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Schicksal oder wahre Liebe?!

-Perfektionist vs. Spielkind-
von

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Die Spinne im Netz

Kap 9
 

Ciel erwachte aus einem traumlosen Schlaf. Was war passiert?

Er setzte sich auf, als ein heftiger Schmerz seinen Kopf durchfuhr. Gott, wie er Kopfschmerzen hasste…

Und wo war Sebastian schon wieder? Immer wieder verschwand er einfach, wenn er ihn am Meisten brauchte.

„Sebastian?!“, fragte der Earl leise.

-Nichts-

„Sebastian, wo bist du?“, kam die leicht erboste zweite Frage.

Die Zimmertür schwang auf.

Sein Butler, von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidet, kam auf ihn zu.

„Wie geht es euch Master, habt ihr wohl geruht?“, wollte der Butler in Erfahrung bringen.

„Ja, mir geht es gut und ich habe gut geschlafen, danke der Nachfrage. Aber,… was ist passiert?“ Der junge Earl sah sich um. „Wo sind wir hier, Sebastian?“

Ein Seufzen entrang sich des Dämons Kehle.

„Bo-chan, ich musste euch vom Anwesen fort bringen. Mein Bruder griff hinterhältig mit einer kleinen Armee von Dämonen an, die darauf aus sind, mich tot zu sehen. Aber diese Freude werde ich ihnen verwehren. Und da eure Sicherheit am allerwichtigsten ist, habe ich euch vorsichtshalber fort gebracht, damit diese Idioten uns nicht noch einmal unvorbereitet vor finden.“, schloss Noyn, alias Sebastian.

„Aha. Und warum wollen diese Dämonen dich tot wissen?“, fragte der nun doch neugierig gewordene Earl nach.

„Es gibt zwei Gründe, wie ich vermute. Nein, sogar drei.“, setzte er mit einem Grummeln hinterher. „Zum Einen, weil ich meiner Freundin vor langer Zeit den Laufpass gegeben habe, weil sie mich erst mit einem Anderen und dann noch mal mit meinem Bruder hintergangen hat. Zum Anderen, weil mein Bruder ein kranker Sadist ist, der Spaß daran hat, mich physisch und psychisch zu verletzen. Und zu guter Letzt, weil ich jemanden gefunden habe, der mir wichtiger als alles andere auf der Welt ist. Jemanden, für den ich ohne zu zögern mein Leben geben würde. Und diese Tatsache gefällt ihnen, insbesondere aber meinem Bruder, nicht.“

„Oh… ist der Shinigami dir so wichtig geworden?“, wollte Ciel, mit unterdrückter Wut in der Stimme, in Erfahrung bringen. Noyn grinste süffisant und beugte sich über Ciel.

„Nein, Bo-chan, nicht der Shinigami ist es, an dem ich Gefallen gefunden habe. Ihr seid es.“ Ciels Augen wurden immer größer. Das… war ja wohl ein Scherz. Und doch, wurde er Rot.

Noyn streckte seine behandschuhte Hand aus, und strich dem Earl über die Wange. Die andere Hand legte er auf Ciels Schulter und drückte ihn sanft, aber bestimmend, zurück in die Matratze. Er selbst krabbelte zu Ciel aufs Bett und beugte sich über ihn, die Knie rechts und links von Ciels Hüfte platziert.

Der Earl starrte seinen Butler schockiert an. Was, um alles in der Welt, war hier los? Und warum hörte sein Herz nicht auf zu schlagen wie verrückt? Es war doch nur Sebastian...

Ciel erhob seine Hände und legte diese dem Butler an die Brust, stemmte sich etwas dagegen.

„Was soll das heißen, Sebastian?“ Obwohl Ciel genau wusste was es hieß, er wollte es nicht wahr haben. So lange lebten sie nun schon zusammen, eine Zeitspanne, die er nicht mal mit seinen Eltern hatte erleben dürfen. Und nun, wo er, Earl Phantomhive, erwachsen war, sehnte er sich nach mehr. Sebastian war schon immer so viel mehr für ihn gewesen, und doch hatte dieser ihn immer auf Abstand gehalten. Ihm zugelächelt.

