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Q: Are we not strange?

Bronzeshipping, Sickleshipping, Tendershipping
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Kalte Dusche(n)

Kapitel 2: Kalte Dusche(n)

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Hinter Yugi knallt die Tür lautstark zu. Genervt kratzen ich mir am Hinterkopf. Die nassen Klamotten jucken inzwischen schon tierisch. Ich muss sehen, dass ich schnell nach hause komme. Schwungvoll hänge ich mir meine Tasche um und mach' mich auf den Weg zum Parkplatz.
 

Wie zu erwarten war ist meine Harley auch ganz durchweicht und so rutsche ich beim Fahren immer wieder hin und her. Ein ekliges Gefühl, denn es nieselt immer noch und in meiner Eile hab' ich heute Mittag vergessen mir 'ne Jacke mit zu nehmen. Als ob das nicht noch schlimm genug wäre, gerate ich in einen Stau. Als mein Motor knatternd stehen bleibt, beuge ich mich nach vorne um besser sehen zu können, welcher Hirnamputierter mir den Weg versperrt. Vier Autos vor mir sind zwei Schwachmaten ineinander gerast. Die Fahrer fluchen sich so laut an, dass ich selbst in meiner hintersten Reihe noch jedes Wort mithören kann.

"Können Sie nicht aufpassen Sie dämlicher Idiot!", faucht ein junger Mann mit schwarzen Harren und einen Pferdeschwanz. Also bitte wie kann man sich als Mann so eine Mädchenfrisur machen. Wenn ich mich nicht ganz irre trägt der sogar Ohrringe mit Würfeln, so wie es bei den Emos der Trend ist, aber aus der Entfernung ist das mehr geraten als gewusst.

"Das muss ich mir von Ihnen nicht sagen lassen! Wo haben sie den ihren Führerschein ersteigert?", ist die grantige Antwort eines Mannes mit langem braunen Mantel. Der sieht ja noch bekloppter aus! Ich muss mich stark zurückhalten um nicht los pusten zu müssen. Was der da auf dem Kopf trägt, könnte man höchstens als verformten Bienenstachel bezeichnen.

"Entweder Sie ersetzen mir diesen Schaden oder ich rufe die Polizei!"

"Das könnte Ihnen so passen, das ich für IHREN Fehler bleche, was?"

"Ach ja kommen Sie doch her, wenn Sie sich trauen!"

"Sie mache ich fertig!" Und schon stürzen die zwei Vollposten auf einander zu und wälzen sich durch die Pfützen, welche sich am Straßenrand gebildet haben. Nach ein paar Minuten macht das Zusehen aber keinen Spaß mehr und ich rutsche auf meinen Sitz zurück. Der Regen will aber auch gar nicht mehr aufhören und hat sich zum spielen noch eine frische Brise Wind eingeladen.

Ich bin nass. Mir ist kalt. Ich hab Hunger. Und weil mir alle heute so auf den Sack gehen wollen, entscheide ich mich dazu, es ihnen gleich zu tun. Langsam und vorsichtig zwänge ich mein Baby durch die schmalen Gassen, die sich zwischen den Autos gebildet haben. Als es dann endlich wieder genug Platz gibt, steige ich auf und brause ein Richtung Heimat. Am Fußwegrand versuche ich sämtlich Passanten mit meinen Schlammspritzern zu erwischen. Hey jeder hat etwas Freude im Leben verdient, oder? Bis auf einen kleinen schwarzhaarigen Jungen, der sich empört umdreht und mit der kleinen Faust herumfuchtelt, gibt es aber kaum Beschwerden. Wie schade.
 

