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Das Shakespeare-Experiment

oder der Widerspenstigen Zähmung (Seto x Joey)
von

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... Turteltaube

Dritter Aufzug
 

2. Szene
 

Es treten auf: Seto, Joey und Roland
 

Geschlagene zehn Minuten bin ich vor der Villa auf und ab gelaufen, unschlüssig ob ich tatsächlich zu ihm gehen soll.

Noch immer erscheint mir die Situation vollkommen verrückt. Ausgerechnet ich soll zu Kaiba. Nach Hause. Wie konnte Fräulein Aino nur auf diese Idee kommen? Und wie konnte er das zu lassen? Hat er nichts besseres zu tun? Finden keine wichtigen Meetings statt? Es kann doch nicht sein, dass der Typ Zeit hat - er hat sonst nie Zeit. Für niemanden. Nicht einmal für Mokuba.
 

Verdammter Mist.
 

Erwartet er überhaupt, dass ich komme? Bei Kaiba weiß man ja nie. Vielleicht rechnet er damit, dass ich kneife und ich mach mich hier zum Idioten, wenn ich unangemeldet vorbei schaue. Aber nach dem Unterricht hatte er gesagt, dass ich kommen soll. Um vier Uhr. Pünktlich.
 

Jetzt ist es fünf vor vier und ich weiß nicht was ich machen soll. Hat er es ernst gemeint? Gott verdammter Schei...
 

Es bringt ja alles nichts. Ich muss klingeln, sonst erfahr ich es nie. Entweder war´s ein Witz und dann bin ich erlöst oder...
 

Was ist wenn er mir tatsächlich Nachhilfe geben will? Naja, genau das soll er ja. Also wenn´s nach Fräulein Aino geht. Aber wir reden hier von Kaiba... Kaiba macht nie etwas... Andererseits ist Kaiba neuerdings auch anders. Komisch. Komisch im Sinne von merkwürdig.
 

Allein sein Verhalten gestern... Oh Mann. Das steckt mir immer noch in den Knochen. Er ist tatsächlich anders. Er hat mich nicht ein einziges Mal Köter genannt seither. Er hat mir überhaupt keinen Kosenamen verpasst. Und er ist meinem Blick ausgewichen.
 

So ist Kaiba also, wenn er verliebt ist. Ich schlucke unwillkürlich.
 

Und jetzt muss ich auch noch zu dem verliebten Kaiba nach Hause. In die Höhle des Löwen, ähm nein, des Drachen. Ob ich das überleben werde? Naja, wenn er mich liebt wird er mich wenigstens nicht töten wollen, was ja schon ne recht gute Ausgangsposition ist, oder? Vielleicht gibt er mir auch tatsächlich Nachhilfe und ich schaffe es meine Note auf ne vier oder gar ne drei zu heben.
 

Herrje, was denk ich da. Kaiba und ich können nicht zusammen lernen. Das ist... widersinnig.
 

Verdammt, Joseph Jay Wheeler reiß dich zusammen. Klingel endlich an dem verdammten Tor und bring es hinter dich. Es gibt Leute, die wissen wo du bist. Fräulein Aino weiß es.
 

Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl, als ich mich anschicke den Knopf zu betätigen. Ich höre kein Klingeln, aber dafür bin ich sicher auch zu weit vom Haus entfernt. Diese Villa ist ja ein Hochsicherheitstrakt... aus dem es bestimmt auch kein Entrinnen gibt.
 

Nervös hüpfe ich von einem Bein auf das andere und zucke zusammen als ich die Stimme von Kaibas Assistenten durch den Lautsprecher vernehme.
 

"Ähm... hier ist Joey Wheeler... ich wollte... nein, ich will... Also, Kaiba... erwartet mich." stammele ich unbeholfen und fühle mich saudämlich.
 

"Ja, Sir, ich bin unterrichtet." erwidert Roland und ich denke nur: Huch! Er erwartet mich also wirklich. Krass.

"Kommen sie bitte zur Tür."
 