Warum hatte der Butler seine Meinung geändert? War es den Umständen geschuldet? Fühlte er sich schuldig, weil er nicht dazu imstande war, gegen viele Dämonen die Stellung in der Villa zu halten?

Noyn schaute Ciels Minenspiel zu.

Interessant.

Allerdings wusste er nicht, was all diese Gefühlsregungen in dem Gesicht des jungen Mannes zu bedeuten hatten. Auf jeden Fall schien der Earl angebissen zu haben, was ihn durchaus erfreute. So war es einfacher Sebastian zu manipulieren. Ob so oder so: Er würde ihn bekommen. Immerhin hatte er dieses Spiel eingeleitet, und er hatte nicht vor, zu verlieren.

Nachdem sich das Minenspiel seines Gegenübers einigermaßen gelegt hatte, wollte er die voran gegangene Frage nun auch endlich beantworten.

„Bo-chan, es soll heißen, dass ihr mir wichtiger als alles andere seid. Ohne zu zögern würde ich mein Leben für das Eure geben.“

„Musst du doch eh wegen des Vertrags.“

Noyn seufzte.

„Ja,… aber auch nur, wenn ihr es mir befehlt.“, fügte er an.

Ciel schien für einen Moment zu überlegen.

„Also hast du mich die letzten Male nicht wegen des Vertrags geschützt, sondern weil,… weil…“

„Ich etwas für euch empfinde, ja.“

Ciel fiel aus allen Wolken. Das war so… Und er dachte, er hätte seinen Dämon an einen gewissen Rothaarigen verloren.

Sanft strichen behandschuhte Finger über die Wange des Earls. „Ihr seid von unschätzbarem Wert Bo-chan. Kein Juwel ist mit der Einzigartigkeit, und der Reinheit, die ihr besitzt, zu vergleichen.“

„Ich bin nicht rein.“, widersprach Ciel, „wenn ich rein wäre, hätte ich wohl kaum einen Pakt mit einem Dämon geschlossen. Ich hätte vermutlich viel eher darauf vertraut, dass mich ein Engel zu retten vermag.“

Noyn schmunzelte. Immerhin schätzte er sich richtig ein, auch wenn er ein verzogener Junge war.

Nun denn, es war Zeit richtig los zu legen.

Er legte seinen Finger auf Ciels Lippen.

„Shht, Bo-chan… das sind nebensächliche Dinge. In meinen Augen seid ihr wunderbar rein. Nicht zu vergleichen mit anderen Menschen. Aber ihr werdet die Sichtweise eines Dämons wahrscheinlich eh nie verstehen.“, schloss der Dämon und beugte den Kopf näher an Ciels Gesicht.

„W-Was hast du vor, Sebastian?“

Ciels Atem ging schneller und schneller. Sein Herz pochte wie verrückt, und ein angenehmes Kribbeln durchzog seinen Bauch. Ihm war heiß und kalt zugleich.

Auf einmal schrie sein Körper danach, sämtliches mit dem Butler unternehmen zu wollen.

Ihn küssen, schmecken, lecken…

Er ermahnte sich in Gedanken selbst für diese Fantasievorstellungen… Dennoch änderte es nichts an der Tatsache, dass er deswegen hochrot anlief.

„Bo-chan, alles in Ordnung mit Euch?“

Zaghaft nickte der Angesprochene, und betrachtete das Gesicht vor sich. Immer näher und näher kam es seinem. Zwischen ihre Lippen passte so gut wie nichts, und dennoch berührten sich ihre Lippen noch nicht.

„Seid ihr euch auch ganz sicher, Master?“

Ohne über sein Handeln nachzudenken, schlang der Earl die Arme um den Nacken seines Butlers, und zog diesen so, die letzten fehlenden mm, an sich heran.

Es war unbeschreiblich was der Earl empfand.

Wie ein Blitz schlug die Berührung mit Sebastians Lippen in seine Nervenenden ein. Seine Lippen fingen Feuer, und das Einzige, an das er denken konnte, war Sebastian. Sebastian und die Tatsache, dass der Shinigami ihn nicht bekommen hatte.
 

Noyn hingegen war sowohl überrascht, als auch sauer.