Zuhause angekommen kann ich gerade noch erleben, wie Freed genüsslich einen fahren lässt, da er aber seinen eigenen Gestank nicht ertragen kann, rennt er im Kreis um die Stelle herum und begreift nicht, dass er sich davon entfernen müsste. Amüsiert beobachte ich wie die Fliegen, die über meiner alten Pizza kreisten zu Boden fallen. Ich verstehe gar nicht was die haben, so schlimm ist der Geruch doch gar nicht. Kopfschüttelnd mache ich mich auf den Weg ins Bad. Die feuchten Klamotten vom Körper streifend, beobachte ich mein Spiegelbild. Ja man kann schon behaupten, dass ich einen traumhaften Körper habe. Die Haut hat einen schönen Braunton und auch meine Bauchmuskeln, tragen zu einer perfekten Erscheinung bei. Leider muss ich feststellen, das der makelloser Körper von blauen Flecken verunstaltet wird, welche ich diesem dämlichen Köter Kura zu verdanken habe. Erzürnt über meine Blessuren steige ich in die Dusche. Das warme Wasser fließt angenehm über meine Körper und ich schließe die Augen. Gedanklich stelle ich fest, dass es schon 15 Uhr sein muss und ich dringend was zwischen den Zähnen brauche. Kurzerhand beschließe ich in meinen Lieblingsimbiss zu gehen. Ach nein! Geht ja gar nicht mehr! Der wurde geschlossen. So ein Futzi von der 'Gesundheitsbehörde' ist vor kurzen da vorbei geschneit und meinte, das Restaurant müsse wegen fehlender Hygiene und akuten Missständen in der Zubereitung der Speisen geschlossen werden. So ein Arschloch! Jedenfalls hat jetzt wo früher mein 'Rostiger Igel' stand so ein schickimicki Laden. So ein doch Rotz! Aber dafür werde ich Vergeltung üben. Haha. Gleich fahre ich dort vorbei und werde den mir zugewiesenen Kellner so runter putzen, dass der auf seinem ach so hygienischen Boden davon robbt. Hihi. Ja das kling gut. Beglückt von diesem Gedanken, dreh ich das Wasser ab, wickle mir ein Handtuch um die Hüfte und suche auf den Fußboden irgend was zum anziehen. Ich sehe keinen Sinn darin, die Klamotten nach Benutzung wieder fein säuberlich in den Schrank zu legen, wenn ich sie am nächsten Tag eh wieder hervor zerre. Außerdem brauche ich den Platz in meinem 'Kleiderschrank' für wichtigere Dinge. Wie zum Beispiel meine Violine. Ja das kling komisch, ist aber so. Das dumme Ding war wieder mal ein 'genialer' Einfall von meiner Alten, die mir seit der zweiten Klasse so 'nen Spinner aufgehalst hat, der mir was beibringen sollte. Das hat er zwar getan, denn ich beherrscht das Instrument gar nicht mal so schlecht, aber mit so was Schwuchteligem kann man keine Frau beeindrucken. Apropos da war doch diese Schnecke mit dem roten Cabrio, die mit mir 'ausgehen' wollte. Mehr als ein one-night-stand wird es eh nicht werden, aber ich muss mir trotzdem noch was ausdenken. Hm.... morgen findet doch 'ne große Fete bei diesem Schnösel Pegasus statt. Der Typ ist ein ehemaliger Schulkamerad meines Alten und ganz formel bin ich natürlich auch eingeladen. Genau das Richtige um sie zu beeindrucken. Es hat halt so seine Vorteile das einzige Kind eines erfolgreichen Politikers zu sein, doch meist nervt es einfach nur. Zum Beispiel die zahlreichen Heiratskandidatinnen, die mir fast schon monatlich untergeschoben werden, oder der Uniaufenthalt. Ich habe weder Lust mich zu binden noch auf eine Karriere als Schreibtischhengst. Draußen hat sich der Himmel von den lästigen Wolken befreit. Diese Sonne prasselt in meine Wohnung und macht nur noch offensichtlicher, dass ich mir jemanden einstellen sollte um das Chaos zu beseitigen. Würde nicht jede noch so verdammte Putze davon rennen, wenn sie Freed sieht, wäre das auch möglich. So bleibt mir gar nicht anders übrig als so zu leben. Außerdem hab ich mich in den zwei Jahren, die ich hier schon wohne, auch dran gewöhnt jeden Zentimeter zu nutzen.

Ein lautes Knurren unterbricht meine Gedanken. Ich muss aufpassen, wenn ich weiter so viele inneren Monolog halte, bekomme ich wieder Kopfschmerzen vom Denken. Jedenfalls hat mein Magen entschieden, dass wir losfahren sollte. Obwohl so ganz richtig sei das ja gar nicht, denn wenn man's biologisch angeht, knurrt nicht der Magen sondern der Darm – dämliche Vorstellung.