Und Simsalabim, das Tor zum Eispalast öffnet sich. Ich schnappe mir mein Rad und schiebe es die Einfahrt entlang. Die Tür öffent sich bereits als ich noch gut vier Meter entfernt bin. Roland lächelt mich freundlich an. "Guten Tag, Mr. Wheeler." begrüßt mich Kaibas Lakai höflich. Ich grinse. Mr. Wheeler. Klingt gut, oder? "Hallo!" erwidere ich unsicher und er macht eine dieser komischen Handbewegungen, die ich nur von alten Butlern aus noch älteren Filmen kenne. Ich zögere, dann setze ich vorsichtig einen Fuß über die Schwelle und erwartet unsinnigerweise, dass mich jeden Moment der Blitz trifft. So muss sich der Teufel fühlen, wenn er eine Kirche betreten will. Nur, dass ich nicht zu Schwefel verdampfe. Ich überlebe es tatsächlich die Hochburg des Oberfieslings zu betreten. Ich danke dem Herrn. Amen. Halleluja und so.
 

"Folgen sie mir bitte in den Salon. Master Kaiba wird gleich bei ihnen sein." sagt Roland und schreitet voran. Ich trabe ihm langsam nach und schaue mich derweil vorsichtig um. Mann, Mann, das ist echt ne Hütte. Ein Palast im Vergleich zu meiner Bude. Ich frage mich wieviele Zimmer der Schuppen hat. Jedenfalls hat er schwindelerregend hohe Decken. Hier könnte man ja schon fast Tarzan spielen.
 

Roland öffnet die Tür zu einem Zimmer und bittet mich einzutreten. "Master Kaiba kommt jeden Moment." Damit lässt er mich alleine und ich sehe mich unschlüssig in dem großen Zimmer um. Salon. Hm. Keine Ahnung was ein Salon ist. Für mich ist es ein übergroßes Wohn- und Esszimmer in einem. Die Couch ist jedenfalls gigantisch. Und der Fernseher. Unsicher bewege ich mich auf dem dicken Teppich, der sicher ne hübsche Stange Geld gekostet hat. Nur keine Spuren hinter lassen, sonst wird Kaiba noch sauer. Zum Glück sind meine Schuhe sauber.
 

Da bin ich also... in Kaibas Salon. Und warte auf Kaiba.
 

Das ist vielleicht ein krasses Gefühl. Mein Magen rebeliert wieder. Gleich bin ich allein mit Kaiba. Ich war noch nie allein mit Kaiba. Ob jemand außer Mokuba das je war? Ich schaudere unwillkürlich.
 

Und jetzt stehe ich hier, Joey Wheeler.

Kaibas Erzfeind. Und... naja, nach neusten Erkenntnis wohl auch das Objekt seiner Begierde. Hehe. Ich bin nicht nur sein Alptraum, ich bin jetzt auch die Spukgestalt seiner schlaflosen Nächte. Ob es je jemand geschafft hat beide Extreme bei einem Menschen auszulösen? Hass und Liebe? Hm, möglich... aber sicher nicht bei einem Menschen wie Kaiba. Dazu bedarf es scheinbar eines Joey Wheelers. Mist, ich glaube ich grinse gerade saudämlich.
 

Warum eigentlich?

Naja, ich muss zugeben, die Vorstellung, dass ich Kaiba um seinen Schlaf bringe, hat schon was. Wie gesagt, die Hühner an unserer Schule würden sonst was geben, um mit mir zu tauschen. Echt verrückt. Ich tue nichts und mir wird diese Ehre zuteil.
 

Ähm... Ehre?

Huch! Was denk ich denn da?

Also, es ist sicher keine Ehre, wenn der gemeinste, kälteste und eingebildeste Firmenleiter der Welt auf einen steht. Andererseits... die meisten Mädchen sehen in Kaiba die Antwort auf ihre jungfräulichen Gebete. Auch wenn ich das echt nicht verstehen kann. Sogar Serenity hat gesagt, dass er was hätte. ER! Wenn der Typ was hat, dann ne verflucht kalte Aura. Naja, seine Augen sind nicht übel, aber das war´s auch schon. Meiner Meinung nach ist dieser Hype um Kaiba mächtig übertrieben. Würden die Leute ihn nur einmal so erleben wie ich es tue...
 

Aber gestern war er anders... Menschlich. Fast nett.

Vollkommen kaiba-untypisch. Deshalb wankt ja gerade auch mein Weltbild.
 

