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Das Bildnis einer Kurtisane

von

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In ihrer Vollkommenheit

Es ist tiefe Nacht in Venedig des Jahres 1481. Der begabte wie ebenso geniale Leonardo Da Vinci, streifte durch die Gassen und kritzelte eilig Skizzen von Personen und Gesichtern auf seine Pergamente. Wie besessen war er auf der Suche nach dem perfekten Gesicht für sein Fresko. Schon seit vielen Monaten ging er, immer wenn es Dämmerte und das Gesindel aus ihren Verstecke gekrochen kam, hinaus in die düsteren Seitengassen und suchte. Seinen persönlichen Judas. Das fehlte ihm. Er lief schnellen Schrittes in Richtung eines Mannes, der hinterhältig aussah. Genau das war er brauchte.
 

Wieder ließ er seinen Kohlestift schnell über das Pergament fliegen. Als er aufschaute war jemand anderes an die Stelle des „Judas“ getreten. Es war eine der vielen Prostituierten. Sofort war Leonardo gebannt. Statt eine Zeichnung anzufertigen, schritt er auf sie zu. Noch ehe er sie ansprechen konnte, war sie schon von einem Mann „gekauft“. Sie hakte sich bei ihm ein und beide verließen die Gasse in eine andere. „Ihr da!“, rief Leonardo einigen anderen Prostituierten zu.“ Wer war die Frau gerade eben?“
 

Eine der Kurtisanen tat einen Schritt nach vorne und sagte gelangweilt: „Das war Beatrice. Wenn ihr sie haben wollt, dann müsst ihr Euch in Geduld üben. Sie wird nicht vor dem Sonnenaufgang wieder hier sein.“ Ohne zu antworten, drehte Leonardo sich um und eilte wieder zu seinem Haus. Dort legte er schnell seine Zeichenutensilien ab und machte sich auf den Weg zu Antonio. Da Ezio ihn schon einige Male dort mithin genommen hatte, kannte er den Weg. Manchmal wünschte er sich so begabt zu sein wie Ezio es war. Er konnte mit Leichtigkeit eine Wand erklimmen, wenn er das nur auch könnte, wäre er schneller bei Antonio. Da er aber eher schmächtig als durchtrainiert wie Ezio war, musste er sich wohl mit dem abfinden, was sein Körper konnte.
 

Das Glück schien ihm Hold zu sein, als Antonio ihm entgegenkam. „Ciao Leonardo. Was treibt dich in meinen Bezirk?“ fragte Antonia nachdem er ihn aus der freundlichen Umarmung freigab. „Ich suche eine Kurtisane. Leider weiß ich nur ihren Namen. Beatrice.“ Antonio musste kurz lachen. „Beatrice? Die Beatrice? Amico mio, da hast du aber dein Auge auf die Richtige geworfen.“ Der Dieb legte seinen Arm und die Schulter von Leonardo und zog seinen Kopf näher an seinen. „Diese Beatrice, ist die berühmteste Hure in ganz Venedig. Nicht nur das sie wunderschön ist, das besondere an ihr ist, dass sie für Geld alles tut. Auch Sachen, die nicht in den Bereich einer Prostituierten fallen.“ Die letzten Worte kamen bedeutungsschwanger aus dem Mund von Antonio.
 

„Wo kann ich sie finden?“ wollte Leonardo wissen und befreite sich aus der Umklammerung. „Auf der Straße. Sie ist eine Kurtisane, wo sollte sie sonst sein?“ „Ich meine wo sie jetzt in diesem Augenblick ist.“ „Ich weiß wahrlich was in dieser Stadt vorgeht aber wo jeder einzelne Bürger ist, vermag ich dir nicht zu sagen. Warte einfach und schnapp sie dir, wenn sie keinen Kunden hat.“ „Hab Dank, Antonio.“ Erwiderte Leonardo und machte sich wieder eilig von dannen.
 

In seinen Arbeitsräumlichkeiten angekommen, versuchte er Beatrice zu zeichnen. Doch es half nichts, er konnte sie nicht malen. Unruhe quälte ihn. Auf seine restliche Arbeit, konnte er sich ebenfalls nicht konzentrieren. Immer wieder setzte er sich hin, stand wieder auf nur um ziellos in seinem Atelier umherzulaufen. Er stand schließlich vor dem Kamin und starrte in das knisternde Feuer. Zorn durchfuhr ihn plötzlich. Er schlug mit der Faust gegen den Holzrahmen des Kamins. Er war unzufrieden darüber, dass er nicht weiter arbeiten konnte. Er schenkte sich Wein ein und fuhr mit dem Zeigefinger über den Rand des Glases. Er kam zu dem Schluss, dass es nichts bringen würde sich jetzt zu grämen. Also stützte er den Wein hinunter und ging in sein Bett.
 

Um am kommenden Morgen Zeit zu sparen, zog er lediglich seine Schuhe aus. Als er die Augen schloss, vernahm er das leise Plätschern des Wassers, das in den Kanälen floss. Jede Nacht half es ihm einzuschlafen. Leonardo war zwar ein Mann im Alter von 29 Jahren aber plagten ihn immer noch Alpträume. Auch hatte er Furch vor der Dunkelheit die ihn umgab. Jede Nacht erinnerte ihn an diese Nächte. Er vergrub sein Gesicht in dem seidenen Kissen und zog die dünne, ebenfalls aus Seide gefertigte, Decke über Schulter uns Kinn. Manchmal, meistens jede Nacht, wünschte er sich, dass Ezio bei ihm wäre und ihm beschützen würde, wie er es schon einige Male getan hatte.
 

Damals vor etwa eine Jahr, in der Zeit des Karnevals, wurde Ezio von den Wachen gejagt. Es bereitete ihm Vergnügen, wie Gott mit Menschen zu spielen. Immer wenn sie nahe genug waren um ihn anzugreifen, beschleunigte Ezio sein Tempo und brachte so mehr Distanz zwischen sich und seinen Verfolgern. Gerade als Leonardo um eine Ecke bog, stieß er mit Ezio zusammen. Sofort erkannte er Ezio. „Leonardo, was tust du hier?“ „Ich habe mir gerade eine Maske gekauft, für das Fest des Dogen.“ Er setzte sie auf. „Und? Was sagst du?“ „Ich sage, gut das du sie aufhast, denn wir müssen jetzt von hier verschwinden!“ Ezio zog seinen Freund am Handgelenk durch die Gassen. Die wütenden Schreie der Garde kamen ihnen bedrohlich nahe. „Hier lang!“ sagte Ezio und zog Leonardo in eine schmale, dunkle Gasse, zwischen zwei Gebäuden. Er drückte Leonardo mit dem Rücken an die Wand und lehnte sich selbst gegen ihn. „Keinen Laut mehr, Leonardo.“ mahnte ihn Ezio. Leonardo konnte über die Schulter von Ezio blicken und sah, wie die Wachen wütend an ihnen vorbeirannten und die beiden nicht sahen.
 

Bei dieser Erinnerung wurde ihm wieder wohlig. Obwohl er wusste, dass Ezio eindeutig Frauen bevorzugte, liebte er ihn dennoch. Seine Furcht war für den Augenblick verflogen und er versank in Träume.
 


 

Am Morgen, wachte er mit dem ersten Sonnenstrahl auf. Eilig zog er sich seine Schuhe an und ging schnellen Schrittes zu dem Ort, an der Beatrice zum letzten Mal gesehen hatte. Fortuna schien auf seiner Seite zu sein, denn sie stand an einer Mauer gelehnt da. Er rief ihren Namen. Sie wandte sich zu ihm um und blickte ihn an. „Ich will Euch, Madonna. Erlaubt Ihr?“ Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Selbstverständlich.“ Sie hakte sich bei ihm ein und Leonardo nahm sie mit in sein Atelier.
 

Die Kurtisane drehte sich um, nachdem sie ihren Blick durch den Raum schweifen ließ und fragte: „Wie kann ich Euch erfreuen, Signore Da Vinci?“ „Woher kennt Ihr mich?“ Sie zog die Schnur ihres Korsetts auf und trat einen Schritt näher an ihn heran. „Ich kenne Eure Kunst.“ Das Kleid fiel zu Boden und Beatrice stand nackt vor ihm. Eine leichte Schamesröte stieg in Leonardos Gesicht. Sie legte beide Arme um seinen Hals und küsste ihn zart. „Nun? Was kann ich für Euch tun? Und wie?“Ein verführerisches Lächeln lag auf ihren Lippen und einer ihrer Hände ließ sie nach unten gleiten.
 

„Bitte“, begann Leonardo und hielt ihre Hand auf. „Ich möchte Euch zeichnen.“ Verwundert ließ sie ihre Arme sinken und lachte dann vergnügt auf. „Signore, Ihr habt Euch dafür wahrlich die falsche Person gesucht. Nehmt jemanden, der Ahnung von solchen Sachen hat.“ Sie begann sich das Korsett anzulegen. „Man sagte mir, Ihr würdet für Geld alles tun. Warum dann nicht mein Model sein?“ wollte er wissen und klang fast wie ein weinerlicher Junge. „Ich mache für Geld alles, das stimmt. Aber ich mache etwas von dem ich weiß wie es geht und worin ich gut bin, wie kochen, putzen, Begleiterin sein oder den Männern Freude bereiten.“ Einige Sekunden herrschte Stille und es war nur das surren der Schnüre zu hören.
 

„Bitte, dann kocht im Anschluss für mich.“ erwiderte Leonardo und trat ihr gegenüber. Beatrice lächelte. „Gut. Aber ich mache für Euch eine Ausnahme.“ „Habt Dank, Madonna.“ Leonardo verbeugte sich leicht. „Nennt mich Beatrice. Immerhin bin ich momentan Euer Eigentum.“ „Dann lass gleich das Kleid aus und nimm das.“ sagte Leonardo und gab ihr Stoffe in die Hand. „Wie soll ich es anlegen, damit es Euch gefällt?“ wollte sie wissen und hielt sich den Stoff an den Körper. „Ich mache das.“ Schnell schlang er die Stoffe um ihren Körper und entschuldigte sich wenn er ihren Busen, Oberschenkel oder Po versehendlich berührte.
 

Dann holte eine Leinwand und sagte zu ihr: „Setz dich dort hin und falte deine Hände im Schoss.“ „So?“ fragte Beatrice. „Ja. Nur, etwas passt noch nicht.“ Leonardo kam auf sie zu und öffnete ihre Zöpfe. Jetzt floss ihr langes, leicht gewelltes, Haar an ihren Schultern entlang. Ihre blonden Haare schimmerten leicht rot in der Sonne, die durch die geöffneten Läden fiel. Er nahm ihre Haare und legte sie wie einen Fächer um sie. Einen Moment länger als nötig hielt er eine Strähne zwischen seinen Fingern und ließ sie langsam hindurch gleiten. Beatrice bemerkte es und lächelte leicht, denn er war nicht der erste Mann, der von ihren Haaren angetan war. Dann nahm er ihre Hände, schob sie ineinander, so als ob sie beten würde und drehten ihren Körper leicht nach rechts. „Und nun, bleib so.“ „Wie Ihr wünscht, Signore Da Vinci.“ Er ging wieder zu seiner Staffelei, setzte sich und nahm ein Stück Kohle zur Hand.“ „Lehn´ deinen Kopf nach rechts und schau nach unten. Ja! Genauso. Nicht mehr bewegen.“
 

Die Zeit verging und Leonardo war überrascht, dass sie die ganze Zeit über nichts sagte und still hielt. „Du bist begabter als du glaubst, Beatrice.“ „Es ist ja nicht sonderlich schwer still zu sitzen.“ Er lachte. „Du weiß gar nicht, was ich schon alles erlebt habe.“ Erwiderte Leonardo und schaute über die Leinwand. „Obwohl ich Euch gestehen muss, dass mir doch etwas langweilig geworden ist.“ Beatrice stand auf und ging zu Leonardo. Er wollte wissen, warum sie so einfach aufstand, doch dazu kam er nicht mehr.
 

Erneut küsste sie ihn. Da Leonardo auf einem Stuhl saß und sie stand, blickte er zu ihr hinauf. Jetzt ließ sie ihr Gewand zu Boden gleiten. Erneut wurde Leonardo rot. „Ihr müsst Euch nicht schämen.“ sie lächelte sanft. „Ich, also..“ stotternd versuchte er zu erklären. Zärtlich strich sie ihm über die Wange. „Hattet Ihr womöglich noch keine Frau in Eurem Bett oder seid Ihr dem weiblichem Geschlecht nicht zugetan?“ Leonardo schwieg und wich ihrem Blick aus. Beatrice wusste nicht mit welcher Mutmaßung sie recht hatte aber es war ihr auch nicht sonderlich wichtig. „Dann beglücke ich Euch so, dass er Euch in beiden Fällen behagt.“ Sie kniete sich vor ihn und öffnete seine Hose.
 

„Wenn ich nicht Eurem Wunsch von Schönheit entspreche, dann stellte Euch jemand anderen vor, Signore.“ Erneut wurde er von ihr überrumpelt und war nicht in der Lage zu handeln. Als Beatrice sein Glied in ihrer Hand hatte, entfuhr Leonardo ein leichtes Stöhnen. „Entspannt Euch.“ Jetzt senkte die ihren Kopf in seinen Schoss. Sie ließ ihre Zunge über seine Männlichkeit gleiten, wie sie es schon oft bei ihren Kunden getan hatte. Unteranderem war sie auch dafür berühmt in Venedig. Nicht nur Bürger auch einige Adlig kamen schon in den Genuss ihrer Künste. Er zog scharf die Luft ein und griff, mit zitternden Fingern, nach einer ihrer Haarsträhnen. Beatrice lächelte in sich hinein. Sie fuhr einige Male die Länge mit ihrer Zunge nach und Leonardo kam zu seinem Orgasmus. Leicht keuchend lehnte er sich im Stuhl zurück.
 

Die Tür wurde aufgeschoben und Ezio trat in den Raum. Abrupt blieb er stehen, denn er war nicht darauf vorbereitet seinen Freund in flagranti zu ertappen. Beatrice drehte sich, immer noch kniend, zu Ezio um und leckte sich lasziv über ihre Lippen. Sie legte ihre linke Hand auf das Knie von Leonardo und stand auf. Jetzt bemerkte auch Leonardo Ezio und zog sich hastig seine Hose hoch. „Sieh mal einer an. Der Assassine von den Steckbriefen.“ sagte Beatrice und stand entblößt vor Ezio. „Es freut mich Eure Bekanntschaft zu machen.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küssten ihn, während sie seine Kapuze entfernte. Ezio war nicht begeistert aber es missfiel ihm auch nicht.
 

Als sie den Kuss löste sagte sie: „Mein Name ist Beatrice, Signore.“ Sie ging noch einmal zu Leonardo und hauchte in sein Ohr: „Ihr schmeckt gut.“ Dann küsste sie ihn auf die Haare und ging in die Küche. Stille. Keiner der beiden Freunde sagte etwas. Leonardo war es zu peinlich Ezio auch nur anzusehen. Ezio ging wortlos an Leonardo vorbei in Richtung Küche. Beatrice war gerade dabei eine Dorade in Olivenöl anzubraten. Nebenher schnitt sie Tomaten in Würfel und Zwiebeln in Ringe. „Ezio Auditore. Ich dachte nicht, dass ich Euch begegnen würde.“ Seit dem Vorfall in dem Uberto Alberti seine Familie verraten hatte, war er Fremden gegenüber vorsichtig geworden.
 

„Ich hätte nie gedacht eine Hure in der Küche meines Freundes zu begegnen.“ erwiderte er aggressiv. „Nun ja, Ihr hattet wohl eher erwartet mich in seinem Bett vorzufinden, nicht wahr?“ entgegnete Beatrice. Sie unterbrach das scheiden und hielt inne. Dann drehte sie sich zu ihm um und fragte: „Könntet Ihr die Freundlichkeit besitzen ein Stück zur Seite zu treten?“ Ezio blieb stehen. Unweigerlich blickte er auf ihren Busen. „Wenn Ihr nicht zur Seite geht,“ „Was dann?“ zischte Ezio und packte sie an der Kehle. Gleichzeitig schob er sein Knie zwischen ihre Beine, damit er sie besser unter Kontrolle hatte.
 

Ihr Gesicht blieb, widererwartet, unverändert. Normalerweise war Ezio es gewöhnt das es alle mit der Angst bekamen, wenn er bedrohlich wurde. Ein Lächeln war auf Beatrices Lippen zu sehen. Unwillkürlich und ohne es zu bemerken, drückte er stärker zu. Sie hob ihren Finger und antwortete: „Dann blute ich Euer kostbares Gewand voll.“ Sie hatte sich in den Finger geschnitten und das nicht zimperlich. Das Blut quoll aus der Wunde und floss ihr am Unterarm entlang. Ezio trat beiseite und fragte sich, was in ihn gefahren war.
 

Beatrice hielt ihren Finger in eine Schüssel mit klarem, kaltem Wasser. Ezios Blick wanderte zu ihrem Rücken. Dann zu ihrem Po. Er konnte nicht leugnen, dass sie schön war. Fast vollkommen. „Ich hatte Euch für höflicher gehalten. Das was man über Euch vernimmt, entspricht nicht dem, was ich gerade erlebt habe.“ Sie drehte sich wieder zu ihm um und lehnte sich gegen den Tisch. „Was hörtet Ihr denn über mich?“ „Die Mädchen erzählen, dass Ihr der beste Liebhaber seid, den sie je bedienen durften.“ Sie lächelte. „Ihr seid zuvor kommend und freundlich, nehmt Rücksicht und verwöhnt sie auch. Es hat den Anschein als würdet Ihr mich nicht mögen.“ Sie fuhr sich über ihren Hals. An den Stellen an denen Ezio zugedrückt hatte, zeichneten sich die Druckstellen dunkelrot ab. „Ich wäre auch gerne einmal in den Genuss Eures Könnens gekommen.“
 

In Ezio stieg Verlangen auf. Er kam auf sie zu und blickte ihr in die dunklen Augen. Sie hielt seinem Blick stand. Ezio nahm ihre Hand und leckte das Blut von ihrem Finger. Beatrice wusste, dass sie ihn jetzt in ihrer Gewalt hatte. Männer sind so leicht um den Finger zu winkeln. Sie küsste ihn und öffnete leicht den Mund. Sofort war Ezio zur Stelle und ein leidenschaftlicher Kuss entbrannte. Er fasste um ihre Taille und setzte sie auf den Tisch vor dem sie standen. Sie schlang ihre Beine um ihn und fuhr mit einer Hand durch seine Haare. Stillschweigend sah Leonardo der Szene zu die ihm sich da bot. Er wusste das Ezio Frauen liebte aber dennoch versetzte es ihm einen Stich.

Rivalität

Beatrice ließ es sich gefallen wie Ezio sie berührte. Die Mädchen behalten wohl recht, was ihn angeht. „Vergebt mir, Ezio aber ich muss die Dorade vor dem verbrennen schützen. Lasst uns ein anderes Mal an diesem Punkt fortfahren.“ Sie drückte ihn sanft von sich und wendete sich dem Fisch in der Pfanne zu. Sie nahm die Tomaten, Zwiebeln und einige Kräuter und gab sie in die Pfanne.
 

Das Öl spritze auf ihre Hände aber sie spürte es kaum. Ezio umfasste sie von hinten und flüsterte: „Passt auf das Ihr Euch nicht die Finger verbrennt.“ Beatrice lachte kurz auf und küsste seine Stirn. Als Ezio aus der Küche verschwunden war, sah sie gedankenverloren ihren Finger an, in den sie sich geschnitten hatte. Sie legte sich das übrige, leicht angetrocknete, Blut ab und schwenkte die Pfanne. Ezio setzte sich zu Leonardo und verschränkte die Hände ineinander.
 

„Irgendetwas ist seltsam an ihr.“ gab Ezio von sich als er eine Weile auf den Boden gestarrt hatte. „Dass sie unerwartet hübsch ist?“ erwiderte Leonardo zynisch. „Das meine ich nicht. Ihre Ausstrahlung, wie sie sich gibt.“ „Ich bemerkte nichts Ungewöhnliches. Sie ist einfach nur eine Kurtisane, du bildest dir das womöglich nur ein, Ezio.“ Ezio gab nur ein Brummen als Antwort von sich und schwieg erneut. Beatrice kam mit Tellern, der Pfanne und Brot in den Raum. „Wartet. Ich helfe Euch.“ Sagte Ezio und nahm ihr die heiße Pfanne ab. „Habt Dank.“ Sie küsste ihn.
 

Leonardo wandte seinen Blick ab und schaute auf seine Finger. „Ihr dürft mich auch gerne Beatrice nennen, wenn Ihr das wollt.“ bot sie Ezio an. Er nahm ihre Hand und küsste ihre Handinnenfläche. „Sehr gerne.“ Sie strich ihm flüchtig über seinen Hals. Wiederholt wurde Ezio von Verlangen gepackt. „Signore.“ Leonardo schaute auf. „Ich bedanke mich auch bei Euch.“ Sie küsste seine Wange und drückte ihn an ihr Dekolleté. „Ich werde nun gehen.“
 

Er stand auf und wollte sie aufhalten, denn ohne sie, konnte er nicht weiter an seinem Gemälde arbeiten. Dann fielen ihm die Würgemale auf. Er war sich sicher, dass sie, bevor sie in der Küche gegangen war, noch nicht dagewesen waren. Sie schaute ihn fragend an. „Ich helfe dir in dein Korsett.“ log Leonardo. Während er die Schnüre fest zuzog und Beatrice immer wieder die Luft, beinahe gequält ausstieß, huschte sein Blick zu Ezio. Ja, er war sein bester Freund und ja, er liebte ihn aber er konnte nicht zulassen, dass er seine Arbeit ruinierte, indem er Beatrice Gewalt antat.
 

Er kannte zwar die Umstände nicht aber das war ihm völlig gleich. Es erschreckte ihn nur das Ezio einer Frau wehtat. Eine Frau die sich gegen niemals behaupten könnte. Leonardo band eine Schleife und sagte: „Fertig. Und hier ist dein Lohn.“ Er hielt ihr einen kleinen Beutel hin. Beatrice drehte sich um und sah ihm in die Augen. Zum Abschied lächelte sie und verschwand dann wortlos durch die Tür. Ezio sah ihr durch das Fenster nach, bis sie um eine Hausecke verschwand.
 

Leonardo warf den Beutel auf den Tisch und setzte sich. „Ezio.“ Setzte Leonardo an. „Ich will nicht unfreundlich sein aber es wäre besser, wenn du jetzt gehen würdest. Ich muss noch arbeiten.“ Es kam Leonardo anders über die Lippen als er es eigentlich beabsichtigt hatte. Jeder Dummkopf hätte erkannt, dass es nur ein Vorwand war um ihn loszuwerden. „Wie du willst.“ Erwiderte Ezio und ging. Leonardo stütze seinen Kopf und seufzte.
 


 

Da Ezio von Leonardo rausgeschmissen wurde, sah er seine Chance, Beatrice zu finden. Weit kann sie noch nicht sein. Kaum hatte er zu Ende gedacht, fand er sie in einer Seitenstraße. Sie wurde gerade von einem Mann bedroht. Ezio stand nahe genug um die Unterhaltung mithören zu können.
 

„Beatrice, sei vorsichtig mit dem was du tust.“ Der Mann der sie gegen die Hauswand drückte trug einen dunklen Mantel und hatte die Kapuze tief in sein Gesicht gezogen. „Passt Ihr lieber auf, wie Ihr mit mir sprecht. Oder mit welchen Leuten Ihr verkehrt.“ Sie funkelte ihn hasserfüllt an. „Wie es scheint, teuerste Beatrice, hat dir heute schon jemand weh getan.“ Seine Finger fuhren über die Würgemale. Beatrice schwieg. Er legte nun seine ganze Hand um ihren dünnen Hals und drückte, wie Ezio es schon getan hatte, zu.
 

Beatrice stieß einen leichten Schrei aus und legte den Kopf in den Nacken. „Jetzt hörst du mir mal ganz genau zu.“ Beatrice liefen kleine Tränen aus den Augenwinkeln über ihre Wange. Ihr Atem ging flach uns schnell. „Du tust das, was ich dir sage. Nicht mehr und nicht weniger.“ Sie versuchte nach Luft zu schnappen. Ezio war hin und her gerissen. Sollte er ihr helfen und vielleicht nicht erfahren, wer der Mann bei ihr ist oder sollte er warten und sie so womöglich dem Tod auszuliefern?
 

Ihr Gesicht begann rot anzulaufen. Panik keimte in ihr auf. Sie packte seinen Arm und versuchte ihn von sich abzuschütteln. „Hast du mich verstanden?“ Sie nickte. Er ließ sie los und Beatrice rutschte an der Wand runter. Der Mann ging vor ihr in die Hocke und schlug sie mit der flachen Hand in ihr Gesicht. „Es war mir wie immer eine Freude, mich mit dir zu unterhalten.“ Dann stand er auf und verschwand. Beatrice lehnte ihren Kopf gegen die Wand und atmete tiefe Züge Luft ein.
 

Ezio entschied sich dem mysteriösen Mann zu folgen und Beatrice sich selbst zu überlassen. Mit dieser Entscheidung konnte er nicht wirklich Leben aber er sah Beatrice nicht mehr in einer akuten Gefahr. Er kletterte eilig an der Mauer empor und folgte dem Mann unauffällig. Beatrice saß so noch eine Weile da, ehe sie wieder aufstand und sich in der Gasse umsah. Die Sonne war schon untergegangen und so gut wie keiner, lief mehr in den Straßen umher. Die Sterne waren schon zu sehen und sie entschloss sich den Weg zu nehmen aus dem sie kam.
 

Sie ging zurück zu Leonardo. Unentschlossen stand sie vor seiner Tür. Dann hob sie ihre Hand und klopfte mit ihren Fingerknöcheln, gegen die Holztür. Die Tür ging auf und Leonardo stand vor ihr. Überrascht sah er sie an und fragte: „Kann ich dir helfen, Beatrice?“ „Es ist mir etwas unangenehm zu fragen aber kann ich heute Nacht bei Euch bleiben? Ich weiß nicht wo ich hin soll.“ Sie trat in den Lichtkegel der Öl-Lampen. „Was in Gottes Namen ist mit Euch passiert?“ Leonardo nahm ihr Kinn und drehte es, um sich das Veilchen in ihrem Gesicht zu betrachten.
 

Beatrice schaute auf den Boden. „Komm rein.“ sagte Leonardo und machte ihr Platz, damit sie eintreten konnte. Beatrice schämte sich. Sie wollte nicht, dass ihre Kunden sie so schwach sahen. Sie wollte, dass überhaupt niemand sie schwach sah, schon gar nicht Er. „Hier setz dich.“ Leonardo zog einen Stuhl vor und Beatrice ließ sich nieder. Sie fuhr sich über die Haare und sagte: „Ein Mann, der glaubt er müsste auf mich aufpasse hat das getan.“
 

Leonardo erwiderte nichts. War es womöglich Ezio? Sie schaute auf die Staffelei. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Ihr seid so begabt. Ich beneide Euch.“ Sie stand auf und ging zu dem Gemälde. Sie streckte ihre Finger aus als wollte sie danach greifen. Dann wurde sie Ohnmächtig.
 


 

Als sie wieder zu sich kam, wusste sie nicht wie viel Zeit verstrichen war. Es war noch dunkle Nacht. Sie setzte sich auf und bemerkte dass sie in einem Bett lag. Dann strich sie sich die Haare aus ihrem Gesicht und ein beißender Geruch stieg ihr in die Nase. Dank der Kerze die auf dem Beistelltisch stand erkannte sie, dass es Farbe war, die an ihren Fingern klebte. Sie warf die Decke zu Seite und lief aus dem Zimmer. Es dauerte einen Moment bis sie die Orientierung wiedererlangt hatte.
 