"Bye Freed!", verabschiede ich noch meinem Liebling, doch der tropft mir nur unverstehen entgegen.
 

Zack sitze ich wieder auf meiner Harley. Eigentlich könnte ich auch meinen Ferrari, den Mercedes oder den Porsche nehmen, doch vor sechs Wochen haben sie mir dafür den Führerschein entzogen. Der bescheuerte Fußgänger hätte mir auch nicht dermaßen auf die Haube springen müssen. Gut vielleicht war die Ampel rot, aber hey die Straße war frei und es war 2 Uhr morgens, da kann man doch nur mit 120 Sachen die Landstraße entlang brettern, oder etwa nicht? Meiner Meinung nach hätte das jeder verstanden, nur halt der bescheuerte Bulle nicht. Mit aufbrausendem Temperament hat der Blondschopf mir erklärt, dass der kleine Hosenscheißer, der anscheinend mit dem Namen Noah bestraft wurde, jetzt im Koma liegt. Meine Fresse wer lässt denn auch Kinder um diese Urzeit noch draußen herum streunern. Nach dem Auftauchen meines Vaters – peinliche Geschichte – hat mich der blöde Polizist nur noch mit seine Blicken durchbohrt, da er sich offensichtlich nicht traute mich vor meinem Alten zusammen zu Schnauzen. Der Gedanke, dass mein Dad immer alles für mich regelt, passt mir kein Stück und auch nicht, dass er glaubt mich kaufen zu können. Ich will jetzt keinen auf Dramaqueen machen, denn ich kann mich echt nicht beschweren, aber manchmal sehn' ich mich nach MEHR... als ob mir etwas fehlen würde, was ich schon ewig suche und doch nicht finde. - Jetzt war's doch ein Auszug aus so 'nem schlechten herzschmerz-Drama – IGITT. Ne ne ganz ehrlich in meinem Magen rumort es, allerdings durch den Hunger, der mich vorantreibt. Grins.
 

Nach 'ner guten halben Stunde erreiche ich den Imbiss. Zu gegeben ein feiner Pinkel würde da nicht reingehen, doch der Laden ist und bleibt mir unsympathisch. Die Türen öffnen sich von selbst – ui wie prickelnd! Skeptisch rolle ich mit den Augen. Im Laden sind fast alle Tische schon besetzt, doch irgendwie wirken die Kunden verschreckt. Verärgerte Blicke wandern zu einem Tisch im mittleren Gang, wo sich zwei Dummbeutel wohl nicht zu benehmen wissen. Unglücklicherweise ist der Tisch vor ihnen der letzte freie Platz und mir bleibt nichts anders Übrig, als mich dort hin zu pflanzen. Aja das wird Kopfschmerzen geben. Je näher ich heran komme, desto pikanter werden die Anklagen und Beschimpfungen der beiden. Der eine ist schätzungsweise 1,75m. Die weisen Haare stehen in alle Richtungen ab und zucken wütend. Mehr als das er 'ne ausgewaschene Jeans, ein gestreiftes T-Shirt und darüber ein blaues Hemd trägt, kann ich nicht erkennen, denn er steht mit dem Rücken zu mir. Dem anderen wirft er 'ne flatternde Zeitung an den Kopf, so kann ich nur erkennen, das er ein lilanes, bauchfreies Oberteil trägt und dazu 'ne schwarze Hose. Die Arme sind mit goldenen Armreifen bekleidet. – Ich habe noch nie 'ne eichte Schwuchtel von nahen gesehen. Wow. Doch zugleich macht mir der Gedanke auch Angst und ich setze mich mit dem Rücken zu dem streitenden Paar. Man weiß ja nie, mit welchen Anmachen man rechnen muss. So ein Mist, dass die Bänke hier Rücken an Rücken stehen. Beim Kellner bestelle ich mir Spagetti, weil mir sonst nichts einfällt und während ich warte läuft die Dauerbeschallung im Hintergrund weiter. Die Rachegelüste sind inzwischen auch vergangen. Bei dem Geplärre, kann man nicht einmal seine eigenen Gedanken hören.

"Und ich hab noch gesagt, dass wir die Hände von dem Zeug lassen sollten!"

