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I´d rather die

than stay away from you || Itachi & Sakura
von

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Protecting you

Hallu. <3

Ja, diesmal hab ich schneller weitergeschrieben.

Bei all den lieben Kommentaren konnte ich nicht anders.

Nochmals vielen Dank dafür.

So, mehr habe ich heute eigentlich nicht zu sagen.

Also viel Spaß mit dem Kapitel. :3

das Wölkchen~
 

Kapitel drei: Protecting you
 

Die gesamte nächste Woche verbrachte Sakura damit, sich um Itachi zu kümmern. Die täglichen Heilsessions raubten ihr einiges an Kraft, brachten aber bereits die ersten Erfolge.

Tag für Tag begann es ihm besser zu gehen. Natürlich war er weit davon entfernt, gesund zu sein, aber immerhin war er nicht mehr so schwach und kraftlos und sah nicht mehr aus wie das halbtote Wrack, das sie in der Höhle gefunden hatte.

Das Essen, das sie ihm täglich machte, aß er klaglos, was schon eine Überraschung für sie war, denn Naruto beschwerte sich bei jeder sich ihm bietenden Gelegenheit, was für eine schlechte Köchin sie war. Durch das Essen wirkten Itachis Wangen nicht mehr so eingefallen, seine Muskeln bauten sich wieder auf und er legte etwas Gewicht zu. Er verwandelte sich wieder in den außergewöhnlich hübschen, gut aussehenden jungen Mann zurück, den Sakura bereits früher einmal gesehen hatten. Und sie konnte nicht behaupten, dass es ihr dadurch leichter fiel, sich in seiner Nähe aufzuhalten.

Das Wichtigste aber war, dass er nicht mehr solche schlimmen Anfälle bekam wie vor einer Woche. Da hatte er ihr einen gewaltigen Schrecken eingejagt.

Jetzt war wieder einmal eine Heilstunde angesagt. Sie setzte sich dicht zu ihm aufs Bett und legte die Hände an seine Brust. Beide hatten sich im Laufe der Woche an diese ungewohnte Intimität gewöhnt. Wie immer ließ sie ihr Chakra in ihn hineinströmen. Da sie das jetzt schon seit einer Woche regelmäßig tat, war zwischen ihnen eine Verbindung entstanden, die sie beide nicht leugnen konnten, beide aber auch nicht wahrhaben wollten.

Itachi redete die meiste Zeit so gut wie gar nicht mit ihr und auch wenn Sakura sich sagte, dass es ihr nichts ausmachte, verletzte es sie irgendwie doch. Sie wagte es aber auch nicht mehr, ihn auf seine Vergangenheit anzusprechen, denn es würde nichts nützen.

Itachi war verdammt stur. Er hatte sich darauf festgelegt, nur so lange leben zu wollen, bis er Madara getötet hatte. Er hatte kein Interesse daran, den Dorfbewohnern seine wahre Geschichte zu erzählen. Er wollte keine Zukunft. Und nichts würde seine Einstellung ändern können.

Unwillkürlich seufzte Sakura auf. Itachi hob eine Augenbraue, sagte jedoch nichts dazu. Nach dem Heilen verabreichte sie ihm wie üblich sein Antibiotikum und sagte: „Ich werde jetzt zu Tsunade gehen. Ich hatte Glück, dass ich diese Woche nur Krankenhausdienst hatte, aber sie wird mich bald wieder auf eine Mission schicken. Deshalb muss ich mit ihr reden. Versuch, nichts dummes anzustellen, während ich weg bin.“

Dann drehte sie sich um und verließ grinsend die Wohnung. Sie konnte sich den Blick gut vorstellen, den er ihr jetzt hinterherwarf.

Als sie bei Tsunade ankam, sagte die Hokage: „Gut, dass du da bist, Sakura. Ich habe eine neue Mission für dich. Du sollst...“

Doch sie wurde von ihrer Schülerin unterbrochen. „Genau deswegen bin ich hier. Ich wollte dich bitten, mich erstmal von allen Missionen freizustellen. Im Krankenhaus arbeite ich aber weiter.“

Tsunade sah sie misstrauisch an. „Warum sollte ich eine der besten Kunoichis unseres Dorfes von den Missionen freistellen? Wir brauchen dich. Da musst du schon einen triftigen Grund vorweisen.“

Jetzt hieß es, sich schnell eine gute Lüge einfallen zu lassen. Sakura überlegte fieberhaft. Als ihr etwas eingefallen war, versuchte sie, kränklich auszusehen und sagte: „Ich fühle mich in den letzten Tagen gar nicht gut. Irgendetwas stimmt mit mir nicht und ich habe Angst, dass ich in meinem Zustand die Mission in Gefahr bringen könnte.“

