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122 Tage...

122 Tage, die alles zerstörten.
von

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Kapitel 23


 

Tag 86
 

G-Dragon
 

Es dauert einige Sekunden, ehe ich mich vom größten Schock erholt habe. Warum schreist du denn so? Wo kommst du überhaupt so plötzlich her? Und warum lässt du mich nicht los? Ich mustere dich mit einem ahnungslosen und fragenden Blick, doch du scheinst dich nicht erklären zu wollen. Deine Augen sind starr auf mich gerichtet und schimmern wässrig. Was ist heute nur los mit dir? Vorhin warst du so anhänglich und jetzt wirkst du, als wärst du völlig verzweifelt und hättest bis gerade eben sogar noch geweint.
 

“Wo… warst… du?!”
 

Leise und irgendwie bedrohlich wiederholst du deine Frage. Du blickst mich von oben herab an und hältst mich weiter an der Schulter fest, obwohl ich keine Anstalten gemacht habe, mich von dir zu entfernen. Seufzend lege ich die Tüte mit den Medikamenten auf den Boden und räuspere mich, um das raue Gefühl in meinem Hals zumindest für die nächsten Minuten zu vertreiben.
 

“Einkaufen… Ich wollte uns etwas kochen. Was ist denn heute los mit dir?”

“Du warst einkaufen? Wie lange?! Drei Stunden - für eine Strecke, die allenfalls eine Stunde benötigt! Lüg doch nicht!”
 

Irritiert hebe ich eine Augenbraue und deute auf die gefüllte Tasche, die neben mir auf dem Boden liegt. Eigentlich sollte diese Beweis genug dafür sein, dass an meiner Geschichte nichts gelogen ist, doch du winkst nur desinteressiert ab, als plötzlich ein verzerrtes Klingeln zu vernehmen ist. Erst jetzt fällt mein Blick auf die Hand, mit der du mich nicht festhältst. Was ist das? Kling wie… Ist das mein Handy?
 

“Du… Kann es sein, dass das… Warum hast du mein Handy kaputt gemacht?”

“Wen interessiert denn jetzt dieses verdammte Handy?! Hast du Angst, dass du deinen Geliebten nicht mehr sprechen kannst? Fahr doch einfach wieder hin! Na los, hau doch ab!”
 

Während ich noch versuche, diese Sätze so zu ordnen, dass sie einen Sinn ergeben, stößt du mich von dir und wirfst mir einen beinahe angewiderten Blick zu. Wie kommst du nur auf solch einen Schwachsinn? Zum Glück ist hinter mir kein Hindernis, an dem ich mich beim Zurücktaumeln stoßen könnte. Nach einigen Meter erlange ich mein Gleichgewicht wieder und blicke dich erneut fragend an. Noch immer klingelt mein Handy. Ich überlege, ob ich dich erneut danach fragen soll, halte es dann jedoch für schlauer, dich nicht noch mehr zu aufzuregen. Wer auch immer gerade anruft, hat sicher Verständnis dafür, dass ich nicht 24 Stunden am Tag erreichbar sein kann.
 

“Was redest du? Was für ein Geliebter?”

”Ich dich auch!” - hilft das deinem Gedächtnis auf die Sprünge? Hältst du mich für so dämlich, Ji-Yong?”

“Ich weiß nicht, was du meinst… Wirklich, ich… Ich hab doch dich. Ich will keinen anderen Mann…”
 

Vorsichtig gehe ich einen Schritt auf dich zu und strecke einen Arm nach dir aus. Mein Gehirn sagt mir, dass ich aufpassen sollte aber mein Herz sagt mir, dass ich zu dir gehen und dich in den Arm nehmen muss. Du wirkst so traurig, verstört, wütend und verletzt… Langsam trete ich noch ein bisschen näher und lege eine Hand auf deine Brust. Obwohl du eine Jacke und darunter sicher noch einen Pullover trägst, kann ich spüren, wie dein Herz heftig schlägt.
 


 


 

Tag 86
 

T.O.P
 

“Ich weiß nicht, was du meinst… Wirklich, ich… Ich hab doch dich. Ich will keinen anderen Mann…”
 

Wäre das alles nicht so wahnsinnig erniedrigend und traurig, würde ich wahrscheinlich laut auflachen. Du stehst vor mir und beteuerst, dass du mich liebst - und das, obwohl ich dir gerade mehr oder weniger erklärt habe, dass ich über dich und deine Affäre Bescheid weiß. Warum gibst du es nicht einfach zu, statt mir diese Lügen aufzutischen? Welchen Sinn hat es, mir nun zu versichern, dass ich dein Ein und Alles bin, wenn du bei der nächsten Gelegenheit wieder zu ihm verschwindest?
 

