Zum Inhalt der Seite

Gegen Gottes Gebot

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

.Groll

Mit noch halb geschlossenen Augen saß Bakura am Frühstückstisch und versuchte, nicht mit dem Gesicht voran in seine Schüssel mit Cornflakes zu klatschen, gnadenlos den schadenfrohen Blicken seines Bruders ausgesetzt.

Der Plan war heute ursprünglich gewesen, auszuschlafen und Schule Schule sein zu lassen, aber da hatte er die Rechnung ohne seine Mutter gemacht, die ihn solange genervt hatte, bis er endlich aufgestanden war.

"Uhnn", gab er demonstrativ gequält von sich und sah seine Mutter Mitleid heischend mit geröteten Augen an. Sharon Yagizawa jedoch zeigte kein Mitleid. Sie überging das erbärmliche Erscheinungsbild ihres Sohnes dezent und plapperte stattdessen munter von ihren Orchideen, die frische Knospen gebildet hatten.

Bakura stöhnte leise. Das war doch nicht fair.

"Kommt davon", ertönte im nächsten Moment die Stimme seines kleinen Bruders. Bakura starrte ihn finster an.

"Noch so eine Bemerkung und du hast 'ne Ladung Kelloggsmatsche im Gesicht", brummte der Ältere und manschte demonstrativ in seinen Cornflakes herum, von denen er noch keinen Bissen angerührt hatte.

"Versuchs", erwiderte Ryou mit einem Grinsen. Er für seinen Teil hatte eine prima Laune.

Und Bakuras war gerade deswegen noch weiter in den Keller gerutscht. Mit finsterer Miene hob er einen Löffel an und zielte damit auf Ryou, welcher sich anschickte, in Deckung zu gehen, allerdings kam ihm seine Mutter zuvor, welche ihm mit der flachen Hand leicht auf den Hinterkopf schlug, von wegen, dass er der Ältere sei und sich gefälligst beherrschen solle.

"Und jetzt raus mit euch, sonst kommt ihr noch zu spät!"
 

Wenig später befanden sich die Brüder auf dem Weg zur Schule, welche gar nicht allzu weit von ihrem Wohnviertel entfernt war und irgendwann reichte es Bakura und er zischte: "Kannst du mir mal verraten, warum du so ekelhaft gute Laune hast?"

Ryou lächelte scheinheilig. "Och nichts, ich hatte nur vorhin eine echt tolle Idee."

Bakura zog misstrauisch die Augenbrauen in die Höhe. "Aha?"

"Ja. Und zwar, dass du mich mal mitnimmst, wenn du mal wieder abends weggehst, weil ich sonst Mama und Papa verraten werde, dass du dich dauernd irgendwo rumtreibst, während du eigentlich friedlich in deinem Bett liegen und schlafen solltest und dass dadurch deine Schulnoten leiden..."

Bakura klappte der Unterkiefer herunter und er sah seinen kleinen Bruder entgeistert an. Wann bitte hatte sich Ryou zu so einem berechnenden Früchtchen entwickelt?

"Vergiss es!", schnappte er, obgleich er wusste, dass Ryou ein ziemlich gutes Druckmittel hatte - sollte sein Vater davon Wind bekommen, dann würde der ihm das Taschengeld glatt ganz streichen, wenn es gut lief (gekürzt worden war es ja schon) und wenn es schlecht lief, würde er ihn wahrscheinlich so verprügeln, dass Bakura eine Woche lang nur mit Strohhalm seine Nahrung würde zu sich nehmen können.

Ryou lachte leise und tänzelte vor ihm her, ohne auf den Weg zu achten. "Du hast eigentlich keine Wahl, wenn du-"

Jäh wurde er unterbrochen, da er gegen ein Hindernis prallte, das Gleichgewicht verlor und schmerzhaft auf seinem Hintern landete. "Autsch..."

"Oh je, das tut mir leid, wirklich", ertönte auch schon kurz darauf eine warme Stimme und als Ryou aufblickte, bemerkte er, dass sie zu einem Jungen etwa in seinem Alter gehörte, welcher sich nun anschickte, ihm wieder auf die Beine zu helfen.

Da hatte er die Rechnung allerdings ohne Bakura gemacht - der war mit kurzen, schnellen Schritten bei den beiden und schubste den Fremden gnadenlos weg, während er Ryou selbst wieder auf die Beine zog.

"Kannst du nicht aufpassen, wo du hinrennst?", fauchte der Ältere der Brüder auch schon schlecht gelaunt, während er den Fremden mit Todesblicken durchbohrte.

Selbiger runzelte die Stirn und motzte mit derselben schlechten Laune zurück: "Reg dich mal wieder ab, das war ein Versehen, tut mir ja leid!"

Bakura schnappte schon nach Luft, um irgendetwas Hässliches zu erwidern, da spürte der die Hand seines kleinen Bruders auf dem Oberarm. "Kura, bitte, lass gut sein, ich lebe ja noch."

"Tse." Der Ältere verengte grantig die Augen und erwiderte nichts mehr, nahm sich aber vor, wenn dieser Kerl nur irgendeine kleine Dummheit tat, ihm den Kopf abzureißen.

Das mochte auf den ersten Blick wohl immens übertrieben wirken, aber man musste Folgendes bedenken: Bakura hatte nicht viel Schlaf abbekommen und ohnehin schon miese Laune und seine Laune war vorhin, als Ryou ihm seinen tollen Plan mitgeteilt hatte, noch mieser geworden.

Da war ihm jeder Vorwand Recht, um ein bisschen Dampf abzulassen und es lag auf der Hand, dass, wenn Ryou nicht gewesen wäre, er wegen dieser Lappalie ernsthaft eine Schlägerei vom Zaun gebrochen hätte.
 

"Meine Güte, ist der immer so?", murrte der Fremde, mit dem Ryou eilig ein paar Schritte voraus gegangen war (Sicher war sicher).

Ryou seufzte. "Es tut mir wirklich leid. Wenn Kura schlechte Laune hat, dann ist er unberechenbar."

Der Junge schüttelte den Kopf und meinte dann versöhnlich: "Scheint ja einen ausgeprägten Beschützerinstinkt dir gegenüber zu haben, was?"