Jetzt war Tsunade doch besorgt. Sakura war so gut wie nie krank. Die Hokage sagte: „Es könnte etwas ernstes sein. Du solltest ins Krankenhaus gehen und dich von mir untersuchen lassen.“

Sakura erwiderte schnell: „Nein nein, das bekomme ich auch alleine hin. Ich hab genug Medizin zu Hause und wenn ich mich eine Weile einfach ausruhe, geht’s mir bestimmt bald wieder besser.“

Tsunade nickte. „In Ordnung. Dann geh sofort nach Hause. Das ist ein Befehl!“

Während Sakura zurück zu ihrer Wohnung lief, fühlte sie sich mies. Sie hasste es, Tsunade so anzulügen, aber es hatte sein müssen. Itachi zu heilen war ihr momentan wichtiger als alles andere.

Als sie die Wohnungstür aufschließen wollte, bemerkte sie, dass sie nur angelehnt war. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Was war hier los? Sie war sich ganz sicher, die Tür geschlossen zu haben, als sie gegangen war. War Itachi etwa abgehauen? Aber nein, das würde er nicht tun. So dumm war er nicht. Schließlich brauchte er sie und sie brauchte ihn.

Vorsichtig, mit einem Kunai in der Hand, betrat sie die Wohnung. Und dann vernahm sie plötzlich Narutos Stimme aus dem Wohnzimmer. Wie erstarrt blieb sie stehen. Oh nein, das durfte nicht wahr sein. Hatte Naruto Itachi gefunden? Wussten jetzt alle Bescheid, dass sie ihm heimlich half? Würden sie ihn jetzt töten? Würden sie sie auch töten? All diese Gedanken schossen ihr durch den Kopf, als sie das Wohnzimmer betrat.

Und dann sah sie Naruto, wie er grinsend auf der Couch saß, jedoch war es nicht Itachi, der neben ihm saß, sondern ein Junge mit rötlichen Haaren und grünen Augen. Erst war Sakura verwirrt, dann fiel es ihr mit einem Schlag wieder ein. Itachi hatte wieder dieselbe Gestalt angenommen wie vor einer Woche, als sie durch das Konohator gegangen waren. Er war jetzt wieder ihr „Cousin“ Koji.

Sie seufzte leise vor Erleichterung auf und als sie sich neben Naruto auf die Couch setzte, meinte ihr bester Freund grinsend: „Hey, Sakura-chan! Als ich geklingelt habe, hat dein Cousin mir aufgemacht. Warum war er die ganze Woche eigentlich nicht einmal draußen? Wenn er dich schon besucht, solltest du mit ihm auch etwas unternehmen.“

Sakura versuchte, nicht rot zu werden, als sie sagte: „Er ist eben etwas schüchtern, stimmts, Koji?“

Daraufhin warf Itachi ihr nur wieder einen Blick zu, den sie absolut nicht deuten konnte.

Dann sagte Naruto: „Naja, egal. Ich bin wegen etwas ganz anderem hier. Ich habe beim Training zufällig ein Gespräch zwischen Yamato und Kakashi mitbekommen. Offenbar hält sich Sasuke nur ein paar Dörfer entfernt von Konoha auf. Es gibt zwar keine Anzeichen dafür, dass er bald angreift, aber Tsunade wird wohl bald wieder einen Suchtrupp nach ihm losschicken.“

„Diesmal werdet ihr wohl leider ohne mich nach ihm suchen müssen. Ich werde in der nächsten Zeit nicht an Missionen teilnehmen.“, sagte Sakura mit einem traurigen Lächeln.

Narutos Augen wurden groß. „Warum das denn?“

„Naruto, ich...“ Sie zögerte.

„Verstehe. Du kannst es mir wieder nicht sagen, nicht wahr? Aber das ist okay. Ich muss jetzt gehen.“

Sakura brachte ihn noch zur Tür. „Es tut mir leid.“, sagte sie leise.

„Mach dir keinen Kopf.“, sagte Naruto mit einem traurigen Lächeln, küsste sie auf die Stirn und ging.

Sakura ging zurück ins Wohnzimmer. Itachi hatte sein richtiges Aussehen noch nicht wieder angenommen. Sie erforschte sein Gesicht nach irgendeiner Emotion, die Narutos Nachricht, dass Sasuke nicht weit von Konoha war, in ihm ausgelöst haben musste. Aber nichts. Absolut nichts. Nur dieselbe Gleichgültigkeit wie immer. Sie hätte schon wieder aus der Haut fahren können, beherrschte sich diesmal aber.