Während ich in Gedanken versunken war, bist du näher getreten. Du hast deine Hand nach mir ausgestreckt. Ich möchte gar nicht wissen, was du mit eben dieser Hand noch vor wenigen Stunden angefasst hast. Ob du ihm auch durch die Haare gestreichelt hast, wie du es bei mir früher immer getan hast? Eine plötzliche Berührung lässt mich zusammenzucken. Deine Hand liegt auf meiner Brust und nur wenige Sekunden später hast du deinen Kopf auf meiner Schulter gebettet und hauchst mir einen sanften Kuss in den Nacken. Ob diese Lippen gerade noch an denen eines Anderen gehangen haben?
 

“Fass mich nicht an!”
 

Beinahe angewidert drücke ich dich von mir und wische mit der Hand über die Stelle, an der deine Lippen meinen Hals berührt haben. Du starrst mich erschrocken und verletzt an und trittst einen Schritt zurück. Du spielst deine Rolle wirklich perfekt. Beinahe tut es mir Leid, dass ich mich so abweisend dir gegenüber verhalte. Aber es geht einfach nicht anders. Es ekelt mich bei dem Gedanken, dich mit einem anderen Mann teilen zu müssen. Ich will dich für mich alleine!
 

“Ich glaube, dass dieses Gespräch heute keinen Sinn mehr hat. Vielleicht… vielleicht wäre es besser, wenn ich… oder wenn du jetzt erst einmal gehst…?”

Ich soll gehen? Du betrügst mich und ich soll gehen?!”
 

Fassungslos über diese Dreistigkeit starre ich dich an. Wie kannst du es wagen, mich aus der Wohnung zu werfen? Brauchst du Platz, um dich mit deinem Geliebten zu treffen? Reicht es nicht, dass du mich betrügst - musst du es auch noch in unseren vier Wänden tun?!
 

“A-aber… Ich…”

“Ja genau, du! Es geht immer nur um dich! Du fühlst dich ungeliebt, du fühlst dich bedroht, du möchtest, dass ich mich ändere… Und du? Wenn du mich verletzt, ist es okay oder?! Du bist so verdammt selbstgefäl-…”
 

Das verzerrte Klingeln deines Handys unterbricht mich erneut. Am liebsten würde ich das blöde Gerät erneut gegen die Wand werfen aber ich versuche, meiner Wut nicht nachzugeben. Ich versuche, mich an die Ratschläge zu erinnern, die ich noch vor wenigen Stunden in der Praxis gelesen habe und beginne, in Gedanken zu zählen, doch nichts passiert. Ich fühle mich weder ruhiger, noch weniger wütend.
 

“Ich weiß wirklich nicht, wie du auf die Idee kommst, ich würde dich betrügen… aber ich glaube nicht, dass es Sinn macht, wenn wir uns jetzt noch länger streiten.”
 

Du siehst mich resigniert an und winkst ab. Willst du mich hier jetzt einfach wie einen beleidigten Vollidioten hier stehen lassen und verschwinden? Ich sehe dir dabei zu, wie du langsam einige Schritte auf mich zu machst und dich dann eilig an mir vorbeidrückst, ohne mich anzusehen. Deine Schritte werden begleitet vom monotonen Klingeln deines Handys, das erst aufhört, als du dich bückst und die Tüte mit den Medikamenten aufhebst. Ich fühle mich wie ein Idiot, weil ich extra in die Apotheke gegangen bin, während du wahrscheinlich von deinem Geliebten geträumt hast. Wirst du gleich wieder zu ihm fahren?
 

“Kann ich… kannst du mir bitte mein Handy geben…? Dann versuche ich, mich heute bei Taeyang oder so einzuladen und du meldest dich, wenn du wieder klar denken kannst, ja?”

“Fahr doch einfach wieder zurück zu deiner Affäre. Wäre sicher nicht das erste mal, dass da ein Platz im Bett für dich frei ist…”
 

Du schüttelst seufzend mit dem Kopf und drückst dich erneut an mir vorbei. Du versuchst, ein entschlossenes Gesicht zu machen, als du deine Hände nach deinem Mobiltelefon ausstreckst, doch ihr Zittern verrät, wie aufgewühlt du wirklich bist. Außerdem ziert ein leichter roter Schimmer deine Wangen. Wahrscheinlich habe ich gerade Erinnerungen in dir an das letzte mal geweckt, an dem du bei - oder wohl eher mit - ihm geschlafen hast.
 


