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We're Nobodies

Axel/Cloud
von

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Zwischen Gut und Böse

Autor: TheTwixer

Pairing: Axel/Cloud

Note: Ich wollte das Pairing schon länger schreiben, aber bisher hat mir immer die Motivation gefehlt es zu schreiben...^^"
 


 

Prolog: Zwischen Gut und Böse
 

Das Dimensionstor schloss sich hinter ihm und ließ ihn auf die Schlucht um Hollow Bastion blicken, bevor er sich umdrehte und gehen wollte.
 

Da sah er ihn auf dem staubigen Boden knien, verletzt an der Schulter.

Blutend.

Er erkannte ihn sofort: die Blonden Haare, der schwarze Mantel, das Schwert, sie waren seine Markenzeichen. Doch warum kniete er auf dem Boden?

Was war passiert?
 

Axel war verdammt neugierig, dennoch zwang er sich langsam auf Cloud zuzulaufen.

„Brauchst du Hilfe?“, grinste er hochnäsig. Langsam richtete der Angesprochene sich auf. Die makoblauen Augen sahen ihn eher teilnahmslos als wütend an.
 

‚Scheiße’, dachte er nur.

Cloud sah nicht gut aus – und sie waren nicht gerade die besten Freunde, wenn man das mal so nennen konnte. Immerhin standen sie auf verschiedenen Seiten.
 

‚Wobei das so auch nicht mehr ganz richtig ist’, warf er in Gedanken ein. Im Moment stand Axel nämlich auf gar keiner Seite, nachdem sie ihn nach diversen Misserfolgen quasi an die Luft gesetzt hatten.

Wenn die Organisation XIII ihn erwischte, dann würde er noch einiges mehr zu flicken haben, als nur seinen Mantel, der dank seiner knappen Flucht ziemlich mitgenommen aussah.

Dachte er also gerade ernsthaft darüber nach, in seiner misslichen Lage noch jemand anderem helfen zu wollen?

Irgendwie schon...

„Was soll’s...“, murmelte er und zog Cloud irgendwie – irgendwie vorsichtig – auf die Beine. Vielleicht würde er es bereuen, wenn er ihn hier sterben lassen würde.

Innerlich musste er bei dem Gedanken schon fast auflachen.

Er? Bereuen? Weil er jemanden hat sterben lassen?

Wäre ja nicht das erste Mal und er hatte schon ganz andere Dinger gedreht... Außerdem war er ein Niemand!
 

Wobei das nicht hieß, das er keine Gefühle hatte – immerhin hatte er es auch bereut, Roxas gehen gelassen zu haben.

Er schüttelte den Kopf um seine Gedanken loszuwerden und sich auf das eigentliche Problem zu konzentrieren: er hatte keine Zuflucht und Cloud, der mehr tot als lebendig schien.
 

Wohin also...?
 

Ihm fielen einige Orte ein, jedoch schien ihm ein Ort dümmer als der andere und er wollte ja möglichst nicht erwischt werden, aber hier bleiben war auch keine Option. Irgendwo mussten sie hin. Irgend einen Ort musste es doch geben, an dem Cloud – und vor allem er – wenigstens einige Zeit in Sicherheit waren.

Er ließ seinen Blick über Hollow Bastion schweifen...
 

‚Vielleicht...?’, überlegte er und seufzte. Was hatte er schon groß zu verlieren?
 

... Außer seinem Leben vielleicht...
 


 

Über Kommentare (Wünsche/Kritik/Lob) würde ich mich freuen :)

Ein Ort der Sicherheit

Ich hab gemerkt, dass ich wahrscheinlich ein bisschen ins AU kommen werde, da Axel vielleicht das ein oder andere weiß, damit es von der Logik in der FF her besser passt, aber ich versuch mich zumindest so nah wie möglich an den Gegebenheiten des Spiels zu orientieren (und nehme halt wenn ich was nicht mehr so genau weiß den Manga/Google zu Hilfe) und alles so logisch wie möglich herzuleiten, hoffe es klappt...^^
 

Danke für den Kommi :)
 

Kapitel 1: Ein Ort der Sicherheit
 

Niemand hatte ihm verboten die Dimensionstore weiterhin zu nutzen.
 

Dennoch sollte er vorsichtig sein, nicht, dass er noch zufällig einem Mitglied der Organisation XIII über den Weg lief. Außerdem war er angeschlagen und hatte noch jemanden dabei, was die Nutzung der Tore nicht unbedingt einfacher machte. Eher schwieriger.

