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122 Tage...

122 Tage, die alles zerstörten.
von

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Kapitel 26


 

Tag 87
 

G-Dragon
 

Aufgeweckt durch mein eigenes Husten und das darauf folgende brennende Gefühl im Hals, richte ich mich langsam auf. Verwirrt blicke ich mich um. Wo ist Taeyang? Warum ist es so dunkel? War ich nicht eben noch draußen auf der Treppe? Verwirrt fasse ich mir an den Kopf, der sich zwar schwer aber irgendwie völlig leer anfühlt, während ich mit der anderen Hand versuche, mich von der viel zu warmen Decke zu befreien. Kraftlos ziehe ich an einem Zipfel der Bettdecke. Nur mit Mühe gelingt es mir, mich halbwegs aufzudecken.
 

Erschöpft lasse ich mich zurück in das feuchte Kissen sinken. Ist das Schweiß oder Regen? Vielleicht waren meine Haare noch nass, als man mich ins Bett gebracht hat… Wie lange habe ich geschlafen? Auf jeden Fall nicht lange genug - ich fühle mich weder ausgeruht noch habe ich das Gefühl, als wäre die Erkältung zurückgegangen. Eher kommt es mir so vor, als wäre das Gegenteil der Fall. Mein Hals schmerzt stärker als zuvor und überhaupt fühle ich mich völlig antriebslos und schwach.
 

Ob das wohl einfach nur daran liegt, dass ich noch nichts gegessen habe? Jeder wäre kraftlos, wenn er den ganzen Tag nichts isst und trinkt. Eine Tasse Tee und ein paar Kekse und schon würde es mir besser gehen. Erneut richte ich mich auf und schwinge langsam ein Bein nach dem anderen aus dem Bett. Obwohl mir noch vor wenigen Minuten zu heiß war, fröstelt es mich, sobald ich komplett aufgedeckt bin. Ich überlege, ob ich mir die Decke um die Schultern wickeln soll, doch ein kratzendes Gefühl, das langsam meinen Hals empor steigt, hält mich davon ab.
 

Hustend gehe ich durch das Schlafzimmer. Zum Glück brennt im Flur das Licht, so bleibt es mir zumindest erspart, über herumliegende Wäsche, Taschen oder Schuhe zu stolpern. Noch immer zitternd laufe ich durch den Flur, ehe ich mich auf einem der Küchenstühle sinken lasse. Ich kann spüren, dass mein Herz ungewöhnlich schnell klopft und habe bei jedem Atemzug das Gefühl, als würde ein schwerer Gegenstand auf meiner Brust liegen und diese unbarmherzig zerquetschen.
 

Jetzt, da die Kekse vor mir auf dem Tisch liegen, weiß ich nicht, ob das mit dem Essen eine gute Idee war. Mein Magen verkrampft sich regelrecht bei dem Gedanken, auch nur einen von ihnen zu essen. Vielleicht sollte ich einfach wieder ins Bett gehen? Ich wäre sicher nicht der erste Mensch auf Erden, der einen Tag ohne Nahrung überlebt. Vielleicht brauche ich auch einfach nur noch ein paar Stunden Schlaf, damit sich mein Körper von alleine heilt? Mühsam erhebe ich mich wieder.
 

“Oh~…”
 

Für einen kurzen Moment kommt es mir so vor, als würde die Umgebung schwanken und der Boden unter meinen Füßen Wellen schlagen. Vorsichtig taste ich nach der Tischkante und reibe mit der anderen Hand über meine Augen, um die Täuschung zu vertreiben. Erschrocken zucke ich zurück, als meine kalte Hand meine heiße Wange berührt. Ob ich wohl Fieber habe? Vielleicht sollte ich doch lieber einen Tee trinken oder ein paar Löffel Suppe essen - ob wohl die Tabletten noch hier irgendwo herumliegen?
 

“Du… du solltest lieber zurück ins Bett gehen.”
 

Erschrocken nehme ich die Hand von meinen Augen und blicke dich an. Du hast dich in den Türrahmen gelehnt und siehst mich sorgenvoll an. Nichts lässt mehr darauf schließen, wie wütend du noch vor wenigen Stunden auf mich gewesen bist. Ob sich das Missverständnis geklärt hat? Oder bist du es schlicht und einfach leid, darüber zu streiten? Oder handelt es sich hier lediglich um eine Art Waffenstillstand, während ich krank bin? Egal, was es ist - so einfach würde ich es dir dieses mal nicht machen.
 

“Ich weiß selbst am Besten, wann ich müde bin.”

