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122 Tage...

122 Tage, die alles zerstörten.
von

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Kapitel 21


 

Tag 86
 

G-Dragon
 

„Ich muss noch einmal los. Und danach habe ich meinen zweiten Termin beim Psychologen.“
 

Irritiert löse ich mich von dir. Warum verhältst du dich so komisch? Sonst umarmst du mich, wenn du von einem Einkauf oder einer sonstigen Unternehmung nach Hause kommst, doch heute stehst du einfach nur da, starrst mich mit einem undefinierbaren Blick an und wirkst irgendwie verstört. Und was meinst du damit, dass du noch einmal los musst? Wo musst du hin? Und warum weiß ich davon nichts?
 

„Aber…?“

„Ich weiß nicht, wann ich wieder nach Hause komme.“
 

Noch ehe ich protestieren oder zumindest um die Tüte mit den Medikamenten bitten kann, hast du dich abgewandt und die Wohnung verlassen. Einige Sekunden verstreichen, in denen ich einfach nur dastehe und auf die Türe starre. Ich kann mir nicht erklären, was in dich gefahren ist, doch irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl bei der Sache.
 

“Seung-Hyuuun?! Warte doch! Seung-Hyun, bleib stehen!”
 

Eilig verlasse ich ebenfalls die Wohnung und möchte dir hinterher rennen. Ich eile die Treppe hinunter, stürze durch die Haustüre und pralle nur wenige Meter hinter dieser an dir ab. Warum stehst du vor der Türe herum? Hast du nicht gesagt, dass du irgendwo hingehen musst?
 

“Was ist denn los? Ist irgendetwas passiert?”
 

Es macht mich beinahe wahnsinnig, nicht zu wissen, was mit dir los ist. Warum sprichst du nicht mit mir? Obwohl du ohne jeden Zweifel gespürt hast, dass ich in dich hineingerannt bin, drehst du dich nicht einmal in meine Richtung. Dein Blick fällt ins Leere und du machst keine Anzeichen, auf meine Fragen zu antworten. Regen prasselt in mein Gesicht und der leichte morgendliche Wind verursacht bei mir eine Gänsehaut.
 

“Sprich mit mir! Was ist los…?”
 

Endlos langsam, fast in Zeitlupe drehst du dich schließlich um und blickst mich an. Was ist das in deinen Augen? Angst, Wut, Verzweiflung, Schmerz? Deine Augen wirken glasig und scheinen durch mich hindurch zu blicken. Allmählich mache ich mir große Sorgen. Hoffentlich ist nichts passiert. Aber hättest du es mir nicht erzählt, wenn irgendetwas Schlimmes vorgefallen wäre?
 

“Du machst mir Angst… Sag mir doch, was los ist…?”

“Wenn ich dir solche Angst mache, warum haust du dann nicht einfach ab?”
 


 


 

Tag 86
 

T.O.P
 

“Wenn ich dir solche Angst mache, warum haust du dann nicht einfach ab?”
 

Deine Augen weiten und dein Mund öffnet sich einen Spalt, allerdings sagst du nichts. Entweder hast du mich nicht verstanden oder es hat dir die Sprache verschlagen. Hast wohl nicht damit gerechnet, dass ich dich so direkt darauf ansprechen würde. Wie lange wolltest du mir die heile Beziehung noch vorspielen? Ein paar Tage? Mehrere Wochen? So lange, bis ich für ein paar Tage verreisen müsste und du mich einfach ohne Ankündigung verlassen könntest?
 

“Was…? Was hast du gerade gesagt?”

“Du hast mich schon richtig verstanden, Ji-Yong!”

“Ich weiß nicht, was du meinst… Bist du sauer auf mich?”
 

Deine Hand greift nach meiner und zieht fordernd daran. Du versuchst, mir in die Augen zu sehen, aber ich wende den Blick ab. Du sollst nicht sehen, wie verletzt ich bin. Erneut versuchst du, mich in deine Richtung zu drehen und wirfst mir einen verstörten Blick zu. Ein Frösteln erschüttert deinen Körper, während du noch immer an meiner Hand ziehst und ich sehe, dass sich eine Gänsehaut auf deinem Arm bildet.
 

“Nein…”
 

Ich kann es nicht. Ich kann die Beziehung nicht beenden.

