt man auch Kater.“, klärte Will seinen Partner wahrheitsgemäß auf.

„Ganz toll, so etwas brauche ich bestimmt kein zweites Mal.“, grummelte Ironhide und bewegte seinen Körper nur sehr vorsichtig, um keine weiteren Schmerzen zu verursachen.

„Um ehrlich zu sein, das möchte ich mit dir auch nicht noch einmal durchstehen müssen. Der Abend war der reinste Horrortrip, da kämpfe ich doch lieber gegen die Decepticons.“, seufzte Will.

Hide überkam plötzlich ein sehr ungutes Gefühl und er rutschte nervös im Bett herum.

„Ich habe doch keinen Blödsinn angestellt, oder?“, fragte der schwarze Mech seinen Partner mit kleinlauter Stimme.

„Öhm, um ehrlich zu sein -.“, weiter kam Will nicht, denn Ratchet kehrte genau in diesem Moment zurück.

„Guck mal Ironhide, ich habe dir was Leckeres mitgebracht. Energonwürfel, ganz frisch hergestellt!“, grinste der CMO und versuchte so dem Waffenexperte den Mund wässerig zu machen.

`Hide musste bei dem Anblick unweigerlich würgen und hielt sich die Hand vor den Mund, um sich nicht zu übergeben.

Will ging sicherheitshalber einen Schritt zurück, falls sein Partner nicht inne halten konnte.

Schließlich war der Major vergangene Nacht schon einmal unfreiwillig Zeuge eines solchen Ereignisses geworden.

Der Medibot versteckte die Würfel schnell hinter seinem Rücken und hoffte der schwarze Mech möge sich etwas beruhigen und sich nicht ein weiteres Mal von oben bis unten vollspucken.

„Ich will nichts essen, mir ist schlecht. Wann kann ich endlich aus dieser weißen Hölle raus?“, fragte er mit leiser Stimme um nicht ein erneutes Würgen zu provozieren.

„Sobald du wieder feste Nahrung zu dir nehmen kannst, lasse ich da mit mir reden.“, erklärte Ratchet und tätschelte sanft die Wange des Waffenexperten.

Ironhide nahm die Berührung diesmal hin, denn er wusste nur zu gut, dass er, wenn er sich jetzt mit Ratchet anlegte, vermutlich so lange hierbleiben musste, bis er alt und klapprig war.

„Aber ich WILL in mein Bett.“, maulte Ironhide, dessen Magen sich zum Glück wieder soweit beruhigt hatte, dass zumindest der Brechreiz verschwunden war. Um seinen Unmut zusätzlich zu demonstrieren, verschränkte er die Arme vor der Brust und zog eine beleidigtes Gesicht.

Dann begann der schwarze Mech plötzlich leicht zu grinsen und taxierte gleichzeitig das Bett, in dem er lag.

„Denk nicht einmal daran.“, ermahnte ihn Ratchet mit drohender Stimme und erhobenen Zeigefinger.

„Die Gitterstäbe lassen sich nur mit Hilfe eines sich unter dem Bett befindenden Hebels herunterfahren. Solltest du versuchen, darüber zu steigen, fixiere ich dich.“

„Das wagst du nicht!“, knurrte Ironhide und sein immer noch schmerzender Kopf verstärkte seine Wut zusätzlich.

„Du kannst es ja drauf ankommen lassen.“, konterte der Medibot und hielt dem zornigen Blick seines Patienten mühelos stand.

„Hey, Jungs, ganz ruhig.“, versuchte Will die Lage zu entschärfen.

„´Hide versuch doch den Energonwürfel ganz langsam zu essen. Wenn Annabelle sich den Magen verdorben hat, dann knabbert sie ganz vorsichtig an einem Stück Zwieback und der bleibt dann meist auch drin.“, redete der Major seinem Partner gut zu und hoffte, er würde es zumindest versuchen.

Ratchet war mehr als nur gespannt, wie Ironhide auf den Vorschlag reagieren würde. Innerlich bereitete er sich aber schon einmal auf eine weitere Konfrontation mit dem schwarzen Mech vor.

Zum Glück war der Waffenexperte aber noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte und so hoffte der Medibot einfach, dass Ironhide ausnahmsweise zumindest einmal vernünftig war und Wills Vorschlag beherzigen würde.

Ein nervöser CMO und ein nerviger Patient

Hi, die nächsten zwei Chaps werden etwas kürze ausfallen. Sry schon mal im voraus *g*.

Ich hoffe ihr habt trotzdem viel Spaß beim lesen^^
 

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Ironhide saß in seinem Bett und legte seinen Kopf schief, eine Eigenart, für die er bekannt war, wenn er über etwas sehr angestrengt nachdachte.

Will hatte es sich neben seinem Partner gemütlich gemacht. Er ließ seinem Freund und Partner die Zeit die er brauchte, und kratzte sich währenddessen vorsichtig an seiner Kopfwunde, die er sich die Nacht zuvor zugezogen hatte. Sie juckte bereits etwas, ein gutes Zeichen, denn es bedeutete, dass die Heilung bereits voranschritt, dachte der Major erfreut.

Ratchet hingegen machte die Warterei nervös und er hoffte, dass sein Patient sich endlich entschied und auf Will hören würde, anstatt eventuell eine weitere Prozessorlose Idee auszubrüten.

Endlich regte sich der Waffenexperte und nickte als Zeichen seiner Zustimmung in Richtung des Soldaten, Ratchet hingegen würdigte er keines Blickes und bestrafte ihn für dessen in seinen Optiken respektloses Verhalten mit Ignoranz.

Der Major bemerkte natürlich sofort was los war, dafür kannte er den schwarzen Mech einfach schon zu lange. Normalerweise würde er den Waffenexperten direkt auf sein Fehlverhalten hinweisen, aber in Anbetracht der besonderen Situation würde dies vermutlich mehr Schaden als Gutes bewirken, und ein Amok laufender Ironhide war das allerletzte, was der CMO und er gebrauchen konnten.

„Ratchet, gibst du mir bitte einen Würfel Energon?“, bat er den Medibot freundlich und ließ aber gleichzeitig seinen Partner nicht aus den Augen.

„Ich kann ´Hide das Energon auch selber geben.“, entgegnete der CMO mit säuerlichem Unterton in der Stimme, und schaute zuerst Will und dann den besagten Autobot direkt ins Gesicht, denn er fühlte sich hintergangen. Dass Ironhide bockte, kannte er ja bereits zu genüge, aber dass Will ihn bei seinem kindischem Verhalten jetzt auch noch unterstützte, ärgerte ihn doch sehr.

„Ich denke, es ist besser, wenn `Hide sich nicht ein weiteres Mal aufregt.“, erklärte der Major, drehte seinem Partner kurzzeitig den Rücken zu und dieser sah dann glücklicherweise auch nicht, wie der Soldat dem CMO lächelnd zuzwinkerte.

Ratchet musste sich das Grinsen stark verkneifen, denn er wollte natürlich auch nicht, dass Ironhide unnötig Verdacht schöpfte und die Sache doch noch aus dem Ruder lief. Eigentlich hätte wissen müssen, dass Will ihm nicht in den Rücken fallen würde, und der Soldat war außerdem einer der wenigen, die wussten, wie man am besten mit dem schwarzen Brummbären umzugehen hatte. Aber die letzte Nacht war für alle Beteiligten sehr schlaf- oder anders gesagt auch stasisarm gewesen, je nach dem aus welcher Sicht man es betrachtete, und daher hatte er Wills Plan nicht sofort durchschaut.

Der Medibot nickte und überreichte dem Major einen blau gelb gefärbten Würfel, den dieser ohne Umwege sofort seinem Partner anbot.

Ironhide zögerte kurz, nahm den Würfel aber dann vorsichtig entgegnen und untersuchte das Nahrungsmittel der Transformer misstrauisch von allen Seiten, während es auf seiner Hand liegend herum rollte und zu guter Letzt sogar noch daran schnüffelte.

Dann schaute er Will fragend an, der ihn anlächelte und ihn freundlich aufforderte, den Würfel endlich in den Mund zu stecken.

Ratchet hingegen hatte sich währenddessen still und heimlich entfernt und widmete sich seinem umfangreichen Schraubenschlüsselsortiment. Er wollte den Waffenexperten nicht unnötig reizen, indem der sich durch ihn beobachtet fühlte und dadurch womöglich noch nervöser wurde, als er ohnehin schon war.

Und der Plan des CMOs schien aufzugehen, denn `Hide begann, wenn auch recht zögerlich, mit Hilfe seiner Dentalplatten von dem Würfel kleine Stückchen abzutragen. Als er diese anschließend hinunter schluckte, verzog er aber augenblicklich sein Gesicht, würgte gleichzeitig ziemlich laut und hielt sich reflexartig die Hand vor den Mund.

„Ratchet, schnell!“, rief Will und ging reaktionsschnell einige Schritte von seinem Partner weg, denn er selbst konnte `Hide leider nicht helfen, sondern nur sich selbst aus der unmittelbaren Gefahrenzone bringen.

Der Medibot, der trotz der anderweitigen Beschäftigung, seinen Patienten nicht ganz unbeaufsichtigt gelassen hatte, reagierte daher auf den Zuruf und das ihm nur zu gut bekannte Geräusch blitzschnell und kam mit einer Schüssel in der Hand angerannt. Der CMO schob die Hand des Waffenexperten energisch zur Seite, um dem schwarzen Mech anschließend so das Behältnis direkt vor den Mund zu halten. In seinen Optiken war es mehr als nur wahrscheinlich, dass Ironhide sich das in seinem Magen befindende Energon noch ein weiteres Mal durch den Kopf gehen lassen würde.

Aber der Waffenexperte kämpfte verbissen und schaffte es, auch wenn er sich dabei sehr zusammenreißen musste, sich nicht ein weiteres Mal zu übergeben. Ihm war natürlich bewusst, dass ein erneutes Zeichen von Schwäche unweigerlich einen längeren Aufenthalt auf der Krankenstation zur Folge hätte. Und das wollte er auf gar keinen Fall.

Als sich sein Magen soweit wieder beruhigt hatte schob er knurrend die Schüssel von seinem Gesicht weg.

„Die brauche ich nicht!“, schnaubte `Hide und funkelte den Medibot herausfordernd an, um ihm so zu zeigen, dass er aus seiner Sicht reichlich übervorsichtig gehandelt hatte und um ebenfalls deutlich zu machen, dass es ihm wirklich gut ging.

„Ganz ruhig, Großer, und lass Ratchet bitte seine Arbeit machen, okay?“, ermahnte Will seinen Partner mit strengem Unterton in der Stimme und sah ihn dann auf Antwort wartend in die blauen Optiken.

Ironhide entspannte sich augenblicklich und zuckte gelassen mit den breiten Schultern.

„Von mir aus...“, antwortete er, knabberte abermals an dem Würfel und zwang das Energon hinunter. `Hide versuchte nach außen so gleichgültig wie möglich zu wirken, aber sein Gesicht sprach eine völlig andere Sprache.

„Alter Sturkopf!“, schimpfte Ratchet und fing sich für den Kommentar einen bitterbösen Blick des Waffenexperten ein.

Der Major verdrehte als Reaktion sichtlich genervt die Augen in seinem Kopf.

„So Jungs, jetzt habt euch aber beide mal wieder lieb, ja?“, forderte er die zwei Mechs auf und sah ihnen nacheinander mit ernster Miene in die optischen Sensoren.

Ratchet schluckte und schaute sichtlich verlegen gen Boden, er war sich natürlich bewusst, dass er sich nicht auf Ironhides Provokation hätte einlassen dürfen.

Der Waffenexperte schien sich hingegen keinerlei Schuld bewusst zu sein, und schaute seinem Freund weiterhin mit festem Blick und noch dazu leicht grinsend in die Augen.

„Und DU `Hide, halte jetzt mal schön den Ball flach, verstanden?!“, zischte der Major dem schwarzen Mech wütend an.

Ironhide antwortete nicht und sah ihn dafür lediglich fragend und mit völlig verwirrtem Gesichtsausdruck an.

„Du sollst dich zurückhalten, wollte ich dir damit sagen.“, erklärte Will, als er bemerkt hatte, dass sein mechanischer Partner ihn nicht verstanden hatte. In seiner Wut, hatte er völlig vergessen, dass Transformer mit den meisten menschlichen Redewendungen noch recht wenig vertraut waren.

„Iss bitte dein Energon und gut ist!“, wies er dem Waffenexperten mit dem Hundegesicht an und tätscheltet ihm unterstreichend recht grob die Armpanzerung.

Der Waffenexperte brummte als Antwort ziemlich genervt, tat aber dann was Will ihm gesagt hatte.

Ratchet war immer wieder fasziniert, welchen Einfluss der Major auf den eigenbrötlerischen Autobot ausübte. Er schüttelte innerlich unverständlich mit dem Kopf, war aber gleichzeitig sehr dankbar dafür, dass es so war. Andernfalls hätte sich die Situation auch sehr leicht hochspielen und eventuell sogar eskalieren können. Das hätte dann mit Sicherheit keinem weitergeholfen.

Die Lage hatte sich aber zumindest soweit beruhigt, dass Will befand, sich zumindest kurzzeitig entfernen zu können. Außerdem würde er es wohl oder übel darauf ankommen lassen müssen, denn sein Magen knurrte hörbar laut. Der Major verabschiedete sich von den beiden Mechs, um die Cafeteria aufzusuchen und dort seinen Hunger zu stillen. Hoffentlich konnte er dort in Ruhe essen, ohne dass ihn dort weitere neugierige Soldaten oder auch Autobots versuchen würden, über Ironhides Gesundheitszustand ausfragen, dachte er als er das Zimmer verließ.
 

Eine gute Viertelstunde später hatte der Waffenexperte während der Abwesenheit seines Partners den Würfel erfolgreich verspeist.

„Fertig!“, rief er laut aus und warf Ratchet einen triumphierenden Blick zu, als dieser kurzzeitig von seiner Arbeit zu ihm herüber sah.

Der CMO lächelte wissend und drückte ihm wenige Sekunden später einen weiteren Würfel in die Hand und erklärte ihm dann folgendes:

„Wenn du den auch noch schaffst und Will sich zusätzlich bereit erklärt, die kommende Nacht bei dir zu verbringen, kannst du meinetwegen gehen. Aber dich gänzlich ohne Aufsicht zu lassen, erscheint mir dann doch etwas verfrüht und dadurch zu riskant.“, erklärte der CMO und hoffte bei Primus, dass der Major ihm keinen Strich durch die Rechnung machen würde.

Ratchet schloss die Hand, des ungläubig aus dem Lack guckenden Waffenexperten, der sehr gehofft hatte, dass ein verspeister Würfel bereits ausreichen würde, und tätschelte ihm grinsend die eiserne Wange.

Eigentlich war der CMO überhaupt nicht zynisch veranlagt, aber den Aktivitäten der letzten Nacht, dem Stasisentzug und einem Patienten, der einem zu sehr auf die Leitungen ging, musste auch er Tribut zollen und es freute ihn daher sehr, `Hide auch mal eins auswischen zu können.

Ironhide hatte den Mund bereits geöffnet und wollte sich eigentlich für diese Frechheit lautstark beschweren. Dann besann er sich aber doch eines besseren und beließ es dabei.

Ihm war plötzlich bewusst geworden, was womöglich unweigerlich passieren konnte, wenn sich der CMO für seine Frechheiten an ihm rächen würde und die Krankenstation war zweifelsohne sein Reich und er war Ratchet noch dazu, wo Will gerade nicht da war, schutzlos ausgeliefert. Außerdem spürte er nur zu deutlich, wie angespannt der Medibot bereits war und dass er dazu beigetragen hatte, war ihm natürlich ebenfalls bewusst. Er ärgerte sich öfter, als viele Leute vermuten würden, über sein aufbrausendes Temperament, das ihm ständig in Schwierigkeiten brachte und nicht selten dazu führte, dass nur wenige Menschen oder auch Autobots ihn als ihren Freund bezeichneten. Leider war er es schwerer, als er gedacht hätte, daran etwas zu ändern, obwohl er sich sehr bemühte und gleichzeitig versuchte, Wills Tipps zu beherzigen.

Ironhide sah auf den Würfel in seiner Hand und seufzte.

„Danke.“, antwortete er dann leise, sah den CMO dabei aber nicht an.

Daher entging ihm auch das freudige Lächeln, das sich auf Ratchets Gesichtszügen ausbreitete, ohne dass der etwas dagegen tun konnte. Der Medibot war sehr froh darüber, dass Ironhide freiwillig nachgab und nicht einen weiteren Wutanfall bekommen hatte. Aber vermutlich war es besser, dass `Hide seine Reaktion nicht mitbekommen hatte, denn vermutlich hätte der Waffenexperte diese Reaktion am Ende fälschlicherweise noch missverstanden.

Das kam auch dem CMO plötzlich in den Sinn und er wurde schnell wieder ernst, während Ironhide sich daran machte, auch den zweiten Würfel zu verputzen.

Genau in dem Moment kehrte Will zurück, in dem er kurz anklopfte und dann mit erstauntem Gesichtsausdruck den Raum betrat.

Der Major ließ seine Blicke neugierig umher schweifen, kratzte sich dann am Kinn und begann leicht zu grinsen.

Ein Versprecher und seine Folgen

Es geht weiter^^ Sry, aber schneller geht es momentan leider nicht.

Viel Spaß beim lesen und danke an Tinka fürs betan *knuddel*.
 

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„Hier steht ja sogar noch alles.“, sprach Will seine Gedanken laut aus und musterte die beiden Bots nacheinander.

„Ich dachte ihr schlagt euch die Köpfe ein.“, fügte er dann noch hinzu und sah besonders seinen Partner fragend an. Zum Glück war es in der Cafeteria auf Grund der späteren Stunde sehr ruhig gewesen und er konnte in Ruhe essen, ohne gestört zu werden und lästige Fragen beantworten zu müssen. Da die Bedienung zudem auch gewechselt hatte, reichte sie ihm beinahe wortlos sein Abendbrot, das für Nachzügler fertig abgepackt wurde.

„Ich gebe zu, es war haarscharf.“, grinste der CMO.

„Aber dank eines Deals konnte ich unseren unfreiwilliger Trunkenbold zufrieden stellen und somit gleichzeitig auch beruhigen. Die Sache hat nur einen winzigen Haken.“, seufzte Ratchet.

„Und der wäre?“, fragte Will und er ahnte bereits schlimmes, weil ihn beide Transformer plötzlich sehr erwartungsvoll ansahen.

Der CMO bemerkte zum Glück schnell, was den Major zu beschäftigen schien und klärte ihn daher umgehend auf, was er mit `Hide für eine Abmachung getroffen hatte.

Will atmete erleichtert auf und gab natürlich sein Okay. Es wäre auch nicht sonderlich fair gewesen, Ratchet noch eine weitere Nacht den alten Motzkoffer ans Bein zu binden. Schließlich war der Medibot nicht mal mit zum Bowlen gefahren und hatte trotzdem schon genügend Unannehmlichkeiten deswegen gehabt.

„Dann hau Mal rein, mein Großer.“, feuerte Will den Waffenexperten an und hüpfte auf sein provisorisches Bett, um sich dort entspannt auszustrecken.

Ironhide schnaubte kurz und knabberte dann an seinem Würfel.

Wenige Minuten später hatte er das Energon aber bereits vernichtet und musste währenddessen lediglich zweimal würgen.

Ratchet sah dies, hielt sich an seine Abmachung und öffnete eines der beiden Gitter, das knarrend nach unten fuhr.

„Okay, `Hide, besser du...“, weiter kam der Medibot nicht, denn der Waffenexperte war bereits blitzschnell aus dem Bett gesprungen und hätte den CMO unweigerlich umgerannt, wenn der nicht reaktionsschnell einige Schritt zur Seite gemacht hätte.

Eigentlich wollte Ratchet Ironhide noch warnen, nicht zu schnell aufzustehen, weil sein Kreislauf ihm das ansonsten vermutlich übel nehmen würde, aber dazu kam er leider nicht mehr.

`Hide überschätzte seine Kräfte ein weiteres Mal gewaltig. Er wollte einfach schnellstmöglich von hier weg, aber die Beine gehorchten ihm noch nicht wieder völlig. Er knickte nach dem zweiten Schritt bereits ein und strauchelte unweigerlich.

Der CMO versuchte ihm noch zu helfen, doch er streifte den Arm des schwarzen Mechs lediglich und bekam ihn so nicht zu fassen.

Denn dadurch, dass er während des Blitzstartes Ironhides zu dessen und natürlich auch seiner eigenen Sicherheit ausweichen musste, hatte er die entscheidenden Meter verloren und es war ihm leider nicht mehr möglich gewesen, seinem Patienten zu helfen.

Der Waffenexperte stürzte schwer wie ein nasser Sack der Länge nach zu Boden, stöhnte noch kurz auf und schlug zusätzlich hart mit dem Kopf auf.

Der schwarze Mech blieb regungslos liegen.

Ratchet eilte sofort zu ihm, auch Will war, nachdem er zuvor entsetzt aufgeschrien hatte, von seinem Bett aufgesprungen und rannte ihn Richtung seines Partners.

„Kannst du mich hören?“, fragte der CMO und berührte Ironhide gleichzeitig sanft an der breiten Schulter.

Der auf dem Bauch liegende Autobot stöhnte leise auf, versuchte aber bereits wieder aufzustehen.

Will war jetzt ebenfalls angekommen, hielt sich ab sicherheitshalber zuerst noch im Hintergrund, bis sein Partner wieder ansprechbar war. Eine unkontrollierte Bewegung konnte schließlich ausreichen, um sein Leben, wenn auch versehentlich, zu beenden.

Ratchet nickte dem Major kurz zu und war froh, dass der wenigstens so vernünftig war und sich erst einmal zurück hielt.

„Versuch dich erst einmal langsam hinzusetzen. Aber vorsichtig, ich helfe dir und mach keine weiteren Dummheiten mehr.“, wies er Ironhide an und griff ihm unterstützend unter die Arme, weil dieser nach dem Sturz noch immer sichtlich desorientiert wirkte. Kurz darauf saß der Mech, wobei der CMO den Bot sicherheitshalber aber vorerst noch an den Schultern festhielt, um ihn so zu stützen.

„Muss er jetzt noch länger hier bleiben?“, sprach der Major, weil er sehr besorgt war, einen Gedanken laut aus, den er besser für sich hätte behalten sollen.

Ironhide begann augenblicklich zu zittern und zu wimmern. Er schüttelte energisch seinen Kopf und der CMO musste aufpassen, von ihm keine Kopfnuss zu ernten.

Der Major wurde plötzlich kreidebleich, als er seinen Fehler bemerkte.

„Scheiße, dass wollte ich nicht. Ist mir einfach so herausgerutscht.“, entschuldigte er sich augenblicklich für seinen Fehler kleinlaut und schlug sich mit der flachen Hand vor den Kopf.

Ratchet stöhnte leise auf und versuchte als erstes, beruhigend auf Ironhide einzuwirken, bevor der erneut panisch wurde, denn damit wäre dann mit Sicherheit keinem geholfen.

„Schon gut, Will.“, rief er verständlicherweise etwas kurz angebunden zu dem Menschen herüber, bevor er sich erneut dem schwarzen Mech in seinen Armen widmete, der sich zum Glück aber jetzt zumindest wieder etwas gefangen hatte.

„`Hide gucke mich mal bitte an und folge meinem Finger.“, bat er den Waffenexperten und sah ihm prüfend in die Optiken, als er dem Finger von links nach rechts führte. Der Autobot tat, sehr zur Überraschung des Medibots, sofort, worum er gebeten wurde.

„Dein Dickkopf kann hin und wieder auch ganz nützlich sein.“, atmete der CM erleichtert auf.

„Deine Reaktion ist völlig normal, du hast zum Glück keine Prozessorerschütterung.“, erklärte Ratchet dem Waffenexperten, woraufhin der schwarze Mech glücklich aufjauchzte.

„Ich... ich kann nach Hause?“, fragte er dann ungläubig nach, weil er sein Glück kaum fassen konnte.

„Ja, aber ich werde besser Optimus darum bitten, dass er uns hilft, dich in deine Wohnung zu begleiten. Du bist noch etwas wackelig auf den Beinen.“, erklärte der Medibot, woraufhin `Hide leise brummend zustimmte.

Der CMO grinste kurz und erhob sich vorsichtig vom Boden, sein Patient schaffte es mittlerweile, auch alleine sitzen zu bleiben.

Der Waffenexperte bemerkte, wie Will sich vorsichtig und auch etwas zögerlich ihm näherte.

„Gleich geht es endlich nach Hause. Ich hoffe du bist mir nicht böse?“, fragte der Major kleinlaut.

„Schon gut, ich dürfte wohl der Letzte sein, der dir nicht verzeiht, denke ich. Denn sonst bin ich ja meist derjenige, der Mist baut. “, erklärte Ironhide und zwinkerte seinem Partner lächelnd an.

Die Anspannung wich augenblicklich aus Wills Gesicht.

„Komm mal bitte ein klein wenig näher.“, bat er seine mechanischen Freund und als der ihm den Gefallen tat und sein Kopf sich direkt vor ihm befand, wischte der Major Hide´ mit Hilfe seiner Hände etwas Kühlwasser aus dem Gesicht.

„Danke.“, murmelte Ironhide hörbar verlegen.

Es wäre ihm vor Optimus doch mehr als nur peinlich gewesen, wenn der Prime gesehen hätte, dass er wie ein kleiner Sparkling geflennt hatte.

„Dafür nicht, mein Großer.“, grinste der Major und strich ihm freundschaftlich über die eiserne Wange. Gleichzeitig vernahm er, wie Ratchet im Hintergrund Optimus kontaktierte.

Nur wenige Minuten später kam der letzte Prime bereits und gemeinsam führten beide den Waffenexperten ohne Umwege in sein eigenes Bett. Während Optimus `Hide kurzzeitig alleine stützte, schlug der CMO die Bettdecke zurück und der Anführer der Autobots half seinem Waffenexperten und Leibwächter dabei, in sein Nachtlager zu gelangen.