Ryou kratzte sich verlegen am Oberarm, eine Antwort blieb ihm jedoch erspart, da der Andere hinzufügte: "Oh, tut mir leid, ich hab vergessen, mich vorzustellen - ich bin Malik, wir sind hierhergezogen, weil meine große Schwester die neue Kuratorin des Nationalmuseums ist."

Ein wenig Stolz schwang in seiner Stimme mit.

Malik also. Ryou war vom ersten Augenblick an das orientalische Erscheinungsbild des anderen Jungen aufgefallen, aber so recht zu fragen traute er sich dann doch nicht, er empfand es als aufdringlich.

"Ich bin Ägypter", meinte Malik augenzwinkernd, wie als habe er Ryous Frage von dessen Augen ablesen können.

Dieser erwidere leicht ertappt: "Entschuldige, ich wollte nicht starren..."

"Ach was, das kommt automatisch ... Verzeih mir aber die Frage, nur aus Neugier, du scheinst auch kein Japaner zu sein...?"

"Naja, zum Teil", erwiderte Ryou, "meine Mutter ist Britin, wir sind auch zweisprachig aufgewachsen..."

Malik nickte. Irgendetwas in der Richtung hatte er sich schon gedacht. Dann fiel ihm etwas ein und ein wenig verlegen sich an der Nasenspitze kratzend meinte er:

"Ähm, wir sind doch auf dem Weg zur Domino Highschool, oder? Nicht, dass ich jetzt in die völlig falsche Richtung renne, ich glaub, bevor wir zusammengestoßen sind, hab ich mich ein wenig verlaufen."

Ryou lächelte. "Keine Sorge, da müssen wir auch hin."

Maliks Gesicht hellte sich auf. "Na, da hab ich aber einen Dusel, dass ich mit dir zusammengerempelt bin, sonst wär' ich womöglich nie angekommen - kann es sein, dass ich gerade Schwachsinn rede?”, fügte der Ägypter leicht belustigt hinzu.

Ryou musste leise kichern. “Ach was, Unsinn...”
 

Es dauerte nicht lange, bis Malik und Ryou Freunde wurden. Ryou hatte ohnehin ein offenes Wesen und schloss jeden in sein Herz, der nett zu ihm war (was auch nicht immer von Vorteil war und Bakura sah die potentiellen Serienkiller und Vergewaltiger schon Schlange stehen), und Malik war froh darum, so schnell Anschluss gefunden zu haben.

Auch wenn er eigentlich selbstbewusst war, so hatte er sich doch so seine Gedanken gemacht. Sie waren viel umgezogen in der letzten Zeit und oft war er angeeckt, wegen seines orientalischen Aussehens und seines Akzentes und was sonst noch allem ausgeschlossen worden.

Soviel zum Rassismus der Moderne.

Bis Bakura den Ägypter einigermaßen akzeptiert hatte, waren schon ein paar Wochen vergangen. Er war noch nie besonders kontaktfreudig gewesen, allerdings hatte sich das radikal geändert, als Malik Ryou irgendwann einmal gegen zwei Schlägertypen verteidigt hatte.

Seitdem hatte Malik in Bakuras Augen so etwas wie eine offizielle Existenzberechtigung.

So wurde auch kurzerhand beschlossen, dass Malik mitkam, wenn Bakura sein erpresserisches Versprechen einlösen musste.

Vielleicht wurde es ja dann etwas erträglicher.
 

Da Ryous Mutter ihm wohl sonst aufs Dach gestiegen wäre, mussten sie sich etwas zur Tarnung einfallen lassen und so hatten sie auf einen doch relativ simplen Trick zurückgegriffen; Ryou behauptete einfach, mit Malik für die bevorstehende Lateinklausur lernen zu müssen und deshalb von Freitag auf Samstag bei ihm übernachten wollte und Sharon hatte dabei keinen Verdacht geschöpft, während Ryous Vater ohnehin nichts davon mitbekommen hatte, da an diesem Abend ein Spiel lief und er die wenigen Stunden davor und besonders währenddessen absolut nicht mehr ansprechbar war.
 

Als es an der Tür klingelte, hüpfte sein Herz ein bisschen höher. Das musste Malik sein, ohne Zweifel, und Ryou hoffte nervös, seine Mutter würde sich nicht irgendwie quer stellen. Dann fiel ihm ein, dass das eigentlich Schwachsinn war - was sollte seine Mutter schon für ein Problem mit Malik haben?

Selbiger lächelte ihn an, als er die Tür öffnete und hob die Hand zum Gruß. "Hey, können wir?"

Ehe Ryou antworten konnte, hatte sich seine Mutter an ihm vorbei gedrängt und musterte Malik intensiv, wie als wolle sie allein durch einen Blick ergründen, ob Malik ein anständiger Junge war.

"Hallo, freut mich einen Freund meines Sohnes kennenzulernen", sagte sie schließlich freundlich und Ryou nahm es als Zeichen dafür, dass Malik genehmigt war.

"Seid schön fleißig", murmelte Ryous Mutter mit einem Augenzwinkern und wandte sich dann ab, um sich in der Küche weiter um den Abwasch zu kümmern.
 

Als sie dann wenig später Seite an Seite den Weg zu dem Treffpunkt mit Bakura zurücklegten, meinte Ryou schließlich peinlich berührt: "Tut mir leid wegen meiner Mum, sie ist manchmal ein wenig ... Naja, sehr mütterlich..."

Malik lachte erheitert. "Das muss dir nicht peinlich sein. Meine Schwester ist genauso." Dabei knuffte er Ryou freundschaftlich gegen die Schulter und Ryou getraute sich nicht zu fragen, was mit Maliks Mutter war.

Malik verzog das Gesicht. "Frauen eben."

"Dann bin ich beruhigt, dass ich nicht der Einzige bin, der sich manchmal für seine Familie schämen muss..."

Schon bald waren sie in eine kleine Plauderei vertieft und so bemerkten sie beide den Schatten nicht, der sich ihnen unauffällig näherte.

"... und deshalb-"

"BOOOH!", drang plötzlich ein lauter Schrei an ihr Ohr, während jemand vor ihnen aus einer kleinen Gasse auf den Weg sprang und Malik und Ryou so dazu brachte, einen Satz zurück zu machen.
 

"Oh, Kura, du bist so ein Arsch!", empörte sich Malik schließlich, als er den Übeltäter erkannte und schlug Bakura unsanft gegen die Brust, der dreckig lachte.