Selbst, wenn ich weiß, dass sie von deiner Seite aus sonst längst zu Ende ist, kann ich dich nicht loslassen. Lieber verbringe ich den Rest meines Lebens an deiner Seite, mit dem Wissen, dass du mir nur etwas vorspielst, als völlig ohne dich zu leben.
 

“Tut mir Leid… Ich… ich bin irgendwie durcheinander. Alles ist in Ordnung… Hier!”
 

Eilig drücke ich dir die Tüte mit den Medikamenten in die Hand, während du mich mit großen Augen ansiehst. Ich glaube nicht, dass du mir glaubst, denn aus deinem Blick kann ich deutlich Zweifel herauslesen. Mit großen, mitfühlenden Augen blickst du mich an, ehe du die Tüte auf den Boden legst und mir um den Hals fällst.
 

“Oje… Bestimmt bist du einfach nur total müde, weil ich dich wach gehalten habe. Und dann bist du auch noch früh aufstanden, um meine Medikamente zu holen…”
 

Warum tust du das? Warum überhäufst du mich geradezu mit zärtlichen Berührungen und liebevollen Worten, während du eigentlich nur auf den richtigen Moment wartest, mich endlich verlassen zu können? Was möchtest du damit erreichen? Ich drücke dich sanft aber bestimmt weg.
 

“Ich würde alles für dich tun. Das weißt du doch, oder?”

“Seung-Hyun…?”
 

Noch ehe ich dich vollends von mir geschoben habe, ziehe ich dich auch schon wieder eng an mich heran. Es ist zum verrückt werden. Mit dir fühle ich mich gedemütigt, verraten und wie ein Monster aber loslassen kann ich dich ebenfalls nicht. Du darfst mich einfach nicht verlassen. Ich drücke dich ganz eng an mich und hauche dir einen Kuss auf deine Stirn, die, obwohl du wahrscheinlich immer noch Fieber hast, durch den Wind und den Regen eiskalt erscheint.
 

“Ich liebe dich, das darfst du niemals vergessen, ja?”

“Aber… aber das weiß ich doch. Ich dich auch!”
 

Ich dich auch!
 

Ein säuerliches Lächeln umspielt meine Lippen. Es ist unglaublich, wie überzeugend du lügen kannst. Wüsste ich nicht, dass du genau diesen Satz erst vor wenigen Minuten einer anderen Person gesagt hast, würde ich dir glauben. Erneut verspüre ich ein schmerzhaftes Stechen in meinem Herzen.
 

“Versprichst du mir, dass du daheim bist, wenn ich nach Hause komme?”

“Ähm… Ja, klar, wenn du mich dafür am Leben lässt? Du erdrückst mich ja beinahe…”
 


 


 

Tag 86
 

G-Dragon
 

“Ich liebe dich, das darfst du niemals vergessen, ja?”

“Aber… aber das weiß ich doch. Ich dich auch!”
 

Noch immer habe ich das unbestimmte Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung ist. Warum beteuerst du, dass du mich liebst? Das weiß ich doch. Und warum hältst du mich fest in deinen Armen und drückst mich an dich, als hätten wir uns seit Monaten nicht gesehen?
 

“Versprichst du mir, dass du daheim bist, wenn ich nach Hause komme?”

“Ähm… Ja, klar, wenn du mich dafür am Leben lässt? Du erdrückst mich ja beinahe…”
 

Es dauert einige Sekunden aber schließlich löst du dich von mir. Noch immer wirkst du traurig und irgendwie verstört aber immerhin scheinst du wieder mit mir zu sprechen. Ich weiß immer noch nicht, was dich so aus der Bahn geworfen hat aber ich gehe davon aus, dass du es mir heute Mittag erzählen wirst. Warum sonst sollte es dir so wichtig sein, dass ich zu Hause bin, wenn du von deinem Termin beim Psychologen zurückkehrst?
 

“Ich gehe wieder rein, okay? Aber nur, wenn bei dir wirklich alles in Ordnung ist…?”
 

Kaum, dass mich deine, vor allem durch die Jacke, warmen Arme nicht mehr halten, kehrt das Frösteln und die Gänsehaut zurück. Eilig schlinge ich meine Arme um meinen Oberkörper und sehe dich abwartend an. Unsere Blicke treffen sich und für einen Moment kann ich ihn deinem Blick etwas Flehendes sehen, doch gleich darauf wendest du dich ab, um dich zu bücken und mir anschließend die Tüte mit den Medikamenten in die Hand und einen Kuss auf die Wange zu drücken, ehe du mich, ohne auf meine Frage zu antworten, durch die Eingangstüre schiebst.
 