Trotzdem hatte Axel es geschafft, die beiden in eine schmalen dunkle Seitengasse in Traverse Town zu bringen. Er würde sich dafür bei Gelegenheit selbst auf die Schulter klopfen – später.
 

Was ihm im Moment mehr Sorgen machte als sein Eigenlob war Cloud, den er aus ihm immer noch unerfindlichen Gründen gerettet hatte.

Axel wunderte sich schon die ganze Zeit darüber, dass der Blonde sich protestlos helfen ließ und einfach nur an ihm hing wie ein nasser Sack.

Er hatte Cloud eigentlich nicht als jemanden in Erinnerung, der sich von einer Wunde – egal wie schlimm – einfach so unterkriegen ließ.

Vielleicht war noch etwas anderes vorgefallen – oder aber es war ihm einfach nur alles egal?
 

‚Warum tut er nichts? Oder sagt wenigstens was? Er weiß doch gar nicht, ob ich ihm überhaupt helfen will!’, überlegte Axel und warf einen kritischen Seitenblick auf Cloud.
 

„Hat’s dir die Sprache verschlagen oder warum sagst du nichts?“, fragte er und zog eine Augenbraue hoch. Cloud sah ihn langsam aus halb-geschlossenen Augen an und schüttelte den Kopf leicht. Wenigstens reagierte er überhaupt noch.
 

‚Sieht echt ziemlich fertig aus... – Ich sollte mich beeilen’, überlegte er und setzte sich wieder vorsichtig in Bewegung.
 

„Ich bring dich zu deinen Freunden, alles klar?“

Axel wartete kurz, ob Cloud reagieren würde. Diesmal kein Kopfschütteln. Keine Antwort. Er deutete das Schweigen freimütig als stille Zustimmung und lief so schnell wie es ihm mit Cloud möglich war in Richtung von Cids Laden.

(Spionieren lohnte sich einfach immer – man wusste mehr als der Durchschnitt.)
 

Die Stadt wirkte dreckig und beklemmend.

Die Herzlosen hatten ganze Arbeit geleistet und jeder Winkel der Stadt erzeugte den Eindruck von Dunkelheit und Angst.

Ihm selbst war mulmig zumute – ob das nun daran lag, dass er als Ex-Mitglied der Organisation XIII gejagt wurde oder sich gleich mit irgend einer – am besten verdammt guten! – Ausrede bei Clouds Freunden beliebt machen musste, wusste er nicht.

Am liebsten würde er sich wo anders verstecken, aber ein erneuter Blick auf den Blonden verriet ihm, dass er sich das hätte vorher überlegen müssen. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
 

Axel sah sich um.

Schwach brannten die Straßenlaternen, die hier und da eine Ecke von Traverse Town beleuchteten. In den wenigsten Häusern brannte noch Licht und die Dunkelheit lag schwer auf der Stadt. Es war schon verdammt spät...
 

„Oh man...“, murmelte er vor sich hin.

Vielleicht hätte er ihn doch einfach weiter dort knien lassen sollen, aber ihm fiel es schon immer schwer, sich einfach nur um seinen eigenen Kram zu kümmern; hatte man ja an der Episode mit Roxas gesehen. Er hätte ihn lieber zurückgeholt, statt gegen ihn zu kämpfen, wie es ihm aufgetragen wurde...

Und wo hatte ihn das (plus einige andere Zwischenfälle) alles hingebracht?
 

Er seufzte.

Egal, die Organisation hatte ihn sowieso genug Nerven gekostet. Zu viele, wenn er ehrlich war und gehandelt wie es in seinem Sinne gewesen wäre, hatten sie auch nie...

Doch er schweifte ab.

Gedanken über die Vergangenheit würden keines seiner Probleme in der Gegenwart lösen und das dringendste hustete gerade neben ihm und spuckte Blut.

Langsam wurde es dringend...

„Scheiße“, fluchte er und dachte nicht mehr darüber nach, sondern machte einfach. „Nur noch ein kleines Stück.“
 

Er stützte Cloud bis zu Cids Geschäft und drückte sofort die Klinke. Die Tür öffnete sich und sie traten ein.
 

