Erotomanie

Bitte wählen Sie die...

HAH!

Wer von euch hätte damit gerechnet, dass jetzt plötzlich ein Teil 3 zustande kommt? Na?

Um ehrlich zu sein, ich hab selber nicht damit gerechnet "ö.ö

Vor allem, da das nächste Chikashi High-Kapitel eigentlich eher hätte fertig sein sollen...
 

Nun, mit Fortsetzungen ist es immer ne gefährliche Sache, ob man sie denn auch so gut wie Teil 1 hinbekommt. Von daher hoffe ich, ihr seid mit diesem Schwachsinn hier einigermaßen zufrieden/befriedigt.
 

Viel Spaß beim Lesen/Lachen,

-Snii
 

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Wenn Sie zwanghaft sind, wählen Sie immer wieder die 1.
 

Wenn Sie Co-Abhängig sind, fragen Sie jemanden, der die 2 für Sie wählt.
 

Wenn Sie Telefonsex wollen, wählen Sie die 6.
 

Wenn sie multiple Persönlichkeiten haben, wählen Sie die 3, 4, 5 und 7.
 

Wenn Sie unter paranoidem Wahn leiden, dann weiß ich, wer Sie sind und was Sie wollen. Bleiben sie solange in der Leitung, bis Ich den Anruf zurückverfolgt habe.
 

Wenn Sie schizophren sind, dann warten Sie bitte, bis eine leise Stimme Ihnen sagt, welche Nummer Sie wählen müssen.



Wenn Sie sich über Ruki beschweren wollen, wählen Sie bitte die 8.
 

Wenn Sie unter Vergesslichkeit leiden, wählen Sie die 9. Wenn Sie unter Vergesslichkeit leiden, wählen Sie die 9. Wenn Sie unter Vergesslichkeit leiden, wählen Sie die 9...
 

Wenn Sie despressiv sind, wählen sie eine beliebige Nummer. Niemand wird Ihnen zuhören.
 

Wenn Sie intelligent sind, legen Sie bitte auf.
 

~Montag, gegen Abend im Proberaum von alice nine.~
 

„Ich hab dich einfach nur drum gebeten, die Tür abzusperren, wenn du gehst, und was tust du??“

Ein wütender Vocal funkelte den immer kleiner werdenden Tiger vor sich böse an und wartete auf dessen Gegenargument.

Was ihm vermutlich, wie immer, ohnehin nichts bringen würde.

„Ich kann doch auch nichts dafür, ich bin so vergesslich…!“, versuchte Tora verzweifelt, sich zu verteidigen.
 

Saga beobachtete wie immer die Szene und schob sich nebenbei seine Brille zurecht.

„Und seit wann ist das so, Tora?“

Mit großen Augen sah der andere ihn an.

„Was?“

Das war jetzt aber nicht sein Ernst, oder?

„Na, dass du so vergesslich bist! War das schon immer so?“, hakte Saga nochmal nach und tippte ein wenig nervös auf dem Glastisch vor ihm herum. Er brauchte ne Tasse Kaffee. Möglichst schnell.

Heute war Montag, und das war wirklich kein Tag, an dem harte Kaliber wie Shou und Tora an ihm hängen sollten.

Denn jeden Montagabend hatte er, wortwörtlich, die Härtesten von allen auf seinem Sofa sitzen.
 

„Wann hab ich denn gesagt, dass ich vergesslich bin?“

Handfläche meets Stirn, Aloha!

Verzweifelt vergrub Shou sein Gesicht in den Händen, und seinem Therapeuten ging es diesbezüglich gerade auch nicht besser.

Wieso nochmal war diese hohle Birne Gitarrist bei Alice nine?

Hätten sie den nicht einfach zu GazettE stecken können?!

Sie hätten sich Uruha schnappen sollen, solange es the GazettE noch nicht gegeben hatte…
 

Plötzlich klingelte Saga´s Handy.