Verflucht, warum denk ich überhaupt die ganze Zeit über ihn nach? Ich will die Nummer hier nur hinter mich bringen und schnell wieder weg.
 

Wo bleibt der Kerl eigentlich?
 

Na, soll er mich nur warten lassen, jeder Moment ohne Kaiba ist ein guter. Und ich kann so auch mal die Couch ausprobieren ohne, dass er einen seiner hochtrabenden Kommentare abgibt.
 

Mit wem er wohl sonst so auf der Couch sitzt?

Unsinn, Joey, das interessiert keinen! Naja, die Couch ist zumindest gemütlich. Weich und bequem. Besser als mein Bett und sicher wärmer als Kaiba. Ich muss unwillkürlich grinsen und dann...
 

Dann steht er da. Ich springe auf wie von der Tarantel gestochen und starre ihn unsicher an. Warum schleicht der Kerl sich auch so an? Mir schlägt das Herz schon bis zum Hals.
 

"Kaiba." presse ich hervor.
 

Er steht tatsächlich vor mir. Seto Kaiba. Und wir sind allein. Herr, lass es mich überleben!
 

Kaiba blickt mich unschlüssig an. Zum ersten Mal habe ich den Eindruck, dass er nicht weiß was er sagen soll. Wow. Kaiba und sprachlos. Ich dachte, das wären zwei unvereinbare Dinge.
 

Genau wie wir.
 

"Wheeler." sagt er schließlich und seine sonst so sichere Stimmte klingt irgendwie... anders. Weicher? Vielleicht werde ich auch einfach nur verrückt. Hm. Das Ganze ist sicher zu viel für mich armen Jungen.
 

Kaiba und...
 

Dann fällt der Groschen.
 

Für ihn muss das gerade Horror pur sein. Alleine mit mir. In seiner vertrauten Umgebung. Seinem sicheren Refugium. Dem Ort, an dem er seine Maske aus Kälte und Verachtung vielleicht mal abnimmt. Ich schlucke wieder. Irgendwie wirkt er anders als sonst. Anders als in der Schule und bei den weiteren Gelegenheiten, bei denen ich ihm begegnet bin. Vielleicht liegt es auch daran, dass er seinen Mantel nicht trägt. Ich glaube, ich habe Kaiba noch nie ohne gesehen. Er wirkt nicht länger so erschreckend unnahbar und... er ist schmächtiger als ich dachte. Fasziniert wandert mein Blick über seine schmalen Schultern und meine Wangen beginnen zu brennen. Verdammt, bin ich total bescheuert?
 

"Hast du dein Buch dabei?" möchte er mit heiserer Stimme wissen. Ich nicke und halte es als Beweis hoch. "Gut." Er deutet zum Tisch.
 

Einen Moment stehen wir unschlüssig da, keiner sagt was. Wir scheinen beide nicht zu wissen, wie wir gerade mit einander umgehen sollen. Ich weiß zumindest nicht, wie ich mit diesem Kaiba umgehen soll. Er ist so... anders. Alles an ihm. Und diese Augen...
 

Wie kann ein Mensch so blaue Augen haben?
 

"Möchtest du etwas trinken?" Ich starre ihn an als habe er mich gerade gefragt ob er mir das Gehirn entfernen soll. Huch. Das war eine freundliche Frage. Mehr noch. Das ist eine verdammt höfliche Geste - für Seto Kaiba. "Gerne." erwidere ich und meine Kehle erscheint mir plötzlich wie zugeschnürrt. Er nickt und tritt zu einem Tischchen auf dem ein Telefon steht. Mit einer grazilen Bewegung hebt er den Hörer ab. "Bringen sie mir irgendwas zu trinken für... meinen Gast." Seine Stimme klingt seltsam fremd. "Und die Flasche Cognac."
 

Ich glaub ich hör nicht recht. Was hat der Kerl vor? Cognac? Hätte nicht gedacht, dass Kaiba so was trinkt.
 

Für einen absurden Moment kommt mir der Gedanke, dass er mich vielleicht abfüllen will. Aber hey, das wäre doch etwas... Ich traue ihm ja alles zu aber, nein, zu solchen Mittel würde er nicht greifen. Würde er doch nicht, oder?
 

