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Rising Like A Phoenix

In einer Welt für die man nicht geboren sondern geschaffen wurde
von

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to let the cat out of the bag

Zu aller erst ein großes Dankeschön an die Kommischreiber.

Wir freuen uns wirklich sehr das die Geschichte von Atemu und Yugi so gut bei euch ankommt.
 

nun gibt es das zweite Kapitel und wir hoffen das ihr die Story auch weiterhin verfolgen werdet ^^
 

viel Spaß~
 

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Atemu:

Er… er lächelt. Und da ist kein Falsch in seinem Lächeln, kein Hinterhalt und nichts Abwertendes. Einfach nur ein Lächeln. Ist es das, was die Menschen „freundlich“ nennen? Ich habe keine Definition zu diesem Begriff, keine Verbindung, denn nie habe ich etwas solches kennen gelernt. Aber es fühlt sich unglaublich warm und gut an, so angesehen zu werden. Leider aber wird meine Freude durch ein erneutes Husten gelindert. Ich sinke zur Seite, liege halb im Schmutz der Straße und schmecke Blut in meinem Mund. Schnell schlucke ich es hinunter, damit der Mann mit den freundlichen Augen es nicht sehen kann. Ich will nicht, dass er angeekelt vor mir zurückweicht. Und das tut er auch nicht, stattdessen bietet er mir an, zu ihm zu kommen. Mit großen Augen starre ich ihn an. Mit ihm mitkommen? Verlangt er eine Gegenleistung für seine Hilfe? Soll ich vielleicht…? Der Gedanke daran, was mein alter Besitzer von mir verlangt hat, was ich immer wieder tun musste lässt Übelkeit in mir aufsteigen. Und er will nun auch…?! Ich schreie auf, so schnell ich kann fliehe ich rückwärts kriechend und bleibe dann hocken, starre ihn mir schreckgeweiteten Augen an. „Ihr… Ihr wollt…!“, keuche ich entsetzt. Ich schlinge meine Arme und meinen Katzenschwanz um meinen Körper um mich vor der bösen, kalten Welt zu beschützen. Wie kann er nur? Er wirkte doch so freundlich! Und dann soll er nicht besser sein als mein alter Besitzer? Aber natürlich, er ist ein Mensch, und Menschen sind viel zu menschlich, als dass sie nett sein würden. Sie werden sich nie anders benehmen, immer unterdrücken und Leid schaffen. Trotz seiner freundlichen Augen ist er nicht besser. Er spricht auf mich ein, doch ich höre ihm gar nicht zu, bin gelähmt vor Entsetzen und wimmere schmerzerfüllt. Und ich hatte mir Hoffnungen gemacht… In diesem Augenblick will ich nur noch sterben. Aus alter Gewohnheit umfasse ich mein verletztes Ohr und starre ihn an, als sei er der Teufel selbst. Ich zittere, aber jetzt aus Angst, Angst vor ihm.

Erneut spricht er mich an, verspricht mir, mir nichts zu tun. Sollte ich ihm glauben können? Doch wenn ich ihn so ansehe scheint er eher verwirrt über die Reaktion, die er hervorgerufen hat. Sollte er doch nicht die Absicht gehabt haben, mir etwas anzutun? Er hält mir die Hand hin, sieht so freundlich aus. „Versprochen?“, wispere ich. „Ihr werdet nicht… nicht…?“ Ich kann es nicht beim Namen nennen. „Und… und… Ihr bringt mich nicht zu meinem alten Besitzer zurück, Herr? Bitte tut das nicht!“, bettle ich verzweifelt und ich spüre die Tränen in meinen Augen brennen. Plötzlich begreife ich, wie gerne ich mit ihm kommen würde, aber ohne sein Wort, werde ich es nicht können, zu groß ist meine Angst. Doch er nimmt sie mir, zumindest, soweit er es kann, denn ich kann doch nicht einfach einem Menschen vertrauen, nicht, nach allem, was geschehen ist.