"Mann, Leute, ihr hättet mal eure dummen Gesichter sehen sollen!"

Ryou, dessen Herz noch unglaublich schnell schlug, bedachte seinen Bruder noch mit einem vorwurfsvollen Blick, sagte jedoch nichts, Maliks Standpauke musste genügen.

Kurz glitt Bakuras Blick über Ryou, dann sah er Malik mit einer hochgezogenen Augenbraue an, der daraufhin erwiderte: "Ja, ich weiß doch, er konnte ja schlecht schlampig aus dem Haus gehen..."

Ryou sah vom einen zum anderen und verstand nur Bahnhof. "W-was meint ihr mit...?"

Kollektives Grinsen empfing ihn.

"Krümel, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die dich so, wie du aussiehst, in einen Club reinlassen", schnurrte Bakura und wuschelte seinem Bruder lachend durch die Haare.

Ryou schaute offenbar ziemlich unglücklich drein, denn Malik meinte freundlich: "Keine Sorge, ich hab noch ein paar Klamotten, die könnten dir passen, wir schauen gleich mal, ja?“

Ryou nickte unsicher, da ihm allerdings keine Wahl blieb, wie es schien, beließ er es dabei.
 

Wenig später stand der Jüngere der Brüder mit entgleisten Gesichtszügen vor Maliks Spiegelschrank. "Um Gottes Willen, so kann ich doch nie im Leben nach draußen gehen, ich sehe aus wie eine Schwuchtel."

Bakura und Malik tauschten dabei abermals einen Blick aus und Bakura wollte seinen kleinen Bruder schon eines Besseren belehren, doch Malik kam ihm zuvor. Die Hände in die Hüften gestemmt meinte er:

"Ryou, es ist wirklich erstaunlich - wie schaffst du es eigentlich, jetzt noch so unschuldig auszusehen, als könne dich kein Wässerchen trüben?"

Ryou zuckte hilflos mit den Schultern.

Noch konnte er sich nicht wirklich mit der Vorstellung anfreunden, als Junge bauchfrei herumzulaufen - das war etwas typisch Frauenhaftes - und auch der Kajal um seine Augen hatte irgendwie etwas Befremdliches.

Ryou fühlte sich unwohl. Er war sich sicher, dass ihn so jeder anstarren würde, und wenn es etwas gab, das er nicht leiden konnte, dann war es angestarrt zu werden. Da wurde er immer schrecklich nervös.

Aber er konnte jetzt keinen Rückzieher machen, immerhin war er es, der seinen Bruder erpresst hatte, wenn er das nicht durchzog, dann würde er monatelang zur Zielscheibe von dummen Sprüchen seitens Bakura werden.

Und das wollte er vermeiden, immerhin lag es ihm am Herzen, seinem Bruder wieder näher zu kommen und er glaubte, das zu schaffen, indem er einmal in dessen Welt eintauchte.
 

Irgendwie hoffte Ryou insgeheim, dass man sie nicht reinließ, weil sie alle noch minderjährig waren, aber die Hoffnung wurde jäh zerschlagen, als der eine Türsteher Bakura sogar mit Wohlwollen zunickte und sie dann hineinwinkte.
 

Ryou schaute nur hektisch in der Gegend umher und wünschte sich mindestens drei Augenpaare mehr.

Er war das erste Mal in einem Club und dementsprechend aufgeregt. Diese ganzen Eindrücke, die Musik mit dem dumpfen Bass, die vielen Lichter, die einen nach längerer Zeit richtig schwindelig machten, und der allgemeine Geräuschpegel.

Es irritierte ihn zwar etwas, dass sich fast nur Männer auf der Tanzfläche räkelten, aber da der Junge ohnehin wenig Interesse an weiblichen Bekanntschaften hatte, war ihm das eigentlich egal.

Die Musik war gut und riss mit und eine Weile beobachtete er die Menge auf der Tanzfläch.

Mit unverhohlenem Interesse beobachtete er, wie zwei junge Männer eng aneinander tanzten, sich gegenseitig herauszufordern schienen und dabei stets den Blickkontakt hielten. Wandte den Blick jedoch bald beschämt ab, als er bemerkte, wie sie sich aneinander rieben, an Stellen berührten, an denen man sich nicht in der Öffentlichkeit berühren sollte.

Langsam beschlich Ryou das Gefühl, dass Bakura sie hier allen Ernstes in eine Schwulenbar geschleppt hatte... Wenn er es so betrachtete, dann war er eigentlich ein ziemlicher Spätzünder und bei diesem Gedanken verzog er das Gesicht. Kein Wunder, dass die beiden ihn so hergerichtet hatten.

Im Grunde hatte er auch schon immer ein bisschen geahnt, dass Bakura irgendwie nicht ... so ganz normal war, um es einmal vorsichtig auszudrücken.

Die Mädchen sahen ihm zwar oft hinterher, aber soweit er sich erinnern konnte, hatte er bis heute nie auch nur eines von ihnen mit nachhause gebracht.

Ryou biss sich auf die Unterlippe. Irgendwie kam er sich plötzlich wie ein Vollidiot vor. Manchmal sah er den Wald vor lauter Bäumen nicht.
 

Bakura indes hatte momentan wenig für seine beiden Bremsklötze, Verzeihung, Begleiter übrig, seine Augen glitten suchend über die Menge - er hielt Ausschau nach seinen Leuten.

Zu seinem Leidwesen ließ sich auf den ersten Blick allerdings niemand ausmachen und so beschloss er, ein wenig frustriert, dass er eben doch mit Malik und Ryou herumhängen würde.

Zugegeben, Malik war keine schlechte Gesellschaft, wenn man es mal vom körperlichen Aspekt betrachtete, und für Ryou musste er dann wohl oder übel Beschützer spielen, da er schon ahnte, dass dieser von den meisten hier als Frischfleisch angesehen würde.

So gesehen war es vielleicht doch besser. Himmel, worauf hatte er sich da nur eingelassen? So lotste er seine Begleiter zu einem der Tische, die abseits der Tanzfläche standen.

"Was wollt ihr trinken?"

"Wie bitte?", fragte Malik nach und hielt sich eine Hand ans Ohr, um zu symbolisieren, dass er ihn in dem Lärm nicht verstanden hatte.