‚Ganz schön unvorsichtig’, dachte Axel – doch in Anbetracht der Tatsache, das er sich in weniger als 10 Sekunden einem ganzen Repertoire an Waffen gegenübersah änderte er seine Meinung wieder. Die offene Tür war wohl doch eher Absicht...
 

„Cloud!“, kam es sofort von der kleinen Schwarzhaarigen, die Axel am nächsten stand.

Die anderen drohten ihm weiterhin unbeirrt, jedoch konnte man an den Gesichtern von fast allen erkennen, dass sie erschrocken waren.
 

‚Dem braunhaarigen mit dem Schwert – oder Gewehr? – scheint es aber ziemlich egal zu sein, dass ich seinen Kumpel hier gerade verletzt reintrage.’

Die Umstände hielten Leon nicht davon ab, ihrem Besuch deutlich klar zu machen, dass er hier eindeutig unerwünscht war.

Axel verkniff es sich gerade noch, eine Grimasse zu schneiden.

Schöne Freunde!

Wenigstens die Kleine wusste was sie tut. Oder ließ es zumindest so aussehen...
 

„Leon, nimm die Waffe runter! Wir müssen Cloud helfen“, befahl sie und blickte leicht panisch auf Cloud.
 

„Ich bin mir sicher, dass es eine Falle ist! Sieh ihn dir an, er ist Mitglied der Organisation XIII!“, schnaubte Leon und deutete mit seiner Gunblade auf Axel, der einen ziemlich zerfetzten Mantel trug.

„Ex-Mitglied...“, warf dieser daraufhin unpassend ein.
 

„Kümmern wir uns um den rothaarigen Kerl später. Yuffi hat recht, wir müssen erst mal Cloud verarzten!“, warf Cid grimmig ein und legte seine Schusswaffe auf den Tresen, bevor er um selbigen herumeilte, um dem Blonden zu helfen.
 

„Was ist überhaupt passiert?“, fragte Cid schließlich, während er Cloud zusammen mit Yuffie auf einen Stuhl setzte und sah zu Axel.

Leon hatte es sich zur Aufgabe gemacht diesen weiterhin in Schach zu halten.

„Ich mach schon nichts kaputt“, meinte Axel und machte eine abwinkende Geste Richtung Leon, der sich davon jedoch nicht beeindrucken ließ.
 

Der Rothaarige jedoch kümmerte sich nicht weiter um Leon, sondern wandte sich Cid zu und zuckte die Schultern.
 

„Das müsst ihr ihn schon selber fragen. Mit mir hat er auch keinen Ton geredet. Keine Ahnung was passiert ist“, erklärte er knapp. „Ich hab ihn schon so gefunden bei der Schlucht von Hollow Bastion.“
 

Yuffie versorgte Clouds Wunde, während sich die anderen unterhielten.
 

„Und das sollen wir dir glauben?“, erkundigte sich Leon argwöhnisch.
 

„Wäre ich dumm genug sonst ausgerechnet hier herzukommen?“, stellte Axel die Gegenfrage.
 

„Wer weiß, ob das nicht eine Falle von der Organisation XIII ist...“
 

„Hör mal, ich bin nicht mehr in der Organisation, falls es dir vorhin entgangen sein sollte“, zischte der Rothaarige, dem langsam aber sicher der Geduldsfaden riss.

Egal was er machte, niemand schien je zufrieden zu sein.
 

„Und falls es dir entgangen ist: ich trau dir nicht über den Weg“, wiederholte Leon erneut.
 

„Hört gefälligst auf euch zu streiten, verdammt!“, ging Cid dazwischen und schnaubte wütend. „Ist ja nicht mehr mit anzuhören.“
 

„Ugh...“

Es wurde urplötzlich leise und alle drehten sich Cloud zu.

„Alles okay?“, fragte Yuffie besorgt. „Ich weiß, das Zeug brennt ein bisschen...“
 

‚Mit dem ist garantiert nichts okay’, dachte Axel. Er wusste, wenn er diesen Kommentar laut äußern würde, würde Leon ihn schneller vor die Tür setzen als er „Entschuldigung“ sagen konnte... das war aber auch ein viel zu langes Wort!
 

Cloud nickte. Sprechen konnte oder wollte er immer noch nicht. Besser sie würden ihn jetzt erst einmal schlafen lassen.

„Ich und Yuffie werden Cloud zu Merlin bringen. Bis wir wiederkommen habt ihr euch hoffentlich nicht die Köpfe eingeschlagen. Und Aerith ist hoffentlich auch wieder da...“, brummte Cid.