Zaghaft ergreife ich seine Hand, lasse mir von ihm auf die Beine helfen. Er lächelt mich an, hält meine Hand ganz sanft. Wenn ich wollte könnte ich mich losreisen und davonlaufen. Aber ich will ja gar nicht mehr fortlaufen. Ich will mit ihm kommen. Ich blicke auf unsere verbundenen Hände und irgendwie fühlt sich das gut an, richtig. Ich dränge mich gleich hinter ihm und folge ihm, ihn dabei immer anstarrend, als könne er sich als ein Traum entpuppen, wenn ich nur eine Sekunde fortschaue. Doch er bleibt. Nur einmal lässt er meine Hand los um die Türe aufzuschließen, dann aber führt er mich ein paar kurze Schritte über einen Flur zu seiner Wohnung, lässt mich ein. Es ist warm, fast schon heiß nach der Kälte. Ich drücke mich ängstlich in eine Ecke, wage es nicht, irgendetwas anzufassen oder etwas zu tun, wozu er mich nicht aufgefordert hat, aus Angst, bestraft zu werden. Was ist eigentlich mit seiner Familie? Lebt die auch hier? Werde ich ihnen ebenso gehorchen müssen? Wie werden sie überhaupt sein? Oder lebt er alleine?

Während ich mich mit großen Augen umsehe spüre ich das Blut schmerzhaft in meinen Ohren pochen, als die Wärme zurück in meinen Körper kehrt. Mein verletztes Ohr zuckt empfindlich vor Schmerz, doch ich bin eigentlich ganz froh um diese Art Schmerz, den er verspricht mir Besserung und Wärme. Schüchtern sehe ich zu dem Mann – er sagte, er hieße Yuugi, aber so werde ich ihn ja nicht anreden dürfen – ist er jetzt mein neuer Besitzer? Vermutlich. Aber diese Wahl habe ich selbst getroffen, ob ich sie bereuen werde wird sich zeigen. „Ihr… Ihr habt eine schöne Wohnung, Herr.“, sage ich leise und geduckt, nicht wissend, ob ich überhaupt sprechen darf. Vorsichtig sehe ich zu ihm auf.
 

Yuugi:

Nie werde ich das Gesicht vergessen, mit welchen es auf meine Frage reagiert hatte, ob er mich nicht begleiten mag.

Nie werde ich vergessen, wie voller Angst und panisch er mich angesehen hat und den Anschein machte, als würde er glauben, es war falsch gewesen, glauben zu wollen, er könnte einem Menschen vertrauen.

Und auch werde ich nie diese angsterfüllte, kraftlose Stimme vergessen, wie er sich vergewissern wollte, ob er auch wirklich nichts zu befürchten hätte.

Es war einfach nur furchtbar gewesen und es hat sich so tief in mein Hirn gebrannt, dass ich es wohl auf ewig vor Augen haben werde, wann immer ich ihn ansehe.

Noch immer, als wir schon längst in meiner Wohnung stehen, halt sein bittendes, ängstliches Wimmern in meinem Kopf wieder. Der Gedanke, dass er jemals wieder auf seinen Besitzer treffen würde ist für ihn scheinbar der reinste Albtraum und bei Gott, ich werde alles tun, um ihn vor diesem zu beschützen.

Während ich meine Schuhe und die klatschnasse Jacke von meinem Körper schäle überlege ich, wie es nun weitergehen soll. Sicher, das Wichtigste ist erst einmal, dass wir uns beide aufwärmen und dass er mit einer warmen Malzeit in ein warmes, kuscheliges Bett kommt aber...

„Ihr… Ihr habt eine schöne Wohnung, Herr.“

Aus meinen Gedanken gerissen drehe ich mich zu meinem Gast um und nun fällt mir auch auf, wie er verängstigt er da in einer Ecke steht.

Sich nicht traut, auch nur einen Schritt weiter zu gehen und sich panisch umsieht.

Sowieso erweckt er einen äußerst unterwürfigen Eindruck, was mir ehrlich gesagt überhaupt nicht gefällt.

Mit einem Lächeln gehe ich zu diesem Wesen, welches nun, da Licht auf ihn fällt, eine noch schlimmere Erscheinung darstellt, als es auf der Straße im Dunkeln der Fall war.

Erneut ergreife ich seine Hand und drücke sanft zu.

„Ich weiß nicht, was man dir angetan hat, aber ich denke, dass selbst wenn ich versuchen würde, es mir auszumalen, dies nicht möglich wäre, da man eurer Art nicht grade zimperlich gegenüber ist. Dennoch möchte ich, dass du weißt, du bist mir gegenüber zu nichts verpflichtet, du bist mit mir auf selber Stufe und ich möchte nicht, dass du glaubst, mir irgendeine Gegenleistung erbringen zu müssen. Du darfst dich in dieser Wohnung frei bewegen, für mich bist du so wertvoll wie jeder Mensch.“ Aufmunternd lächle ich ihn an und möchte mich schon umdrehen, um ihn hinter mir her ins Bad zu ziehen, als mir noch etwas einfällt, was geklärt werden muss.