"Was ihr trinken wollt?!", rief Bakura etwas lauter zurück. "Und Krümel, ich sags dir gleich, du kriegst keinen Alkohol! Also?"

"Also, ich denke, ich nehm 'ne Cola", entschied Malik schlicht, während Ryou einen Schmollmund zog.

"Du tust gerade so, als würd ich gar nichts vertragen", beschwerte er sich und Bakura fauchte gereizt: "Ich muss dich ja nicht an letztes Sylvester und die zwei Gläser Sekt erinnern!"

"Na, schön, dann nehm ich ein Ginger Ale", gab sich der Jüngere geschlagen und stützte dann das Kinn in die Handfläche, um die Tanzenden zu beobachten, während Bakura sich zur Theke entfernte, um die Getränke zu holen.

Tanzen würde er auch gern, allerdings hatte er ein wenig Hemmungen das zu machen, wenn er nicht alleine in seinem Zimmer war, sondern dutzende Leute um ihn herumstanden.

"Du, Ryou, ich geh mal eben pissen, bin gleich wieder da", sagte Malik, als wäre ihm das plötzlich eingefallen, und erhob sich, um kurz darauf in der Menge zu verschwinden.

Ryou nickte und blieb für eine kurze Weile allein zurück.
 

So saß er ein paar Minuten herum, bis ihn plötzlich eine Hand auf seiner Schulter, gefolgt von einem "Hey, Kura", zusammenzucken und herumwirbeln ließ.

"Oh, sorry, du bists ja gar nicht ..."

"Du ... bist Otogi, richtig?", entgegnete Ryou etwas unsicher. Es kam häufiger vor, dass man ihn und Bakura auf den ersten Blick verwechselte.

"Ja, genau der - Und du musst dann Kuras Bruder sein - Ryou, wenn mich nicht alles täuscht?"

"Wie bitte?"

"Du bist sicher Ryou!", sagte Otogi noch einmal etwas lauter und ließ sich dann ebenfalls an den Tisch plumpsen.

"Ich geh mal davon aus, dass es dich nicht stört, wenn ich hier auf ihn warte, oder?"

Ryou zuckte mit den Schultern. "Warum sollte es?", entgegnete er daraufhin freundlich, "er holt gerade Getränke ..."

"Eine Schande, dass Kura kaum von dir redet, du bist echt süß."

"E-eh...?"

"Ja, Alter, wenn ich das sage, muss es stimmen", entgegnete der Schwarzhaarige verschmitzt und zwinkerte, wobei er einen Schluck von seinem Bier nahm, das er mit sich herumgetragen hatte.

"Lust, nachher mit auf die Tanzfläche zu kommen?"

"Oh, ich-"

"Otogi, hör auf Ryou anzuflirten und sag mir lieber, wo du die ganze Zeit gesteckt hast, du Penner", wurde das Gespräch von Bakura unterbrochen, welcher die Getränke auf dem Tisch abstellte und dann seinem Freund einen unsanften Knuff gegen die Schulter verpasste.

"Ich war die ganze Zeit da, ich hab versucht, dich aufm Handy zu erreichen, aber wenn du das Ding aus hast, kann ich ja wohl nichts dafür."

"Jaja - wo ist Malik eigentlich abgeblieben?", erkundigte Bakura sich dann kurz darauf bei Ryou.

"Auf'm Klo."

"Ich warte bis er wieder kommt, dann geh ich mal ein bisschen zu meinen Leuten..."

"Du musst nicht warten", erwiderte Ryou leicht niedergeschlagen. Irgendwie hatte er sich das anders vorgestellt. Er hätte sich gewünscht, dass Bakura ihn seinen Freunden vorstellte, aber jetzt hatte er vor, ihn hier zu parken.

"Na, dann ist ja gut", entgegnete Bakura achselzuckend, "ich komm bald wieder, bis nachher."

"Bis dann", murmelte Ryou und nippte ein bisschen an seinem Ginger Ale.

Na toll. Und jetzt? Wenn er nicht so schüchtern wäre, dann würde er jetzt auf die Tanzfläche und sich ein wenig amüsieren gehen, aber nada.
 

Malik ließ sich irgendwie auch nicht mehr blicken und Bakura war das schließlich zu doof geworden und er hatte sich verdünnisiert.

Toller Freund, musste man wirklich sagen. Ryou seufzte. Irgendwie hatte er sich den heutigen Abend ein wenig anders vorgestellt.

Ryou saß mindestens eine halbe Stunde rum, ehe es ihm zu blöd wurde, und er beschloss, einfach nachhause zu gehen. Und zwar ohne jemandem Bescheid zu sagen. Wenn sich Bakura sorgen sollte, sollte ihm das nur recht sein, auch wenn er nicht wirklich daran glaubte.

Wahrscheinlich konnte er auf dem Heimweg überfallen werden und keiner würde es merken. Gut, jetzt wurde er selbstmitleidig. Ryou leerte den letzten Rest seines Getränkes und stand dann auf. Hier hielt ihn ja nichts mehr. Bakura würde sich wohl nicht mehr blicken lassen und was mit Malik war, da hatte er gerade auch absolut keine Ahnung.
 

Ein wenig traurig trat er später nach draußen, wo ihm die kühle, frische Nachtluft entgegenschlug.

Ryou atmete einmal tief ein- und aus. Wann hatten sie eigentlich begonnen, sich so zu entfremden ...?
 

"Kura, lass sie, du tust ihr weh!", empörte sich ein kleiner Lockenkopf mit weinerlichem, hellen Stimmchen und Angesprochener streckte ihm die Zunge raus, während er das Kätzchen fester an sich drückte.

"Na und, ich will sie auch mal halten, du hattest sie schon die ganze Zeit!"

"Aber, Kuraaa ..."

Die Katze fauchte plötzlich und begann um sich zu kratzen und ein normaler Mensch hätte das Tier jetzt wohl erschrocken losgelassen, um nicht verletzt zu werden. Der achtjährige Bakura allerdings nahm die Herausforderung an und verstärkte den Griff um die Katze nur.

"Du blödes Vieh, warum bleibst du bei Ryou und bei mir nicht - AU!", schrie er plötzlich, da die Katze ihm einen wütenden Hieb mitten ins Gesicht verpasst hatte, und ließ sie nun doch fallen. Er presste sich sofort die Hände vors Gesicht.