„Hier bei Saga, Rat auf Stacheldraht. Hallo?“
 

„Saga, altes Haus! Manabu hier. Hilf mir mal eben…“, plapperte es munter drauflos aus der Leitung,

„…wie krieg ich meine Haare so hin wie Reita´s?? Ich verzweifel hier echt schon, es will einfach nicht klappen!“

Für gewisse Personen gehörte diese Nummer wirklich gesperrt, allen voran Tratschtante Manabu.

„Versuchs mal mit Viagra im Shampoo. Baibai~“, sagte Saga und beendete das Telefongespräch genauso schnell, wie sein nervtötender Anrufer es begonnen hatte.

So machte man das ohne Umschweife, präzise und doch mit einer schnellen Antwort, damit auch keiner auf die Idee kam, er würde sich nicht um seine Patienten kümmern.
 

„Kinder, wir sehen uns morgen, verzieht euch… ich lass mir schon noch was einfallen, wegen Tora. Und Shou, wehe du versuchst noch einmal, Nao Nägel schlucken zu lassen! Ich bin der Letzte, der hier irgendwelche Krankenhausrechnungen zahlt!“

Mit diesen Worten setzte Saga die beiden vor die Tür.

Er atmete tief durch und ließ seinen Blick beinahe scheu durch den Raum schweifen.

Lieber auf Nummer sicher gehen, denn in diesem verrückten Haus wusste man nie, wann der ein oder andere J-Rocker aus irgendeinem Schrank gesprungen kam, sei es nun Keiyuu beim Verstecken spielen oder auch Reita und Ruki – nackt.

War ihm alles schon mal passiert.
 

„Saaaaga~“

Mit einem Schlag breitete sich ein freudiges Lächeln auf den Zügen des Bassisten aus.

Ja, es gab einen einzigen Menschen in diesem Haus, der es schaffte, seinen Namen zu rufen, ohne ihm damit gehörig auf die Nerven zu gehen!

Ein sichtbar gut gelaunter Hiroto lief in den Raum, schnurstracks auf Saga zu und umarmte diesen kräftig zur Begrüßung.

Grinsend strich Saga ihm durch die Haare. Hach, diese Niedlichkeit.

Kurzerhand drückte er dem Kleineren einen kurzen, aber bestimmten Kuss auf die Lippen.
 

Sofort bekam Hiroto leicht gerötete Wangen und versuchte, seine Verlegenheit mit einem Grinsen zu überspielen.

„Und, wie ist´s heut gelaufen?“

Saga schloss kurz die Augen. Wäre schöner gewesen, wenn er ihn nicht daran erinnert hätte…

„Bei Tora und Shou wird’s nur sehr, sehr langsam besser. Aber… der Tag ist ja noch nicht vorbei.“, sagte Saga und warf einen beinahe besorgten Blick auf die Uhr.

Es war schon 19:30 Uhr.

Bald würden die Ungeheuer hier aufkreuzen.

„Du solltest jetzt besser gehen, Kleiner!“
 

Verwirrt sah Hiroto zu ihm auf.

„Wieso? Was ist denn heut noch?“, fragte er neugierig. Eigentlich hatte er doch vorgehabt, zu warten, bis Saga sozusagen `Schichtende` hatte, und dann mit ihm ins Kino gehen oder so was in der Art.

Was man halt so machte, auf einem Date…

Der Kleine schluckte kurz nervös und wendete sich wieder seinem mittlerweile festen Freund zu, der nur den Kopf schüttelte.

„Ne Selbsthilfegruppe. Aber die könnten gefährlich für dich sein, also sieh lieber zu, dass du nach Hause kommst…“, sagte Saga und tätschelte dem anderen den Kopf, „Ich komm später nach, und dann unternehmen wir was. Worauf auch immer du Lust hast!“
 

Schon strahlte der Kleine wie ein Honigkuchenpferd, überwand sich dazu, Saga kurz von sich aus zu küssen und verschwand mit hochrotem Kopf, aber glücklichem Gesichtsausdruck, so schnell wie er gekommen war aus dem Raum.
 