Sie lief eine Treppe hinunter und stand in der Küche. In Leonardos Atelier brannte Licht. Leise ging sie dort hin und spähte um die Ecke. Leonardo saß an seinem Tisch und hatte den Kopf auf seine Arme gebettet. Es hatte den Anschein, dass er schlafen würde. Dann sah sie das Gemälde. Die Farben waren verschmiert. Sie ging näher und starrte weiter auf das Bild. Sie hatte es ruiniert.
 

„Wie geht es dir?“ Beatrice wandte sich um und sah Leonardo an. „Es tut mir so unbeschreiblich Leid. Ich habe Euer Kunstwerk zerstört.“ Er stand auf und kam zu ihr. „Das ist nicht so schlimm. Es war doch noch nicht einmal richtig fertig. Es hat noch viel gefehlt. Also gräme dich nicht.“ Schuldbewusst mied sie den Augenkontakt. Leonardo legte seine Hände auf ihre schmalen Schultern und sagte zu ihr: „Wenn du es wieder gutmachen willst, dann sei einfach nochmal mein Model.“ Beatrice nickte nur.
 

Leonardo seufzte. „Komm her.“ Er griff nach ihrer Hand und zog sie zu dem Kamin. „Setzt dich auf die Bank und warte einen Moment." Beatrice tat wie es ihr gesagt wurde und setzte sich. Das Feuer im Kamin war herunter gebrannt aber noch stark genug um den Raum zu wärmen. Sie legte ihre Arme um ihren Körper und bemerkte, dass sie ein Hemd anhatte. Durch den Schock war es ihr nicht aufgefallen. Sie nahm den Kragen und zog den Geruch von Leonardo in ihre Nase.
 

„Vergib mir Beatrice, aber ich hielt es für besser, dich von dem Korsett zu befreien.“ Leonardo kam mit einer Flasche Wein und zwei Gläsern wieder. „Es ist nichts passiert, was ein Glas Wein wieder richten könnte.“ Scheu nahm sie die Gläser entgegen. Leonardo entkorkte die Flasche und goss den Inhalt in die Gläser. Dann setzte er sich zu ihr. „Weißt du Beatrice, mein Lehrmeister hat einmal zu mir gesagt: Wenn der Versuch nicht gelingt, dann sei nicht verzweifelt, sondern versuche es noch einmal.“
 

Sie lehnte sich an seine Schulter. „Mein Problem ist es, dass ich noch nie eine zweite Chance in meinem Leben gehabt hatte. Ich bin eine Sünderin.“ Die Worte kamen ihr verbittet über die Lippen. Sie berührte ihr Veilchen. „Ich werden jeden Tag daran erinnert.“ Sie griff nach seiner Hand. „Nur bei Euch fühle ich mich wie ein Mensch.“ Für Leonardo war das eine einfache Geste die er willkommen erwiderte. Sie braucht jemanden dem sie vertrauen und stützen kann. Beatrice trank den Wein langsam aus. „Komm, gehen wir jetzt schlafen.“ Er nahm ihr das Glas ab und begleitete sie in sein Schlafzimmer.
 

„Leg dich hin und ruhe dich bis zum Morgen aus.“ „Ihr könnt auch hier bleiben. Das Bett ist für Euch und mich breit genug.“ Leonardo erwiderte: „Ich halte das für keine gute Idee.“ Sie kicherte. „Keine Sorge, ich werde versuchen mich im Zaun zu halten.“ Leonardo ließ sich von ihr überzeugen. „In Ordnung.“ resignierend hob er die Hände und zog sich seine Stiefel aus. „Schlaft Ihr lieber auf der Innen- oder Außenseite?“ wollte Beatrice wissen. „Nimm du die Innenseite, sonst fällst du noch aus dem Bett wegen mir.“ „Wie Ihr wünscht.“ Beatrice zog die Decke beiseite und legte sich hin.
 

Leonardo begann sich seiner Kleidungstücke zu entledigen. „So? Hab Ihr es Euch schon anders überlegt, wollt Ihr doch meine ursprünglichen Dienste in Anspruch nehmen?“ neckte sie ihn. „Es ist warm, ich weiß ja nicht ob du keine Wärme spüren kannst aber mir ist das zu warm in dieser Kleidung.“ konterte er. „Schon in Ordnung. Ich wollte Euch nur etwas aufziehen.“ Leonardo hatte nur noch eine dünne Hose aus Baumwolle an. Er legte sich zu ihr und blies die Kerze aus.
 

Er schloss die Augen und versuchte zu schlafen. „Signore?“ begann Beatrice. „Nenn mich Leonardo.“ warf er ein, ehe sie weitersprach. „Tust du mir einen Gefallen und legst deinen Arm um mich?“ „Natürlich.“ Er drehte sich auf die Seite und umarmte sie. Die beiden lagen Bauch an Bauch und Leonardo spürte ihren Atem auf seiner Brust. Es beruhigte ihn ungemein. Das war seine erste Nacht in seinem Leben, in der er an nichts anders denken musste um seine Furcht zu vertreiben.
 


 

Ezio war dem Mann bis zu dem Markt in der Nähe der Rialto-Brücke gefolgt, dann verlor er ihn. Ich muss zu Beatrice und sie fragen, wer der Mann war. Doch wo finde ich Beatrice? Das könnte Tage dauern, außer sie würde wieder zu Leonardo gehen oder noch besser ich frage Leonardo wo er sie gefunden hat. Der Weg war nicht sehr weit, am Pallazo della Seta vorbei und dann nur noch einige Meter zurück legen und er war angekommen.
 

Wie es scheint, ist er schon zu Bett gegangen. Ezio sah sich um. Das Fenster zu seinem Schlafzimmer steht offen. Nicht sehr klug von dir Leonardo, wenn ich ein Dieb wäre, könnte ich dich ganz leicht ausrauben. Er schmunzelte über seinen Freund. Mit der Eleganz und der Leichtigkeit einer Katze erklomm er die Fassade und stieg durch das offene Fenster.
 

„Leonardo.“ Er regte sich. „Signore Ezio? Was tut Ihr hier und sprecht leiser, lasst Leonardo bitte schlafen. Es war vorhin etwas, nun ja, unangenehm. Also lasst ihm bitte seinen Schlaf. Vielleicht verkraftet er es dann besser.“ Es dauerte einen Moment, bis Ezio begriff, das Beatrice in Leonardos Bett lag. Er versuchte sich zu fangen. „Ich wollte mit dir sprechen, Beatrice.“ „Kann das nicht bis morgen warten? Was kann so dringlich sein.“ Ezio hörte wie sie gähnte. „Es kann nicht warten und jetzt komm.“
 

Verärgert nahm er sie am Handgelenk und zog sie aus dem Bett. „Ezio! Was tut Ihr da?“ sie herrschte ihn zwar an aber ihre Stimme war gesenkt. Er nahm sie auf den Arm und sprang aus dem Fenster. „Was zum Teufel, ist los mit Euch?!“ Beatrice wurde wütend. „Ich will wissen, wer der Mann war, der dich bedroht hat.“ Sie stockte. Unsicher zog sie das Hemd weiter nach unten um ihre Oberschenkel mehr zu verdecken. Im Schein des Mondes, sah sie verführerisch aus. „Ich denke es geht Euch nichts an, mit wem ich zu verkehren pflege.“ sagte sie. Ezio legte seine Hand auf ihre Wange. Sie schmiegte sich an diese und schloss die Augen.
 

„Und was ist damit?“ Er fuhr mit den Fingerspitzen über das Veilchen. Als sie die Augen aufschlug und ihn ansah, konnte sich Ezio nicht mehr halten. Er zog sie an sich, indem er seine andere Hand ihn ihren Rücken legte und die Hand, die an ihrer Wange war, in den Nacken gleiten ließ. Beatrice seufzte in den Kuss hinein und legte ihre Arme um ihn. Ezios Ego war gekrängt. Er wünschte zwar seinem Freund alles nur erdenklich Gute aber wenn es um Beatrice ging, dann wollte er sie nicht mit ihm teilen. Er wollte sie besitzen.
 

Ezio nahm sie auf seinen Arm und Beatrice presste ihren Körper gegen seinen. Er drückte sie gegen eine Hauswand und zog ihr das Hemd aus. Seine Küsse verteilte er über ihren Oberkörper. Sie öffnete seine Hose und strich leicht über seine Erregung. Er stöhnte auf und küsste Beatrice mit so einer Leidenschaft, dass sie erbebte. Nun konnte und wollte er nicht mehr länger warten. Er fuhr mit seinem rechten Arm unter ihrem linken Oberschenkel durch und ließ seine Hand auf ihrem Gesäß ruhen. Jetzt hatte er genug Platz um sich in ihr zu versenken. Sie stöhnte auf und hieß jeden Stoß willkommen. Ezio küsste sie immer wieder.
 

Sie leckte über sein Ohr und er bekam eine angenehme Gänsehaut. Beatrice hielt sich an seinem Nacken fest und fuhr durch sein Haar. Das Band, das Ezio in den Haaren hatte löste sich und seine Haare fielen in sein Gesicht. Sie strich sie zu Seite und schaute in seine Augen die von Begierde und Lust glänzten. Als sein Körper sich verspannte und er zu seiner Ekstase kam, küsste er Beatrice zum Schluss. Keuchend lehnte sich Ezio gegen die Brust von Beatrice und spürte ihren schnellen Herzschlag. Er hielt sie weiter fest umarmt.
 

Sie flüsterte leise: „Lasst mich runter, Ezio.“ Der warme Wind ließ Beatrice erschauern. Sie hob das Hemd auf, das sie von Leonardo bekam und streifte es sich über. Für einen Augenblick schloss sie die Augen und atmete tief durch. Unvermittelt nahm Ezio sie und zog sie an seine Brust. „Beatrice. Ich liebe dich.“ Sie stieß ein Lachen aus. „Ihr liebt mich nicht, Euch verlangt es nach meinem Körper.“ sagte sie verbittert und trat von ihm zurück. „Woher willst du wissen ob ich dich liebe oder nicht?“
 

„Ihr seid noch viel zu jung um zu begreifen was Liebe ist.“ Beatrice warf ihr Haar über ihre Schulter. „Erst wenn Ihr von Eurer Liebe verraten worden seid, dann und erst dann Ezio, werdet Ihr verstehen was Liebe ist.“ Sie reckte das Kinn in die Höhe und sah ihm in die Augen. Er schwieg. „Da Ihr von mir nicht erfahren werdet, wer der Mann war, geht Ihr jetzt besser.“ Leicht gereizt fragte Ezio: „Und du bist alt genug um zu lieben?“ Beatrice kam die Erinnerung aus einer längst vergangenen Zeit wieder. Ezio nutze ihre Abwesenheit und küsste sie erneut. Zwar wehrte sie sich nicht dagegen, erwiderte den Kuss aber auch nicht. „Glaubt mir Ezio, Ihr solltet Euch besser von mir fernhalten.“ „Es hat mit diesem Mann zu tun, nicht wahr?“ harkte er nach.
 

Beatrice griff nach seinem Oberarm und sagte: „Lasst dieses Thema. Es würde Euch nur in Gefahr bringen. Und selbst wenn Ihr wüsstet wer er ist, könntet Ihr nicht das Geringste gegen in unternehmen.“ Ezio war überzeugt, dass sie die Wahrheit sprach aber warum sollte er eine Gefahr für ihn sein? Schließlich war er ein Assassine. Beatrice ließ ihre Hand von seinem Arm gleiten und wandte sich ab. „Ich werde nun gehen, folgt mir nicht. Es würde Euch nichts nützen, ich werde nicht dorthin gehen wo Er ist.“ Dann ging sie um eine Ecke ohne sich noch einmal umzudrehen. Ezio schaute auf den Canal Grande und ging dann ebenfalls. Getrieben von Beatrices harten Worten, suchte er Ablenkung in den Straßen von Venedig. Schließlich fand er sie in einem Krug Wein und in den Armen einer anderen Frau.
 


 

Als Beatrice sich sicher war, dass Ezio verschwunden und auch nicht zu Leonardo gegangen war, stellte sie sich unter sein Schlafzimmerfenster und schaute empor. Kurz ließ sie ihren Blick über die Fassade schweifen und fing an der Wand hoch zu klettern. Leichtfüßig stieg sie durch das Fenster und sah Leonardo an, der friedlich in seinem Bett lag und schlief. Sie ging zu ihm und strich ihm über seine Stirn. Dann ging sie aus dem Zimmer und zog leise die Tür hinter sich zu.
 

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So das ist Kapitel 2: Rivalität
 

So wie es aussieht, sieht Ezio seinen besten Freund Leonardo als Rivalen in Sachen Liebe.

So viel zum Thema: Ich liebe dich. Ezio rockt so einen Spruch und geht dann zu nächsten Kurtisane, er ist wohl doch noch zu jung um lieben.

Was Leonardo anbelang, so wie es scheint freundet er sich wahrhaftig mit Beatrice an. Apropos Beatrice: Für die die es eventuell nicht wissen: Beatrice wir so ausgesprochen: Beatrische und nicht vergessen das "r" zu rollen ;P

Wieso kann sie eigendlich an einer Wand hochklettern? Ich kann das nicht, heißt das etwa, sie hat eine spezielle Ausbildungen genossen?
 

In diesem Sinne
 

Viel Spaß beim weiteren Lesen und tante grazie amici

Verrat am Feind

Durch das Hämmern des Schmiedes, wurde er wach. Leonardo setzte sich auf und stellte fest, dass Beatrice nicht mehr neben ihm lag. Noch im Halbschlaf, stand er auf und trottete die Treppe in Richtung Küche runter. Der Duft der von Pfeffer und Kräutern stiegen ihm in die Nase. Beatrice stand am Herd und kochte. „Guten Morgen, Leonardo.“ Grüßte sie ihn und lächelte. „Setz dich hin. Ich hab dir Frühstück gemacht.“ Leonardos schlaftrunkener Blick wanderte zu dem Tisch. Brot, Früchte und ein süßer Wein waren darauf zu finden. Beatrice ließ gebratene Eier auf einen Teller rutschen und stelle auch diesen auf den Tisch.
 

„Nun komm schon, es wird ansonsten kalt.“ Leonardo setzte sich und sah sie an. „Was ist los mit dir?“ fragte er ernst. „Was soll denn sein? Ich koche für dich.“ Sie lächelte ihn an. „Ich will wissen was mit dir los ist. Du versuchst zu lachen aber ich merke doch, dass du es nicht ernst meinst.“ Ihr Lachen verschwand und sie drehte sich von ihm weg. Es war still, Leonardo konnte immer noch den Schmied hören.
 

Beatrice hatte noch immer sein Hemd an. Die Ärmel gingen ihr über die Hände und nur ihre fragilen Fingerspitzen schauten noch hervor. Das Hemd ging ihr gerade so über ihren Po. Es war aus einem dünnen Stoff gefertigt, in dem man Beatrices Konturen noch gut erkenne konnte. Sein Blick blieb an der Innenseite ihres linken Oberschenkels hängen. Er konnte nicht genau erkennen was es war aber es sah nicht nach einem Muttermal oder Narbe aus. Seine Neugier trieb ihn dazu aufzustehen aber Beatrice drehte sich in diesem Moment um und sagte: „Weißt du, ich bin da in etwas rein geraten, was nicht gut ist.“ Sie setzte sich zu ihm und so hatte Leonardo keine Chance mehr sich das genauer anzusehen.
 

„Kann ich dir helfen?“ fragte er. Sie lachte freudlos auf. „Nein. Mir kann keiner helfen.“ „Wenn dir niemand helfen kann musst du dir selbst helfen.“ Sie schwieg. „Auch Beatrice, du bist eine ausgesprochen schöne Frau. Kannst du nicht deinen Liebreiz benutzen um dich aus deiner ‚Situation‘ zu befreien?“ „Du besitzt zu viel Optimismus, Leo.“ Er sah sie mit hoch gezogener Augenbraue und gespielter Arroganz an und wiederholte: „Leo? Woher kommt das denn?“ „Das ist die Abkürzung deines Namens und die Mähne hast du ja schon wie einer.“ Sie lachte und deutete auf seine Haare. Sie lagen wirr und chaotisch auf seinem Kopf und standen in alle Richtungen ab.
 

„Pah!“ stieß Leonardo aus. „Du hast keine Ahnung von Stil.“ Beatrice fing noch heftiger an zu lachen und hielt sich den Bauch. Leonardo stimmte mit ein. Sie wollte etwas sagen, doch ihr Lachen ermöglichte dies nicht. Es klopfe an der Tür. Leonardo stand auf lief lachend zu der Tür. Er versuchte sich noch zu fangen als er die Tür öffnete. Glucksend sah er Ezio an. Missmutig gestimmt fragte er: „In was für einer Laune bist du denn heute Morgen schon wieder aufgelegt?“ „Ja. Was hast du heute nur? Du bist so anders als normal, Leo!“ rief Beatrice, immer noch lachend, aus der Küche und konnte sich kaum zügeln.
 

"Sie ist immer noch hier?!“ Es war eher eine Feststellung die Ezio machte, als eine Frage. Besonders unangenehm stieß ihm das Wort ‚Leo‘ auf. Ein Kosename. Leonardo begegnete Ezio gegenüber unschlüssig. Ezio ihm gegenüber argwöhnisch. Er trat einen Schritt auf Ezio zu und er wich automatisch einen Schritt zurück. Leonardo zog die Tür hinter sich zu. Zögernd wie er beginnen sollte stand er vor Ezio. „Es wäre besser wenn du für eine Weile nicht mehr hier auftauchen würdest“ Leonardo schaute auf den Boden als er das sagte. Er traute sich nicht Ezio in die Augen zu sehen. Nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, bereute er sie schon.
 

Ezio wüsste im ersten Moment nicht was er erwidern sollte. „Du willst also mit Beatrice alleine sein?“ gab er säuerlich zurück. „Dann wünsche ich euch noch viel Spaß.“ Er drehte sich um und ging. Leonardo wusste was er da getan hatte. Aber wollte seine Arbeit fortsetzten, da ihm der Mäzen schon im Nacken hingen. Er hatte gerade vielleicht die Freundschaft zwischen ihm und Ezio zerstört. War es das wirklich wert? Vielleicht. Leonardo holte tief Luft und betrat wieder sein Atelier. Es hatte ihm das Herz zerrissen, einen Menschen zu verletzen der ihm wichtig war. Möglicherweise wird er noch eine Chance haben, Ezio um Verzeihung zu bitten.
 

Ezio ging um die Ecke von Leonardos Haus und warf einen kurzen Blick, durch das Fenster in der Küche. Dort saß Beatrice und spielte mit einem Messer. Geschickter als es ihr eigentlich möglich sein durfte, ließ sie das Messer geschickt durch ihre Finger gleiten. Ein kurzer Blick den Beatrice und Ezio teilten. Es war nur der Bruchteil einer Sekunde in dem sich beide Augenpaare trafen. Beatrice lächelte ihn hinterlistig an und rammte das Messer in einen Untersetzter aus Holz. Das Messer schwang nach. Leonardo betrat wieder die Küche und Ezio war gerade am Fenster vorbei gelaufen. „Können wir weiter arbeiten?“ fragte Leonardo und drehte sich schon um, um sich eine neue Leinwand zu holen.
 

Beatrice stand bestgelaunt auf und zog sich das Hemd von Leonardo aus. Dann nahm sie sich die Stoffe und legte sie sich so an, wie sie gestern an ihrem Körper waren. Sie setzte sich und wartete auf Leonardo. Als er wieder kam, wirkte er abwesend. Vollkommen starr bereitete er alles vor. Er ging zu Beatrice und legte ihr Haar zurecht. Ihre gute Laune verflog im Angesicht dessen, was sie sah.
 

Selbstverständlich hatte sie Zweifel gehabt aber war ihr eine Wahl geblieben? Warum sollte sie auf verlorenem Posten kämpfen? Sie hatte lieber versucht alles noch zum Teil zu ihren Gunsten zu wenden. Wenn auch andere Personen leiden mussten, sie hatte schon gelitten und wird es auch noch eine Zeit weiter. Wie schon am Tag zuvor schaute sie auf die Seite und konnte so wenigstens die Schuld in ihren Augen verbergen. Leonardo nahm seinen Pinsel und strich sich damit gedankenverloren über die Handinnenfläche. „Bist du wirklich in der Verfassung zu arbeiten, Leonardo?“ fragte Beatrice vorsichtig. „Ja.“ antwortete Leonardo und setzte den Pinsel an.
 


 

Den ganzen Tag zeichnete er an der Leinwand. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Gegen Abend sagte Beatrice: „Leonardo. Hör für heute auf und mach morgen weiter.“ Er hielt inne. Da er hinter der Leinwand stand konnte sie nicht sehen was er tat. Dann legte er den Pinsel zu Seite. Er nahm die Staffelei und stelle sie in eine Ecke. Beatrice sah ihn an und er ging wortlos in sein Schlafzimmer.
 

Sie schaute ihm nach und stand dann auf. Sie nahm sich wieder das Hemd und ging in die Küche. Schnell sammelte sie einige Sachen zusammen und trug diese auf einem Tablett zu Leonardo. Sachte klopfte sie gegen die Tür. Einen Augenblick lauschte sie. Als sie nichts hörte trat sie ein und ging zu Leonardo, der auf dem Bett lag. „Hier hast du etwas zu essen. Seit gestern hatte du ja nichts mehr.“ Er antwortete nicht. Beatrice stellte das Tablett ab und nahm sich ihr Kleid.
 

Dann überließ sie Leonardo sich selbst. Wieder unten, zog die sich an und wollte gerade gehen als ihr die Leinwand auffiel. Das Bild auf dem sie dieses Mal zusehen war, war völlig anders als das erste. Es strahlte keine Wärme aus. Die Farben wirkten kühler. Ihr Gesichtsausdruck distanziert. Die Augen leblos. Ihr Blick wanderte noch einmal zur Treppe, dann nahm sie ihren Fächer, der auf dem Tisch lag und verschwand.
 


 

Ezio hatte den ganzen Tag auf eine Nachricht gewartet, nun endlich wurde ihm gesagt, dass sich Beatrice in den Straßen von Venedig aufhielt. Er hatte also viel Zeit über Beatrice und Leonardo nachzudenken. In irgendeiner Weise, war er Eifersüchtig. Auf wen er das jetzt war, wusste er nicht genau. Auf Leonardo weil er viel Zeit mit Beatrice verbracht hatte oder auf Beatrice weil die Er folgt ihr. In der Hoffnung, er könnte heraus bekommen wer der Mann war und was sie ist, legte er viel Geduld an den Tag. Schließlich ging sie in eine Kirche. Die Madonna dell‘ Orto.
 

Um nicht gleich entdeckt zu werden, suchte er sich den Weg in die Kirche durch ein offenes Fenster. Seine Augen schweifen, auf der Suche nach Beatrice, durch das Gotteshaus. Leise lief er über die Balken und scheuchte dabei Tauben auf. Schnell versteckte er sich in dem Schatten einer Säule. Aus diesem Winkel konnte er Beatrice endlich finden. Und neben ihr saß Er. Sie sah ihn an uns wartete. Er schien zu beten.
 

Sie öffnete ihren Fächer und fächelte sich Luft zu. In der Kirche war es still. Ezio, Beatrice und der mysteriöse Mann waren die einzigen in der Kapelle. Als er sich aufrichtete sagte er: „Tust du das was ich dir sage?“ „Selbstverständlich. Ich tue das was Ihr von mir verlangt, Cesare.“ Er fegte die Bibel auf den Boden. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst meinen Namen nicht aussprechen.“ Sie senkte den Kopf ergeben. „Vergebt mir.“ Er lehnte sich zurück und fragte: „Hast du deine Mission erfüllt?“ „Fast. Ich brauche nur noch ein wenig Zeit um die beiden auseinander zu treiben.“ Cesare nickte langsam. „
 

Was ist eigentlich los? Hat Euer Vater Rodrigo nicht mehr genug Einfluss, dass Ihr das auch ohne meine Hilfe erledigen könntet?“ höhnte Beatrice. Ezios Plus beschleunigte sich. Rodrigo? Meint sie etwa den Spanier? Dann ist der Mann bei ihr sein Sohn. Wie hieß er? Cesare? Jetzt stand Cesare auf und zog Beatrice an ihren Haaren zu sich hoch. Sie verzog keine Miene. „Glaubst du, du könntest mich noch mehr einschüchtern? Das ich nicht lache!“ sagte sie und kicherte. Er schlug sie. Für einen Moment verschwamm ihr die Sicht. Dann drehte sie ihren Kopf grinsend zu ihm. „Möge der Teufel für dich die schlimmsten Schmerzen bereit halten.“ fluchte sie und nahm ihren Fächer.
 

Sie zog den Stoff ab und glänzende Klingen kamen zum Vorscheinen. „Ich bitte dich Beatrice. Jetzt glaubst du, du könntest mir drohen?“ Arglistig grinste sie und hielt seine Hand fest. Dann nahm sie ihren Fächer und schnitt sich ihre Haare ab. Einen großen Teil davon hielt Cesare noch in seiner Hand und der Rest fiel auf den Marmorboden. Schnell ging sie einige Schritte zurück und schaute sich um. Cesare kam auf sie zu und zog sein Schwert. „Es ist zwar eine Sünde, in einem Haus Gottes Blut zu vergießen aber wenn es nicht anders geht.“
 

Beatrice fixierte ihn und griff nach ihrem Rock. Ruckartig zog sie daran und riss ihn ein gutes Stück ab. Sie ließ das Stück zu Boden fallen und ging auf Cesare los. Er machte sich bereit und ging in eine Abwehrhaltung. Doch Beatrice hatte den Angriff nur vorgetäuscht und rannte an ihm vorbei und sprang auf die Wand zu. Sie hielt sie an einem Absatz fest und zog sich hoch. Ezio hatte selten jemanden so schnell klettern sehen. An einem Balken angekommen zog sie sich hoch.
 

Sie hörte ein Surren und wandte ihren Kopf in die Richtung in der Cesare stand. Ein Messer traf ihren Oberschenkel und sie verlor das Gleichgewicht. Im letzten Moment hielt sie sich am dem Balken fest und zog sich mit aller Kraft hoch. Dann legte sie ihre Finger um den Griff des Messers und zog es mit einem Ruck heraus. Sie schrie laut auf. Mit blutverschmierten Fingern drehte sie das Messer um und warf es nach Cesare. Er weichte allerdings aus und sah wieder hoch. Beatrice atmete heftig und wischte sich die Schweißperlen von ihrer Stirn. Statt Schweiß hatte sie jetzt ihr Blut an ihrer Stirn.
 

Schnell stand sie auf und rannte zu dem Fenster durch das Ezio kam. Im vorbeirennen sah sie Ezio an. Er starrte zurück. Sie zog aus ihrem Korsett ein kleines Wurfmesser hervor und warf es nach ihm. Sie traf ihn nicht. Ohne auch nur den Versuch zu machen, anzuhalten rannte sie weiter und verschwand durch das Fenster. Ezio stand noch still da und sah auf das Wurfmesser. Ein Zettel hang daran. Er nahm das Messer und verschwand ebenfalls durch das Fenster. Cesare sah Beatrice und Ezio nach. „Da der Auditore Bastard jetzt davon weiß, muss ich schnell handeln.“ Er schob das Schwer wieder in die Scheide und verließ die Kirche.
 