"Mistvieh!"

"Kura ...", jammerte Ryou und schlich zu seinem Bruder, "das hat sie nur gemacht, weil sie wegwollte, das hat sie nicht gemacht, weil sie böse ist ... tuts sehr weh?"

"Lass mich", murmelte der Ältere und drehte sich weg. Ryou konnte eine Träne im Augenwinkel seines großen Bruders schimmern sehen.

"Jetzt zeig doch mal", sagte der Kleinere flehend und zog Bakura die Hand vorm Gesicht weg.

Die Katzenkralle hatte eine schöne Kratzspur quer über die Wange hinterlassen.

Bakura schmollte. "Bist du jetzt zufrieden?"

Ryou sah Bakura mit großen Kulleraugen an, in welchen immer noch Tränen schimmerten. "Du wirst es doch nicht Papa sagen, oder?"

Wenn er das tat, dann würden seine Eltern Flöckchen bestimmt weggeben und das würde Ryou sicherlich das Herz brechen.

Bakura brummte, dann sah er weg und murmelte ein "Nein".

Dagegen konnte er einfach nichts machen. Das war Ryous angeborener Charme, sein Bruder brachte ihn immer wieder dazu, weich zu werden.

Ryous Mine hellte sich auf und er warf sich Bakura an den Hals. "Danke! Du bist der beste Bruder, den es gibt!"

Dann gab er ihm ein Küsschen auf die Wange. Bakura drückte ihn angeekelt weg. "Du bist doof, so was machen doch nur Mädchen!"
 

Ryou kicherte leise bei dem Gedanken an das Geplänkel von damals, wurde doch dann schnell wieder ernst.

Flöckchen war eine Woche später ausgebüchst, über die Straße gerannt und prompt von einem Auto platt gefahren worden.

Ryou, der das damals hilflos hatte mit ansehen müssen, hatte sich von diesem Schock lange nicht erholt.

Er hatte geschrien und geweint, bis seine Kehle heiser war und selbst dann hatte er nicht aufgehört, das ging so lange, bis er fast erstickte.

Erst als sein Bruder zu ihm ins Bett gekrochen war, ihn in den Arm genommen und ihm immer wieder über den Kopf und den Rücken gestreichelt hatte, hatte er sich langsam beruhigt. Und ab da hatte er wochenlang regelrecht an Bakura geklammert.

Seine Mutter fand das sehr süß und auch, wenn sie die beiden irgendwo mithatte, dann waren erst einmal alle anwesenden Personen dem Charme der beiden Kinder verfallen.

Auch wenn Bakura immer ein Wildfang gewesen war, seltsamerweise war er immer viel umgänglicher gewesen, wenn Ryou in der Nähe war.

Ryou hegte so die leise Vermutung, dass seine Mutter sie deshalb immer gemeinsam zu allen möglichen Terminen geschleift hatte.

Früher waren sie wirklich ein Herz und eine Seele gewesen.

Und jetzt ...?
 

"Hey, sorry, hast du mal Feuer?"

Ryou hob den Kopf. Er kannte den jungen Mann nicht, der ihn soeben angesprochen hatte. "Nein, tut mir leid, ich bin Nichtraucher ..."

"Hm, Mist", erwiderte dieser. "Naja, trotzdem danke ... Was machst du eigentlich so ganz allein hier draußen?"

Ryou blickte sich um. Ohne es zu merken war er ein bisschen gelaufen, nicht sonderlich weit weg vom Club, aber die Geräusche waren nicht mehr zu hören.

"Ich ... wollte frische Luft schnappen?"

Ryou fröstelte es plötzlich. Vielleicht sollte er doch besser wieder reingehen.

"Soso ... Weißt du nicht, dass es in dieser Gegend hier für welche wie dich gefährlich sein kann?"

"Welche wie mich? W-wie ... meinen Sie das?"

Der Mann grinste und strich sich eine Strähne seines blonden Haares aus dem Gesicht. Die Augen wurden von einer Sonnenbrille verdeckt. Auf einmal war der Mann Ryou unsympathisch. Er mochte keine Menschen, die etwas zu verbergen hatten.

"Naja, wer in diesem Viertel nicht auf der Jagd ist nach einem Leckerbissen wie dir, der nimmt dich eben als Opfer, um dich auszurauben. Du bist wirklich unvorsichtig."

"Ich sollte jetzt wieder reingehen", sagte Ryou kurz angebunden und drehte sich weg, allerdings versperrte der Mann ihm den Weg, indem er den Arm ausstreckte und sich an der Mauer abstützte, an der Ryou bist eben gestanden hatte.

Diesem wurde langsam unwohl.

"Aber vielleicht solltest du auch hier bei mir bleiben. Ich tu dir doch nichts, ich kann dich vor diesen Verbrechern beschützen."

"Ich brauche keinen Schutz, danke."

Plötzlich spürte Ryou eine Hand, die seine Wangen zusammenquetschte und sein Kinn schmerzhaft in eine bestimmte Richtung drehte.

"Gut, dann drück ich mich jetzt deutlicher aus. Ich hab 'ne Scheiß-Woche hinter mir; meine Freundin hat mich verlassen, mein Chef droht, mich rauszuwerfen und mir wurde mein Motorrad geklaut. Außerdem sitzt mir mein Vermieter im Nacken, weil ich meine Miete nicht zahlen kann. Da kann man mir doch mal ein wenig Entspannung gönnen, huh? ... Du hast einen sehr schönen Mund ...", fügte der Mann hinzu und grinste lüstern. Solche Münder waren nicht zum Küssen da, solche Münder konnten von Natur aus außergewöhnlich gut blasen.

"Komm, lutsch mir den Schwanz, mehr will ich gar nicht, ich stock auch dein Taschengeld ein kleines bisschen auf, wenn du willst ..."

Ryou ekelte es und fieberhaft dachte er nach, wie er dieser schrecklichen Situation entkommen könnte.
 

Allerdings wurde ihm diese Entscheidung abgenommen, als er im nächsten Moment die eisige Stimme seines Bruders hörte,

"Lass ihn in Ruhe, Keith, sonst reiß ich dir so dermaßen den Arsch auf, dass du in Zukunft eine Windel brauchst."