19:45.

Kaffee, jetzt sofort.

Langsam aber sicher wurde es hier immerhin ernst.
 

Nachdem er also eine Tasse der gegen Stress geheiligten Flüssigkeit genossen hatte, saß er vollkommen entspannt im Raum und lauschte dem gleichmäßigen Ticken der Uhr.

Tick. Tack. Tick. Tack. Tick.

Tack. Tick. Tack.

Tick. Tack….
 

BOOM.

Die Tür war mit einem gewaltigen Schwung aufgeflogen!

„Saaaaagaaaa~ Wir sind dahaaaaa~“

Pünktlich um 20:00.

Das schaffte auch keiner außer denen, weiß Gott warum.

Beinahe zeitgleich steckten Reita, Aoi, Kazuki, Byou, Takeru und, zu guter letzt, ein grimmiger Ruki die Köpfe zur Tür herein.

Der Wahnsinn konnte also beginnen!
 

„Euch auch nen wunderschönen guten Abend. Ab auf´s Sofa, meine Hübschen!“, begrüßte Saga seine Patienten und klopfte einladend neben sich auf das altbekannte getigerte Sofa.

Dieses hatte sich übrigens ein wenig vergrößert, denn auch in der PSCompany gab es ja nun einige neue Indie-Bands, und gerade für Selbsthilfegruppen war das Sofa vorher immer ein wenig zu klein gewesen.

Zweites daneben hingestellt, Tigerdecke drüber, Problem gelöst und an die Arbeit.

Ohne große Meckereien - außer Ruki und Byou, die sich gerade wegen irgendetwas wortwörtlich in den Haaren lagen - ließ sich die offizielle Selbsthilfegruppe für Sexsüchtige auf Saga´s Therapie-Sofa fallen.
 

Ein skeptischer Blick in die Runde.

Diese 6 waren es.

Beim Großteil der PSC waren die Sextriebe ohnehin recht stark ausgeprägt, aber bei ihnen war es am schlimmsten.

Und wenn Saga „schlimm“ sagte, dann meinte er das auch durchaus so.
 

„Ach halt´s Maul! Du bist doch eh nix weiter als ein billiger Verschnitt von mir!“, fauchte Ruki den Sänger von Screw an, mit dem er nun scheinbar schon seit einer ganzen Weile am Streiten war.

Byou verzog beleidigt das Gesicht. So was ließ er sicher nicht einfach auf sich sitzen!

„So billig wie du bin ich lange nicht, Flittchen!“

Das alles noch mit einem amüsierten Grinsen im überschminkten Gesicht, und schon hatte man einen Ruki auf 180.

Möge sich retten, wer kann.
 

„Achja?! Wer Reita abfüllt, nur damit er mit ihm schlafen kann, weil der dich im Suff mit mir verwechselt, hat hier überhaupt nichts von wegen `Flittchen` zu melden!“, giftete Ruki zurück.

Jetzt sprangen sie beide schon vom Sofa auf.

Oh, oh.

Aus reiner Vorsicht griff Saga bereits zu seiner Geheimwaffe, aber ob er die nach nicht einmal 5 Minuten wirklich schon brauchen würde?

Oder schafften die beiden Sänger es auch mal, ohne sich gegenseitig die Köpfe halb abzureißen?
 

„Der hätte mich auch ohne Alk genommen! So viel schlechter als du kann ich ja nicht sein, wenn er mich mit dir verwechselt!“
 

„Das werden wir ja gleich sehen!!“
 

Mit diesen Worten warf Ruki den anderen einfach rücklings aufs Sofa und drückte ihm stürmisch seine Lippen auf.

Was für ein `What-the-fuck-moment`!

Da wünschte man sich doch glatt, dies hier wäre irgendeine Comedy-Serie, und nicht die knallharte Realität.