Ratchet deckte ihn zu und half anschließend Will dabei, von seiner Schulter auf das Bett des schwarzen Mechs zu gelangen.

Der CMO erklärte dem Major noch schnell, wie der kleine Überwachungsmonitor funktionierte, den er zuvor auf das Regal über dem Bett gestellt hatte. Er war vermutlich überflüssig, aber der Medibot ging lieber auf Nummer sicher.

Dann wies er den Soldaten noch darauf hin, dass Ironhide alle 4-5 Stunden Energon zu sich nehmen müsse, damit sein Energielevel konstant blieb. Nach der Alkoholvergiftung war es sehr wichtig, dass der Körper des schwarzen Mechs sich in Ruhe erholte und der noch mehrere Tage anhaltende erhöhte Energiebedarf gestillt wurde.

Der Major nickte zustimmend. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es Probleme geben sollte, hatte Ratchet ihm einen Pieper überreicht.

Optimus beugte sich anschließend zu Ironhide und Will hinunter und wünschte beiden eine gute und natürlich auch angenehme Nacht. Er selbst hatte mal wieder von Galloway einen Berg an Arbeit aufgetragen bekommen, der ihn bestimmt die nächsten Stunden beschäftigen dürfte.

Will bedankte sich bei dem weisen und gutmütigen Anführer der Autobots für dessen Hilfe.

Ironhide dankte ebenfalls und sah dann, weil der der Prime ihm jetzt sehr nahe war, plötzlich dessen ramponierte Nase.

„Äh Ratchet, ich glaube du solltest dir besser mal Optimus` Nase ansehen, die sieht gar nicht gut aus. Bist du gegen die Tür gelaufen oder wie ist das passiert?“, fragte der Waffenexperte und sah den rotblauen Autobot ahnungslos und zugleich sehr mitfühlend an.

Der Prime antwortete zunächst nicht, sah dafür aber Ratchet und Will ungläubig an.

„Habt ihr ihm etwa noch nichts gesagt?“

„Bis jetzt kam irgendwie immer etwas dazwischen.“, entschuldigte sich der CMO und der Major reagierte mit einem leisen Seufzen.

„Was ist hier eigentlich los? Und was hättet ihr mir früher erzählen sollen?“, fragte Ironhide, während er unruhig im Bett umher rutschte und alle Anwesenden nervös und mit weit aufgerissen Optiken ansah.

In ihm keimte ein furchtbarer Verdacht, der ihm plötzlich die Luft zum Atmen raubte.

„War ich das etwa?“, fragte er mit heiserer Stimme, während er flehend und hilfesuchend

Peinliche Erinnerungen Teil 1

Endlich geht es weiter *g*, Sry,aber meine Beta war verreist und hatte anschließend beruflich viel um die Ohren. Ich werde versuchen, die FF im Oktober abzuschließen.Es steckt bereits eine neue Story in den Startlöchern.^^

So jetzt habe ich euch aber genug zugetextet *g*. Viel Spaß beim lesen...
 

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Optimus legte Ironhide sanft seine große Hand auf die breite Schulter.

„Bleib bitte ruhig, ich denke, es ist besser, wenn du jetzt erst einmal Stasis hältst und wir Morgen in Ruhe über das Thema sprechen.“, schlug der Anführer der Autobots vor und sah alle Anwesenden nacheinander in die Optiken, beziehungsweise Augen.

Will und Ratchet nickten zustimmend, nur `Hide beunruhigten die Worte von dem Prime hingegen sogar noch mehr. Warum versuchte Optimus von seiner Frage und somit dem eigentlichem Thema abzulenken? Außerdem war es eigentlich viel zu früh, um bereits Stasis zu halten, dachte der Waffenexperte misstrauisch. Er wollte und musste einfach hier und jetzt Klarheit haben, was in jener Nacht passiert war.

„Ich war das mit deiner Nase also wirklich?“, stellte Ironhide die Frage, die ihm wie Säure auf dem Spark brannte.

„Bitte seid ehrlich zu mir. Ich muss das jetzt wissen, sonst tu ich heute Nacht keine Optik zu, das verspreche ich euch hoch und heilig.“, drängte und drohte der schwarze Mech gleichzeitig und versuchte sich vorsichtig aufzusetzen.

Er sah dabei fast schon flehend in die Gesichter seiner Freunde und wollte einfach nur Gewissheit, egal wie schlimm oder peinlich die Wahrheit für ihn auch werden würde. Wie sagte Will immer so schön: Besser ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende.

„Bleib bitte liegen, Großer.“, redete Will auf seine Partner ein, der zum Glück auf ihn hörte und sich zurück sinken ließ.

Aber der Major wusste nur zu gut, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen war, wo man Ironhide die Wahrheit nicht länger vorenthalten konnte. Auch wenn diese für den schwarzen Mech alles andere als angenehm sein würde und er sich dafür wohl in wenigen Minuten in Grund und Boden schämte. Aber es führte leider kein Weg daran vorbei, daher nickte der Major dem letzten Prime auffordernd zu.

„Gut.“, seufzte Optimus, zog einen Stuhl zu sich heran und setzte sich neben das Bett des Waffenexperten. Der Prime sah zuerst Will kurz an und dann wanderten seine Optiken das kurze Stück zu seinem sichtlich nervös wirkendem Leibwächter herüber.

„Meint ihr beiden wirklich, dass das unbedingt heute Abend noch sein muss?“, fragte Ratchet ein letztes Mal, denn er fühlte sich nach wie vor alles andere als wohl in seinem Lack und fürchtete, eine mehr als nur heftige Reaktion Seitens Ironhide, wenn der mit der für ihn doch sehr unangenehmen Wahrheit konfrontiert werden würde. Und einen weiteren Ausraster des zum Jähzorn neigenden schwarzen Transformers war das Letzte, was der Medibot zu seinem Glück noch brauchte. Der Tag war für ihn, dank der Krankenstation-Phobie von `Hide, bereits anstrengend genug gewesen und er freute sich auf einen ruhigen entspannten Abend. Und dieser Traum würde wie eine Seifenblase zerplatzen, wenn Ironhide einen Schock erleiden würde und erneuter Pflege bedurfte.

„Wir haben wohl leider keine andere Wahl, Doc.“, seufzte der Major und Optimus stimmte ihm zu.

Will setzte sich im Schneidersitz unmittelbar neben den Kopf seines Partners, dessen Blick unruhig von einem zum anderen wanderte.

„Ich gebe mich geschlagen, aber sagt später nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.“, grummelte der Medibot, während er es sich ebenfalls auf einem Stuhl bequem machte.

„Wer fängt an?“, fragte der Major in die Runde und tätschelte dem sichtlich nervös wirkenden Ironhide die rechte Wange und hoffte diese Geste würde sich beruhigend auf ihn auswirken.

Doch der schwarze Mech atmete hörbar schneller und musterte weiterhin nervös die anderen Autobots und auch seinen menschlichen Partner.

„Immer der, der fragt, würde ich sagen.“, grinste Ratchet und gab damit den schwarzen Peter an den Major weiter.

Optimus schwieg und mischte sich vorerst nicht in die Diskussion der Beiden ein. Das sollten Will und Ratchet unter sich ausmachen. Er hoffte nur, sie würden sich endlich einigen, denn Ironhide wurde zunehmend unruhiger und das machte ihn gleichzeitig leider auch unberechenbar.

„Okay, immer auf die Kleinen.“, stöhnte der Major und verdrehte seine Augen.

„Hör mir gut zu, Großer, und versuch bitte nicht auszuflippen, ja?“, bat Will seine Partner und sah ihn dabei fragend an.

„Ich versuch es, aber ehrlich gesagt macht mich euer Gerede um den heißen Brei herum verdammt nervös.“, entgegnete der schwarze Mech und knirschte kurz mit den Dentalplatten.

„Sorry, das wollten wir nicht, aber es ist für uns aber auch nicht gerade leicht. Schließlich möchten wir dir alles so schonend wie möglich beibringen und das klingt einfacher als es ist.“, gab der Major wahrheitsgemäß zu.

Ratchet nickte zustimmend und Optimus sah seinen Waffenexperten verständnisvoll und mitfühlend an.

„Du erinnerst dich also daran, dass wir Bowlen gehen wollten.“, begann Will `Hides Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen.

Ironhide atmete hörbar laut ein und aus, dann nickte er kurz.

„Der Abend begann eigentlich sehr schön, du hast dir ein Bier bestellt und es hat dir sehr gut geschmeckt. Dummerweise wohl etwas zu gut, denn du bestelltest dir schnell Nachschub und schon bald zeigten sich die erste Nebenwirkungen des erhöhten Alkoholkonsums. Du wurdest nämlich zunehmend lustiger und hast dann sogar angefangen, mit einer fremden Frau zu flirten, die dummerweise aber leider ihren Ehemann dabei hatte. Dein Glück war, dass der Typ wesentlich kleiner und schmächtiger gebaut war als du, und er dich darum „nur“ böse angeguckt hat. Mein Fehler war, dass ich zwar versucht habe, dich indirekt vom weiterem Bierkonsum abzuhalten, aber es dir nicht direkt untersagt habe.“, begann der Major mit der Rekonstruierung der Geschehnisse und gab dabei auch eigene Fehler unverblümt zu.

„Warum hast du mich denn nicht direkt gewarnt?“, fragte ´Hide irritiert nach.

„Ganz einfach, weil du bei Kritik immer schnell beleidigt bist und zudem aufbrausend reagierst.“, antwortete Ratchet für Will und sah den Waffenexperten mit mürrischem Blick an.

Ironhide schnaubte, verkniff sich aber einen bereits zurecht gelegten Spruch, schließlich wollte er die Aussage des Medibots nicht dank seines unüberlegten Verhaltens bestätigen.

„Bleib ruhig, mein Großer.“, erklang plötzlich Wills Stimme, denn der Major hatte natürlich bemerkt, dass Ironhide Ratchets Aussage alles andere als gefallen hatte.

Der Mech spürte kurz darauf abermals die Hand seines Partners auf dem Gesicht und schloss kurz seine Optiken.

„Keine Sorge, ich bin völlig relaxt.“, entgegnete der schwarze Autobot, aber sein Blick sprach eine völlig andere Sprache. Er konnte nur sehr schwer seine wahren Gefühle vor anderen verbergen, die sich leider daher, für jeden gut sichtbar, auf seinem Gesicht widerspiegelten. Das wusste er natürlich selber auch nur zu gut, aber die Blöße, es offen zuzugeben, konnte und wollte er sich erst recht nicht geben.

„Gut, du hast mich also aus bekannten Gründen nicht vorgewarnt. Und was passierte dann?“, forderte Ironhide Will zum fortfahren auf.

Will zog seine Hand langsam zurück.

„Ich bin kurz austreten gegangen und während meiner Abwesenheit, bist du dann stiften gegangen. Sam und Bee haben noch versucht, dich aufhalten, aber du hast sie stumpf ignoriert, beziehungsweise sogar umgerannt und bist, mittlerweile schon recht angetrunken, auf und davon.

Als ich zurückkehrte, warst du bereits einige Minuten lang verschwunden und nur dank einer Angestellten, die dich zufällig gesehen hatte, bekam ich den entscheidenden Tipp, wo ich dich vermutlich finden konnte, nachdem ich zuvor schon alles vergeblich abgesucht hatte.“, erzählte der Major wahrheitsgemäß.

„Wo bin ich denn hingegangen? So groß war der Laden doch nicht, wenn ich mich richtig erinnere.“, warf der schwarze Mech fragend ein.

Optimus räusperte sich kurz und Ironhide bezog dies natürlich direkt auf sich und blickte seinen Prime daher unsicher und verwirrt an. Es war bei Leibe kein schönes Gefühl, wenn alle anderen um einen herum wussten, was man für Dummheiten angestellt hatte, aber man selber völlig im Dunkeln tappte.

„Mein Hals kratzte gerade irgendwie. Aber es geht schon wieder. Fahr bitte fort.“, bat er Will, indem er ihn mit durchdringendem Blick beinahe fixierte.

„Das untere Geschoss der Bowlingbahn wird als Partykeller genutzt und bei Bedarf vermietet. An jenem Abend wurde dort eine Junggesellenparty gefeiert.“

„Was ist denn das für eine komische Party?“, hakte Ironhide direkt nach, während Optimus und Ratchet im Internet nach Antworten suchten.

Das erkannte der Major an der charakteristischen Verdunklung ihrer Optiken. Auch der Waffenexperte bemerkte dies und tat es seinen Artgenossen kurz darauf gleich.

„Oh, da sind ja sehr ausgefallene Partys, aber was hat das mit dem meinem Verschwinden zu tun?“, fragte der schwarze Mech nach Beendigung seiner Recherchen völlig ahnungslos nach.

„Rate mal?“, fragte Ratchet kess, und Optimus hingegen seufzte nur leise.

„Neee, oder ? Ich bin doch da nicht hin gegangen und das noch dazu freiwillig...?“

Ironhides Gesichtsplatten hatten sich zu einer Art Grimasse verschoben und er hoffte sehr, dass Ratchet nur scherzte.

„Ganz freiwillig nicht, aber nachdem du bei Sally, so hieß die Bedienung die mir den Tipp gab, nichts mehr zu trinken bekamst, hatte dir ein Typ angeboten, bei ihm weiter zu feiern und du bist ihm gefolgt.“, beantwortete Will ´Hides Frage.

Der schwarze Autobot fasste sich sichtlich peinlich berührt ins Gesicht und schüttelte seinen Kopf.

„Fällt dir wieder ein was passiert ist?“, hakte Optimus nach, denn er deutete die Reaktion seines Waffenexperten fälschlicherweise so, als ob dieser sich langsam erinnerte.

„Nein, aber ich ahne nichts Gutes. Zumindest meint das mein schmerzender Bauch und der irrt sich, was solche Dinge angeht, nur äußerst selten.“, antwortete der schwarze Mech und fasste sich an die entsprechende Körperstelle.

„Leider hat dein Bauch recht, Großer. Denn nachdem mich Sally netterweise dort hingeführt und auch eingelassen hatte, habe ich dich nach langer Suche tatsächlich irgendwann gefunden.“, seufzte der Major und sah seinen Partner tief in die Optiken, so dass der unruhig im Bett herum zu rutschen begann.

„Und wo war ich?“, fragte ´Hide beinahe flüsternd nach.

Er wagte es nicht, lauter zu sprechen, denn neben Wills Augen, starrten ihn auch vier weitere Optiken an. Aber es half alles nichts, da musste er jetzt wohl oder übel durch.

„Googelt mal bitte Striptease.“, sagte der Major zu den Autobots mit freundlicher Stimme.

Die drei mechanischen Wesen taten, worum der Mensch sie gebeten hatte.

„Hm, das ist ja echt primitiv.“, stöhnte Ironhide auf, nachdem er als erster das Internet verlassen hatte.

„Unter normalen Umständen hätte ich mir das bestimmt nicht angesehen.“, fügte er dann noch kopfschüttelnd hinzu.

„Wenn es doch nur beim Ansehen geblieben wäre.“, seufzte der Major und Optimus und Ratchet nickten zustimmend und ihre Mimik sprach Bände.

„Nein, kommt, ihr wollt mich doch verarschen. Okay, war echt lustig und ihr hattet jetzt euern Spaß, aber übertreibt es bitte nicht. Ich fühle mich schon beschissen genug, auch ohne dass ihr mir

irgendwelche erfundenen Stories auftischt.“, knurrte Ironhide wütend und man sah seine spitzen Dentalplatten gefährlich aufblitzen.

„Wir lügen dich nicht an, aber beruhige dich bitte, ansonsten brechen wir direkt ab! Hast du mich verstanden?“, sprach Optimus mit ruhiger aber zugleich auch autoritärer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.

Der Waffenexperte zuckte kurz zusammen, nickte dann aber und sah seinen menschlichen Partner hilfesuchend an.

Will hatte während Ironhides kurzem, aber für seine Verhältnisse eigentlich noch recht harmlosen Ausraster, die Ruhe bewahrt. Er kannte den kräftig gebauten Mech mit dem aufbrausendem Temperament bereits lang genug, um zu wissen, dass es am besten war, in so einer Situation besonnen zu reagieren, zumal er sich sicher war, dass der Prime einschreiten würde, was dieser dann auch getan hatte.

„Geht es wieder? Oder sollen wir besser erst die Nachtruhe abwarten und morgen früh fortfahren? Das Gespräch mit Prowl wird vor dem späten Nachmittag nicht stattfinden, genügend Zeit bliebe uns allemal.“, redete der Major auf seinen Partner ein.

Doch Ironhide schüttelte energisch seinen schweren Kopf, auch wenn dadurch die zu seiner Freude endlich nachlassenden Kopfschmerzen kurzzeitig wieder aufflammten.

„Ich werde mich jetzt beherrschen, Ehrenwort.“, versprach der schwarze Mech und sah Optimus und Ratchet mit eingezogenem Kopf an und wartete auf deren entscheidenden Antworten.

„Gut.“, seufzte der Prime.

„Du bekommst ein letzte Chance, aber noch ein weiterer Ausraster, egal wie klein er auch sein mag, dann war es das aber endgültig für heute. Sei dir dem bewusst, mein alter Freund.“, mahnte Optimus ihn mit strengem Tonfall.

Ironhide stimmte zu. Er wollte einerseits unbedingt Klarheit darüber haben, was er angestellt hatte, andererseits drehte sich bei dem Gedanken aber auch sein Magen um und ihm wurde beinahe schlecht. Der schwarze Mech atmete einmal tief ein und aus und stellte dann eine ihm sehr unangenehme Frage, weil er die Antwort sehr fürchtete.

„Es wurde auf dem Junggasellenabschied also gestrippt und ich habe mir das angesehen. Und was ist dann passiert? Ich habe mich ja wohl hoffentlich nicht auch ausgezogen, oder?“

Ironhides Optiken zuckten unruhig und er sah Will bittend und fast schon flehend an.

Der Major bemerkte mitfühlend, wie peinlich berührt sich Ironhide bereits jetzt schon fühlte und es gab noch etliches an Ereignissen, die in seinen Augen noch weitaus beschämender für den Mech sein würden und die der schwarze Autobot noch nicht einmal ahnte.

Aber da musste sein Partner leider jetzt wohl oder übel durch, denn auch wenn er ihn in jener Nacht innerlich wer weiß wie oft für seine Taten verflucht hatte, tat er ihm jetzt dennoch sehr leid.

Er wusste aus früheren Tagen selbst noch zu gut, was es für ein schreckliches Gefühl war, wenn einem die Kumpels an dem Tag nach dem Alkoholexzess brühwarm und meist noch schadenfroh grinsend erzählten, was man so alles für Blödsinn angestellt hatte. Meist schmückten sie das Ganze sogar noch aus, um einem so richtig schön eins rein zu würgen. Bei Ironhide würde aber bereits die nackte Wahrheit völlig ausreichen, um ihn zu schocken.

„Doch, Großer, leider war dem so. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen“, erklärte der Major, schloss die Augen, zählte langsam bis fünf und hoffte, Ironhide bliebe diesmal ruhig.

Peinliche Erinnerungen Teil 2

ch sage ganz herzlich danke an meine Beta Tinka *knuff*.Viel Spaß beim lesen wünsche ich und ich hoffe, es gefällt vielleicht dem einen oder anderen, was mein verrücktes Hirn so ausspuckt.^^
 

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Ironhides Gesichtszüge entglitten ihm und es sah für Will fast so aus, als wollte der Waffenexperte in den folgenden Sekunden mit einem Satz aus dem Bett springen. Denn so ruckartig bewegte er sich plötzlich. Doch dann saß der schwarze Mech auf einmal wieder völlig ruhig da und nur an dem hörbar lautem Knirschen seiner Dentalplatten konnte man erahnen, unter welch enormen Druck sich der mechanische Körper zu befinden schien.

Ratchet und Optimus warteten ab, waren aber für alle Fälle sofort bereit einzugreifen, falls die Lage doch noch zu eskalieren drohte.

Wills Herzschlagfrequenz hatte ich während der Szene deutlich erhöht, aber er blieb zumindest nach Außen hin völlig ruhig und hoffte einfach das Beste.

Aber hingegen aller Vorzeichen rastete Ironhide nicht aus, sondern atmete lediglich ein paar Sekunden lang hörbar laut ein und wieder aus. Dann sah der schwarze Mech, zwar immer noch noch sichtlich nervös, seinem Partner tief in die Augen und stellte ihm eine Frage, von der er aber sehr genau wusste, dass die Antwort darauf für ihn mehr als nur sehr peinlich werden könnte.

„Habe ich mich etwa ganz ausgezogen... ich meine war ich splitterfasernackt ?“

„Nein, da kann ich dich beruhigen. Komplett entkleidet hast du dich nicht, denn du warst gar nicht mehr in der Lage, dich alleine auszuziehen. Aber eine der Stripperinnen half dir freundlicherweise dabei, um dadurch ihre Show anzuheizen. Aber es hat dir an dem Abend überhaupt nichts ausgemacht, ganz im Gegenteil. Du hattest, soweit ich das richtig gedeutet habe, sogar eine Menge Spaß, als sie dir tanzend die Kleider vom Leib riss. Ich konnte gerade noch rechtzeitig auf die Bühne springen, um zu verhindern, dass sie dir auch noch das letzte Kleidungsstück, was in dem Fall deine Unterhose war, von den Hüften zog.“

„Bei Primus, bloß gut, dass du da warst Will. Wie konnte ich mich nur so erniedrigen und das mit mir machen lassen? Ich verstehe einfach nicht, wie das überhaupt soweit kommen konnte.“, entgegnete der Waffenexperte kopfschüttelnd, sah sichtlich peinlich berührt zu dem Major rüber und hielt sich die flache Hand vor den Mund, um sein gefühltes Entsetzen noch zu unterstreichen.

„Der Alkohol wirkt bei Menschen stark enthemmend und bei uns Transformern scheint es sich, wie mir scheint, ähnlich zu verhalten. Nur dass für unsere Spezies im Verhältnis bereits geringste Mengen zu einem sogenannten Vollrausch führen. Denn für deine eigentliche körperliche Größe hast du an dem Abend eigentlich relativ wenig Alkohol zu dir genommen,aber dennoch ist es zu einer Alkoholvergiftung und anschließender Amnesie gekommen.“, erklärte der CMO die Wirkungsweise dieser frei verkäuflichen Droge.

„Amne..was?“, hakte der Waffenexperte mit fragendem Gesichtsausdruck nach, er mochte diese komischen Fremdworte nicht und kannte daher meist ihre Bedeutungen nicht.

„Amnesie, bedeutet schwerer Gedächtnisverlust und daran leidest du, weil dir jegliche Erinnerung an den besagten Abend fehlen.“, zitierte Ratchet eine Seite, die er vor kurzem im Internet gefunden hatte.

„Warum hast du mir vorher nicht gesagt, dass Alkohol so gefährlich werden kann?“, seufzte der schwarze Autobot und sah den CMO vorwurfsvoll an.

„Ich habe geschwiegen, weil ich die Gefahr zum einen nicht so hoch eingeschätzt habe und zum anderen hast du es auch deutlich übertrieben und dich nicht an die von mir empfohlenen ein oder zwei Bier gehalten. Ich habe für Testzwecken fünf Dosen Bier getrunken und mir ging es danach sehr gut, habe mich kaum anders gefühlt.“, verteidigte sich Ratchet und sah Ironhide fast schon wütend an.

Er ließ sich doch jetzt nicht die alleinige Schuld für das ganze Chaos in die Schuhe schieben, erst recht nicht von dem Waffenexperten.

„Ganz ruhig ihr zwei.“, mischte sich jetzt Optimus ein, während er zuvor nur stillschweigend zugehört hatte.

„Ich denke Ratchet trifft keine Schuld, Hide. Aber was mich stutzig macht ist die Tatsache, dass Will erzählt hat, Ironhide wäre bereits nach einer relativ geringen Menge Bier getorkelt und hätte sich anders als üblich verhalten und zudem sogar gelallt.“, grübelte der Prime laut und sah zu dem CMO herüber.

„Das ist in der Tat ungewöhnlich und in ´Hides Energon habe ich zudem relativ hohe Konzentrationen reinen Alkohols gefunden, was sich mit dem vermutlichen Konsum nicht deckt.“

„Und was hat das jetzt alles zu bedeuten?“, hakte Ironhide nach, denn er verstand nicht , worauf die beiden Autobots hinaus wollten.

„Sie vermute du verträgst keinen Alkohol.“, mutmaßte Will frei drauf los.

„Exakt das meinen wir, aber warum ist das so?“, entgegnete der CMO und rieb sich nachdenklich sein Kinn.

„Vielleicht weil Ironhide zur Hälfte Decepticon ist?“, riet der Major und zuckte aber zugleich fragend mit den Schultern.

„Das könnte natürlich durchaus der Grund dafür sein..“, antwortete der Medibot, während er nachdenklich den Waffenexperten mit der etwas anderen Herkunft musterte.

„Okay, wenn das wirklich stimmen sollte, bekommt Ironhide demnächst keinen Tropfen Alkohol mehr, wäre aber an der ganzen Misere eigentlich schuldlos, oder sehe ich das falsch?“, grinste der Major, stand auf und tätschelte die Wange seines Partners.

„Ich werde der Sache natürlich umgehend auf den Grund gehen und wenn dem wirklich so sein sollte, wirft das natürlich ein völlig anderes Licht auf die ganze Angelegenheit.“, stimmte Ratchet zu.

„Vielleicht sollten wir Megatron und seine Decepticons einfach mit Alkohol abfüllen und dann hätten wir anschließend leichtes Spiel sie zu überwältigen.“, mischte sich jetzt auch der schwarze Mech ein und ein breites Grinsen legte sich auf sein hundeähnliches Gesicht.

„Die Idee hat zugegebenermaßen etwas, aber Megatron wird bestimmt nicht freiwillig vorbeikommen, nur um mit uns ein paar Bierchen zu trinken und das dann noch dazu in seiner Holoform.“, entgegnete Optimus zwinkernd und schüttelte dabei unterstreichend seinen Kopf.