Es überraschte ihn, dass der Junge doch so forsch sein konnte, auch wenn er sich scheinbar all die Jahre geschämt hatte, etwas für seinen dämonischen Butler zu empfinden. Aber wenn man ihm genügend Avancen machte, dann konnte dieser durchaus darauf eingehen.

Andererseits ärgerte es ihn, dass er die Rolle seines Bruders dermaßen gut spielte, dass der junge Adelige so abgeklärt war, und ihn einfach küsste – ihn, einen hochrangigen Dämon!

Normalerweise hätte dieses Verhalten ein Blutbad zur Folge, allerdings nützte es ihm durchaus, wenn der Earl sich so auf „Sebastian“ versteifte.
 

Als sich ihre Lippen voneinander lösten, blinzelte Ciel benommen. Das war so … umwerfend gewesen. Nie hätte er sich träumen lassen, dass die Lippen eines Dämons derart weich waren. Allerdings wusste er es jetzt besser.

Aus den Augenwinkeln vernahm er, dass Sebastian nach einem Gefäß, vermutlich mit Wasser gefüllt, langte, und dieses an seine Lippen führte.

Neugierig beobachtete er, wie der Dämon die Flüssigkeit in sich aufnahm, und wie sich sein Adamsapfel, bei jedem Schluck, bewegte.

Dann stellte er das Gefäß weg, und beugte sich erneut zu Ciel hinab.

Der Earl merkte die Kühle und das Nasse des Getränks und leckte sogleich mit der Zunge über die Lippen des Dämons.

Dass er diesem damit in die Karten spielte, wusste er zu jener Zeit noch nicht.
 

Willig überließ der Dämon die Flüssigkeit, die er zuvor getrunken und anschließend im Mund gelassen hatte, seinem Opfer. Nachdem dieser alles brav geschluckt hatte, löste sich der Dämon vom Earl.

„Ihr solltet noch etwas schlafen. Genießt die Ruhe, solange sie uns noch vergönnt ist.“
 

Von einem unbekannten, dennoch wohligem Gefühl übermannt, gähnte Ciel herzhaft und nickt seinem Butler anschließend zu.

„Bis nachher, Sebastian.“

„Ja, Bo-chan.“

Damit löschte Noyn das Licht und verließ das Zimmer.

Was für ein gewiefter Fuchs er doch war. Das Serum würde seinen Plan nur um ein vielfaches vereinfachen.

Er war gespannt, wie Sebastian sich entscheiden würde. Was er dazu sagte, wenn nicht nur seine Freundin, sondern auch sein Master ihm den Rücken kehrten.

„Komm nur, Laurent. Ich warte auf dich.“, flüsterte er zu sich selbst, mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen, und ging den langen Flur zu seinem Zimmer, während sich die Wachen tief vor ihm verneigten.
 

Als der Morgen hereinbrach, war Grell seltsamerweise hellwach.

Die Nacht über hatte er schlecht geschlafen, weil er bei jedem Ächzen, das Sebastian von sich gab, aufgewacht war.

Als er jetzt allerdings zu der schlafenden Gestalt neben sich blickte, musste er lächeln. Sanft strich er eine verirrte Stirn aus Sebastians Stirn. Nie hätte er sich träumen lassen, einmal so etwas Intimes zu sehen, dass der Butler seelenruhig neben ihm schlummerte.

Beim berühren der Stirn zuckte er zusammen. Auch das noch!

Er wusste gar nicht, dass Dämonen auch an Fieber erkranken konnten. Oder hatte das etwas mit seiner Wunde zu tun?

Hatte er sich einen Infekt zugezogen?

Er stand langsam auf und ging in das Bad, in welchem er eine Schüssel mit Wasser füllte, und einen Lappen nahm.

Mit diesen Utensilien bewaffnet, ging er zurück ins Schlafzimmer, und ging auf die rechte Seite des Bettes zu, auf der Sebastian lag.

Seine Wangen waren leicht gerötet, und ein leichter Schweißfilm überzog seinen Körper.

Die Brust hob und senkte sich etwas schneller als normal, was aber durchaus mit dem Fieber in Zusammenhang stehen konnte.

