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Reqium of Darkness & Quiet Symphony

Walker x Kanda
von

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Teil 1: Reqium of Darkness

Es war kalt geworden.

Ich konnte mich nicht daran erinnern, den Wind vor wenigen Stunden so intensiv wahrgenommen zu haben. In der Zwischenzeit erschwerte er mir das Atmen.

Langsam hob ich die Hand, tastete in meinen Nacken und streifte mir die Kapuze über. Dumpf umspielte mich der dunkle Mantel, presste sich bebend um meine Beine, als mich eine weitere Böe erfasste.

Ein Dröhnen, das sich auf die finstere Umgebung legte, auf die ich hinabblickte. Ein permanentes Rauschen, das in meinen Ohren schallte und mich die Augen von den qualmenden Ruinen der Stadt lösen ließ. Leicht öffnete ich den Mund, blickte auf zum dunklen, wolkenlosen Nachthimmel. Von dem Hügel, auf dem ich stand, ließ sich soviel erkennen und ich blinzelte, spähte hinüber zu den schwarzen Umrissen des Gebirges.

Das Grollen des nahenden Gewitters schien geradewegs von dort aufzuziehen. Es zog näher, schickte die schneidigen Vorboten, die mich umspielten wie verlorene Seelenfragmente. Das Pfeifen des Windes… geradewegs die Stimmen schienen ihm diese Intensität zu geben und nur beiläufig spürte ich das Gewicht des Golem, der sich auf meiner Schulter niederließ.

Gebrechlich neigten sich die Halme zu meinen Füßen unter den kalten Brisen, nicht weit entfernt waren es auch die rauschenden Wipfel vereinzelter Bäume, die sich dieser Macht unterwarfen und aus den Augenwinkeln verfolgte ich die sich bewegenden Lichter zwischen den Schatten der zerstörten Fassaden und Mauern. Entgegen meiner Ruhe an diesem hohen Punkt, war das Chaos weit unten annähernd greifbar. Lange würden die Finder noch durch die Gassen und Straßen eilen… lange würden sie das Ende ihrer Aufgaben nicht vor sich sehen, während ich hier hinter der Linie meines Zieles stand.

Ich regte die Hand, spürte unter dem robusten Stoff des Handschuhs diesen Widerstand und erfasste das gleißende, grüne Licht, das sich unter dem sich aufbäumenden Stoff des Mantels verbarg. Ich hielt es vorsichtig, nahe bei mir und überzeugte mich gerne von dieser Anwesenheit.

Vor kurzem noch inmitten des Tumultes, hatte ich mich nun von ihm getrennt und meine Linie zwischen uns gezogen. Flüchtig streifte Tims Flügel den Stoff meiner Kapuze und von den aufsteigenden, finsteren Rauchwolken blickte ich erneut zu den rauschenden Baumkronen.

Selbst Himmel und Erde schienen sich zu bekriegen…

Knackend unterwarf sich ein breiter Ast der hohen Macht, versenkte sich rauschend inmitten der sich wogenden Wiese und trieb mir ein knappes Schmunzeln über die Lippen.

Wie seltsam… man unterwarf und wurde unterworfen.

Ich war kein Teil davon.

Ich stand hier oben.

Kaum hatte ich die Hand gehoben, begegnete ich dem Golem, spürte seinen Flügelschlag, auch einen leichten Gegendruck, als er Halt an meinem Arm suchte.

In gewissem Sinn wollte ich dieser Mission nachtrauern. Den Anstrengungen, die sie erforderte, den Gefahren, in die sie mich brachte… all das vereint im Ganzen würde mir in den nächsten Stunden fehlen.

Es war kaum zu mir gedrungen… wie gedankenlos und fixiert ich während der letzten Tage war. Neben mir hatte es nur eine einzige Existenz gegeben und es war das Ziel, das diese ausmachte. Nichts als das Ziel und den Erfolg, den ich nun vorsichtig mit der Hand umschloss, während ich still und reglos hinabblickte und mich in dieser letzten Betrachtung verlor.

Es war gut gewesen.

Nur ein weiterer meiner Schritte und trotzdem konnte ich mir nichts Besseres vorstellen, als nun hier oben zu stehen und mich von dem zu lösen, was dort unten zu meinen Füßen loderte und brannte. Beißend war der Geruch, der zu mir aufstieg, grell das Aufzucken der Flammen und ein weiteres Mal spähte ich zum Himmel auf, gelockt von dem dumpfen Grollen, das abermals auflebte. Ich blinzelte hinauf, spürte, wie sich ein Regentropfen auf meiner Stirn brach und ein dünnes Rinnsal meine Nase hinabperlte. Sofort folgten weitere, gingen kalt auf mein Gesicht nieder und ließen mich die Augen schließen, während sich um mich herum ein leises Rauschen erhob.