Ruhig, drohend, mit dieser unterschwelligen Note, dass es jetzt höchste Zeit war, sich aus dem Staub zu machen, da sonst ein Unglück geschah.

Ryou sah schon irgendwelche Horrorszenarien vor sich von sich prügelnden Männern, fließendem Blut und gebrochenen Knochen, aber nichts dergleichen geschah.

Keith, wie sein Bruder den Mann genannt hatte, schenkte diesem nur einen abgrundtiefen Blick und knurrte ein leises "Wir sehen uns" und damit trollte er sich.

Ryou schenkte Bakura ein unsicheres, dankbares Lächeln, dessen Miene allerdings blieb kalt.

"Ich weiß genau, warum ich dich nie wohin mitnehmen wollte", sagte er kühl, "weil du solche Deppen einfach anziehst."

Ryou war verletzt. "Du hast mich doch einfach da drinnen sitzen lassen."

Bakura wirbelte herum und fauchte erbost, "Ach, bin ICH jetzt schuld, dass du fast vergewaltigt worden wärst?"

Ryou zuckte zusammen. "N-natürlich nicht. Es tut mir leid..."

Bakura schnaubte. "Vergiss es. Ich bring euch sofort nachhause, Malik hat sich nämlich so abfüllen lassen, dass er kaum einen geraden Schritt mehr machen kann."
 

Ryou fühlte sich so klein mit Hut, als er wenig später hinter Malik und Bakura her trottete, wobei letzterer alle Hände voll damit zu tun hatte, Malik in die richtige Richtung zu bugsieren, da der es wirklich in kürzester Zeit geschafft hatte, sich sternhagelvoll laufen zu lassen.

"Das ist 'n neuer Rekord", murmelte Bakura finster und Ryou schwieg sich aus. Er war geknickt. Nicht nur dass der Abend absolut beschissen verlaufen war, jetzt war sein Bruder auch noch wütend auf ihn und eigentlich war das so das komplette Gegenteil von dem, was er geplant hatte.
 

Kurz darauf half Ryou Bakura, Malik in die Straßenbahn zu bugsieren, welcher gerade von einem Lachanfall geschüttelt wurde. Diese blinkenden Lichter waren aber auch zu komisch. In der Bahn ließ er sich wie ein Schluck Wasser auf die Sitze fallen und kippte mit dem Kopf auf Bakuras Schulter, der das genervt zur Kenntnis nahm.

Ryou setzte sich den beiden gegenüber und kauerte sich unbewusst zusammen.

Er warf immer mal wieder einen scheuen Blick zu Bakura hin, aber der schien es irgendwie zu vermeiden, ihn anzusehen.

Übertrieb er es nicht ein bisschen? Gut, Ryou hätte vielleicht nicht einfach gehen sollen, aber dass Bakura gleich so ausflippen würde, nur weil er mal einen Fehler gemacht hatte, hatte er sich beim besten Willen nicht vorstellen können. Und so gesehen hatte Ryou eigentlich keinen Fehler gemacht, Bakura war es gewesen, der ihn alleine gelassen hatte, dachte er ein wenig trotzig.
 

Was Ryou nicht ahnte, war, dass es etwas ganz Anderes war, das Bakura aufregte. Gut, natürlich war er auch wütend, dass der heutige Abend schon um kurz nach Mitternacht vorbei war, das war doch keine Uhrzeit, da legte er noch nicht mal richtig los. Oder dass Malik sich so hatte volllaufen lassen, dass er nur beten konnte, dessen Mageninhalt würde sich nicht irgendwann auf seine Kleidung entleeren.

Es hatte ihn in erster Linie wütend gemacht, dass dieser Bandit Keith es so kackendreist gewagt hatte, sich an Ryou ranzumachen und dass er selbst erst so spät bemerkt hatte, dass sein kleiner Bruder nicht mehr da war, wo er ihn zurückgelassen hatte. Er hätte besser aufpassen müssen.

Gut, er kannte Keith, in der Szene kannte eh fast jeder jeden, und er glaubte nicht daran, dass dieser Ryou wirklich vergewaltigt hätte, aber er hatte ihn angefasst und das war schon zu viel.

Immerhin konnte doch jeder sehen, dass Ryou mit ihm verwandt war und Bakura selbst hatte einen gewissen Ruf, sodass die meisten es nicht unbedingt darauf anlegten, ihn wütend zu machen.

Außerdem sollte grundsätzlich niemand Ryou anfassen. Sein Gesichtsausdruck wurde kurz finster.

Es war nur logisch, dass der kleine Spätzünder auch irgendwann einmal seine Sexualität entdecken würde, aber wenn es nach Bakura ging, dann musste das noch nicht in den nächsten paar Jahren sein.

Die Vorstellung, dass jemand mit Ryou einfach so rummachte behagte ihm nicht.

Ryou war immer sein Gegenpol gewesen, sozusagen seine gute Seite und es passte einfach nicht ins Konzept, dass der dann womöglich genauso anfing, wie er selber.

Damals war es bei ihm auch erst ein harmloser Flirt gewesen und ehe er es sich versah, hatte er Blut geleckt und war damit immer weiter abgerutscht. Und das was er erlebt hatte, war schon eine Leistung für einen 18-jährigen.

Nein, Ryou sollte lieber fein daheim bleiben und sich um seine Schule kümmern. Immerhin war Ryou ein anständiger Junge, aus dem noch was werden konnte. Bei sich selbst machte Bakura sich keine Hoffnungen mehr, wozu auch?

Er genoss das Leben lieber auf seine Art.
 

"Hasst du mich jetzt?", fragte Ryou, als sie später bei Malik zuhause waren und sie selbigen auf seinem Bett geparkt hatten, wo er dann sofort in einen komatösen Tiefschlaf gefallen war.

Bakura zog eine Augenbraue hoch. "Man kann auch blöde Fragen stellen. Ich meine, du hast mir den Abend versaut, ich durfte Babysitter für zwei Kleinkinder spielen, aber sonst ist alles in Ordnung!"

Bakuras Stimme triefte vor Sarkasmus und Ryou sank noch mal in sich zusammen. Eigentlich sollte er Bakura sagen, was in ihm vorging, aber er traute sich schlicht nicht und außerdem glaubte er, dass jetzt ohnehin nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas war.

Nicht, wenn Bakura so dermaßen angepisst war.

"Ich wollte dir den Abend nicht versauen", murmelte Ryou kleinlaut.