Er tauchte den Lappen in das Wasser, wrang ihn aus, und legte ihn dem Patienten auf die Stirn.

Besorgt beobachtete er den Dämon, darauf wartend, dass er eine Reaktion zeigte.

Stattdessen blieb er ruhig liegen, atmete jedoch immer noch schnell.
 

Hätte Grell den Grund gewusst, warum er so schnell atmete, hätte er sich wahrscheinlich keine ganz so großen Sorgen um den Dämon gemacht, hätte er gewusst, dass er träumte.
 

+~+~+~+~+
 

Sie lachten.

Immer lauter wurde das Lachen.

Eine Welle von hoch frequentierten Tönen traf ihn mit voller Wucht.

Schallendes Gelächter.

Aber warum?

Sie sollten Respekt vor ihm haben.

„Hat dich dein Mädchen verlassen?“, spottete jemand.

„Was erwartest du?“, spottete ein Anderer.
 

Dann fand er sich in einem ruhigen Zimmer wieder.

Er hörte sich selbst schluchzen.

„Warum nur, Nii-chan? Warum?“

Apathisch sah er sich selbst in einem dunklen Zimmer sitzen.

Ein gebrochenes Wesen.

Er wippte mit angewinkelten Knien vor und zurück.
 

Sebastian erinnerte sich: Das war der Tag, an dem er seine naive Art abgelegt, und sich die Maske eines unbeirrbaren Dämons angeeignet hatte.

Dies war einer der entscheidenden Tage seines Lebens gewesen, an dem ihm bewusst wurde, was er für seine Familie darstellte:

Den Sündenbock.
 

Eigentlich war er immer derjenige gewesen, der alles richtig getan, sich sogar an die Etikette gehalten hatte.

Und dennoch: er wurde für Dinge bestraft, die er nie begangen hatte.

Erst da hatte er herausgefunden, was für ein Spiel sein Bruder wirklich mit ihm spielte.

Nie hätte er gedacht, dass sein Bruder, derjenige, zu dem er Jahre aufgeschaut und sich anvertraut hatte, derjenige sein würde, der ihn benutzte, um in der Gunst ihres Vaters zu stehen.

Er wollte, dass Sebastian enterbt wurde, nur um ihn dann damit locken zu können, etwas vom Erbe zu erhalten, wenn er das täte, was Noyn von ihm wollte.

Woher er das wusste?

Er hatte ihn belauschen lassen.

Nachdem die Sache mit seiner Ex-Freundin eskaliert war, und diese begann durch zu drehen, hatte er einen Entschluss gefasst.

Er hatte sein Selbst gänzlich verschlossen, verbarg es hinter einer kühlen Maske der Gleichgültigkeit, die er immer wieder anzog und allmählich vergaß, sie wieder abzulegen.

Es war soweit gekommen, dass er mit jeder und jedem ins Bett sprang, nur um sich abzulenken. Es war ihm egal geworden, welche Prinzipien er sich einst setzte. Ein Dämon, der verzweifelte, das gab es noch nie!

Dämonen, die Gewissensbisse hatten: eine Lachnummer.

Und doch war er zu so jemandem geworden.

Ein Gespött, welches sich aufgrund dieser Tatsachen in einen völlig Fremden verwandelt hatte, in jemanden, der er niemals hatte sein wollte.

Einst hatte er sich nach Liebe und Geborgenheit gesehnt, nach dem erfüllten Leben, welches den Erzfeinden eines Dämons von Geburt an versprochen war.

Ja, er war neidisch auf die Engel gewesen, auf diese fast schon wunderbaren Wesen, die Güte und Glück schenken konnten.

Die ihr Leben gaben, um ihresgleichen und die Menschen zu retten, während er zu der Spezies gehörte, die den Menschen das Leben nahm, nachdem sie diese ausgenutzt hatten.

Doch eigentlich wollte er gar kein Dämon sein. Er wollte ebenfalls für den Frieden kämpfen.

Und so kam es, dass er, ohne seiner Familie einen Ton zu sagen, verschwand, um an den Kriegen, die später die Geschichte prägen sollte, teilzunehmen.