Unsicher gehe ich zu dem Tisch. Kaiba in schlichtem Rollkragenpulli. Kaiba, der Cognac trinkt. Ich kann mich nicht erinnern ihn je was essen gesehen zu haben und für gewöhnlich kippt er nur Unmengen Kaffee runter. Mein Weltbild verschiebt sich immer mehr.
 

"Du kannst dich ruhig setzen." höre ich ihn sagen und leiste seiner Aufforderung wortlos Folge. Mann, seine Stimme kann total...sexy klingen. Hab ich das gerade echt gedacht?
 

Erst Kaiba und normal - jetzt Kaiba und sexy.

Was kommt als Nächstes? Nein, ich will es nicht wissen. Auf keinen Fall. Dieser neue Kaiba irritiert mich schon viel zu sehr. Ich will nicht auch noch darüber nachdenken. Mann, kann er nicht einfach so sein wie immer? Kalt, distanziert, arrogant? Leider ist er gerade gar nichts davon. Nicht einmal kalt! Verfluchter Kaiba. Trotzdem zittere ich. Irgendwie sind sogar meine Knie seltsam weich. Hinsetzen ist eine gute Idee.
 

Es dauert einen Moment bis er zu mir kommt. Seine Schritte sind merkwürdig unsicher und die unverschämte Selbstgefälligkeit, die er sonst ausstrahlt, ist gerade wie weggeblasen. Sogar sein unerschütterliches Selbstbewusstsein scheint ins Wanken geraten zu sein.

Die Maske bekommt also Risse.
 

Meinetwegen.
 

Ich schlucke.
 

Er gleitet neben mir auf den Stuhl und sagt mit heiserer, leicht belegter Stimme: "Seite 208." Ich schlage das Buch auf und versuche nicht daran zu denken, dass er mir gerade so nah ist. Näher als je zuvor. Wenn ich meine Position nur um ein paar Zentimeter verändere, dann berühre ich ihn. Ich habe ihn noch nie berührt. Ob er mich gerne berühren würde? Fuck, ich werde rot. Zum Glück sieht er mich nicht an.
 

Was wohl gerade in ihm vorgeht? Alles an ihm ist angespannt, das ist nichts neues, aber es wirkt heute noch extremer.
 

Meinetwegen.
 

Fuck, ich muss aufhören daran zu denken. Konzentrier dich auf Mathe, Joey.
 

Er fängt an in ruhigem, sachlichen Ton zu reden. Seine Augen fokussieren irgendeinen willkürlichen Punkt auf dem Buch. Er erläutert mir den Aufgabenaufbau und ich versuche ihm zu folgen.
 

"Sit at your masters feet - like the whimpering defeated Dog you are!"
 

Ja, daran muss ich denken. An den fiesen Kaiba, den Kaiba, der mich immer zum Hund erklärt, mich Töle schimpft und mich ständig niedermachen will.
 

"Hörst du mir überhaupt zu, Wheeler?" fragt er plötzlich. Seine Stimme klingt scharf, aber nicht gereizt, eher bissig. Als würde es ihm schwer fallen, mit mir zu reden. Hm. Ihm ist es bislang nie schwer gefallen, mich verbal zu attakieren. Er beherrscht das normalerweise sogar bis zur Perfektion. Wie eigentlich allen in seinem Leben. Nur jetzt nicht. Nicht mehr.
 

Mann, Tea hatte echt Recht. Gefühle verändern alles. Sogar Seto Kaiba.
 

"Wheeler?" Er presst das Wort hervor und ich drehe minimal den Kopf. "Ähm... ja." sage ich und er seufzt. Ich muss mich jetzt endlich konzentrieren, aber irgendwie verschwimmen gerade die Zahlen vor meinen Augen. Ich bin erleichtert als es an der Tür klopft und Roland mit den Getränken eintritt.
 