Damit nahm der Prime dem Waffenexperten all seine Illusionen und das Lächeln auf seinem Gesicht erstarb augenblicklich.

„Naja, vermutlich würde der Lord eh seinen SIC Starscream vorkosten lassen und dann hätte sich die Sache eh sehr schnell erledigt.“, seufzte der schwarze Mech und seine Stimme klang doch ein wenig enttäuscht.

„Wobei einen betrunkenen Starscream würde ich ehrlich gesagt zu gerne Mal sehen.“, fügte Ironhide dann schelmisch grinsend noch hinzu.

Die Laune des Waffenexperten schien sich schlagartig gebessert zu haben und daher ließ Optimus ihn etwas herumblödeln ohne dem sofort Einhalt zu gebieten. Aber da auch der Prime irgendwann noch einmal seinen verdienten Feierabend genießen wollte, versuchte er jetzt doch wieder das eigentliche Thema präsent werden zu lassen.

„Ratchet wird überprüfen, ob der Verdacht der Wahrheit entspricht. Aber wir sollten langsam weiter fortfahren..“

Augenblicklich wurde der schwarze Mech ernst und Will fuhr mit seinem Bericht weiter fort.

„Okay, Optimus. Also, die gute Dame war natürlich wenig erfreut darüber, dass ich ihre Show ruiniert hatte, aber ich habe ihr auch gesagt, dass ich es nicht in Ordnung finde, einen betrunkenen fast wehrlosen Mann einfach auszuziehen. Das sah sie natürlich etwas anders, aber zum Glück gab sie dann doch klein bei und verschwand kurz darauf mit ihren zwei Kolleginnen. Ich habe dann versucht die verstreuten Kleidungsstücke zusammenzusuchen. Was sich leider nicht als so einfach herausgestellt hatte, da einige andere, ebenfalls stark angetrunkene Personen, mich daran hindern und zudem sogar ärgern wollten. Zum Glück kam mir abermals die nette Bedienung zu Hilfe und gemeinsam schafften wir es sämtliche Kleidungsstücke einzusammeln und anschließend Ironhide anzuziehen-“

„ Konnte ich denn selbst das nicht mehr alleine?“, unterbrach der Waffenexperte den Major unhöflicher weise,aber die Frage musste einfach raus.

„Ganz ehrlich, ´Hide, du hast mich nur angeguckt wie ein Auto, als sich dir dein Shirt vor die Nase gehalten habe. Du warst definitiv nicht mehr in der Lage, dich ALLEINE anzuziehen und bist sogar noch dazu kurzzeitig in Stasis gefallen. Ich hatte Mühe genug dich irgendwie wieder wach zu bekommen und alles nur, weil so ein paar Idioten aus Spaß den Lichtschalter betätigt hatten. Ohne Sally wäre ich wirklich aufgeschmissen gewesen und ich denke das mindeste was wir tun sollten, ist zu ihr zu fahren und uns bei ihr für ihren Einsatz dafür zu bedanken.“

„Ich kenne sie doch gar nicht.“, entgegnete Ironhide und verstand den Sinn darin nicht so ganz.

„Sie dich aber dafür bestimmt um so besser. Ich bin auch dafür, dass Will und du sie besuchen fahrt und ihr zum Dank einen Blumenstrauß überreicht. Das sie euch überhaupt geholfen hat ist alles andere als selbstverständlich.“, vertrat auch Optimus seine Meinung.

„Okay, ist ja schon gut. Ihr habt mich überzeugt und ich fahre mit Will zusammen zu ihr, aber irgendwie ist das schon ein komisches Gefühl.“, gab sich der schwarzer Mech geschlagen und seufzte anschließend leise.

„Ich versteh dein Unbehagen, Großer, aber sie ist wirklich sehr nett und meinte über dich, dass du wie ein großer Teddybär auf sie wirken würdest. Außerdem hatte sie sich unseretwegen sogar in Gefahr begeben. Als wir alle zusammen aus dem Keller verschwinden wollten, musstest du uns unbedingt noch etwas sehr wichtiges zeigen. Der Versuch mit Hilfe des Bierkruges eine Trinkspruch vorzuführen, endete aber dann in einer Massenschlägerei, weil du beim herumschwenken des Gefäßes deinen Hintermann versehentlich mit Bier überschüttet hattest.“

Ironhides Optiken weiteten abermals sich vor entsetzen, als er die Worte des Majors vernahm.

„Und bei der Schlägerei hast du sich dann verletzt, oder ?“, zählte der Waffenexperte eins und eins zusammen.

Will nickte zustimmend und sah seinen Partner dabei an.

„Zum Glück war es nur eine Platzwunde, die Sally schnell versorgt hatte, nachdem ich dich in die obere Etage geschleppt hatte, denn alleine laufen war ein weiteres größeres Problem. Sally vermutete da schon, dass du dir wahrscheinlich eine Alkoholvergiftung zugezogen haben könnte. Kurz bevor wir endlich wieder frischen Luft atmeten konnten, verabschiedete sich Sally von uns und wenig später rief Ratchet, den Sam zuvor über unsere etwas heikle Situation aufgeklärt hatte, auf meinem Handy an.“

An dieser Stelle unterbrach der Major für eine Weile seinen Redefluss. Ratchet und sein Blick trafen sich kurz. Sie nickten sich zu unauffällig zu, denn beide befanden es für besser, die Tatsache zu verschweigen, dass Ironhide reumütig angefangen hatte zu weinen. Dieses Ereignis besaß keinerlei Wichtigkeit, um Optimus darüber zu informieren und Will wollte zumindest diese Peinlichkeit seinem Partner ersparen. Der schwarze Mech konnte sich aus bekannten Gründen selbst auch nicht mehr daran erinnern, was sicherlich besser für ihn war. Als sich der Waffenexperte nach seinem Gefühlsausbruch wieder einigermaßen beruhigt hatte, gestand er auf Grund seines doch sehr verwirrten geistlichen Zustandes dem Major sogar noch seine Liebe. Dummerweise wurde ausgerechnet das Pärchen Zeuge, mit dessen weiblichen Part der Waffenexperte einige Stunden zuvor heftig geflirtet hatte und amüsierten sich natürlich köstlich über das mehr als peinliche Verhalten des vermeintlichen Mannes. Will nahm es mit Humor, selbst dann sogar noch, als der Mann seiner Frau zuzischte, dass Ironhide vermutlich stockschwul und noch dazu mehr als nur dreist wäre. Wie sollte der Major ihm auch böse sein, der Waffenexperte war in seinem Zustand schließlich nicht mehr zurechnungsfähig gewesen und er würde sich höchstwahrscheinlich noch zu genüge schämen. Da war sich der Major mehr als nur sicher. Zum Glück schwieg auch Ratchet sich darüber aus und schnitt direkt ein anderes Thema an.

„Und dann kamen wir ins Spiel.“, lächelte der CMO wissend und deutete auf Optimus und sich selbst.

Der Major nickte zustimmend, als er daran zurückdachte.

„ Bumblebee, Sam und die Twins fuhren direkt nach unserer Ankunft gemeinsam zurück nach Diego Garcia, während wir uns um dich kümmerten. Erleichtert stellte ich fest, dass es dir zum Glück soweit sogar noch relativ gut ging. Nur wo du dann endlich einschlafen durftest und auch solltest, hast du dich natürlich dagegen gesträubt. Zum Glück wusste aber Will, wie er dich überreden konnte.“, erklärte der CMO wahrheitsgemäß und musste ohne, dass er es eigentlich wollte, leicht grinsen.

„So, wie hat er dass denn geschafft?“, hakte der schwarze Autobot neugierig nach und Ratchets Gesichtsausdruck gefiel ihm auch nicht gerade besonders.

„Naja, ich habe.... dich massiert, weil du doch damals bei unserer kleinen Wette auf der Farm auch relativ schnell in Stasis gefallen bist. Es hat zum Glück abermals funktioniert, auch wenn es mir aus irgendwelchen etwas peinlich war diesen Trick anzuwenden.“, erklärte der Major sichtlich verlegen, darum erröteten seine Wangen auch plötzlich sehr verdächtig.

Zum Glück fragte keiner der drei anwesenden Autobots näher nach, worüber Will mehr als nur froh war.

„Anschließend, schleppte Optimus deinen Altmode ab und ich habe, weil Ratchet versehentlich anstatt einer Abschleppstange ein Seil eingepackt hatte, deine Bremsen bedient. Du brauchtest aber bald dringend eine Energon-Transfusion. Daher haben wir auf einer versteckten und zudem abgelegen Straße angehalten und Ratchet hat es dann irgendwie geschafft, dich zum transformieren zu überreden.“, beendete der Major seinen Satz und sah zu dem CMO hinüber, damit er weiter fort fuhr.

„Anschließend spendete Optimus dir einen Teil seines Energons und nur wenig später ging es dir bereits deutlich besser. Eigentlich wollten wir schnell nach Diego Garcia zurück kehren, nur ist mir dann dummerweise etwas herausgerutscht.“, gab der CMO offen und ehrlich zu.

„Was denn?“, fragte Ironhide irritiert nach und wusste überhaupt nicht, auf was der Medibot hinaus wollte.

„Mir war natürlich bewusst, dass du für die für anschließend notwendige Überwachung nicht auch nur eine Minute freiwillig auf der Krankenstation bleiben würdest und dennoch habe ich das verflixte Wort dann dir gegenüber erwähnt. Du bist natürlich sofort regelrecht ausgeflippt. Optimus hat noch versucht dich irgendwie zu beruhigen und daran zu hindern, die Flucht zu ergreifen. Leider hast du dann angefangen panisch um dich zu geschlagen und ihn dabei versehentlich mit der Hand an der Nase erwischt. Anschließend bist davon gelaufen, oder besser gesagt eher gestolpert.“, klärte der CMO den Waffenexperten wahrheitsgemäß auf.

Ironhides Optiken weiteten sich vor Entsetzen abermals und er schüttelte ungläubig seinen Kopf großen Kopf. Nein, auch das noch. Er hatte tatsächlich die Gesichtsverletzung von Optimus verursacht und seine Vermutungen entsprachen demnach der Wahrheit. Dabei hatte ausgerechnet er den Prime vor Stunden sogar noch darauf aufmerksam gemacht, dass er mit der Verletzung besser Ratchet aufsuchen sollte. Der schwarzer Mech wusste beim besten Willen nicht, was er darauf noch erwidern sollte. Der Waffenexperte biss daher im wahrsten Sinne des Wortes mit seinen Dentalplatten in die Bettdecke, sodass diese auf Grund seiner spitzen Zähne sofort riss und ihr Füllmaterial frei gab. Das bemerkte Ironhide aber nicht, aber er stöhnte dafür aber laut auf und sah beschämt zu Boden.

Peinliche Erinnerungen Teil 3 (Endspurt)

Dies ist das Ende des Rückblickes und bald geht es in den Endspurt^^Armer Ops sage ich da nur *muhaha*.

Viel Spaß beim lesen^^
 

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Ironhide ließ die Bettdecke, in die er mit seinen Dentalplatten gebissen hatte, sehr langsam los, indem er seine Kiefer vorsichtig öffnete. Dennoch war der Schaden bereits angerichtet, denn der Bettbezug und auch die darunter liegende schützende Hülle waren durch die spitzen Zähne perforiert worden und weißes Füllmaterial quoll aus der so neu entstandenen Öffnung hervor. Ein kleiner Teil des weißen Zeugs war auch in Ironhides Mund gelandet. Er spie aus und versuchte, den Rest mit Hilfe seiner Finger zu entfernen.

Als ihm das endlich gelungen war, spürte der Waffenexperte die Blicke von Optimus und Ratchet auf sich ruhen. Er sah sie peinlich berührt, zugleich aber auch fragend an.

Optimus räusperte sich leise, atmete dann einmal tief ein und wieder aus, wodurch sich der schwarze Mech auf Grund seines tollpatschigen Verhaltens erst recht mehr als nur dämlich vorkam.

Ratchet hingegen stand auf, ging zu dem Bett seines Patienten und klappte kurzerhand die Bettdecke um, sodass kein weiteres Füllmaterial mehr entweichen konnte. Anschließend kehrte er zu seinem Platz zurück.

„Danke.“, entgegnete der Waffenexperte knapp und wäre am liebsten im Erdboden versunken.

Mehr als nur leicht verzweifelt fragte er sich, warum ausgerechnet ihm immer so blöde Dinge passieren mussten. Will hatte vor geraumer Zeit zu ihm gesagt, dass er Fettnäpfe magisch anziehen würde und in genau so einem blöden Teil befand er sich gerade und er wollte nichts anderes, als diesen schnellstmöglich zu verlassen.

„Es tut mir leid, Optimus, hätte ich gewusst, dass ausgerechnet ich Schuld an deiner Gesichtsverletzung bin, hätte ich dich bestimmt nicht so treudoof zu Ratchet geschickt.“, seufzte der schwarze Mech hörbar kleinlaut und senkte zudem seinen Blick.

„Mach dich nicht verrückt, Ironhide. Wie ich schon an dem besagten Abend gesagt hatte, es war nicht das erste Mal, dass ich niedergeschlagen wurde und wird wohl auch nicht das letzte Mal gewesen sein, befürchte ich. Dich trifft keinerlei Schuld, denn ich war mir des Risikos durchaus bewusst, als ich versucht habe, dich aufzuhalten, obwohl ich genau wusste, dass du nicht mehr Herr deiner Sinne warst. Außerdem, wozu haben wir denn so einen fähigen Medibot in unseren Reihen? Er hat wie immer prima Arbeit geleistet und in ein paar Tagen sieht man von dem kleinen Missgeschick nichts mehr.“, versuchte der Prime den Waffenexperten zu beruhigen und berührte ihn mitfühlend am Unterarm.

Ratchet fühlte sich geehrt und lächelte daher kurz auf.

Der schwarze Mech wagte es nach den aufmunternden Worten seines Anführers wieder aufzusehen und nickte ihm kurz dankbar zu.

Der rotblaue Autobot ließ Ironhide wieder los und sah dafür Will direkt an. Der Major verstand die Geste sofort, sah kurz zu seinem Partner herüber, um sicher zu gehen, dass er bereit war und fuhr dann weiter fort.

„Wir drei waren uns darin einig, dass es vermutlich besser sei, wenn ich mich alleine auf die Suche begeben würde. Vermutlich würdest du in mir keine potentielle Gefahr sehen. Während ich mich ins Maisfeld schlug, kümmerte sich Ratchet um Optimus. Dank der zahlreichen niedergetrampelten Pflanzen war es für mich nicht sonderlich schwer, dich ausfindig zu machen. Als ich dich endlich gefunden hatte, ging es dir aber nicht gerade besonders gut und du wolltest mir aber dennoch etwas mitteilen. Doch leider hast du sehr undeutlich gesprochen und deine Worte waren für mich sehr schwer zu verstehen. Als du dich aus unerklärlichen Gründen gekrümmt hast, habe ich mich instinktiv schnell etwas von dir entfernt, was sich als gute Entscheidung herausgestellt hat. Denn nur wenige Sekunden später hast du dich dann schwallartig übergeben. Anschließend warst du zwar erschöpft, fühltest dich aber zugleich auch sehr erleichtert. Ratchet kam kurz drauf zu uns und musste dich mit Hilfe eines imprägnierten Tuches betäuben. Aber eine andere Wahl hatte er leider nicht, denn irgendwie mussten wir dich ja zurück nach Diego Garcia bringen. Nachdem du schon einmal beziehungsweise sogar gleich zweimal die Flucht ergriffen hattest, haben wir leider keine andere Möglichkeit gesehen.“

Der Major sah seinen Partner an, der sichtlich verwirrt dreinschaute und ungläubig den Kopf schüttelte.

„Bei Primus. Und ich habe gedacht, eine weitere Steigerung wäre nicht mehr möglich.“, stöhnte der schwarze Mech leise, aber dafür mit verzweifeltem Unterton in seiner Stimme.

„Ich hoffe, das wird nicht noch schlimmer, ansonsten bekomme ich aus Scham noch einen Sparkinfarkt oder so, befürchte ich.“, fügte der schwarze Mech hinzu und lächelte dabei ziemlich gequält.

Die drei Anwesenden zogen es vor, auf diese Feststellung besser nicht allzu verräterisch zu reagieren und lächelten ihn daher lediglich freundlich und verständnisvoll an.

Dann übernahm der Anführer der Autobots das Wort, damit Will seine Stimme ein klein wenig schonen konnte.

„Ich befürchte, das ist reine Ermessenssache, Hide. Jedenfalls haben Will und ich uns dann auf den Weg gemacht, um einen Anhänger oder ähnliches ausfindig zu machen, damit wir dich darin transportieren konnten. Das war zu der Tageszeit natürlich alles andere als einfach. Aber dank Wills gutem Gedächtnis haben wir es dann doch tatsächlich geschafft, eine kleine Spedition ausfindig zu machen. Dort angekommen konnten wir aber leider keine Schelle oder dergleichen ausfindig machen, weshalb Will dann durch ein Loch im Zaun geschlüpft ist. Das stellte sich leider kurz darauf als sehr verhängnisvoll heraus, denn es gab auf dem Grundstück einen großen Wachhund, dem Will nur mit Mühe und Not und dank eines waghalsigen Sprungs auf einen der dort geparkten Anhänger entkommen konnte. Durch den Lärm wurde wenig später auch der Besitzes auf uns aufmerksam und es gab eine größere Diskussion, da er uns natürlich für Einbrecher gehalten hat. Zum Glück konnten wir uns aber letztendlich doch irgendwie einigen.“

„Öhm, und wie habt ihr das geschafft? Der wird euch den Anhänger doch wohl nicht einfach so überlassen haben, oder?“, fragte der schwarze Mech neugierig nach und seine metallischen Lippen umspielte ein schadenfrohes Grinsen. Auch wenn er genau wusste, dass das alles andere als angebracht war, konnte er einfach nicht anders.

Optimus warf Ironhide für das in seinen Optiken völlig unangebrachte Verhalten einen vernichtenden Blick zu, woraufhin der schwarze Mech schnell wieder ernst wurde.

„Das war alles andere als lustig, Ironhide, das kannst du mir glauben! Denn der gute Mann verlangte von uns, dass er sich Wills Truck, womit er allerdings eher mich meinte, ausborgen dürfte. Er plante schon länger, an einer preisgekrönten Ausstellung teilzunehmen, aber ihm fehlte dafür das nötige Geld, um sich eine neue Zugmaschine leisten zu können.“, erklärte der Prime wahrheitsgemäß.

Diese Aussage war dann endgültig zu viel für Ironhide und er versuchte verzweifelt, die Kontrolle über seinen Körper zu behalten, was ihm aber einfach nicht gelingen wollte. Zuerst begann der schwarze Mech leise zu kichern, wurde aber stetig lauter und nur wenig später schüttelte er sich während eines prustenden Lachanfalls.

Auch das von allen Anwesenden laut und synchron gerufene „Ironhide!“ schaffte es nicht, den Waffenexperten zum aufhören zu animieren.

Der Prime wusste sich nicht mehr anders zu helfen, stand auf und verpasste Ironhide eine schallende Ohrfeige, die zwar nicht mit ganzer Kraft geschlagen worden war, aber dafür ihren Zweck erfüllte. Das mehr als nur unpassende Lachen des Waffenexperten verstummte augenblicklich und er rieb sich stattdessen mit der Hand die getroffene und schmerzende Stelle.

„Aua, das tat verdammt nochmal weh! Aber ich habe es wohl nicht anders verdient.“, gab der schwarze Mech sichtlich kleinlaut zu und wagte es nicht, seinem Führer in die Optiken zu sehen.

„Sagen wir es mal so: Kennst du den Spruch von dem Elefanten im Porzellanladen zufällig?“, fragte Will seinen Partner. Der Mech schüttelte als Antwort lediglich mit dem Kopf und sah ihn fragend an.

„Oh, jetzt weiß ich, was du meinst.“, antwortete der Waffenexperte plötzlich, nachdem er das Internet zu dem Thema durchforstet hatte.

„Gut, dann tu mir einen großen Gefallen und versuch bitte, dich noch etwas mehr am Riemen zu reißen, okay?“, zischte der Major und man sah ihm deutlich an, wie wütend selbst er als dessen Partner über das Fehlverhalten von Ironhide war.

Optimus und Ratchet sahen den schwarzen Mech ebenfalls alles andere als freundlich an.

Ironhide wusste genau, dass er jetzt eindeutig zu weit gegangen war. Der schwarze Mech zog schuldbewusst den Kopf ein, sah fast schon demütig einen nach dem anderen an und senkte dann sichtlich beschämt sein Haupt.

„Ich glaube, er hat es jetzt verstanden und du kannst weiter fortfahren, Optimus.“, sagte der Major, während er seinem Partner sanft einen Klaps auf den Hals gab.

Der Waffenexperte nickte zustimmend und brummte dann noch etwas Unverständliches vor sich hin. Der Mech hoffte, der Prime würde schnell weitererzählen, damit sich die erdrückende Stimmung zumindest etwas verbesserte. Glücklicherweise tat ihm Optimus sogar diesen Gefallen.

„Will gab James Hewitt, so hieß der Besitzer der kleinen Spedition, Namen, Adresse plus etwas Geld als Pfand. Will wird sich die Tage mit ihm in Verbindung setzen und dann werde ich mich wohl oder übel einen Tag lang vor Tausenden von Menschen zur Schau stellen lassen müssen. Aber es gibt durchaus schlimmere Dinge, die man ertragen muss.“, lächelte der Prime tapfer.

„Ist natürlich Ehrensache, dass Ironhide und ich dich begleiten werden.“, entgegnete Will und warf seinem Partner einen vielsagenden Blick zu, sodass der schnell nickend zustimmte.

„Danke, das weiß ich sehr zu schätzen.“, lächelte Optimus erfreut über das Angebot.

Er war froh, auf der Ausstellung nicht gänzlich alleine auf dem Präsentierteller stehen zu müssen.

Dann sammelte sich der Prime und fuhr weiter fort.

„Anschließend kehrten wir zu dir und Ratchet zurück. Gut verpackt führen wir dann etwas später endlich Richtung Heimat. Wir freuten uns alle sehr auf unsere Betten, um so zumindest noch etwas Ruhe zu bekommen. Leider hatte da Primus, oder besser gesagt zwei kleine Chaoten, etwas andere Pläne.“, seufzte der rotblaue Autobot, als er daran zurückdachte.

Ironhide verstand natürlich nicht, was sein Anführer damit meinte, hütete sich aber davor, näher nachzufragen und somit Gefahr zu laufen, sich erneut in die Nesseln zu setzen, wie Sarah immer so schön sagte.

Optimus‘ Ohrfeige war demütigend genug gewesen, auch wenn er sie natürlich mehr als nur verdient hatte und er würde schon noch erfahren, was das alles zu bedeuten hatte.

Will wusste, dass jetzt bald die Szene zur Sprache kommen würde, vor der er sich ehrlich gesagt sehr fürchtete. Denn sein Partner hatte sich auf Grund seines labilen Zustandes, was seine Gefühle anging, mehr als nur leicht geöffnet und das musste außer dem Major selbst, leider auch fast ganz Diego Garcia mit angesehen haben. Aber noch war es nicht so weit und Will versuchte sich, so gut er es eben konnte, nichts von seiner stetig wachsenden Panik anmerken zu lassen und war sehr erleichtert, als Ratchet das Reden übernahm.

„Als wir endlich auf Diego Garcia angekommen waren und dich gerade vom Hänger hievten, ertönte plötzlich der Alarm und wir hatten keinerlei Chance dich möglichst unauffällig auf die Krankenstation zu bringen, obwohl wir uns sehr beeilt haben. Zwar hat Prowl nur wenig später den Alarm wieder aufgehoben und wir waren sehr erleichtert, dass es kein Angriff der Decepticons war, doch leider war mittlerweile fast die ganz Insel aufgewacht und beobachtete uns sichtlich neugierig. Und dann kamen zu allem Unglück auch noch ausgerechnet Skids und Mudflap um die Ecke gebogen und ich war mir ziemlich sicher, dass die Verursacher des Alarms nun vor uns standen. Optimus und ich standen mit dir in unseren Armen ziemlich hilflos da, und während wir noch nach einer guten und zugleich glaubhaften Erklärung suchten, begann die Twins ein altes Seemannslied zu singen und schütteten dir völlig unerwartet einen Eimer Wasser ins Gesicht, ohne dass wir das verhindern konnten. Du bist nach der unfreiwilligen Dusche natürlich sehr schnell aufgewacht. Ich habe noch versucht, dich am reden zu hindern, damit nicht zwangsläufig jeder merkte, wie sturzbetrunken du wirklich warst. Aus Dankbarkeit hast du mich dann aber dummerweise in den Finger gebissen und ich habe dich vor Schreck und Schmerz sofort losgelassen. Auch Optimus hatte verständlicherweise Respekt vor einem außer Rand und Band geratenen Autobot, der ihn zuvor bereits, wenn natürlich auch unbeabsichtigt, geschlagen hatte.“, erklärte der CMO wahrheitsgemäß und sah zu Will herüber, der gerade dabei war, seinen Partner zu beruhigen. Dieser hatte sich abermals die Hände vors Gesicht geschlagen, wurde beinahe hysterisch und hyperventilierte dadurch fast, was auch für Transformer nicht gerade ungefährlich werden konnte.

Es dauerte einige Sekunden bis Ironhides Panik zum Glück langsam wieder abebbte, während sich dafür Wut in ihm breit machte.

Diese verflixten Zwillinge, dachte er zornig. Die sollten ihm Mal im Dunkeln begegnen. Wenn er mit ihnen fertig war, könnten sie sich mehrere Wochen lang ein Zimmer auf der Krankenstation teilen.

Ein vorfreudiges, beinahe schon hasserfülltes Grinsen breitete sich langsam auf den Gesichtsplatten des Waffenexperten aus und Optimus konnte sich natürlich denken, was dem Waffenexperten da vermutlich gerade durch den Prozessor ging, aber das war nebensächlich, denn der Prime verfolgte im Augenblick gänzlich andere Pläne.

Optimus sah direkt zu Will herüber und auch Ratchet tat es ihm plötzlich gleich.