 


 

Tag 86
 

G-Dragon
 

“Ich weiß wirklich nicht, wie du auf die Idee kommst, ich würde dich betrügen… aber ich glaube nicht, dass es Sinn macht, wenn wir uns jetzt noch länger streiten.”
 

Meine Hand macht eine abwinkende Bewegung, während ich unterdrückt huste. Ich bin es einfach leid, mir diese haltlosen Anschuldigungen anzuhören. Außerdem sind die Kopfschmerzen inzwischen fast unerträglich und das Fieber scheint auch langsam wiederzukehren. Hoffentlich siehst du ein, dass es hier und heute keinen Zweck mehr hat, wenn wir weiter über dieses Thema diskutieren. Dann könnte ich mir die Medikamente schnappen und mich in ein Hotel oder bei einem der anderen Bandmitglieder einquartieren und erst einmal eine Runde schlafen.
 

Langsam gehe ich auf dich zu, immer darauf bedacht, ob du dich ruckartig bewegst oder sonst eine Reaktion zeigst, aber du stehst einfach nur da, starrst mich an und hältst mein Handy umklammert. Das blecherne, monotone Geräusch des Klingeltons bereitet mir noch zusätzliche Kopfschmerzen. Ich bücke mich und hebe die Tüte auf, während mein Handy unerbittlich weiter klingelt. Wenn du es schon kaputt gemacht hast, hättest du es wenigstens soweit zerstören können, dass es völlig den Geist aufgibt. Andererseits werde ich es nachher brauchen, um bei meinen Freunden nachfragen zu können, ob jemand ein Sofa für die Nacht frei hat.
 

“Kann ich… kannst du mir bitte mein Handy geben…? Dann versuche ich, mich heute bei Taeyang oder so einzuquartieren und du meldest dich, wenn du wieder klar denken kannst, ja?”

“Fahr doch einfach wieder zurück zu deiner Affäre. Wäre sicher nicht das erste mal, dass da ein Platz im Bett für dich frei ist…”
 

Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll und schüttle lediglich traurig mit dem Kopf. Obwohl ich weiß, dass es sich hier um ein Missverständnis handelt, verletzt und beschämt es mich, dass du von mir sprichst, als wäre ich irgendein dahergelaufenes Flittchen. Ich war dir niemals untreu und habe auch nicht vor, es jemals zu sein. Erst, als ich meine Hände nach meinem Handy ausstrecke, fällt mir auf, wie sehr sie zittern, allerdings weiß ich nicht, ob es daran liegt, dass ich aufgeregt, ängstlich und wütend bin, daran, dass ich Fieber habe oder lediglich daran, dass all das Streiten total an meinen Kräften gezerrt hat.
 

Ich verharre einige Sekunden in der Position aber du macht keine Anstalten, mir das Telefon zu übergeben. Mit einer Mischung aus Ekel und Wut starrst du auf mich herab, als es plötzlich zum dritten mal klingelt. Wer auch immer versucht, mich zu erreichen, hält seinen Anruf für ziemlich wichtig. Noch während ich erneut meine Hand danach ausstrecken will, hebst du plötzlich die Hand und wirfst das Handy mit einem wütenden Aufschrei gegen die nächstliegende Wand. Ein lautes Scheppern erklingt, noch einige Sekunden erfüllt das verzerrte Klingeln den Raum und dann ist es schließlich völlig still, während das Display sich verdunkelt.
 

“Warum…? Wie soll ich jetzt fragen, ob ich bei jemandem übernachten kann?”

“Stell dich doch einfach vor Hotels und wackle mit dem Hintern - bin mir sicher, dass der ein oder andere dir dann einen Platz im Bett gewährt…”

“Du bist so… Wenn du dich ständig so verhältst, wäre es nicht einmal ein Wunder, wenn ich mir woanders Liebe und Geborgenheit suche! Hast du daran schon einmal geda-… ey!?”
 

Noch während ich versuche, dir klarzumachen, dass all deine Eifersucht, dein aggressives Verhalten und die Tatsache, dass du mich einfach nicht mit dem nötigen Respekt und der Liebe behandelst, die ich verdient habe, früher oder später dazu führen könnten, dass wir uns tatsächlich auseinanderleben, bist du einen Schritt näher getreten, hast mich am Arm gepackt und aus der Wohnung gezogen.
 