“Ji-Yong…”

“Danke - ich weiß auch, wie ich heiße…”
 

So schnell es mir möglich ist, drücke ich mich an dir vorbei. Ich habe eigentlich vor, dir dabei einen unfreundlichen Blick zuzuwerfen, doch ein forderndes Kratzen in meinem Hals hindert mich daran. Die wenigen Meter bis ins Schlafzimmer lege ich hustend zurück, ehe mir die Doppelbelastung zu anstrengend wird und ich stehen bleiben muss. Bei jedem Aufhusten habe ich das Gefühl, als würde meine Lunge explodieren. Mehr schwankend als gehend lege ich die letzten Meter bis zum Bett zurück, ehe ich mich vorsichtig darauf sinken lasse.
 


 


 

Tag 87
 

T.O.P
 

“Danke - ich weiß auch, wie ich heiße…”
 

Noch ehe ich etwas auf diesen Satz erwidern kann, drückst du dich an mir vorbei und lässt mich einfach wie einen Idioten stehen. Aber ich kann es dir nicht verübeln. Ich habe mich wie ein Idiot benommen und es ist nur allzu verständlich, dass du sauer bist. Aus dem Flur ertönt erneut ein lautstarkes Husten, dass auch nach mehreren Sekunden noch nicht verklingt. Wenn mich nicht alles täuscht, ist dein Husten in den letzten Stunden eher schlimmer als besser geworden.
 

Eilig folge ich dir durch den Flur ins Schlafzimmer, in welchem du stehst und noch immer mit der Hand vor dem Mund aufhustest. Deine Wangen sind vor Anstrengung gerötet und deine Augen wirken glasig. Du solltest dringend zurück ins Bett gehen und noch ein paar Stunden schlafen. Scheinbar siehst auch du das so, denn langsam lässt du dich in die Matratze sinken und schließt die Augen. Deine Brust hebt und senkt sich in rasender Geschwindigkeit und auf deiner Stirn glitzern Schweißperlen.
 

“Soll ich dir etwas zu Trinken bringen? Oder möchtest du die Tabletten einnehmen?”

“… nein.”

“Ich weiß, dass du sauer bist… Ich kann es auch verstehen. Aber ich will dir wirklich nur helfen. Ich möchte es wieder gut machen…”

“Lass mich einfach in Ruhe.”
 

Unterdrückt hustend drehst du dich mit dem Rücken zu mir. Unschlüssig stehe ich mitten im Raum. Soll ich einfach gehen und dich schlafen lassen? Oder soll ich lieber ein Glas Wasser und die Medikamente holen, auch wenn du ausdrücklich gesagt hast, dass du nicht willst, dass ich dir helfe? Überfordert blicke ich auf deinen Körper, den du zu einer kleinen, zitternden Kugel zusammengerollt hast und seufze auf.
 

Es wäre nicht richtig, jetzt einfach zu gehen. Du hast im Zorn gesagt, dass du keine Hilfe willst - hätten wir uns nicht gestritten, würdest du sicher gerade mit dem Kopf in meinem Schoß liegen, jammern und mich alle zwei Minuten in die Küche schicken, um dir Suppe, Tee, Medikamente oder Süßigkeiten zu bringen. Vorsichtig breite ich die Decke über dir aus, ehe ich das Zimmer verlasse, um Wasser aufzusetzen. Während ich nach einem geeigneten Topf suche, diesen mit Wasser fülle und eine Tasse aus dem Schrank nehme, erklingt beinahe ununterbrochen dein Husten aus dem Schlafzimmer.
 

Während das Wasser sich langsam erwärmt, gehe ich ins Wohnzimmer, um aus den beiden Schachteln jeweils eine Tablette zu nehmen. Hoffentlich bist du nicht zu beleidigt, um sie zu nehmen. Eilig, damit in der Zwischenzeit nicht das Wasser überkocht, gehe ich ins Schlafzimmer, um die Tabletten auf das Nachttischchen zu legen. Mein Blick fällt auf die Decke, die du erneut zur Seite gerollt hast und auf deinen Körper, der noch immer zittert. Behutsam decke ich dich ein weiteres mal zu.
 

“Bleib schön zugedeckt…”
 

Du antwortest nicht - allerdings machst du auch keine Anstalten, dich aus der Decke zu winden, weswegen ich zurück in die Küche gehe, um den Tee aufzugießen. Mit einigen Handgriffen fülle ich das Wasser in die Tasse, gebe einen Teebeutel dazu und rühre statt Zucker etwas Honig unter, weil ich irgendwo gelesen habe, dass Honig bei Halsschmerzen eine beruhigende Wirkung haben soll. Vorsichtig, um mich nicht zu verbrühen, balanciere ich die volle Tasse zurück ins Schlafzimmer und stelle sie ebenfalls auf dem Nachttischchen ab.
 