„Und im übrigen... heiße ich Yuugi. Yuugi, nicht Herr. Da komm ich mir so alt vor und ich bin doch erst 20. Oder willst du sagen, ich sehe aus wie ein alter Mann?“ Frech strecke ich ihm die Zunge raus ehe ich mit meinem Finger seine Nase anstupse und ihm anschließend zuzwinkere.

„Na komm, als erstes wärmen wir uns auf und... nimm es mir nicht übel, aber ein Bad hast du bitter nötig.“ Mit diesen Worten drehe ich mich um und ziehe ihn zum Badezimmer.

Dort angekommen möchte ich grade Wasser einlassen, als mir klar wird, dass es wahrscheinlich sinnvoller ist, den ganzen Dreck erst einmal von seinem Körper zu spülen, ehe er sich in die Wanne setzt. Sonst könnte er auch gleich in einer Pfütze baden, das liefe dann aufs selbe hinaus.

„Also... ich würde sagen, dass du dir zuallererst einmal unter der Dusche das Gröbste abspülst und dann gehst du in die Badewanne und wärmst dich richtig auf. Den Kartoffelsack gibst du mir und ich werfe ihn gleich weg, denn so etwas wirst du nicht mehr tragen. Ich gebe dir was von mir bis wir dazu kommen, dir was zum anziehen zu besorgen. Ach, und ein Handtuch brauchst du ja auch noch.“ Wo bin ich nur mit meinen Gedanken?

Es ist wirklich furchtbar, aber seit ich dieses Wesen getroffen habe läuft alles drunter und drüber, doch endlich kommt mal ein bisschen Abwechslung ich mein eintöniges Leben und dafür bin ich ihm wirklich dankbar.

„Also du schlüpfst schon mal unter die Dusche und ich besorge Handtücher und saubere und vor allem trockene Klamotten für uns. Den Sack schmeiß einfach auf den Boden.“ Und mit einem letzten Lächeln verschwinde ich aus dem Bad Richtung Schlafzimmer.
 


 

Atemu:

Auf meine Bemerkung zu seiner Wohnung hin lächelt er mich an, wieder dieses freundliche Lächeln und kommt zu mir herüber. Ich weiche nicht zurück, ich habe keine Angst, dass er mir etwas antut, er sieht nicht so aus, als würde er mich schlagen oder… oder schlimmeres. Er hält einfach nur meine Hand. Vorsichtig, wie probehalber erwidere ich den sanften Druck seiner Hand. Und ich glaube, ich habe mich habe mich doch nicht in ihm getäuscht, denn er erklärt mir, dass er nichts von mir erwartet, dass er mir sogar Freiheiten einräumt und dass er nicht gedenkt, mich wie einen Sklaven zu halten. Mit ungläubigem Staunen sehe ich ihn an. Wieso sollte jemand so etwas tun? Von solch einem Verhalten habe ich noch nie etwas gehört und es verschlägt mir im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache. Als er dann noch verkündet, ich sei für ihn genauso wertvoll wie ein Mensch weiß ich endgültig nichts mehr zu sagen. Nun, mit einem Menschen verglichen zu werden ist für mich nicht unbedingt ein Kompliment, aber ich gehe mal davon aus, dass es als solches gemeint war und deshalb erwidere ich sein Lächeln und lasse mich von ihm durch die Wohnung ziehen. Doch bevor wir an unserem Ziel angelangt sind, bleibt er erneut stehen und spricht noch etwas an, etwas, das so unglaublich klingt, dass ich einen Augenblick seine geistige Verfassung in Frage stelle. Ich brauche ihn nicht Herr zu nennen? Ich darf seinen Namen nennen? Es dauert, bis ich das verdaut habe und ihm antworte. Dann erst antworte ich auf seine Frage, immer noch klingt die Verblüffung deutlich in meiner Stimme mit:„Nein, das tut Ihr nicht, Yuugi.“, sage ich und erwidere sogar zaghaft sein Lächeln. Fasziniert und seltsam berührt fasse ich an den Punkt meiner Nase, den er angestupst hat. Diese Geste wirkte so… freundlich. Irgendwie möchte ich lächeln und gleichzeitig weinen aber ich weiß nicht einmal, wieso.