"Oja weil du auch der erste warst, der tüchtig zugelangt hat!"

"Ach wer war es den der sich so an Mana heran geschmissen hat? Ich oder du?"

"Was hat Mana damit zu tun? Die kann mich mal kreuzweise!"

"Das sah am Mittwoch aber ganz anders aus Bakura!"

"Ach du spinnst doch!"

"Nein du spinnst! Ecstasy! So ein Rotz!"

"Von dir will ich keine Beschwerden hören! Dein Dauergrinsen schien dir und der kleinen Chinesin nicht zu missfallen! Vor allem als ihr..." An dieser Stelle muss einer der beiden aufgesprungen sein, denn ein Stuhl fällt krachend zu Boden und mit einem Mal ist mein kompletter Hinterkopf nass. Ein Eiswürfel rollt meinen Rücken herunter und ein eiskalten Schauer überzieht meine Haut.

"Daneben Marik!", höre ich eine höhnische Stimme hinter mir auflachen. Ohne groß zu überlegen drehe ich mich um und packe den Weißschopf am T-Shirt. Anscheinend hat sein Banknachtbar eine Cola nach ihm geworfen und der Wichser ist zur Seite gehechtet, so das ICH die volle Ladung abbekommen habe. Na warte Freundchen! Wutentbrannt funkle ich ihn an, doch er scheint mehr überrascht, als Angsterfüllt. Nach einer Schrecksekunde hat der vorlaute Arsch seine Sprache wiedergefunden, doch die kam zu spät, denn meine Spagetti, die soeben zu meinem Tisch gefunden hatten, zieren bereits sein Gesicht. Jetzt ist auch er sauer und packt seinen Teller auf dem sich eine Ansammlung von Zwiebeln und Knoblauch tummelt. Der beißende Schmerz in den Augen verlangt, dass ich ihn loslasse und mir mit dem Arm übers Gesicht wische. Als der Teufel in blau sich auf mich stürzen will, wird er von seinem Kumpel von hinten festgehalten. Der starrt mich entgeistert aus. Sein Gesicht hat eine ungesund grüne Farbe und er scheint die Luft anzuhalten.

"Lass mich los Marik!", wehrt sich der Wirbelwind. Schon wieder dieses Gefühl, das er mich an jemanden erinnert. Seine braunen Augen funkeln mich zornig an. Woher kenne ich den nur? Der andere hat anscheinend ganz schön zu tun seinen Kumpel festzuhalten. Seine Pupillen schrumpfen von Sekunde zu Sekunde und er starrt mich an als ob ich vom Mond kommen würde.

"Was?" Doch eine Antwort bleibt aus. Sein Blick bleibt aber weiter an mir hängen. Jetzt wo ich auch sein Gesicht sehe, fange ich an ihn ebenfalls zu mustern. Es ist unglaublich, aber seine Haare, seine Augen, seine Haut selbst die Tätowierung über den Wangen – einfach alles sieht mir so wahnsinnig ähnlich, dass man meinen könnte wir seien Zwillinge. Nur mein Gefühl für Geschmack und Stil scheint ihm zu fehlen – und eine gesündere Gesichtsfarbe vielleicht. Lange starren wir uns an, bis er auf einmal wie aus Narkose erwacht.

"Gehen wir Bakura!", presst er zwischen den Lippen hervor und schleift seinen Freund in Richtung Ausgang.

"Marik was soll das? Las mich los! Den verarbeite ich zu Hackfleisch!" Doch da waren die Beiden schon aus der Tür und meinem Sichtfeld verschwunden. Wie angewurzelt bleibe ich stehen. Ich habe schon von der Theorie gehört, das jeder einen Zwilling auf der Welt hat, doch bis jetzt wollte ich so einem Schwachsinn nicht glauben. - Sogar der Name. Gruselig. Wenn es Wunder gibt, dann war das gerade eben ganz sicher eines.

Plötzlich merke ich wie mir jemand auf die Schulter tippst. Als ich mich umdrehe ist es der Ladenbesitzer, der mich anblickt und mir eine Wisch hinhält. Anscheinend ist es meine Rechnung.

"1.922,54 Yen für Spagetti?", empört blicke ich den Knilch an.