“Och Ji-Yong…”

“… viel zu heiß.”

“Aber du hast Fieber. Du musst dich zudecken… Willst du ein paar Schlücke Tee trinken? Ich hab dir auch die Tabletten gebracht. Wenn du die einnimmst, geht es dir sicher bald besser…”
 

Während dein Körper erneut von einem Hustenanfall geschüttelt wird, ziehe ich an der Decke, bis sie wieder den Großteil von dir bedeckt. Ich rechne damit, dass du mir gleich erneut sagen wirst, dass ich mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern und dich in Ruhe lassen soll, doch nichts dergleichen passiert. Sobald das Husten verklungen ist, richtest du dich ein bisschen auf, schluckst die Tabletten und spülst sie mit einigen Schlücken Tee hinunter. Bei jedem Schluck verziehst du dein Gesicht, als hättest du Schmerzen. Wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, warum du die Tasse bereits nach etwa vier bis fünf Schlücken wieder abstellst und dich zurück in das Kissen sinken lässt.
 

Einige Minuten vergehen, in denen ich einfach nur vor dem Bett stehe und dich ansehe. Noch immer schimmern Schweißperlen auf deiner Stirn, deine Brust hebt und senkt sich viel schneller, als es eigentlich der Fall sein sollte und ich kann hören, dass deine Atmung flach und hektisch ist. Ich überlege, ob ich dir den Schweiß abwischen soll und entschließe mich letztlich dagegen, um dich gegebenenfalls nicht zu wecken.
 

“Oh~…”
 

Du stöhnst heiser auf, während du dich unbeholfen von der Decke befreist. Deine Augen sind geschlossen und deine Bewegungen unkoordiniert, ich bin mir nicht sicher, ob du wach bist. Vorsichtig lasse ich mich auf der Bettkante nieder und ziehe die Decke dahin zurück, wo ich sie vor einigen Minuten ausgebreitet habe.
 


 

Tag 87
 

G-Dragon
 

”… total viel Spaß! Los! Und wenn einer hinfällt, wartet der andere, damit wir uns nicht verlieren. Und wenn wir unten angekommen sind, trinken wir erst einmal einen schönen warmen Kakao, ja? Der Verlierer zahlt! Alles klar? Dann los! Los - komm, Ji-Yong! Ji-Yong… Ji-Yong… Ji-Yoooo~ng!”
 

Benommen blinzle ich in die Dunkelheit. Wo ist der Schnee? Die Berge? Das Einzige, das noch an die Szene erinnert, in der ich mich gerade eben befunden habe, bist du - allerdings trägst du weder deinen Skianzug, noch sieht dein Gesicht so glücklich aus, wie noch gerade eben. Dein Blick wirkt erschrocken und verwirrt. Erst jetzt fällt mir auf, dass du mich mit beiden Händen in das Kissen drückst. Was hast du vor?
 

“Bist du wach? Ich hab mir Sorgen gemacht… Du hast wirres Zeug geredet, hast herumgezappelt und ich konnte dich nicht wecken…!”

“Warum wach? Wer… wer hat gewonnen?”

“Hm? Gewonnen? Bitte, bleib doch liegen…”

“Aber der Kakao…? Wo sind die Snowboards, ich möchte noch einmal fahren!”
 

Anstatt mir zu antworten, legst du mir deine eiskalte Hand auf die Stirn. Tiefe Falten legen sich auf deine Stirn. Was ist los? Mein Husten durchbricht die Stille. Warum lässt du mich nicht aufstehen? Erneut versuche ich, mich aufzurichten, doch du drückst mich abermals sanft zurück.
 

“Seung-Hyun, bitte… Wir hatten doch so viel Spaß! Ich lass dich auch gewinnen!”

“Wir fahren Snowboard, ich versprech es dir, ja? Aber nicht heute… Die Tabletten haben überhaupt nicht geholfen! Du glühst ja förmlich. Ich ruf einen Arzt an... Bleib du liegen, hörst du?”
 

Wovon sprichst du? Arzt - Schwachsinn.

Sobald du dich aus dem Zimmer entfernt hast, schlage ich die Decke zurück und erhebe mich aus dem Bett. Zugegeben, ich fühle mich ein bisschen wackelig auf den Beinen aber keinesfalls so, als wäre ich ernsthaft krank. Als ob mich ein bisschen erhöhte Temperatur und Husten umbringen würden. Grinsend öffne ich meinen Schrank und ziehe einen Pullover hervor. Wenn du nicht mitkommen willst, werde ich eben alleine gehen.
 