 

Ezio sah sich um und fand Beatrice nicht mehr. Er setzte sich auf einen Taubenschlag und sah sich das Messer an. „Beatrices Blut klebt daran.“ murmelte er und löste den Zettel. Er begann zu lesen. ‚Fang mit den Informationen etwas an, die ich dir gegeben habe. Es sollte dir möglich sein ihn zu vernichten. Cesare Borgia ist der Sohn von deinem Erzfeind, dem Spanier. Du solltest dich schnell um ihn kümmern, denn er versucht dich zu vernichten.‘
 

Beatrice riss die Tür zu Leonardos Werkstatt auf und ging, so schnell es ihr eben möglich war, zu Leonardo. Sie stürmte in das Zimmer und weckte ihn. „Leonardo! Steh auf! Wir müssen hier verschwinden!“ Noch verschlafen richtete er sich auf und sah sie an. „Beatrice?! Was ist passiert?“ Er sah ihre Verletzung. „Das ist egal! Pack das Nötigste zusammen. Du bist hier nicht mehr sicher.“ Leonardo wollte etwas sagen, sie unterbrach ihn aber. „Fragen kannst du mich später. Es wartet ein Schiff auf uns, das uns nach Forlí bringt. Vertrau mir!“ Sie sah ihn mit viel Nachdruck an.
 

Leonardo stand auf und packte sein nötigstes zusammen. „Schnell komm.“ Sie nahm seine Hand uns zog ihn in die dunklen Gassen von Venedig. Ein Mann kam auf sie zu. „Hier nehmt das.“ Sie reichte dem Mann einen Brief. „Gib ihn Antonio. Und nur ihm!“ Der Mann nickte und machte sich daran an einer Wand hochzuklettern. An der Rialto-Brück wartete das Schiff auf sie. Der Kapitän gab ein Zeichen und das Schiff legte ab. Beatrice sackte augenblicklich zusammen. Sie drückte beide Hände auf die Wunde und verzog das Gesicht vor Schmerz. Leonardo kniete sich neben sie. „Dein Haar, dein Bein, was ist passiert?“
 

Ein Matrose kam dazu und sah sich ihre Wunde an. Er nahm sie und legte einen Arm um seinen Hals. Leonardo folge ihr in eine Kajüte. Der Matrose, der sich als Luca vorstellte, verarztete sie notdürftig und verschwand dann aus der Kabine. „Leonardo. Ich muss mich bei dir entschuldigen. Aber noch kann ich die nicht Alles erzählen, erst wenn wir am Ziel unserer Reise sind.“ Geduld gehörte nun nicht wirklich zu den Tugenden die Leonardo besaß aber er verließ die Kajüte und ließ Beatrice sich ausruhen.
 


 

In den folgenden Tagen, redeten Leonardo und Beatrice nicht viel miteinander. Er kam nur selten zu ihr und sie ruhte sich aus und ließ ihre Wunder verheilen. In Forlí angekommen nahmen sie eine Kutsche und fuhren durch die Romagna und dann in die Toskana. Es dauerte einige Wochen bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Ezio wir wohl auch bald ankommen. Beide stiegen aus und vor ihnen tat sich die Stadt Monteriggioni auf.
 

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Das dritte Kapitel ist vollendet!

So jetzt wissen wir ja auch endlich, er der mysteriöse Mann ist. Cesare Borgia! Der Sohn von unserem Lieblings-Papst ;D (Natürlich nicht xD) Zu ihm muss ich sagen, das Cesare eigentlich noch nicht in der Zeit sein kann. Ich hab ihn einfach mal ein bisschen älter gemacht. Ich versuche auch einwenig von Assassin´s Creed Brotherhood(ACB) mit reinzubringen. Auch der Fächer den Beatrice benutzt ist aus ACB ;D Hat es jemand gemerkt?

Aber um sie rankt sich immer noch ein Nebel der Geheimnisse XD
 

Tante grazie amici und frohen Sommer!

The Creed - Das Credo

Beatrice sah sich den Torbogen an. Zufrieden blickte sie auf das Assassinen-Zeichen. „Komm mit, Leonardo. Ab jetzt sind wir sicher.“ Das hoffe ich zumindest. Fügte sie in Gedanken noch an. Inzwischen hatte sie sich ein normales Kleid angezogen. Sie begann, zwar war die Wunde schon so gut wie verheilt, aber Beatrice zog das Bein noch etwas nach. Sie liefen gemütlich durch die Stadt auf die Villa zu, die man schon weiten ausmachen konnte.
 

Es liefen Prostituiert, Söldner und Diebe umher. Ein Mann trat in ihren Weg. 2Wer seid Ihr?“ fragte er und beäugte Beatrice und Leonardo misstrauisch. „Ich möchte mit Mario Auditore sprechen.“ Antwortete die mit fester Stimme und hielt dem Blick stand. Einen Moment länger als nötig, stand er nur da und sah auf sie herab. Dann drehte er sich um und ging los um Mario zu holen. Beatrice fuhr sich gedankenverloren über ihren Oberschenkel, an der Stelle an der die Wunde war. Mario Auditore kam die Treppe herunter gelaufen und begrüße Beatrice zuerst.
 

Sie verbeugte sich und sprach eine andere Sprache. Übersetzt klang es in etwa so: „Wo andere Blindlinks der Wahrheit folgen, bedenke, nichts ist wahr. Wo andere begrenzt sind von Moral oder Gesetzt bedenke, alles ist erlaubt.“. Es war das Glaubensbekenntnis. Dann zog sie ihren Rock hoch und zeigte eine Stelle an der Innenseite ihres linken Oberschenkels. Mario beugte sich vor uns betrachtete es. Er richtete sich wieder auf und küsste ihre Wangen. „Sei gegrüßt, Schwester.“ Beatrice drehte sich Leonardo und sagte: „Das ist Leonardo Da Vinci, Signore Auditore.“ „Ihn kenne ich schon. Mein Neffe spricht viel über Euch.“ In Leonardo stieg ein warmes Kribbeln auf. Auch wenn er wusste, dass Ezio nicht wie ein verliebtes Mädchen über ihn sprach, machte es ihn doch auf eine Art und Weise glücklich, die er zu schätzen wusste.
 

„Ezio müsste auch blad eintreffen, Signore.“ „Nenn mich Mario, Beatrice. Und nun kommt herein und seid meine Gäste.“ Sie folgten ihm. Es verging keine Stunde und Ezio kam durch die Tür gestürmt. „Du!“ zischte er und seine Augen verengten sich zu Schlitzen als er Beatrice erblickte. „Salute, Ezio.“ begrüßte Mario ihn. „Salute!“ erwiderte Beatrice und lächelte. „Was sollte das?!“ fragte er gereizt und warf den Brief, Zettel und das Wurfmesser auf den Tisch. Sie nahm sich das Messer und stritt gemächlich zu dem Fenster, öffnete es und setzte sich auf den Sims. „Da ich annehme, dass du lesen kannst, muss ich dir den Brief ja nicht vorlesen.“ Sie nahm sich ihre Haare, die wirr über ihren Kopf lagen. Durch das Abschneiden, damals bei Cesare, war der Schnitt nicht perfekt und einige Strähnen waren länger als andere. Sie setzte das Messer an und schnitt sich die Haare ab.
 

„Ja, ich kann lesen! Was sollte das mit dem Zettel und dem Brief? Was wolltest du damit bezwecken?“ erwiderte Ezio patzig. Beatrice ließ ihre Haare aus dem Fenster fallen und sah ihnen verträumt nach, wie sie vom Wind fortgetragen wurden. „Bist du vielleicht mal auf die Idee gekommen, dir das Messer anzusehen?“ fragte sie beiläufig und warf es so, dass es wie neulich nur wenige Zentimeter neben seinem Gesicht in der Wand stecken blieb. Einen Moment war Ezio wie angewurzelt, dann zog er das Messer aus der Wand und betrachtete sich Griff und Klinge. Beatrice stand unterdessen auf und zog ein azurblaues Band aus Samt hervor. Sie nahm es und band ihre Haare zusammen. Ihre Haare waren jetzt in der Länge in der auch Ezio sie hatte.
 

„Ich wette mit dir, dass als du den Brief von Antonio erhalten hast, du sofort zu Leonardos Werkstatt gestürzt bist. Und dort mit Sicherheit schon Templer waren und uns gesucht haben, nicht wahr.“ Ezio schwieg, denn genau so ist es abgelaufen. Beatrice lächelte triumphierend und ging auf ihn zu. Sie nahm seine Hand in der er das Wurfmesser hatte und führte es an seinen Mund. Sie küsste die Klinge und flüsterte: „Ich bin ein Assassine, genau wie du auch.“ Ihre Lippen berührten seine flüchtig. Kichernd ging sie zu dem Tisch und holte aus einer Tasche ein Buch hervor. „Warum hast du mir nichts erzählt?“ „Glaub mir Ezio, wie sehr ich das gewollt hätte aber ich hatte keine Wahl.“ „Ach, und stattdessen tust du dich mit dem Sohn von Rodrigo Borgia zusammen?“ Ezios Stimme bebte vor Wut.
 

„Ich hatte keine Wahl, Ezio!“ rief sie und drehte sich um. In ihren Augen glänzen Tränen. „Sei für einen Moment still, Nipote.“ mischte sich Mario ein. „Ich denke sie wird uns ihre Geschichte erzählen. Und dann, Ezio darfst du über sie richten.“ Beatrice nickte ihm dankbar zu und setzte sich dann. Sie schlug das Buch auf und drehte es von sich weg, so dass Leonardo und Mario es lesen konnten. „Es dürfte euch dreien bekannt vorkommen.“ „Das sind Kodex-Seiten!“ stellte Leonardo erstaunt fest. „Richtig.“ lobte sie ihn und fuhr fort. „Das ist die Abschrift von dem Kodex, der einst einer der größten Meister der Assassinen verfasst hat. Altaïr Ibn La-Ahad hat seine Bruderschaft vor einem Feind beschützt, der vorgab einer von ihnen zu sein.“ „Das klingt mich, fast nach dir.“ warf Ezio zynisch ein. Beatrice reagierte nicht und redete weiter.
 

„Der Kodex ist bis zu seinem Lebensende entstanden, aufgrund des ‚Edensplitters‘. Ein Stück der Versuchung von dem Apfel, den Eva aß, ein Teil von Gottes Allmächtigkeit, den er dem Verräter entwendet hatte. Er brachte ihn nach Zypern um ihn vor den Templer nur verstecken, um die Freiheit der Menschen zu retten. Um sicher zu gehen, dass ihn Niemand jemals in die Hände fällt, der ihn missbrauchen könnte, befahl er, dass Frauen zu Assassinen ausgebildet werden sollen und einzig und alleine dazu bestimmt sind, den Splitter zu schützen.“ Sie hielt inne und holte langsam und tief Luft. Dann sah sie Ezios erstauntes Gesicht. „Was? Glaubst du, du und dein Onkel ihr seid die einzigen Assassinen? Es gibt viele von uns in allen Ländern. Du bist wirklich so naiv, wie Rodrigo Borgia es gesagt hat.“ Nach dem letzten Satz lachte sie.
 

Ezio riss nun endgültig der Geduldsfaden. Er machte einen Satz auf Beatrice zu, packte sie und drückte sie auf den Tisch. Ihr Kopf schlug auf das harte Holz auf und für einen Augenblick verzog sie das Gesicht. Die Becher, mit dem Wein den Mario bringen ließ, fielen um. Gerade noch so, sah sie, dass der Rotwein auf das Buch zufloss. Sie trat Ezio mit ihrem Knie in seine Magengrube. Ezio stöhne auf und ließ Beatrice unwillkürlich los. Sie drehte sich schnell auf den Bauch und schnappte sich das Buch. Eine Sekunde später und das Pergament hätte sich mit dem Wein vollgesogen. „Ich warne dich, Ezio.“ sagte Beatrice zornig und funkelte ihn an. „Pass auf was du machst und leg´ dich besser nicht mit mir an, Stronzo!“ Sie drückte das Buch an ihre Brust, als würde sie ihr Kind beschützen wollen. „Ich bin schon länger ein Assassine als du, also sei ruhig und hör weiter zu.“
 

Mario lachte. „Das nenne ich mal eine Frau. Wild wie eine Löwin!“ Die Stimmung lockerte sich wieder.“Wie auch immer. Vor einigen Monaten, kam Rodrigo Borgia nach Zypern.“ Ihr Blick verfinsterte sich. Keiner der anwesenden Personen sagte ein Wort, als dieser Name fiel. Beatrice starrte auf das Buch. „Wir haben alles versucht. Ich hätte mein Leben für diese Splitter gegeben aber andere starben für ihn. Meine Frauen hielten mich davon ab gegen diesen Bastardo Rodrigo zu kämpfen. Dann schlug er mir einen Handel vor. Er würde sie schonen, wen ich eine Aufgabe für ihn erledige.“ „Er wollte, dass du Leonardo und mich auseinander bringst, warum?“ hackte Ezio nach. Sie schlug einen Moment betreten. „Deine Familie wurde getötet, weil ihr ihm im Weg wart, dann bist du zu einem Assassinen geworden und warst ihm noch mehr ein Dorn im Auge. Er wollte dich vernichten aber er wusste, dass du Angriffen standhalten würdest. Deswegen wollte er dich über mich zerstören. Er wusste, dass du mit Leonardo eng befreundet bist und du viele Frauen hast. Er arrangierte es so, dass Leonardo auf mich aufmerksam wurde, den Rest sollte ich erledigen.“
 

Sie sah zu Ezio. „Ich habe von Beginn an gemerkt, dass du mich willst und als ich mich gut mit Leonardo verstand, wurdest du eifersüchtig. Als Leonardo von dir und Cesare sah, wurde er die gegenüber misstrauisch und distanzierte sich zusehends. Ich hatte meinen Auftrag erledigt, doch als ich dann sah, wie sehr Leonardo darunter litt, begann ich zu zweifeln.“ Sie schaute zu Leonardo und lächelte schwach. „Dann erhielt ich Nachricht, dass meine Frauen ein neues Versteck hatten und in Sicherheit waren. Also beschloss ich Cesare und den Rest dieses Borgias Abschaumes zu hintergehen. Das was dann folgt, kennst du. Verstehst du jetzt, warum ich keine Wahl hatte? Die wichtigste der drei Gebote, die unser Credo bestimmen, lautet: Bringe die Bruderschaft niemals in Gefahr. So habe ich gehandelt, habe mich aber gleichzeitig am Verrat schuldig gemacht.“ Nachdem Beatrice zu Ende gesprochen hatte, stand Leonardo auf und verließ den Raum.
 

„Leonardo!“ rief Beatrice ihm hinterher und stand ebenso auf. Ihr Bein durchfuhr plötzlich ein höllischer Schmerz. Es knickte unwillkürlich ein und sie fiel nach vorne. Aus einem Reflex heraus, packte Ezio sie, bevor sie auf dem Boden aufkam und zog sie wieder hoch. Ohne ein Wort des Dankes, riss sie sich von ihm los und eilte, wenn auch leicht humpelnd, Leonardo hinterher. Als sie in dem Hinterhof der Villa war und sich umsah, fand sie Leonardo auf einer Bank sitzen. Er stütze sein Gesicht mit beiden Händen. Eine Weile stand sie nur da und beobachtete ihn. Dann setzte sie sich neben ihn, schwieg aber weiter. Nach etlichen Minuten des Schweigen, sagte Beatrice: „Wenn ich jetzt sagen würde, nimm es nicht persönlich, wäre das ziemlich dumm, oder?“ Keine Erwiderung. Sie legte ihren Kopf wieder auf seine Schulter, so wie sie es vor einigen Wochen in seinem Atelier getan hatte.
 

„Es tut mir wirklich leid! Bitte vergib mir.“ bat sie ihn und legte beide Hände auf seinen Oberarm. Leonardo schaute auf. Beatrice ließ ihren Kopf auf seiner Schulter ruhen. „Du liebst ihn, nicht wahr?“ fragte Beatrice mit geschlossenen Augen. Leonardo fuhr mit seinem Kopf herum. „Du brauchst es mir nicht zu erklären oder dich zu rechtfertigen. Ich habe es die ganze Zeit gewusst. Bleib ganz ruhig. Ich werde dich nicht verraten. Das musst du schon selbst übernehmen.“ Jetzt setzte sie sich wieder richtig auf und sah Leonardo an, der sie ebenfalls anblickte. „Vergibst du mir, Leo?“ „Es ist schwer, jemanden zu vergeben, der dein Vertrauen missbraucht hat.“ „Was kann ich tun, damit du mir wieder Vertrauen kannst?“ fragte sie und ergriff seiner Hand. Leonardos Blick heftete sich an den Horizont. Beatrice schaute auf den Boden. „Ist dein Name Beatrice?“ Erstaunt sah sie ihn an. „Warum sollte mein Name nicht Beatrice sein?“ Er grinste. „Du kommst aus Zypern hast du gesagt. Und Beatrice ist ein sehr italienischer Name.“ Sie begann zu lachen. „Du bist wahrlich ein Genie! Du hast recht, mein Name ist nicht Beatrice. Cesare meinte, es wäre besser wenn ich einen italienischen Namen tragen würde. Ich hielt es auch für sicherer.“
 

Sie holte tief Luft, atmete aus und begann zu sprechen. „Ich habe von Altaïr erzählt und das er auf Zypern eine Art Abspaltung der Bruderschaft gegründet hatte. Die erste Meisterin dieses Ordens auf Zypern, war seine eigene Tochter. Normalerweise verhielt es sich so mit Töchtern, sie wurden geboren, mit ihren Müttern weggeschickt oder getötet. Doch ab diesem Moment wurden Töchter ausgebildet. Keiner weiß warum Altaïr sich gerade Frauen aussuchte um den Edenapfel zu schützen, aber es wird vermutet, dass er so seine eigene Tochter schützen wollte. Trainiert und in der Fähigkeit geschult den Edensplitter zu schützen gingen sie nach Zypern. Altaïrs Tochter, die talentierteste, wurde Meisterin. Ihre Schönheit war so überwältigend, dass alle Eindringlinge ihr verfielen. Zuerst spielte sie mit ihren Opfern, tat so als ob sie sie verführen würde, dann schlug sie zu wie eine schwarze Witwe. Das ist das Geheimnis, so töten wir unsere Feinde. Immer wenn ein Sohn geboren wurde, wurde er nach Syrien geschickt. Eine Tochter ging nach Zypern um dort ausgebildete zu werden. Die Töchter der Meisterinnen wurden zu ihren Nachfolgerinnen bestimmt. Ihre Namen waren stets die Namen von Göttinnen. Meiner lautet Diana, die Göttin der Jagd. Man könnte also behaupten, Ezio und ich seine verwand, wenn auch nur entfernt.“ „Ezio ist ein Nachfahre von Altaïr?“ Sie lachte leise.
 

„Glaubst du, wir würden den ganzen Tag nur dasitzen und uns langweilen? Wir beobachten alle Nachfahren von großen Meister-Assassinen. Wir haben über jeden von ihnen ein eigenes Buch.“ Leonardo schaute sie erstaunt an. Sie lehnte sich vor und flüsterte in sein Ohr: „Aber das bleibt unser kleines, süßes Geheimnis.“ Sie küsste flüchtig seine Ohrmuschel. Sie kniete sich auf die Bank und legte leicht ihren Kopf auf seinem ab und murmelte: „Vergibst du mir, Leo?“ „Ich will sehen, was du Mario gezeigt hast.“ Zu ihrer Überraschung, fuhr Leonardo mit seiner Hand an die Innenseite ihres linken Oberschenkels. Ihr entfuhr ein Stöhnen. „Wie mir schein, liebste Diana, bist du nicht die einzige Person, die an manchen Stellen ‚verwundbar‘ ist.“ Leonardo drückte sie mit dem Rücken auf die steinerne Bank. „Du wirst mutiger, Leo“ „Das ist dein Einfluss.“ gab er lachend zurück und streifte ihren Rock hoch. Zwar soweit das er es sehen konnte aber nicht so weit, dass er ihren intim Bereits sah. Beatrice legte ihr angewinkeltes Bein auf seine rechte Schulter. „Ich wette du warst einem weiblichen Schoß noch nie näher.“ Kichernd strich sie mit zwei Fingern über seinen Bart. „Lass dir ruhig Zeit. Du darfst es auch berühren.“ lud Beatrice ihn ein und ließ ihren Kopf zurücksinken und schaute gen Himmel. Sie spürte wie er die Konturen nachfuhr.
 

„Was ist das?“ „Es ist Körperschmuck aber bei uns ein Erkennungszeichen. Ein Tattoo in Form des Assassinen-Zeichens.“ „Wie wird es gemacht?“ „Eine Nadel wird in Farbe getaucht, die wir aus Pflanzen gewinnen, und dann in die Haut gestochen.“ „Warum hast du vorhin nichts erzählt. Das mit deinem Namen und so weiter?“ fragte Leonardo und untersuchte das Tattoo weiter. „Es ist besser für Ezio, wenn er es nicht weiß. Es reicht schon, dass er weiß, dass außer ihm noch andere Assassinen existieren. Eigentlich sollte er nicht wissen, dass es uns gibt, er sollte es alleine herausfinden. Also erwähne ihm gegenüber nichts. Doch wenn wie beide alleine sind, dann kannst mich gerne bei meinem richtigen Namen nenne.“ Sie setzte sich auf, zog ihr Bein von seiner Schulter und zwinkerte ihm zu, ehe sie lachend aufstand und die Arme hinter ihrem Rücken verschränkte. Leonardo stand auf und lief ihr lächelnd hinterher. Beatrice machte einen Satz nach vorne als er nach ihr greifen wollte. Kichernd wie ein kleines Mädchen lief sie spielerisch von ihm davon. Leonardo wurde von einem Gefühl des Glückes erfüllt. So zu spielen, wie es eigentlich Kinder taten machte ihn auf eine Art glücklich. Von dem Dach eines Wachturmes aus, wurden Leonardo und Beatrice und Leonardo beobachtet. Die hellbraunen Augen, die wie flüssiges Karamell schienen, verfolgte jede ihrer Bewegungen. Grinsend verschwand die Person von dem Dach.
 


 

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Kapitel 4 ist komplett!
 

Hmmmmm~ Was mir jetzt so auffällt ist, das zum Thema Shonen-Ai nur relativ wenig rüberkam. Aber ich verspreche das in Kapi 5 endlich mal was bei rumkommt!!!!

Es musste sich erstmal eine Story aufbauen und die muss sich ja nicht immer gleich reinhauen ^.-
 

Jetzt ist auch endlich das geheimnis um Beatrice/Diana gelüftet. Wer hätte gedacht das sie mit Altair verwand ist? Nein, sie hat keine Narbe an der rechten Seite ihrer Lippe xD
 

Keine Angst. Beatrice wird weiter so genannt werden, nur ab und an, wenn Leonardo mit ihr alleine spricht kann der Name Diana fallen. Ich hoffe das ist nicht zu verwirrend. ^_^
 

Kaum ist ein Geheimnis gelüftet, taucht das nächste auf. Wer ist die Person, die Beatrice und Leonardo beobachtet hat?
 

Noch einen schönen Sommer und tante grazie, amici

Blitz und Donner

Sooo~ als Erstes, möchte ich einmal abgemeldet für ihr suuuppiiii lieben Kommis danken!!! Also dann: Vielen lieben Dank!!!!!!! Ich freue mich immer wenn ich sehe, dass du einen Kommentar hinterlassen hast ^.- Und ich hoffe, dass du die Lust an meinen FF nicht verlieren wirst :D
 

Anmerkung: Diese zwei Songs die ich beim schreiben gehört habe:

http://www.youtube.com/watch?v=LuCudveAz4c

Give Me Your Name - Dead By Sunrise

http://www.youtube.com/watch?v=io_xf7QST1c&feature=related

Too Late - Dead By Sunrise
 


 


 

Am Abend saßen Ezio, Beatrice, Leonardo und Mario zusammen und aßen. Beatrice saß neben Leonardo und Ezio und sein Onkel ihm gegenüber. An der Tür klopfte es. Alle wandten ihren Kopf in die entsprechende Richtung und sahen Claudia und Maria. „Darf ich vorstellen?“ fragte Mario und stand auf. „Das ist meine Nichte Claudia und meine Schwägerin, Maria.“ Beatrice erhob sich von ihrem Stuhl und verbeugte sich. „Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen, Signora Auditore. Mein Name lautet Beatrice. Ich bin eine gute Freundin Ihres Sohnes.“
 

Sie antwortete nicht. Darauf war Beatrice vorbereitet gewesen. Den Ausdruck in ihrem Gesicht kannte sie zur Genüge. Selbst hatte sie zwar so einen Verlust nie verbuchen müssen, aber sie kannte Frauen denen es passiert war. Einige kamen schneller darüber hinweg, Andere trauerten Jahre. Bei Manchen von ihnen war es so schlimm, dass sie sich selbst das Leben nahmen. Beatrice versuchte es so gut es ging zu übergehen und richtete ihr Wort an Ezios Schwester. „Salute Claudia. Komm setzt dich zu mir.“ Unschlüssig sah sie zu Ezio. Dieser nickte nur und Claudia ging zu Beatrice und ließ sich auf den freien Stuhl neben ihr nieder.
 

„Nun Claudia, wie unterstützt du deinen Onkel hier?“ „Ich führe die Inventar-Listen.“ antwortete sie schüchtern. “Du kannst also lesen und rechnen? Kannst du auch Schach spielen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich nicht. Aber Ezio kann es spielen.“ Beatrice schaute interessiert zu Ezio. „Du kannst Schach spielen? Hm, dass hätte ich dir überhaupt nicht zugetraut. Möchtest du eine Partie spielen?“ Ezio hob schon resignierend die Hände, als Mario für ihn antwortete. „Eine ausgezeichnete Idee!“ Er ging zu einem Schrank, öffnete ihn und zog ein Schachbrett samt Figuren hervor.
 

Als die Figuren aufgestellt waren und Ezio beginnen wollte sagte Beatrice: „Wie wäre es, wenn wir das Spiel interessante machen und etwas einsetzten?“ „Was genau hast du da im Sinn?“ Sie lächelte verschlagen, lehnte sich über den Tisch und flüsterte in sein Ohr. Erstaunt lehnte er sich zurück und willigte ein. „Als Gegenzug setzte ich das.“ Sie griff in ihren Ausschnitt und holte eine Kette hervor, an der ein Kreuz hang. Fragil und glitzernd pendelte es herum. Beatrice öffnete den Verschluss, küsste es und legte es neben das Schachbrett. Ezio fing an. In sich hinein lächelnd tat auch Beatrice ihren ersten Zug. Ab und an nahm sie einen Schluck Wein aus ihrem Becher.
 

Er wunderte sich, dass er so ein einfaches Spiel mit ihr hatte, denn sie verlor einen Bauern nach dem anderen. Ezio fuhr fort, blieb aber wachsam. Er blicke Beatrice an, fand aber keinerlei Regung in ihrem Gesicht. Da Beatrice immer schneller als er reagierte, nahm er an, sie würde unüberlegt handeln. „Schach.“ sagte Ezio und sank in den Stuhl zurück. Siegessicher grinste er und schob sich ein Stück Pute in den Mund. Zu seiner Überraschung, lächelte Beatrice auch. „Sagte ich nicht, dass du zu jung bist?“
 

Sie nahm ihre schwarze Dame und setzte sie nehmen seinen König. „Schachmatt mein lieber Ezio.“ kichernd warf sie mit ihrem Zeigefinger seinen König um. „Meine Belohnung fordere ich dann heute Nacht ein.“ Mario klopfte ihm auf die Schulter. „Um was genau habt ihr den gewettet?“ Ezio wandte seinen Kopf ab und sah zu Claudia. „Es ist zu schade, dass du verloren hast. Dabei fand ich das Kreuz so hübsch.“ Beatrice nahm es und legte es in Claudias Hand. „Du kannst es haben. Ich schenke es dir!“ Ihre Augen begannen zu leuchten. „Vielen Dank, Signora!“ lächelnd schaute Beatrice sie an und schwieg.
 