Zunächst bemerkte der Major die Blicke nicht, weil er in Richtung seines Partner sah, dessen Laune sich überraschenderweise zumindest vorübergehend schlagartig gebessert hatte. Aber noch wusste der Mech nicht alles, was sich ereignet hatte.

Bald darauf spürte der Major, dass er angestarrt wurde. Er drehte sich langsam um und ihm schwante dabei überhaupt nichts Gutes. Als er in Optimus‘ und Ratchets Gesichter sah, wusste er sofort, was die zwei genau von ihm wollten.

„Oh nein... das könnt ihr nicht von mir verlangen.“, stammelte er mit weit aufgerissenen Augen.

„Du bist sein Partner... wie in guten, so auch in schlechten Zeiten.“, erklang plötzlich die Stimme des CMOs und der Unterton gefiel Will überhaupt nicht.

Selbst der Prime ergriff nicht helfend das Wort, sondern nickte lediglich zustimmend in Richtung des Majors.

„Das hört sich ja fast so an, als ob ich mit ihm verheiratet wäre.“, stöhnte Will und er wusste nur zu genau, dass er aus dieser Nummer so schnell nicht wieder herauskommen würde.

Einer musste wohl oder übel die sprichwörtliche A-Karte ziehen und da Will Ironhide sehr nahe stand, war es naheliegend, dass er diese Aufgabe übernehmen musste.

Naja gut, dachte Will, während der schwarze Mech ihn ahnungslos und zugleich verwirrt ansah, besser ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende.

Aber wie sollte er Ironhide bloß die Wahrheit über das, was sich noch ereignet hatte, möglichst schonend beibringen?

Die nackte Wahrheit und Ironhides Reaktion darauf

Dies und das nächste Chap können ein paar RS-Fehlerchen enthalten, weil ich beide nach dem Betan noch bearbeitet habe und meine Beta dank Umbaumaßnahmen momentan nur wenig Zeit hat. Ich wünsche trotzdem viel Spaß beim lesen^^
 

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Will benötigte einige Sekunden, um sich innerlich zu sammeln und einen guten Plan zurechtzulegen. Er wusste zwar nicht, ob dieser funktionieren würde, aber ihm blieb lieder keine andere Wahl.

„Optimus, Ratchet.“, der Major sah beide Autobots bestimmend an.

„Ich möchte, dass ihr zwei bitte für ein paar Minuten das Zimmer verlasst. Ich denke es ist einfacher für Ironhide und wohl auch für mich, wenn ich ihm unter vier Augen, beziehungsweise Optiken, erkläre, was sich noch zugetragen hat.“

Man sah den beiden Mechs deutlich ihre empfundene Überraschung an, aber sie nickten dennoch zustimmend.

„Wenn du das meinst, werden wir deiner Bitte entsprechen. Aber für den Fall, dass irgendetwas Unvorhergesehenes passieren sollte, warten wir so lange vor der Wohnungstür.“, erklärte der Prime.

Dann stand er auf und verließ kurz darauf, gefolgt von dem Medibot, das Zimmer und wenig später auch die Wohnung.

Der Waffenexperte, der die letzten Minuten geschwiegen und lediglich zugehört hatte, sah, nachdem er sich jetzt alleine mit Will in seinem Schlafzimmer befand, den Major erst recht fragend und verwirrt an.

Will bemerkte dies und kletterte geschickt auf die Brustplatten des sitzenden Transformers. Von dort aus schaffte er es, mühelos auf seinen Stammplatz, der sich auf der rechten Schulter des Waffenexperten befand, zu gelangen.

Der Major hoffte, dass Ironhides Wutanfall weniger impulsiv ausfallen würde, wenn er ihm so nahe wie möglich war und ihm im übertragenen Sinne die Hand hielt. Dass der Waffenexperte vor Wut sprichwörtlich an die Decke gehen würde, wenn er jetzt bald die Wahrheit erführe, war für den Major so sicher, wie das sprichwörtliche Amen in der Kirche. Es galt nur zu versuchen, diese Reaktion möglichst im Zaun zu halten, um eine größere Eskalation zu verhindern. Ein gewisses Restrisiko blieb natürlich, aber bisher hatte sich der schwarze Mech noch immer, egal wie wütend oder zornig er auch geworden war, zumindest soweit im Griff gehabt, dass niemand ernsthaft zu Schaden kam. Will konnte nur hoffen, dass die Serie nicht ausgerechnet am heutigen Tag reißen würde. Er räusperte sich leise, sah Ironhide tief in die blauen Optiken und begann zu reden.

„Hör mir gut zu, Großer, und versuch bitte so ruhig wie möglich zu bleiben. Versprichst du mir das?“, bat der Major seinen Freund und Partner mit sehr eindringlicher Stimme und tätschelte ihm beruhigend die eiserne Wange.

„Ich habe eh schon die ganze Zeit über so ein verdammt ungutes Gefühl in der Magengegend und deine letzten Worte haben es nicht unbedingt besser gemacht. Sag mir einfach, was passiert ist und du weißt doch, dass ich dir nie etwas antun könnte.“, beantwortete der Waffenexperte die Frage auf seine eigene Art Weise.

Ironhide wurde zunehmend unruhiger und Will wusste nur zu genau, dass es jetzt an der Zeit war sprichwörtlich die Hosen runter zulassen, um Farbe zu bekennen.

„Als Ratchet versuchte dir den Mund zuzuhalten, hast du ihn gebissen und bist dann ein weiteres Mal weggerannt. Sehr weit bist allerdings nicht gekommen, da du kaum noch geradeaus laufen konntest. Optimus fiel es nicht besonders schwer, dich schnell einzuholen. Er überwältigte dich und war leider gezwungen, dich mit Hilfe von Starrefesseln zu fixieren, um dich auf diese Art und Weise ruhig zu stellen, da du sonst vermutlich wild um dich geschlagen hättest.“

„Grundgütiger!“, stöhnte Ironhide laut auf, nachdem Will zu Ende gesprochen hatte und in seinen Optiken spiegelte sich das blanke Entsetzen.

„Das haben doch bestimmt alle mitbekommen, oder?“, hakte er dann mit zusammengekniffenen Optiken nach. Der Waffenexperte fürchtete sich einerseits vor der Antwort, musste sie andererseits aber trotzdem hören, weil er dies einfach auch so wollte.

Will nickte zustimmend, sah den schwarze Mech dabei mitfühlend an und strich ihm dann erneut über seine raue metallische Wange.

Ironhide verschloss die Optiken, schnaufte einmal kurz durch und schaffte es aber irgendwie, die Ruhe zu bewahren. Zumindest vorerst…

„Naja, es hätte durchaus noch schlimmer kommen können. Jetzt wissen eben halt fast alle Bewohner von Diego Garcia, was ein zu großer Alkoholkonsum alles anrichten kann und wie er sogar die Fähigkeit besitzt, die Persönlichkeit soweit zu verändern, das man sich sprichwörtlich zum Affen macht. Solange ich nicht wie ein Sparkling nach meiner Mama gerufen haben, geht das schon in Ordnung, denke ich.“, sagte Ironhide und lächelte dabei sogar ein klein wenig, auch wenn das noch reichlich gequält wirkte.

„Nein, nach deiner Mama hast du nicht gerufen, aber dafür nach wem anders....“, erklärte der Major mit einem Gesicht, aus der jegliche Farbe gewichen zu sein schien.

„D... das ist nicht dein Ernst, oder?“, stammelte der Waffenexperte mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Optiken.

Sein gerade etwas zur Ruhe kommender Körper, begann sich erneut vor Schamgefühl zu erhitzen.

„Komm schon, Will! Ratchet, Optimus und du wollt mir einen gehörigen Schrecken einjagen, darum sind die zwei vorhin auch ohne jeglichem Protest nach draußen gegangen. Herzlichen Glückwunsch, das ist euch mehr als gelungen und ich schwöre hoch und heilig, nie wieder auch nur einen Tropfen Alkohol anzurühren. Aber sag mir jetzt bitte, dass ihr das, was du mir zuletzt gesagt hast, nur erfunden habt. BIITTTEE.“, flehte der Waffenexperten mit sichtlich entgleisten Gesichtszügen und dem Major brach es bei dem Anblick seines verzweifelten Freundes fast das Herz.

Will sah den Waffenexperten tief in die Optiken und für einen kurzen Augenblick stand die Welt für den Mech still.

Dann ließ Ironhide seinen Blick sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. Als Will nicht antwortete, war für Ironhide klar, dass sein Partner die Wahrheit gesprochen hatte.

So neben sich stehend und panisch hatte Will Ironhide das letzte Mal gesehen, als er völlig betrunken und weinend nach ihm gerufen hatte. Welch Ironie, dachte der Familienvater verbittert und biss sich leicht auf die Unterlippe.

Der Major schluckte, wusste aber, dass nun der Augenblick der Wahrheit gekommen war und er seinem Freund diese nicht länger vorenthalten durfte und auch konnte.

„Guck mich bitte an, Ironhide.“, bat Will den schwarzen Autobot, der den Blick noch immer abgewendet hatte.

Als dieser ihm seinen wuchtigen Kopf zuwandte, berührte er ihn erneut und sah ihm dann tief in die blauen Optiken, bevor er weiter fort fuhr.

„Nein, so gerne ich es dir auch sagen würde, Ironhide, aber es entspricht leider nicht unserer Phantasie und du hast gefesselt und am Boden liegend verzweifelt nach mir gerufen. Ich hatte in dem Moment große Angst, du könntest mich ebenfalls verletzten, weil du völlig neben dir standest und Optimus und Ratchet, wenn auch nicht absichtlich, bereits geschlagen, beziehungsweise gebissen hattest. Daher bin ich nicht zu dir gegangen und du hattest aus Enttäuschung und vermutlich auch Angst, angefangen Kühlwasser zu verlieren...“

Weiter kam der Major nicht, denn Ironhide schrie plötzlich laut auf und sprang mit einem gewaltigen Satz aus dem Bett. Will purzelte, mit einem ihm vor laute Schreck ebenfalls entwichenem Schrei, von seiner Schulter.

Zum Glück landete der Major trotz der hohen Fallhöhe relativ weich auf der übergroßen Matratze und rappelte sich schnell wieder auf.

„Ironhide, bitte beruhige dich...“, versuchte der Major zu retten, was hoffentlich überhaupt noch zu retten war. Aber der Waffenexperte reagierte in keinster Weise auf den Zuruf seines Partners. Stattdessen knurrte er wütend auf, als er bemerkte, dass er den Überwachungsmonitor, wegen der noch an ihm haftenden Elektroden, hinter sich herzog.

Der schwarze Mech wankte stark und musste sich mit seiner Hand an einer Wand abstützten, um nicht unweigerlich zu Boden zu gehen. Als Ironhide sich soweit stabilisiert hatte, riss er sich mit der anderen Hand energisch die Elektroden von der Brust, hob das Gerät auf und schleuderte es mit aller Kraft gegen die Wand. Ein lauter Knall war zu hören und Scherben, Plastik und Elektronikteilchen fielen wenig später geräuschvoll zu Boden. Ironhide nahm dies mit einem zufrieden klingenden Grunzen zur Kenntnis, verließ torkelnd das Schlafzimmer in Richtung Wohnbereich und schlug die Tür hinter sich zu.

Will stand mit rasendem Herzen auf dem Bett und war der Verzweiflung nahe. Wie hatte er nur so naiv sein können, um zu denken, dass Ironhide eine für ihn derart beschämende Nachricht relativ locker wegsteckte. Er kannte den Mech bereits lange genug, um eigentlich wissen zu müssen, dass er ausrasten würde. Aber er musste ja seine Bedenken verdrängen und noch dazu sein Bauchgefühl völlig ignorieren.

Was für ein naiver Vollidiot er doch gewesen war, dachte der Major kopfschüttelnd und ihm blieb nur die kleine Hoffnung, dass Optimus und Ratchet wirklich noch vor der Tür standen und dem tobenden Berserker irgendwie Einhalt gebieten konnten.

Dummerweise lag Wills Handy noch auf der Krankenstation und er wollte sich von dem für ihn relativ sicherem Bett auch nicht weg bewegen. Also blieb ihm nur das Hoffen und Bangen...

Der tassmanische Teufel

Nachdem mich die Kids nun auch mit ihren Viren beglückt hatten, geht es nun endlich weiter. Auch dieses Chap könnte mögliche Fehler enthalten. Ich wünsche viel Spaß beim lesen!
 

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Optimus und Ratchet unterhielten sich vor der Tür per Intercom. Das war eine leise Art der Kommunikation und einige Dinge, die sie besprachen, waren auch nicht unbedingt für andere akustische Sensoren oder Ohren bestimmt.

::Ich hoffe, Will weiß, was er da tut?::, grübelte der CMO.

::Wir können nur hoffen, dass unser schwarzer Wüterich, wenn er erfährt, was geschehen ist, die Ruhe bewahrt und nicht völlig ausrastet.::, antwortete ihm der Prime.

Plötzlich zuckten beide Transformer fast synchron zusammen, denn in der Wohnung hatte es eine lauten Knall gegeben. Jetzt verfluchte der Prime innerlich die Tatsache, dass es ihm aus Gründen der Privatsphäre nicht möglich war, seine Scanner zu benutzen, um so unauffällig nach dem Rechten zu sehen.

::Verdammt, was war das denn?::, fragte Ratchet hörbar nervös.

Optimus zuckte ahnungslos mit den Schultern, aber sämtliche Alarmglocken begannen in seinem Prozessor bereits lautstark zu schrillen.

Ein weiteres, aber dafür etwas leiseres Geräusch war deutlich zu hören.

„Jetzt reicht es mir aber, ich geh jetzt sofort nachsehen, was da vor sich geht. Da stimmt doch etwas ganz und gar nicht.“, rief Ratchet aufgeregt und vergaß daher, das Intercom zu benutzen.

Optimus widersprach ihm nicht, sondern öffnete hastig mit Hilfe einer Zahlenkombination die Wohnungstür. Ihm als Prime blieb keine Tür verschlossen, aber er machte nur im äußersten Notfall von dieser Macht Gebrauch.

Ratchet schob vorsichtig seinen Kopf durch die einen Spalt breit geöffnete Tür und zog diesen aber sofort wieder zurück, als ihn scheinbar jemand als Zielscheibe missbrauchen wollte.

Gerade noch rechtzeitig gelang es dem CMO, seinen Kopf in Sicherheit zu bringen, bevor irgendeine Art Gefäß in den Flur geschleudert wurde und laut krachend an einer Wand zerschellte.

Das war mehr als nur knapp gewesen, dachte Ratchet und stöhnte hörbar erleichtert auf.

„Komm, wir gehen rein. Ich befürchte, Ironhide dreht sonst gleich noch völlig durch und ich mache mir außerdem große Sorgen um Will.“, befahl Optimus und der CMO ging sofort in Position, damit sie sich gegenseitig Deckung geben konnten.

Der Prime spähte vorsichtig in die Wohnung. Nachdem er die Luft für rein befunden hatte, riss er ruckartig die Tür auf und kurz darauf stürmten beide Autobots in die Höhle des Löwen.

Ironhide stand im hinteren, von außen schlecht einsehbaren, Bereich des Wohnzimmers. Er drehte Optimus und Ratchet seinen breiten Rücken zu und hatte daher ihr Eindringen bis her noch nicht bemerkt. Mit Hilfe einer routinierten Bewegung gelang es Optimus, den Waffenexperten am Handgelenk zu fassen und drehte ihm dann soweit seinen Arm auf den Rücken, dass der schwarze Mech in die Knie gezwungen wurde.

Vor Schmerz laut aufjaulend brach Ironhide zusammen. Er blieb regungslos und bäuchlings auf dem Boden liegen. Der Prime ließ ihn aber vorerst noch nicht los und wartete ab, bis Ratchet den Waffenexperten grob untersucht hatte.

„Alles okay, es geht ihm soweit gut und du kannst ihn loslassen. Er hat sich nur völlig verausgabt und ist daher aus Erschöpfung in Stasis gefallen.“, gab der CMO Entwarnung.

Optimus tat, was der Medibot ihm gesagt hatte, lief dann schnellen Schrittes und hörbar besorgt nach Will rufend in Richtung Schlafzimmer, dessen Tür aber verschlossen war.

Als der Prime sehr nahe am Ruheraum angelangt war, konnte auch der Mensch endlich den Ruf des Primes hören und antwortete ihm sofort.

Sichtlich erleichtert riss Optimus die Tür auf und entdeckte den Major, der mit völlig entsetztem und aschfahlem Gesicht auf dem Bett saß.

„Es tut mir leid, Optimus...“, begann er, wurde aber sofort unterbrochen.

„Nein, das braucht es nicht, denn es war nicht deine Schuld. Wir hätten dich niemals mit Ironhide allein lassen dürfen. Ich bin nur froh, dass es dir gut geht. Was ist denn hier überhaupt passiert?“

Will klärte den Prime kurz und knapp darüber auf, was sich zugetragen hatte und der rotblaue Autobot schüttelte nur traurig und auch sichtlich enttäuscht seinen Kopf.

„Oh... Ironhide.“, seufzte er leise.

Dann beruhigte er Will seine Sorge um den Waffenexperten, indem er ihm mitteilte, dass sein Partner zwar vor Erschöpfung in Stasis gefallen war, sich aber zum Glück in seiner rasenden Wut nicht selbst verletzt hatte.

Der Major atmete sichtlich erleichtert auf.

„Hey, Optimus, kannst du bitte Mal kommen und mir helfen. Alleine schaffe ich es nicht, Ironhide zurück in sein Bett zu tragen. Ich glaube der ist tatsächlich noch schwerer geworden.“, erklang die Stimme des CMO, hörbar angestrengt und mit leicht sarkastischen Unterton.

Der Prime reagierte sofort, eilte dem Medibot zur Hilfe und nur wenig später lag der rüpelhafte Waffenexperte wieder in seinem Bett und schnarchte so friedlich vor sich hin, als könnte er kein Wässerchen trüben.

„Ironhide raubt mir irgendwann noch einmal endgültig den Verstand.“, schimpfte Ratchet sichtlich angesäuert, nachdem er den schwarzen Mech erneut und diesmal mehr als gründlich durchgecheckt hatte und zudem die Überreste seines einstigen Überwachungsmonitores am Boden liegen sah.

„Er ist eben leider etwas Enfant terrible.“, seufzte der Major und konnte nach dem Schreck zum Glück schon wieder etwas lachen.

Optimus und Ironhide schlugen die Bedeutung von Wills Worten im Internet nach und nickten dann beide zustimmend.

Der Prime bot Will an, auf seiner Schulter Platz zu nehmen und der Mensch lehnte nicht ab. Der Führer der Autobots klärte den Major mit Hilfe von aufmunternden und freundlichen Worten darüber auf, dass Ironhide eben oft nicht wusste, wie und wo er mit seiner Wut und Aggression hin sollte. Daher hatte er in der Vergangenheit, also noch vor Ankunft auf der Erde, schon des Öfteren auf dieser Art und Weise seinem Ärger Luft gemacht. Dabei waren aber niemals andere Autobots angegriffen oder gar verletzt worden. Seit sie auf der Erde lebten, war der Mech dann zusehends ruhiger geworden und das lag nicht zuletzt an dem positivem Einfluss seines menschlichen Partners. Aber heute war der Waffenexperte auf Grund des Schocks, den er erlitten hatte, als er erfuhr, was er vor all den Menschen und auch Autobots getan hatte, in alte Muster zurückgefallen.

Will nickte verständnisvoll und sah dann zum leise schnarchenden Ironhide herüber.

Optimus ging zu dem ruhenden Mech und half Will, von seiner Schulter auf die seines Partners zu gelangen. Der Major strich Ironhide lächelnd über die Wange, setzte sich dann hin und beobachtete Optimus und Ratchet dabei, wie sie die Wohnung notdürftig aufräumten. Der CMO war natürlich alles andere als begeistert über diese spätabendliche Putzaktion und grummelte leise etwas Unverständliches vor sich hin. Irgendwann waren sie fertig und Ratchet besorgte noch schnell einen neuen Monitor samt Elektroden von der Krankenstation. Nach seiner Rückkehr verkabelte er den Mech erneut. Ein neues Oberbett hatte er auch gleich mitgebracht, weil das Alte ja aus bekannten Gründen kaum noch Füllung enthielt.

Ironhides Werte waren laut Monitor soweit in Ordnung und der CMO programmierte die integrierte Uhr so, dass sie Alarm schlug, wenn der Mech Energon zu sich nehmen musste.

Zu guter Letzt entnahm der Mech noch mit Hilfe einer ebenfalls mitgebrachten Spritze eine weitere Energonprobe und spritzte im Gegenzug eine größere Ration Energon in die Leitungen des schwarzen Autobotes. Denn es war nahezu unmöglich, den völlig erschöpften Ironhide in gut zwei Stunden aufzuwecken, damit er Nahrung zu sich nahm.

Hide bekam von all dem kaum etwas mit und zuckte lediglich kurz zusammen, als Ratchet ihm mit der Nadel in die Leitung stach. Zu Wills Sicherheit hatte Optimus den Menschen aber erneut auf seiner Schulter Platz nehmen lassen, den es war nicht vorhersehbar, wie der Mech auf den Einstich reagieren würde.

Der CMO schlug vor, die Nacht bei zu Ironhide zu verbringen. Das erschien auch dem Prime auf Grund der letzten Ereignisse sinnvoll. Will erklärte sich ebenfalls bereit bei seinem Partner zu bleiben, und so war es beschlossene Sache. Ratchet untersuchte, während Optimus so lange auf den Waffenexperten Acht gab, in seinem Labor noch schnell die Energonprobe. Zum Glück aber war diese in Ordnung und der CMO kehrte kurz darauf mit einem Klappbett für Transformer zurück.

Der Prime verabschiedete sich kurz darauf und wünschte allen eine gute und zudem erholsame Nacht. Er hatte seinen Papierkram eigentlich schon zu lange vernachlässigt, aber manchmal es gab nun einmal wichtigere Dinge, um die man sich zuerst kümmern musste.
 

Der Waffenexperte erwachte kurz vor Ratchets errechneter Zeit und war zwar noch sichtlich benommen, erinnerte sich aber sofort an seinen Wutanfall und entschuldigte sich sichtlich verlegen für sein unkontrolliertes Verhalten und den dazugehörigen Zerstörungswahn. Aber weder Will noch Ratchet waren ihm noch böse und nachdem sich Hide gestärkt hatte, fielen alle erneut in den Ruhemodus bzw. Schlaf.

Einigermaßen erholt erwachte Will als Erster, weil er ein menschliches Bedürfnis verspürte. Er suchte daher das nächstgelegene stille Örtchen auf und kehrte kurz darauf erleichtert zurück, um festzustellen, dass die beiden Mechs mittlerweile ebenfalls erwacht waren und bereits ausgiebig frühstückten.

Ratchet gähnte auffällig oft und deutete als Antworte auf die Frage des „Warums“ auf Ironhide.

„Der sägt ja in einer Nacht mehr Bäume ab, als 100 gleichzeitig laufende Kettensägen an einem Tag.“, seufzte der CMO sichtlich müde. „Ist mir eh ein Rätsel, wie du das überhaupt aushält, Will.“

„Ich schlafe eben sehr tief.“, antwortete der Major lachend und Ironhide zog dazu eine Unschuldsmiene vom feinsten.

Der Major hoffte nur das `Hides Strafe nicht all zu hoch ausfiel und die von Ratchet aufgestellte Theorie sich als wahr herausstellen würde. Auch wenn dies für seinen Partner zukünftig der völlige Verzicht auf Alkohol bedeuten würde. Mit der Tatsache ließe sich aber bestimmt irgendwie leben, aber `Hides Ruf würde auf diese Art und Weise umgehend wieder hergestellt. Will musste nur zu gut, wie wichtig das für den schwarzen Mech wäre.

Bald darauf wurde es Zeit aufzubrechen, denn Prowl würde bestimmt wenig erfreut sein, wenn man ihn zu lange warten ließ. Optimus hatte am Abend noch angekündigt, direkt am verabredeten Ort zu erscheinen.

Ratchet wollte noch kurz auf seiner Krankenstation nach dem Rechten sehen und Will brauchte außerdem noch dringend ein ausgewogenes Frühstück. Daher trennten sich die Wege der Drei vorerst.

Als Will und Ironhide wenig später die Cafeteria verließen, wo sich der Waffenexperte gänzlich unwohl gefühlt hatte, weil er von allen Seiten, wenn auch eher unauffällig, angestarrt wurde, entschieden sie sich für eine Abkürzung durch die Keller einiger zusammenhängender Gebäude, um nicht noch weiteren Gaffern über den Weg zu laufen.

Als der Mech und der auf seiner Schulter sitzende Partner Flur für Flur hinter sich ließen und dem Arrestbereich immer näher kamen, erklangen in ihrer Nähe plötzlich hörbar laut, den Beiden nur zu gut bekannte Stimmen.

Bloß gut, dass die Zwei eingesperrt sind, dachte der Major. Er wollte lieber nicht wissen, was passieren würde, wenn Ironhide auf die Zwillinge treffen würde. Vermutlich irgendetwas zwischen Mord und Totschlag, was das jähe Ende für die von Optimus zuvor erwähnte Serie des Waffenexperten bedeuten würde.

Will hatte gerade seine Gedanken beendet, da öffnete sich plötzlich die sich vor ihnen befindende Tür und Skids und Mudflap, in Begleitung von Jolt, traten in den Flur.

Ironhide reagiert als erster, indem ein lautes und tief klingendes Knurren seine Kehle verließ.

Der Major schlug entsetzt die Hände vors Gesicht, während die Twins sofort ihr Heil in der Flucht suchten und dabei keinerlei Rücksicht auf Jolt nahmen. Für sie ging es schließlich ums nackte Überleben, denn sie wussten genau, was ihnen blühte, falls Ironhide sie zwischen seine Pranken bekam.
 

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Ich hoffe das Chap hat euch gefallen, ich selber war nicht ganz so zufrie

RIP Skids und Mudflap?