"Nein mein Herr, aber ihre Freunde habe ihre Speisen nicht bezahlt."

"Das waren nicht meine Freunde! Warum sollte ich für diese zwei Trottel aufkommen?"

"Das verlangt die gute Sitte so"

"Ich scheiß auf die Sitte!", wütend knülle ich das Papier und werfe es dem arroganten Einfaltspinsel an den Kopf. Dann drehe ich ihm den Rücken zu. Doch da packt mich eine starker Arm von hinten.

"Na na Mariku so was macht man nicht!" Das gibst doch nicht. Dieser ironische Tonfall! Was sucht Kura den hier? Kurzerhand schnappt er sich mein Portemonnaie und zeiht Geld heraus.

"Den Rest nehme ich mir als Trinkgeld, ja?", grinst er mich frech an. Völlig perplex nimmt er mich hoch und trägt mich aus den Laden.

"Ich mach dann mal Schluss für heute!", ruft er seinem Chef zu, der ihn verwirrt hinterher schaut.

"Kura deine Schicht ist noch lange nicht...", doch da schließt sich die Tür ganz automatisch hinter uns und der Typ mutiert zum Pantomime.
 

Auf dem Parkplatz setzt er mich wieder ab. Wütend geh ich ihm an die Gurgel.

"Was glaubst du eigentlich, was du da tust?" Grob stößt er mich von sich und ich rempeln die Motorräder an, welche wie eine Dominokette eines nach dem anderen umfallen. Nur meines bleibt stehen, weil ich es nicht wie die anderen Idioten in die Reihe gestellt hab. Empörte Blicke wandern durchs Fenster und die ersten Gäste springen schon auf, da packt mich Kura an der Hand zieht mich auf mein Motorrad – woher hat der meinen Schlüssel? - und schon sind wir auf der Straße. Bei so viel Dreistigkeit bleibt mir die Spuke weg. Da schnappt der sich erst MEINE Kohle, dann MEIN Motorrad und lässt MICH dann auch noch wie ein Mädchen vorne drauf sitzen!

"Ich hab doch gesagt beim nächsten Mal behandle ich dich wie eine Prinzessin", ist alles was der Spinner dazu zu sagen hat. Unglaublich. Langsam hab ich das Gefühl ihm macht es Spaß meine Nerven zu zertreten. Höchstwahrscheinlich bringt es auch nichts sich aufzuregen – aber ich bin nun mal nicht die Art Mensch, die sich so was gefallen lässt.

"Wenn du jetzt nicht augenblicklich anhältst, bring' ich dich um!"

"Ach was. Du solltest mir dankbar sein Hime-chan!"

"Wofür sollte ich dir schon dankbar sein? Die vielen blauen Flecke? Mein zerstörter Ruf? Das Klauen meines Geldes und Motorrades? Und hör bloß auf mich als Weib zu bezeichnen!"

"Hey immerhin bist du nur durch mich daraus gekommen, ohne das die Polizei erst auftauchen musste und ich hab dich vor den verärgerten Imbissgästen beschützt – was bin nur für ein gutes Samurai nicht war Hime-chan?"

Naja zugegebener Maßen könnte man das auch so sehen, aber:

"Und warum klaust du mir dann Geld, du ach so toller Ritter?"

"Die Sache mit dem Prinzessinnen aus Nöten retten, mach ich nur nebenberuflich eigentlich bin ich Grabräuber."

"Haha sehr witzig!"
 

Nach gefühlter Ewigkeit und einem wunden Hintern beleibt meine Harley dann endlich wieder stehen. Irgendwie will der mir wohl ganz Tokyo zeigen mit seinen 'Entführungen'. Jedes Mal schleppt der mich sonst wo hin und dieses Mal ist es ein Park in Shibuja. Der liebt wohl grüne Flächen.

Eingerostet springe ich vom Gefährt. Langsam reicht es mir. Indessen beobachtet er fröhlich grinsend wie ich mich strecke.

"Was glotzt du so dämlich du..." gerade in diesem Moment knurrt mein Magen so laut das es selbst das kleine Kind im Sandkasten zu mir herüber schaut. Peinlich berührt drehe ich mich von Kura weg. Eine leichte Röte ziert meine Wangen. Warum um Himmelswissen hasst das Schicksal mich so sehr?