Stattdessen nahm sie ihr Foto von Team 7 in die Hand und betrachtete es traurig. „Sasuke.“, flüsterte sie. Er war ganz nahe. Und er hatte etwas schreckliches vor, etwas, das das letzte bisschen Gefühle, das sie noch für ihn hatte, für immer auslöschen würde. Unwiderruflich. Und das wollte sie nicht. Auch wenn er ihre Gefühle für ihn nie erwidert hatte, wollte sie sie sich doch irgendwie bewahren.

„Du liebst ihn.“

Erschrocken fuhr Sakura herum. Sie hatte nicht bemerkt, dass Itachi hinter ihr war. Die seltsamen grünen Augen, die so gar nicht zu ihm zu passen schienen, sahen sie direkt an.

Sakura musste heftig schlucken. Was er gesagt hatte, war keine Frage gewesen. Es war eine Feststellung. Sie hatte das Gefühl, als hätte sie einen dicken Kloß im Hals. Eine Träne wollte über ihre Wange rollen, aber sie hielt sie mit aller Macht zurück. Eher würde sie sterben als dass sie vor Itachi Uchiha anfing zu heulen.

Es war so unfair. Es schien, als wüsste er alles über sie, indem er sie einfach nur beobachtete. Über sich selbst gab er nichts preis. Okay, sie kannte mittlerweile seine Vergangenheit, aber er redete einfach nicht darüber. Wann auch immer sie ihn darauf ansprach, er ignorierte es einfach. Und jetzt meinte er, ihr einfach diese sehr persönliche Bemerkung an den Kopf werfen zu dürfen?

„Das geht dich absolut nichts an. Und es steht dir nicht zu, so etwas zu sagen. Und jetzt lös endlich dieses dämliche Verwandlungsjutsu auf!“ Gegen Ende des Satzes wurde ihre Stimme immer lauter.

Anfangs zeigte er keine Reaktion, dann löste er das Jutsu endlich auf. Aber entschuldigen tat er sich nicht. Aber hatte sie das auch erwartet? Nein.

Der Abend brach an, es wurde draußen bereits dunkel. Sie drehte ihm den Rücken zu. Irgendwie ertrug sie es im Moment nicht, ihn anzusehen. Also sagte sie: „Ich geh duschen. Du bist fit genug, um dir selbst etwas zu essen zu machen.“

Gerade als sie die Türklinke der Badezimmertür berührte und sie öffnen wollte, ertönte hinter ihr Itachis Stimme. „Sakura.“

Wie erstarrt blieb sie stehen und bewegte sich keinen Zentimeter weiter. Er hatte ihren Namen gesagt. Das war im Laufe dieser Woche nicht oft geschehen, genau genommen hatte er kaum ein Wort mit ihr gesprochen, sondern alles, was sie tat, nur stumm geduldet. Sakura drehte den Kopf leicht zur Seite, um ihm zu signalisieren, dass sie zuhörte.

„Es war nicht meine Absicht, dich zu verletzen.“

Sie drehte sich zu ihm um und hoffte, dass ihr vor Überraschung nicht der Mund offen stand. Es war keine Entschuldigung, so etwas würde man aus dem Mund eines Uchihas niemals hören. Aber er gestand indirekt ein, dass er etwas getan hatte, das nicht in Ordnung war und dass er es nicht wollte. Das war mehr, als sie erwartet hatte.

Sakura spürte, wie sie sofort knallrot anlief und weil sie nicht irgendetwas dummes sagen wollte, nickte sie nur, als Zeichen dafür, dass sie seine Nicht-Entschuldigung annahm. Dann knallte sie die Badezimmertür zu.
 


 

Wenig später hörte Itachi das Wasser in der Dusche rauschen. Er setzte sich ans Fenster und schaute hinaus auf das abendliche Konoha. In den Straßen gingen gerade die Laternen an.

Es war ein zwiespältiges Gefühl, wieder hier zu sein, in seiner Heimat. Vertraut, schließlich kannte er jede Ecke hier. Und doch kam er sich vor wie ein Fremder. Und das war er ja auch. Unerwünscht und gehasst von allen, nur von einem Mädchen nicht.

Sein Blick wanderte zur Badezimmertür. Er wurde nicht schlau aus ihr und das wurmte ihn gewaltig. Er verstand es nicht. Warum nahm sie ein so großes Risiko auf sich, um ihm zu helfen? Ja, sie hatte es ihm gesagt. Sie wollte die Wahrheit ans Licht bringen und ihm ein neues Leben ermöglichen. Aber das glaubte er ihr nicht. Niemand war so selbstlos. Er auch nicht. Wäre er es, hätte er Sasuke damals getötet.

Sie konnte nur aus Eigennutz handeln. Wegen des Deals. Damit Sasuke zurückkehrte und das Dorf verschonte. Weil sie seinen kleinen Bruder liebte. Oder?