Dann hätte Saga jetzt sogar gelacht und in das konservative Hintergrund-Geklatsche eingestimmt.

Aber, auch wenn das da wohl grade ein Kuss sein sollte, es sah immer noch viel mehr nach einem Kampf aus, wer denn nun der Bessere war.
 

BUMM.

Und schon war der Kampf beendet!

Fluchend rieben die beiden Streithähne sich die Köpfe.

Auch wenn dieses quietschende Ding nicht wirklich wehtat, so konnte Saga´s Hammer einen immer wieder aufs Neue erschrecken.
 

„Wie sieht es denn mit den Besserungen seit letzter Woche aus?“, fragte Saga in die Runde.

Seine Stimme nahm einen schneidenden Unterton an, der wohl aussagen sollte, dass er denjenigen, der sich nicht einmal ein kleines Stück gebessert hatte, sicherlich noch irgendwie bestrafen würde.

„Also. Aoi?“

Abwehrend hob der Schwarzhaarige die Hände und grinste, typisch wie immer, dämlich vor sich hin.

„Ich war brav. Hab die ganze letzte Woche mit niemandem geschlafen außer Uruha!“

Saga nickte anerkennend.

Das hatte Aoi bis jetzt erst einmal geschafft. Vielleicht konnte er ihn auch bald entlassen, immerhin war Uruha nun schon seit einer Weile raus.
 

„Ruki und Reita?“

Der blonde Bassist kratzte sich verlegen am Hinterkopf, während Ruki seinen Therapeuten ignorierte und stattdessen dem Sänger von Screw immer noch böse Blicke zuwarf.

„Also… äh… ich hatte 3 Male weniger Sex als die Woche davor! Is doch auch was, oder?“, sagte Reita und warf einen hilflosen Blick zu Ruki, der immerhin auch nicht viel besser war als er.

„Bei mir waren´s 5 Male weniger. Also sei gefälligst stolz auf mich, Saga!“, fauchte es und verschränkte beleidigt die Arme.
 

Nein, Ruki hatte nie etwas Besseres zu tun, als schlechte Laune zu verbreiten – es sei denn, er hatte Sex.
 

„Takeru?“
 

„Ich hab neben Yuji übernachtet, ohne ihn auch nur ein einziges Mal anzurühren!“, sagte der kleine Sänger stolz.
 

„Byou?“
 

„Naja… eigentlich gleich wie letzte Woche.“

Und er schämte sich nicht einmal?!
 

„Kazuki?“ – Oha, jetzt nahm Saga´s Stimme beinahe einen noch schärferen Ton an.

Abwehrend hob der Screw-Gitarrist die Hände und schüttelte den Kopf.

„Ich hab Keiyuu und Hiroto nicht angerührt, schwöre ich dir!“, beteuerte er.

Na bitte, ging doch.

Trotzdem ließ Saga es sich nicht nehmen, kurz auf Kazuki zu zugehen und dessen Kinn anzuheben, um ihm mit einem drohenden Blick direkt in die Augen zu sehen.

„Wer meinen Pon anfasst, wird kastriert. Das gilt für euch alle.“

Seine bedrohliche Stimme ließ den Rest der Anwesenden eingeschüchtert die Köpfe einziehen.

Tjaha.

Da seht ihr Anfänger mal, was einen echten Seme ausmacht.
 

„Also. Heute wird´s ein kleines Spielchen geben, damit ihr euch nicht allzu sehr langweilt. Uruha, du kannst reinkommen!“
 

Kaum hatte Saga nach dem Gitarristen gerufen, flog die Tür auch schon auf und er stolzierte mit seinem Outfit vom Silly God Disco PV, perfekt aufgestylt, herein.

Dass bei diesem Aufzug eigentlich nur noch eine Leuchtanzeige in Form eines Pfeils fehlte, auf der dick und fett „PORNO“ geschrieben stand, musste wohl nicht erwähnt werden.