 

Der Abend wechselte zur Nacht und Beatrice verließ mit Ezio das Speisezimmer. Er führte sie in die zweite Etage der Villa. Nachdem er die Tür geöffnet hatte, ließ er Beatrice vorgehen. Sie lief die Stufen empor und warf Ezio einen Blick über ihre Schulter zu. „Hast du vor mich auf dem Dachboden einzusperren?“ Belustigt schritt sie weiter. Vor der Leiter blieb sie stehen. „Was ist los?“ wollte Ezio wissen. Sie drehte sich um. „Nun, was ist denn? Willst du das ich dich trage?“ Ezio ging zu ihr und stütze seine Hand an der Wand neben Beatrices Kopf ab.
 

„Du denkst immer nur an Sex.“ Sie schlug ihre Augen scheu nieder. „Warum sonst, solltest du in mein Zimmer wollen?“ Sie antwortete ihm nicht. Ezio interpretierte das als Einwilligung. Er nahm ihr Kinn und zog es hoch. Beide schauten sich eine Weile an, bis Ezio seine Lippen auf die von Beatrice legte. Zuerst hauchte er den Kuss förmlich auf ihre vollen Lippen, dann wurde er stürmischer. Er nahm sie auf seinen linken Arm und trug sie die Leiter hoch. Sie küsste seinen Hals und knöpfte gleichzeitig sein Hemd auf. Als Ezio sein Bett erreicht hatte, legte er Beatrice darauf ab und kniete sich über sie. Sie legte ihre Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich runter um ihn in einen Kuss zu verwickeln. Sie schloss die Augen und Ezio gab sich ebenso hin.
 

Beatrice zog aus ihrem Gürtel eine kleine Nadel hervor. Die Hand in der sie die Nadel hatte, legte sie Ezio in den Nacken. Flink nahm sie die Nadel und legte sie zwischen Daumen und Mittelfinger. Mit ihrem Zeigefinder stützte sie sie von hinten. Schnell stach sie zu. Ezio hielt inne. Er sah sie an. Beatrice stieß ihn zu Seite und setzte sich auf seinen Bauch. In Ezios Gliedmaßen breitete sich eine Taubheit aus. Seine Sinne begannen zu schwinden. „Ezio.“ Sie schüttelte lächelnd ihren Kopf, dabei bewegten sich ihre leicht lockiges Haar mit. „Wann lernst du eigentlich, dass du mir im Grunde kaum trauen kannst? Keine Sorge. Das war kein Gift, das dich tötet, es setzt die lediglich außer Gefecht. Morgen früh, wirst du alles vergessen haben. Und nun schlaf gut.“
 

Ezio kämpfte gegen die Müdigkeit an, doch er schaffte es nicht wach zu bleiben. Genügsam stand Beatrice auf und begann mit ihrer Suche. Sie öffnete alle Truhen und Kisten. Schaute in allen Regalen und Schubladen nach. Schnaufen richtete sie sich auf und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. „Wo hat er sie nur?“ Immer bedacht alles wieder an seinen ursprünglichen Ort zu stellen, rückte sie den Stuhl zurecht, der an seinem Schreibtisch stand. Dann fiel ihr Blick auf die Innenseite des Tisches. Sie grinste. „Du bist gut Ezio, aber nicht gut genug.“ Sie zog den Stuhl zurück und legte sich mit dem Rücken auf den Boden unter dem Tisch. Sie drückte ein rechteckiges Stück Holz, die die dafür vorgesehene Versenkung. Beatrice hörte wie etwas klickte und eine Feder sprang. Ein kleines Fach öffnete sich.
 

Sie stand auf und schaute auf die Tischplatte. Unter einem Stapel von Pergamenten fand sie die Erhebung. Nachdem sie den Decken vollends nach hinten geklappte hatte, entnahm sie die Kodex-Seiten mit der größten Vorsicht. Kurz schaute sie darüber und wollte gehen, als ihr Blick noch einmal an Ezio hängen blieb, der auf seinem Bett lag und schlief, obwohl es mehr eine Bewusstlosigkeit war. Ein leichtes Grinsen breitete sich auf ihrem schönen Gesicht aus. Sie ging zu ihm und stach ihn erneut mit einer Nadel. Wehrenddessen flüsterte sie etwas in sein Ohr. Sie öffnete das Fenster und stieg auf die Ziegel. Bevor sie sich aber auf den Weg in ihr Zimmer machte, wartete sie ab, bis Ezio wieder bei Bewusstsein war und das Zimmer verließ. Mit sich selbst zufrieden, machte sie sich auf den Weg ihn ihr Zimmer, während der Vollmond hell auf Monteriggioni schien.
 


 

An seiner Tür klopfte es. Verwundert wer es sein könnte, machte er die Tür auf. Im Stillen hatte er Beatrice erwartet, vor ihm stand aber Ezio. Leonardo ging einen Schritt zurück, als er eintrat und die Tür hinter sich in Schloss fallen ließ. „Ezio? Was gibt es noch so spät?“ Leonardo drehte sich um und zündete noch eine Öllampe an, damit sie sich besser unterhalten konnten. Als er wieder zu Ezio sah, stand dieser direkt vor ihm. Er zuckte zusammen. Ezio hatte ein leicht gerötetes Gesicht. Leonardo wandte seinen Kopf ab und merkte wie er nervöser wurde. Er starrte auf den Boden und versuchte sich mit dem zählen der Fugen abzulenken. Noch nicht einmal bis fünf kam er.
 

Ezio nahm sein Gesicht und drehte es in seine Richtung. Verlangend presste er seine Lippen auf die Leonardos. Er drückte ihn gegen den kleinen Tisch, auf dem die Öllampe stand. Sie wackelte und fiel um. Das Glas zerbrach klirrend und das Öl lief auf die Fliesen. Da die Lampe fast leer war, entzündete sich nur ein kleines Feuer, das schnell wieder erlosch. Ezio drückte Leonardo auf das Bett das unmittelbar neben dem Beistelltisch steht. Er riss ihm das Hemd auf und begann sich an seinem Hals entlang zu küssen. Zu berauscht von diesem Gefühl, nahm Leonardo die Situation nur nebulös war. Überwältigt von der Tatsache, dass er mit Ezio in einem Bett lag und ihn küsste, ließ ihn die Kontrolle verlieren. Er zog Ezio das offene Hemd von den Schultern und stöhnte auf, als Ezio seine Hose öffnete.
 

Beide küssten sich stürmisch, während Ezio seine Hände über den Körper von Leonardo gleiten ließ. In Ezios Augen konnte er Begierde erkennen. Das was er sich wünschte, seit dem Augenblick, als er Ezio zum ersten Mal begegnet war. Nun zog Ezio die Hose von Leonardo aus und warf sie achtlos in den Raum. Im Sex mit Männern hatte Leonardo schon einige Erfahrungen gesammelt, nicht zuletzt als Kind in dem Haus seines Vaters. Ezio küsste gerade die Stelle hinter seinem Ohr, an der er so empfindlich war. Ein wohliger Schauer durchfuhr Leonardo. Er griff, mit leicht vor Erregung, zitternden Händen zu Ezios Hose und öffnete sie. Durch die Hitze, die selbst noch in der Nacht vorhanden war, begannen beide zu schwitzen. Ezio zog sich die Hose nur soweit runter, bis er genügend Freiraum zum agieren hatte. Seine Beine neben den Hüften von Ezio platziert, war Leonardo bereit.
 

Als Ezio das erste Mal zustieß, raubte es Leonardo den Atem. Er krallte sie in den Rücken seines Gegenübers und hinterließ fast schon blutige Striemen. Er schien seinen Verstand zu verlieren. Er hatte sich das schon etliche Male ersehnt, sich das ausgemalt, manchmal auch geträumt, doch so wie es in der Realität war, so hatte er es nicht erwartet. Es war besser. Mit vielen Männern hatte er schon seine Liaisons gehabt. Manchmal für nur eine Nacht und höchstens für zwei Wochen. Gefühle waren dabei meistens nie ein Thema gewesen oder haben geschweigenden eine Rolle gespielt. Doch nun stellte er fest, wenn man eine Person liebt, war der Sex etwas anderes. Er war förmlich beseelt.
 

Das Stöhnen erfüllte die Luft. Immer und immer wieder stieß Ezio zu. Schweißperlen rannen an seiner Stirn entlang und tropften auf das weiße Laken. Leonardo drückte seinen Rücken durch und gab sich immer weiter hin. Er sah Ezio an, wie er über ihm kniete und in anblickte. In dem Höhepunkt seiner Lust, bäumte sich Leonardo ein letztes Mal auf, ehe er zurück sank und hauchte: „Ich liebe dich, Ezio.“ Als Ezio sich neben ihn legte, schlief er keine drei Sekunden später ein. Noch schwer atmend, rückte Leonardo näher an seine Brust und schlief glückselig ein.
 


 

Der Morgen brach an und Ezio setzte sich auf. Ihm fiel auf, dass er ungewöhnlich früh erwachte. Er hielt sich die Stirn und stöhnte leise auf. Es fühlte sich an, als hätte er am Abend zuvor zu viel Alkohol getrunken. Die Kopfschmerzen setzten ein. Er versuchte sich an die gestrige Nacht zu erinnern aber es gelang ihm einfach nicht. Dann schaute er auf das Bett, das eindeutig nicht seines war und stellte fest, dass Leonardo neben lag. Schlagartig sprang er auf. Dabei merkte er, dass er nackt war. Erschrocken erstarrte er. Seine Schulter schmerzte. Instinktiv griff er an die Stelle und fühlte, dass es leicht geschwollene Streifen waren. „Dio Mio! Was habe ich hier getan?“
 

Schnell zog er sich die Hose an und nahm sich sein Hemd. Fälschlicherweise hatte er zuerst das Hemd von Leonardo in der Hand. Die knöpfe waren abgerissen oder hingen teilweise nur noch an einem Faden an dem Hemd. Sein Blick fiel auf die zerbrochene Öllampe. Ezio ließ den Kopf hängen. „Was zum Teufel habe ich ihm angetan?“ Eilig nahm er sein Hemd und verließ den Raum durch das Fenster. Er ließ sich fallen an verharrte eine Weile in der Hocke, ehe er aufstand und zum Übungsplatz schaute. Beatrice stand dort und bewegte sich nicht.
 

Sie war halb nackt. Ihr Oberteil hang über der Abgrenzung des Kampfringes. Sie hatte eine schlichte braune Hose an. Mit einem roten Tuch hatte sie ihre Brust umwickelt. Ihre kurzen Haare wehten sanft mit dem Wind mit. Ezio schaute nach Osten. Die Luft war drücken und man hatte das Gefühl, als könnte man nicht mehr richtig atmen, als wäre zu wenig Luft vorhanden. Ein seltsames Zwielicht entstand. Die Sonne ging zwar auf aber der Himmel war schweren grauen Wolken verhangen. Das Zwitschern der Vögel war verstummt. Aus der Ferne nahm Ezio ein Grollen war. Es zog ein Gewitter auf.
 

Er ging mit schleppenden Schritten in Richtung des Übungsplatzes. „Ezio. Guten Morgen.“ Beatrice grüßte ihn, stand aber immer noch mit dem Rücken zu ihm. „Wenn er doch nur gut wäre.“ Er stand im Ring und lehnte an der Abgrenzung. „Was hat dir denn den Morgen vermiest?“ Sie drehte sich um und stütze sich auf ihr Schwert. „Ich habe einen mächtigen Kater und weiß nicht genau was ich gestern Nacht gemacht habe. Ich glaube ich habe etwas Schlimmes getan.“ „Da du das Problem nicht gleich nennst, nehme ich an, dass du es mich nicht erläutern willst.“ Sie hob das Schwert und zielte auf seine Kehle. „Dann lass uns einen kleinen Kampf austragen. Das lenkt dich etwas von deinen Kopfschmerzen ab.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, holte sie aus.
 

Im letzten Moment wich Ezio aus und die Klinge prallte auf Stein. Kleine Funken sprühten. Einen Augenblick lang schlug Ezios Herz in seinem Hals. Er spürte wie das Adrenalin durch seine Venen floss. Beatrice holte erneut aus. Er machte einen Ausfallschritt zur Seite und schnappte sich ein Schwert, das auf dem Boden lag. Das Donnern kam näher. Als er sie ansah, fand er einen streitlustigen Ausdruck. „Na los Ezio!“ Sie griff an. Er parierte und stieß sie weg. „Süß. Meine 5-jährige Cousine hat mehr Kraft als du in den Armen!“ Sie versuchte ihn zu provozieren. Und Ezio sprang direkt darauf an. Er schlug mit dem Schwert zu, diesmal blockte Beatrice. Er schlug ihr mit seiner freien Hand in ihr Gesicht. Sie kam ins Wanken und stolperte einige Schritte zurück. Ezio realisierte jetzt erst was er getan hatte. „Alles in Ordnung?“ fragt er etwas panisch.
 

Sie hob den Kopf und spuckte grinsend auf den Boden. Der metallische Geschmack des Blutes war ihr vertraut und es machte ihr nichts aus, im Gegenteil, sie wollte mehr. Wie ein Wolf im Blutrausch griff sie an. Zwar wehte Ezio den Hieb ab doch sie ließ das Schwert los und zückte zwei Dolche aus ihren Stiefeln, während sie dich um Ezio drehte. Er reagierte zu spät und Beatrice verpasste ihm zwei Schnitte an seinem linken Oberarm. Das weiße Hemd saugte das Blut auf und der Ärmel begann sich dunkelrot zu färben. Sie trat einige Schritte zurück und leckte sich das Blut aus dem Bundwinkel. Beide umkreisten sich wie Raubtiere, die auf den richtigen Moment für die Attacke warteten.
 

Beatrice spürte, wie ein Tropfen auf ihre Schulter fiel und an ihrem Dekolleté herunterlief. Er war kühl und löste eine leichte Gänsehaut aus. Ezio griff an. Sie auch und das Metall prallten klirrend aufeinander. Keiner wollte nachgeben, bis schließlich Beatrice ihre Dolche wegzog und zurückging. Keiner sagte ein Wort. Der Regen begann stärker zu werden. Ihre Haare waren tropfnass und klebten ihr an der Stirn, während sie weiter kämpften. Ohne es zu merken, kamen Leute dazu und beobachteten sie. Darunter war auch Leonardo. Es sah aus, wie ein Kampf auf Leben und Tod. Ezios Hemd wurde durch den Regen durchsichtig und haftete an seinem Körper. Der Boden wurde matschig und in manchen Situationen hatte er Probleme nicht auszurutschen. Blitze durchzuckten den dunkeln Himmel und machten so die Szene zwischen Beatrice und Ezio noch bedrohlicher. Das Donnern glich beinahe einem Kanonenschuss.
 

Sie atmeten beide schon schwer. Als sie angriff, verlor Ezio den Halt und fiel nach hinten. Die nasse Erde gab nicht fiel nach. Nun saß Beatrice auf ihm und hielt ihre Dolche, überkreuzt, an seine Kehle. Sie lachte gewinnend auf. Ezio ließ sein Schwert los und fasste ihr an die Taille. Er drückte sie zur Seite und kniete sich nun über sie. „Wie es scheint, habe ich gewonnen.“ Zu seinem Erstaunen lächelte sie. Beatrice legte beide Arme um seinen Nacken. Ruckartig zog sie ihn herunter und drückte seinen Kopf zwischen ihre Brüste. „Was glaubst du wie lange ich dich festhalten muss, bis du erstickst?“ Der rote Stoff ließ ihm kaum Platz um seine Lunge mit Luft zu füllen. Er versuchte sich von ihr weg zudrücken, doch sie hielt seinen Kopf wie in einem Schraubstock gefangen. Sein Schwert war zu weit entfernt, als das er es erreichen konnte. Er wurde langsam panisch, zwang sich aber zur Ruhe. Beatrice winkelte ihr Bein unter dem Körper von Ezio an und stieß ihn so weg. Er lag neben ihr und atmete tief ein. Beatrice begann zu lachen.
 

„Und was habe ich dir gesagt? An deine Kopfschmerzen hast du sicher nicht gedacht oder?“ Er drehte seinen Kopf nach links und lächelte sie an. „Nein, wirklich nicht.“ Beatrice schaute zum Himmel empör und genoss den kühlen Regen. Dann setzte sie sich auf uns sah noch einmal zu Ezio bevor sie aufstand. Sie hielt ihm die Hand hin und zog ihn hoch, als er diese ergriffen hatte. Beatrice sprang über die Abgrenzung, nahm sich ihr durchnässtes Oberteil und lief zu Leonardo. Sie grüßte ihn und legte seinen Arm um seine Schulter und ging mit ihm in die Villa Auditore. Sie blickte nochmal kurz zu Ezio, der ihnen hinterher schaute. Dann drückte sie Leonardo, der schweigend neben ihr herlief und auf den Boden starrte, einen Kuss auf die Wange. In der Eingangshalle sagte Leonardo zu Beatrice: „Kann ich mit dir sprechen?“ „Natürlich, wir sind Freunde nicht? Da ist so etwas doch selbstverständlich.“ Er führte sie in sein Zimmer. Beatrice sah die zerbrochene Öllampe und machte sich daran die Scherben aufzuheben. „Was ist hier passiert?“ Leonardo setzte sich auf das Bett und erwiderte: „Darüber wollte ich mit dir sprechen. Gestern Nacht kam Ezio zu mir.“ Erstaunt richtete sie sich auf und sah ihn an.
 

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Das fünfte Kapitel:
 

Nun, endlich ist eine XXX-Szene dabei, gebt es zu, darauf habt ihr doch nur gewartet! xD
 

Jetzt sind sich Leonardo und Ezio (eindeutig!) näher gekommen aber in ihrem Verhäldnis zueinander hat sich dennoch nichts geändert....
 

Ezio wird immer von Beatrice geschlagen in allem, wie es scheint. Sie kann ihn sogar mit ihren Brüsten besiegen XDDD
 

Wer von euch "Lineage" (den Kurzfilm zu AC2) gesehen hat, weiß auch das Ezio schon damals nicht gerade herausragend in Schach war. |D
 

Das war es mal wieder von mir, bis zum nächsten Kapitel(hoffendlich xD)

Tante Gracie amici
 

P.S.: Ich glaube nicht das ich bis zur GamesCom noch ein Kapi hochladen werde. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei ca. 30-40%. Wenn ihr Glück habt, dann komt doch noch eins. Der Kernpunkt ist aber, das ihr mich auf der GamesCom finden könnt(auch wenn das sicher keiner will XD). Bin auf dem Assassin´s Creed-Treffen!

Geschwisterliebe

„Das ist gestern passiert?!“ Da sie vom Beginn der gestrigen Nacht an wusste, was gesehen war, tat sie zumindest überrascht. Leonardo nickte betreten und schaute zur Seite weg. „Ich kann nicht wirklich nachvollziehen, was genau dein Problem ist. Ich meine, das ist genau das, was du wolltest, nicht?“ „Schon aber er ist ja gleich bei Morgengrauen verschwunden.“ Beatrice setzet sich neben ihn und sagte: „Deine Vermutung ist folglich…“ begann Beatrice. „..das er es nicht getan hat, aufgrund emotionaler Beweggründe.“ beendete Leonardo den Satz. Er legte sich auf das Bett und starrte an die Decke.
 

Beatrice legte sich neben ihn und sagte: „Ich glaube er denkt, er hätte dich zu etwas gezwungen.“ „Wie kommst du darauf?“ Sie richtete sich auf, schloss die Augen und legte die Fingerspitzen ihrer rechten Hand leicht auf das Dekolleté. „Ich habe einen mächtigen Kater und weiß nicht genau was ich gestern Nacht gemacht habe. Ich glaube ich habe etwas Schlimmes getan.“ imitierte sie Ezio schlecht. „Er hat es mir selbst so gesagt.“ sie stütze sich mit einem Arm ab und hatte sich halb zu Leonardo gedreht. Er erwiderte nichts. Verfluchter Ezio! Wenn man einmal die Sache in die Hand nimmt, verbockt er alles gleich! Wenn ich ihn nicht schon verdroschen hätte, dann würde ich es jetzt tun!!
 

Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende geführt, kam ihr eine Idee. Ruckartig hob sie den Kopf und sah ins Leere. „Was hast du?“ fragte Leonardo und setzte sich ebenfalls wieder auf. „Keine Sorge Leo. Ich weiß einen Weg, wie er es sich eingestehen könnte!“ Breit lächelnd stand sie auf und sah noch einmal zu Leonardo als sie an der Tür war. „Vertrau mir!“ Mit diesen Worten verschwand sie und Leonardo begann nachzudenken.
 


 

Selbst nach dem starken Regen war es immer noch schwül. Die Person hatte die Hoffnung, dass es am Abend und in der Nacht abkühlen würde. Etwas ausgelaugt von der Spionage auf Diana oder wie sie sich im Moment nannte, Beatrice, folgten ihre Augen jeglicher Bewegung. Sie hatte sich unter das Volk von Monteriggioni gemischt und erregte so wenig Aufsehen. Die Person hatte auch den Kampf zwischen ihr und Ezio beobachtet.
 

Dieser Ezio verliert gegen sie. Obwohl, das ist nicht sonderlich verwundernd, wenn man bedenkt, dass Diana die Führerin einer Assassinen-Bruderschaft ist. Obgleich ich zugeben muss, dass ich von Ezio mehr erwartet hätte. So wie es aussieht, haben sich die Fähigkeiten von Meister Altaïr ziemlich verwässert. Verächtlich schnaubte die Person und ging wie selbstverständlich in einer Gruppe von Zivilisten an Beatrice vorbei.
 


 

Beatrice bekam ein seltsames Gefühl und drehte sich um. Sie sah niemanden außer einer Gruppe von fünf Menschen, die schweigend daher liefen. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, lief aber weiter. Sie war gerade auf der Suche nach Ezio. Durch Zufall, lief sie Mario über den Weg. „Habt Ihr Euren Neffen gesehen? Ich suche ihn gerade. Es ist dringend!“ „Tut mir Leid. Aber Ezio ist gerade aus Monteriggioni fort. Er kommt gegen Abend wieder.“ Beatrice verbeugte sich leicht und entgegnete: „Vielen Dank.“
 

Sie überlegte, wie sie ihren Plan am besten in die Tat umsetzten konnte. Sie ging zurück zu Villa Auditore und ging in ihr Zimmer um zu grübeln. Bei dieser Gelegenheit, fielen ihr wieder die Kodex-Seiten ein. Sie hob die Matratze an und zog, die in einer Ledertasche verstaute, Seiten hervor. Auf einem Pergament, erwähnte einst Malik, dass Altaïr, die Kodex-Seiten mit einer Flüssigkeit bestrichen hätte. Eine Karte müsste zu sehen sein. Aber wie komme ich an sie heran?
 

Beatrice legte die Seiten in der richtigen Reihenfolge auf den Boden, so, dass ein Quadrat entstand. Sie setzte sich auf den Boden davor und starre weiter auf die Pergamentseiten. Sie nahm eine Seite in die Hand und betrachtete sie. „Was ist das Geheimnis, Altaïr? Wie hast du die Karte versteckt?“ murmelte sie vor sich hin. Sie wendete das Blatt und sah sich die Rückseite genauer an. Mit Zeige- und Mittelfinger strich sie über die Oberfläche. Da die Dokumente knapp 250 Jahre alt waren, musste sie sehr vorsichtig sein. „Was kann so schlimm sein, dass du es versteckt hast?“ Sie stand auf und entzündete eine Kerze umso vielleicht besser sehen zu können.
 

In der rechten Hand hielt sie die Kerze und in der linken hatte die die Kodex-Seite. Sie sah nichts Besonderes und stellte deshalb die Kerze auf den Boden und seufzte. Plötzlich sah sie Linien auf dem Blatt, die keinen Sinn ergaben. Beatrice nahm schnell die Kerze und hielt sie hinter das Pergament. Ihre Augen weiteten sich erfreut. „Endlich bin ich darauf gestoßen.“ Sie war so euphorisiert von ihrem Erfolg, dass sie es nicht wahrnahm, wie die Person, die sie schon seit Wochen beobachtete, flink und leise auf den Fenstersims stieg.
 

Die mit ihren grünen Augen jede von Beatrices Bewegung geradezu aufsog. „Hast du das Geheimnis endlich gelüftet, Diana?“ Beatrice erstarrte. Sie kannte diese Stimme. Gerade als sie sich umdrehen wollte, um sich zu vergewissern, wurde sie grob auf den Boden gedrückt. Die Kerze und die Kodex-Seite glitten ihr aus der Hand. Sie blieb auf ihr liegen. Als Beatrice das Haar sah, war sie sich sicher. „Olympia. Lass mich los.“ Ihre nussbraunen Haare kitzelten ihre Nase. Olympia schaute auf und legte ihr Kinn auf das Brustbein von Beatrice. „Ich hab dich vermisst, Diana.“ Beatrice legte ihre Arme um ihre Taille. „Was willst du überhaupt hier?“ fragte Beatrice und drücke Olympia weg um aufzustehen. „Und wie ich sehe, hast du mir meine Idee kopiert.“ stellte sie zudem noch fest.
 

Olympia setzte sich auf den Tisch uns sah sie verschmitzt an. Sie hatte ein dunkelblaues Korsett an und den typischen Rock einer Kurtisane in derselben Farbe an. Sie lachte und ihre Haare, die ihr bis zur Schulter reichten, wippten mit. „Ich habe schließlich von der Besten gelernt, nicht wahr?“ Sie lachte. Beatrice und Olympia kannten sich schon ewig. Denn die beiden waren Zwillinge. Die beiden waren zweieiige Schwestern. Olympia war diejenige, die zwei Minuten später geboren wurde. „Ich nehme an, du kennst Monteriggioni schon?“ „Selbstverständlich, liebste Schwester.“ Olympia stand auf und nahm ihre Schwester an die Hand. „Komm mit! Wir gehen spazieren.“ Beatrice lächelte und ging mit ihr hinaus.
 

Auf den Feldern der Toskana blühte der Lavendel. Die Luft war parfümiert von dem Duft der Blumen. Beatrice hörte, das Zirpen von Heuschrecken. Sie ließ sich unter einen Orangenbaum fallen und atmete tief ein. Olympia kletterte auf den Baum und warf Orangen nach unten. „Hier! Iss welche.“ Olympia setzte sich neben ihre Schwester, nachdem sie sich von dem Baum hat fallen lassen. „Nun, warum bist du hier?“ fragte Beatrice erneut. „Ich wollte dich nur besuchen und schauen wie es dir geht.“ Olympia nahm sich eine Orange und begann sie zu schälen. „Du kommst nie vorbei um zu schauen wie es mir geht. Es ist doch irgendetwas vorgefallen oder?“
 

Sie sah ihre kleine Schwester an. Sie schwieg und widmete sich weiter der Orange in ihrer Hand. „Wie lange folgst du mir schon?“ „Seitdem du fortgegangen bist.“ „Aha. Und das hatte welchen Grund?“ „Ich wollte sichergehen, dass dir nichts passiert.“ „Du weißt sehr genau, dass ich auf mich alleine aufpassen kann, Olympia.“ Sie hörte mit dem Schälen auf und sah Beatrice an. „Aber da Cesare damit zu tun hatte, dachte ich, es wird noch gefährlicher als sonst.“ Beatrice überwand sich zu einem Lächeln. Sie legte einen Arm um ihre Schwester und lehnte sich bei ihr an. „Danke, Olympia.“
 


 


 

Cesare Borgia war ein junger Mann, der nach Vielem strebte. Er war ein Mann der seine Ziele gerne auch mit Gewalt und Niedertracht erreichte. Er selbst war ein Brudermörder. Und machte sich nicht viel daraus, die Schwächen von Menschen für seine Zwecke zu nutzen. Ein weiteres Mal hatte er sein Ziel erreicht. Mit denselben Mitteln, mit denen er es immer tat. Er hielt die sagenumwobenen Kodex-Seiten in den Händen. Er selber wusste war nicht genau für was sie gut waren, denn in seinen Augen, war das nur das Gewäsch eines alten Mannes, der vor ewigen Zeiten gelebt hat. Sein Vater wollte sie haben und er würde sie ihm bringen. Er schlug die Seiten wieder in das Leder ein und steckte sie zurück in seine Satteltasche zurück. Er begann zu lachen. Wie du mir, so ich dir, meine liebste Diana. Gerade durchritten sie die Tore von Florenz.
 