Weiter geht´s und ich schäm mich auch, dass es so lange gedauert hat *blush*. Ich hoffe ihr verzeiht mir *liebguck*. Aber die nächsten beiden Chaps sind bereits in Arbeit. Danke an meine Beta Tinka *knuff* und ich wünsche allen viel Spaß bein lesen."
 

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Skids und Mudflap versuchten, soviel Abstand wie möglich zwischen sich und Ironhide zu bekommen. Dem grünen Autobot gelang das, nur sein Bruder strauchelte leider und stürzte anschließend zu Boden. Bevor es ihm im entferntesten Sinne gelang, sich wieder aufzurappeln, hatte ihn auch schon eine schwarze Hand am Bein gepackt und hielt ihn eisern fest.

Der rotbraun gefärbte Transformer schrie wie am Spieß, als er dies bemerkte und versuchte, sich durch wildes um sich treten zu befreien. Aber davon ließ sich der Waffenexperte nicht beeindrucken, verstärkte seinen Griff und lachte sogar.
 

Jolt sah dem, in seinen Optiken komischen Treiben, das sich da unmittelbar vor ihm abspielte, fassungslos zu und ging automatisch einige Schritte rückwärts. Der blaue Medibot kontaktierte Optimus Prime und bat diesen um Hilfe. Er selber wagte es nicht, helfend einzugreifen. Zu groß waren Angst und Respekt vor dem größerem schwarzen Mech, mit dem er in der Vergangenheit schon des Öfteren aneinander geraten war. Leise und klammheimlich machte Jolt sich daher aus dem Staub, auch wenn er nur zu gut wusste, wie feige das eigentlich war. Aber in dem Fall war er halt egoistisch und sich selbst eben einfach am nächsten.
 

„Lass mein´n Bros los, du Sohn eines reudig´n Decepticons!“, kreischte Skids und seine Stimme überschlug sich dabei fast.

Der mittlerweile kniende Ironhide konnte über diese Worte nur lachen, und griff mit der freien Hand nach dem kleinen Autobot, der vor ihm lag und wie wild zappelte. Binnen kurzer Zeit befand sich Mudflap im Schwitzkasten des Waffenexperten und begann sofort damit, bitterlich Kühlwasser zu vergießen.

„Lass mich bitte los, ich mach auch alles was du willst.“, flehte er leise, aber dafür lautstark schniefend.

Will sah sich das Spielchen eine Weile an, denn er war der Meinung, dass sich die Twins für ihr ungebührendes Verhalten gegenüber seinem Partners eine Abreibung mehr als nur verdient hatten. Aber irgendwann reichte es dann auch und für den Major war dieser Zeitpunkt jetzt eindeutig erreicht.

„Ich glaube, es ist genug Ironhide!“, rief er auf der Schulter des schwarzen Mechs sitzend in dessen akustischen Sensor.

„Och, komm schon Will, das fängt doch gerade erst an, so richtig Spaß zu machen.“, gluckste der Waffenexperte fröhlich und sah den Major mit schief gestellten Kopf an.

„Ich denke, das sehen die Zwillinge aber ganz anders, oder Jungs?“, hakte Will nach, worauf Skids und Mudflap natürlich sofort eifrig mit den Köpfen nickten.

„Na schön, ich höre ja schon auf. Aber eines lasse ich mir nicht nehmen…“, erklärte Ironhide, erhob unter den entsetzten Blicken von Will und Skids seine Faust und ließ sie auf das Gesicht des rotbraun gefärbten Autobots zurasen.

„Iroooonhiiide!“, brüllte Will völlig entsetzt, als er sah, was der Waffenexperte da gerade tat.

Mudflap hatte seine Optiken in dem Moment zwar geschlossen und sah daher das nahende Unheil nicht. Doch der Luftzug, der ihm ins Gesicht wehte, ließ ihn aufschrecken. Er öffnete reflexartig seine optischen Sensoren, sah ein schwarzes Etwas sehr schnell auf sich zurasen und schrie in Panik laut und gellend auf.

Doch bevor die Faust das Gesicht des Zwillings traf, hielt Ironhide abrupt inne und auf seinen Gesichtsplatten breitete sich schnell ein sichtlich zufriedenes und sogar freundliches Lächeln aus.

Die Münder von Skids und Mudflap standen weit offen, zu Worten waren sie nicht fähig.

Der Major sah seinen Partner kopfschüttelnd an und musste leicht grinsen, obwohl er das eigentlich gar nicht wollte.

„Woher kommt denn der plötzliche Sinneswandel?“, hakte der Major nach und wartete sichtlich neugierig auf eine Antwort.

Ironhide grinste seinen Partner wissend an und ließ gleichzeitig den zitternden Mudflap los. Der rannte sofort zu seinem Bruder, der ihn tröstend in den Arm nahm und leise auf ihn einredete.

Eigentlich wäre es an der Stelle der Twins taktisch klug gewesen, jetzt, wo sie endlich beide frei waren, möglichst schnell Fersengeld zu geben. Doch daran dachten sie in dem Moment nicht. Skids und Mudflap interessierte irgendwie nur, was Ironhide auf Wills Frage antworten würde.

Der Waffenexperte tat ihnen kurz darauf den Gefallen.

„Och, die zwei Chaoten haben mich zwar bis auf die Panzerung blamiert und bloßgestellt, aber wenn ich sie jetzt verprügele...“, der Waffenexperte legte eine kurze Pause ein und setzte sich bequem hin, dann fuhr er fort.

„Ist ja nicht so, dass ich keinen starken Drang dazu verspürt habe, da bin ich offen und ehrlich. Aber wenn ich dem nachgegeben hätte, könnte ich höchstwahrscheinlich bald mit den Twins auf gute Nachbarschaft anstoßen, weil ich ebenfalls einsitzen müsste. Ich kenne Prowl doch mittlerweile gut genug und fast jeder weiß, dass wir beide nicht gerade gut miteinander klarkommen. Und dann wäre da noch Ratchets Vermutung...-“

„...Die, falls sie sich bestätigen sollte, dir dabei helfen könnte mit einer blauen Optik davon zu kommen.“, beendete der Major den letzten Satz seines Partners und warf ihm einen anerkennenden Blick zu.

„Der ist doch nicht so dumm, wie wir immer gedacht haben.“, warf Mudflap kichernd ein, der sich nach dem eben erst durchlebten Schrecken sogar schon wieder traute, große Sprüche zu klopfen.

Blitzschnell sprang der schwarze Mech auf und versuchte erneut, den rotbraunen Autobot zu fassen zu bekommen.

„ Ironhide, tu das nicht!“, rief plötzlich eine allen nur zu gut bekannte warnende Stimme in den Raum.

Optimus Prime hatte unbemerkt von allen die Tür geöffnet und den Raum betreten.

„Ich mach doch nur Spaß.“, lachte Ironhide und rubbelte Mudflap freundschaftlich über den Helm, sodass es quietschte.

Dann entfernte er sich von dem Zwilling und wartete auf Optimus´ Reaktion.

Der Prime seufzte leise auf und bat Will darum, ihn bitte über das, was sich vor seinem Eintreffen ereignet hatte, zu unterrichten. Schließlich wurde der Prime von Jolt um Hilfe gebeten, weil der befürchtet hatte, Ironhide würde die Twins in seiner Wut womöglich umbringen.

Als der Major Optimus auf den neuesten Stand gebracht hatte, schüttelte der rotblaue Autobot nur sichtlich irritiert seinen Kopf.

„Hide, Hide.... Aus dir soll mal einer schlau werden.“, seufzte er leise und sah dem Waffenexperten fragend ins Gesicht.

Ironhide grinste nur etwas verlegen und zog dabei seine breiten Schultern hoch.

Will hingegen war stolz, dass sein Partner die Ruhe bewahrt hatte und diesmal nicht ausgerastet war.

Dafür gebührt ihm Lob, dachte der Major. Aber das hob sich der Familienvater für später auf, wenn er mit dem Mech wieder alleine war. Jetzt hatten andere Dinge Vorrang und das sagte er auch offen.

„Ich denke, es wird langsam Zeit, dass wir Ratchet und Prowl aufsuchen.“

„Du hast recht. Die Twins liefern wir bei der Gelegenheit aber vorher noch auf der Krankenstation ab, damit sich Jolt dort um sie kümmern kann, falls sie denn überhaupt ernsthaft krank sind.“, stimmte der Prime zu und sah die Twins dabei taxierend an.

„Doch, doch, uns geht´s voll mies und kranken Bots darf man kene Hilfe abwehr´n, oder wie dat heißt.“, verteidigten sich Skids und sein Bruder, heroisch mit den Armen fuchtelnd.

„Verwehren meintest du sicherlich, oder?“, verbesserte ihn der Major.

Woraufhin der grüne Autobot zustimmend nickte und seinem Bruder aber ein Wort, dass sich für den Major wie „Klugscheißer“ anhörte, zuflüsterte, worauf Will aber nicht weiter einging. Zum Glück hatte Ironhide es vermutlich überhört, denn er reagierte in keinster Art und Weise auf die Beleidigung seines Partners. Worüber der Major sehr froh war, denn wenn der schwarze Mech etwas nicht leiden konnte, dann waren es Lästereien hinter vorgehaltener Hand. Wenn in seinen Optiken irgendwem etwas nicht passte oder gefiel, dann sollte man es offen ansprechen, oder aber für immer für sich behalten.

Nachdem die Twins in Jolts fähige Hände übergeben worden waren, trafen Optimus, Ironhide und Will nur wenig später endlich in dem Konferenzraum ein, wo Prowl und Ratchet schon ungeduldig auf sie warteten.

„Na, endlich wieder nüchtern, Ironhide?“, begrüßte Prowl den Waffenexperten wenig freundlich und eher schroff.

Will räusperte sich und sah seinen Partner, als der ihm seine Aufmerksamkeit zuteilwerden ließ, ermahnend in die Optiken.

Ironhide lächelte und bewahrte abermals die Ruhe, auch dann sogar noch, als er seinen Blick zu dem Taktiker herüber schwenkte.

„Ja, danke der Nachfrage. Und freut mich auch sehr, dich zu sehen.“

Der Waffenexperte ignorierte den darauf folgenden wütenden Blick des Taktikers und begrüßte stattdessen Ratchet.

Freunde werden die Zwei in diesem Leben wohl nicht mehr, dachte der Major und verdrehte kurz die Augen im Kopf.

„Gut, dann lasst es uns schnell hinter uns bringen, ich habe noch wichtigere Dinge zu erledigen.“, drängte Prowl zur Eile, woraufhin sich Optimus und der Waffenexperte ebenfalls setzten.

Will tat das ebenfalls, allerdings genoss er dabei nach wie vor den Ausblick, der sich ihm von seinem Lieblingsplatz auf Ironhides Schulter aus darbot.

„Bevor wir anfangen, möchte ich noch kurz von dem Gespräch berichten, dass Optimus, Ironhide, Will und ich gestern geführt haben. Dort kam nämlich der Verdacht auf, dass Ironhide eventuell überhaupt keinen Alkohol verträgt. Ich habe ihm gestern für Testzwecke eine weitere Probe entnommen und konnte diese bereits auswerten und mit meinem Energon vergleichen.“, informierte der Medibot den Second in Command der Autobots, der daraufhin nickend zur Kenntnis nahm, was ihm da mitgeteilt wurde.

Der Waffenexperte hingegen guckte völlig entgeistert aus seiner nicht vorhandenen Wäsche und kratzte sich am Kopf, verkniff sich aber sicherheitshalber eine Frage oder gar einen Kommentar.

Aber bei Primus, warum hatte er davon nichts gemerkt? Er würde später auf jeden Fall Will danach fragen. Ratchets Worte rissen den Waffenexperten aus seinen Grübeleien.

„Um es kurz zu machen, Ironhide verträgt in der Tat keinen Alkohol und hat sich aus diesem Grund

auch an jenem Abend eine beginnende Alkoholvergiftung zugezogen. Genauere Erklärungen erspare ich euch besser, denn das würde den zeitlichen Rahmen wohl doch sprengen. Ich vermute, es hängt mit seinem Decepticonerbe zusammen, aber dem Verdacht werde ich bei Zeiten in Ruhe nachgehen.“

Ironhide fühlte sich nach Ratchets Worten mehr als nur befreit und vor lauer Euphorie hätte er Prowl fast eine lange Nase gezeigt, aber zum Glück konnte er sich noch rechtzeitig zügeln und beließ es bei einer Frage.

„Wenn ich dich richtig verstanden habe, trifft mich also keinerlei Schuld an dem Absturz?“

„Nein, nicht wirklich. Außerdem bist du in meinen Optiken bereits genug bestraft worden, denn alle, die auf Diego Garcia leben, wissen jetzt, wie sich ein volltrunkener Autobot benimmt.“, erklärte der Medibot und berührte den Waffenexperten mitfühlend am Unterarm, worauf dieser beschämt den Blick sinken ließ.

„Wer den Schaden hat, braucht bekanntlich für den Spott nicht mehr zu sorgen.“, teilte der Major seine Gedanken laut mit und musste dabei an das Frühstück denken, wo Ironhide und er sich wie auf dem Präsentierteller vorgekommen waren.

Prowl schienen die neuen Erkenntnisse hingegen gar nicht zu gefallen und er knirschte leise mit den Dentalplatten. Dann beugte er sich zu Optimus rüber und flüsterte ihm etwas in die akustischen Sensoren, woraufhin der Prime ihm anschließend zunickte.

„Prowl hat mich gerade von einer, wie ich finde, sehr interessanten Idee in Kenntnis gesetzt. Er schlug vor, Ironhide zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker zu schicken, damit er dort erfährt, was der Alkoholismus anrichten kann und er so hoffentlich nie wieder einen Tropfen anrührt.“

„Die Idee finde ich sehr gut, aber ich würde Ironhide gerne begleiten, da es schließlich meine Erfindung war, die den Alkoholkonsum erst möglich gemacht hat und ich zudem nicht überprüft habe, ob es zu Komplikationen kommen könnte.“

„Gut, ich bin auch dabei und kümmere mich auch um die Organisation.“, erklärte der Major, woraufhin ihm Optimus zustimmte.

Prowl nickte und erhob keinerlei Einwände.

Plötzlich klingelte Wills Handy, er entschuldigte sich für die Störung und nahm das Gespräch dann dennoch entgegen.

„Hi, freut mich sehr, dass du anrufst. Ich kann nur gerade sehr schlecht sprechen, weil ich an einem Meeting teilnehme. Kann ich dich späte zurückrufen?“

Will beendete nach diesen Worten das Gespräch und sah zu Optimus auf.

„Ich denke, wir haben alles soweit geklärt und können die Versammlung auflösen, oder ist jemand anderer Meinung?“, fragte der Prime und sah in die Runde.

„Ich möchte Ironhide noch ein letztes Mal untersuchen.“, bat der Medibot, woraufhin der Waffenexperte zu Will herüber sah, der ihm aufmunternd zunickte.

Der schwarz Mech stimmte zu und Ratchet, Will und er verließen den Raum, während Optimus und Prowl sich noch über andere Dinge, die anlagen, zu unterhalten begannen.

Auf dem Weg zur Krankenstation erklärte der Major seinem Partner, wer ihn da angerufen hatte.

Er hatte Sally gestern eine Kurzmitteilung gesendet, in der er ihr mitteilte, dass es Ironhide soweit wieder gut ginge und sie sich gerne mit ihr treffen würden, um sich für die Hilfe zu bedanken. Die angehende Ärztin hatte vermutlich daher zurückgerufen und wollte einen Termin vorschlagen.

Der Waffenexperte verzog seine Gesichtsplatten, denn ihm graute doch arg vor dem Wiedersehen mit der ihm unbekannten Frau. Aber da musste er jetzt wohl oder übel durch, denn der Major rief Sally bereits zurück und vereinbarte mit ihr ein Treffen für den übermorgigen Tag.

Ratchet grinste nur, als er mitbekam, worum es genau ging.

„Das packst du schon.“, lachte der CMO und klappste dem Waffenexperten aufmunternd auf die freie Schulter.

Ironhide brummte als Antwort lediglich etwas Unverständliches und kurz darauf erreichten sie die Krankenstation.

„Schlacke, ich habe völlig vergessen, dass die Twins ja vermutlich dort noch behandelt werden.“, fiel es dem CMO siedend heiß ein und er schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.

„Ironhide wird sich zu benehmen wissen, nicht wahr, mein Großer?“, erklärte der Major und tätschelte seinem Partner die eiserne Wange.

Will klärte den Medibot über die vor kurzem stattgefundene zufällige Begegnung von Ironhide und den Twins auf, worüber der CMO auch nur lächelnd den Kopf schütteln konnte.

Der schwarze Mech grinste als Antwort lediglich. Er besaß eine dermaßen gute Laune, dass es nicht einmal Skids und Mudflap schaffen würden, diese zu trüben.

Als sie Ratchets Reich betraten, stellte sich aber schnell heraus, dass die Twins bereits behandelt worden waren und wieder im Arrest saßen.

„Schade, dabei hätte ich doch so gerne zeigen wollen, was für ein lieber Autobot ich sein kann.“,

jammerte der Waffenexperte sichtlich übertrieben und verzog dabei sein Gesicht.

„Jetzt übertreib´ Mal hier nicht, Hide.“, lachte Will und erhob mahnend seinen Zeigefinger.

Daraufhin mussten beide laut lachen und auch Ratchet wurde unweigerlich angesteckt.

Die wenig später folgende Untersuchung ließ der schwarze Mech ohne großes Murren oder gar Meckern über sich ergehen und der CMO war zudem mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Besondere Maßnahmen mussten keine mehr getroffen werden, aber der Waffenexperte bekam die Auflage, sich noch zwei weitere Tage lang zu schonen.

Auf die Frage des Waffenexperten, warum er von der Energonentnahme nichts bemerkt hatte, antwortete Will ihm wahrheitsgemäß, dass er nach seinem Wutanfall zu erschöpft gewesen sei, um davon noch etwas mitzubekommen. Damit gab sich der schwarze Mech dann auch zufrieden.

Will und Ironhide verbrachten den restlichen Tag mit Faulenzen, in dem sie sich diverse Actionfilme ansahen und dann aber recht früh zu Bett gingen, weil beide den Ereignissen jener Nacht noch Tribut zollen mussten.

In ihren Betten liegend, fiel dem Major noch ein, dass er vergessen hatte, seinen Partner für dessen Ruhe und Besonnenheit zu loben. Er kletterte zu Ironhide hinauf und holte dies schnell nach und kehrte dann, beobachtet von einem sichtlich vor Stolz grinsendem Waffenexperten, zurück in sein warmes Nachtlager.

Dennoch wälzte sich der Waffenexperte unruhig hin und her und fand nur sehr schlecht in Stasis. Will hingegen war in seinem Gästebett schnell eingeschlafen. Irgendwann gelang dies auch dem schwarzen Mech und er begann sichtlich entspannt zu schnarchen.

Mitten in der Nacht schreckte der Major plötzlich hoch und saß kerzengerade im Bett.

Seit wann gab es denn Erdbeben auf Diego Garcia, fragte er sich entsetzt.

Letzte Nachwehen und Aufbruch zur Widergutmachung

Dies Chap hat mir bestimmt einige graue Haare beschert *g* und ich bin auch nicht zufrieden damit, nur besser bekomme ich es leider nicht hin.Sry^^

Mein Dank gillt Tinka, die das Chaos enwirren durfte *g*. Viel Spaß beim lesen und habt bitte Gnade mit mir *winsel*.
 

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Es dauerte einige Sekunden, bis Will soweit erwacht war, dass er sich orientieren konnte. Der Major setzte sich in seinem Bett auf und klatschte anschließend zweimal kräftig in die Hände, woraufhin sich der Raum augenblicklich erhellte.

Der Familienvater erkannte schnell, dass kein Erdbeben ihn geweckt hatte, sondern etwas völlig anderes. Ohne dass er es eigentlich wollte, begann er plötzlich dermaßen schallend laut zu lachen, dass ihm dabei sogar die Tränen in die Augen schossen.

„So verdammt witzig finde ich es jetzt ehrlich gesagt nicht. Ich hätte mich bei dem Sturz schließlich verletzen können.“, grollte eine tiefe Stimme in den Raum hinein.

Kurz darauf drehte sich der am Boden liegende, massige schwarze Körper leise stöhnend auf den Bauch und stützte sich anschließend mit den Unterarmen auf, um Will besser in die Augen sehen zu können.

„Und außerdem hattest du verdammt großes Glück, dass ich dich nicht versehentlich zerquetscht habe.“

Will blieb trotz der mehr als nur wütend klingenden Worte seines Partners relativ ruhig und gelassen. Er wischte sich lediglich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augenwinkeln und sah Ironhide leicht lächelnd in sein hundeähnliches Gesicht.

„Sorry, mein Dicker, aber als ich eben wegen eines Erdbebens aufgewacht bin, dachte ich zuerst an einen möglichen Decepticonangriff. Aber als ich dann das Licht eingeschaltet habe und dich auf der Erde liegen sah, war ich ehrlich gesagt sehr erleichtert und habe darum gelacht. Wirklich. Und ich weiß schon sehr genau, warum ich einen großen Sicherheitsabstand zu deinem Bett einhalte. Aber sei doch mal ehrlich, mein Großer, ein Sturz aus derart geringer Höhe kann dir doch nicht wirklich etwas anhaben, oder?“, entgegnete der Major frech grinsend und sah seinen Partner herausfordernd an.

Will liebte es, Ironhide ein wenig zu reizen und er wusste, dass der Waffenexperte es ganz und gar nicht mochte, wenn man seine Worte in Frage stellte oder ihn gar verulkte. Der Major wusste aber natürlich ebenfalls, wie weit er gehen durfte und dass der schwarze Mech bei ihm komischerweise nur äußerst selten die Beherrschung verlor. Gleiches galt natürlich auch für Annabelle und Sarah.

„Nicht mal schlecht träumen darf man hier, ohne anschließend verarscht zu werden. Erzähle mir hier nicht, du hättest nicht auch über meinen Sturz aus dem Bett gelacht.“, grummelte der Waffenexperte.

Leise stöhnend stand der Waffenexperte auf und ging zu seinem Bett herüber. Dort angekommen setze er sich im Schneidersitz gemütlich hin und fixierte den Major immer noch sichtlich angefressen.

„Schon gut, schon gut. Ich gebe es ja zu, aber du hast auch einfach zu niedlich ausgesehen, wie du da am Boden lagst und mich verdattert angesehen hast.“, erklärte der Major hörbar schuldbewusst.

„Jaja, ich bin ja vielleicht vieles, aber doch sicherlich nicht niedlich. Das hört sich vielleicht an...

Ich mach dir dich doch auch keine Liebeserklärungen oder so was in der Art...“

Ironhides Gesichtsplatten verzogen sich plötzlich, als ihm eine bestimmte Szene wie ein Blitz durch den Prozessor schoss.

„Öhm, habe ich dir eigentlich in jener Nacht irgendetwas Komisches oder Peinliches gesagt, wovon ihr mir noch nichts gesagt habt? Ich glaube, mir ist da gerade etwas eingefallen.“

Wills Augen wurden plötzlich groß, denn er vermutete stark, das Ironhide entweder auf die Szene anspielte, während der der Waffenexperte ihm eine Liebeserklärung gemacht hatte, oder aber er meinte den Weinkrampf, der sich nur wenige Minuten zuvor ereignet hatte. Beide Tatsachen hatte er ihm wohlweislich verschweigen, da es bekanntlich genügend andere peinliche Dinge gab, die sein Partner während seines Vollrausches erlebt beziehungsweise angestellt hatte und mit denen er sich jetzt wohl oder übel auseinandersetzen musste. Eines der Ereignisse, auf dass der Waffenexperte gerade anspielte, hatte außer dem Major selbst nur noch ein Pärchen, dass die zwei ungewöhnlichen Freunde vermutlich eh nie wieder zu Gesicht bekommen würden, beobachtet. Bei der anderen Szene hatte es keine Augenzeugen geben, lediglich Ratchet hatte davon erfahren, als er zufällig im gleichem Moment anrief. Aber der CMO würde schweigen, dafür kannte Will ihn gut genug.

„Deinem Blick nach zu urteilen, scheinst du zu wissen, wovon ich rede, oder?“, hakte der schwarze Mech sichtlich nervös nach, woraufhin der Major als Antwort lediglich mit den Schultern zuckte.

„Werde mal etwas konkreter und lass mich hier nicht auf glühenden Kohlen sitzen.“, forderte Ironhide den Major mit finsterer Miene auf.

„Sorry, ich wollte dich nicht verärgern. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es so gut für dich wäre, wenn ich dir von meiner Vermutung erzähle. Nachher reden wir aneinander vorbei und ich möchte dich nicht unnötig noch weiter verunsichern. Ich vermute aber, dass deine Erinnerungen an jenen Abend vielleicht langsam zurückkehren. Aber das kann dir am besten Ratchet beantworten.“, erklärte der Major. „Es wäre bestimmt ein gutes Zeichen, wenn du anfangen würdest dich zu erinnern.“

Kurz darauf begann sich Will sehr genüsslich und auch ausgiebig zu recken und strecken. Er versuchte mit dieser Geste nebenbei aber auch geschickt vom Thema abzulenken.

Ironhide wurde durch Wills Verhalten plötzlich innerlich sehr unruhig, schaffte es aber, dies nach außen hin relativ gut zu verbergen und dem Major sogar zuzunicken. Ihm schossen aber gleichzeitig quälende Fragen durch den Prozessor, auf die er keine Antworten wusste. Was war, wenn es sich wirklich so zugetragen hatte, wie in seinem Gedankenblitz? Was würde Will dann bloß von ihm denken? Er hätte ihm in dem Fall schließlich eine Liebeserklärung gemacht. Der schwarze Mech beschloss vorerst nicht weiter nachzufragen und auf Ratchets Rat zu warten, bevor er Will darüber informierte, was er in der Version gesehen hatte. Das Ganze war ihm mehr als nur peinlich, aber noch peinlicher wäre es, wenn er sich lediglich etwas zusammengesponnen hatte.

„Okay, fragen wir Ratchet und sehen dann weiter.“, stimmte der schwarze Mech zu.