"Hahahahahaha! Das hast du jetzt davon, deine Spagetti in Bakuras Fresse zu schleudern!"

"Kennst du den Spinner?" Daraufhin zwinkert mir Kura bedeutungsvoll zu.

"Wir stehen uns näher als ihm lieb ist."

"Ist ja widerlich!"

"Nein ganz natürlich", grinst er mich an. Uff also ist der große Meisterdieb wohl doch ... bei dem Gedanken schüttelt es mich.

"Du müsstest dein Gesicht sehen! Zu köstlich!" Angeekelt weiche ich ein paar Schritte zurück, doch da zieht er mich wieder näher an sich ran. DAS IST JA PENETRANT!

"Nein du denkst da in 'ne ganz falsche Richtung Kleiner!" Verdattert schau ich zu ihm hoch. Der ist gerade mal ca. sechs Zentimeter größer und trotzdem nennt er mich klein. Komischer Kauz. Es sei den ...

"Wie alt bist du?"

"23."

"Sieh an wie oft bist du sitzen geblieben?"

"Ach mal hier mal da."

"Sehr aufschlussreich"

"Nein nicht wirklich..."

"Das denk ich auch"

"Depp das mein ich nicht", gelassen pflanzt er sich ins Gras und erwartet anscheinend, dass ich mich dazusetze. Da ich das aber nicht vor habe, zieht er mich einfach dazu und legt dann einen Arm um mich.

"Nach meinem Schulabschluss bin ich 3 Jahre in der Lehre als Mechaniker gewesen."

"Wieso dann noch mal in die Penne?"

"Einfach so." Hust. Der kann wohl nicht ernsthaft sein. Aber ich habe andere Probleme. Mein Darm knurrt wieder laut auf und dass sein Arm um meine Schultern liegt, finde ich unangenehm.

"Soll ich dir was ausgeben?"

"Von meinem Geld?" Das ist ja wohl ein schlechter Witz! Erst raubt er mich aus und dann meint er ein edler Spender zu sein. Ein erneutes Knurren beseitigt jedoch meine Einwände und ich nicke nur. Da springt er auf und für ein paar Minuten habe ich meine Ruhe. Ich glaube langsam Kura hat einen Narren an mir gefressen, sonst würde er mir nicht so auf die Pelle rücken. Für mich ist das eine komplett neue Situation und ich habe keine Plan wie ich damit umgehen soll. Unweigerlich rufe ich mir die zwei Trottel von vorhin wieder in den Kopf. Ich wüste nur zu gerne, warum mich der Blonde so angestarrt hat. Regelrechtes Entsetzten spiegelte sich in seinen Augen. Was ihn wohl so bestürzt hat? In Gedanken versunken merke ich gar nicht wie ich mich ins Gras fallen lasse und den Wolken hinterher starre. Vielleicht war er genau überrascht wie ich. Immerhin trifft man nicht jeden Tag jemanden, der einem selbst so unglaublich ähnlich sieht. Im Nachhinein sah er gar nicht so schlecht aus in seinem bauchfreien T-Shirt. Hektisch setze ich mich hin und schüttle wie wild meinen Kopf hin und her. Ach du Scheiße was denk ich den da!

"Ist was?" Mit belustigter Mine kniet sich Kura vor mich und hält mir einen Bohnenmusbrötchen hin, das er wahrscheinlich aus irgend einem Automaten gezogen hat.

"Nein nichts!" beschämt reiße ich ihm das Ding aus der Hand und rupfe das Papier herunter, bevor ich beherzt hinein beiße. Doch mir kreisen so viel Fragen im Kopf herum, dass ich es nicht erwarten kann erst runter zu schlucken, darum versuche ich es mit vollem Mund:

"Waff machfft du eigendliff hier, sollffest du in der Uffni fein?"

"Schluck erst mal hinter!", während Kura mich belehrt, wischt er mir Pflaumenmus weg, der vom Mund herunter tropft. Schnell lehne ich zurück, so das er nicht mehr an mir herum fingern kann.

"Falls dein Gestammel darauf abzielte, dass ich nicht mehr in der Uni bin, dann kann ich dich beruhigen. Ich schwänze momentan nicht. Immerhin ist es schon 17 Uhr, da hab ich keine Vorlesung mehr."