Als er vorschlägt, sich aufzuwärmen und zu duschen nicke ich eifrig, denn beides ist mir sehr willkommen. Schon stehen wir im Badezimmer und er läuft geschäftig hin und her, lässt Wasser in die Badewanne laufen und gibt noch etwas aus einer Flasche mit Blumen drauf ins Wasser, was auf jeden Fall sehr gut riecht. Allerdings scheucht er mich als erstes unter die Dusche, was wohl auch Sinn macht. Ich habe mich die letzte Zeit nicht um mein Aussehen gekümmert, aber verglichen mit ihm komme ich mir richtig schäbig vor und ich bin froh und dankbar, dies ändern zu können. Er instruiert mich, wie er sich das alles vorgestellt hat und folgsam lege ich den alten Kartoffelsack in eine Ecke auf dem Boden und steige unter die Dusche. Es ist eine größere und schönere Dusche als jene, die ich gewohnt bin, aber funktionieren tut sie gleich und obwohl mir kalt ist, drehe ich die Dusche auf kalt, um dem Mann mit den freundlichen Augen nicht das warme Wasser zu nehmen. Mit einer Mischung aus Ekel und Erleichterung sehe ich den Dreck an meinem Körper hinunterlaufen. Was bin ich froh, seiner ledig zu sein! Schnell habe ich Shampoo und Seife gefunden und mich von all’ dem Unrat befreit. Als ich aus der Dusche steige fühle ich mich beinahe wie neu geboren. Allerdings sieht die Dusche nun ziemlich schmutzig aus und so spüle ich sie rasch aus, damit Yuugi der Anblick dieses Schlachtfeldes erspart bleibt.

Meine Haare und mein Fell glänzen feucht aber sauber und der dunkle Ton meiner Haut rührt nur noch von meinen Genen, nicht aber von dem Schmutz her, stelle ich durch einen Blick in den Spiegel fest. Dann tauche ich in das heiße Wasser der Badewanne. Gott ist das wohltuend! Der Schaum um mich herum riecht gut und genießerisch vergrabe ich mich in besagtem Schaum, aale mich in dem warmen Wasser und bin bald wieder aufgewärmt und sauber. So tief im Wasser kniend, dass es mir bis zu den Schultern reicht und auch das Haar voller Schaumflocken schaue ich lächelnd auf, als Yuugi zurück ins Badezimmer kommt.
 


 

Yuugi:

Im Zimmer angekommen liegt noch immer ein Lächeln auf meinen Lippen, während ich noch immer sein Gesicht vor Augen habe, wie er auf meinen Tadel reagierte als ich ihm sagte er solle mich beim Namen nennen. Nie hätte ich gedacht, dass ein Wesen solch große Augen bekommen kann, wie es bei ihm der Fall war als ich ihm verkündete, dass er sich in dieser Wohnung frei bewegen könne.

Es macht mich glücklich, ihm zu zeigen, dass nicht alle Menschen gleich sind und es durchaus welche gibt, die wissen, dass auch seine Art Gefühle und eine Seele hat.

An meinem geöffneten Schrank stehend überlege ich nun, was ich für ihn zum Anziehen mit ins Badezimmer nehmen könnte.

Da er nicht nur kleiner ist als ich, sondern durch sein unfreiwilliges Hungern auch noch wesentlich schmaler, wird ihm von meinen Sachen wohl nichts lange auf der Hüfte bleiben, sondern sofort wieder über seinen Po nach unten rutschen.Nach einem tiefen Seufzen und ahnungslosen Kopfkratzen fange ich an in den Weiten meines Kleiderschrankes zu wühlen und finde eine Shorts, welche mir inzwischen zu klein geworden ist, da ich diese mit 16 Jahren getragen habe.Sie sieht zwar nicht wirklich chic aus aber... erstmal wird es schon gehen und morgen werde ich ihm einfach etwas Eigenes kaufen gehen; zum Glück ist morgen Freitag und ich habe nur zwei Vorlesungen weswegen ich gegen Mittag schon daheim sein werde. Da kann ich auf dem Heimweg getrost einen Umweg machen und schnell mal ein paar Shorts für ihn besorgen.

Nachdem ich die Shorts vorerst auf meinem Bett abgelegt habe, wühle ich mich weiter durch die etwas älteren Klamotten, aber nichts erscheint mir passend genug oder aber es ist einfach nicht der Jahreszeit entsprechend.

Schließlich fällt mir einer meiner geliebten Flece Jogginganzüge in die Augen, von welchen man die Hosen mit Bändern durch eine Schleife enger machen kann.

Das dürfte dann selbst auf seiner abgemagerten Hüfte halten und schon ziehe ich für ihn den weißen heraus währen ich für mich kurzerhand den Schwarzen heraus nehme.

Ja, die sind genau das richtige und halten zudem schön warm, das ist genau das, was wir beide im Moment sehr dringend brauchen. Wärme.