"Lass stecken, Krümel", entgegnete der Ältere unwirsch, "ich glaub, ich mach mich selber nochmal auf den Weg, ohne diesen Zirkus, das hätte ich von Anfang an machen sollen."

Ryou nickte. "Is' gut. Viel Spaß."

Bakura schenkte seinem Bruder noch ein knappes Kopfnicken, kurz darauf war er aus dem Raum verschwunden.

Ryou warf einen Blick zu Malik hin. Na, mit dem war heute nichts mehr anzufangen. Er seufzte. Ein wenig müde war er ja schon, also packte er sich seine Sachen, um sich zu waschen und sich umzuziehen.

Erst als die Kleider abgelegt hatte, bemerkte er, wie sehr die eigentlich nach Rauch und Kneipensiff stanken, obgleich er weder getrunken, noch geraucht hatte. Er verzog kurz das Gesicht und beschloss, dass das erste, was er morgen tat, wenn er nachhause kam, ein Bad zu nehmen, um diesen Geruch loszuwerden.
 

"Hey, Yagizawa, wo hast du denn deinen niedlichen Bruder gelassen?", begrüßte ihn eine feixende Stimme, als er wieder zurückkam.

"Hey, Otogi, wieso hältst du nicht deine dumme Fresse?", gab er brummend zurück, während er sich eine Kippe ansteckte, um gemeinsam mit seinem Kumpel eine zu rauchen.

"Was is' dir denn über die Leber gelaufen, Alter?"

"Keine Ahnung. Ein ganzer Wanderzirkus an Kleinkindern, die nicht auf sich selbst aufpassen können."

"Also, ich pass das nächste Mal gerne auf ihn auf, wenn du also..."

"Nein! Hörst du jetzt endlich mal auf, dauernd diese elenden Andeutungen in Richtung Ryou zu machen? Den kriegst du nicht ins Bett, solange ich lebe, und basta!"

Otogi grinste. "Gut, dann muss ich dich wohl umbringen."



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2012-07-23T19:10:07+00:00 23.07.2012 21:10
Hi^^

tolles Kapitel.

hi hi, Ryou hat den Mund zu voll genommen und traut sich nicht einen
Rückzieher zu machen. Ich fands auch witzig wie Bakura die Kinder und
Bremsklötze nennt, aber sich in echt doch Gedanken um sie macht.

Der Einschub mit der Katze hat mir auch gefallen, *lach* eine Katze die
Bakura beim Ergeiz packt *kratz* .. schön dass er Ryou nicht weg gestoßen
hat, als die Katze überfahren wurde.

Und Otiogi ist auch schon in dem Kapitel eingeworfen worden, gute Planung!

CuCu
Jyorie
Von:  NaruKura
2012-01-18T12:03:15+00:00 18.01.2012 13:03
Sehr geiles erstes Kapitel, man konnte die dunkle, grollende Aura um Kura beinahe sehen xDD Und auch das Malik sich hat voll laufen lassen, oder besser abgefült wurde, passte einfach zu gut.
Man hat zwar echt Mitleid mit Ryou, der ja keine Ahnung hat, was so alles in seinem Bruder vorgeht, aber irgendwie hat man es dann doch wieder nicht ... xD
Auf jeden Fall sehr gut geschrieben, spannend und teils wirklich lustig.
Ma schauen was in Kap 2 passiert x3

lg NaruKura
Von:  SakuraxChazz
2011-05-30T18:39:41+00:00 30.05.2011 20:39
Der letzte Kommentar ist ja wohl mit der geilste xDDD
Aber schon schön wie Bakura sich um seinen kleinen Bruder kümmert^^
Echt niedlich. Ich mag die beiden.. Und das Malik sich gleich volllaufen lassen musste -.- Das wäre auch geschickter gegangen.. Jetzt echt...
So geht das einfach nihcht Leute...
Und wie schön, das Ryou die Kurve noch gekriegt hat durch Bakura.. Ich glaube nämlich nicht unbedingt, das Keith so klug gewesen wäre nicht weiter zugehen... Der Kerl ist mir mehr als Suspekt.. Die anderen freunde eigentlich auch, aber Keith im Moment mit am meisten^^
Na dann bin ich jetzt auch meinen schuldigen Kommi losgeworden^^
Ich bin mal gespannt was so als nächstes auf sie zukommt^^

LG Saku^^
Von:  Moonprincess
2011-05-27T10:49:27+00:00 27.05.2011 12:49
Ryou ist wirklich ein Früchtchen! Und das gefällt mir. Kura braucht einfach ein wenig Gegenwind und es ist gut, daß Ryou den macht, auch wenn der ja keine bösen Absichten hat, sondern sich nur seinem Bruder wieder annähern will. Aber schön blöd, dann im Club von Freund und Bruder gleichermaßen sitzengelassen zu werden.
Die Charaktere handeln schlüssig und IC, besonders Bandit Keith konnte ich direkt in meinem Kopf mit der deutschen Stimme hören. Kuras Gedankengänge sind spannend und deuten bereits, ohne zu übertreiben, das, was wohl folgen wird, an, selbst wenn Kura es selbst noch nicht bewußt weiß.
Die Vergangenheit der Brüder als kleine Kinder ist einfach nur süß (aber die arme Katze...) und zeigt, daß Kura bereits seit langem sehr an seinem kleinen Bruder hängt und ihn immer beschützen will, was für das Kommende einen guten Hintergrund bildet.

>Er verzog kurz das Gesicht und beschloss, dass das erste, was er morgen tat, wenn er nachhause kam, ein Bad zu nehmen, um diesen Geruch loszuwerden. <

Da fehlt ein „sein würde“ nach dem „nehmen“, sonst ist der Satz unvollständig.

Das Kapitel ist angenehm zu lesen, ich konnte mich wunderbar ein- und dann mitfühlen. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Hoffentlich ohne Morde.
Von:  Nightmaker
2011-04-28T20:05:29+00:00 28.04.2011 22:05
Da denkt man es gibt fast keine guten Tendershipping FFs auf Animexx und dann entdecke ich DAS hier!
Nee ernsthaft, diese FF ist unglaublich gut geworden.
Ich liebe es wie du Ryou und Bakura darstellst. Sie wirken auch vollkommen 'in character'!
Und der Spitzname "Krümel", der ist einfach genial, ich liebe ihn! Er passt perfekt zu dem schüchternen kleinen Ryou.