Und dennoch wurde er, trotz seiner Taten, nie in einem Geschichtsbuch aufgeführt.
 

Von da an schwor er sich, der Herr seiner Selbst zu werden.

Er würde die Menschen gnadenlos ausnutzen, auch wenn er es eigentlich nicht wollte.

Denn nie hatte sich auch nur einer um seine Zweifel gekümmert.

Er wollte auch nur geliebt werden...
 

~+~+~+~+~
 

Eine einzelne Träne stahl sich aus den geschlossen Augen des Dämons.

Allmählich schlug er die Augen auf, und musste sich erstmal orientieren. Wo war er? Warum hatte er davon geträumt?

Er vernahm ein Rascheln neben sich, und drehte den Kopf in diese Richtung.

Grell sah ihn besorgt über den Rand seiner Brille an.

„Alles okay mit dir, Sebast-chan?“, fragte der Shinigami besorgt.

Sebastian nickte stumm und drehte anschließend seinen Kopf wieder fort.

Er verstand nicht recht, warum er sich an so etwas erinnerte, etwa, weil er gestern all die verhassten Gesichter seiner Spezies wieder gesehen hatte?

Er knurrte.

Grell hob die Augenbraue und sah ihn fragend an.

„Warum knurrst du? Und, sag mal, ist das normal, dass Dämonen Fieber haben?“

Irritiert blickte der Dämon den Todesgott an.

„Fieber?“ Der Butler hob eine Hand und legte sich diese an die Stirn. Tatsächlich, er war wärmer als sonst. Aber warum?

Als der Groschen fiel, wurden seine Augen groß und er setzte sich ruckartig auf.

„Diese Bastarde!“, knurrte er erneut.

„Sebastian, was ist los?“

„Sie haben mich vergiftet. Da sie wussten, dass ich die Wunde desinfizieren würde, haben sie ein Gift gewählt, welches seine Wirkung erst entfaltet, wenn es mit Alkohol in Verbindung kommt.“

„Und... was macht man dagegen?“

Sebastian überlegte einen Moment und sah Grell an.

„Soweit ich weiß, gibt es eine Pflanze, die die Wirkung des Giftes aufhebt...“, setzte Sebastian an, doch Grell sprang bereits auf.

„Ich hole sie dir!“, unterbrach er den Dämon.

Dieser schüttelte nur den Kopf.

„Danke, das ist nett von dir, aber diese Pflanze wirst du ohne meine Hilfe nicht finden.“

Den Enthusiasmus, den Grell gerade an den Tag legte, wich wie Luft aus einem Luftballon. Fragend sah er den dunkelhaarigen an und legte den Kopf schief.

„Warum?“

„Nun... lediglich ein Dämon kann die richtige von der falschen Pflanze unterscheiden.“

„Aber warum? Wenn es verschiedene Farben sind, dann nehme ich die, deren Farbe du mir genannt hast.“

Der Dämon seufzte.

„So einfach ist das aber nicht Grell. Das Problem dabei ist: kein anderes Lebewesen außer uns Dämonen, kann diese Pflanze ausfindig machen. So, wie Shinigami die einzigen sind, die das Leben endgültig aus den Menschen hauchen, so können nur wir diese Blumen finden.“

Betretenes Schweigen legte sich über sie, bis Grell tief durch atmete und Sebastian dann ansah.

„Okay. Dann werde ich dich tragen.“, beschloss er kurzerhand.

„Nein, es geht schon, Grell. Nur weil ich ein bisschen Fieber habe, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht allein gehen kann.“

„Ab-...“, setzte Grell an doch Sebastian schüttelte den Kopf.

„Nein, hör auf. Ich kann allein laufen. Wir müssen uns nur etwas beeilen.“
 

Grell nickte, auch wenn er das Gefühl nicht los wurde, dass das übel enden würde.
 

Kurz darauf stand der Dämon angezogen neben dem Shinigami.

„Dann lass uns los gehen. Je schneller wir sind, desto besser.“

Er ging voran, und Grell folgte ihm.

In der Eingangshalle, trafen sie die anderen Mitarbeiter. Fynn und Maylene sahen die Beiden mit großen Augen an, während Bard sein übliches, mit der Zigarette im Mund, Grinsen grinste.