Noch schnell suche ich uns dicke Socken und Handtücher, so wie für mich noch eine frische Shorts heraus, ehe ich den Schrank schließe und mit den Klamotten in der Hand, immer darauf bedacht, sie von meinen nassen Klamotten fern zu halten, zurück ins Badezimmer gehe, wo mein junger Gast sich es sich schon in der warmen und duftenden Badewanne gemütlich gemacht hat und sich, als er mich bemerkt, aus dem Liegen ins Sitzen aufrichtet.

„Da bin ich wieder!“, verkünde ich und schaue zu ihm herunter in seine Augen.

Mit einem Lächeln, welches mir zeigt, dass er sich schon viel wohler fühlt, schaut er mich an und ich muss zugeben, dass er mir so schon viel besser gefällt.

Sein Kopf und seine Ohren sind so mit Schaum bedeckt, dass sie nur ganz wage hindurch schimmern und so bleiben mir seine schönen Katzenöhrchen auch weiterhin vorerst in ihrer wahren Pracht verborgen.

Bis vor fünf Minuten waren sie ja so dreckig und verfilzt, dass man nur durch das zarte rosa des Inneren der Ohren erkannte, das er überhaupt welche hatte.

Doch wenn er sich grade so wohl fühlt soll er das Bad genießen. Ich werde seine Öhrchen schon noch zu Gesicht bekommen.

Als ich die Sachen von meinem Arm auf den Toilettendeckel ablege fällt mir der Kartoffelsack in die Augen, der ein Stückchen neben der Dusche auf dem Boden liegt.

Ich beschließe, ihn dort erst einmal liegen zu lassen und auch erst einmal unter die Dusche zu steigen.

Also pelle ich mich aus den nassen Klamotten, welche ich sofort in die Waschmaschine stopfe.

Es dauert länger als gewohnt, denn selbst die Unterwäsche klebt an meinem Körper und es ist ein widerliches Gefühl, als ich diese von meinem Körper pelle, sodass ich angewidert das Gesicht verziehe.

In diesem Moment dringt ein Kichern in mein Ohren. Ein süßes und herzhaftes Kichern, was dafür sorgt, dass ich mich zu meinem Gast umdrehe, der sich mit einem mal im Schaum versteckt.

Hat er vielleicht Angst, dass ich ihn dafür bestrafe, dass er über meinen Anblick kichern musste?

Doch ich tue nichts außer ihm frech die Zunge heraus zu strecken und mich dann in die Dusche zu begeben.

„Es hört sich schön an, wenn du lachst. Das solltest du öfters tun!“ Ist das einzige, was ich ihm freundlich zu dieser Sache verkünde, ehe ich die Dusche aufdrehe und mit einem Quieken zurückweiche.

„Himmel, das ist ja eiskalt!“, bibbere ich und mein Blick wandert zu dem Regler.

Verwundert ziehe ich die Augenbrauen hoch, ehe mein Blick zur Badewanne schweift.

„Hast du etwa kalt geduscht?“ Irgendwie will ich das gar nicht so wirklich glauben, aber seinem verlegenen Gesichtsausdruck nach zu urteilen, habe ich wohl recht mit dieser Annahme.

Innerlich schüttle ich den Kopf, lächle aber vor mich hin während ich eine warme Temperatur einstelle und mich erneut unter den Strahl begebe.

Wahrscheinlich wird es etwas dauern, bis alle Missverständnisse aus dem Weg geräumt sind und er gelernt hat, seinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen nachzukommen, aber das schaffen wir schon.

„Sag mal... verrätst du mir deinen Namen?“ Schließlich wird es Zeit und ich kann ihn ja nicht mit Catboy oder Kleiner anreden. Lieb schaue ich ihn an, während ich mich mit dem Duschbad einseife und warte, ob er mir denn antworten wird.
 


 

Atemu:

Mit nahezu ansteckender Fröhlichkeit kehrt er bald schon in das Bad zurück, balanciert einen Stapel Kleidung auf seinen Armen. Sein Blick landet auf mir, die Klamotten auf dem Toilettendeckel. Der Blick, mit dem er mich mustert zeugt von Neugierde und Freundlichkeit, ich beginne zu glauben, dass mir fürs erste keine Gefahr droht. Zwar fällt es schwer, sich vorzustellen, dass es Menschen geben sollte, die freundlich zu mir und Meinesgleichen sind, aber wenn ich in seine Augen blicke und sein Lächeln sehe, dann möchte ich es gerne glauben und er hat die Gabe, es einem leicht zu machen, dies zu glauben.