Die drei verließen den Laden.
 

‚Na toll... Kann ja nur besser werden’, dachte Axel und seufzte. Er setzte sich auf den Stuhl, auf dem bis eben noch Cloud gesessen hatte und starrte Leon an. Dieser erwiderte den Blick mindestens genauso intensiv.
 

„Ich hab wirklich nichts gemacht“, verteidigte sich Axel unerwartet. Er ertrug es einfach nicht mehr mit Blicken durchbohrt zu werden. „Verdammt, ich wollte wirklich nur helfen! ... – Die Organisation hat mich an die Luft gesetzt, ich bin durch ein Dimensionstor an den Rand der Schlucht bei Hollow Bastion geflüchtet und hab ihn dort knien sehen. Ich tret ja nicht noch mal extra nach, wenn jemand schon auf dem Boden liegt!“

Während er redete fuchtelte er aufgebracht mit den Armen herum und versuchte seinen Standpunkt deutlich zu machen.

Der Angesprochene zog lediglich eine Augenbraue hoch, sein Gesichtsausdruck blieb jedoch abgesehen davon unverändert.

Gerade als Axel wieder anfangen wollte zu sprechen, öffnete sich die Ladentür.
 

„Bin wieder da“, rief eine weibliche Stimme gutgelaunt.
 

„Aerith...“, sagte Leon leicht überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, das sie gerade jetzt auftauchen würde.
 

„Oh, wir haben Besuch?“, lächelte sie freundlich.
 

„Nicht ganz“, ergriff Leon schroff das Wort, bevor der Rothaarige etwas sagen konnte.
 

‚Verdammter Kerl!’ Jedoch zog Axel es vor, ab jetzt einfach gar nichts mehr zu sagen.

Mal sehen wie lange sein Vorhaben halten würde...
 

„Warte... Du erinnerst mich an jemanden“, sagte Aerith plötzlich, ohne auf Leons Bemerkung weiter einzugehen, als sie den ungebetenen Gast etwas eingehender betrachtet hatte.
 

„Kann nicht sein, ich bin ein Niemand...“, erwiderte Axel abweisend.
 

„Niemand?“, fragte die Braunhaarige. Man merkte, das sie Tee kochte und nicht kämpfte...
 

„Du weißt doch, diese neuen grausamen Wesen... Ein Niemand ist noch schlimmer als ein Herzloser“, erklärte Leon einfach und mit einem Seitenblick auf Axel.
 

„Falls du’s genau wissen willst: wenn das Herz von der Dunkelheit befallen wird, trennt es sich vom Körper und wird zu einem Herzlosen. Wenn ein Mensch mit einem starken Herzen zu einem Herzlosen wird, bleibt eine Hülle zurück und entwickelt einen eigenen Willen... Das sind die sogenannten Niemande, wie ich einer bin“, erklärte Axel.

Warum erzählte er das gleich noch mal?

‚Naja... Ich muss es ja schließlich wissen...’, dachte er resigniert.
 

Leon entschied sich dazu, seine Waffe nun doch herunter zu nehmen und lehnte sich an den Tresen, behielt Axel jedoch weiterhin scharf im Auge.
 

„Und was machst du hier?“, wollte Aerith nun wissen.
 

Stimmt ja, sie wusste von nichts...

Hochverrat

Ich mag Axel so auch ganz gerne^^ ich kann mir bei ihm auch einfach nicht vorstellen das er '100% ernsthaft' ist - das würde zu ihm nicht passen. :)
 

Kapitel 2: Hochverrat
 

Axel sah sie etwas verdutzt an. „Ich? Ich hab die Blondine hergebracht“, antwortete er schließlich gelassen.
 

Sie sah Leon verwirrt an. „Hat Yuffie sich die Haare gefärbt?“
 

„Nein, er redet von Cloud!“, gab dieser genervt zurück. „Er war verletzt und der rothaarige Kerl hier hat ihm anscheinend geholfen. Zumindest behauptet er das.“
 

„Was?“, entfuhr es ihr erschrocken. „Was ist passiert?“
 

„Das wissen wir auch nicht so genau. Wenn Cloud wach ist, wird er uns das bestimmt erzählen.“, antwortete Leon und runzelte die Stirn.
 

‚Da wäre ich mir nicht so sicher...’, dachte Axel, dem der Blonde nicht besonders gesprächig vorkam.
 