Aber warum hatte er dann solche Zweifel daran, dass es ihr nur darum ging? Lag es an ihrem verletzten Blick, als er sagte, dass sie seinen Bruder liebte? Oder schlicht und einfach an ihren ehrlichen Augen, die ihn glauben ließen, dass sie wirklich nur um seinetwillen handelte? Ein Teil von ihm wollte es glauben. Dabei sollte es ihm egal sein. Er sollte sie einfach nur zu seinen Zwecken missbrauchen.

Itachi schüttelte leicht den Kopf. Diese Gedanken waren lächerlich, machten ihn schwach. Genau gegen solche Gedanken hatte er sein Gehirn in den letzten Jahren abgeschirmt, war zu dem gefühlskalten Mann geworden, der er heute war. Weil er es sein musste. Für Sasuke.

Um ihn sollten sich seine Gedanken jetzt drehen. Er war nicht weit von Konoha entfernt. Mit Sicherheit war Madara in seiner Nähe. Vielleicht hatten sie schon einen Plan, wie sie Konoha zerstören konnten.

Itachi runzelte die Stirn. Und was hatte er selbst die vergangene Woche gemacht? Nichts, außer sich von Sakura verhätscheln zu lassen. Sicher, es ging ihm jetzt besser als je zuvor mit seiner Krankheit, aber so völlig unvorbereitet konnte er unmöglich gegen Madara antreten. Er musste trainieren, das Sharingan und das Mangekyou Sharingan ausprobieren.

Plötzlich wollte er unbedingt raus aus dieser Wohnung. Raus aus dieser rosa, flauschigen, nach Kirsche duftenden Sicherheit, die ihn einlullte. Sicher würde er es schaffen, unbemerkt an den Leuten vorbeizukommen und einen ruhigen Platz zum trainieren zu finden.

Er hatte schon das Fenster geöffnet und hockte auf dem Fensterbrett, bereit zum Absprung, als sich die Badezimmertür öffnete, Sakura in einem übergroßen Schlafshirt und mit nassen Haaren heraustrat und sagte: „Itachi, willst du...“

Als sie bemerkte, was er da im Begriff war zu tun, blieb sie erst wie erstarrt stehen, dann reagierte sie blitzschnell. Sie zog zwei Kunai hervor – Itachi konnte nicht anders, als sich zu fragen, wo sie die herhatte, so spärlich bekleidet, wie sie war – und warf sie auf seine Arme. Sie blieben im Stoff seines Shirts stecken und nagelten ihn an die Wand.

Eine Sekunde später war Sakura bei ihm, löste die Kunai und drückte ihn mit Chakra in ihren Händen aufs Bett, so wie sie es schon in der Höhle getan hatte. Dann zischte sie: „Bist du wahnsinnig? Du kannst doch jetzt nicht einfach abhauen!“

Er funkelte sie wütend an. Wieso brachte ihn dieses Mädchen immer dazu, wieder solche Emotionen zu empfinden? Normalerweise würde er jetzt sein Sharingan aktivieren, aber er wusste nicht, ob es funktionierte und wie sein Körper darauf reagierte. Trotzdem war er mittlerweile wieder wesentlich stärker als in der Höhle und musste sich das von ihr nicht gefallen lassen. Er drehte sich blitzschnell herum, sodass er nun über ihr war und sie aufs Bett drückte. Dieses kleine Machtspiel dauerte noch eine Weile, bis Itachi schließlich die Oberhand behielt.

Dann sah er direkt in ihre vor Wut blitzenden Augen und sagte: „Ich muss trainieren. Madara und Sasuke könnten jeden Moment völlig überraschend angreifen und ich muss darauf vorbereitet sein.“

Sakura fauchte: „Du bist nicht fit genug, um zu trainieren, Itachi! Was, wenn du einen Rückfall bekommst? Dann wäre alles, wofür wir letzte Woche gearbeitet haben, umsonst gewesen. Außerdem kenne ich niemanden, der weniger Training benötigt als du. Du bist der perfekte Shinobi!“

Itachi entgegnete: „Das stimmt nicht. Ich brauche Training und ich werde mich von dir nicht davon abhalten lassen.“

Sakura lachte einmal höhnisch auf. „Oh natürlich, und wie willst du dir das vorstellen? Du schleichst dich an den Leuten hier vorbei und suchst dir irgendwo im Wald ein schönes Plätzchen? Bis jemand dein Chakra spürt und dann bist du sofort tot. Oder willst du wieder die Gestalt meines Cousins annehmen? Und dann sieht jemand zu, wie mein Cousin Feuer-Jutsus anwendet, die nur der Uchiha-Clan beherrscht. Ganz toll. Zumal ich allen erzählt habe, dass mein Cousin kein Ninja ist.“

Eine Weile waren sie beide still und sahen sich einfach nur an. Dann wurde Itachi klar, dass Sakura Recht hatte. Es war unmöglich für ihn, zu trainieren, ohne dass jemand etwas bemerkte.