“Dann los! Tu dir keinen Zwang an! Geh und hol dir so viel Liebe, wie du willst! Na los, hau ab!”
 

Protestierend und mehr stolpernd als gehend, werde ich die Treppen zur Eingangstüre hinuntergezogen. Dein Griff ist eisern und dein Blick stur geradeaus gerichtet. Mehrmals stürze ich beinahe, doch du hältst nicht an. Selbst, als ich tatsächlich stolpere und mich nur mit Mühe und Not mit einem Knie und der Hand des Arms, an dem du nicht wie ein Wahnsinniger ziehst, abstützen kann, zerrst du mich einfach weiter.
 

Nur wenige Sekunden später stehen wir vor der großen Eingangstüre. Dein Griff lockert sich und ich sehe das als Gelegenheit an, mit der heilen Hand die Hand, mit der ich mich abgefangen habe, zu begutachten. Einige feine Striemen zieren die Stellen, an denen die harte Stufenkante und einige kleine Steinchen und Straßendreck sich hineingedrückt haben. Ich gehe in die Hocke und versuche, mein Hosenbein hochzukrempeln, um mein Knie zu betrachten, als ein Schwall kalter Luft meinen Körper erfasst. Instinktiv schlinge ich die Arme um meinen Körper und zucke zurück, als die verletzte Handinnenseite mein T-Shirt berührt.
 

“Raus.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  TayaTheStrange
2011-03-25T19:03:44+00:00 25.03.2011 20:03
WTF??? Das laeuft ja grade mehr aus dem Ruder, als ich es erwartet hatte. Vor allem da GD eigentlich ungewoehnlich ruhig bleibt. Ich waere bei einer solchen Unterstellung wahrscheinlich total sauer gwesen. Und zudem ist er noch kranK!
Wie kann man nur so blind und wutgesteuert sein! Er macht alles kaputt und merkt es nicht einmal.

Aber dieser Streit hat mir gefallen. Also wie du ihn geschrieben hast. Er kam sehr gut rueber. Ich hab wirklich den Atem angehalten. Eigentlich tue ich es immer noch...

Salz auf die Zunge, um nicht mehr wuetend zu sein? Steht so ein dreck wirklich in Buechern? Na dann gute Nacht XD
Von:  i3aby_dont_Cry
2011-02-02T17:10:37+00:00 02.02.2011 18:10
Nicht sein ernst oder?

schmeißt er meinen Ji Yong einfach raus , ist das zu fassen?

nicht mal richtig diskutiert hat er! Er ha ja auch nicht zugehört!
und wenn sie einfach mal darüber reden würden, dann würde sich das Problem von alleine lösen....

und das doofe klingeln ha sogar mich genervt obwohl ich es nicht einmal gehört habe... aber ich meine, stell dir vor du bist schon fast blind vor zorn und musst dir so einen nervigen Ton die ganze zeit anhören und argh~

da wird man ja verrückt!

Und der arme, kranke, Jo Yong sitzt ALLEINE in der kälte...
und er ist kein Flittchen >///<

TOP ich hoffe du willst dir bald mal wieder ein paar symphathiepunkte ergattern xD


Von: abgemeldet
2010-11-28T22:33:52+00:00 28.11.2010 23:33
Danke ihr Zwei :)
Hoffe, ihr habt nicht zu viel von dem Kapitel erwartet...

Oje, T.O.P hat scheinbar jetzt wieder alle Sympathiepunkte verspielt... Armes Ding, für ein paar Kapitel mochte man ihn :D
Von: abgemeldet
2010-11-28T21:38:36+00:00 28.11.2010 22:38
ich fass es nicht,da beleidigt TOP ihn als Gigolo (ist das richtig?)und schmeist ihn raus,also das geht zu weit.Mal sehn wie sie sich jetzt wieder vertragen wollen, wenn überhaupt!? ja, hoffentlich passiert GD nichts. freu mich auch auf das nächste kapi! :)
Von:  InspiredOfMusic
2010-11-28T19:59:27+00:00 28.11.2010 20:59
TOP schmeißt GD nicht wirklich raus, wo er doch Fieber hat, oder?
Ach mann.. dieses blöde Missverständniss.. dabei hat GD es doch wirklich nur gut gemeint.. das kann doch nicht war sein.
Ich hoffe, dass sich das schnell wieder klärt und GD nichts passiert..
Freu mich schon auf das nächste KApitel,
LG :3


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