In letzter Zeit geschah es beinahe permanent. Die Monate wurden kalt, das Wetter unerbittlich und die Luft schwer und stickig vor Feuchtigkeit.

Ich öffnete die Lippen einen Spalt weit, spürte auch auf ihrer inzwischen rauen Oberfläche die angenehme Erfrischung, als sich die vereinzelten Tropfen zu einem wahren Schauer erhoben und mich die Umgebung grau und undurchsichtig umgab.

Nur undeutlich drang das Rauschen der Schritte an meine Ohren. Langsam bahnte sich jemand seinen Weg durch das hohe Gras und ich bewegte die Lippen aufeinander, labte mich an der natürlichen Frische, bis die Geräusche hinter mir verstummten und die Schritte ein Ende fanden.

Ein tiefes Durchatmen… die Kühle drang bis in meine Brust und nur langsam senkte ich den Kopf und hob die Lider.

„Walker?“

Diese Stimme hatte mich binnen der letzten Tage permanent begleitet. Jetzt erhob sie sich neben mir und ich verfolgte das Glitzern der Tropfen, die sich aus den Strähnen meines Haares lösten.

„Ich habe mich um alles gekümmert. Wir können uns auf den Weg machen.“

Ich blinzelte die hinab rinnende Feuchtigkeit aus meinen Wimpern und vertiefte mich in ein langsames Nicken.

Auf den Weg machen…

Wir gingen nach Hause und ich spürte dieses klare Lächeln auf meinen Lippen, als ich mich an den Finder wandte.

„Vielen Dank für deine Mühen.“

„Oh.“ Der junge Mann verzog überwältigt das Gesicht, räusperte sich unentschlossen. „Vielen Dank.“

Er kratzte sich die vom Regen durchnässte Kapuze und aus den Augenwinkeln sah ich noch das knappe Verbeugen, bevor ich den nassen, schweren Mantel zurückschlug, mich abwandte und an ihm vorbeizog.

„Komm.“ Rauschend streiften die langen Halme meine Beine, als ich so durch die hohe Wiese zog, die Kapuze unter einer scharfen Böe mit der Hand sicherte.

Ich kehrte einem weiteren Ort den Rücken und tat es ohne zurückzublicken. Ein weiteres, nicht besonders großes Kapitel, das ich mit dieser Bewegung abschloss. Soviel, das hinter mir lag und tief atmete ich erneut diesen kalten, klaren Wind, der sich gegen meinen Körper presste, meinen Mantel bebend aufleben ließ und mich doch nicht an meinen Schritten hinderte.

Das hatte er noch nie getan.

Ich hatte mein Ziel und entgegen der Flammen, die ich mir lange betrachtete, strebte ich jetzt dem dunklen, ruhigen Horizont entgegen.
 

~*tbc*~



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2010-11-13T13:13:00+00:00 13.11.2010 14:13
Cooler anfang ^^
Von: abgemeldet
2010-06-27T10:53:44+00:00 27.06.2010 12:53
Also irgendwie schreibst du von jedem fandom,das ich magh also schaufle ich mich mal durch alles was du so verzapft hast! ich lieb deinen stil mit dem du schreibst!!

Von: abgemeldet
2010-06-27T10:12:33+00:00 27.06.2010 12:12
Ich fang ja grad an mich nen bissl mit der materie zu beschäftigen. Also ich les den manga derzeit. Bin noch nich so wirklich richtig weit aber ein bisschen auskennen tu ich mich doch schon. :)
Ich hab mir vorgenomm jede story von dir zu lesen außer natürlich die eine ganz böse. Die is mir ZU böse. und NEIN ich hab da nich reingelesen!! ;O;
Von: abgemeldet
2010-06-27T10:00:53+00:00 27.06.2010 12:00
Immer wieder heftig wie du die Atmosphäre aufbaust. Da ist man irgendwie voll in der FF drinnen. Bin gespannt wie es weitergeht und wie sich diese FF so entwickelt. Der Prologklingt auf jeden Fall viel versprechend.

Grüße
Marzipan
Von: abgemeldet
2010-06-25T12:25:53+00:00 25.06.2010 14:25
ich werd bekloppt!!
du lädst eine neue d.graymanff online und ih merks erst jetzt und dann noch mein absolutes geiles lieblingspairig!! *~*
ich finds geil dass es in der Allen-perspektive geschrieben ist.
Er kommt total echt rüber.


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