„Und wo ist er jetzt?“, wollte Aerith besorgt wissen. Sie lehnte nun neben Leon am Tresen und kaute leicht nervös auf ihrer Unterlippe herum.
 

„Cid und Yuffie haben ihn zu Merlins Haus gebracht. Dort hat er auf jeden Fall Ruhe bis er wieder auf den Beinen ist, schließlich ist das so ziemlich der einzige Ort, an dem keine Herzlosen lauern...“, erklärte Leon, bevor er sich schließlich wieder Axel zuwendete, der immer noch seelenruhig auf dem Stuhl saß. „Willst du nicht eigentlich wieder gehen?“
 

„Nein?“, gab dieser nur kurz und bündig zurück.

Wohin auch?
 

„Wieso nicht? Ich glaube nicht, dass du hier noch was zu erledigen hast“, gab der Braunhaarige unfreundlich zurück.
 

„Hallo? Ich hab deinem Freund geholfen – du könntest ruhig mal ein bisschen netter zu mir sein! Außerdem hab ich’s nicht eilig, ich hab keine Ahnung wo ich hin soll, jetzt da ich nicht mehr zur Organisation XIII zurück kann“, grummelte Axel und erneut entwich ihm ein Seufzer.
 

Er hatte sich tatsächlich keinerlei Gedanken darüber gemacht, was er jetzt machen würde. Sein erstes Ziel war gewesen zu fliehen, was er ja auch erfolgreich geschafft hatte. Dann kam jedoch Cloud und dieser ließ ihm nicht wirklich Zeit, darüber nachzudenken, was er nach seiner erfolgreichen Flucht anstellen würde.

Nur eins war sicher – und zwar, dass er ein Versteck brauchte. Wenn er draußen einfach herumlief, würde ihn die Organisation viel zu schnell entdecken und ihm dann in freundlicher Organisationsmanier zeigen, was man mit Leuten wie ihm machte: kurzen Prozess.
 

„Er könnte doch hier bleiben“, warf Aerith spontan ein und strahlte Leon an.
 

„Jaaah, er könnte doch hier bleiben“, wiederholte Axel ebenso freudestrahlend.
 

„Nein“, lehnte Leon entschieden ab. „Bestimmt nicht!“
 

„Aber es hätte bestimmt Vorteile für euch, wenn ich hier bleibe“, startete Axel erneut einen Versuch, Leon zu überreden. Wenn er das schaffen würde, könnte er praktisch schon einziehen.
 

„Welche denn zum Beispiel?“, forderte Leon zu wissen.
 

‚Ja... das wüsst ich grad auch gerne. Mal sehen: ich kann kochen, waschen, putzen, ähm... kämpfen, Leute umbringen-... Sind irgendwie nicht die nützlichsten Eigenschaften, wie ich feststellen muss’, dachte er gerade und hätte beinahe laut über sich selbst gelacht.
 

Seine verdammte Lage war gerade ziemlich ernst und es wäre nicht die schlechteste Option, wenn er für eine Weile hier unterkommen könnte.

Schließlich hatte er doch noch die rettende, zündende Idee...
 

„Naja...“, Axel machte eine Kunstpause und grinste Leon unverschämt an. „Immerhin war ich zumindest mal in der Organisation XIII. Ich weiß vielleicht einige Sachen, die euch nützen könnten...“
 

Das war nun eindeutig Hochverrat – aber wen kümmerte es? Axel auf jeden Fall nicht mehr...
 

Er war sich nicht sicher, ob Leon darauf etwas antworten wollte. Zumindest hatte er den Mund auf- und zugemacht, also wahrscheinlich schon, aber ihm fehlte wohl die passende Antwort.

Der Rothaarige konnte sich schon denken, warum, schließlich würde Leon ihn lieber vor als hinter der Ladentür sehen.
 

„Das würde uns doch bestimmt viel weiter helfen, oder?“, wollte Aerith wissen und Leon nickte griesgrämig. Ja, es würde ihnen in der Tat helfen, aber er wollte Axel trotzdem nicht hier haben. Wer weiß ob er nicht doch irgendwelche krummen Dinger drehte und am Schluss die komplette Organisation XIII bei ihnen auf der Matte stand...
 

„Wir sollten das mit Cid absprechen – und hier bleiben kann er auch nicht, hier gibt es zu viele Dinge, die er gegen uns verwenden könnte. Wir sollten ihn auch zu Merlin bringen“, entschied Leon schließlich.