Plötzlich warf Will einen Blick auf seine Armbanduhr, die er auch im Bett nie ablegte, und sah mit Entsetzen, dass es mittlerweile höchste Zeit war aufzustehen. Das teilte er auch umgehend seinem Partner mit, denn schließlich waren beide am heutigen Tag mit Sally verabredet. Auch wenn Ironhide sich am liebsten vor dem Wiedersehen mit der angehenden Ärztin drücken würde, weil er sich an die junge Frau überhaupt nicht mehr erinnern konnte und sie ihn aber dafür fast nackt und zudem völlig betrunken und neben sich stehend erlebt hatte. Aber Will bestand darauf, dass Sally für ihren selbstlosen Einsatz Dank verdiente und es das Mindeste war, dies persönlich zu tun und sich nicht durch das Übersenden eines Blumenstraußes davor zu drücken.

Will verabschiedete sich von `Hide und suchte kurz darauf seine Wohnung auf. Dort widmete er sich der Morgentoilette und begab sich wenig später frisch geduscht und rasiert auf den Weg zur Cafeteria.

Dort wollte er Ironhide wieder treffen und zufällig hielt sich auch Ratchet gerade dort auf, um sich ein paar Energonwürfel zu genehmigen. Abermals waren fast alle Augen beziehungsweise Optiken auf den geläuterten schwarzen Mech gerichtet. Dies geschah zwar weitestgehend unauffällig, aber dennoch spürte der Waffenexperte jeden einzelnen der Blicke wie die Spitze einer Nadel, die einen an einer besonders empfindlichen Stelle stach. Er fühlte sich sehr unwohl, und das spiegelte sich auch sehr deutlich in seine Mimik wieder. Aber die Blöße, schnell das Feld zu räumen um so den bohrenden Blicken zu entkommen, wollte er sich auch nicht geben. Will und Ratchet bemerkten natürlich sehr schnell, wie sichtlich unwohl Ironhide sich fühlte und beeilten sich daher mit dem Essen.

Wenig später verließen die drei den beliebten Treffpunkt. An der frischen Luft und endlich unbeobachtet, versuchte Ratchet sofort den schwarzen Mech freundschaftlich zu trösten.

„Nimm es ihnen bitte nicht allzu übel, die Meisten sind einfach nur neugierig und möchten gerne sehen, wie du dich nach den Ereignissen auf der Bowlingbahn in der Öffentlichkeit verhältst. Das wird sich legen, sobald etwas Interessanteres die Runde macht, und dann ist die Story ganz schnell so abgestanden wie altes Energon. Aber so lange heißt es für dich leider Dentalplatten zusammenbeißen, mein Freund. Je mehr du ihnen zeigst, dass du in diesem Punkt verletzlich bist, desto langwieriger und schlimmer wird es für dich werden. “

„Deine Worte in Primus akustischen Sensoren.“, seufzte Ironhide. „Aber die haben mich alle angestarrt, als wäre ich ein Tier im Zoo und wenn ich etwas hasse, dann ist derart im Mittelpunkt zu stehen.“

„Na komm, mein Großer, wir sind ja heute fast den ganzen Tag unterwegs und während der Fahrt haben wir zumindest unsere Ruhe.“, versuchte Will seinen Partner etwas aufzumuntern und berührte vorsichtig dessen empfindlichen Gesichtsplatten, die er von seinem Lieblingsplatz aus, der sich auf der Schulter des Waffenexperten befand, gut erreichen konnte.

„Ja, das schon, aber ich frage mich gerade, ob ich da nicht vom Regen in die Traufe gerate.“, stöhnte der schwarze Mech leise und ließ resigniert seinen Kopf hängen.

Der Major seufzte, denn langsam aber sicher gingen ihm die Argumente aus, wie er Ironhide noch aufmuntern könnte. Er selber hielt Sally für eine sehr verständnisvolle Person und seine Menschenkenntnis ließ ihn für gewöhnlich nur äußerst selten im Stich, auch wenn sich der Waffenexperte nach wie vor sprichwörtlich mit Händen und Füssen gegen das anstehende Treffen mit der angehenden Ärztin wehrte.

„Versuch einfach etwas optimistischer an die Sache heran zugehen, dann wird sich der Rest ganz von alleine ergeben.“, lachte Ratchet und schlug dem schwarzen Mech, der zwar seinen Blick wieder angehoben hatte, aber dafür ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter zog, aufmunternd auf die breite und zudem freie Schulter.

„Ich bin aber nicht Optimus, der in allem immer nur das Gute sieht.“, grummelte der Waffenexperte leise, konnte sich aber schon während seiner eigenen Worten kaum noch ein Lächeln verkneifen.

„Na siehst du, du kannst ja doch noch lachen.“, lachte der Major jetzt ebenfalls.

Kurz bevor sich die Wege der zwei Autobots und des Menschen trennten, erinnerte der Major Ironhide aber noch daran, Ratchet nach der Bedeutung der Vision zu fragen.

Der Waffenexperte hatte zwar daran gedacht, zu fragen, hatte aber gleichzeitig auch gehofft, Will würde es vergessen. Irgendwie hatte er wegen der Sache sprichwörtlich kalte Füße bekommen. Aber jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als Wills Aufforderung nachzukommen. Und das tat er dann auch, wenn auch hörbar unsicher klingend.

Der Medibot erklärte das Phänomen erwartungsgemäß damit, dass nicht alle Erinnerungen für immer gänzlich verloren wären und höchstwahrscheinlich einige von ihnen im Laufe der Zeit zurückkehren würden. Oft geschah dies in den Ruhepausen, also während die Person schlief beziehungsweise Stasis hielt.

Zum Glück fragte der CMO nicht nach, an was genau sich Ironhide erinnerte. Der schwarze Mech war in seinen Optiken aufgrund des alles andere als positive verlaufenden Ausfluges geläutert genug, und wenn, dann sollte der Waffenexperte es ihm freiwillig erzählen. So lange würde er sich in Geduld üben.

Wenig später verabschiedeten sich Will und Ironhide und wünschten dem CMO einen möglichst stressarmen Arbeitstag. Er bedankte sich für die freundlichen Wünsche und bat sie, vorsichtig zu fahren und möglichst heil zurückzukehren.

Nachdem sich der Medibot außer Sicht- und Hörweite befand, wagte es der Waffenexperte plötzlich kaum noch, Will in die Augen zu sehen und senkte daher seinen Blick erneut sichtlich betreten gen Boden.

„Ich habe dir also wirklich eine Liebeserklärung gemacht.“, seufzte der schwarze Mech hörbar schwer. „Du wolltest mich vermutlich schonen und hast darum während des Gesprächs mit Optimus und Ratchet nichts gesagt, oder?“

Der Major stimmte zu. „Du hast dir schon genug anhören dürfen. Aber du brauchst dich dafür wirklich nicht zu schämen und ich weiß ja, wie du das in der Situation gemeint hattest.“, redete Will tröstend auf Ironhide ein.

„Danke. Das bedeutet mir wirklich viel.“, entgegnete der Waffenexperte kleinlaut, wagte es aber wieder aufzusehen und klang zudem sehr erleichtert, weil sein Partner so verständnisvoll reagierte. „Aber wir waren nicht alleine, uns hat noch wer beobachtet.“

„Das Pärchen sehen wir bestimmt nie wieder, mach dir deswegen keine Sorgen.“, entgegnete der Major lächelnd, woraufhin der Waffenexperte erleichtert aufatmete.

Die Tatsache, dass Ironhide einige Minuten zuvor einen kurzen lichten Moment erlebte hatte und aus Scham sogar in Tränen ausgebrochen war, würde der Major seinem Partner besser zu einem späteren und günstigeren Zeitpunkt mitteilen. Denn der schwarze Mech begann sich gerade sichtlich zu beruhigen und wirkte zudem bereits deutlich entspannter. Diesen erfreulichen Vorgang wollte Will nicht unnötig unterbrechen oder gar zerstören.

Aber er würde es nicht ewig aufschieben können, das war ihm natürlich bewusst. Denn wer wusste schon, wann genau sich Ironhide auch an diese Szene erinnern würde. Will beschloss daher, seinem Partner in den nächsten Tagen davon zu berichten.

Ironhide lächelte und setzte Will vorsichtig ab, transformierte und ließ anschließend sein Hologramm im Fahrzeuginneren erscheinen. Routiniert zog er sich im hinteren Teil des Fahrzeuges eiligst etwas über.

Der Major öffnete die Tür, setzte sich auf den Beifahrersitz und schnallte sich an.

Wills Gesicht begann sich aber schnell zu einem breiten Grinsen zu verziehen, als der kräftig gebaute Mann neben sich auf den Fahrersitz kletterte.

„Was ist denn? Ich bin doch angezogen, also warum grinst du mich so dämlich an?“, knurrte Ironhide sichtlich gereizt und seine Augen bewegten sich gehetzt von links nach rechts und wieder zurück.

„Das stell ich auch überhaupt nicht in Frage, aber du hast deinen Pullover ist auf links angezogen.“, erklärte Will mit ruhiger Stimme.

Als Ironhide den Major nur verständnislos ansah, erklärte der Familienvater ihm, dass man die Nähte eines Bekleidungsstückes eigentlich nicht sehen sollte und erst recht nicht, wenn man sich mit einer Dame verabredet hatte. Der Waffenexperte zog den Pullover, nachdem er das Malheur mittels Betrachtung ebenfalls entdeckt hatte, sofort wieder aus. Er krempelte das gute Stück um, schlüpfte anschließend erneut wieder hinein und sah dann sichtlich zufrieden an sich hinunter.

Nachdem das geklärt war, meldete Ironhide Will und sich per Funk ab, dann endlich konnte die Fahrt beginnen. Gute zwei Stunden, zuzüglich der Zeit, die das Übersetzen mit der Fähre dauerte, würden sie vermutlich benötigen und da der Major während seiner Dienstzeit nur äußerst selten in den Genuss kam, eine etwas größer Stadt zu besuchen, hatte er seinen Partner darum gebeten, etwas früher los zufahren, damit er vor dem Treffen mit Sally noch ein wenig einkaufen konnte. Zum Glück hatten seine Kollegen keinen Wind davon bekommen, sonst hätte er mit Sicherheit noch eine lange Liste an Bestellungen abarbeiten dürfen. Demnach hatte Ironhides Absturz zumindest etwas Gutes bewirkt.
 

Will und der schwarze Mech kamen zügig voran, die Fähre war überpünktlich und die Straßen zum Glück nahezu leer, so dass der GMC Topkick ordentlich Gas geben konnte, während sich seine beiden Passagiere angeregt über diverse Themen unterhielten.

Irgendwann ging beiden aber dennoch der Gesprächsstoff aus und der Major wurde, wie bei fast jeder länger dauernden Fahrt, an der er nicht selbst hinter dem Lenkrad saß, sehr schnell müde und schlief schlussendlich sogar ein. Der Waffenexperte nahm dies leicht lächelnd zur Kenntnis und legte vorsichtig eine wärmende Decke, die er wegen Annabelle immer bei sich trug, über seinen Partner.

Ironhide hörte seine Lieblingsmusik, aber sehr leise, um den Major nicht aufzuwecken. Er hatte vor kurzem festgestellt, dass rockige Musik ihn komischerweise entspannte. Je härter die Musik, desto ruhiger wurde er. Erst kürzlich hatte er sich zufällig mit Sam über das Thema Musik unterhalten und erfahren, dass es dem jungen Mann ähnlich erging. Einige Male hatten sie sich sogar bereits getroffen, um gemeinsam den Klängen des Heavy Metall zu lauschen.

Der vermeintliche kräftig gebaute Mann trommelte zum Rhythmus des Basses leise mit den Fingern auf das Lenkrad und genoss den rauen Sound der in der Szene gut bekannten Band Slayer.
 

Ein lauter Knall riss den Major plötzlich und unerwartet aus dem Schlaf. Das Erste was er vernahm waren Ironhides lautstarke und farbenfrohe Flüche. Will bemerkte, das der Topkick sein Tempo bereits drastisch verringert hatte und gerade dabei war, rechts ran zu fahren. Noch sichtlich verschlafen rieb sich der Major seine Augen. Dann sah auch er, dass etwas ziemlich unschönes passiert war und bei dem Anblick, der sich ihm bot, wurde ihm sehr schnell gänzlich anders. Ohne dass er es verhindern konnte, musste er plötzlich lautstark würgen. Reaktionsschnell presste er sich die Hand vor den Mund und linderte somit den Brechreiz zum Glück zumindest soweit, dass er sich nicht übergeben musste. Denn das Allerletzte was er wollte, war, dass ihm dies in seinem Freund und Partner passierte.

Shit happens..

WARNUNG, das Chap ist etwas unapetitlich und sollte daher nicht währen der Einnahme einer Mahlzei gelesen werden. Ansonsten viel Spaß und mein herzlicher Dank gillt Tinka *knuff*.
 

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Auf der Windschutzscheibe des schwarz gefärbten GMC Topkicks klebte für Will gut sichtbar eine breiige, dunkelrot gefärbte nicht definierbare Masse. Aber der Geruch, der durch die Lüftung ins Innere des Wagens strömte, vergrößerte die bei dem Major nach wie vor bestehende Übelkeit erneut und ließ ihn deshalb schnell erahnen, was vermutlich passiert war. Hastig und erneut hörbar laut würgend schnallte sich Will ab. Er riss die Beifahrertür auf und entleerte seinen Mageninhalt, nach wie vor sitzend, schwallartig auf dem Grünstreifen.

Nach einigen Sekunden hatte sich sein Magen wieder einigermaßen beruhigt und er sah fragend zu Ironhide herüber, der ihn mitleidig musterte.

„Ich weiß, sieht ekelig aus und riecht auch so. Aber sei froh, dass das Zeug nicht an deinem Körper klebt.“, lachte der Waffenexperte voller Ironie auf. „Ich habe noch verzweifelt versucht dem Vogel auszuweichen, aber leider mit wenig Erfolg, wie du deutlich sehen kannst. Und was machen wir jetzt?“

Der Major hörte dem Waffenexperten aufmerksam zu und wischte sich zwischendurch mit einem Taschentuch, das er zuvor aus seiner Hosentasche gezogen hatte, den Mund ab.

„So, wie du jetzt aussiehst, können wir uns auf gar keinen Fall bei Sally sehen lassen. Am besten wir steigen erst einmal aus, damit wir das ganze Ausmaß der Verschmutzung besser feststellen können.“, schlug der Major vor, woraufhin Ironhide zustimmend nickte und eine Sache, die ihm noch Sorge bereitete, leise hinzufügte. „Aber nicht, dass dir erneut schlecht wird.“

Will erklärte ihm müde aber dennoch freundlich lächelnd, dass sich ihm bei bestimmten Anblicken, trotz seiner langjährigen Erfahrungen als Soldat, nach wie vor der Magen umdrehte und er daher vor Einsätzen für gewöhnlich kaum etwas zu sich nahm. Dummerweise hatte er logischerweise nicht damit gerechnet, dass sich ihnen ausgerechnet am heutigen Tag ein armer Vogel todesmutig in den Weg stellen würde. Aber da das Frühstück den Weg nach draußen bereits gefunden hatte, sah der Major keinerlei Gefahr mehr darin, sich erneut übergeben zu müssen. Es tat ihm nur um das leckere Frühstück leid, das jetzt ein unrühmliches Ende gefunden hatte.

Kurz darauf stiegen die zwei ungewöhnlichen Freunde aus, wobei der Major sehr darauf achtete, nicht in eine bestimmte, von ihm selbst produzierte, Lache zu treten. Gemeinsam und gut zwei Meter vor dem Fahrzeug stehend, begutachteten sie das ganze Ausmaß der Verschmutzung.

„Das sieht aber wirklich übel aus.“, stöhnte Will sichtlich resigniert, denn ihm fiel zunächst nichts ein, wie man den Überresten des nicht gerade kleinen Vogels, der auf Grund des Zusammenstoßes mit dem GMC Topkick leider sein Leben gelassen hatte, ohne das Vorhandensein jeglicher Reinigungsutensilien zu Leibe rücken konnte.

„Du sagst es.“, stimmte Ironhide seufzend zu.

Doch nur wenige Sekunden später erhellte sich der düstere Gesichtsausdruck des Waffenexperten plötzlich.

„Wie wäre es, wenn ich transformiere und anschließend versuchen würde, mich durch kräftiges Schütteln von den Überresten zu befreien?“

Der Major rieb sich, sehr nachdenklich wirkend, sein Kinn. Da ihm jedoch nichts besseres einfiel, die Straße sich zum einen in einem Wald befand und zum anderen auch nicht sonderlich viel befahren wurde, stimmte er dem Vorschlag seines Partners zu.

Eilig holte Will seinen Rucksack aus dem Wagen und brachte sich einige Metern weit entfernt hinter einem hoch gewachsenem Baum in Sicherheit. Denn das Letzte was er wollte, war von den umherfliegenden Teilen des Tierkadavers getroffen zu werden.

Als der Major Ironhide sein Okay per Zuruf erteilte, transformierte dieser innerhalb von Sekunden in seinen Botmode. Er begann sich kurz darauf, ohne zuvor eine Blick auf seinen Körper geworfen zu haben, wie wild zu schütteln.

Will hatte sich währenddessen mit dem Rücken zum Baum hingehockt und wartete darauf, dass Ironhide Entwarnung geben würde. Als dieser das bald drauf tat, lugte der Major zuerst noch sehr vorsichtig hinter dem Baum hervor. Vertrauen war gut, aber Kontrolle halt doch besser, dachte er.

Als Will jedoch sah, dass die Luft wirklich rein war, kehrte er zu seinem Partner zurück, der bereits erneut transformiert hatte.

Der Major begutachtete das Ergebnis mit gemischten Gefühlen und öffnete anschließend vorsichtig, um nicht versehentlich in etwas Undefinierbares hinein zufassen, die Beifahrertür und sah zu Ironhide herüber, der auf dem Fahrersitz saß und sich gerade die letzten Kleidungsstücke anzog.

„Hey, klopf gefälligst an, bevor du hier einfach so hereinplatzt.“, knurrte der Waffenexperte kehlig, fing aber im gleichen Atemzug bereits an, lauthals los zu lachen.

„Sorry, aber an deiner Tür hängt noch immer etwas von dem armen, verendeten Piepmatz, da habe ich mir die höfliche Floskel besser verkniffen. Außerdem weiß ich bereits, wie du mehr oder weniger nackt aussiehst, falls du das vergessen haben solltest.“, entgegnete der Major hörbar sarkastisch klingend und stieg kurz darauf in das Fahrzeug.

Den Rucksack warf er ohne genau hinzusehen auf die Rückbank.

„Na super. Dann haben wir wertvolle Zeit vergeudet und hätten uns die ganze Aktion eigentlich sparen können.“, seufzte Ironhide resigniert klingend und zog anschließend seinen Pullover über.

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt und außerdem konntest du so noch etwas üben, dich korrekt anzukleiden. Und wie ich sehe, machst du langsam Fortschritte. Nur den Hosenstall würde ich besser noch schließen, das schickt sich sonst nicht besonders.“, grinste der Major schelmisch, während der Waffenexperte leise grummelnd der freundlichen Aufforderung seines Partners nachkam.

„Lass uns schnell weiterfahren und in der Stadt nach einem Autowaschpark Ausschau halten. Zum Glück ist durch die Schüttelaktion zumindest das Gröbste entfernt worden.“, schlug Will vor und Ironhide nickte als Zeichen, dass er einverstanden war.

Kurz darauf setzten die beiden ihren Weg fort. Zum Glück waren sie sehr zeitig aufgebrochen, auch wenn der Major seinen Einkaufsbummel, der der eigentliche Grund für ihre Überpünktlichkeit war, jetzt natürlich abschreiben konnte. Aber er würde ihn bei Zeiten einfach nachholen, das Treffen mit Sally war da eindeutig wichtiger.
 

Nach gut einer weiteren halben Stunde Fahrt erreichten sie endlich das Städtchen, in dessen Industriegebiet sich die mittlerweile auf Diego Garcia nur zu gut bekannte Bowlingbahn befand, in der sich nur wenige Tage zuvor beinahe ein kleines Drama ereignet hatte.

Der Major hoffte in der unmittelbaren Nähe auch einen Waschpark zu finden, damit Ironhide bald wieder wie neu erstrahlen würde.

Und das Glück war Will hold, noch bevor sie die Bowlingbahn passierten, sprang ihm die auffällige Werbetafel von „Carwash and Go“ ins Auge.

Leider war der Parkplatz, der sich vor der speziell für größere Fahrzeuge und Trucks erbauten Waschstraße, nahezu überfüllt. Will und Ironhide seufzten fast synchron enttäuscht klingend auf. Bis sie endlich an der Reihe waren, würden mit höchster Wahrscheinlichkeit Stunden vergehen. Leider standen ihnen diese nicht zur Verfügung, schließlich wartete Sally auf sie. Doch so schnell wollte der Major nicht aufgeben.

„Halt mal bitte an und löse dein Hologramm auf. Ich versuche, meinen Charme spielen zu lassen.“, erklärte Will und grinste den Waffenexperten wissend an.

„Und warum muss ich dafür verschwinden?“, hakte Ironhide verwundert klingend nach.

„Sorry, aber Diplomatie und Feingefühl gehören nicht gerade zu deinen Stärken, mein Dicker.“

Der vermeintlich kräftig gebaute Mann sah den Major sehr finster an und mit den Worten „Arschloch“, tat er aber, was sein Partner vorgeschlagen hatte und löste sein Hologramm auf.

„Ich dich auch.“, lachte Will, der genau wusste, wie der Waffenexperte das mit dem Schimpfwort gemeint hatte.

Er legte schnell `Hides Kleidung zusammen und verstaute sie im hinteren Teil des Fahrzeuges. Anschließend setzte er sich selber hinter das Lenkrad des GMC Topkicks.

Will fuhr so nah wie möglich an die Waschstraße heran. Sofort wurde er gesehen und ein junger, aber dafür stämmiger und eher klein wirkender Mann, der eine graue Arbeitslatzhose trug, kam auf ihn zu.

Der Major ließ das Fenster hinunter und lächelte den an der gut lesbaren aufgestickten Werbeschrift erkennbaren Mitarbeiter der Autowaschanlage freundlich an.

„Guten Morgen.“, grüßte der Mann höflich, bevor er hastig ein anderes Thema anschnitt. “Was ist denn mit ihrem Auto passiert?“

Der Major lächelte auch weiterhin und grüßte erst einmal freundlich zurück, bevor er antwortete. Will erklärte ihm, dass ihm dummerweise ein vermutlich stark suizidgefährdeter Vogel die Vorfahrt genommen hatte und das ausgerechnet heute, wo ein hübsche junge Dame auf ihn wartete. Will log nicht gerne, beziehungsweise stellte Dinge anders dar, als sie eigentlich waren, aber in dem Fall sah er keine andere Chance, als mit etwas Druck auf die Tränendrüsen zu erreichen, dass man ihn eventuell vorließ.

„Ich werde mal sehen was ich für Sie tun kann.“, seufzte der Mitarbeiter und schaute kurz auf seine Uhr.

„Zum Glück gehören die meisten hier parkenden Fahrzeuge Stammkunden von uns. Sie lassen ihre Wagen meist hier stehen und kommen erst zu späterer Stunde zurück, oder aber sie setzen sich für die Dauer der Reinigung in das Café, dass sich direkt neben dem Waschpark befindet. Dort bekommen sie nämlich von uns einen Gratis Kaffee spendiert und ein Frühstück lässt sich dort ebenfalls günstig erwerben. Vier Fahrzeugbesitzer warten allerdings direkt in ihren Fahrzeugen, aber ich werde mal versuchen, mit ihnen zu reden und ihnen Ihre besondere Situation zu erklären.“

Will bedankte sich bereits im Voraus für die Mühe des freundlichen Mitarbeiters und beobachtete anschließend den Mann, wie er zu den besagten Fahrzeugen ging, und dessen Besitzer nacheinander abklapperte. Nur wenige Minuten später kehrte er zu dem Major zurück.

„Fahren sie bitte vor, sie werden vorgelassen.“, erklärte er Will und zeigte ihm kurz darauf, wohin er zu fahren hatte.

Denn ohne Vorwäsche, erklärte er Will, war der ungewöhnlichen und noch dazu extremen Verschmutzung nicht beizukommen.

Der Major winkte den anderen Fahrzeugbesitzern zu und bedankte sich auf diese Art und Weise für deren selbstloses Entgegenkommen. Denn die Zeit drängte bereits, noch gut 1,5 Stunden verblieben ihnen, um Ironhide wieder salonfähig zu bekommen und anschließend den Treffpunkt anzufahren.

Will starte den Motor, beziehungsweise er tat so und erreichte kurz darauf die Rückseite der Waschanlage. Das schwere und massive Fahrzeug hielt an und der Motor erstarb wenig später. Kurz drauf verließ der Major den Wagen und ging zu einem gut erkennbar wartendem Mann herüber, der Anhand seiner Arbeitskleidung ebenfalls hier arbeitete.

„Ein sehr schönes Fahrzeug haben sie da. Ein GMC Topkick C 4500 Baujahr 2007. Ein Jammer, dass er nicht mehr gebaut wird.“, ließ der Angestellte sein Bedauern verlauten, und ließ seinen Blick ehrfurchtsvoll über den schwarzen Wagen schweifen.

„Jepp, da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Ich hänge auch sehr an diesem Wagen.“, lachte der Major und berührte vorsichtig mit der Hand eine Stelle, die nicht verunreinigt war.

„Ich werde mal eben schnell die entsprechenden Arbeitsutensilien holen. Mein Kollege hat mich zwar bereits per Funk vorgewarnt, aber vor lauter Stress bin ich noch nicht dazu gekommen, sie zu holen.“, entschuldigte sich der große und schlaksig wirkende Mann, machte kehrt und verschwand kurz darauf in einer der freistehenden Garage.