Sakura sagte leise: „Itachi...könntest du bitte von mir runtergehen?“

Erst da fiel ihm auf, in welcher Position sie sich befanden und wie nah er ihr war. Sofort erhob er sich und brachte so viel Distanz zwischen ihr und sich, wie es auf dem Bett möglich war.

Sakura sagte leise: „Ich verstehe, warum du trainieren willst. Du hast Angst um deine Augen, nicht wahr?“

Sie streckte vorsichtig die Hand aus, doch Itachi packte sie am Handgelenk und hielt sie fest, bevor sie ihn berühren konnte. „Du hast gesagt, du könntest sie wieder in Ordnung bringen.“, meinte er und sah sie ausdruckslos an.

Entsetzt schaute Sakura ihn mit ihren grünen Augen an und sagte: „Ja, aber nicht jetzt! Dein Körper ist noch zu schwach dafür. Die Behandlung von Augen ist sehr schmerzhaft, das hältst du noch nicht aus.“

„Ich denke, ich weiß besser als du, was ich aushalte und was nicht.“, erwiderte er kalt. Er spürte einen merkwürdigen Stich, als er ihren verletzten Blick sah, doch er ignorierte dieses Gefühl.

Sakura sagte: „Das mag sein. Ich weiß nicht, was für Schmerzen du erträgst. Aber ich weiß, wie dein Körper reagiert, wenn ich dich jetzt schon einer Augenbehandlung unterziehe. Und das lasse ich nicht zu, nicht nach dem, was wir in dieser Woche schon erreicht haben.“

Itachis Griff um ihr Handgelenk verstärkte sich, sodass es fast schon schmerzhaft war. „Verstehst du denn nicht? Madara und Sasuke können jeden Moment angreifen und ich kann nicht gegen sie kämpfen, wenn mein Sharingan nicht funktioniert!“

„Komm schon, Itachi. Du bist super stark. Du beherrschst genug Jutsus, um auch ohne dein Sharingan zu gewinnen.“

„Eben nicht. Madaras und Sasukes stärkste Waffen sind ihre Augen. Die werden den Kampf entscheiden. Wenn ich mein Sharingan nicht benutzen kann, dann kann ich sie nicht daran hindern, Konoha zu zerstören.“

Es herrschte Stille. Schweigend versuchte Sakura, diese Nachricht zu verarbeiten. Sie sah Itachi an und bemerkte zu ihrem Schrecken, dass er unglaublich traurig aussah. So hatte sie ihn noch nie gesehen. Es sah so aus, als würde seine Maske langsam fallen. Und da wurde ihr klar, wie er sich fühlen musste. Er hatte Angst. Angst, dass er seine stärkste Waffe nie mehr benutzen konnte. Dass er erblinden würde. Dass er nichts tun konnte, um seinen kleinen Bruder zu retten. Er sprach zwar immer von seinem dummen kleinen Bruder, aber sie wusste, dass er ihn liebte.

Und plötzlich, als sie in Itachis traurige dunkle Augen blickte, fühlte sie etwas. Nicht diese Anziehung, die sie empfand, weil er so gut aussah. Nicht den Wunsch, ihm zu helfen, weil sie Mitleid mit ihm hatte. Es war ein anderes Gefühl und das veranlasste sie dazu, mit Entschlossenheit zu sagen: „Also gut. Ich kümmere mich heute noch um deine Augen.“

Der Blick von ihm war ihr Belohnung genug. Er lächelte zwar nicht gerade, aber er sah dankbar aus, seine Augen schienen etwas von ihrer Kälte verloren zu haben.

Sakura rutschte wieder näher an ihn heran und sagte: „Gut, dann fange ich jetzt an. Wenn die Schmerzen zu groß sind, musst du es mir sagen, dann höre ich sofort auf, verstanden?“

„Hn.“

Sie wusste, dass er log und er wusste, dass sie es wusste. Er würde niemals zugeben, dass er Schmerzen hatte. Sie würde wohl spüren müssen, wann sie aufhören musste. Sie kniete sich vor ihm hin und sagte: „Aktiviere das Sharingan!“

Er schloss die Augen und als er sie einen Moment später wieder öffnete, sah er sie aus blutroten Augen an. Sofort strömte Blut daraus hervor.