Klang zumindest für Axel einigermaßen positiv.
 

„Bei Merlin gibt es außer dem Haus nicht besonders viel... das ist sicher langweilig“, überlegte Aerith laut.
 

„Eben“, antwortete Leon und sah herablassend zu Axel. „Dort kann er auch nicht viel kaputt machen. Außerdem wird Cloud ihm ein paar Tage Gesellschaft leisten.“
 

‚Ja klar... Weil der auch so gesellig ist!’, dachte Axel ironisch. Am liebsten hätte er jetzt die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen und geschrieen. Doch stattdessen nickte er einfach nur. Was hatte er schon für eine Wahl? Zumindest hatte er jetzt ein Dach über dem Kopf und ein paar Tage Zeit um sich zu überlegen, was genau er tun wollte...
 

Leon begleitete ihn zu Merlin und überließ Aerith den Laden. Sie würde das schon irgendwie schaffen bis Cid, Yuffie und er wieder zurück waren – außerdem wollte er sie nicht mit Axel alleine zu Merlin schicken. Gott allein wusste, was der Kerl mit ihr alles anstellen könnte.
 

„Was hab ich dir eigentlich getan?“, wollte Axel wissen, nachdem er einige Minuten in deutlichem Abstand hinter Leon hergelaufen war.
 

„Warum?“, kam die knappe Antwort von Leon.
 

„Weil ich gerne wissen würde, was du gegen mich hast?“ Der Rothaarige war sich nicht so sicher, ob dieses Gespräch überhaupt irgendwo hinführte.
 

„Nimm’s nicht persönlich, aber du gehörst für mich zu den Feinden...", erklärte der Angesprochene.
 

‚Klasse, kaum war man mal bei den Bösen dabei ist man automatisch immer das Arschloch in der Geschichte.’ Grummelnd lief er weiter hinter Leon her. Dafür sollte er sich bei Gelegenheit mal bei Square-Enix bedanken!
 

Den Rest des Weges legten sie wieder schweigend zurück.

Leon klopfte bei Merlin an die Tür, bevor er eintrat – auf das obligatorische ‚Herein’, wartete er jedoch nicht mehr.
 

„Leon? Was machst du hier? Dachte du wärst mit dem rothaarigen Kerl noch im Laden und würdest da warten“, brummte Cid, als er den Braunhaarigen eintreten sah. Cid
 

„Den hab ich mitgebracht...“, gab Leon zurück.

Merlin und Cid saßen gerade am runden Tisch und hatten sich unterhalten, anscheinend über Cloud. In der hinteren Ecke, in der das Bett stand war Yuffie zu sehen, die gerade noch ein Glas Wasser auf das Schränkchen neben dem Bett stellte. Axel war nun auch eingetreten.
 

„Das ist er also, der Bursche, der Cloud geholfen hat?“, erkundigte sich der Zauberer und rückte seine Brille zurecht, um Axel besser betrachten zu können.
 

„Richtig“, brummelte Cid und nickte bekräftigend.
 

„Er wird eine Weile hier bei uns bleiben“, sagte Leon schließlich. „Vielleicht hat er nützliche Informationen über die Organisation, die wir verwenden können. Ich halte es jedoch für klüger wenn er nicht im Laden bleibt, wo er an zu viele Informationen über uns kommen kann... deswegen hab ich ihn her gebracht.“
 

Mehr als ein „hm“ war von Cid nicht zu hören, was wohl soviel bedeutete wie er dachte darüber nach, war der Idee aber nicht abgeneigt. Yuffie meldete sich mit einem „wegen mir“ und einem Schulterzucken zu Wort und Merlin, die Gutmütigkeit in Person, nickte eifrig und meinte: „Gut, gut. Dann zaubere ich gleich noch ein Bett mehr herbei...“

Begeistert schwang er seinen Zauberstab und stellte noch ein weiteres Bett in den Raum.
 

„Nur zwei Betten?“, wunderte sich Axel und sah kritisch auf den Zauberer. ‚Ich teil mein Bett nicht mit dem alten Knacker!’
 