"Bitte, Sir." Der Assistent stellt ein Tablett neben uns auf den Tisch und schenkt mir ein Glas Limonade aus und Kaiba einen Cognac. Kaiba nickt und Roland macht eine leicht verbeugende Bewegung, verschwindet aber nicht. "Sir?" hebt der Assistent vorsichtig an. Kaiba hebt eine seiner perfekten Augenbrauen. "Einer ihrer Aktionäre ist am Telefon." sagt Roland nüchtern und Kaiba seufzt. Dieses Mal klingt es genervt. "Stellen sie mir den Anruf hierher durch." erwidert Kaiba und Roland nickt. Ich sehe Kaiba fragend an. "Diese unintelligenten Individuen..." stöhnt er und für den Bruchteil einer Sekunde trifft sein Blick meinen. "Versuch schon mal die Aufgabe zu lösen. Das Gespräch wird hoffentlich nicht lange dauern." Ich nicke und wende mich wieder dem Buch zu, während er sich erhebt und zum Telefon geht.
 

Ich stöhne auf. Dämliche Zahlen. Die Aufgabe werde ich nicht lösen können. Ich versuche es dennoch und höre Kaiba im Hintergrund sein Gespräch annehmen. Ich stelle die Formel so auf wie er es mir eben erklärt hat und er gibt am Telefon kurze, präzise Anweisungen. Sein Tonfall ist ungeduldig und plötzlich kommt mir der Gedanke, dass so sein Leben aussieht. Er ist ein Arbeitstier. Nach der Schule fährt er in seine Firma und muss sich dort mit Männern herum schlagen, die doppelt so alt sind wie er. Die seine Väter oder Großväter sein könnten. Jeden Tag auf´s Neue muss er sich mit so langweiligem Kram beschäftigen, den ich wahrscheinlich nicht einmal verstehen würde. Er ist nicht nur Schüler. Er ist auch Geschäftsmann. Und er ist noch nicht einmal 19 Jahre. Puh.
 

Sein Leben muss wirklich strange sein. Aber Kaiba ist auch strange. So was von strange.
 

Das Gespräch dauert länger als er wohl gedacht hat. Ich tippe schnell die Zahlen in den Taschenrechner und bekomme ein Ergebnis, dass einen recht soliden Eindruck macht. Als der Hörer auf die Gabel knallt, stöhnt er erneut auf. Unwillkürlich wende ich mich kurz um. Er massiert sich die Schläfen und ich schätze, seine Stimmung ist jetzt im Keller. Schnell blicke ich wieder auf meine Rechnung und er kommt zu mir. Er greift zu seinem Glas und nippt daran und aus irgendeinem Grund fragte ich plötzlich: "Ärger in der Firma?" Er ist zu angespannt, um überrascht zu sein. Ich rechne schon mit einer bissigen Bemerkung, aber stattdessen erwidert er nur: "Ärger ist übertrieben. Diese Ignoranten haben keinerlei logischen Verstand." Ich nicke nur, auch wenn ich nicht das Geringste verstehe. "Hast du ein Ergebnis?" fragt er und ich schiebe ihm den Block rüber. Seine Wangenknochen sind hervor getreten und ich mustere sein Gesicht. Er wirkt wirklich müde und normalerweise würde er nicht hier mit mir sitzen, sondern wäre in seinem Büro in der Kaiba Corporation.
 

"Die Formel ist korrekt." erklärt er und sein Tonfall ist wieder sachlich. "Aber du hast bei der Rechnung die Klammern nicht richtig beachtet."

"Oh... ähm..." Ich ziehe den Block wieder zu mir und tippe die Zahlen von neuem ein. Er nippt wieder an seinem Drink. Als ich ihm das neue Ergebnis präsentiere, nickt er. "Exakt." mehr sagt er nicht, aber für einen Moment habe ich den Eindruck, dass der Anflug eines Lächeln über sein Gesicht huscht und seltsamerweise bekomme ich in dem Augenblick ein ganz komisches Gefühl.
 

Ich erspähe schon einige Zeichen der Liebe...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2012-08-27T18:11:32+00:00 27.08.2012 20:11
*schmunzel* auf Joeys Seite scheint es ja nicht ganz so schlimm zu sein wie bei Kaiba, zumindest hat sich der Chaot wohl besser unter Kontrolle *grins* und sogar noch etwas Mitleid für Kaiba hat er übrig. Toll geschrieben!
Von:  Amnesias
2010-10-05T17:57:59+00:00 05.10.2010 19:57
"Erst Kaiba und normal - jetzt Kaiba und sexy."
Der beste Satz ever! *lach*
Ein sehr schönes Kapitel, ich liebe deinen Joey... Und das Verhalten der beiden. *kicher*


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