Verwirrt bleibe ich im Hausflur stehen. Warum verhältst du dich so merkwürdig? Es ist nicht so, dass du sonst nicht auch zärtlich wärst, aber so anhänglich bist du sonst definitiv nicht. Es macht dir - ganz im Gegensatz zu mir - nichts aus, einen Abend alleine zu verbringen oder ein paar Tage auf Küsschen und Umarmungen zu verzichten. Aber jetzt gerade hatte ich beinahe das Gefühl, dass du mich nie wieder loslassen wolltest.
 

Durch die trübe Scheibe der Eingangstüre kann ich sehen, dass du lediglich ein bis zwei Meter gegangen bist und dann inne gehalten hast. Obwohl es regnet, hältst du keinen Regenschirm über dich. Einer deiner Arme hängt schlaff nach unten, während dein anderer sich auf Kopfhöhe bewegt. Wischst du dir den Regen aus dem Gesicht? Gähnst du? Hustest du? Es wäre nicht verwunderlich, wenn du müde oder krank bist. Bestimmt hast du dich bei mir angesteckt, während du dich um mich gekümmert hast. Erst jetzt setzt du dich langsam in Gang und verlässt die Einfahrt.
 

Bestimmt bist du total übermüdet. Die letzten paar Tage hast du dich schließlich darum gekümmert, dass es mir besser geht, hast versucht, mir die Aufgaben des Bandleaders abzunehmen und ganz nebenbei auch noch den Haushalt alleine geführt. Es ist wirklich an der Zeit, dass ich dir etwas davon zurückgebe, das du mir gegeben hast. Vielleicht könnte ich das Mittagessen zubereiten? Scheinbar ist es dir ja sehr wichtig, dass wir heute Mittag zusammen essen.
 

Mein Blick fällt auf die Uhr. Erst 09:34 Uhr. Wenn ich den Notizzettel im Flur richtig gelesen habe, hast du einen Termin um 11 Uhr bekommen. Also habe ich noch etwa zwei bis drei Stunden Zeit, ehe du wieder zu Hause bist. Mit dem Auto sollte es eigentlich kein Problem sein, in dieser Zeit in die Innenstadt zu kommen und die nötigen Lebensmittel einzukaufen. Noch während ich mir überlege, was genau ich kochen will, schlüpfe ich in meine Jacke und stecke meine Haare unter eine dicke Wollmütze.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TayaTheStrange
2011-03-25T18:40:54+00:00 25.03.2011 19:40
Oh das tut richtig weh!
Jetzt fuehle ich mit tab! Du bist so gemeiN! Erst mag man ihn nicht und ploetzlich heult man seinetwegen! Zu glauben, dass der Mensch, fuer den man alles geben wuerde, einem nur etwas vorspielt, obwohl es doch gar nicht so ist.
Katastrophal geradezu!
Er flippt demnaechst sicher wieder aus. Was ich ihm diesmal nicht veruebeln koennte.

Hach ja, die Menschen muessten nur vernuenftig miteinander reden. Missverstaendnisse sind so ein grosser Streitpunkt.
Von:  i3aby_dont_Cry
2011-02-02T16:51:13+00:00 02.02.2011 17:51
Oh oh da bahnt sich die nächste katastrophe an...

TOP: warte auf mich
GD: klar

...

2 stunden zum einkauufen sollten genügen ---> NEVER!
nicht bei dir xD

und dann kommt das nächste missverständnis usw.. @___@

aber das Kapi hat mir gut gefallen, vor allem die szene in der TOP Ji Yong umarmt hat <3

und die Gefühle waren einfach so schön beschrieben <3


Von:  InspiredOfMusic
2010-11-24T06:10:18+00:00 24.11.2010 07:10
Mir tut TOP so leid.. und ich bin mir nicht sicher, ob er GD wirklich davon erzählt, aber..das muss er.. sonst geht doch alles kaputt..
Ich mag das Kapitel irgendwie sehr gerne :3
Und ich freu mich aufs nächste..
LG
Von: abgemeldet
2010-11-23T23:19:55+00:00 24.11.2010 00:19
süsses kapi, der arme TOP! hoffentlich sagt GD es ihm bald andereseits wie soll er es ihm erklären wenn TOP nicht sagt was ihn bedrückt,freu mich jedenfalls aufs nächste!! ^^


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