Schockiert schlug Sakura die Hand vor den Mund. „Ich dachte, so schlimm ist es nur, wenn du das Mangekyou Sharingan benutzt? Wie stark sind deine Schmerzen? Wie ist deine Sehkraft?“

Itachi warf ihr wieder einen seiner typischen Uchiha-Blicke zu. Offenbar stellte sie mal wieder zu viele Fragen.

„Seit meinem Kampf mit Sasuke ist es auch so, wenn ich das normale Sharingan einsetze. Ich kann kaum etwas sehen und die Schmerzen...“ Er musste nicht weitersprechen. Sie konnte sich auch so vorstellen, wie er sich fühlen musste. Es war ein Wunder, dass er überhaupt noch aufrecht sitzen konnte, sie an seiner Stelle würde wahrscheinlich heulen und schreien.

„Das wird jetzt sehr weh tun. Du musst mir wirklich sagen, wenn es nicht mehr geht.“ Und dann legte sie ihm die Hände über die Augen und das Chakra strömte hervor. Sofort spürte sie, wie sein Körper sich anspannte und er die Zähne zusammenbiss. Mehr und mehr Blut strömte aus seinen Augen und Sakura hatte Angst.

Was, wenn sie es nur schlimmer machte? Sie hatte ihm zwar gesagt, dass sie es schaffen würde, aber die Wahrheit war, dass sie noch nie Augen behandelt hatte. Hinata hatte mal Probleme mit ihrem Byakugan, aber da hatte sich Tsunade drum gekümmert. Sie fing an zu zittern. Was, wenn sie ihn gerade umbrachte?

Itachi schien zu merken, dass etwas mit ihr nicht okay war. Er legte ihr ganz sanft eine Hand auf den Arm. Die Berührung dauerte nur kurz, aber sie sagte ihr, dass es nicht schlechter, sondern besser wurde. Also machte sie weiter. Irgendwann hörten seine Augen auf zu bluten. Sie wurden klarer und Sakura konnte das Sharingan nun wieder besser erkennen. Sie konnte es nur als wunderschön bezeichnen.

Bald kam kein Chakra mehr. Sie hatte alles verbraucht. Sie ließ ihre Hände sinken und fragte kraftlos: „Wie geht’s dir? Besser?“

Itachi stand auf, lief im Raum umher, sah sich um. Dann sagte er: „So gut konnte ich schon lange nicht mehr sehen. Ich werde auch noch das Mangekyo ausprobieren.“

„Nein, dafür ist es noch zu früh!“, rief Sakura und sprang auf. Leider war das zu schnell. Ihr wurde schwarz vor Augen. Sie schwankte und ihre Beine knickten ein. Sie machte sich schon darauf gefasst, Bekannschaft mit dem harten Boden zu schließen, doch statt auf den Boden zu knallen, landete sie in weichen Armen.

Als sie in schwarze, leicht besorgt aussehende Augen blickte, wurde ihr klar, dass Itachi sie aufgefangen hatte. Aber warum sah er so besorgt aus? Halluzinierte sie? Ihr Herz pochte heftig und sie hasste sich dafür.

Itachi runzelte die Stirn. „Du hast dich überanstrengt. Ich hätte dich nicht darum bitten sollen, meine Augen zu heilen. Das war zu viel für einen Tag.“

Dann hob er sie hoch und legte sie aufs Bett.

„Hey, was soll das werden?“, fragte sie sofort und setzte sich auf.

„Du schläfst im Bett. Ich lege mich heute auf die Couch.“

„Kommt gar nicht infrage. Du bist wichtiger als ich, also schläfst du im Bett.“ Dann stand sie, noch immer leicht schwankend, auf, marschierte zur Couch und nahm sie in Beschlag.

Itachi beobachtete sie leicht amüsiert. Dieses Mädchen war...ihm fiel kein passendes Wort ein. Aber sie hatte heute, und während der vergangenen Woche, viel für ihn getan und hatte selbst viel Kraft verbraucht. Dafür war er dankbar, auch wenn er es ihr nicht sagen konnte.

Sakura war bereits eingeschlafen und während er ihr friedliches Gesicht betrachtete, durchströmte ihn ein warmes Gefühl, etwas, das er lange Zeit nicht mehr gefühlt hatte.
 


 


 

Als Sakura am nächsten Morgen erwachte, merkte sie sofort, das etwas nicht stimmte. Von draußen ertönten laute Geräusche, es klang, als würden Menschen in Panik durch die Straßen rennen. Sie schrien und hin und wieder ertönte eine Explosion.