 


 

„Was genau ist los?“ Ezio war gerade wieder gekommen und sah durch die geöffnete Tür. Beatrice richtete sich schnell auf, so schnell, dass ihr schwindelig wurde, und antwortete hastig: „Nichts es ist alles in bester Ordnung.“ Sie lachte gequält. „Bist du dir da ganz sicher?“ fraget er noch einmal nach und ließ seinen Blick durch den verwüsteten Raum schweifen. „Ja ja. Ich suche nur meinen Fächer. Er ist sehr wichtig für mich.“ Ezio zog eine Augenbraue hoch und blieb, angelehnt an dem Türrahmen, stehen.
 

„Er liegt dort.“ Beatrice folgte seinem Blick und sah ihren Fächer auf dem Boden, neben einem verstreuter Bücher liegen. Sie lachte verlegen auf. „Wie dumm von mir. Vielen Dank Ezio.“ Sie stieß ihn weg und schloss die Tür. Sie riss die Bettdecke weg und ein Brief fiel vor ihre Füße. Schnell nahm sie ihn und brach das Siegel. Wir sind jetzt Quitt, Diana. Sie wusste von wem die Nachricht war. Den Namen presste sie wütend hervor und stürmte aus dem Zimmer. Durch Zufall kam ihr Leonardo entgegen, der gerade eine Leinwand trug. „Leonardo, dass mit meinem Plan muss warten. Es tut mir leid!“ Leonardo schaute ihr perplex nach. Er wunderte sich und ging weiter. Beatrice rannte die Stufen hinunter die zu den Geschäften von Monteriggioni führten. Sie hatte alles bei sich was sie brauchte.
 

Die versteckte Klinge, einige Wurfmesser, einen Dolch, ihr Schwert und den Fächer. Sie hatte die Kleider eines Mannes an und hatte so mehr Bewegungsfreiheit. Sie nahm sich ein Pferd und jagte es in die Richtung von Florenz. Sie wusste, dass Cesare eine Person in Florenz kannte, zu der er gehen würde, wenn er die Kodes-Seiten hatte. Im Fall, dass sie die Kodex-Seiten bekommen hätte, als sie noch für die Borgias arbeitete, sollte sie die Seiten zu Luca Rotolo bringen. Es dauerte etwa einen Tag, den sie benötigte um von Monteriggioni nach Florenz zu reiten. An dem Haupttor angekommen, sprang sie von ihrem Pferd ab und eilte durch die Gassen und Straßen von Florenz. Sie überquerte den Arno über die Ponte Vecchio in Richtung des alten Stadtteiles.
 

In einer kleinen Seitenstraße, in einem unscheinbaren Haus, war Luca zuhause. Ohne lange zu warten, stieß sie dir Tür auf und ging hinein. Erschrocken fuhr Luca auf seinem Stuhl zusammen und starrte Beatrice an. „W..was wollt Ihr?“ frage er stotternd. „Wo ist Cesare Borgia?“ Sie hielt ihm ein Messer an die Kehle. Eingeschüchtert, durch ihr dominantes Auftreten, war er nicht in der Lage vollständige Sätze zu bilden.
 

„Herr Gott! Entweder du redest jetzt verständlich oder ich schneide dir deine verdammte Zunge ab!“ „Er wollte nach Venedig.“ Beatrice fegte einen Krug auf den Boden. „Hatte er die Kodex-Seiten bei sich?“ Luca nickte. „Er gab sie mir aber sie waren alle schon entschlüsselt, also nahm er sie wieder an sich.“ Ein Zittern lag in seiner Stimme. Beatrice drehte sich um und verließ das Haus wieder. Luca, der froh war, noch einmal mit dem Leben davon gekommen zu sein, stand auf und sammelte die Scherben auf. Sie hingehen, machte sich auf den Weg nach Venedig.
 

Mit ihrem Pferd ritt sie durch die Täler. Es dauerte etwa einen halben Tag, dann hatte sie Cesare und sein Gefolge in der Nähe von Bologna eingeholt. Gefolge konnte man es kaum nennen, da er nur Cesare und vier Soldaten waren. Einer von ihnen hatte Beatrice frühzeitig bemerkt und Alarm geschlagen. Cesare war von seinem Hengst abgestiegen und ging einige Schritte auf Beatrice zu. Sie stieg ebenfalls ab. „Ich wusste, du würdest nicht lange benötigen. Und was nun? Willst du, dass ich dir die Seiten zurückgebe, da du sie mir ja schon fast auf dem Silberteller präsentiert hast?“
 

Sie funkelte ihn hasserfüllt an und zog ihr Schwert. „Ich bin hier um dich endlich zu töten, so wie ich es schon längst getan haben sollte.“ Er lachte. „Übereile nichts. Wie wäre es, wenn du dich vorrangig deinem ersten Gegner widmen würdest?“ „Einer deiner jämmerlichen Soldaten? Das ich nicht lache! Keiner würde es auch nur eine Minute überleben!“ Er lachte erneut. „Aber nein. Du hast recht, keiner von ihnen kann es mit dir aufnehmen. Aber was ist mit deiner Schwester? Glaubst du sie ist stark genug?“ Einen Moment lang, wusste sie nicht, was sie erwidern sollte. Cesare grinse bösartig. Sie hörte ein Kichern.
 

Olympia trat neben Cesare. Ohne überhaupt zu wissen, wo sie herkam, starrte sie ihre Schwester an. „Was soll das Olympia?“ „Kannst du das nicht sehen?“ Sie küsste Cesare. „Ich gehöre zu ihm.“ „Was?! Willst du mich auf den Arm nehmen?“ „Nicht im Geringsten, Schwesterherz.“ Sie zog das Schwert von Cesare und stellte sich ihrer Schwester gegenüber. „Wie kannst du es nur wagen?“ zischte Beatrice und holte aus. Es dauerte nicht sehr lange und Olympia verlor das Schwert. Schnell nahm sie sich ihre Wurfmesser. Jetzt musste Beatrice vorsichtig sein. Olympia war besser mit Fernwaffen als im Nahkampf. Das Problem war, sie kam nicht mehr leicht an sie heran. Selbst das war kein Hindernis, denn die Messer würden ihr auch irgendwann ausgehen. Es kam unweigerlich dazu. Ohne es zu merken, kann noch eine Person dazu. Cesare zog überrascht und belustig seine Augenbrauen hoch. Sie überwältigte ihre Schwester und drückte sie zu Boden. Beatrice hatte ihren Fuß auf die Brust von Olympia gestellt um sie si zu fixieren.
 

„Wie kannst du das wagen?!“ sie schrie. Olympia schaute sie verächtlich an. „Du. Ausgerechnet du fragst mich, warum ich das gemacht habe, Schwester? Ich habe immer in deinem Schatten gestanden. Immer warst du diejenige, die alles besser konnte. Selbst Mutter hatte dich mehr geliebt als mich. Immer war die Rede davon, dass du eine Nachfahrin von Altaïr wärst. Aber was war mit mir? War ich nicht auch genauso mit ihm verwand, wie du es warst? Habe ich es nicht verdient Anerkennung zu bekommen?“ Beatrice schaute ungläubig auf ihre kleine Schwester herab. „Das ist es? Deswegen hast du mich und die Bruderschaft hintergangen? Alles was du geschworen hast du beschützen, hast du wegen deines Stolzes verraten?“ „Das war für mich Grund genug. Mein Leben lang musste ich es ertragen. Plötzlich kamen die Templer und haben mir eine neue Zukunft ermöglicht.“
 

Beatrice fiel auf die Knie. Unter ihr lag immer noch Olympia. Sie begann zu weinen. „Du weißt nicht wie sehr zu mich enttäuscht hast.“ Sie setzte die Spitze ihres Dolches an der Kehle ihrer Schwester an. Tränen rannen über ihr Gesicht und tropften auf ihre Kleidung und das Gras. „Du weißt ich muss es tun. Auch wenn ich es nicht will.“ Sie beugte sich vor und flüsterte ihrer Schwester in ihr Ohr. „Hast du jemals daran gedacht, wie schwer das Leben im Licht ist und wie einfach im Schatten?“ Sie stach zu. Beatrice zog das Messer durch den ganzen Hals, um ihrer Schwester Gnade zu erweisen und sie nicht elendig sterben zu lassen. Ezio schaute der Szene starr und geschockt zu.
 

Als Beatrice sich aufrichtete sah sie Ezio. Ihre Blicke trafen sich kurz, dann drehte sich Beatrice zu Cesare um. „Es wird Zeit, dass wir das jetzt beenden.“ Sie schritt eilig auf ihn zu und nahm ihr Schwert. Da er kein Schwert mehr hatte, nahm er gelassen die Kodex-Seiten aus der Satteltasche. „Du willst das hier nicht wahr?“ Einer der Soldaten warf ihm ein Schwert zu. Geschickt fing er es auf. Sie setzte all ihre Kraft ein. Schließlich schaffte sie es, Cesare zu einem Abgrund zu drängen und ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen. Seine Leibwächter kamen näher um ihren Herren zu schützen. Beatrice warf einen kurzen Blick zu Ezio, über ihre Schulter und lächelte. Dann sprintete sie auf Cesare los und umfasste ihn. Dabei entriss sie ihm die Kodex-Seiten und warf sie Ezio zu.
 

Durch die Wucht, die sie erzeugt hatte, wusste sie genau, dass sie beide in den Abgrund stürzen würden. Es war ihr aber egal. Wie vieles, dass ihr plötzlich egal geworden ist. Ezio fing die Seiten auf und rief nach ihr. Als er an der Schlucht stand, sah er nur Nebel. Nicht in der Lage es zu erfassen was gerade passiert war, starrte er in den Abgrund und merkte nicht, wie die Leibwächter von Cesare sich davon machten. Zeit verging und er stand immer noch da. Als er sich wieder etwas gefasst hatte, drehte er sich zu der Leiche von Beatrices Schwester und nahm sie. Er legte sie auf ein Pferd und band dieses an seinem fest. Ezio legte noch ein Tuch über Olympia, damit nicht jeder gleich erkannte, was es war. Ohne einen Gedanken in seinem Kopf machte er sich auf den Weg nach Monteriggioni.
 


 

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Das ist das neue Kapitel: Geschwisterliebe

....Ich muss sagen, ich bin etwas sprachlos. Das Ende von Olympia hat mich echt mitgenommen. Hab sogar selber Tränen in die Augen bekommen....

Ich mag Luca Rotolo, er ist zwar nur ein einmaliger Nebencharakter aber er hat Charm finde ich, irgenwie.

Auch Olympia mochte ich..wie gesagt, das Ende war ziemlich krass.
 

Und Beatrice hat sich für die Kodex-Seiten geopfert. Das Kapitel ist total voller Extremen.
 

Tante Grazie, amici
 

und noch viel Spaß (wenn er euch nicht nach diesem Kapitel vergangen ist xD)
 


 


 

GamesCom noch 7 Tage x3

Il Medico

Als Ezio wieder in Monteriggioni ankam, war er immer noch abwesend. Er hatte sich beeilen müssen, da die Leiche mit Sicherheit begann zu verwesen. Es dauerte dennoch einen ganzen Tag um sein Ziel zu erreichen. Die Leichenstarre hatte sich schon wieder gelöst und Ezio konnte sie problemlos tragen. Der Gestank der Verwesung stieg ihm in die Nase. Der süßliche Geruch, ließ ihn für einen Moment erschauern. Obwohl der Leichnam in ein Tuch gewickelt war, vermied er es dennoch, sie mehr anzufassen als nötig.
 

Die ganze Zeit dachte er über die Leiche in seinen Armen nach. Selbstverständlich, waren die Menschen in Monteriggioni nicht dumm und erkannten, dass er einen toten Körper trug. Die Nachricht schien sich schnell zu verbreiten, denn als Ezio auf dem Friedhof war, und begonnen hatte ein Grab auszuheben, standen Mario und Leonardo vor ihm. Sie sagten nichts und halfen ihm einfach. Nachdem Olympia begraben war und Mario ein Gebet gesprochen hatte, fragte er seinen Neffen. „Was ist passiert, Ezio? Ist das Beatrice?“ Er schüttelte stumm den Kopf. Eine Gänsehaut durchfuhr ihn und eine Träne lief an seiner Wange hinunter. Schnell wischte er sie mit seinem Handrücken weg.
 

Er versuchte sich zusammenzureißen aber es nützte nichts. Ein Gefühl der Ohnmacht überkam ihn. Ezio begann heftiger zu weinen. Seinen Kopf in Richtung Boden gerichtet, stammelte er: „Ich konnte ihr einfach nicht helfen.“ Mario und Leonardo warfen sich einen Blick zu. Dann ging Mario einen Schritt auf seinen Neffen zu und umarmte ihn. Ezio lehnte mit der Stirn gegen die Brust von seinem Onkel und weinte. Seit dem Tod von seinem Vater und zwei Brüdern hatte Ezio nicht mehr geweint oder jemals vor anderen Personen. Er weinte, weil er sich schlecht fühlte, er hatte schlicht und ergreifend versagt. Er weinte um Beatrice, um ihre Schwester, um sich. Nach einer Weile, richtete er sich wieder auf und zog seine Kapuze über den Kopf. Schnell ging er zur Villa Auditore und begab sich in sein Zimmer, um eine Weile alleine zu sein.
 


 

Ezio schreckte aus seinen Gedanken hoch, als er bemerkte, dass jemand die Sprossen der Leiter erklomm. Es war seine Schwester Claudia. Er sah das Kreuz von Beatrice um ihren Hals hängen. „Ich habe dir etwas zu essen gebracht. Dorade, wenn du willst. Ich stelle es auf den Schreibtisch. Er gab keine Antwort, sondern starrte nur weiter auf den Boden. Claudia sah ihn mitleidvoll an und wollte wieder gehen. Sie begann sich Sorgen um ihren Bruder zu machen. Eine ganze Woche war er so apathisch und saß nur in seinem Zimmer herum. Er nahm nicht mehr am Leben teil oder versuchte seine Trauer zu überwinden.
 

Irgendwann wurde es seiner Schwester zu bunt und sie ging wütend zu Ezio. Er sah sie an, mit dem gleichen abwesenden Blick wie er schon die ganze Zeit über schaute, so als ob er durch sie hindurch blickte. Sie packte ihn am Kragen. Er rührte sich nicht. Mit all ihrer Kraft die sie besaß, schlug sie Ezio. „Komm endlich wieder zu dir!“ schrie sie ihn an. „Du bist schon wie Mutter! Ich kann mich nicht auch noch um dich kümmern! Geh zu Kurtisanen, töte Templer oder mach sonst irgendetwas aber sei wieder so wie früher!“ Sie atmete heftig und starrte ihm in die Augen. Überrascht von seiner kleinen Schwester, war er erst einmal unfähig, auch nur irgendwie zu handeln. Als er dann seine Gedanken geordnet hatte, nahm er seine Schwester in den Arm.
 

„Claudia“, setzte Ezio an. Ein leises Grollen war zu hören. Seine Schwester verspannte sich. Er lächelte leicht. „Komm her.“ Er lehnte sich mit seinem Rücken gegen die Wand . Claudia setzte sich zwischen seine Beine. Das eine hatte er angewinkelt, das andere war ausgestreckt. Mit ihrer rechten Schulter lehnte sie an seiner Brust. Ezio hatte einen Arm um ihre Taille und den anderen um ihre Schulter. „Es wird wohl wieder Herbst.“ sagte Ezio. „Dem ist wohl so.“ erwiderte Claudia. „Weißt du noch,“ begann er und wiegte sie sanft vor und zurück. „Früher bist du immer zu mir in mein Bett gekrabbelt, wenn es gewittert hat.“ Sie nickt leicht und legte ihren Kopf an seine Brust. „Ich habe immer in deinem linken Arm gelegen und mein Kopf war auf deiner Brust. Durch deinen Herzschlag bin ich immer zur Ruhe gekommen.“ Er raunte als Antwort und küsste Claudia auf die Haare. „Dann entspann dich. Ich bin da.“ Sie holte Luft und atmete lange aus.
 

Claudia schlief ein und Ezio hing erneut seinen Gedanken nach. Es war für ihn immer noch beinahe unfassbar, was Beatrice getan hatte. Zuerst hatte sie die Kodex-Seiten gestohlen, dann tötete sie ihre Schwester und zum Schluss hatte sie sich geopfert. Als er sich sicher war, dass Claudia fest schlief, legte er sie auf sein Bett und deckte sie zu. Er legte sich die Rüstung an und musste feststellen, dass es beinahe ungewohnt war, das Gewicht zu tragen. Bevor er ging, sah er noch einmal aus dem Fenster. Die dunklen Wolken zogen an Monteriggioni vorüber. Aus der Ferne sah er den Regen, der wie ein Schleier den Horizont verdeckte. Kurz schaute er auf Claudia und verließ dann das Zimmer.
 

Vor der Villa wartete er einen Augenblick und genoss die frische Luft, die nach Regen roch. Er hatte beschlossen, nach Bologna zu reisen um, nun so genau wusste er nicht was er dort wollte. Wie üblich nahm er sich aus dem Unterstand ein Pferd. Ezio versucht nicht wieder zu viel nachzudenken. Aber was sollte man bei einem Ritt anderes machen, wenn man alleine war? Und so schweiften seine Gedanken wieder ab. Vielleicht hatte er tief in sich drin, ein Fünkchen Hoffnung, Beatrice doch noch zu finden . Der brauen Hengst galoppierte durch die Toskana, in Richtung Norden. Die Sonne stand links von ihm und begann den Himmel in ein sanftes rosa zu tauchen. Er atmete tief ein und roch den Duft der Lavendelfelder. Ezio brach sich einen Stängel ab und roch an dem Lavendel.
 

„Wieso stirbt alles um mich herum ?“ Er starrte auf den zart lila Lavendel und zerdrückte ihn in seiner Hand. Der Mond war in dieser Nacht nur ein schmaler Strich und so entschied er sich, ein Gasthaus aufzusuchen und dort die Nacht zu verbringen. Schlaf fand er nicht und als die Sonne ihre ersten Strahlen zeigte, setzte er seinen Weg fort. An diesem Tag regte es wie an Bindfäden. Um nicht völlig durchnässt zu werden, zog er einen dunkelbraunen Umhang über. Erst in der Nacht erreichte er Bologna. Es erschien ihm unsinnig, mitten in der Nacht nach etwas oder jemanden zu suchen. Der Schlafmangel begann, ihm zu schaffen zu machen. Sich zu konzentrieren fiel ihm schwer, auch seine Reaktion ließ zu wünschen übrig.
 

Obwohl er todmüde war, hatte er, wenn er denn einschlief, nur einen Sekundenschlaf. Es fiel ihm schwer, nicht an Beatrice oder Cesare zu denken. Beide geisterten immer wieder in seinem Kopf umher. Er dachte an das ‚Geständnis‘ von Beatrice von vor einigen Wochen. Standen sie schon zuvor in einer Beziehung? Kann das überhaupt möglich sein? Obwohl ihre Schwester auch mit Cesare in Verbindung stand. Warum hatte Beatrice eigentlich die Kodex-Seiten gestohlen? Warum will sie jeder haben? Es muss etwas geben, was sich mir noch verschließt. Er schlief für einige Minuten ein. Er schrak aus seinem Traum hoch und blinzelte müde in die Dunkelheit hinein. Zwar hatte er geträumt konnte sich aber nicht mehr erinnern. Ezio gähnte und ihm stiegen Tränen in die Augen. Sein Blick verschwamm kurz. Er ließ seine Beine von dem Bett fallen und stand auf.
 

Die Sonne ging noch nicht wirklich auf aber der Himmel wechselte schon im Osten in eine helleres Blau. Er verließ das Gebäude, nahm sich seinen Hengst und ließ ihn lostraben. Leicht begann er zu frösteln. Tau lag auf Grashalmen und tropfte lautlos auf den Boden. Er hörte schon einige Vögel zwitschern. Über den Weg, auf dem er ritt, huschten einige Tiere. Das Pferd scheute ab und an. Mal war es ein Dachs oder ein Eichhörnchen. Aus der Ferne konnte er das Heulen eines Wolfes hören. Das Heulen schien aus der Schlucht zukommen. Ein Funken Panik packte ihn. Es schien so, als ob er dachte, Beatrice sein in Gefahr. Er trieb sein Pferd zur Eile an. Die Sonne lugte hinter dem Horizont hervor. Ezio sah die Schlucht auf sich zukommen. Er sprang von dem Pferd ab und schritt zum Abgrund. Erneut sah er nur Nebel. Das Heulen ertönte wieder. „Es kommt doch aus der Schlucht.“ Sein Blick verfinsterte sich. Schnell band er sein Pferd an einem Ast fest und nahm sich das Seil, das seitlich am Sattel befestigt war.
 

Das eine Ende des Seiles band er an einem stabilen Baumstamm fest, das andere, warf er in den Nebel. Er nahm das Seil in beide Hände und begann sich abzuseilen. Durch den Nebel wurde das Seil klamm. Ezio sah nicht viel, daher wusste er auch nicht, wann er den Boden erreichen würde. Zu seinem Bedauern, hörte das Seil auf und der Boden war noch nicht zu sehen. Er griff nach einem Vorsprung, an der kalten und nassen Steinwand, und kletterte hinab. Nach einer Weile, spürte er den Boden. Es war nicht wirklich dunkel aber der Nebel gab kaum Sicht frei. Er konnte etwa fünf Meter weit sehen, alles andere schien der Nebel zu verschlucken. Das Kiesbett gab leicht unter seinem Gewicht nach. Er schloss die Augen und zog die Kapuze ab. Sie war praktisch, ja, aber sie schränkte sein Gehör ein. Damit er nicht in die falsche Richtung lief, lauschte er. Das Rauschen des Flusses, machte es ihm nicht einfacher, den Wolf zu hören.
 

Ezio vernahm ein Knurren. Es war nicht deutlich aber er war sich sicher. Er spurtete los. Der weiße Nebel, schien nicht nur Objekte, sondern auch Geräusche zu absorbieren. Von einem Moment auf den nächsten, tauchten vier Wölfe vor ihm auf. Knurrend wandten sie sich zu ihm um und fletschten die Zähne. Ruhig und langsam hob Ezio einen Stein auf und warf ihn nach dem Wolf der ihn fixierte. Er legte es nicht darauf an ihn zu treffen, er versuchte nur ihn zu verscheuchen. Deswegen kam der Stein einige Zentimeter neben dem grauen Wolf auf den Kies auf. Er machte einen Satz zur Seite und sah Ezio unablässig an. Das Tier hatte graues Fell, in dem auch braun und schwarz vorkam. Die Pfoten waren bis zur Mitte der Beine nass und das Fell klebte dort zusammen. Der Wolf hatte ein zerfetztes Ohr, es schien aber schon verheilt zu sein. Beinahe erschrak Ezio über die Augen des Wolfes. Sie waren fast wie die von ihm.
 

Ein wildes Tier, das sich nicht bändigen lässt. Und doch, kann man eine tiefe Melancholie erkennen. Die gelblich-braunen Augen huschten kurz in der Umgebung umher. Dann schritt der Wolf zurück, wandte sich komplett ab und verschwand mit seinem Rudel in den Nebel. Ezio lief zu der Stelle, an der sich die Wölfe gedrängt hatten. Er fand ein Hemd. Er kniete sich hin und griff danach. Damals hatte er sich Beatrice eingeprägt, somit erkannte er, dass es ihr Hemd war, das er dort in Händen hielt. Er bemerkte Blutspuren. Es war dunkel und schon eingetrocknet. Unter dem Hemd lag, und das bemerkte er erst jetzt, ihre Hose. Er schluckte. Schnell verbot er sich, negativ zu denken. Wenn er aber darüber nachdachte, gab es drei Möglichkeiten: Sie ist gestorben, wurde von Cesare entführt oder konnte sich irgendwie retten. Die erste Möglichkeit konnte er ausschließen, da es relativ unwahrscheinlich war, dass ihre Leiche weg aber ihre Kleidung noch vorhanden war. Blieben folglich nur noch Variante zwei und drei. Wenn Cesare sie hat, wird es schwer werden. Aber es dürfte ihm egal sein, ob Beatrice nasse Sachen anhat oder nicht.
 

Die Kieselsteine knirschten, als er aufstand. Ezio hatte schon viel in seinem jungen Leben erlebt und meist was das nichts Gutes. Durch seine Erlebnisse wurde er, der Welt und seinen Bewohnern gegenüber, misstrauisch und skeptisch. Doch im Moment wollte er an das Gute in den Menschen glauben und hoffen, dass Beatrice geholfen wurde. Er nahm sich Hemd und Hose, warf sie sich über sie Schulter und begann wieder aus der Schlucht heraus zu klettern. Das Hemd lag neben seinem Kopf uns noch ganz leicht, nahm er ihren Geruch war. Würde er ihn nicht kennen, hätte er ihn bestimmt nicht gerochen. Aufwärts ging es schneller als hinab. Oben angekommen, war die Sonne nahezu aufgegangen und der 14te Oktober brach nun endgültig an. Gerade als er auf seinen Hengst stieg, sah er den Wolf. Am Rande des Waldes stand er und schien Ezio zu beobachten. Ezio sah ihn an und war etwas überrascht. Ein Wolf heulte aus einiger Entfernung und der Wolf, der Ezio beobachtete, spitzte die Ohren, drehte den Kopf und erwiderte das Heulen. Dann drehte er sich um und verschwand in dem Dickicht. Ezio machte sich auf den Weg, zurück nach Bologna.
 


 

Beatrice öffnete ihre Augen und musste sie sofort wieder, wegen der Sonne, schließen. Grell strahlte sie ihr in das Gesicht. Sie setzte sich auf und ihr tat alles weh. „Oh Gott..“ stöhnte sie und hielt sich den linken Oberarm. „Gebrochen ist er wohl nicht.“ Beatrice fuhr herum und ihr Körper meldete sich sofort. „Ihr solltet Euch nicht so schnell bewegen. Euch ist zwar nichts Ernstes geschehen aber Ihr habt einige Blessuren davon getragen.“ Ein Mann saß auf einem Stuhl. Sie schaute ihn sich an. Er war etwa 30 Jahre alt, hatte kurzes braunes Haar und tiefbraune Augen. Leichte Falten in den Augenwinkeln ließen ihn älter erscheinen. Die Decke lag weich auf ihr und wärmte sie. Er erhob sich und ging zu ihr an das Bett. Er zog die Decke weg und sah sich ihr Bein an. „Mein Name ist Massimo.“ Er nahm ihren Oberschenkel und wickelte den Verband ab. „Ich bin Arzt. Also könnt Ihr mir vertrauen.“ „Wie hab Ihr mich gefunden?“ fragte Beatrice und ließ sich in das Kissen zurückfallen.
 