Unwissend von diesem Gedanken führt er jedoch erst einmal einen ungelenken Tanz auf, welcher wohl das Ziel verfolgt, ihn aus seiner Kleidung zu befreien. Doch sieht er dabei so ungewollt komisch aus, dass ich ein Kichern nicht unterdrücken kann. Doch war dieses Geräusch nicht grade leise, sodass er sich zu mir herumdreht und mich ansieht. Ich schlage erschrocken die Hand vor den Mund und ducke mich in dem vergeblichen Bemühen mich zu verstecken hinter den Schaum. „Entschuldigt, Entschuldigt vielmals, Herr!“, winsle ich ängstlich auf und kauere mich so tief es eben geht in die Badewanne, die Arme schützend um den Kopf gelegt und mein Atem geht in lauten Stößen. Zitternd verharre ich so, doch nichts geschieht. Vorsichtig wage ich es den Kopf zu heben. Doch keine Hand ist da, mich zu schlagen, kein Fuß mich zu treten, nicht einmal ein böses Gesicht starrt mich an. Stattdessen streckt er mir spielerisch die Zunge heraus und hüpft unter die Dusche. Mit großen Augen starre ich ihn durch die gläserne Duschwand an. Keine Strafe? Keine Züchtigung? Kein Schreien? Kein – gar nichts?! Ich plumpse erstaunt ins Wasser zurück und kann es noch gar nicht richtig glauben. Doch um allem noch die Krone aufzusetzen erklärt er außerdem, das es sich schön anhöre, wenn ich lache. Es ist mein Glück, dass er in diesem Augenblick quietschend aus der Dusche flieht, sodass er zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist um meiner erneuten Sprachlosigkeit Gewahr zu werden. Als ich jedoch erkenne, weshalb er aus der Dusche entflohen ist, ist es schwer, den Drang zu unterdrücken, erneut in Entschuldigungen zu versinken und sich selbst vor körperlichen Züchtigungen zu schützen. Doch mit einer gehörigen Portion Willenskraft gelingt es mir, was nach all’ den Jahren schlechter Erfahrung wahrlich nicht leicht ist, denn mein alter Besitzer pflegte mich für alles schuldig zu befinden, was ihm grade in dem Kram passte. Ich erinnere mich daran, dass er Gebrauch von einer Peitsche – die Narben trage ich heute noch auf dem Rücken – machte, weil er sich über die globale Erwärmung aufregte. Doch er scheint keiner von dieser Sorte zu sein und so wage ich es, meine unbewusst angenommene leicht geduckte Haltung aufzugeben und seine Frage zu beantworten. „Ja, habe ich. Ihr habt schon so viel für mich getan, da wollte ich sicher gehen, dass Euch wenigstens warmes Wasser zum duschen bleibt. Dass ich vergaß den Regler umzulegen tut mir sehr Leid!“, sage ich, die Entschuldigung doch nicht zurückhalten könnend aber verglichen mit meiner Reaktion auf mein Kichern finde ich, dass das schon eine beträchtliche Besserung ist.

Der Rest des Bades erfolgt aber ohne besondere Zwischenfälle und er richtet erst wieder das Wort an mich, als kaum noch Schaum da ist und ich mich auch grade von selbigem befreit habe und aus der Wanne steigen wollte. Meinen Namen? Ich habe es doch tatsächlich versäumt, ihm selbigen zu nennen! Schnell hole ich dieses Versäumnis nach, ohne jegliche Scheu oder Angst davor, ihm meine Identität preiszugeben. „Ich heiße Atemu.“, stelle ich mich vor, „Nur Atemu.“ Normalerweise nehmen wir beim Kauf den Nachnahmen unseres Herrn an, aber da ich nie gekauft wurde sondern kurz vorher weggelaufen bin habe ich noch gar keinen Nachnamen. Das erkläre ich auch, indem ich mit leiser Stimme beichte:„Als ich erfahren habe, an wen ich verkauft werden sollte, bin ich fortgelaufen.“ Schüchtern sehe ich zu ihm herüber. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie muss ich mich vergewissern, dass er deswegen nicht ausflippt. Ich glaube, ich war definitiv zu lange von jähzornigen Individuen umgeben.