Alle Sofa-Sitzer hatten auf der Stelle ihre Kinnlade am Boden kleben, während Saga damit beschäftigt war, eine CD in seinen guten alten CD-Player einzulegen.

Uruha stellte sich vor Saga´s Tafel, die er eigentlich fast immer nur im Sexualkundeunterricht brauchte, und verschränkte wartend die Arme.
 

„Okay, kann losgehen. Der Hübsche hier wird jetzt für euch strippen. Und wer von euch ihm am längsten widerstehen kann, hat gewo-

…Kazuki, du hast verloren.“
 

Wow.

Nicht mal 10 Sekunden hatte es gedauert, bis der den anderen Gitarristen gegen die Tafel gedrückt und wild abgeknutscht hatte.

Kazuki hatte definitiv noch einen weiten weg vor sich.

Eine glatte Viertelstunde dauerte es, um Kazuki mithilfe des Quietschehammers von seinem aktuellen Opfer zu trennen, wo Uruha doch noch nicht einmal angefangen hatte.

Beleidigt setzte Kazuki sich auf seinen Platz zurück und schmollte.

Wirklich zu schade, dass er nicht mal halb so putzig war, wie er aussah.
 

„Ähem… also nochmal. Und jetzt reiß dich gefälligst zusammen. Los!“
 

Mit Saga´s Startsignal ertönte `Sexy Bitch` aus dem CD-Player, damit das ganze auch ja richtig schöne Mainstream-Untermalung hatte.

Uruha begann, Stück für Stück seine Kleidung abzustreifen, aber alles so langsam, dass es den Zuschauern schon bald zum Verhängnis wurde.

Takeru versuchte angestrengt, irgendeinen unsichtbaren Punkt an der Wand zu fixieren.

Reita und Ruki wirkten cool, hatten aber schon beide sichtlich ihre Hände ins Sofa gekrallt.

Und Kazuki fing sowieso schon an zu sabbern, aber immerhin konnte er sich noch zurückhalten, sich nicht einfach auf den strippenden GazettE-Gitarristen zu stürzen.

Ein Fortschritt?
 

Doch kaum hatte Uruha sein Oberteil vollständig ausgezogen, gab es einen ersten Verlierer, und er fand sich schlagartig gegen die Wand gepinnt wieder.

„Aoi, du hast verloren~“, sagte Saga und zog ihm mit dem Hammer eins über die Rübe.

Verwundert hob er eine Augenbraue, als der Schwarzhaarige ihn einfach ignorierte und in seinem Tun fort fuhr.

Wow, da ist ja jemandem ganz schön der Kopf verdreht worden!
 

Nichtsdestotrotz zerrte Saga ihn schließlich am Ohr von Uruha weg, dessen Sinne wohl irgendwie nicht minder betäubt schienen.

Aber die beiden waren ohnehin schon fast so was wie ein Paar.

Tja, fast.

Wenn man einen Moment davon absah, dass sie auch am laufenden Band was mit anderen PSC-Musikern, teilweise sogar mit Musikern außerhalb ihres Labels, was am Laufen hatten.
 

„Brav wart ihr! Und zur Belohnung gibt’s nen Lolly~“, trällerte Saga gut gelaunt und verteilte Chupa Chups an alle anderen.

Für Kazuki musste er sich Bücken, denn der war vor Geilheit vom Sofa gefallen und machte irgendwie nicht so recht Anstalten, als würde er sofort aufstehen wollen.

„Uuuh, ein Lolly! Toll~“, freute sich Takeru über die Belohung.

Na, das passte ja wohl auch zu ihm.

„Oh Mann… kannst meinen auch haben, Kleiner…“, murrte Ruki und warf ihn dem Sänger von SuG einfach an den Kopf, was diesen aber überhaupt nicht störte, immerhin bekam er nun sogar zwei Lollys~

Und das fand er toll.
 