Ich fands auch richtig toll das Bakura im Club nicht bei Ryou war... Ja hört sich jetzt vllt doof an aber es passt einfach total zu seinem Charakter. Brüder benehmen sich halt auch so. Das auch so ein Punkt den ich ganz toll finde, sie benehmen sich wirklich wie Geschwister! Ich bin schon total gespannt wie die Zwei dann ihrer Gefühle für einander entdecken, also das es mehr als nur geschwisterliche Liebe ist!

Bitte, bitte, schreib schnell weiter! Ich bin so ein Sucker für ne gute Tender ff und es gibt einfach viel zuwenig davon!
Also bitte lass deine magischen Hände über deine Tastatur gleiten und beschere und noch so ein geniales Kapitel, dieser zuckersüßen und vielversprechenden Fanfiction!

So, das wird jetzt erstmal gefavt, getwittert, empfohlen, als Yual vorgeschlagen, in Liste der Lieblingautoren in meinem Steckbrief aufgenommen und dann noch bei meinem Douji empfohlen, wenn ich ne neue Seite hochlade. =)

liebe grüße,
Nighty
Von: abgemeldet
2011-01-30T14:56:30+00:00 30.01.2011 15:56
Ich kann Kura bestens verstehen...jüngere Geschwister können eine wahre Pest sein, wenn sie unbedingt irgendwohin mitwollen ^^"
Ryou schätze ich nicht so ein, dass er im Falle einer Abfuhr von Seiten Kuras diesem einfach heimlich gefolgt wäre, aber wenn dem so wäre, wäre das für Kura garantiert auch ein Entscheidungsfaktor gewesen.
Aber ihn gleich in eine Schwulenbar mitzunehmen, find ich schon...krass oO
Ich mein, Kura scheint sich durchaus darüber im Klaren gewesen zu sein, was das für Ryou bedeuten könnte/würde - da hätte er ihn ja auch erst mal in einen 'normalen' Club mitnehmen können, auch wenn ihm das dann vielleicht gegen den Strich gegangen wär xD" Andererseits find ich seine Reaktion auch wieder verständlich xD
Und jetzt hör ich damit am besten auf, bevor bei mir das 'ältere-Geschwister-Syndrom' ausbricht *hust*

Alles in allem wieder ein gelungenes Kapi, das Lust auf mehr macht ^__^
Grüßle,
Puffie~
Von:  Mimmy-chan
2011-01-20T20:58:32+00:00 20.01.2011 21:58
Niedlich wie Kura Ryou immer zu beschüzt.
Zum Beispiel die Szene mit der Katze war wirklich herzzerreisend. Kriecht er doch extra in Ryoous Bett, damit es dem Kleinen wieder besser geht *kyaaaaaaaaaaa*
oder auch die Sache mit Keth *kihi* super klasse!!!
Und nicht zu vergessen das Szenario mit Otogie, der ein Auge auf Ryou geworfen zu haben scheint.

Nach Kura soll Ryou seine Sexuallität noch nicht finden? o(*///*)o -> Zuckerschock. Das ist doch zu niedlich!!! Aber ... was wäre dann mit ihm (Kura) als Partner? *GG* mich würde ja interessieren, ob das okay wäre *hihihihi* ... Obwohl ... bestimmt glaubt er nicht gut genug für Ryou zu sein, weil der ja ein 'ordentlicher' Junge ist *grrr* das wäre schlecht, aber bestimmt beeinflussbar. *hihi*
... Sry ich spinne nur gerade herum. ...

Schön das Malik dazu gekommen ist. Hätte zwar erwartet, dass er Gefühle für Ryou entwickelt, aber wir werden ja sehen wie sich das Ganze noch fortsetzen wird *hihi*
Musste er sich wirklich gleich so voll laufen lassen? Also echt! Anscheined hat er auch keien Ahnung von Clubs.

Übrigens .. ein Schwulenclub? .. krass. Ich hätte nicht gedacht, dass Kura Ryou seine Neigung für Männer derart offenbart. Naja, er ist ja auch kein Mensch, der sich für so etwas schämen würde *hehe*

Hab ein wenig Angst vor dem, was noch kommt, aber ich freue mich schon wahrnsinnig auf das nächste Kapitel *gg*

chuchu mimmy-chan
Von:  RyouAngel
2011-01-20T12:29:57+00:00 20.01.2011 13:29
Das Kapitel war toll XD
Ich fand das wirklich sehr gut, wieder so richtig zum reinfühlen. Ryou tut mir leid, aber es ist halt schwer wenn Geschwister sich so voneinander entfremden, aber das heißt ja nichts, man kann sich dann immernoch super verstehen XD

Aber jetzt kann ich verstehen warum Kura Ryou nicht mitnehmen wollte, er muss ja permanent Angst haben das jemand seinen 'Krümel' (ich liebe diesen Spitznamen einfach) anspringt.

Insgesammt war dies auch wieder wunderbar geschrieben und auch die Rückblend war sehr schön. (musste nur lachen, da die Katze meiner Oma auch so heißt, aber ein wirkliches Biest ist XD)

Also bis zum nächsten Kapitel^^
RyouAngel
Von:  Mini-Malik
2011-01-19T20:36:22+00:00 19.01.2011 21:36
Also erst einmal, ich find das irgendwie sehr niedlich, das Kura seinen Bruder immer "Krümel" nennt. Das zeigt irgendwie, das er doch nicht ein durch und durch böser Kerl ist.
Der Abend war gut beschrieben und ich kann mir gut vorstellen, das Kura seinen Bruder nicht bei haben wollte in einer Schwulenbar, wenn dieser aus Kuras Sicht noch nichtmal sexuelle Erfahrungen machen durfte.
Wie Malik es geschafft hatte sich vollsaufen zu lassen, hätte ich gern gelesen, aber gut, er ist ja nicht die Hauptperson
Auch hoffe ich, das die beiden Brüder sich doch irwann wieder näher kommen und kommen noch mehr solcher Rückblenden wie mit der Katze? Ich mag sowas, auch wenn diese Rückblende ja jetzt sehr traurig war. Armes Flöckchen
Njo, auf jeden Fall wieder ein schönes Kap


Zurück