Er lachte. „Eine interessante Geschichte. Ich war gestern in der Schlucht, die hier ganz in der Nähe ist, um nach Algen zu suchen. Diese Algen sind wichtig, denn aus ihnen kann man Medizin herstellen. Salben oder Umschläge. Ich suchte also in dem kalten Wasser des Flusses danach und fand statt, den grünen Algen, wunderschönes blondes Haar.“ Er schaute auf und lächelte sie an. „Ihr lag da, für einen Moment dachte ich, Ihr seid tot. Als ich dann genauer hinsah, sah ich, dass Ihr noch geatmet hattet. Ich zog Euch aus dem Fluss und verband Eure Wunden. Ihr wart unterkühlt, deswegen und um bei der Wahrheit zu bleiben, muss ich sagen, dass ich Euch vollständig entkleiden musste, dafür möchte ich mich entschuldigen.“ Seine Stimme war warm und brachte sie zu Ruhe. „Ihr müsst Euch für nichts entschuldigen, schließlich habt Ihr mein Leben gerettet.“ Massimo stieß ein „Oh“ aus.
 

Sie hob den Kopf etwas an und blickte auf die Wunde. Die Wunde war vereitert und sah so aus, als würde sie sich entzünden. „Das sieht nicht gut aus.“ stellte Beatrice fest und setzte sich auf. Massimo ging aus dem Zimmer. Sie sah sich die Wunde genauer an. Gelblicher Eiter trat zäh aus der Wunde. Der Wundrand war gerötet. Sie verzog das Gesicht. Die Tür ging auf und Massimo kam wieder. Er stellte eine Schüssel, einige Tücher, ein Fläschchen mit klarer Flüssigkeit und ein Messer ab. Er nahm die Kerze, die auf der Kommode stand, zündete sie an und hielt das Messer in die Flamme. „Signore Massimo.“ Er blickte auf. „Haltet nicht nur eine Seite in die Flamme, dreht es, damit alles heiß wird.“ „Ihr seid erstaunlich nüchtern.“ bemerkte er, während er das Messer drehte, um die andere Seite zu erhitzen. „Ich bin einiges gewöhnt, das ist alles.“ „Im Übrigen, weiß ich nicht, wie mein wundersamer Fund heißt.“ „Beatrice.“ „Kein Nachname?“ Sie lachte. „Ihr habt mir ja auch nicht Euren genannt.“ Massimo musste ebenfalls lachen. „Wie konnte ich nur so unhöflich einer engelsgleichen Person gegenüber sein. Mein Name lautet Massimo Sevencé.“ Beatrice neigte den Kopf und sagte: „Ich bin hoch erfreut Signore Sevencé.“
 

„Was ist nun mit Euch? Erfahre ich nun Euren Nachnamen auch?“ Beatrice lächelte. „Ich muss Euch enttäuschen aber ich habe keinen.“ Massimo zog eine Augenbraue hoch und sagte: „Ihr habt keinen? Jeder hat einen Nachnamen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich nicht. Auch meine Schwester hatte keinen.“ „Hatte? Ist sie jetzt verheiratet und hat endlich einen?“ witzelte er. „Nein, sie starb. Es dürfte wohl einen Tag her sein, wenn heute der 6te Oktober ist.“ erwiderte sie beinahe beiläufig. Erschrocken bestätigte er durch Nicken das Datum. Er schluckte. „Ich denke, das Messer wird heiß genug sein.“ „Dann fangt an. Ich werde es schon überstehen.“ „Gut. Aber leider habe ich kein Betäubungsmittel mehr, Ihr müsst also bei Bewusstsein bleiben.“ Sie lächelte. „Fangt einfach an.“
 

Er nahm das Messer aus der Flamme und schnitt die Wunde aus. Beatrice drückte sich zurück auf das Kissen und presste die Zähne aufeinander. Sorgfältig schnitt er den Eiter heraus. Ihr stieg der Geruch ihres verbrannten Fleisches in die Nase. Sie hörte wie er das Messer fortlegte. Sie schaute auf. „Vergebt mir, falls es Euch zu sehr Schmerzen bereitet aber ich muss eine Wunde dieser Größe noch zusätzlich reinigen.“ Massimo nahm das Fläschchen und goss den Inhalt über die Wunde. Es brannte so, als würde sie in Feuer greifen. Dann nahm er einen Verband. „Hier sind die Algen, die ich sammeln konnte, bevor Ihr mir begegnet seid.“ „Dann hatte ich Glück, Euch nicht zu früh begegnet zu sein.“ erwiderte sie. Vorsichtig band er den Umschlag zu und richtete sich auf. „Ihr solltet jetzt noch eine Weile ruhen, Beatrice.“ Sie nickte. Massimo lächelte, deckte sie zu und verließ den Raum. Sie schloss die Augen und schlief ein.
 


 

Am darauffolgenden Morgen, erwachte sie und stand auf. Ihr ganzer Körper schien sich mit Schmerzen dagegen zu wehren. Sie ignorierte den Schmerz, so gut es ging, und trat aus dem Zimmer. Vor ihr lag ein langer Gang. Der Boden war aus Marmor und die Wände waren in Weiß verputzt. Man konnte ihre Schritte hören, als sie lief. Sie schaute in die Zimmer, deren Türen alle offen standen. Sie fand Massimo in keinem Raum. Dann merkte sie, dass sie in der ersten Etage war. Beatrice ging die Treppe hinunter und schaute in die erste Tür zu ihrer Rechten. Es war eine Bibliothek und Massimo war dort. „Guten Morgen.“ grüßte er sie und ließ von seinen Büchen ab. Sie ging in das Zimmer und erwiderte den Gruß. Wie aus dem Nichts, wurden ihre Beine umklammert. „Mama!“ Erstaunt schaute sie nach unten und sah zwei kleine Kinder, sie waren nicht älter als 6 Jahre. Zwillinge. Breit lächelnd und mit geröteten Wangen schauten sie sie erfreut an. „Sebastiano, Alessio!“ mahnte ihr Vater.
 

„Wo warst du denn so lange? Papa hat gesagt du bist verreist.“ „Hast du uns etwas mitgebracht?“ wollte der andere wissen. Beatrice schaute Massimo an, der sie etwas mitleidig ansah. Beatrice kniete sich hin und umarmte Sebastiano und Alessio. „Mama war in Griechenland. Aber sie hat euch ganz doll vermisst.“ Einer der beiden fragte: „Warum hast du ein Verband am Bein?“ Sie strich ihm über das braune Haar. „Mama ist nur hingefallen. Bald ist es wieder verheilt.“ Der andere Junge fragte: „Mama, spielst du mit uns?“ „Geht schon einmal vor, Mama muss noch kurz mit Papa sprechen.“ „Ist gut!“ antworteten sie fast synchron. Lachend rannten sie hinaus. Beatrice stemmte die Hand in die Hüfte. „So so. Engelsgleiche Person?“ sie grinste. „Ihr habt mich wohl nicht nur aus reiner Nächstenliebe gerettet.“ Er kam hinter seinem Tisch hervor und blickte, durch das Fenster, in die Ferne.
 

„Meine Frau starb vor einem Monat an einer Krankheit. Als sie gestorben war, konnte ich es nicht übers Herz bringen, es meinen Jungs zu sagen. Ich erzählte, dass sie verreist wäre. Ich wollte warten bis sie alt genug sind.“ Beatrice stellte sich neben ihn. „Als ich Euch am Ufer, halb im Wasser liegen sah, dachte ich, Ihr seid meine Frau.“ Er drehte sich zu ihr. „Ihr seht ihr zum verwechseln ähnlich. Aber ich hätte Euch auch geholfen, wenn Ihr ein anderes Erscheinungsbild hättet.“ „Sehr nobel von Euch.“ Massimo lächelte. „Kommt mit, Ihr könnt nicht in einem Hemd mit Alessio und Sebastiano spielen. Ich gebe Euch Kleidung.“ Sie folgte ihm die Treppe wieder empor und trat in einen hellen und geräumigen Raum. Er ging zu einem großen Schrank, der aus Mahagoni gefertigt war. Er wurde so poliert, dass man sein Ebenbild schemenhaft sehen konnte. Er öffnete ihn und sagte: „Sucht Euch etwas aus. Es ist Euch freigestellt, was Ihr nehmt.“ Massimo ging wieder zur Tür und wollte sie gerade hinter sich schließen, als Beatrice sagte: „Ihr wisst, dass ich nicht für immer bei Euch bleiben kann.“ Während er die Tür schloss, antwortete er: „Selbstverständlich.“
 

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Anmerkungen von mit im Kommentar ^.-

Blut ist dicker als Wasser

Diesmal geht die Widmung an die AC-Gruppe, die ich auf der FBM getroffen habe! Es hat echt Spaß mit euch gemacht ^_^
 

Es war zwar schon fast Herbst aber die Sonne meinte es gut mit den Menschen in der Toskana. Die Luft war kühl aber durch die Sonne konnte man auf einer Bank sitzen und sich entspannen. Auch Beatrice saß im Freien. Sebastiano und Alessio spielten mit Holzschwertern. Massimo saß an einem Tisch und arbeitete an seinen Büchern. „Massimo.“ Er sah auf. Beatrice stand auf und ging zu dem Tisch an dem er arbeitete. „Mach doch eine Pause. Du arbeitest schon ununterbrochen an diesen Büchern. Das kann nicht gut für dich sein.“ Er rieb sich die Augen. Dann lehnte er sich zurück und klapperte mit den Zähnen. Ein Tick von ihm. „Geht es deinem Bein besser?“ Sie ließ ihre Hand über die Wund gleiten und nickte. „Ja. Es schmerzt kaum noch und die Wunde beginnt sich zu schließen.“ „Das freut mich zu hören. Ich würde gerne eine Pause machen aber diese Bücher müssen bis morgen fertig werden.“
 

Er beugte sich wieder über seine Bücher und arbeitete weiter. „Mama!“ Sie drehte sich um und sah Sebastiano, der sie zu sich winkte. Verschwörerisch flüsterte er Beatrice in das Ohr: „Können wir auf den Markt gehen, Mama?“ Sie kniete sich hin und flüsterte zurück: „Das ist eine gute Idee. Dann wartet an der Tür und du Alessio holst mir bitte den Korb.“ Beide nickten. „Der wievielte war heute nochmal?“ fragte Massimo. „Das fragst du heute schon zum vierten Mal. Du solltest dich wirklich für einen Moment ausruhen. Aber um deine Frage zu beantworten, es ist immer noch der 14te Oktober. Ich gehe jetzt mit Sebastiano und Alessio auf den Markt, brauchst du etwas?“ „Ja. Du kannst mir Tinte mitbringen.“ antwortete er, während er das Datum auf den oberen rechten Rand schrieb. Beatrice ging zu den Zwillingen. „Alessio, du kannst mir jetzt den Korb geben.“ Demonstrativ zog er den Korb von Beatrice weg. „Du bist schon alt, Mama. Ich werde ihn für dich tragen.“ Sie überhörte die Frechheit und strich ihm über den Kopf.
 

„Dann gebt mir wenigsten, die Hand, damit ihr mir nicht verschwindet.“ Beide reichten ihr artig ihre Hände. Sie umgriff diese und dann gingen sie los. Es dauert nicht lange, etwa sieben Minuten und sie waren auf dem Marktplatz angekommen. Beatrice kniete sich zu ihren „Söhnen“ und sagte: „Bleibt in meiner Nähe.“ Ernst bläute sie es ihnen ein. Sei nickten. „Gut. Dann lasst uns gehen.“ Während sie die Einkäufe tätigte, hatte sie immer ein wachsames Auge auf Alessio und Sebastiano geworfen. Zuerst, ging sie zum Fleischer, danach zum Gemüsehändler. Sie feilschte hart um die Preise. Die Zwillinge hatten ihren Spaß und rannten zwischen den Leuten umher. Beatrice wandte sich, zufrieden über den Preis, ab. Plötzlich sah sie Sebastiano und Alessio nicht mehr.
 

Sie wurde panisch. Ihre Gliedmasen fühlten sich taub an. Obwohl sie sich selbst zur Ruhe zwang, spürte sie, wie ihr Herz zu rasen begann. Sie atmete tief durch und begann sich umzusehen, rief nach ihnen fand sie aber nicht. Beatrice lief los und ihre Augen huschten über die Menge. Dann standen sie, wie aus dem Nichts, wieder vor ihr. „Alessio! Sebastiano! Ich habe euch doch gesagt, ihr sollt bei mir bleiben! Ich habe mir Sorgen gemacht!“ Schuldbewusst schauten sie auf den Boden. „Kommt her.“ Sie umarmte die Zwillinge und nahm sie wieder an die Hand. Dann suchte sie nach dem Händler mit der Tinte.
 


 

Ezio hatte bis zum Mittag gewartet bis er losging und nach Informationen suchte. Da er Bologna nicht kannte, machte er sich zuerst auf den Weg zu einem geeigneten Aussichtspunkt. Da das nicht sehr schwer war, da es in Bologna circa 60 Türme gab, suchte er den höchsten von ihnen. Er kletterte empor und verscheuchte einen Adler. Er verlor eine weiße Feder. Ezio schaute ihr nach, wie sie vom Wind durch die Luft geweht wurde. Dann, nachdem er die Feder schon lange nicht mehr sehen konnte, schaute er sich um. Ungetrübt sprang er von dem Dach in einen Heuhaufen. Schwungvoll sprang er heraus und bog in eine Seitenstraße ab. Die Straße lag ruhig da. Jemand rannte mit ihm zusammen. Es waren zwei Jungen. „Verzeiht Signore.“ Ezio nickte und sah ihnen zu, währende er weiter lief, wie die beiden weiter rannten. Er beobachtete sie, wie sie bei ihrer Mutter standen. So wie sie schauen, werden sie wohl gerade ausgeschimpft. Er lachte kurz auf.
 

Die Mutter umarmte ihre Kinder und nahm sie an die Hand, bevor sie loslief. Ihr Kleid war grün und hatte goldene Verzierungen an Ärmel und Taille. Die Haare waren unter einem Haarnetz, in derselben Farbe, verborgen. Eine Strähnte lockte sich hervor. Sie schimmerte rötlich. Er tat einen Schritt nach vorn, hielt aber sofort wieder inne. Einen Moment lachte er innerlich über sich selbst. Sie hat doch keine Kinder. Aber wieso sollte ich mir sicher sein, dass sie keine Kinder hat. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass sie mir etwas verschweigen würde. Er schaute sich die Jungen genauer an. Braune Haare, braune Augen, für ihr Alter groß. Sie ähnelten ihr, in gewisser Weise. Sie muss ungefähr 19 gewesen sein, als sie die Kinder geboren hatte. Kein ungewöhnliches Alter.
 

Die Frau, die er für Beatrice hielt, erhob sich mit dem Rücken zu ihm und lief weiter. Somit konnte er sich nicht sicher sein, dass sie es auch tatsächlich war. Er beschloss ihr zu folgen und wenn sie es nicht war, dann würde er weiter nach Informationen suchen. Ezio tauchte in der Menge unter und verfolgte sie bis zu einem Stand, der Pergament und dergleichen verkaufte. Er wollte etwas ausprobieren. Zügig ging er auf sie zu und stellte sich an den Stand, neben dem sie stand. Er schaute zu ihr rüber. Sie schaute ihn an. Als sich beide Augenpaare trafen, sah Ezio keinerlei Regung in dem Gesicht der Frau. Obwohl sie ihr so ähnelte, erblickte er kein Anzeichen dafür, dass sie sich jemals begegnet waren. Sie schaute wieder zu dem Verkäufer und bezahlte ihre ausstehenden Florin. Sie nahm das Tintenfläschchen und legte es in ihren geflochtenen Korb. Dann nahm sie ihre Söhne wieder bei der Hand und ging. Ezio war sich sicher gewesen, dass sie es war. Nun hatte er keinen Anhaltspunkt mehr.
 

Obwohl er so etwas wie einen Beweis hatte, wollte er es nicht glauben. Er sah ihr nach und überlegte, was er als Nächstes machen sollte. Eigentlich wollte er ihr nicht hinterher da er wusste, dass es sowieso sinnlos war, aber dennoch tat er es. Er entschied sich für die Möglichkeit sie über die Dächer zu verfolgen, so war es unauffälliger. Jedes Mal, wenn er über Dächer kletterte bereitete es ihm so etwas wie Freude. Er selbst konnte es schlecht beschreiben. Es ließ ihn spüren, dass er frei war. Er gelangte in den Teil von Bologna, in dem die reichen Personen lebten. Zielstrebig lief sie in dem Viertel umher in die Richtung eines Palazzos. Ezio sprang auf eine Säule, nachdem er sich umgesehen hatte und sich sicher war, dass ihn niemand beobachtete. Von dort aus sprang er an die Wand und kletterte an der Fassade hoch. Er lief über das Dach und schaute in den Hof.
 

Dort saß ein Mann, der mit schreiben beschäftigt war. Er sah auf. „Da bist du ja wieder, Lucia.“ Sie ging zu ihm und gab ihm die Tinte, die sie bei dem Händler erworben hatte. „Hier.“ Sie stellte das Fläschchen auf den Tisch. „Bist du fertig geworden, Massimo?“ Er ließ seinen Kopf hängen und antwortete: „Nein. Bis jetzt noch nicht.“ Ezio sah weiter von oben aus zu. Jäh hörte er ein heftiges Hämmern. Massimo und Lucia sahen sich an und gingen in das Haus. Ezio ließ sich in den Hof fallen und spähte vorsichtig um die Ecke. „Hoch mit ihm!“ Massimo hatte einen Verletzten auf den Arm. Lucia stand neben ihm und trug die Beine. Ihr smaragdgrünes Kleid war mit tiefrotem Blut besudelt. Zusammen stiegen sie die Treppe hoch. Eine Frau, die Ezio nicht kannte, lief den beiden hinterher. Er kletterte wieder die Wand empor und suchte das Fenster zu dem Raum in dem sie sich aufhielten. Als er ihn gefunden hatte, sah er aufmerksam durch das Fenster und beobachtete das Geschehen.
 

Wie es scheint, ist er wohl ein Medico. „Schnell! Hol mir mehr Tücher!“ sagte er zu Lucia. Diese machte sich sofort auf den Weg. Kaum war sie verschwunden, war sie auch schon wieder da. „Drück es fest auf die Wunde!“. Sie tat wie ihr geheißen. „Signore Sevencé! Können sie ihm helfen?“ „Es sieht schlecht aus, aber ich werde tun was ich kann.“ Massimo kämpfte um sein Leben aber zum Schluss starb er. Überall auf dem Boden lagen vom Blut durchtränkte Tücher herum, das Bett war ebenfalls rot, genau wie die Leiche. Massimo entschuldigte sich bei der Frau und alle verließen, mit den beiden Frauen den Raum. Kaum zwei Sekunden später wurde die Tür erneut geöffnet. Es war Lucia. Sie ging zu dem Fenster, das nur angelegt war, und öffnete es komplett. „Du kannst jetzt auch rauskommen.“ Einen Moment dachte Ezio er würde, das Dach herab fallen. Er schwang sich durch das Fenster und stand vor ihr. Sie drehte sich um und begann die blutigen Tücher aufzusammeln. „Was soll das? Hättest du nicht warten können?“ Er brachte kein Wort heraus. Sie seufzte abfällig. „Bekomme ich noch eine Antwort?“ Sie warf die Tücher in einen Korb. Beatrice drehte sich zu ihm um. Mit großen Augen sah er sie an. Sie lachte.
 

„Was ist Ezio? Erstaunt?“ Er umarmte sie und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Ihr Geruch strömte in seine Nase. Als er sie wieder losließ umfasste er ihre Hände. „Lass los. Du machst dich nur schmutzig.“ Er küsste ihre Hände. Sie lächelte. „Du hast Blut an den Lippen, Ezio.“ Sie beugte sich vor und leckte ihm über seine Lippen. „Du hättest nicht kommen müssen. Ich hätte dich heute Abend gesucht und mit dir geredet. Aber so, wirfst du meine Pläne über den Haufen. Das ist nun egal, denke ich. Komm mit.“ Sie nahm seine Hand und zog ihn aus dem Zimmer. Auf dem Gang begegnete er den Zwillingen. „Wer ist das, Mama?“ fragte einer der beiden. „Das ist ein sehr guter Freund von Mama. Geht jetzt wieder raus spielen.“ Sie liefen artig davon. Beatrice führte Ezio durch die Gänge. Vor einem Zimmer blieb sie stehen und klopfte an. Dann trat sie ein. „Massimo, ich muss mit dir sprechen.“ Er sah sie an, dann wanderte sein Blick zu Ezio. Er musterte ihn kurz, dann sah er wieder zu Beatrice. Sie schloss die Tür und begann zu reden. „Ich habe dir gesagt, dass ich nicht für immer bei dir bleiben kann. Dieser Moment ist jetzt gekommen, an dem ich dich verlassen muss.
 

Massimo sah sie weiterhin an. „Ist er das?“ Sie nickte als Antwort. „Ich hatte ihn mir anders vorgestellt.“ Eine Pause trat ein. Er ging auf Beatrice zu. „Kannst du nicht bleiben? Du bist mir eine große Hilfe und auch mit den Jungs verstehst du dich prima.“ Sie schüttelte den Kopf. „Was ist, wenn ich dich frage, ob du mich heiraten willst?“ Ezio zuckte kurz zusammen. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter. „Das ist wirklich lieb von dir, Massimo. Aber du kennst doch den Satz: Blut ist dicker als Wasser. Leider bist du nur das Wasser.“ Er schaute auf den Boden. Sie nahm ihn in den Arm. „Es tut mir leid. Und danke für alles.“ Sie küsste ihn auf die Stirn und ging. Ezio lief ihr hinterher. Er folgte ihr in ein anderes Zimmer, das ganz in der Nähe lag. „Ich muss erst einmal aus diesen Sachen raus.“ Sie begann sich auszuziehen. Ezio wandte seinen Blick ab. „Du kannst jetzt wieder schauen.“ sagte sie nach ein paar Minuten. Sie hatte ein einfaches graues Hemd und eine dunkle Hose an, die mit einem Gürtel an ihrer Hüfte gehalten werden musste. „Komm. Wir gehen.“
 

Sie öffnete das Fenster, sah sich um und sprang dann hinaus. Geschickt rollte sie sich ab. Als auch Ezio neben ihr aufkam, lief sie los. „Zeig mir wo du momentan nächtigst.“ Er führte sie zu dem Gasthaus in das einkehrt war. In seinem Zimmer bekam er endlich ein Wort heraus. „Du lebst.“ „Eine äußert scharfsinne Erkenntnis. Aber sag mal, ist dir auch schon aufgefallen, dass ich blondes Haar habe?“ Sie lachte auf. „Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nicht erwartet dich zu finden.“ „Und warum bist du mir dann gefolgt?“ Sie setzte sich auf das Bett. „Ich klammerte mich verzweifelt an die Hoffnung, das war es vermute ich.“ Sie stütze sich mit beiden Händen hinter ihrem Rücken ab und machte ein Hohlkreuz. „Glaubst du so wenig an mich?“ Ezio begann sich zu entkleiden. „Nein, es ist nur..“ „Schon gut. Wenn ich ehrlich bin, habe ich selber auch nicht damit gerechnet noch zu leben. Ich war bereit zu sterben, ich wollte es auch so.“ Ezio sah sie an. Ein trauriger Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Er warf seinen Umhang über den Stuhl und setzte sich neben sie.
 

„Ich weiß wie du dich fühlst.“ Sie stand ruckartig auf. „Ach! Du weißt überhaupt nichts Ezio! Bist hier um mich zu suchen, anstatt etwas gegen die Templer zu unternehmen! Du bist noch ein Kind! Weißt nicht was tun sollst, hältst dich immer an andere. Selbst verständlich weißt du wie es mir geht, ich meine, DU wurdest ja auch schon einmal von deiner Schwester hintergangen!“ Sie atmete heftig und drehte sich weg. Mit ihrer Hand fuhr sie sich über die Stirn und strich sich die Haare weg. „Du weißt einfach nichts…“ Er stand auf und umarmte sie. „Du hast recht. Ich wurde noch nicht von meiner Schwester verraten aber von einem engen Freund.“ Leise redete er mit ihr. Sie begann zu weinen. „Meine eigene Schwester. Wie konnte sie das nur tun? Eigentlich bin ich selber schuld. Ich hätte erkennen müssen, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Vielleicht sollte ich meine Position in der Bruderschaft aufgeben.“ Ezio drehte sie zu sich um. „Jetzt beruhige dich erst einmal wieder.“ Er wischte ihre Tränen weg. „Es ist doch nicht deine Schuld. Hör auf, dir so etwas einzureden.“ Er setzte sie wieder auf das Bett.
 

Beatrice weinte leise weiter. Ezio zog sich weiter aus. Unachtsam warf er die Kleidungstücke zu seinem Umhang, bis er, wie Beatrice, nur noch ein Hemd und eine Hose anhatte. „Komm mit. Wir gehen etwas essen.“ „Ich habe keinen Hunger.“ Er kniete sich vor sie. „Doch das hast du. Wenn du etwas isst, wirst du es merken.“ Ezio zog sie auf die Beine und verließ das Zimmer mit ihr. In einer Taverne aßen und unterhielten sie sich. „Mir ging es nicht besser als dir, als ich wieder zu Hause war. Ich habe wirklich geglaubt du seist tot. Claudia kann dir bezeugen, wie ich in der Ecke gesessen und um dich getrauert habe.“ „Mein Tod ging dir so nahe? Hätte ich überhaupt nicht von dir erwartet.“ Er trank einen Schluck und zuckte dann mit den Schultern. „Da kannst du mal sehen.“ Sie legte ihr Kinn auf ihre Handfläche und sah ihn aufmerksam an. „Was?“ Er lächelte sie etwas unsicher an. Sie zog einen Anhänger hervor. Verschwörerisch legte sie ihren Zeigefinger an die Lippen. Ezio lehnte sich auf den Tisch und beugte sich zu ihr vor.
 

„Weißt du, warum wir ‚Assassinen‘ genannt werden?“ Er schüttelte den Kopf. „Das war mir klar.“ Sie lachte. „Unseren Gründungsvätern würde nachgesagt, dass sie berauschende Kräuter zu sich nahmen, was eigentlich uach nicht gelogen war. Vorwiegend soll es ḥašīš gewesen sein. Und jetzt rate einmal, was das hier ist.“ Sie öffnete den Anhänger und Ezio sah ein weißes Pulver. „Da es ein Pulver ist und wir nicht die richtigen Utensilien haben, mach einfach den Mund auf.“ „Woher hast du das?“ wollte Ezio wissen. „Heute auf dem Markt habe ich es von einem Händler erworben, der auch in Syrien seine Waren erwirbt. Jetzt mach endlich den Mund auf.“ Er zögerte. „Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist.“ „Sei keine Memme! Vertrau mir einfach.“ Sie leckte ihren Mittel- und Zeigefinger ab und drückte ihn in das Pulver.
 

„Mach nun endlich deinen Mund auf.“ Er öffnete sie Lippen. Sie hatte viel von dem Pulver auf ihren Fingern und etwas davon fiel auf den Tisch. Beatrice fuhr mit ihren Finger über die Innenseite seines Mundes. Dann leckte sie wieder über ihre Finger und nahm selbst etwas von dem ḥašīš. „Es dauert einen Moment bist du etwas merkst.“ Nach etwa 10 Minuten merkte Ezio wie sein Mund trocken wurde und sein Herz begann schneller zu schlagen. Er begann zu grinsen. Es war so, als würden seine Sinne geschärft werden. Er nahm plötzlich alles viel klarer wahr als üblich. Die Farben schienen intensiver zu sein. Er fühlte sich gut. Plötzlich begann er zu lachen. Er lachte einfach ohne einen bestimmten Grund zu haben. Und Beatrice lachte mit ihm.
 