Sieh an ich hab echt kein Zeitgefühl, wo ist der Tag hin? Um mir noch eine unerlaubte anfass Aktion zu ersparen würge ich das halbgekaute herunter.

"Und warum arbeitest du in diesem Kabuf?"

"Warum wohl ...", mit seiner Hand formt er ein Zeichen, "wegen der Kohle natürlich!"

"Aha." Das hätte ich mir aber auch denken können. Eine Weile sitzen wir noch stumm im Gras herum. Ich hab eh noch keinen Plan was ich noch machen könnte.
 

Irgendwann muss ich in der Sonne eingeschlafen sein, denn als ich wach werde ist es schon stockdunkel. Irritiert schaue ich mich um, doch von Kura ist nichts zu sehen. Na endlich, den bin ich los.

Wie aus heiterem Himmel geht die Sprenglehranlage der Rasenfläche an.

"Igitt", doch für meine Ausruf ist es schon zu spät.

"Verdammte Scheiße!" Angewidert stehe ich auf. Wieso nur immer ich. Langsam glaube ich, dass mir das Schicksal etwas sagen will, doch ich komme einfach nicht darauf was es meint. Immerhin dusche ich doch täglich und durch diese Zusatzaktionen bin ich fast den ganzen Tag mit nassen Klamotten unterwegs. Triefend klettere ich auf meine Harley, die erstaunlicherweise nicht geklaut wurde und greife in meine Hosentasche. - Verdammt diese Arschloch hat noch meine Schlüssel. Wenn ich den in die Finger kriege!

"Und jetzt?" Hoffnungslos und zornig schaue ich mich um. Nichts außer Gestrüpp und dass wird mir wohl nicht antworten.

"Du rufst einen Helden zu deiner Rettung!" Erschrocken fahre ich herum, doch es ist zu finster um erkennen zu können, wer da steht.

"Kura? Wenn du Esel es bist, dann bleibt ja weg! Ich habe genug von dir!" Daraufhin schallt ein heiteres Lachen durch den lehren Park.

"Na komm schon raus du Flasche!", gewähre ich ihm dennoch. Wie ich solche Versteckspiel hasse.

"Ist ja gut! Ist ja gut!" Natürlich ist er es und fast könnte ich mich darüber freuen – aber nur FAST!

"Rück' meine Schlüssel rüber du Trottel!"

"Und was bekomme ich dafür?"

"Ein paar kräftige Arschtritte du Saftsack!"

"Mir schwebt da was anderes vor." Langsam kommt Kura näher und stellt sich ganz dicht vor mich. Doch das beeindruckt mich kein Stück. Sind doch nur mickrige sechs Zentimeter. Das ist nichts!

"Was soll das werden, wenn's fertig ist?"

"Ich kann dich gut leiden Mariku..."

"...und ...?"

Ruckartig wird mir eine Hand vors Gesicht gehalten.

"Lass uns Freuden sein!", grinst er mich verschmitzt an.

.....Mein Gott hat der mich erschreckt. Und ich dachte schon .... grrrrrr! In Zukunft, las ich mich von dem nie wieder aufs Kreuz legen, das schwöre ich! Beleidigt schlage ich die Hand weg.

"Warum sollte ich mit dir befreundet sein wollen?"

"Einfach so."

... Komischer Kauz.

"Also?" Kurz zöger ich. Ach was soll's! Sonst werd' ich den nie wieder los.

"Von mir aus..."

"Klasse! Komm sitze auf!"

"Das ist aber MEIN Motorrad...!" Und schon hat er mich wieder am Handgelenk gepackt. Diesmal sitze ich hinter ihm. Mit was weiß ich wie viel Sachen rasen wir davon, so dass die Stadt nur noch ein Meer aus vielen Lichtern ist. Durch die rasante Fahrt bin ich gezwungen meine Arme fest um seine Taille zu schlingen.

"Sei nicht so ein Spießer Hime-chan!", ruft er mir entgegen. In seiner Stimme ist deutlich zu hören, dass er sich über mein Einverständnis freut. Merkwürdiges Gefühl. Bis jetzt gab es niemanden, der sich in meine Nähe gewagt hat und da taucht dieser TU-NICHT-GUT auf und will sich sogar noch mit mir befreunden. Aber Moment mal! Wie hat der mich gerade genannt?