Sie war sofort auf den Beinen und bemerkte, dass die Schlafzimmertür offen stand. Itachi saß am Fenster und sah auf die Straße hinab. Als er sie bemerkte, sagte er: „Da stimmt etwas nicht.“

Als ob sie das nicht längst selbst gemerkt hätte. Hastig zog sie sich ein paar Sachen über und sagte: „Ich gehe schauen, was da los ist. Du bleibst hier, verstanden?“

Ohne seine Antwort abzuwarten, stürmte sie aus der Wohnung. Riesige Staubwolken wehten durch die Straßen. Ihr kam ein schrecklicher Gedanke. Was, wenn es Madara und Sasuke waren? Wenn sie schon dabei waren, Konoha zu zerstören?

Nein! Itachi war noch nicht so weit! Er konnte noch nicht gegen die Beiden kämpfen. Das war zu früh!

Sie rannte zum Gebäude des Hokage und stieß dort beinahe mit Naruto zusammen. Er packte sie an den Schultern und rief: „Gott sei Dank, es geht dir gut!“

„Was passiert hier? Naruto, was ist los? Sind es Sasuke und Madara?“

„Nein, zum Glück nicht. Es ist Pain. Er greift uns an. Kakashi und die anderen Jonin kämpfen gerade gegen ihn. Ich bin auf dem Weg, ihm zu helfen.“

Sakura wusste nicht, ob sie erleichtert sein sollte, oder nicht. Gut, es waren nicht Sasuke und Madara, aber war Pain denn besser? Nach allem, was sie über ihn gehört hatte...

Sie sah Naruto eindringlich an. „Pass bloß auf dich auf. Du weißt doch, dass er hinter dir her ist. Ich komme gleich nach, um euch zu helfen. Ich gehe nur Koji Bescheid sagen, dass er ja im Haus bleiben soll.“

Und dann raste sie zurück zu ihrer Wohnung. Bei Itachi angekommen, sagte sie: „Es sind nicht Madara und Sasuke. Es ist Akatsuki. Du kannst also hierbleiben.“

„Wer?“

„Was?“, fragte sie und sah ihn verwirrt an.

„Wer von Akatsuki ist es?“

„Das ist doch völlig unwichtig. Fakt ist, du bist noch nicht bereit für einen Kampf. Und deshalb wirst du schön hier bleiben, während ich zurückgehe und den Anderen helfe.“

Itachi packte sie grob am Arm und sagte: „Ich lasse dich nicht gehen, bis du mir sagst, wer da gerade das Dorf angreift.“

Sakura seufzte. „Pain.“

Sofort ließ er sie los, lief jetzt aber selber zur Tür.

Sofort stürzte sie ihm nach, krallte sich an ihm fest und rief: „Spinnst du, du kannst da jetzt nicht rausgehen! Du bleibst gefälligst hier!“

Ruhig sah er sie an und sagte: „Es ist Pain. Gegen ihn hast du keine Chance. Ich werde mich um ihn kümmern.“

„Vielen Dank, das du solch ein Vertrauen in meine Fähigkeiten hast. Du bleibst trotzdem hier. Akatsuki wird dich ja wohl kaum mit offenen Armen wieder aufnehmen.“

„Sicher nicht. Madara wird ihnen wahrscheinlich irgendetwas erzählt haben, dass ich sie verraten hätte oder so ähnlich. Sie werden mich töten wollen. Dieser Angriff von Pain ist nur Ablenkung. Madara will, dass Konoha so viele Ninja wie möglich verliert, damit es bei seinem eigenen Angriff leichter für ihn wird. Pain ist nur seine Marionette. Trotzdem wirst du nicht gegen ihn kämpfen.“

Langsam wurde Sakura wütend. „Das hast du hier nicht zu bestimmen. Auch wenn du nicht viel von mir und meinen Fähigkeiten als Ninja hältst, ich lasse nicht zu, dass du in deiner jetzigen Verfassung rausgehst und er dich tötet. Ich beschütze dich. Schließlich habe ich dir ein Versprechen gegeben. Warum willst du überhaupt, dass ich nicht gehe?“

„Weil ich dich noch brauche.“

Klar, was sonst. Was hätte er sonst sagen sollen. Enttäuschung machte ich in ihr breit, aber sie ließ es sich nicht anmerken. Stattdessen sagte sie entschlossen: „Ich werde jetzt gehen und den Anderen helfen. Du wartest hier. Denn wenn du jetzt rausgehst, machst du unseren ganzen Plan kaputt. Dann war alles, was ich getan habe, umsonst.“

Und dann raste sie aus der Wohnung, um sich einem der stärksten Mitglieder von Akatsuki zu stellen, in der Hoffnung, dass Itachi auf sie hören würde, in dem Glauben, dass er sie nur nicht hatte gehen lassen wollen, weil sie einen Nutzen für ihn hatte.