 

Benommen kann er wieder zu sich. Sein Kopf tat weh. Er fühlte sich als hätte er zu viel getrunken. Auf einmal merkte er, dass er sich bewegte. Er hob seinen Kopf an und die Sonne schien ihm in die Augen. „Du bist wach? Das ḥašīš hat dich ganz schön außer Gefecht gesetzt. Ich habe dir wohl zu viel gegeben.“ Jetzt merkte er endlich, dass er auf einem Pferd lag. Beatrice hielt an. Sie stieg ab und half Ezio. „Es war ganz schön anstrengend dich den ganzen Weg aus Bologna zu den Ställen zu tragen.“ Er sah sich um. Sie waren in einem Wald. „Wo genau sind wir?“ Sie holte das zweite Pferd auf die gleiche Höhe. „Da wir, schätzungsweise, erst seit 15 Minuten unterwegs sind und ich mit dir nur traben konnte, sind wir wohl noch sehr nahe an Bologna dran. Und wir sind in dem Wald vor Bologna.“ Ezio stöhnte auf als er sich in den Sattel setzte. „Tut mir leid. Die Drogen sind wohl nichts für dich. Ist auch besser so.“
 

Er sah durch das Dickicht und erspähte einen Wolf der sie aufmerksam beobachtete. Es war ihm so, als würde er ihn kennen. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Es war der Wolf aus der Schlucht. Er drehte sich weg und verschwand langsam im Wald. „Und wir sind auf den nach Monteriggioni.“ „Gut.“ „Was hast du?“ Sie drehte sich zu ihm um. „Nichts.“ Beatrice lächelte ihn an und sagte: „Dann komm. Wir sollten nicht länger warten.“ „Sag mal, was meintest du eigentlich mit ‚Blut ist dicker als Wasser‘? Es ist ja nicht so, als wären wir verwandt.“ Sie schaute geradeaus. „Stimmt. Aber ich wollte es Massimo nicht noch schwerer machen.“ „Er kannte mich?“ „Ich habe von dir erzählt. Er wollte natürlich wissen warum ich in der Schlucht war, also habe ich mir eine Geschichte ausgedacht.“ Ezio beschloss nicht weiter nachzufragen und ritt neben ihr her. Sein Atem kam in kleinen weißen Wölkchen aus seinem Mund und verschwand in der Luft. Nun war der Herbst endgültig da.
 

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Anmerkungen im Kommentar ^_°

Ein Spiel zu Dritt

„Mein Gott. Ist das plötzlich kalt geworden.“ Beatrice rieb sie die Oberarme. „Hier.“ Ezio warf ihr seinen Umhang zu. Sie sah ihn über die Schulter hinweg an. „Danke.“ Schweigend ritten sie nach Südwesten. Beatrice schloss die Augen und horchte. „Warum hast du das getan?“ durchbrach Ezio die Stille. „Was meinst du?“ Sie ritt langsamer, damit er auf ihre Höhe kommen konnte. „Das du in die Schlucht gesprungen bist. Du hast mich doch gesehen. Ich hätte dir helfen können.“ Sie schaute auf die Mähne von ihrem Pferd. „Ich weiß es nicht. Wie gesagt, vielleicht wollte ich sterben oder vielleicht war es eine Kurzschlussreaktion.“
 

Sie drehte die Haare des Pferdes um ihre Finger. „Und ich wollte, dass Cesare stirbt.“ Er sah sie genauer an. „Was? Denkst du, er hat das überlebt?“ Sie hielt ihr Pferd an. „Ich habe es ja auch überlebt, nicht wahr. Außerdem ist Kunde an mein Ohr gedrungen, dass er in Rom angekommen sei.“ „Bist du dir da sicher?“ „Zweifelst du an meinen Informanten?“ erwiderte sie. „Natürlich nicht.“ Sie trieb ihr Pferd an. „Dann komm jetzt endlich. Ich will heute noch in Monteriggioni ankommen!“ Einen Moment wartete Ezio und sah ihr nur nach. Dann gab er auch seinem Pferd die Sporen.
 


 


 

Vor einem Dort scheute Beatrices Pferd plötzlich, bäumte sich auf und warf sie ab. „Verfluchter Gaul!“ stieß Beatrice aus. Sie sah sich um und hielt inne. „Was ist?“ fragte Ezio und beugte sich nach unten. „Sei ruhig und komm da runter!“ Sie zog an seinem Arm und Ezio landete unsanft auf dem staubigen Weg. „Was sollte das denn?“ Sie beugte sich über ihn. „Nun, Ezio. Sei bei Gott endlich still und schau dich mal um.“ Er blickte sich um, so wie es Beatrice gesagt hatte, doch sah er nichts Ungewöhnliches. „Sie dir mal diesen Strauch an.“ Sie zeigte auf den Busch direkt neben ihnen. Er sah genauer hin und entdeckte was sie meinte. „Da ist eine Leiche.“ Beatrice nickte. „Und sie ist noch körperwarm. Das heißt, sie liegt hier seit höchstens 10 Minuten, denn sonst wäre sie schon wesentlich kälter. Und jetzt sie dir den Weg an.“
 

Er schaute. „Es sind nur Hufenspuren in die Richtung des Dorfes aber keine die von dem Dorf wegführen. Das würde bedeuten, dass, wer auch immer das war, noch im Dorf ist. Ich würde auf Diebe oder Wegelagerer tippen, da die Leiche nicht so aussieht, als wurde sie von einer Wache getötet.“ Ezio sah sie an. Sie war übel zugerichtet. Am ganzen Leichnam waren Verletzungen und im Kopf klaffte eine große Wunde. „Wachen würden ‚sauberer‘ vorgehen.“ Ezio sah sie an. Sie grinste. „Komm!“ Sie bewegte sich in gebückter Haltung vorwärts. Am Eingang des Dorfes sah sie um eine Hausecke. Dann drehte sie sich zu Ezio um. „Also pass genau auf. Ich habe acht Männer gezählt. Alle bewaffnet. Zwei Dreiergruppen und eine Zweiergruppe. Es sieht so aus, als würden sie das Haus um das sie stehen bewachen. Entweder sind da noch Personen drin oder es sind Wertsachen die sie beschützen.“ „Gut. Und was willst du nun machen?“ Sie streckte ihre Hand aus. „Gib mir deinen Dolch.“
 

Ezio gab ihn ihr und sah ihr nach, wie sie auf das Gebäude kletterte an dem sie Schutz gesucht hatten. „Beatrice!“ er versuchte ihren Namen flüsternd zu rufen. „Bleib du hier. Ich werde dir schon ein Zeichen geben.“ Sie lächelte bevor sie ihr Tuch, das sie um den Hals trug, über Mund und Nase zog. Sie gelangte lautlos über die Dächer bis zu dem Haus, an dem die Männer standen. Sie ging durch den ersten Stock in das Gebäude. In dieser Etage war niemand. Sie hielt die Luft an und lauschte. Von unten hörte sie Personen. Es waren viele. Ein Baby weinte. Leise schlich sie sich die Treppe runter und erkannte eine weitere Wache. Sie huschte leise zu ihm und schnitt ihm die Kehle durch. Die Personen die er bewachen sollte, sahen Beatrice an. Sie bedeutete ihnen ruhig zu sein. Sie hatte gesehen, dass drei Wachen vor der Tür standen. Wenn ich mich beeile, kann ich alle drei töten, bevor die anderen Männer auftauchen. Sie atmete tief durch und öffnete die Tür. Alle drei Männer blickten sie an. Noch bevor einer reagieren konnte, lag der erste tot auf dem Boden.
 

Sein Blut war ihr in das Gesicht gespritzt. Einer schlug Alarm als Beatrice gerade den zweiten von dieser Gruppe tötete. Jetzt stand sie sechs Gegnern gegenüber. Einer brach zusammen. In seinem Rücken steckten Messer. Sie grinste unter ihrem Tuch. Dann stürmte sie auf den ersten los. Mit Ezios Hilfe dauerte es kaum eine Minute. Der Boden war mit Blut bedeckt. Beatrice trat von dem Blut weg und in den Eingang des Hauses. Sie zog sich das Tuch von ihrem Gesicht und sagte: „Ihr könnt jetzt wieder rauskommen.“ Dann drehte sie sich um und meinte zu Ezio, während sie sich bückte: „Nimm du auch eine oder zwei. Und beeil dich. Es wird nicht lange dauern, bis die Bewohner aus ihrer Starre erwachen.“ Sie schulterte eine Leiche und Ezio tat es ihr gleich.
 

„Warum willst du gehen?“ fragte er. „Warum willst du Ruhm einstreichen?“ stellte sie eine Gegenfrage. „Weil du arrogant bist.“ antwortete Beatrice sich selbst. „Vielleicht, versuchst du einfach mal, dich an die zweite Stelle zu setzten und erst einmal andere vor dir kommen zu lassen.“ Sie stöhnte unter Last des schlappen Körpers auf. Ezio ging zu ihr und nahm ihr die Leiche ab. „Es jetzt halbherzig zu versuchen, ist auch nicht gut.“ „Woher willst du wissen, dass es nur halbherzig ist?“ Beatrice schwieg und behielt ihre Gedanken für sich. Nachdem sie wieder fast bei ihren Pferden angekommen sind, sagte Beatrice: „Los, leg sie zwei zu den anderen dort.“ Ezio warf die Leichen auf den Boden zu ein paar anderen. Als er sich zu Beatrice umdrehte, saß sie schon wieder in ihrem Sattel und strich das Blut aus dem Gesicht. Auch Ezio schwang sich nun auf sein Pferd. „Warte.“ sagte er als Beatrice los wollte. Er nahm sich den Ärmel und wischte aus ihrem Gesicht das Blut weg, das sie übersehen hatte. „Danke.“ Sie lächelte ihn an und spornte ihr Pferd an.
 

Der restliche Weg nach Monteriggioni verlief unspektakulär. Durch die kleine Verzögerung, trafen sie erst nach Einbruch der Nacht ein. Beatrice stieg von ihrem Pferd uns streckte sich. „Es ist schön, sich wieder in Sicherheit zu wissen.“ „Du warst in Gefahr?“ fragte Ezio, als er die Pferde in den Unterstand führte. „Man kann nie wissen, dass nicht doch jemand über dich Bescheid weiß oder dich enttarnt. Deshalb musst du immer auf der Hut sein.“ Ihr Atem kam in kleinen weißen Wolken hervor. Der Weg war durch Laternen erhellt. Ezio sah ihr Gesicht nur von einer Seite beleuchtet. Ihre rechte Gesichtshälfte war mit Schatten bedeckt. „Nun komm, Ezio. Ich möchte gerne Leonardo wiedersehen und mit Mario sprechen.“ Sie hackte sich bei Ezio ein. Bei ihm kam sofort die alte Eifersucht wieder hoch. Doch zu seiner Überraschung wollte er nicht, dass Beatrice sich bei ihm einhackte. Er entzog sich ihr. „Ezio? Was hast du?“ Er blieb stumm. Aufmerksam musterte sie ihn und lief vorne weg. „Nun, dann werde ich alleine vorgehen. Ich bin etwas außer Übung.“ Sie kletterte die erstbeste Fassade hoch. Ezio sah ihr einen Augenblick nach, dann lief auch er in Richtung der Villa.
 

Er war froh, als er die Tür schließen konnte und der Kälte entflohen war. Er ging in das Zimmer in dem Claudia Buch führte. „Salve Claudia.“ Ezio küsste die Stirn seiner kleinen Schwester. „Salve Ezio. Wie ist die Suche verlaufen?“ Während er sich die Kapuze von seinem Kopf zog, sagte er: „Ich habe sie gefunden.“ Claudia fragte vorsichtig: „Und?“ „Sie ist gerade bei Onkel Mario und bespricht etwas.“ „Ich habe sie nicht herein kommen sehen. Bist du sicher?“ „Sie wird wohl von dem Hof aus hinein sein.“ Claudia sah ihn einen Moment schweigend an, dann fragte sie: „Um was geht es?“ Er zuckte mit den Schultern und antwortete: „Ich weiß es nicht.“ Er ging an die Tür, die Marios Arbeitszimmer und das von Claudia miteinander verband und versuchte zu lauschen. Er nahm die Stimmen nur gedämpft wahr. Dann wurde es still. Die Tür wurde geöffnet und Ezio trat einige Schritte zurück. „Beatrice.“ Sie drehte sich noch einmal zu Mario um. Er ging zu ihr und umarmte sie. „Dein Verlust tut mir Leid, Schwester.“ „Danke, Bruder.“Sie ließ ihn los und sah zu Ezio. Er machte ihr Platz und ließ sie vorbei laufen.
 

„Onkle, kann ich einen Moment mit Euch sprechen?“ „Komm rein.“ Ezio schloss die Tür und fragte: „Was hat Beatrice erzählt?“ Mario seufzte. „Wenn es wichtig für dich gewesen wäre, hätte ich dich dazu geholt.“ „Was ist, wenn ich die Information auch brauche?“ „Nipote!“ ermahnte ihn sein Onkel. „Glaub mir, du wirst sie nicht benötigen.“ Ezio drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ das Arbeitszimmer. Er wollte gerade Claudia im vorbei gehen, eine gute Nacht wünschen als sie sagte: „Ezio. Beatrice hat gesagt, wenn du mit Onkel Mario fertig bist, sollst du bitte zu Leonardo kommen. Es sei wichtig.“ Vielleicht will sie mir sagen, was sie Mario erzählt hat. Schnellen Schrittes stieg er die Stufen empor, zu Leonardos Zimmer.
 


 


 

Sie klopfte an die Tür und schob sie auf, als ihr erlaubt wurde einzutreten. „Beatrice!“ Leonardo sah sie freudestrahlend an. Er schloss die in die Arme. „Es ist schön zu sehen, dass es dir gut geht.“ „Ich freue mich auch, dich zu sehen Leo.“ Als sie einander losließen, setzte sie sich auf sein Bett. „Wo warst du die letzte Woche? Wir dachten du seist tot.“ „Ich hatte mich an meinem Bein verletzt, dann hat mich jemand gefunden und gesund gepflegt.“ „Dein Bein? Ist es gebrochen?“ „Nein. Sonst wäre ich ja nicht so einfach zu dir gelaufen. Ich vermute, dass irgendetwas es durchbohrt hat.“ Sie legte sich hin. „Ahhh. Endlich wieder liegen! Der Ritt war so anstrengend.“ Dann setzte sie sich wieder auf. „Erinnerst du dich noch, dass ich einen Plan hatte, bevor ich so überstürzt aufbrach?“ Leonardo setze sich auf einen Stuhl ihr gegenüber.
 

„Ja, daran erinnere ich mich.“ Sie blicke ihn, von unten herauf, verschmitzt an. „Dann komm zu mir, will wir wollen keine Zeit verlieren.“ Beatrice nahm seine Hand und zog ihn zu sich, auf das Bett. Als Leonardo lag, rutsche seine Mütze von seinem Kopf und seine blonden, welligen Haare, lagen wirr auf der Decke. Sie sah ihm in seine blauen Augen. „Vertraust du mir?“ Er nickte und schaute sie fest an. Sie lächelte sanft, dann legte sie ihren Kopf leicht auf seine Brust und ließ ihn einen Moment darauf ruhen. „Danke.“ Sie hob wieder ihren Kopf und küsste seine Stirn. Dann setzte sie sich auf seine Hüfte und streifte ihr Hemd über den Kopf. Verwirrt schotterte er einige unverständliche Worte. Beatrice legte ihre Hand an seine Wange und den Daumen auf seine Lippen. „Leo, vertrau mir.“ Der warme Blick, mit dem sie Leonardo ansah, ließ ihn zur Ruhe kommen. Still lag er unter ihr und hatte seine Augen geschlossen, als sie auch ihn entkleidete. Als sie gerade dabei war Leonardos Hose aufzuknöpfen, klopfte es an der Tür. Sie sah Leonardo an, der wiederrum Beatrice ein wenig erschrocken anblickte, und sagte: „Komm rein!“ Sie grinste und sah zu der Tür.
 

Ihr Haar rutschte ihr von der Schulter und hang an ihrer rechten Seite herunter. Ezio blieb in der Tür stehen. Beatrice lehnte sich auf Leonardos Brust, so dass sich ihre Brüste an seinen Oberkörper pressten und küsste sein Brustbein, ohne dabei Ezio aus den Augen zu lassen. Dann stand sie auf und lief langsam zu Ezio. Er selbst stand da, wie zur Salzsäule erstarrt. Während sie zu ihm lief, öffnete sie ihren Gürtel. Ihre Hose fiel auf den Boden und sie trat, im Laufen, aus ihr heraus. Ezios Blick haftete auf ihr. Als sie vor ihm stand, zog sie ihn ruckartig in den Raum und schloss die Tür ab. Dann stieß sie ihn gegen die Wand und lehnte sich an ihn. „Leiste uns doch Gesellschaft.“ Die leckte über seine Lippen und zog ihn aus. Über ihren Kopf hinweg, sah er Leonardo an. Beatrice nahm sein Gesicht in beide Hände und hauchte förmlich: „Komm mit.“ Sie zog ihn zu Leonardo. Er hatte sich aufgesetzt. Beatrice zwinkerte ihm zu und setzte sich mit ihrem Rücken an seine Brust. Sie legte eine Hand auf Ezios und Leonardos Gesicht. Dann neigte ihren Kopf in den Nacken und küsste Leonardo, während sie gleichzeitig das Haar von Ezio öffnete.
 

Dann legte sie ihre Lippen auf Ezios. Unentwegt sah er Leonardo an. Beatrice merkte dies und lächelte innerlich. Sie drückte Ezio auf die Laken und beugte sich über ihn. Zugleich griff sie nach Leonardos Hand und legte sie auf Ezios Bauch. Sie hingegen ließ ihre Hand in Ezios Hose gleiten. Er stöhnte auf. Erneut blieb sein Blick an Leonardo hängen. Beatrice zog ihre Hand zurück und nahm stattdessen ihren Mund. Leonardo leckte sich unbewusst über die Lippen. Das war der entscheidende Funken, der das Feuer in Ezio entfachte. Er packte Leonardo und küsste ihn. Leonardo stütze sich neben ihm ab und ließ seine Hand über seine Brust gleiten. Ezio drehte sich über Beatrice hinweg. Zufrieden sah sie Leonardo und Ezio an. Sie stand auf, zog sich schnell ihre Hose das Hemd über, verließ das Zimmer durch das Fenster und schloss es. Ezio küsste die Stelle, die zuvor Beatrices Lippen bedeckt hatten. Er fuhr mit seiner Zunge über seine Halsschlagader uns spürte seinen schnellen Puls. Leonardo zog ihn zu sich hoch und küsste ihn leidenschaftlich. Ezio konnte in diesem Moment nicht an sich halten, doch Leonardo kam ihm zuvor und drückte ihn auf das Bett und begann Ezio zu reiten. Er stütze sich auf Ezios Oberschenkeln ab und er umfasste Leonardos Taille. Instinktiv bewegte sich Ezio, obwohl er keine Ahnung im dem Sex mit Männern hatte. Leonardo warf seinen Kopf in den Nacken und stöhnte immer wieder auf. Nachdem beide ihren Orgasmus hatten und schnaufend beieinander lagen, sagte Ezio: „Leonardo, ich glaube, ich liebe dich.“ Sanft lächelte Leonardo und küsste ihn. „Das ist kein Problem, amante mio. Ich liebe dich.“
 


 


 

Als Beatrice das Licht löschte und sich in ihr Bett legte, hämmerte jemand an ihre Tür. Sie ging an die Tür und einer der Söldner, der zu Mario gehörte, stand vor ihr. „Ein Bote kam für Euch.“ Sie schnaufte. „Ist es denn so dringlich?“ Kurz schaute er auf den Boden, dann zu ihr. „Es ist ein Bote von Cesare Borgia.“ Ohne es zu wollen, hielt sie die Luft an. „Bringt mich zu ihm.“ Beatrice folgte ihm bis zu den Toren von Monteriggioni. Dort war der Bote. Ein Mann mit dunkeln Haaren und eine Frisur wie Cesare sie hatte. Er war noch jung. Keine 20, wie Beatrice schätze. Er beugte sich von seinem Pferd zu ihr herunter und übergab ihr den Brief. Sie riss ihn an sich und brach das Wachssiegel. Sie las den Brief schnell und sah knurrend zu dem Boten. „Richte ihm aus, dass er auf mich warten soll!“ Er nickte, zog an den Zügel und ritt im Galopp in die Schwärze der Nacht. Beatrice lief erst schnell, dann begann sie zu rennen, zurück in ihr Zimmer. Sie kam schwer atmend an und nahm sich Feder und Pergament und schrieb einen Brief. Sie verfasste ihn für ihre Bruderschaft. Als sie fertig war, überflog sie ihn noch einmal und legte sich dann auf ihr Bett. Obwohl sie so eine Nachricht erhalten hatte, schlief sie ein. Sie war jetzt seit über 24 Stunden wach und war froh, dass sie sich ausruhen konnte. Beatrice schlief nicht viel, denn in 3 Stunden würde die Sonne wieder aufgehen. Mit schweren Lidern richtete sie sich auf und schwang sich kaltes Wasser in ihr Gesicht. Die Wassertropfen rannen über ihren Hals und Dekolleté.
 

Sie seufzte und stütze sich auf die Kommode. Abermals seufzte sie als sie sich aufrichtete und sich ihre Kleidung anlegte. Aus einer Truhe holte sie ihre Assassinen-Kleidung hervor. Es war in griechischem Stil. Auf der rechten Schulter wurde der Stoff mit einer Brosche zusammengehalten. Die linke Seite war schulterfrei. Unter der hellblauen Tunika, die ihr bis an die Knie reichte, war eine Art enges Oberteil in braun und eine sehr kurze Hose in derselben Farbe. Das Oberteil hatte auf der linken Seite einen Ärmel der bis zur Hälfte ihres Armes ging und der rechte Ärmel fehlte komplett. Unten war die Tunika bis zu ihrer linken Hüfte aufgeschnitten. Sie hatte Handschuhe die ihr bis zu den Ellenbogen reichten und am Mittelfinger jeder Hand zusammenliefen, so dass sie noch genug Gefühl in ihren Fingern hatte und es durch die Handschuhe nicht befremdlich wirkte. Unterhalb der Brust und auf der Höhe Ihrer Hüfte waren geflochtene, goldene Bänder, die der Tunika eine Form verliehen. Als Kopfbedeckung hatte sie ein großes Tuch in Weiß, so wie es auch ihre Vorfahren getragen hatten. An dem Saum der Tunika, war das typische Muster des antiken Griechenlands zusehen. Sie hatte eine versteckte Klinge, die auch typisch griechisch stilisiert wurde. Ebenso einen Dolch, ein Langschwert, zwei Gurte, den einen konnte sie um ihren rechten Oberschenkel schnallen, so dass die Wurfmesser verborgen waren, den anderen konnte sich unter ihre Tunika um die Brust schnallen. Die Sandalen waren ebenfalls griechisch. Sie mussten bis zu den Knien gebunden werden.
 

Wehmütig strich Beatrice darüber und packte es wieder zurück. Stattdessen, zog sie etwas an, was der Mode in diesem Land entsprach. Sie nahm sich nur ihre Waffen und legte diese an. Als sie stand, schloss sie ihre Augen und dachte einen Moment an Nichts. Dann atmete sie tief ein, nahm den Brief den sie in der Nacht verfasst hatte und verließ die Villa, ohne von einer Person gesehen zu werden. Ebenso wollte sie vermeiden, von jemand in der Stadt gesehen zu werden. Also bahnte sie sich ihren Weg über die Dächer. Sie nahm sich das Pferd, das sie schon gestern hatte und machte sich auf den Weg nach Florenz. Es dauerte etwa 3 Stunden und sie war angekommen. Eilig ging sie zu einem der vielen Freudenhäuser. Als sie eingetreten war, scharrten sich sofort Huren um sie. Sie lehnte die Angebote ab und bat darum Paola sprechen zu dürfen. Es schien so, als hätte sie es gehört und kam eine Treppe hinunter. Beatrice verbeugte sich und zeigte ihr kurz die versteckte Klinge.
 

Paola schaute sie an und bat sie in einen Nebenraum. „Was kann ich für Euch tun, Schwester?“ fraget Paola und setzt sich. Beatrice lief einen Moment auf und ab, dann sagte sie: „Ich muss Euch um einen Gefallen bitten.“ „Jeden.“ Sie gab ihr zwei Briefe. „Ich habe eine Mission zu erfüllen und es gleicht einem Himmelsfahrtskommando. Da ich die Anführerin der weiblichen Assassinen in Zypern bin, bitte ich Euch, den versiegelten Brief dorthin zu überbringen. In dem geöffneten Brief ist der genaue Standpunkt des Versteckes beschreiben.“ Paola sah sie einen Moment an, dann stand sie auf und sagte: „Ich werde es veranlassen, wenn dieser Fall eintritt, doch tut bitte alles dafür, dass ich diese schwere Aufgabe nicht zu erfüllen habe.“ Sie legte eine Hand auf ihre Schulter und Beatrice nickte. Dann verließ sie das Freudenhaus und machte sich auf den Weg nach Roma.

Das Ende eines Märchens

Ezio wachte auf und fand Leonardo neben sich. Er lächelte, weil Leonardo ihn schon ansah. „Wie lange bist du schon wach, Leo?“ fragte er mit rauer Stimme. Er schüttelte den Kopf. Ezio stand auf und zog sich die Hose an. „Wo willst du hin?“ wollte Leonardo wissen. „Ich muss mit Beatrice sprechen.“ „Dann komme ich mit.“ flötete Leonardo und zog sich ebenfalls an. Plötzlich wurde er von Ezio geküsste. Er ließ wieder von Leonardo ab und ging zu Beatrices Zimmer. Er klopfe an und wartete ab. Es kam keine Antwort und er öffnete die Tür. „Sie ist nicht da. Gehen wir sie unten suchen.“ Leonardo nickte zustimmend und lief Ezio erneut hinterher. Auf dem Korridor begegnete er seiner Schwester, die einige Bücher trug. „Guten Morgen, Claudia. Ist dir Beatrice heute schon begegnet?“ „Guten Morgen, Bruder. Ich bin gerade erst aufgestanden. Ich habe sie noch nicht gesehen, frag doch Onkel Mario.“ Aber auch sein Onkel wusste nicht wo sie war. Der Tag verstrich während er mit Leonardo seine Zeit verbrachte.
 

Aber Ezio, kam es langsam seltsam vor, dass Beatrice nicht auffindbar war und keiner wusste wo sie war. Also beschloss er noch einmal in ihr Zimmer zu gehen. Es lag friedlich im fahlen Schein der Sonne, die sich ab und an zwischen den Wolken hervor schob. Er ließ seinen Blick über ihre Kommode schweife und dann über ihr Bett. Für seine Verhältnisse sah das Zimmer normal und aufgeräumt aus. Das Bett war gemacht und alles stand ordentlich herum. Dann sah er wie aus einer Truhe, etwas heraus hang. Er ging hin und öffnete die Truhe. Das was eingeklemmt war, war ein Brief. Das Siegel war zwar gebrochen aber erkannte das Wappen der Borgia. Eilig las er den Brief und legte ihn wieder zurück. Einen Augenblick musste er förmlich verkraften was er gelesen hatte. Kaum war Beatrice wieder bei ihm, wurde sie ihm erneut entrissen. Verdammt! Was hat sie gesagt, wo sich Cesare aufhält? Er fuhr sich durch sein Haar und dachte angestrengt nach. War es Neapel? Er schüttelte den Kopf. Dann fiel es ihm wieder ein. „Roma!“
 

Sofort machte er auf der Stelle kehrt und stürmte aus dem Zimmer in das Seinige. Er legte seine Ausrüstung an und machte sich auf den Weg. „Wo gehst du hin?“ fragte Leonardo der Probleme hatte, mit ihm Schritt zu halten. „Ich kann es dir nicht sagen.“ Gerade wollte Leonardo einen Einwand bringen, da wurde von Ezio in eine schmale Gasse gezogen. Er presste seine Lippen verlangend auf die von Leonardo. Er seufzte in den Kuss hinein und legte seine Arme um seinen jüngeren Geliebten. „Bleib einfach hier. Ich muss nur Beatrice zurück holen.“ Ezio rang sich ein Lächeln ab. Leonardo merkte, dass er angelogen wurde und sah Ezio fest. Er erwiderte seinen Blick. „Ich werde mitkommen!“ Es war eine Feststellung mit der Leonardo Ezio konfrontierte. Ezio wusste um die Dickköpfigkeit von ihm Bescheid. Er seufzte und sagte: „Nun gut.“ Ezio und Leonardo verließen die Gasse und nahmen sich jeweils ein Pferd. Ohne Gnade trieb sie ihre Hengste an.
 