„Bin ich denn der einzige Uke hier?“, fragte er mit großen Augen in die Runde, während er an einem Chupa Chups mit Cola-Geschmack lutschte.

Von Ruki kam ein belustigtes Grinsen.

„Nee, aber die einzige Schlampe… Achja, so by the way. Du solltest dir mal neue Vorhänge kaufen, immerhin wohnen wir ein Haus neben dir und ich seh jeden Abend, wie du´s mit Kazuki treibst!“

Ein wenig eingeschnappt wegen des Kommentars bezüglich `Schlampe` verschränkte Takeru die Arme und funkelte Ruki böse an.

„Und du kauf dir mal ne neue Brille, dann hättest du gesehen, dass es gestern Reita war!“
 

Nun war Reita wieder voll bei der Sache.

„Boah, Takeru, das war´n Betriebsgeheimnis!“
 

„Von welchem Betrieb? Etwa deinem Hormonhaushalt, der immer mindestens 2 Anläufe braucht, um die Sache zum Stehen zu bringen?“, sagte Ruki und lachte hell auf.
 

„Und DU brauchst mir überhaupt nichts vorzuwerfen, immerhin gibt’s von dir und Uruha sogar ein Video in High Definition!“

Also, der Satz war für Reita jetzt aber nun wirklich nur noch da, um vom Thema abzulenken, oder?
 

„Hab ich mich denn beschwert?!“, fauchte Ruki und sprang vom Sofa auf, was Reita ihm sofort gleich tat.

„Takeru is eh besser als du!“

„Einspruch!“, kam es von Aoi.

Aber diese Aussage hätte Reita lieber lassen sollen.

„Na warte, Putzlappenfresse… heute liegst du unten…!“, knurrte der Kleinere von beiden.

„Tjaha, das hast du die letzten 10 Male auch gesagt, Süßer!“, lachte Reita und stupste dem Sänger gegen die Nase, sodass dieser endgültig die Beherrschung verlor.

Leider brachte es ihm aufgrund seiner Größe nichts, sich auf Reita stürzen zu wollen, denn der brauchte ihm, um ihn zurückzuhalten, nichts weiter als eine Handfläche auf die Stirn zu legen.
 

„Diesmal mein ich´s ernst, wirst schon sehen!!“, fauchte es von unten herauf, aber immer noch schaffte er nicht mehr als Reita zum Lachen zu bringen.

„Ach? Darf ich dann wieder Rodeo spielen, so wie letztens?“

„WAG. ES. NICHT.“
 

„Rodeo?“, fragte Takeru verwirrt, während er sein Lutscherstäbchen gezielt im Papierkorb landen ließ.
 

Der blonde Bassist hielt Ruki an den Haaren fest und grinste vor sich hin.

„Ist echt lustig, glaub mir! Du nimmst ihn von hinten, hältst ihn an den Haaren fest, sagst `Ich hab übrigens dein Glätteisen kaputtgemacht`- und DANN musst du versuchen, länger als 5 Sekunden draufzubleiben!“

„REITA! HALTS MAUL!“
 

BUMM.

„Und wieso krieg ich jetzt den Hammer übergezogen?!“, schrie Ruki aufgebracht.

Saga unterdrückte ein Grinsen und versuchte, ernst zu bleiben.

„Weil du ein kleines Monster bist, darum.“
 

Plötzlich meldete sich Byou zu Wort.

„Sagt mal Leute, wieso bin ich überhaupt in dieser Gruppe?! Ich hab mich hier nie freiwillig eingeschrieben, du hast mich einfach verschleppt, Saga!“

Angesprochener schob sich seine Brille zurecht und legte den Hammer griffbereit in sicherer Entfernung ab.

„Glaubst du, du bist der einzige, der unfreiwillig hier ist?“, antwortete er und grinste belustigt.

Der einzige Freiwillige hier war Aoi.