Wenig späte kehrte er fröhlich pfeifend zurück und schloss den mitgebrachten Schlauch an einen der zahlreich vorhanden Hähne an. Anschließend befestigte er einen speziellen Aufsatz an dem anderen Ende und drehte das Wasser auf. Er bat den Major freundlich darum, besser Abstand zu nehmen, wenn er nicht nass oder gar schmutzig werden wollte, bevor er sich Will und Ironhide näherte. Der Major nickte und entfernte sich einige Schritte von Ironhides Altmode.

Doch als der Mann gerade damit beginnen wollten den Wagen mit dem Hochdruckreiniger abzuspritzen, rollte dieser plötzlich wie von Geisterhand einen Meter zurück.

„Hey, was soll das denn werden?“, rief der Arbeiter hörbar verdutzt und sah fragend zu Will herüber.

„Ich habe wohl leider vergessen, die Handbremse anzuziehen.“, entschuldigte sich der Major hörbar kleinlaut.

„Das mag schon sein, aber seit wann können Autos mit ausgeschaltetem Motor bergauf rollen?“

Wills Augen wurden plötzlich groß, denn er wusste natürlich selber nur zu gut, dass der Man mit seiner Aussage recht hatte.

Der Major hatte bei dem ganzem Stress völlig vergessen, dass Ironhide ein großes Problem mit diversen Hochdruckreinigern und auch den hart eingestellten Düsen von Wasserschläuchen besaß. Der Waffenexperte war sehr kitzelig, was die Reinigung seines Altmodes mit Hilfe dieser Reinigungsutensilien anging. Nun war guter Rat wirklich teuer, dachte der Major und überlegte fieberhaft, wie er am besten aus der Nummer wieder herauskäme, ohne völlig unglaubwürdig da zustehen. Und zum anderen dürfte es sehr schwer werden, Ironhide zu reinigen, ohne dass er völlig ausrasten würde…

Der Badewannen..pardon..Waschstraßentango

Es geht weiter. Dieses Chap ist etwas kürzergeraten und ich bin auch nicht ganz so zufrieden damit, hoffe aber es gefällt euch dennoch ein wenig *liebguck*. Vielen Dank an meine liebe Beta Tinka *knuddel*.
 

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Der schwarze GMC Topkick kam zum Glück schnell wieder zum stehen.

„Ähm, wir diskutieren das gleich aus. Ich zieh nur schnell die Handbremse an, damit sich der Wagen nicht erneut verselbständigen kann.“, rief Will dem Mitarbeiter des Waschparks zu und rannte wie von der Tarantel gestochen auf das schwarze Gefährt zu.

Dort angekommen riss er die Fahrertür auf, sprang geübt hinein und verschloss diese mit einem gut hörbaren Geräusch hinter sich.

Will überlegte haarscharf und da es für ihn als Soldat oft lebenswichtig war, schnelle Entscheidung zu treffen, fiel ihm innerhalb weniger Sekunden tatsächlich etwas ein. Ihm selber gefiel sein Plan zwar eher weniger, aber bekanntlich kannte Not kein Gebot und da es keine Alternativen gab, würde er wohl oder übel in den sauren Apfel beißen müssen. Denn die Wahrheit konnte er auf gar keinen Fall preisgeben.

Eigentlich würde er gerne mehr als nur ein paar Worte an seinen Partner richten, doch dafür reichte die Zeit beim besten Willen nicht aus. Der Mitarbeiter, der bestimmt schon mit den Hufen scharrte, um endlich seine Job verrichten zu können, sollte nicht länger als unbedingt nötig auf ihn warten müssen. Hastig griff der Major hinter sich in Richtung Fond, tastete nach seinem Rucksack und beförderte in kurz darauf zu sich nach vorne.

Dann bat er Ironhide kurz und knapp formuliert darum, während des leider unvermeidlichen Waschganges, so gut er es eben vermochte, die Ruhe zu bewahren, weil sie ansonsten beide ohne den geringsten Zweifel in Teufelsküche geraten würden.

„Jaja, du hast gut reden. Schließlich bist DU nicht kitzelig.“, grummelte es bedrohlich klingend aus dem Autoradio.

„VERDAMMT IRONHIDE!“, konterte Will kurz und knapp, aber dafür im gut hörbaren Befehlston.

„Ich versuch mich zusammenzureißen, okay?“, antwortete erneut das Radio, aber diesmal klang die Stimme wesentlich einsichtiger.

„Na geht doch.“, lobte der Major seine Partner und grinste dabei schief.

Er klopfte kurz auf das Lenkrad und war in dem Moment sehr froh darüber, dass der Topkick stark getönte Scheiben besaß und diesen Vorgang somit niemand beobachten konnte.

Ironhide grummelte noch irgendetwas Unverständliches vor sich hin, das Will aber schon nicht mehr mitbekam, weil er bereits dabei war, das Fahrzeug zu verlassen.

Nachdem er wieder festen Boden unter den Füssen verspürte, kehrte der Major eilig zu dem Mann mit dem Hochdruckreiniger in der Hand zurück.

„Sorry, ich habe leider meinen Rucksack nicht so schnell finden können und was ihre Beobachtung angeht...-“, doch bevor Will seinen Satz beenden konnte, fiel ihm der schlaksig wirkende junge Mann schon ins Wort.

„Ist egal... Ich steh ziemlich unter Zeitdruck, sie sind nicht der einzige Besitzer, der heute noch gerne ein sauberes Fahrzeug mit nach Hause nehmen möchte. Treten sie bitte beiseite...oder am besten genießen sie einfach ihren Gratis Kaffee.“

Mit diesen Worten drückte er seinem Kunden einen Coupon in die Hand, deutete durch ein Nicken auf das entsprechende Gebäude und schob Will, unter abermaliger Zuhilfenahme seiner freien Hand, sanft aber dafür bestimmend in die entsprechende Richtung.

Der Major seufzte, erklärte dem Mann noch kurz, dass der Schlüssel im Zündschloss steckte und setzte sich aber dann schnell in die entsprechende Richtung in Bewegung. Einerseits war Will froh, dass der gute Mann für das ungewöhnliche Phänomen keine Erklärung gefordert hatte, aber Andererseits hatte er eigentlich nicht vorgehabt Ironhide seinem Schicksal alleine zu überlassen. Sicherlich vertraute er seinem Partner, in einigen Dingen war der Waffenexperte allerdings nach wie vor unberechenbar und für den Major zählte das Thema Autowäsche eindeutig dazu. Wenn er sich in der Nähe des schwarzen Mechs befand, konnte er zumindest versuche, Einfluss auf ihn zu nehmen, aber in einem etliche Meter entferntem Café dürfte das mehr als nur schwierig werden.

Resigniert dreinschauend und sich ein letztes Mal zu dem GMC Topkick umdrehend, öffnete Will die Eingangstür und betrat den auf den auf den ersten Blick gemütlich wirkenden, rustikal eingerichteten Raum. Der Major setzte sich an einen freien Tisch, von dem aus er den Vorwaschgang seines Partners relativ gut beobachten konnte. Wenn alle Stricke rissen, besaß er noch immer die Option, schnell hinauszulaufen und im Anschluss zu versuchen das zu retten, was hoffentlich noch zu retten war.

Eine junge blondgelockte Dame, in der für Bedienungen typischen Berufsbekleidung, nahm seinen Coupon freundlich lächelnd entgegen und fragte ihn, ob er noch einen weiteren Wunsch hätte.

Will sah sie lächelnd an, verneinte kurz und knapp und richtete seine Blick dann schnell, fast schon hastig wirkend, wieder nach draußen in Richtung seines vermeintlichen Fahrzeuges.

Die Bedienung entfernte sich unauffällig mit dem Kopf schüttelnd, denn sie verstand natürlich nicht, wie einige Autobesitzer derart vernarrt in ihre Schätzchen sein konnten, dass sie diese nicht einmal während einer kurzen Kaffeepause aus den Argusaugen ließen.

Wenige Minuten später nippte Will an seinem heißen Getränk und bisher hatte sich Ironhide, gänzlich hingegen Wills Befürchtungen, wirklich mehr als nur gut gehalten. Und nur weil Will wusste, dass dieser Pick Up Truck außerirdischem Ursprungs war, bemerkte er die minimale Bewegungen der Karosserie sowie der Reifen. Der Major hoffte, dass Ironhide sich auch weiterhin so gut unter Kontrolle haben würde, denn das Schlimmste stand ihm nämlich noch bevor. Will beobachtete mit ängstlichen Blicken, wie der Mitarbeiter des Waschparks die Düse des Hochdruckreinigers austauschte und erneut begann, den hartnäckigen Überresten des dahingeschiedenen Vogels den Garaus zu machen.

Plötzlich klingelte Wills Handy. Der Major zog es eilig aus der Hosentasche hervor und nahm den Anruf entgegen, ohne vorher auf das Display gesehen zu haben.

„Wiiilllll....“, ein lauter kreischender Laut unterbrach den Anrufer, bevor er fortfuhr. „Duuuu...uu...du..uu....muuusst..uuuun...bedii.....iingt...waaas....tun....haaaal....teeee.....niiiicht..auuuus.“

Der Major zuckte kurz zusammen und hätte um ein Haar fast das Handy fallen gelassen und seinen Kaffee umgestoßen. Er hatte eher mit einem Anruf von Sally gerechnet, als dass sein Partner ihn in höchster Not und noch dazu mit extrem hoher und quiekender Stimme kontaktieren würde. Will hätte niemals gedacht, dass Ironhide überhaupt in der Lage war, derart hohe Töne zu produzieren. Aber nun war guter Rat teuer und für den Major klang es nicht gerade danach, als ob Ironhide sich noch lange würde beherrschen können. Leider war, zumindest so gut Will das einzuschätzen vermochte, die Vorwäsche erst zu Dreiviertel erfolgt.

„Versuch irgendwie ruhig zu bleiben, denk an etwas Schönes. Wie wäre es mit Chromia, die magst du doch, oder?“, flüsterte Will so leise wie möglich in sein Handy, denn er wollte möglichst wenig Aufsehen erregen.

Aber das laute Gekreische seines Partners war vermutlich auch für die wenigen anderen Gäste nicht überhört geblieben. Der Major spürte nämlich deutlich, ohne dass er aufsah, dass bereits etliche Blicke auf ihn gerichtet worden waren.

Iiiiiiicccchhh.....Iiiicchhhhh..veeeeerr..suchhhhhss......Ooooooooohhhh.......Ichhhhhhh...flippp.. pppeee...aaausss...“, antwortet erneut eine kreischende, Mark und Bein durchdringende Stimme.

Will schmerzten bereits die Ohren und als er es wagte, aus dem Fenster zu sehen, bäumte sich plötzlich der GMC Topkick kurz auf und stand aber nur Sekunden später wieder still. Der Major war in dem Moment natürlich mehr als nur froh darüber, dass die Blicke der anderen Gäste ausschließlich ihm galten. Dem schlaksig wirkenden jungen Mann musste just in dem Moment zufällig etwas Wasser in die Augen geraten sein, da er sich abrupt umdrehte und zudem mit dem Ärmel über sein Gesicht wischte. Als seine Sicht wieder hergestellt war, schien der Spuk zumindest vorübergehen beendet zu sein.

Auch das Gekreische aus Wills Handy war plötzlich verstummt. Der Major versuchte aber dennoch auch weiterhin beruhigend auf seinen Partner einzureden und erhoffte sich dadurch, dass der noch ein wenig länger die Dentalplatten zusammenbiss.

Erneut setzte der Mitarbeiter den Hochdruckreiniger an und waltete seines Amtes, indem auch dem Rest des stark verschmutzen schwarzen Fahrzeuges die Vorwäsche zuteilwurde.

Doch diesmal schaffte es Ironhide zum Glück ruhiger zu bleiben und sich irgendwie zu beherrschen. Lediglich ein leises, aber nur für Will vernehmbares tiefes und sehr männlich klingendes Lachen war zu hören.

Nur wenige Sekunden später stellte der schlaksige wirkende junge Mann endlich, sehr zur Erleichterung von Ironhide und Will, den Hochdruckreiniger ab und begutachtete zum Abschluss noch einmal prüfend das Ergebnis.

Sichtlich zufrieden legte er sein Arbeitsgerät beiseite und stieg in das schwarze Fahrzeug.

Will beobachtete den Vorgang und ermahnte seinen Partner leise, auch weiterhin die Ruhe zu bewahren und sich ausnahmsweise auch von jemand fremdem fahren zu lassen. Normalerweise erlaubte Ironhide nur sehr wenigen Menschen, hinter seinem Lenkrad Platz zu nehmen.

„Das Schlimmste hast du überstanden, warte ab, die restliche Wäsche wird dir mit Sicherheit gefallen.“, lachte Will etwas lauter.

„Deine Worte in Primus akustischen Sensoren. Ich bin fix und fertig, da kämpfe ich doch lieber gegen Megatron und seine Decepticons. Das ist weitaus weniger anstrengend.“, stöhnte der Waffenexperte dem Major ins Ohr.

„Okay, meine Kleine, ich lege dann auf. Bis bald. Ich habe dich auch sehr lieb.“

Mit diesen ungewöhnlich klingenden Worten verabschiedete sich Will von seinem Partner und als dieser noch hörbar verdutzt nachfragen wollte, warum der Major so merkwürdig mir ihm sprach, beendete der jedoch das Gespräch.

Bevor die Leute, die sein Gespräch zum Teil sehr interessiert und neugierig verfolgt hatten wegsehen konnten, suchte Will direkten den Blickkontakt zu ihnen.

„Meine Tochter hat panische Angst vor Wasser, müssen Sie wissen.“, log er, weil ihm auf die Schnelle keine bessere Ausrede einfiel.

Im Hintergrund beobachte der Major sehr zu seiner Erleichterung, wie sich der Altmode seines Partners in Richtung Waschstraße bewegte.

Eine ältere Frau lächelte ihn freundlich und verständnisvoll an und fragte nach dem Alter des Kindes. Will gab ihr bereitwillig Auskunft, während er nebenbei seinen restlichen leider mittlerweile lauwarmen Kaffee trank. Zwei der drei weiteren Beobachter des Gespräches nickten kurz, weil es ihnen, wie es den Anschein hatte, unangenehm war, beim Lauschen erwischt worden zu sein und widmeten sich kurz darauf wieder ihren Tageszeitungen. Die dritte Person war die Bedienung, sie lächelte Will kurz an, bevor sie ihre Arbeit wieder aufnahm.

Als der Major die Tasse gelehrt hatte, wartete er noch einige Minuten, erhob sich dann und verabschiedete sich knapp, aber dennoch freundlich, von den anderen Gästen, bevor er das Café verließ, um die Waschstraße aufzusuchen. Eigentlich müsste der GMC Topkick diese bereits passiert haben, zumindest hoffte der Major das, denn langsam aber sicher wurde es zeitlich doch etwas eng.

Und Will wollte auf gar keinen Fall zu spät kommen, das gehört sich seiner Meinung nach nämlich überhaupt nicht, auch wenn er in diesem Fall einen guten Grund vorweisen konnte.

Als der Major den Ausgang der Waschstraße erreichte, traute er seinen Augen kaum. Denn das, was ihn da erwartete, ließ sein Herz einige Schläge lang aussetzen. Ungläubig drein blickend, näherte er sich dem dort stehendem Fahrzeug und brach, ohne dass er es eigentlich wollte, in schallendes Gelächter aus. So etwas hatte er beim besten Willen nicht erwartet zu sehen.

White Wedding

So endlich geht es auch hier weiter,aber meine Beta war leider längere Zeit erkrankt. Ich hoffe das Chap gefällt euch ? Viel Spaß beim lesen.
 

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Will hatte in seinem Leben wahrlich schon vieles gesehen, aber der Anblick, der sich ihm jetzt gerade darbot, gehörte eindeutig zu den Highlights.

Es fiel dem Major daher auch sehr schwer, sich wieder einigermaßen zu beruhigen, aber dass die Leute ihn anstarrten, war das Letzte, was er wollte. Daher riss er sich am Riemen und trat noch etwas näher an den Altmode seines Partners heran.

Annabelle würde mehr als entzückt sein, wenn sie Ironhide in seinem jetzigen Zustand sehen könnte. Daher zuckte der Major schnell sein Handy und hielt diesen Augenblick für seine Tochter und natürlich auch für die Ewigkeit fest.

Will hatte gerade sein Handy zurückgesteckt und überlegte fieberhaft, wie er den GMC Topkick von dieser, sagen wir mal doch eher etwas unpassenden Dekoration befreien konnte, als ein Mitarbeiter des Waschparks, den er noch nicht kannte, auf ihn zugeeilt kam.

„Ich hoffe, sie sind einigermaßen zufrieden mit meiner Arbeit? Mehr saß in der Kürze der Zeit leider einfach nicht drin.“, versuchte er sich nervös klingend zu erklären und strich dabei vorsichtig über die auf Hochglanz polierte Motorhaube des schwarzen Fahrzeuges.

„Also, ich finde die Dekoration ehrlich gesagt sogar mehr als gelungen und wenn meine Tochter irgendwann hoffentlich einmal heiraten wird, komme ich mit Sicherheit liebend gerne auf ihre Firma zurück.“, lächelte der Major freundlich, konnte aber die Ironie in seiner Stimme nicht gänzlich unterdrücken. „Aber ich muss ihnen leider die traurige Mitteilung machen, dass hier wohl eine Verwechslung vorliegen muss, denn ich selber bin bereits seit einigen Jahren mehr als glücklich verheiratet.“

Dem Mitarbeiter des Waschparks fiel innerhalb von Sekunden gut sichtbar die Kinnlade hinunter und er lief gleichzeitig kreidebleich an.

„Sie... Sie wollen mir aber jetzt nicht allen Ernstes sagen, dass sie kein Hochzeitsplaner sind und ich das falsche Auto für den entsprechenden Auftrag geschmückt habe, oder?“, fragte er nach, weil er nicht glauben konnte, was er da gehört hatte.

„Leider doch, und noch dazu habe ich es selber sehr eilig. Könnten Sie also mein Fahrzeug so schnell wie möglich wieder in seinen Normalzustand zurückversetzen?“, drängte der Major, denn ein Blick auf seine Uhr hatte nichts Gutes zu verhießen.

„Darf ich ihnen einen Vorschlag machen? Sie leihen mir ihr Fahrzeug für ein paar Stunden aus und im Gegenzug erhalten sie von mir einen entsprechenden Leihwagen. Ich komme in Teufelsküche, wenn das Brautpaar in zwanzig Minuten nicht in einem entsprechend geschmückten fahrbaren Untersatz zum Altar vorfahren kann.“, flehte der Mann schon fast, denn das eigentlich Fahrzeug, welches ebenfalls ein GMC war, noch entsprechend zu schmücken war ein Ding der Unmöglichkeit.

Der Mitarbeitet selbst hatte es von Anfang an für keine gute Idee gehalten zu dem normalen Tagesgeschäft auch noch Autos für Feierlichkeiten wie zum Beispiele Hochzeiten aufwändig zu dekorieren. Und jetzt war ihm zu allem Übel auch noch ein derartiges Missgeschick unterlaufen. Wenn er den Besitzer des schwarzen GMC nicht davon überzeugen konnte ihm den Wagen auszuleihen würde ihn der Chef mit Sicherheit kündigen. Und dabei war er auf das Geld angewiesen, denn seine Familie musste schließlich auch von irgendetwas leben.

Will seufzte, ihm tat der Mann leid, dem vermutlich aus Zeitmangel ein derartiges Missgeschick passiert war und wollte ihm gerne helfen, sofern das überhaupt möglich war.

„Lassen sie mich kurz telefonieren, ich kann das nicht alleine entscheiden, in Ordnung?“

Der Mann nickte sofort und auf seinem Gesicht war aber so etwas wie Hoffnung zu lesen.

Der Major zog sein Handy hervor, aber noch bevor er wählen konnte klingelte dieses bereits.

Als Will abnahm, war es Sally, die sich entschuldigte, weil sie es zu der Verabredung nicht rechtzeitig schaffte. Die junge Frau bat darum, das Treffen um zwei Stunden nach hinten zu verlegen und entschuldigte sich hörbar kleinlaut. Das Ganze war ihr natürlich sehr unangenehm, aber bei ihrem Auto war ein Reifen geplatzt und sie musste erst auf den Pannendienst warten, da sie dem neuerdings als Reserverad verwendeten sogenannten Notrad nicht über den Weg traute.

Daraufhin musste Will leise lachen, sprach ein paar tröstende Worte und erzählte dann seinerseits von seinem ungewöhnlichem Zwischenfall in der Waschstraße.

Sally konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und verkündete dann, dass es wohl doch so etwas wie Schicksal geben musste.

Kurz darauf verabschiedete man sich voneinander. Der Major steckte das Handy zurück in seine Tasche und wandte sich dann wieder dem Mitarbeiter des Waschparkes zu, der das Gespräch natürlich unweigerlich mitbekommen hatte und sein Gesicht daher eine gewisse Erleichterung ausstrahlte.

„Meine Verabredung hat sich ein wenig nach hinten verschoben. Daher kann ich ihnen den gewünschten Gefallen nun doch tun und stelle ihnen mein Fahrzeug zur Verfügung. Aber eine Bedingung hätte ich da noch.“, erklärte Will und ließ seinen Blick kurz zu dem GMC Topkick schweifen.

„Alles was sie wollen, denn ich habe leider bereits eine Abmahnung erhalten und bei einer weiteren

wäre ich meinen Job wahrscheinlich los...“, gab der Mann in seiner Not unverblümt zu.

„Das tut mir Leid zu hören, aber wenn ich mein Fahrzeug selber fahren kann, denn ich bin, was das angeht, ehrlich gesagt etwas pingelig, dürfte ihr Job vorerst gesichert sein.“, lachte der Major und strich fast schon liebevoll über die Motorhaube seines Partners, der sich nur äußerst ungern von fremden Personen fahren ließ.

Der Mann verkündete dem Major überfreundlich, dass dieser Wunsch keinerlei Problem darstellte und er dem Hochzeitsplaner dies umgehend erklären würde. Im Anschluss teilte Will dann noch mit, von wo aus er das Brautpaar abholen musste und an welcher Straße sich die Kirche befand. Zu guter Letzt bedankte und entschuldigte er sich noch einmal sehr ausführlich, dann stieg der Major in das schwarze Fahrzeug.

Will saß noch nicht ganz richtig und war gerade dabei seinen Rucksack auf die Rückbank zu befördern, da meldet sich Ironhide auch schon zu Wort.

„Sag mal, hast du eigentlich noch alle Schaltkreise beisammen? Ich bin doch kein Mietwagen oder so was in der Art! Das kannst du vergessen, ich spiele da nicht mit! Es war schon schlimm genug, dass die mich nach der Wäsche derart verunstaltet haben und ich mich nicht einmal dagegen wehren durfte.“, polterte die tiefe Stimme des Waffenexperten aus dem Radio.

„Bleib ganz ruhig, mein Dicker. Ich finde der neue Look steht dir doch ausgesprochen gut und was hätte ich denn deine Meinung nach tun sollen? Der Mann hätte seinen Job verloren, wenn ich nicht zugestimmt hätte. Hättest du das mit deinem Gewissen vereinbaren können? Also ich nicht!“, konterte Will und sah dabei entschlossen auf das Autoradio.

„Außerdem ist eine Hochzeit ein ganz besonderes Ereignis, an dem wir gleich mehr oder weniger teilnehmen dürfen. Und da Sally eh erst einige Stunden später eintrifft, bekommen wir diesbezüglich auch keinerlei Probleme. Also sei nicht beleidigt und mach den Spaß einfach mit, okay?“, bat Will seinen Partner und strich sanft über das Lenkrad.

„Ich habe ja wohl eh keine andere Wahl.“, grummelte Ironhide.“ Aber wehe, irgendwer verschmutzt

meinen Altmode, dann werde ich richtig sauer.“

„Keine Sorge, ich pass schon auf dich auf.“, zwinkerte Will in Richtung Radio, aus dem daraufhin

nur noch ein „das will ich aber auch stark hoffen.“, zu vernehmen war.

Na, warum nicht gleich so, dachte Will, aber er kannte Ironhide lange genug, um zu wissen, dass der Waffenexperte von Natur aus sehr misstrauisch und oft auch leicht reizbar war. Aber im Großen und Ganzen war der schwarze Mech eigentlich ein ganz lieber Kerl, den man nur zu nehmen wissen musste. Das war die ganze Kunst im Umgang mit ihm und wenn man die beherrschte, bekam man einen Kumpel, der mit einem durch dick und dünn ging.

Ironhide startete den Motor und nur wenig später rollte der Wagen auch schon in Richtung Hauptstraße und schlug dort die entsprechende Richtung ein, um sich auf direktem Wege zu dem sicherlich schon nervösen Brautpaar zu begeben.
 

Nach einer relativ kurzen Fahrzeit, während der nur wenig gesprochen worden war, trafen die zwei ungewöhnlichen Freunde an ihrem Zielort ein, wo sie bereits von zahlreichen Menschen erwartet wurden, die traubenartig angeordnet vor dem Haus warteten.

Will parkte den GMC Topkick auf der Einfahrt, stieg aus und winkte das Brautpaar zu sich herüber.

Die junge Frau raffte so gut es ging ihr Kleid hoch und eilte zusammen mit ihrem Zukünftigen in Richtung des aufwändig geschmückten Fahrzeuges.

Dort angekommen begrüßte sie der Major freundlich und öffnete ihnen die hintere Tür.

„Wow, der Wagen sieht toll aus! Aber sag mal Schatz, hatten wir uns nicht für einen weißen GMC Yukon entschieden?“, fragte die Braut und sah sowohl ihren zukünftigen Mann, sowie auch Will sichtlich irritiert an.

„Ähm, das kann ich erklären.“, meldete sich der Major zu Wort.“ Bei dem Yukon ist leider ein technischer Defekt aufgetreten und außerdem wirkt auf einem schwarzen Wagen eine weiße Blumendekoration eh viel besser.“

Dem stimmte das Brautpaar einstimmig zu. Nacheinander bestiegen sie das Fahrzeug und machten es sich im Inneren so bequem wie möglich.