 


 

Der Wind fegte durch die Straßen von Rom. Beatrice zitterte vor Kälte. Sie zog den Umhang enger um sich und schritt weiter voran. Während sie ziellos durch Rom lief, dachte sie darüber nach, wie sie Cesare ab besten töten konnte. Gedankenverloren starrte sie auf den Boden vor sich. Plötzlich vernahm sie wütendes Gebrüll, als sie sich umdrehte um die Ursache zu ermittel, traute sie ihren Augen kaum. Ezio wurde von Wachen verfolgt. Wie kommt er nach Roma? War ihr erster Gedanke. Sie musste auch feststellen, dass es Wachen von Päpstlichen Garde war, an denen sie immer problemlos vorbei kam. Keuchend rannte Ezio. Er hatte sich über- und die Wachen unterschätzt. Jetzt rückten ihm die Männer von Cesare auf die Pelle. Beatrice hatte keine Wahl. Sie musste jetzt eingreifen, sonst würde etwas Schlimmes passieren. Schnell kletterte sie auf ein Dach und überholte Ezio von dieser Position aus. Sie ließ sich fallen und wartete bis Ezio an ihr vorüber rennen wollte.
 

Schnell schnappte sie ihn und zog ihm das Oberteil von seiner Assassinen-Rüstung aus. Ezio war so erstaunt, dass er Beatrice erst erkannte als sie ihm ihren Umhang gab und sich selbst das Oberteil von Ezio anzog. „Verschwinde von hier!“ Es war eine Drohung die sie aussprach. Dann zog sie sich die Kapuze über und trat aus der Gasse heraus. Die Garde sah sie und hielt sie für Ezio. Sie begann zu rennen. Zwar hatte sie einiges an Ausdauer doch auch ihre Kondition ließ irgendwann mal nach. Die päpstliche Garde, schien nur aus Bullen zu bestehen. Ohne auch nur das kleinste Anzeichen von Erschöpfung rannten sie ihr weiterhin hinterher. Von dem Moment an, an dem sie mit Ezio die Kleidung getauscht hatte, wusste sie, wie diese Lage ausgehen würde. Sie blieb stehen und kniete sich auf den Boden mit den Händen von sich gestreckt.
 

Die Garde stürzte sich auf sie und drückte sie brutal zu Boden. Eisenketten schlossen sich um ihre Handgelenke. Einer riss ihr die Kapuze von ihrem Kopf. Sie sah in die erstaunten Gesichter von den Wachmännern und grinste. Auch wenn es nur ein Grinsen war, dass ihre Unsicherheit überspielen sollte. Einer zog sie auf die Beine. „Bringt mich zu eurem Hauptmann. Cesare Borgia.“ befahl sie mit herrischem Ton. Dafür erntete sie einen Schlag in ihr Gesicht. Sie grinste breiter. „Ihr habt doch sicher den Auftrag eine junge Frau, mit meinem Aussehen zu ihm zu bringen oder?“ Etwas unsicher hielt er einen Moment inne, dann stieß er sie nach vorne und die Truppe bewegte sich in die Richtung des Castel Sant’Angelo.
 


 

Cesare sah zufrieden auf Beatrice herab. Sie kniete vor ihm und hatte den Kopf gesenkt. Er stieg die letzten Stufen hinab und blieb vor Beatrice stehen. „Sieh mich an!“ befahl er ihr scharf. Sie hob ihren Kopf und sah ihn mit kalten Augen an. „Ich habe eine kleine Überraschung für dich.“ Jemand zog ihr einen Sack über den Kopf. Sie wurde auf die Beine gezerrt und geführt. Beatrice wurde in eine Kutsche gesetzt. Eine andere Person, stieg dazu. „Du wirst dich freuen, da bin ich mir sicher.“ Es war Cesare. Unter dem Stoff bekam sie nicht richtig Luft. „Wohin bringst du mich?“ Sie hörte ihn seufzen. „Wenn ich es dir jetzt verraten würde, dann wäre es doch keine Überraschung mehr.“ Die Fahrt war holprig aber sie dauerte zum Glück nicht lange. Wieder wurde Beatrice geführt. Es dauerte einige Minuten, dann wurde sie angehalten. Wind pfiff ihr um den Kopf. Kälte umfing sie erneut. Ihr wurde der Sack von ihrem Kopf entfernt und sie konnte nun endlich sehen wo sie war.
 

Es war das Kolosseum. Sie stand mitten in der Arena. Von dem früheren Glanz war jetzt nicht mehr zu sehen, höchstens zu erahnen. Beatrice kam sich in diesem Moment unvorstellbar klein vor. Die Wände ragten monströs in den Himmel. Sie erinnerte sich an die Geschichten. Weit über 40.000 Menschen konnten hier, den Gladiatoren-Kämpfen zu sehen. Beatrice konnte sich darunter nichts vorstellen. Noch nie in ihren Leben hatte sie so viele Leute an einem Platz gesehen. Der Boden war mit Gräsern überwachsen. Überhaupt hat der Zahn der Zeit an diesem Gebäude genagt. Die Natur erobert sich ihren Platz wieder. dachte Beatrice und ließ ihren Blick schweifen. „Wunderschön, nicht wahr?“ sinnierte Cesare und schaute sich ebenfalls um. Sie blickte zu Cesare. „Das soll es sein?“ Es schien, als hätte er überhört, was sie sagte, denn er reagierte nicht, sondern schaute sich weiter das Kolosseum an. Erst nach geschlagenen zehn Minuten richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf sie. „Du hast recht. Das ist noch nicht alles, deine Überraschung geht weiter.“ Er lächelte sie eiskalt an.
 

Nachdem er einen seiner Männer zugenickt hatte, verschwand er und kam wieder. Mit einer zusätzlichen Person. Ohne es zu merken, ging Cesare. Einen Moment lang, wollte sie ihren Augen nicht trauen. Eine Etage über ihr, wurde Ezio vorgeführt. Der Umhang, den er von Beatrice hatte, hing nur noch zur Hälfte über einer Schulter. Das Haar war aufgegangen und klebte in seinem Gesicht. Die Haut an seiner linken Augenbraue war aufgeplatzt und aus ihr quoll Blut. Er ging leicht gebückt. „Es tut mir leid, Beatrice“ Cesare tauchte auf. „aber dein Plan ihn zu retten, hat nicht funktioniert. Obwohl ich zugeben muss, dass der Trick mit dem Kleidertausch, durchaus raffiniert war.“ Sie sah Ezio, auch wenn die es nicht wollte, mit einem enttäuschten Blick an. Es versetzte ihm einen Stich. Cesare lächelte immer noch. Dann verpasste er Ezio einen Tritt. Er taumelte zum Rand der ehemaligen Tribüne und fiel dem Boden der Arena entgegen. Da seine Hände, wie die von Beatrice, gefesselt waren, landete er mit seinem Oberkörper und Gesicht unsanft auf den, mit Moos und Gräsern bewachsenen Boden. Beatrice lief sofort zu ihm und kniete sich daneben. „Ist alles in Ordnung?“ fragte sie und beugte sich über ihn.
 

Er gab kurz ein Stöhnen von sich und murmelte etwas. Sie war froh, dass er wenigstens noch bei Bewusstsein war. In diesem Moment, kam ein Mann von der päpstlichen Garde. Sofort stellte sie sich vor Ezio, wie eine Löwin vor ihre Kinder, die sie schützen will. Sie hörte wie Cesare von oben höhnte: „Sehr loyal aber das wir dir nichts nützen.“ Der Mann riss sie zu Boden, nun lag sie neben Ezio und beide sahen sich in die Augen. Sie rang mit sich und lächelte müde. Wortlos sah Ezio sie an und versuchte ebenfalls zu lächeln. Das Schloss klickte. Ihre Ketten wurden geöffnet. Da sie nicht wusste was passieren würde, hielt sie es für klüger, erst einmal liegen zu bleiben. Ihre Hände waren frei und lagen auf ihrem Rücken. Dann ging die Garde zu Ezio und tat dasselbe mit ihm. Sie schüttelte den Kopf um ihm zu bedeuten, er solle sich ruhig verhalten. Er quittierte das mit einem grimmigen Blick. Als der Mann mit den Ketten verschwand, richtete sich Cesare wieder an sie. „Beatrice, Ezio.“ Sie schaute, im liegen nach oben, was ihr einiges an Muskelkraft abverlangte. Er grinste immer noch. „Du musst doch nicht im Dreck liegen. Steht auf. Alle beide.“ Den letzten Satz, sprach er mit so einer Hinterhältigkeit und Kälte aus, dass sie beinahe erzitterte. Sein Blick, schien beinahe erregt. Ezio schaute zu ihr, dann zu Cesare, nachdem sie aufgestanden waren. Cesare hatte zwei Schwerter in seiner Hand. Er warf sie runter und sie landeten klappernd auf dem Boden. Beatrice bekam eine dunkle Ahnung.
 

„Ein wundervoller Ort, nicht wahr? Helden wurden hier geboren und starben hier. Kaiser saßen hier und beobachteten die Kämpfe. Das Volk, ergötzte sich an den blutigen Massakern.“ Er zog die Luft ein und atmete langsam wieder aus, so als ob er es genießen würde dort zu stehen. „Nun, was wäre schöner, als meine liebste Beatrice und ihren Ezio an diesem geschichtsträchtigen Ort, auf Leben und Tod kämpfen zu sehen?“ Sie starrte ihn an. Cesare wartete einen Augenblick, dann sagte er: „Was ist? Nehmt die Schwerter.“ Schnell sah sie sich um und erkannte, dass sie keine andere Wahl mehr hatte. Mit geschlossenen Augen nahm sie eines der Schwerter. „Was tust du da?“ Sie blickte Ezio an. Dann schüttelte sie ihren Kopf. „Du verstehst es nicht oder? Wenn einer von uns stirbt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der andere überlebt.“
 


 

Die Erinnerung an ihre Mutter kam ihr wieder in den Sinn. Es war auf ihrem Sterbebett. Sie wurde während einer Mission schwer verletzt. Die Wunden hatten sich entzündet und die Ärzte waren sich sicher, dass sie bald sterben würde. Damals wurden Beatrice und Olympia zu ihr geholt. Ihre Mutter schwitze stark und zitterte. „Mutter?“ Beide traten an ihr Bett. Sie drehte ihren Kopf uns sah sie an. „Meine beiden Mädchen.“ sagte sie schwach und strich Olympia über die Wange. „Ich liebe euch beide sehr.“ Olympia konnte nicht mehr an sich halten und schluchzte los. „Weine nicht, meine Kleine. Im Paradies werden wir uns wieder sehen.“ Ihre Mutter nickte einer der Assassinen zu und sagte: „Geht jetzt alle. Du Diana, bleibst bei mir.“ Olympia wurde von drei weiteren Assassinen hinausbegleitet. „Komm her.“ Beatrice trat näher an das Bett. „Meine liebe Tochter.“ Sie hustete. „Du bist jetzt 15 Jahre alt und eine junge Frau. Da ich spüre, dass mein Leben langsam erlischt, übergebe ich dir die Führung des Ordens.“ Sie ruhte sich aus. Beatrice griff nach ihrer schweißnassen Hand. „Mutter…“ „Ach, Diana. Ich wünschte ich hätte dich in Zukunft begleiten können.“ Beatrice war kurz davor zu weinen aber sie versuchte sich zu beherrschen. „Denk immer daran, du musst die Schwächeren beschützen. Setze alles daran, dass der Orden erhalten bleibt.“ Tapfer nickte sie ihrer Mutter zu und sagte: „Ich schwöre es!“ Ihre Mutter lächelte. „Du bist so ein wackeres Kind. Ich liebe dich.“ Schwach sprach sie diese Worte aus, dann entspannte sich ihr Körper und ihre Brust hob sich nicht mehr. Beatrice beugte sich über ihre Mutter und küsste ihre Stirn. „Ruht in Frieden, Mutter.“ Sie richtete sich auf und ging zur Tür. Bevor sie hinaus trat, drehte sie sich noch einmal um und sagte: „Ich werde alle beschützen!“
 


 

„Nimm das Schwert!“ blaffte sie Ezio an. „Merkst du nicht, dass es keinen Sinn hat?! Schau dich um! Wenn wir nicht kämpfen, dann werden wir von Pfeilen durchbohrt!“ Ezio hob den Kopf und entdeckte die Armbrustschützen. „Nimm es endlich!“ Ezio sah sie an und nahm es. Sie standen sich eine Weile gegenüber, dann griff Beatrice an. Er blockte ab und die Schwerter verkeilten sich. „Hätten wir zusammen nicht eine Chance?“ fragte Ezio wütend. „Stell dich nicht dümmer als du bist! Selbst wenn es schlechte Schützen sind, dann macht es immer noch die Masse an Pfeilen. Wir würden wie Igel aussehen!“ Sie wich zurück und ließ das Schwert sinken. „Töte mich, Ezio.“ „Weißt du, was du da verlangst?“ fragte er ungläubig. „Wenn du leben kannst, bin ich bereit zu sterben.“ Er erstarrte. „Nein!“ erwiderte er fest. Beatrice wollte gerade etwas dagegen sagen, als ein Schrei ertönte. Beatrice, Ezio, Cesare und die anderen Wachen, sahen in die Richtung aus der der Schrei kam. Gerade noch sah Beatrice, wie einer der Schützen auf den Boden aufschlug. Schnell blickte sie nach oben und sah einen blonden Schopf.
 

„Ezio! Komm!“ Sofort war er neben ihr uns kletterte die Arenawand empor. Cesare brüllte wutentbrannt einen Befehl. Die Schützen taten ihre Plicht. Gerade noch so, schafften es beide hinter eine Mauer Schutz zu suchen, als die Bolzen durch die Luft surrten. „Schnell, dort rein!“ sagte Beatrice und rannte zu einem Gang. Ezio spurtete hinterher. Beide rannten so schnell sie konnten. Hinter einer Ecke, kam ihnen Leonardo entgegen. Sie überlegte nicht lange, bis ihr Entschluss feststand. „Ezio. Leonardo. Geht vor. Ich werde sie aufhalten und euch so Zeit verschaffen.“ Leonardo sah sie entrüstet an. „Das wird dein Tod bedeuten und du weißt das!“ Er schaute sie fest an. Du musst die Schwächeren beschützen. Sie lächelte. „Aber wir haben keine Chance hier rauszukommen. Keiner von uns.“ „Und deshalb willst du die Märtyrerin spielen?“ Ezio wurde wütend. Beatrice schaute abwechselnd zu Ezio und Leonardo. Dann schlug sie ihren Blick nieder und sagte: „Nimm Leonardo und verschwindet von hier, Ezio! Ich komme nach, Leo, mach dir keine Sorgen.“ Langsam und zögerlich nickte Leonardo. Ezio sah sie einen Moment lang an, danach nahm er Leonardo an der Hand und zog ihn in Richtung des Ausgangs.
 

Beatrice hörte die schnellen Schritten der Wachen, die mit wütendem Gebrüll näher kamen. Sie atmete tief ein und drehte sich um. Ihre Hand zitterte leicht. Sie ballte sie zu Fäusten und umklammerte so ihr Schwert. Ihre Sehnen spannten sich und ihr Atem kam jetzt schon stoßweise. Als sie Cesare sah, stellte sie sich breitbeinig hin und starrte ihn ausdrucklos an. „Sehr mutig von dir, dich alleine dem Feind zu stellen aber so viel Glück, wie beim letzten Mal, wird dir verwehrt bleiben!“ Sie wusste, dass er Recht hatte, dennoch machte sie den Weg nicht frei. „Ich werde dich töten, selbst wenn es mein Leben kostet!“ „Wie du willst.“ Cesare grinse bösartig. Er zog sein Schwert. Dann befahl er seinen Männern, sich aus dem Kampf heraus zuhalten. Beatrice blickte ihn finster an. Ein Kampf entbrannte, wie ihn Beatrice noch nie zuvor erlebt hatte. Noch nie, musste sie derart ihre Kräfte mobilisieren. Sie merkte, dass sie gegen Cesare keine Chance hatte. In dem Kampf bei Bologna, war sie wütend und hatte mehr Kraft gehabt aber jetzt ist alles anders. Der enge Raum auf dem sie kämpfen musste, machte es ihr nicht leichter. Cesare sprach die unvermittelt an. „Ich weiß, dass du lediglich Zeit schindest, damit dieser Bastardo Ezio und dein Leonardo verschwinden können.“ „Ich glaube, das ist jetzt auch geschehen.“ erwiderte Beatrice. „Wenn das so ist, dann werde ich nun all dem ein Ende setzten.“ Cesare lachte arglistig. In seinen Augen, konnte sie beinahe einen irren Glanz ausmachen. „Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.“
 

Cesare ging auf sie los, Beatrice ebenso auf ihn. Er warf sein Schwert beiseite und holte blitzschnell ein Dolch hervor. Beatrice konnte sich nicht schnell genug der neuen Situation anpassen. Als Bestrafung für ihre Unachtsamkeit, schnitt Cesare ihr die Halsschlagader auf. Er traf zwar nicht richtig tief aber es war tief genug, um tödlich zu sein. Sofort hielt sie inne, das Schwert glitt ihr aus den Fingern und fiel klappernd auf den Steinboden. „Das ist der schönste Moment. Wenn sich dein Opfer, einen Kampf mit dem Tod liefert.“ bemerkte Cesare kühl lachend zu seinen Männern. Sie spürte das warme Blut an ihrem Körper hinunterlaufen. Der Geruch von Metall stieg ihr in die Nase. Ihr wurde schwindelig. Sie suchte Halt an der Mauer. Zwar erreicht sie sie noch, rutschte aber an ihr herunter. Den Aufprall spürte sie kaum noch. Mit glasigen Augen sah sie zu Cesare. „Was ist, mein Täubchen?“ Er beugte sich zu ihr nach unten. Mit allerletzter Krapf, rammte sie ihm ein Messer in die Seite, das sie aus ihrem Stiefel gezogen hatte. Cesare heulte auf. „Verreck doch in der Gosse du Sohn einer Hure!“ Er zog sich zähneknirschend, das Messer aus seiner Seite. Beatrice spuckte einen Schwall Blut aus. Sie spürte, wie ihre Glieder taub wurden. Alle Geräusche schienen ihr weit entfernt. „Geht und holt mir diesen Assassinen!“ brüllte Cesare zornig. Alle seine Männer verschwanden, nur er und Beatrice bleiben zurück. „Im Moment habe ich die perfekte Idee, was ich mit dir machen kann.“ Beatrice nahm alles nur noch verschleiert wahr. Noch einmal kam sie zu sich. Sie spürte, wie ihr etwas um den Hals gelegt wurde, dann atmete sie zum letzten Mal ein und dachte an die Schuld, die sie gegenüber ihrem Credo nun beglichen hatte.
 


 

„Ezio Auditore!!“ Er drehte sich um. Sein Blick blieb an der Stadtmauer von Roma hängen, aus der sie gerade geflüchtet waren. „Ich weiß, dass du noch hier in der Nähe bist! Lass dir das ein Beispiel sein, warum du dich besser nicht mit mir messen solltest!!“ Ezio sah Cesare auf der Mauer stehen. Er warf etwas hinunter. Mit weit aufgerissenen Augen, starrte Ezio sie Leiche an. „Beatrice…“ murmelte Leonardo entsetzt. „Sei gewarnt!!“ brüllte Cesare. Ezio war wie in einer Starre gefangen. Er wusste nicht, was er jetzt tun sollte. Auch Leonardo konnte nur den Leichnam anstarren. „W..was sollen wir tun?“ fragte er mit trockenem Mund. „Ich weiß was ich zu machen habe!“ knurrte Ezio, als er sich aus seiner Starre gelöst hatte, und starrte Cesare an. „Ezio! Nicht!“ Leonardo stellte sich mit seinem Pferd vor das von Ezio. „Wenn selbst,“ Der Name kam ihm schwer über die Lippen. „Beatrice ihn nicht töten konnte, dann…Du weißt, dass du schlechter als sie warst. Er wird dich töten! Wenn ich auch noch dich verliere, dann-“ Er brach den Satz ab. “Das heißt, ich soll ihren Körper dort hängen lassen und warten, dass die Raben sie fressen?“ Leonardo wandte seinen Blick ab. „Du und ich. Wir haben keine andere Wahl.“ Ezio sah ihn aufgebracht an. „Dann haben wir keine andere Wahl mehr, als zu flüchten?“ Leonardo nickte konnte ihm nicht in die Augen sehen. „Glaub mir, Ezio, ich will das auch nicht aber sie…“ Seine Stimme zitterte. „Verschwinden wir von hier, Leo.“ Ezio drehte sein Pferd in die entgegengesetzte Richtung und schwor sich, dass Cesare dafür, durch seine Hand sterben würde.
 


 

♪ Pray for me

Am I forgiven?♪

Save Me - Staind
 

Ende

Epilog

Die Sonne in Navarra war am untergehen, als sich Cesare Borgia und Ezio Auditore gegenüber standen. Cesare war hier um das Land zu erobern und so seinen Status als General wieder herzustellen, doch hatte er seine Rechnung ohne Ezio gemacht.

Sie standen sich gegenüber auf dem Brüstungswehr der Festung von Viana. Unter ihnen kämpften die Soldaten und in der Luft lag der beißende Geruch von Schießpulver. Sie sahen sich nur an und schwiegen. Ezio holte zum ersten Streich aus, den Cesare allerdings abwehrte. Eine kurze und heftige Abfolge von Hieben und Stichen folgte. Beide teilten aus und steckten ein. Doch Ezio merkte, dass sein Feind, den er schon so lange versucht hatte zu Fall zu bringen, erschöpft war und es immer mehr wurde. Er selber verspürte dieses Gefühl nicht. In seinem Kopf war nur noch der Drang nach Rache, das war es was ihm Kraft und Ausdauer gab. Der Drang, Mario zu rächen, den er so feige erschossen hatte, als er schon am Boden lag und für eine weitere Person.

Ihr lachendes Gesicht blitze vor seinem inneren Auge auf. Mit dem nächsten Schlag, hatte er Cesare entwaffnet und hielt ihm seine Klinge an den Hals.

Verschwitz und über und über mit Dreck beschmutz funkelte er ihn an und schrie: „Kein Mensch vermag es mich zu töten, Assassine!“

Ezio warf sein Schwert beiseite und packte ihn am Kragen.

„Du hast Recht, du Stück Abschaum. Deswegen wird meine Hand auch durch eine tote Frau geführt.“ zischte er und spie vor ihm auf die Boden.

Dann zog er ihn an sich, um mehr Schwung zu haben, und warf ihn über die Brüstung die an der Stelle durch Kanonenkugel zerstört war. Er hörte noch seinen Schrei, der in dem nächsten Abschuss einer Kanonenkugel untergegangen war. Ezio legte den Kopf in den Nacken und sah sich den Himmel an, der durch die Flammen, selbst wie ein Feuermeer aussah. Eine Träne lief aus seinem Augenwinkel.

„Das war für dich Diana. Requiescat in Pace.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  Sasu-
2011-03-13T20:13:55+00:00 13.03.2011 21:13
Ein schönes Ende und ich meine zu behaupten dass man daraus eine Fortsetzung schreiben könnte, das ist ein Ende wie aus einem Film. ^^
Ich hab deine FF sehr gern gelesen und konnte einfach nicht aufhören, bis ich dann durch war. :)
Hast mir sehr viel Freude damit bereitet.
Von:  Sasu-
2011-03-13T19:37:56+00:00 13.03.2011 20:37
ich dachte schon, dass wirklich ein Dreier aus der Sache wird, doch im Endeffekt...mir hats gefallen ^^
nur das liebesgeständnis von ezio hat zu ihm gepasst und doch auch wieder nicht, er weiß halt einfach noch nicht, was liebe ist
und in seinem verhalten merkt man es ja auch.
Von:  Sasu-
2011-03-13T19:15:22+00:00 13.03.2011 20:15
das kapitel war eine überleitung, so kam es mir vor
nicht sonderlich spannend, aber dennoch auch nicht langweilig.
ich mochte den wolf irgendwie, die beschreibung hat mir gut gefallen.
fällt mir gerade noch so ein, auch wenn es in dem kapitel davor war.
Von:  Sasu-
2011-03-13T19:02:16+00:00 13.03.2011 20:02
ja ich muss meiner kommi vorschreiberin recht geben, die wundversorgung und das gespräch mit claudia hat mir auch besonders gut gefallen
im ersten moment, als beatrice die beiden kinder begrüßt, war ich total verwirrt ^^
hat sich dann aber ja ergeben.
Von:  Sasu-
2011-03-13T18:06:50+00:00 13.03.2011 19:06
hab leider ein paar flüchtigkeitsfehler gefunden,aber die waren verschmerzbar und nicht die welt
dennoch merke ich sowas immer gerne an, um den schreiber zu ermutigen, vielleicht nochmal drüber zu lesen.
ich finde dass du die spannung wirklich gut aufbauen kannst, dass man dermaßen gefesselt wird ^^
und weiter gehts mit lesen :)
Von:  Sasu-
2011-03-13T17:51:46+00:00 13.03.2011 18:51
nettes kapitel und heiß auf jeden fall *grins*
ich dachte schon, als beatrice die nadel angesetzt hat, beim ersten mal
was kommt jetzt?
und beim zweiten mal
nein das hat sie nicht wirklich getan O.o
der kampf war schön beschrieben, man konnte es sich bildlich vorstellen.
Von:  Sasu-
2011-03-13T16:29:05+00:00 13.03.2011 17:29
die erklärung, wie das ganze mit beatrice zustande gekommen ist, ist wirklich gut erklärt und auch logisch nachvollziehbar.
typisch weibliche intuition, dass sie von leonardos gefühlen shcon was gemerkt hat
und ich freue mich schon sehr, wenn in der richtung auch noch was passieren würde.
ich werde es mit spannung weiterverfolgen.
Von:  Sasu-
2011-03-13T16:04:04+00:00 13.03.2011 17:04
wahnsinn, ein spannendes kapitel ^^
leider kenn ich brotherhood noch nicht, kann also nicht wirklich was mit borgia anfangen.
bin gerade mittendrin beim zweiten teil.
ich bin so dermaßen gefesselt dass ich nicht aufhören kann zu lesen.
Von:  Sasu-
2011-03-13T15:49:17+00:00 13.03.2011 16:49
ich bin ja echt kein fan von hetero was das lesen angeht, aber bisher sind leonardos gefühle ja immerhin angedeutet.^^
also ich bin so dermaßen gefesselt von der ff dass ich gleich weiterlesen werde.
du hast die charaktere wirklich gut herüber gebracht.
Von:  Sasu-
2011-03-13T15:34:09+00:00 13.03.2011 16:34
ein wirklich guter anfang, muss ich sagen
und ich finde es klasse, dass man wirklich merkt, dass du das spiel gespielt hast.
ich werde es mit spannung weiterverfolgen.


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