Wenigstens einer, den es kümmerte, wie abschreckend er auf seine Umwelt wirkte!
 

„Na und wenn schon! So stark ausgeprägt sind meine Sextriebe nun auch wieder nicht, Kazuki ist viel schlimmer!“, verteidigte der Sänger sich, woraufhin Kazuki meinte, sich einmischen zu müssen.

„Wenn ich dran erinnern darf, wer in den Pausen vor der Encore immer angetanzt kommt und für nen schnellen Blowjob auf Knien vor mir rumrutscht!“

Ein verächtliches Lachen seitens Byou.

Wieso waren Sexsüchtige in diesem Haus eigentlich immer gleichbedeutend mit Streitsüchtigen?

„Von wegen auf Knien rumrutschen! Du gehst mich immerhin nicht nur in der Pause an, nein, auch nach und sogar WÄHREND des Konzerts!“
 

„Sagt mal…“, begann Saga skeptisch, „Was glaubt ihr beiden eigentlich, wieso euer Bassist die Band verlassen hat??“
 

Plötzlich saß Kazuki kreidebleich in einer Ecke des Raumes.

Apathisch wippte er hin und her und tippte am Boden herum.

„Yuu-chaaaaaan…..“, wimmerte es leise.

Na endlich!

Saga hatte doch schon immer gewusst, dass der Gitarrist einen schwachen Punkt haben musste!
 

„Ich glaube, so langsam können wir weitermachen!“, sagte der Therapeut und schwang sich elegant auf´s Sofa, „Gibt es irgendetwas, was euch ständig an Sex denken lässt, und was ihr vielleicht auch einschränken könntet? Und wehe, einer sagt jetzt Pornos. Die hab ich euch schon in der ersten Stunde verboten…“

Auf ein Neues.

Die Frage hatte er Ihnen noch nie gestellt, aber schon viel von solchen Fällen gehört.
 

Sofort meldete Aoi sich zu Wort.

„Beim Rauchen! Wenn ich rauche, denke ich immer sofort an Sex. Aber was soll ich da bitte machen? Ich hab schon oft versucht, aufzuhören!“

„Na ganz klar. Erstmal eine Rauchen, und dann sehen wir weiter…“, grinste Takeru und strich dem Schwarzhaarigen mit einem verführerischen Augenzwinkern über den Oberschenkel.

Allein die Aussage brachte ihm einen Schlag mit dem Hammer ein, und der Sänger schwieg wieder.
 

„Und mit wem hattet ihr die ganze letzte Woche alles Sex? Schießt los.“, sagte Saga.

Er hoffte, dass seine Patienten jetzt mit jedem, den sie aufzählten, ein bisschen mehr Schuldgefühle bekommen und sich bessern würden.

Wunschdenken, reines Wunschdenken.

Aoi beteuerte nochmals, wirklich nur mit Uruha geschlafen zu haben, nur wie oft – das wollte er nicht sagen. Tja…

Byou räusperte sich kurz.

„Ehh… ja… Kazuki, Manabu, einmal sogar mit Jin, Isshi, Nao - aber der von Alice nine, nich der andere – Ruki, und von den Indies war was mit… keine Ahnung wie der Sänger von ViVid heißt, und dann halt noch Ibuki von D=OUT. Das wärs eigentlich.“
 

„Und du schämst dich kein bisschen?“, fragte Saga zweifelnd.

„Doch. Bisschen~ …Na gut, nein, tu ich nicht.“

Das besserte die Situation nun auch nicht.

Saga schüttelte den Kopf.

„Also von den Indies könntet ihr wirklich die Finger lassen. Besonders du, Kazuki, bist ohnehin schon überall als Pädophiler verschrien…“, sprach der Therapeut.

Nebenbei warf er einen kurzen Blick auf die Uhr, die ihm verriet, dass er die Stunde schon beinahe überstanden hatte.