Will tat so, als startete er den Motor und sah in den Rückspiegel, während Ironhide natürlich selbständig zurücksetzte. Das junge Paar hielt sichtlich verliebt Händchen und der Major musste unweigerlich an seine eigenen Hochzeit denken, die mittlerweile doch schon einige Jährchen zurücklag. Aber diesen besonderen Tag würde Will niemals vergessen und er war bisher auch nur noch von Annabelles Geburt übertrumpft worden. Der Major begann während dieser Gedanken automatisch zu lächeln.

Will wunderte sich bereits kurz, nachdem die ungewöhnliche Truppe losgefahren war, über merkwürdig klingende Geräusche, die vom Heck des GMC herzurühren schienen. Sichtlich irritiert drehte er sich daher mehrmals kurz nach hinten um.

„Sie wundern sich bestimmt über das merkwürdig Klappern, oder?“, fragte der Bräutigam, dem nicht entgangen war, dass der Major etwas nervös zu sein schien.

Will bejahte die Frage und erhielt als Antwort die ungewöhnliche Erklärung, dass der kleine Bruder der Braut es vermutlich trotz eines Verbotes nicht hatte lassen können, einige lehre Blechdosen an der hinteren Stoßstange des Fahrzeuges zu befestigen.

Daraufhin wurden die Augen des Majors kurz groß, dann aber musste der Familienvater laut lachen und erzählte dem Brautpaar und natürlich damit indirekt auch Ironhide, dass er diesen Brauch als Kind selber gerne und auch oft zelebriert hatte.

Das Brautpaar lachte ebenfalls und war sichtlich erleichtert darüber, dass ihr Fahrer offensichtlich einen guten Sinn für Humor besaß.

Kurz darauf tauchte endlich die Kirche auf und Will, beziehungsweise Ironhide, parkte unmittelbar vor dem Eingang des Gotteshauses.

Der Major ließ die Gäste aussteigen, die durch ein Spalier aus geschmückten Bögen und einem Regen aus Reiskörnern der Eingangstür entgegen traten.

Will schwelgte derweil selig vor sich hin grinsend in seinen eigenen Erinnerungen und wurde dann aber einige Zeit später mit Hilfe eines kräftigen Stoß, der seinen Rücken traf, in die Realität zurückgeholt.

„Aua.“, stöhnte er und rieb sich die schmerzende Stelle. „Was soll das Ironhide?“

Da mittlerweile alle Gäste in der Kirche verschwunden waren, erlaubte es sich der Waffenexperte zu antworten.

„Wenn du da wie ein Ölgötze herumstehst und noch dazu wie ein Honigkuchenpferd vor dich hin grinst, anstatt mich von diesen verdammten Dosen zu befreien, muss ich doch was tun, oder ?“

Der Major stöhnte kurz, während er sich zu dem Heck des Fahrzeuges begab und dort angekommen die Schnur löste, mit der die Dosen dort befestigt worden waren. Im Anschluss stieg er in den Altmode, legte die Dosen auf den Boden und sah auf das Radiodisplay.

„Aber das geht doch mit Sicherheit auch etwas sanfter, oder?“

Jetzt war es Ironhide, der stöhnte und es klang mehr als nur genervt.

„Sorry, euer Empfindlichkeit, aber mir geht das ganze Theater gelinde gesagt ein wenig auf die Leitungen und ich bin froh, wenn wir es endlich hinter uns haben und diese kitschige Dekoration wieder abkommt.“, konterte der Waffenexperte.

Will beließ es dabei, denn er wollte Ironhide nicht unnötig noch weiter reizen und verstand auch, dass er als Autobot wenig Verständnis für irdische Bräuche hatte, zumal er nicht einmal liiert war.

Die beiden ungewöhnlichen Freunde vertrieben sich die Wartezeit mit dem Hören von Rockmusik und als die Trauung zu Ende war, chauffierten sie das frisch vermählte Paar zurück nach Hause, wo Will ein saftiges Trinkgeld überreicht wurde.

Im Anschluss ging es zurück zur Waschstraße, wo der besagte Mitarbeiter bereits ungeduldig auf sie wartete, weil er nicht wusste, wie alles verlaufen war.

Als Will ihm Bericht erstattet hatte, atmete er erleichtert auf und begann sofort damit, die Dekoration von dem GMC Topkick zu entfernen. Im Anschluss durfte Ironhide dann noch einmal die Waschstraße durchfahren, aber zum Glück diesmal ohne Vorwäsche.

Währenddessen bedankte sich der Mitarbeiter noch einmal sehr ausgiebig, wobei Will aber sofort abwinkte und erklärte, dass er gerne helfen würde, wenn Not am Mann wäre, und Chauffeur bei einer Hochzeit spielen zu dürfen schließlich auch ein einmaliges Erlebnis für ihn gewesen wäre.

Das Trinkgeld teilten sie sich gerechterweise untereinander auf.

Bald darauf war das Waschprogramm zu Ende und Will tat so, als würde er den Wagen am Ausgang abholen.

Der Major hielt noch kurz bei dem besagten Mitarbeiter und verabschiedete sich durch das geöffnete Fenster, bevor sie endlich zu dem Treffen mit Sally aufbrechen konnten.

Immerhin würden sie einander viel zu erzählen haben, was auch nicht unbedingt schlecht war, dachte der Major, während er das Steuer übernahm, weil Ironhide sein Hologramm im hinteren Teil des Fahrzeuges erscheinen ließ.

Der Waffenexperte fluchte farbenfroh, weil er seine Kleidung nicht an Ort und Stelle vorfand, wo er sie zuvor abgelegt hatte.

„Denken, Hide, denken. Ich konnte doch deine Klamotten da nicht einfach so mir nichts dir nichts herumliegen lassen, weil das Brautpaar doch hinten eingestiegen ist.“, entgegnete der Major und sah kurz darauf im Rückspiegel, wie Ironhide vor Wut knallrot anlief.

Und nackt wie er war, sah er daher aus wie ein überdimensionales Streichholz.

Aber diese Tatsache verkündete der Major seinem Partner aus Gründen des Eigenschutzes dann besser doch nicht und er erklärte dem Mech stattdessen, dass er doch bitte den Sitz nach oben klappen sollte und er dann auch fündig werden würde.

Will wusste natürlich nur zu gut, dass die Sensoren des Waffenexperten auf menschliche Kleidung nicht reagierten und daher erlaubte er sich auch des Öfteren kleine Späße, um seinen Partner ein wenig zu foppen.

Ironhide grummelte als Antwort nur leise und zog sich hastig an.

Im Anschluss kletterte er zu dem Major nach vorne und setzte sich auf den Beifahrersitz, von wo aus er seinen Partner wütend anfunkelte.

Aber immerhin war die Röte fast aus seinem Gesicht verschwunden.

„Sei nicht sauer, ich habe doch nur Spaß gemacht.“, zwinkerte Will und lächelte dabei freundlich.

„Außerdem kannst du stolz auf dich sein, denn diesmal hast du dich perfekt angezogen.“, lobte Will ihn und sah ihn musternd an.

Jetzt begannen sich auch endlich die Gesichtszüge des Waffenexperten zu entspannen und man erkannte an seinem Lächeln, wie stolz er sich fühlte.

Aber hätte Ironhide zu diesem Zeitpunkt bereits gewusst, wie das Treffen mit Sally verlaufen würde, wäre ihm die gute Laune sehr schnell wieder vergangen. Zum Glück waren auch Transformer nicht in der Lage, in die Zukunft zu sehen.

Will und seine komischen Ideen

Endlich geht es auch hier weiter.^^ Es tut mir sehr leid, dass es diesmal so lange gedauert hat *hust*. Ich hoffe das Chap gefällt euch dennoch und vielleicht hat ja der eine oder andere Schwarzleser Lust mir zu sagen, ob die FF gefällt oder eher weniger *gg*.

So, genug gelabert, ich wünsche euch giel Spaß beim lesen^^
 

.............................................................
 

Die restliche Fahrt zum vereinbarten Treffpunkt hin verlief eher unspektakulär. Ironhide und Will unterhielten sich zum Zeitvertreib über relativ belanglose Dinge und lauschten im Anschluss noch eine Weile der Musik, die aus dem Radio des GMC Topkick erklang.

Doch urplötzlich wurde die ruhige und zudem entspannte Stimmung durch einen lauten

Zwischenruf jäh unterbrochen.

„Stopp, `Hide, halt sofort an!“

Der Angesprochene war über den Ausruf sichtlich irritiert, tat aber dennoch was der Major ihm laut dessen Tonfall schon beinahe befohlen hatte, indem er seinen Altmode in die nächstgelegene freie Parklücke parkte, die sich unmittelbar an einer kleinen Geschäftsstraße befand, welche sie gerade befahren hatten.

Als das schwarze Fahrzeug stand, sah der Waffenexperte Will mehr als nur fragend an.

„Musst du auf die Toilette oder was soll das Ganze werden?“

Will lächelte und schüttelte verneinend mit dem Kopf. Dann forderte er Ironhide auf, die sich in der unmittelbaren Umgebung befindlichen Geschäfte einmal näher in Augenschein zu nehmen.

„Hä, willst du dir jetzt etwa Brötchen holen oder gar eine Hose kaufen? Ich dachte wir hätten es eilig?“, knurrte der schwarze Mech schon fast.

Der kräftig gebaute vermeintliche Mann hasste es sehr, wenn er das Gefühl hatte, jemand würde diverse Spielchen mit ihm spielen. Bei solchen Aktionen fühlte er sich stets angegriffen und wurde daher auch oft sehr schnell aggressiv. Noch dazu fühlte er sich nach all den unfreiwilligen überstandenen Abenteuern des heutigen Tages eher angespannt als entspannt.

„Jetzt werd doch nicht gleich sauer mein Großer, ich möchte doch nur versuchen, dir die menschliche Mentalität ein wenig Näher zu bringen.“, lachte der Major und tätschelte seinem Partner beruhigend den Unterarm.

„Aber ich lass dich mal besser nicht länger im sprichwörtlichem Regen stehen und gebe dir einen Tipp.“, fügte Will noch schnell hinzu, als er merkte wie angespannt Ironhides Muskulatur bereits war, und zeigte mit dem Zeigefinger in eine bestimmte Richtung.

„Oh, wie gütig von dir.“, grummelte der Waffenexperte und musterte die Ladenlokale in dem auserwählten Gebäude eingehend.

Ironhide verspürte wenig Lust Wills kleiner Lehrstunde beizuwohnen, auf der anderen Seite war der Major aber auch sein Freund und er wollte ihn nicht unnötig verärgern. Also fügte er sich in sein Schicksal, auch wenn es ihm alles andere als gefiel.

Das erste Geschäft war eine Schneiderei, die sich laut ihrer Werbeinschrift, die unübersehbar auf der Schaufensterscheibe prangte, auf sehr teure Maßanfertigungen spezialisiert hatte und schied daher direkt aus. Blieben also noch zwei Möglichkeiten. Der Waffenexperte hatte demnach noch die Wahl zwischen einem Geschäft, dass sich auf diverse Pflanzen spezialisiert hatte und einem kleinen Laden, der `Madam Merinda´ hieß und in dessen Auslage sehr merkwürdige Dinge lagen, die ihm mehr als nur fremd und zudem auch suspekt vorkamen. Nach einer kurzen Recherche im Internet, wusste er zwar, dass es sich hierbei um sogenanntes Sexspielzeug handelte, das in der Lage war, das Paarungsritual der Menschen um einiges abwechslungsreicher zu gestalten. Aber egal wie sehr er auch grübelte, er konnte sich keinerlei Reim darauf machen, was Will ihm damit sagen wollte.

„Du hast gewonnen, ich gebe auf. Jetzt sage mir endlich was du vorhast, bevor wir Sally völlig unnötig noch länger warten lassen.“

Will grinste schief und deutete dann in Richtung des Blumenladens und des Geschäftes, das Ironhide irgendwie unheimlich vorkam.

„Ich denke, wir sollten nicht mit leeren Händen bei Sally auftauchen, das gehört sich einfach nicht und noch dazu haben wir ihr sehr viel zu verdanken. Und daher wirst du jetzt für sie etwas Passendes aussuchen.“

Dem Waffenexperten fiel wortwörtlich die Kinnlade herunter und er stöhnte laut auf.

„Ganz ruhig, Großer, ich lass dich doch nicht alleine in die Höhle des Löwen gehen und begleite dich natürlich.“, entgegnete Will lächelnd und machte Anstalten, das Fahrzeug zu verlassen.

„Ja klar, ich darf mich zum Gespött der Leute machen und du guckst dir das Ganze aus sicherer Entfernung an und lachst dich kaputt. Das könnte dir wohl so passen.“, schimpfte Ironhide und griff energisch nach dem Handgelenk das Majors, um ihn so am Aussteigen zu hindern.

„Hä? Ich glaube du leidest an Paranoia, du sollst doch bloß einen Blumenstrauß für Sally aussuchen und ich bezahle ihn dann. Was hast du denn gedacht?“

Will verstand die Welt nicht mehr, doch mit einem Mal ging ihm ein Licht auf und er sah den Waffenexperten, der immer noch seine Hand hielt mit großen Augen an.

„Nein... Du hast doch nicht etwa gedacht...?“

Ironhides Hologramm sah ihn bitterböse an und seine Augen funkelten zudem wütend.

„Was habe ich nicht gedacht?“, zischte er leise und knirschte im Anschluss gut hörbar mit den Zähnen.

Will wusste, dass er jetzt mit seiner Wortwahl vorsichtig sein musste, denn wenn sein Partner jetzt ausrastete, brachte das neue Probleme mit sich und kostete zusätzlich wertvolle Zeit.

„Ironhide, es tut mir leid, ich habe mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt, weil ich davon ausgegangen bin, dass du im Internet recherchierst, was Frauen als kleines Mitbringsel so bevorzugen.“, entschuldigte sich der Major und hoffte, Ironhide würde sich daraufhin wieder beruhigen.

„Warum nicht gleich so?“, grummelte der Waffenexperte, ließ aber endlich die Hand des Menschen los und öffnete seine Tür.

„ Los, komm schon. Du wolltest doch, dass ich Blumen für Sally aussuche.“

Will kam der Aufforderung umgehend nach und war sehr erleichtert, dass sein Partner so schnell eingelenkt hatte. Sie verließen den GMC Topkick und betraten im Anschluss stillschweigend das Geschäft.

Dort gab es eine riesige Auswahl von Blumen in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Will und Ironhide wussten nicht so recht, wo sie zuerst hinsehen sollten.

„Kann ich Ihnen helfen?“, sprach sie plötzlich eine freundlich klingende Stimme von hinten an, und als sich die beiden männlichen Wesen umdrehten, erblickten sie eine ältere sehr zierliche Dame, die sie freundlich anlächelte.

„Ich brauche Blumen für eine Frau.“

Der Waffenexperte formulierte seine Frage kurz und für seine Verhältnisse auch recht präzise.

„Oh ich verstehe, wenn Sie mir bitte folgen würden.“

Die Verkäuferin lief in eine bestimmte Richtung, Will und Ironhide gingen ihr nach und als sie vor der großen Auswahl einer bestimmten Blumensorte stehen blieb, konnte sich der Major ein Grinsen nicht gänzlich verkneifen, hütete sich aber, das auszusprechen, was er dachte.

„Ich würde Ihnen rote Rosen empfehlen, die kommen besonders gut beim weiblichen Geschlecht an.“, grinste die Verkäuferin wissend.

„Das klingt doch sehr gut, oder was meinst du, Will?“, der Waffenexperte sah seinen Partner fragend an, denn er wollte lieber auf Nummer sicher gehen und der Major besaß natürlich weitaus mehr Erfahrungen, was menschliche Sitten und Gebräuche anging.

„An und für sich schon, aber wenn man einer Frau Rosen schenkt, zeigt man ihr damit seine Zuneigung. Zumindest schenke ich aus diesem Grund Sarah zu besonderen Anlässe stets rote Rosen.“, antwortete der Major wahrheitsgemäß.

Ironhides Augen wurden groß und er musste leicht husten, verdammt, es war aber gar nicht so einfach, nicht ungewollt in irgendwelche Fettnäpfe zu treten.

Die Verkäuferin wirkte leicht verunsichert und sah ihre beiden Kunden fragend an.

Will versuchte, die etwas aus dem Ruder gelaufene Situation zu retten, indem er sich an die ältere Dame wandte und seinen Partner mit dieser Aktion vorerst aus dem Spiel nahm.

„Könnten Sie uns bitte einen gemischten sommerlichen Strauß zusammenstellen? Ich denke, darüber würde sich unsere Bekannte bestimmt sehr freuen.“

Die Verkäuferin klärte noch kurz die Größe ab und suchte dann eiligst die passenden Blumen und die entsprechende Dekoration zusammen, bevor sie im Hinterstübchen des Ladens verschwand.

„Danke Will, das wäre beinahe nach hinten los gegangen.“

Ironhide sah Will sichtlich verlegen, aber gleichzeitig auch dankbar an.

„Kein Problem, gewisse Dinge kannst du halt nicht wissen-.“

Der Waffenexperte unterbrach den Major und führte den Satz mit seinen Worten zu Ende: „Oder innerhalb eines Bruchteiles einer Sekunde im Internet nachschlagen.“

„Ganz genau.“, lachte Will und steckte mit dieser Geste auch seine Partner an.

Nur wenige Sekunden später kehrte die Verkäuferin mit einem sehr hübschen und hauptsächlich in Rot und Gelb gehaltenen Strauß zurück.

Will bezahlte die entsprechende Summe und sie verließen das Geschäft, um sich auf das letzte Stück ihres Weges zu begeben.
 

Es dauerte keine fünfzehn Minuten mehr, als das als Treffpunkt ausgemachte Café vor ihnen auftauchte.

Ironhide parkte seinen Altmode relativ nahe am Eingang und hatte dabei Glück, dass dort gerade etwas frei geworden war. Das urig wirkende Café schien als Treffpunkt sehr beliebt zu sein.

Der Major stieg als erster aus, wenig später folgte ihm dann auch das Hologramm des schwarzen Mechs.

Will lächelte und freut sich sehr darauf, die sympathische angehende Ärztin wiederzusehen, die ihm an jenem Abend in der Bowlingbahn geholfen hatte, als er selber kurz vorm Verzweifeln war. Er war ihr für alles sehr dankbar und freute sich auf ein Gespräch mit ihr.

In seiner Euphorie bemerkte der Major allerdings nicht, dass sich die Vorfreude bei seinem Partner

eher in Grenzen hielt.

„Komm schon, Ironhide, ich brauch nach dem ganzen Stress erst einmal einen starken Kaffee.“, verkündete er, ohne dabei seinen Partner anzusehen und marschierte kurz darauf in Richtung Eingang.

Will öffnete die Eingangstür und sah vorm betreten des Lokals noch einmal über seine Schulter, um sich zu vergewissern, dass sein Partner ihm folgte. Seine Beobachtungen wunderten den Major dann allerdings doch sehr. Warum lief der Waffenexperte denn zurück zum Auto?

„Hey Hide, wo willst du denn hin?“, rief er seinem Partner lautstark fragend zu.

Doch Ironhide ignorierte ihn vorerst, öffnete seinen Altmode und beugte er sich ins Fahrzeuginnere. Nur wenig später kam er wieder hervor und präsentierte dem Major den Blumenstrauß.

„Okay, ich verstehe.“, lachte dieser und winkte den Waffenexperten zu sich.

Für einen kurzen Moment hatte er schon befürchtet, der schwarze Mech würde die Flucht ergreifen, aber das wäre ja völlig absurd gewesen. Schließlich galt Ironhide als furchtlos, wenn man mal von Ärzten und besonders deren Spritzen absah.

Ironhide folgte seinem Partner kurz darauf durch die schwere massive Eingangstür.

Der Major sah sich in dem doch recht überfüllten Inneren suchend um und ein Lächeln legte sich auf seine Gesichtszüge, als er Sally an einem der hintersten Tische endlich erspähte.

Will drehte sich zu dem Waffenexperte um und gestikulierte ihm, dass er vorangehen sollte.

Doch der kräftig gebaute Mann klammerte sich regelrecht an den sich in seinen Händen befindlichen Blumenstrauß fest, blieb zudem wie angewurzelt stehen und rührte sich nicht einen Millimeter vom Flecke.

„Hide, was ist denn los mit dir? Sally wartet doch auf uns.“, versuchte der Major seinen Partner zu überreden, doch dieser zeigte noch immer keinerlei Reaktion.

Jetzt wurde es Will zu bunt und es war ihm völlig egal, ob ihn jemand bei dem, was er vorhatte, sah oder nicht.

Er umrundete den Waffenexperten, nahm direkt hinter ihm Stellung und versuchte ihn mit Hilfe seiner Hände vorwärts zu schieben. Doch Ironhide stemmte sich vehement dagegen und gegen solch einen Koloss von Hologramm war selbst der durchtrainierte Familienvater chancenlos.

„Jetzt reicht es mir endgültig, entweder du sagst mir sofort was los ist oder aber ich lass dich hier stehen und gehe alleine zu Sally.“, schimpfte der Major, dämpfte aber dabei seine Stimme soweit, das möglichst nur Ironhide ihn hörte.

Der kräftig gebaute vermeintliche Mann zeigte nur in dem Sinne eine Reaktion, als dass er seinen Blick gen Boden richtete, aber weiterhin schwieg.

„Ganz wie du willst.“, waren Wills letzte Worte, bevor er wutentbrannt davon stapfte.

Ironhide war manchmal wirklich ein Buch mit sieben Siegeln und er wusste nur zu gut, dass er viel Geduld mit dem alten Sturkopf haben musste, aber er hatte nicht vor, sich von ihm gänzlich zum Narren halten zu lassen.

Doch als Will zwei Schritte gelaufen war, legte sich plötzlich eine Hand kraftvoll auf seine Schultern und zwang ihn dazu, stehen zu bleiben.

Der Major lachte innerlich triumphierend auf, denn genau die Reaktion hatte er erhofft.

Will spürte wie der Druck nachließ, drehte sich daher um und sah in das Gesicht seines Partners, das zum einen aschfahl wirkte und dessen Augen zum anderen nervöse hin und her wanderten.

„Was ist los, Großer? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“, versuchte Will das Ganze etwas ins Lächerliche zu ziehen, denn er wusste selber nicht so recht, wie er reagieren sollte.

Ironhide sah mit eingezogenen Schultern nach links und rechts, bevor er im Flüsterton antwortete.

„Will, es tut mir leid, aber ich muss hier weg.“

Der Waffenexperte drehte, ohne die Antwort abzuwarten, auf dem Absatz um und ging dann eiligen Schrittes in Richtung Ausgang.

Der Major brauchte einige Sekunden um zu realisieren, was sein Partner ihm da gerade an den Kopf geworfen hatte.

Doch dann lief er dem Waffenexperten nach und folgte ihm durch die Tür.

Draußen überholte er ihn und stieß ihn mit den Fingerspitzen seiner rechten Hand recht unsanft gegen die breite Brust.

„Verdammt, was ist bloß los mit dir? Ich möchte jetzt sofort eine Erklärung für dein merkwürdiges Verhalten hören, oder ich werde ziemlich ungemütlich.“, zischte Will wütend und baute sich vor dem Waffenexperten auf, auch wenn der gute 10 cm größer war als er.

Der Major kochte innerlich, schließlich hatte er nicht umsonst die ganzen Strapazen auf sich genommen, nur damit Ironhide es sich plötzlich anders überlegte, nur weile der anscheinend keine Lust mehr auf das Gespräch verspürte.

„Willst du wirklich wissen was los ist?“, hakte der Mech kleinlaut nach und sah sichtlich betreten zu Boden.

„Oh ja, das will ich, oder wir sind die längste Zeit Freunde gewesen.“, kam es wie aus der Pistole geschossen von dem Familienvater, der vor Wut sogar die Fäuste geballt hatte.



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Von:  BeesGirl
2011-04-09T13:07:30+00:00 09.04.2011 15:07
Süß^^
Ich finds einfach nur süß^^
Von:  YukisBubble
2011-03-30T08:49:14+00:00 30.03.2011 10:49
armes hide*wills knuddeln*
irgendwie macht mir die sache mit Prowl und Galloway angst o.O
ich konnte Galloway noch nich leiden+knurr*
Von:  BeesGirl
2011-03-25T18:30:45+00:00 25.03.2011 19:30
Der tolles Kappi.
Hoffentlich machen Galloway und Prowl keinen Mist^^°
Von:  SephirothWhite
2011-03-24T18:32:54+00:00 24.03.2011 19:32
Oha hoffentlich pasert da nicht schlimmeres mehr.
Armer Hide.^^
Obwohl ich die Sache mit der "Pferdetrense" lustig finde.
Und hoffentlich machen Prowl und Galloway keinen Mist.^^

SephirothWhite
Von:  BeesGirl
2011-03-20T09:21:35+00:00 20.03.2011 10:21
Super Kappi^^
Von:  BeesGirl
2011-03-20T09:21:23+00:00 20.03.2011 10:21
Super Kappi^^
Mir fallen keine Worte mehr ein*grübbel*
Ach egal,mir gefällts.^^^
BeesGirl
Von:  SephirothWhite
2011-03-18T18:49:01+00:00 18.03.2011 19:49
Hi Elita.
Ich schreib heute mal ein Kommi hierzu.
Is schon lustig zu lesen wie Hide sich betrunken benimmt.
Aber das kennt man ja von Gevatter Alkohol.
Will gerne wissen, was Prowl zu "sagen" hat.^^

SephirothWhite
Von:  BeesGirl
2011-03-11T16:38:55+00:00 11.03.2011 17:38
Super kappi.
Mach doch nichts, freu mich schon aufs nächste.^^
Mach weiter so!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!*knuddel*
GLG BeesGirl
Von:  YukisBubble
2011-02-19T22:35:51+00:00 19.02.2011 23:35
och is ja shcon irwie süß so ein armes kleines wehrloses ironhide
*lach*
ich wills knuddeln XD
Von:  YukisBubble
2011-02-19T22:27:06+00:00 19.02.2011 23:27
OWWWWW das is so süß wie angst er vor der krnaknestation hat
*schmunzelnd dasitzt*


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