Da kaum noch Schaum vorhanden ist und die Wassertemperatur auch schon gesunken ist steige ich aus der Badewanne während er sich noch einschäumt. Die Handtücher liegen bereit und so nehme ich mir eins und trockne mich ab, rubble mein Haar und Fell trocken, sodass man endlich wieder etwas von mir erkennen kann. Nur bei meinem rechten Ohr bin ich vorsichtig beim trocken rubbeln, denn es reagiert immer noch sehr empfindlich. Dann sehe ich mir die beiden Kleiderstapel an, aber aufgrund der Größen ist es nicht schwer zu bestimmen, welche meine sind. Beim Ankleiden allerdings stellen sich mir zwei Probleme – erstens sind die Sachen immer noch ein wenig zu groß und meine Hände verschwinden gänzlich in den Ärmeln des wunderbar warmen Oberteils, in das ich mich sogleich wohlig kuschle, und mein Katzenschwanz. So bleibt die Hose auf halb acht hängen, während ich unschlüssig im Badezimmer bleibe während Yuugi noch duscht und ich nicht weiß, was ich tun soll.
 

Yuugi:

Ich hoffe sehr, dass ich es schaffen werde, ihm die Angst vor den Menschen zu nehmen, denn es tut mir wirklich weh zu sehen, wie er ängstlich zusammenzuckt, bei allem was er tut, aus Angst eine Bestrafung oder Schläge zu erfahren. Während ich mich wasche und auch endlich wieder warm werde, schaue ich immer wieder durch das beschlagene Glas der Duschkabine wo ich die Anwesenheit des Jungen nur verschwommen erkennen kann. Seinen Worten lauschend, ist es nicht schwer, heraus zu hören, dass er noch immer eine gewisse Furcht hegt und scheinbar große Mühe hat, diese alte Gewohnheit bei jedem meiner Worte oder Blicke ängstlich zusammenzuzucken und die dünnen Arme schützend über seinen schmalen Körper zusammen zu schlagen. Doch schließlich eröffnet er mir seinen Namen, was mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Als er schließlich versucht, sich zu erklären, warum er keinen Nachnamen besitzt, bestätigt sich meine Vermutung und das, was seine Augen mir die ganze Zeit erzählt haben und zwar, dass er in seinem bisherigen Leben nichts als die Hölle auf Erden erlebt hat.

Doch von nun an wird sich dies ändern.

Oh ja, das wird es und wenn ich dafür über Leichen gehen muss, doch ich werde nicht zulassen, dass dieses unschuldige Wesen weiterhin leidet.

Fest entschlossen spüle ich mir den Schaum vom Körper, ehe ich aus der Dusche steige und sich mir ein so umwerfendes Bild bietet, dass es mich buchstäblich fast umhaut.

Da steht Atemu und die Jogginghose hängt ihm auf halb sieben und gibt, da sie unter seinem Becken hängt, doch ein gewisses unanständiges Bild ab, während er mit dem viel zu großen Oberteil und den langen Ärmeln einfach nur unheimlich süß aussieht.

Diese süßen Katzenohren und der ungeduldig hin und her wedelnde Schwanz machen dieses Bild und den Zustand, welches es in meinem Körper auslöst, nicht grade besser.

Doch die Tatsache, die mir anschließend ins Auge fällt, holt mich zurück auf den Boden der Tatsachen.

Abgesehen von den Ohren, dem Schwanz, den Augen und der Größe könnte Atemu glatt als mein leibhaftiger Bruder durchgehen, der es liebt, die Sonnenbank zu besuchen.

Vor allem seine Haare gleichen den meinen bis auf ein paar blonder Strähnen bis ins kleinste Detail und ich bin mir sicher, ist er erst einmal wieder etwas besser genährt, so werden noch mehr Ähnlichkeiten ans Licht kommen.

Als mein Blick jedoch auf seine Öhrchen fällt, bemerke ich, das eines von ihnen leicht blutet und auch eine Entzündung aufweist.

Mir ein Handtuch um die Hüften schlingend gehe ich näher zu ihm und schaue es mir aus näherer Entfernung an.

„Oh... das sieht übel aus, Atemu....“

Sanft drücke ich seine Haare etwas beiseite um mir die Wunde besser beschauen zu können.

„Wie hast du denn das angestellt? Ich denke das sollte ich säubern.... sieht wirklich böse aus, nicht, dass du noch eine Blutvergiftung bekommst.“ Wieder schaue ich ihn an und streichle ihm beruhigend über die Wange.

„Aber... erst kümmern wir uns mal darum, dass die Hose und Shorts besser passen. Bist du so lieb und ziehst beides noch einmal aus? Ich hol schnell eine Schere.“ Mit diesen Worten flitze ich in die Küche und kehre keine zwei Minuten später wieder mit gesuchtem Gegenstand zurück.
 