Diese miese Arschloch:

"DU SOLLST MICH NICHT SO NENNEN!!!!!"

...
 

Ende kalte Dusche(n)

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o(^.^)o

Hiho ja das wars für heute. Mir ist klar, dass Marik's Autritt kurz war, doch dafür wird das nächste Kapitel sich nur mit Marik beschäftigen *grins*

ich hoffe mal wir sehen uns wieder +winkwink+ o(^.-)/



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  jyorie
2012-08-21T15:46:51+00:00 21.08.2012 17:46
Hab gesehen auf FF.de sind mehr Kommis die ich dir hinterlassen habe als hier auf mexx .. also kopiere ich dir die Paar mal Rüber XD

Ps. Ich fands echt cool, das in K30 Fredd wieder auftaucht *jippi*


habe die ersten 2 Kapitel gelesen, habe mich alleine schon bei dem "Hund"
kaputt lachen müssen. Und Kura ist ja mal so was von krass das er
Mariku paroli bietet und miit ihm macht was er will - cool!

LG Jyorie
Von:  hanabi_2001
2010-07-14T07:00:27+00:00 14.07.2010 09:00
Du hast eine tolle Art zu schreiben, es ist spannend, lustig und fesselnd. Mach weiter so.*****
Von:  NaBi07
2010-07-12T20:30:31+00:00 12.07.2010 22:30
sooooooo, nun habe ich doch noch dein 2. kapitel gelesen.
Eigentlich wollte ich schon längst ins bettchen hüpfen, doch deine geschichte hat mich einfach nur gefesselt.

ich mag Kura´s zweideutige art! ich könnte ihn mir sehr gut als nebenbuhler vorstellen XD

von marik habe ich ja wirklich noch nicht viel erfahren, demnach kann ich ihn nicht recht einschätzen.
also warte ich dein 3. kapi ab.

und fred.... ist fred XD
irgendwie mag ich diesen doofe ding doch *lach*
wiedereinmal war deine überzeugungskraft am werk und hat mit mitgerissen. :d

Ich finde es generell sehr spannend und lustig geschrieben. also tipp fleißig weiter ;)

ich freue mich auf das was noch kommen wird (solange du meine favouiriten nicht sterben lässt -.- ABER da mache ich mir bei dir keine Sorgen)

so also dann bis zum nächsten kommi

deine hina *schmatz*


Von:  Haru94
2010-07-12T15:18:24+00:00 12.07.2010 17:18
Shibuyaaaa!!!!! xD
cooles Kapitel ^^
Marik und Bakura sind so niedlich ♥
und Kura xD
"Hime-chan" ♥
Wobei dieses "Wie stehen uns näher als ihm lieb ist" von Kura über Bakura.... ^^
Ich freu mich schon aufs nüächste Kapitel!!
Ich bin schon auf das nächste Zusammentreffen von Marik und Mariku gespannt ^^ =)
Von:  InfernalMirror
2010-07-11T19:20:59+00:00 11.07.2010 21:20
Aaaaah das war toll >___<
Mariku und Kura sind sowas von amüsant zusammen! xD
Du bringst mich ganz durcheinander, auf welches Pairing ich denn nun hoffen soll @@ Aber das ist auch gut so, so ist es spannend x3
Ich liebe deinen Wortwitz und die Art, wie Mariku sich durch den Tag zwingt xD Sowas von geil x3 Was ich furchtbar amüsant fand, ist, dass er sich vor Schwulen ekelt x3 Muahaha... Lerne deine wahre Natur kennen, Mariku... Du Schwuchtel... x3
Und, mah, dann freu ich mich schon riesig aufs nächste Kapi, wenns da um Marik geht! ** Naja, genau so sehr würd ich mich freuen, wenns um was anderes ginge, weil sie mich einfach fesselt xD
Ich würd am liebsten gleich weiterlesen... TTATT
Die ff ist hammergeil, weiter so! *w* *knuddel*
Eine der wenigen, bei denen ich andauernd lachen muss! x33

In freudiger Erwartung x3
Infernal Mirror




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