“Was zum…? Ich hab doch gesagt, dass du liegen bleiben sollst!”
 

Energisch nimmst du mir den Pulli aus der Hand und schiebst mich zurück zum Bett. Schmollend blicke ich dich an. Seit wann bist du so spießig? Beleidigt winde ich mich aus deinem Griff und bücke mich, um den Pullover aufzuheben, den du einfach achtlos auf den Boden fallen lassen hast. Ich möchte wieder aufstehen und ihn anziehen, doch ein plötzlicher, heftiger Hustenanfall lässt mich innehalten.
 

Mein ganzer Körper wird geschüttelt und hättest du nicht gerade noch rechtzeitig deinen Arm um meine Hüfte gelegt, hätte ich mich vermutlich nicht auf den Beinen halten können. Kraftlos lasse ich mich von dir zurück in das Bett ziehen. Plötzlich ist nichts mehr von der Energie übrig, die noch vor wenigen Minuten meinen Körper beherrscht hat. Mein Körper zittert, während du mich bis zum Hals in die Decke einwickelst.
 

“Ich bring dir eine Flasche Wasser… Du musst was trinken! Der Arzt ist auch gleich da!”
 

Was meinst du? Ich verstehe, was du sagst aber ich kann mir keinen Reim darauf machen. Mein Kopf ist vollkommen leer. Ich spüre, dass sich deine Hand, die bis vor wenigen Sekunden noch über meinen Kopf gestreichelt hat, sich von mir löst und gleichzeitig ein unangenehmes Kratzen im Hals, weswegen ich abermals aufhuste, was ein schmerzhaftes Gefühl im Brustbereich zur Folge hat, das mir die Tränen in die Augen treibt. Mit verschwommenem Blick verfolge ich, wie du dich langsam von der Bettkante erhebst.
 

“Du musst bei mir bleiben…”



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  TayaTheStrange
2011-03-26T06:49:41+00:00 26.03.2011 07:49
Ich haette ja kaum gedacht, dass GD nochmal aufwacht, nach einem solch kraeftezehrenden Tag. Vll waere es besser, wenn er fuer immer schlafen wuerde >>
Naja nun kuemmert sich Tab wirklich gut um ihn, selbst als er seine Hilfe nicht will, daher mag ich ihn jetzt wieder.
(Kekse sind nun wirklich nicht das gesuendeste...aber wenn ich krank bin und nichts anderes da ist, dann nehm ich sie auch XD)

Ich kanns gar nicht mit anhoeren, wie schlecht es ihm Moment geht. er bekommt sogar Halluzinationen und will Snowboarden gehen. Ich weiss nicht, on ich lachen oder weinen soll. Aber wenigstens stoesst er Tab nicht mehr von sich.
Von:  i3aby_dont_Cry
2011-02-02T18:13:20+00:00 02.02.2011 19:13
Süß wie rührend sich TOP um Ji Yong kümmert und dass er sich nicht von den Zurückweisungen aus deer bahn werfen lässt.

ich frag mich aber warum er erst jetzt einen Arzt ruft?

ich wollte das schon die ganze Zeit fragen aber ich habs immer wieder vergessen: warum bringen sie ihn nicht ins krankenhaus?

er hat das mal dringend nötig. eigenntlich schon die ganze zeit über!

ich hätt auch gern einen freund der sich so rührend um mich kümmert wenn ich krank bin.


Von: abgemeldet
2010-12-12T02:05:31+00:00 12.12.2010 03:05
Ich finde G-Dragon auch total süß. *_____*
Und das mit dem Snowboarden war auch süß. :D
Ich warte auch schon spannend auf das nächste Kapital ^__^


Von:  Sakura_Hikari
2010-12-11T14:49:11+00:00 11.12.2010 15:49
Armer GD :( Ich hoffe es geht ihn bald besser. Ich warte schon spannend auf das nächste Kapital ^^

Lg Saki
Von: abgemeldet
2010-12-11T14:05:51+00:00 11.12.2010 15:05
ja, er ist wirklich niedlich, zum knuddeln:3 ja ich hoffe auch das es GD bald wieder besser geht,er musste so viel durchmachen mit TOP und dann diese blöde erkältung...bis dann!!:)
Von:  InspiredOfMusic
2010-12-11T09:21:10+00:00 11.12.2010 10:21
GD ist sowas von niedlich.. auch wenn das wahrscheinlich in so einer Situation sehr unpassend von mir ist c:
Der letzte Satz gefällt mir besonders.
Ich hoffe ganz doll, dass es GD bald wieder besser geht.
LG


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