Nervös trippelte die Rothaarige hin und her und sah die Beiden herunter kommenden Männer an. Grell würde jetzt allein mit Sebastian-san unterwegs sein.

Nicht, dass sie es ihrem neuen Freund nicht gönnte, doch irgendwie vermisste sie den Butler jetzt schon.

Auch, dass der Earl nicht zugegen war, war durchaus ungewöhnlich.

„Seid vorsichtig.“, sagte sie zu den Beiden, als diese an ihr vorbei gingen. Grell blieb kurz stehen und tätschelte ihr den Kopf.

„Keine Sorge May, wir werden aufpassen. So schwer dürfte unser Vorhaben nicht sein.“, sagte er selbstbewusst, Sebastians Stirnrunzeln nicht sehend.

Nachdem sie einander noch viel Glück wünschten, verabschiedeten sich die beiden aneinander geketteten, und waren kurz darauf auch schon verschwunden.
 

„Wann kommen sie wohl wieder?“, fragte das Hausmädchen ihre Kollegen.

„Och, mach dir keine Sorge. Wenn Sebastian was in Angriff nimmt, dann ist das doch meist sehr schnell erledigt.“, munterte der Koch die Rothaarige auf.

„Ja, wahrscheinlich hast du recht.“, pflichtete sie ihm bei und machte sich dann daran, zusammen mit den Anderen, das Haus zu sichern.
 

„Wo müssen wir denn jetzt hin?“, fragte der Shinigami.

Sebastian schwieg für eine Weile ehe er dem Todesgott antwortete.

„Wir müssen Richtung Westen und dann immer tiefer in den Wald. Allerdings solltest du auf der Hut sein. Wir werden in Kürze auf feindliches Land stoßen.“

„Feindliches Land? Von wem?“

„Von stinkenden Wesen, zum Teil aber auch von Dämonen. Ich weiß nicht, was sich da in letzter Zeit getan hat.“

„Oh. Hört sich gefährlich an. Bist du dir sicher, dass du das schaffst?“

„Ja. Ich bin schließlich kein Weichei.“
 

Schweigend gingen die beiden nebeneinander her und hingen ihren Gedanken nach. Und irgendwie schafften sie es, an den jeweils anderen zu denken...
 

~*~ tbc ~*~
 

A/N:
 

Hallo ihr Lieben,
 

es tut mir Leid, dass es mal wieder so lange gedauert hat >.<

Aber, das war jetzt quasi der Vorspann zu was viiiiiel Größerem, welches ihr wahrscheinlich im nächsten Kapitel lesen werdet. Vielleicht auch im darauf folgenden, wenn es zu ausschweifend wird.

Ich weiß, in diesem Kapitel ist nicht viel passiert, und wahrscheinlich sind auch Sebastians Gedankengänge für euch verwirrend, aber da komme ich später noch drauf zu sprechen.

Wenn erstmal das eingetreten ist, was geplant ist :)

Ich hoffe dennoch, dass es euch gefallen hat

*verneig*
 

Bis zum nächsten Kapitel :)

Hoffentlich seid ihr genauso gespannt wie ich xD
 

Und noch mal ein herzliches Dank an alle Review-Schreiber, diejenigen, die diese Geschichte als Favorit haben und diejenigen, die diese Geschichte auch einfach so lesen.
 

LG
 

Bork



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SamuelBlack
2011-09-02T15:52:30+00:00 02.09.2011 17:52
Ich finds total süß^^
vor allem den letzten Satz, echt niedlich^^
Freut mich auch, dass du die Gedankengänge klären willst... sonst wär ich irgendwie aufgeschmissen^^

Ich freu mcih schon ganz sehr auf die Fortsetzung und ich freu mich, wenn du mir wieder n ENS schreibst =)

Liebste Grüße, Samuel
Von: abgemeldet
2011-08-30T11:21:53+00:00 30.08.2011 13:21
uhh ~ Grell und Sebi allein unterwegs ^^
aber der arme Sebastian hoffentlich findne sie die Pflanze ^^
schreib schnell weiter ja!?^^
LG
MsPsychoFairy


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