„Ja, ja, mein Junge“, antwortete Merlin sofort. „Ich werde euch heute leider verlassen. Informationen über Ansem sammeln im Bermudadreieck. Man glaubt gar nicht, was man dort für interessante Leute trifft, die plötzlich irgendwann mal von der Welt verschwunden sind... und man glaubt gar nicht, was die alles wissen!“, plauderte der alte Mann munter und versuchte den Jungspunden sämtliche weiteren Vorzüge des Bermudadreiecks zu erklären.
 

Cid unterbrach ihn schließlich, indem er ihn daran erinnerte, das er eigentlich schon gehen wollte als er und Yuffie mit Cloud hier angekommen sind. Merlin bedankte sich für die Erinnerung daran und verabschiedete sich überschwänglich bei den anderen, bevor er mittels Magie und in für ihn untypischer Urlaubskleidung zum Bermudadreieck aufbrach.
 

„Hast du den Laden eigentlich abgeschlossen?“, wollte Cid schließlich wissen, als sie zu viert um den runden Tisch in Merlins Haus saßen. Axel hatte sich zu den anderen gesetzt, da er sich blöd vorgekommen wäre, wenn er die ganze Zeit gestanden hätte.
 

„Nein. Aerith ist dort“, beantwortete Leon die Frage.
 

„Aerith ist dort? Dann sollten wir uns vielleicht ein wenig beeilen. Nicht, das ihr noch etwas passiert...“, warf Yuffie ein.
 

„Dann lasst uns gehen...“, meinte Cid und erhob sich schwermütig. Eigentlich würde er lieber noch ein wenig sitzen bleiben und am besten noch ein bis zwanzig Zigaretten rauchen.
 

„Du bleibst hier“, wendete sich Leon an Axel. „Wir werden abwechselnd vorbeikommen und nach euch beiden sehen – und das Nötigste vorbeibringen.“
 

Der Angesprochene nickte knapp.
 

‚Jawoll Chef!’, dachte er und streckte Leon dafür innerlich die Zunge raus.

Hallo, er war schließlich kein Verbrecher.
 

Die drei verließen Merlins Haus und gingen zurück. Jetzt war Axel also alleine – wenn man mal von Cloud absah, der sowieso schlief.

Er ging zum freien Bett und ließ sich darauf fallen. Vielleicht war schlafen gar keine so schlechte Idee...
 

Es dauerte auch gar nicht lange, bis er eingeschlafen war, die ganzen Ereignisse der letzten Stunden hatten ihn doch ganz schön geschlaucht.
 

Gestalten in schwarzen Mänteln mit Kapuze standen mitten in einem Raum.

Sie redeten über etwas, doch er konnte nicht verstehen, was sie sagten. Axel versuchte sich näher heranzuschleichen und hinter Regalen zu verstecken.
 

„...- Namine töten!“, sagte einer der drei.

‚WAS?’ Axel fuhr erschrocken zusammen und stieß dabei gegen etwas – etwas, das ein dumpfes Geräusch machte – sein Fehler!
 

Die drei Gestalten drehten sich ruckartig in seine Richtung.
 

„Wer ist da?“, rief eine verdammt tiefe Männerstimme. Axel vermutete der Stimme nach zu Urteilen, dass das Xaldin war.
 

„Zeig dich“, ein anderer, an dessen Stimme Axel jedoch nicht festmachen konnte, wer es war – was im Grunde sowieso unwichtig war, denn er befand sich gerade in einer ziemlich misslichen Lage.
 

„Scheiße“, murmelte Axel und trat so schnell wie möglich den Rückzug an. Leider ein bisschen zu schnell, denn er stieß gegen etwas hinter sich, von dem er nicht genau sagen konnte, was es war, denn alles was er jetzt noch wusste war: er musste fliehen und zwar schnell.
 

Er rannte los, doch die drei schwarzen Gestalten verfolgten ihn...



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  FairsSister
2010-08-09T11:26:54+00:00 09.08.2010 13:26
juhu es geht weiter ^^
ich find Axel voll cool xDD
mache mir dennoch sorgen um cloud =( ???
bitte schreib schnell weiter =)
Von:  FairsSister
2010-08-04T19:17:34+00:00 04.08.2010 21:17
uhhh ... Cloud Q.Q
was ist denn passiert ??
schreib bitte bitte weiter !

(du stellst Axel cool da xD *Arme fuchtel* xD)
Von:  FairsSister
2010-08-03T19:03:37+00:00 03.08.2010 21:03
jo wenn du weiterschreibst lese ich auch klingt nähmlich echt cool ^^


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