Dem Himmel sei Dank…
 

Plötzlich pflanzte Kazuki sich direkt neben Saga und schlang einen Arm um seine Hüfte.

„Ich steh nicht nur auf kleine Jungs… und ich hab heut Abend noch nix vor, beziehungsweise noch niemanden im Bett, also~“, säuselte er und kam seinem Therapeuten immer näher.

Saga grinste innerlich.

Wäre ja noch schöner, vor allem, da er nun offiziell vergeben war.
 

„Also wirklich, Kazuki… Yuuto wäre nicht sehr begeistert davon.“
 

Wie aus dem Nichts war Kazuki von dem Platz neben Saga verschwunden und hockte wieder in der nächstbesten Raumecke.

Leises Schniefen und Wimmern war zu vernehmen.

„Yuu-chaaaaaan…“

Ach, der Ärmste.

Aber jetzt hatte Saga ihn wenigstens unter Kontrolle~

Regel Nummer 1, baggere niemals deinen Therapeuten an.
 

Byou setzte sich zu seinem depressiven Gitarristen und klopfte ihm mitleidig auf die Schulter, während Ruki und Reita vollkommen unbemerkt seit 5 Minuten heftig am Knutschen waren und Takeru versuchte, sich klammheimlich aus dem Staub zu machen.

War aber nicht mehr nötig, denn für heute hatte der Wahnsinn offiziell ein Ende.
 

„Die Stunde ist um. Nächste Woche erwarte ich von allen einen Besserung – auch von dir, Byou! Lasst die Finger von den Indies, und vor allem auch von Hiroto, sonst könnt ihr was erleben. Und sucht euch am besten alle ein Hobby. Kauft euch Legosteine, lernt Stricken, schaut Animes oder so was… und im Notfall, fangt einfach an World of Warcraft zu zocken. Ich zähle auf euch!“

Wenige Sekunden, nachdem Saga diese Worte von sich gegeben hatte, wurden Reita und Ruki nahezu aus dem Raum geworfen, und dem Rest wurde, ganz nach alten Saga-Manieren, freundlich die Tür aufgehalten.

10 Sekunden Zeit, um zu verschwinden, wer dann noch da war wurde einfach eingesperrt.
 

Draußen wartete bereits ein sichtlich gelangweilter Uruha auf den Rest seiner Band, um mit diesen nach Hause zu verschwinden.

Dazu musste man erwähnen, dass GazettE alle in einer, nicht ganz chaosfreien, WG lebten –

Außer Kai natürlich, denn der hielt es beim besten Willen nicht mit den anderen aus.

„Aoiii~ und, wie sieht´s aus?“, rief Uruha und fiel dem schwarzhaarigen Gitarristen um den Hals.

Der lächelte müde vor sich hin.

„Sei froh, dass du schon aus der Gruppe raus bist!“

Grinsend schlang er einen Arm um Uruha´s Hüfte und ignorierte Reita und Ruki hinter ihnen, die, anstatt gemeinsam mit ihnen nach Hause zu gehen, anscheinend gerade beschlossen hatten noch einen Quickie im nächstbesten freien Studio zu schieben.

Konnte Aoi eigentlich auch Recht sein.
 

„Na und wenn schon. Saga hat gesagt, dass man dich auch bald entlassen kann. Und diesmal warst du ja seeeehr brav~“, säuselte Uruha, hob das Kinn des Anderen an und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen.

Er verstärkte seinen Griff um die Hüfte des Brünetten ein wenig und grinste ihn vielsagend an.

Einen Moment leckte er sich verführerisch über die Lippen.

Was musste Uruha auch immer noch in diesem blöden Outfit von Silly God Disco rumrennen?

Das war doch beim besten Willen nicht mehr jugendfrei…

„Da hab ich mir doch glatt eine Belohnung verdient, meinst du nicht auch?“, fragte Aoi und grinste anzüglich, woraufhin Uruha leise lachte.

„Oh ja, die kriegst du heute noch…“