Zumindest im letzten Punkt irrte sie sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (26)
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Von:  MissYukiMarie
2012-04-13T23:02:53+00:00 14.04.2012 01:02
pain... oh nein!
ich hoffe sakura passiert nichts denn sie denkt ja itachi will sie nur "ausnutzen":(
ich bezweifele aber dass er ruhig da sitzen kann wenn sie und konoha angegriffen werden !
es ist grad so spannend!

lg yuki
Von:  DeTini89
2011-03-27T19:40:05+00:00 27.03.2011 21:40
boa ich habe zwar noch nicht alle kapitel durchgelesen aber bis jetzt finde ich die geschichte echt sehr spannend und kanns kaum erwarten wieder weiterzulesen. ich hoffe ja so sehr dass sie itachi heilt und dass sie ein paar werden!!! oder so .. XD
LG
Von: abgemeldet
2010-12-01T13:35:40+00:00 01.12.2010 14:35
Und hier bin ich wieder^^
Hier geht es echt in riesigen Schritten weiter.
Mal echt Itachi ist echt stur
Oder
Sakura einfach nur sehr schnell am nachgeben. XD
(oder vielleicht Stimmungsschwankungen.)

Und dann sieht Pain mal vorbei
Aber Saku verbietet Itachi Besuch zu empfangen-.-
Jaja von wegen „Du bist noch zu schwach und er wird dich töten“ es ist doch offensichtlich das sie Itachi für sich alleine haben will.

Nun aber mal was anderes „Der Cousin“ von Saku freundet sich doch nicht mit Naruto an, oder?
So glücklicherweise ist ja nur Pain gekommen,
sonst hätte Itachi ja gar keine Überraschungsparty schmeißen können^^.

Ist auf jeden Fall ein gelungenes Kapitel.
Auch wenn Saku ziemlich oft Dreck in die Augenbekommen hat.
Die wohl altbewerte Ausrede für schnelles auslehren der Tränensäcke. XD

Lg

Von:  DevilsDaughter
2010-11-19T20:16:24+00:00 19.11.2010 21:16
Hi, ich muss gleich mal sagen, dassmir deine ff total gut gefällt, und ich das pairing sowieso liebe xD
Ich hoffe nur, dass es schnell weitergeht!
Lg
Von:  DonnerGloeckchen
2010-11-18T20:57:32+00:00 18.11.2010 21:57
suuuuuuuuper!!!
bin schon sehr gespannt wie es weiter geht!! :)

Schreib schnell weiter bitte!
Von:  bella-swan1
2010-11-02T06:04:33+00:00 02.11.2010 07:04
Hi super Kapi.
Ich hoffe, das Sakura den Kampf überlebt und Itachi auf sie hört.
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.
lg.^^
Danke für die ENS.^^
Von:  noelle_89
2010-11-01T17:10:51+00:00 01.11.2010 18:10
oh mein Gott ist das ein süßes kapi, einach nur toll,
denn endlich taut unser gefühls kalter itachi auf, nur hoffe ich das dass alles gut gehen wird..
bitte schreib schnell weiter..
ma meuchte dch wissen wie es wieter geht!

lg...noelle
Von:  xSasuSakux
2010-11-01T16:21:09+00:00 01.11.2010 17:21
Oh mein Gott, oh mein Gott
Das Kapi war so hamma toll
Und bitte lass Ita in der Wohnung bleiben
Bitte, bitte
Er ist doch noch zu schwach
Und außerdem muss er seine Kräfte einsparen, um gegen Sasu und Mada zu kämpfen
Freu mich auf das nächste Kapi

Lg
xSasuSakux
Von:  Ayrah
2010-11-01T14:55:19+00:00 01.11.2010 15:55
Ui, hat wieder richtig Spaß gemacht zu lesen :D
Aber son schönes kapi liest sich leider immer viel zu schnell xD

Ach, ich musste echt lachen, als ich das mit dem rosa Plüsch und einlullen gelesen habe xD (Hatte danach einen ganz anderen Eindruck von der Wohnung O_o *gg*)

Bin gespannt, wie Pain reagieren wird.. (man konnte ja aus dem letzen Satz ja schon Itachis "Ungehorsam" herauslesen :P)

Freu mich schon aufs nächste Kapi *-*

Grüße ~

MysteryDreamer
Von:  BlackPeaches
2010-10-31T21:38:52+00:00 31.10.2010 22:38
Der letzte Satz ist süß =3
Und das gesamte Kapitel einfach super!
Aber so hab ich das mit Peins Angriff auf Konoha noch gar nicht gesehen..ich hab das immer nur als riesiger Fail seitens Sasuke angesehen XD
Nun ja nix genaues weiß man.
Ich fand das Kapitel auf jeden Fall klasse und freu mich auf das nächste.
glg
BlackPeaches


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