Atemu:

Als er unter der Dusche hervortritt, ruht sein Blick lange auf mir. Er scheint nicht abgetan, denn ich glaube, etwas wie ein Lächeln in seinen Augen zu sehen. Dann jedoch wird er auf mein rechtes Ohr aufmerksam. Eingehend betrachtet er es, scheint sogar etwas besorgt. Ich jedoch winke ab. „Halb so wild… das ist schon alt!“, wehre ich ab, fühle dann aber dennoch nach, weil er durch meine Worte kein bisschen beruhigt wird. Ein leises „Oh!“, entschlüpft meinen Lippen, als ich etwas feuchtes an meiner Hand spüre und bei näherem Hinsehen erkenne, dass es Blut ist. Dabei ist die Verletzung mehrere Jahre alt! Aber die Wochen auf der Straße scheinen auch ihr übel mitgespielt zu haben.

Yuugi scheint seine Neugierde aber immer noch nicht befriedigt zu haben, wühlt in meinem Haar um einen besseren Blick auf das Ohr zu haben. Ich muss lächeln, als er vorschlägt, sich um die Wunde zu kümmern. Das ist so… so lieb. Doch das Lächeln vergeht, als er wissen will, wie ich das angestellt habe. Ich glaube nicht, dass er die Antwort ansprechend finden wird. Dennoch beantworte ich seine Frage, denn ich bereue nicht, was ich damals versuchte und so ist mein Blick schon fast trotzig, als müsse ich mich verteidigen, während meine Stimme dagegen monoton erzählt:„Mit dem Frühstücksmesser. Die Ohren und der Schwanz sind doch der Grund, weshalb man mich so behandelt, also wollte ich sie abschneiden. Leider wurde ich dabei erwischt und so hat es nicht funktioniert.“, erkläre ich. An die Strafe, die ich für diese Aktion erhalten habe, will ich gar nicht zurückdenken und so verdränge ich schnell die Bilder, welche in mir aufsteigen. Es gelingt mir sehr leicht, denn seine Hand, welche über meine Wange streicht fühlt sich so wunderbar an. Ich lehne mich dankbar gegen diese zarte Berührung, schaue mit großen, vertrauensvollen Augen zu ihm auf, bevor ich die Augen genießerisch schließe. So warm… so sanft… so wohltuend… Ich gebe ein leises Schnurren von mir, vor lauter Wohlbehagen.

Doch rasch denkt er schon wieder pragmatisch, bittet mich, Hose und Shorts wieder abzulegen. Ein wenig verblüfft komme ich seiner Bitte nach, während er schon das Zimmer verlässt, aber schnell wieder da ist, eine Schere in Händen haltend. Bevor ich ihn fragen kann, was er zu tun gedenkt, hat er mir die Hose und die Shorts schon aus den Händen gepflügt und beginnt, Löcher in sie zu schneiden. Erkenntnis blitzt in mir auf – Löcher, damit ich sie leichter und bequemer mit meinem Katzenschwanz tragen kann! „Halt!“, rufe ich, „Du kannst doch nicht meinetwegen deine Sachen kaputt machen!“ Doch der Ausruf kam zu spät, schon hat er die Schere angesetzt und geschnitten. Resigniert nehme ich die Kleidungsstücke wieder an mich und schlüpfe hinein, da es sie auch nicht wieder flicken würde, wenn ich mich weigern würde, sie zu tragen. Es ist tatsächlich bequemer. „Danke.“, nuschle ich verlegen und werde ganz rot.
 

Yuugi:

Er wollte sich die Ohren und den Schwanz abschneiden?

Diese Worte hallen immer wieder durch meinen Kopf und ich frage mich, was ich wohl getan hätte, wäre ich in seiner Situation gewesen.

Ich meine, wer kann es ihm verübeln, dass er sich wünscht ohne diese geboren worden zu sein, dass er sie hasst und sich wünscht, sie los zu werden.

Dieser trotzige Blick, diese Stimme voller Wut und Verzweiflung, mit welcher er mir den Grund für das angeschlagene Ohr eröffnet, lässt in mir den Wunsch aufsteigen, dieses zarte und doch wunderschöne Wesen in die Arme zu nehmen, ihm Halt und Wärme zu geben.

Doch... ich weiß nicht, wie er darauf reagieren würde.

Was er doch alles durchgemacht hat und ob er vielleicht sogar durch eine solche Aktion so viel Angst bekäme, dass er aus der Wohnung flüchtet.

Deshalb lächle ich ihn verständnisvoll an und bearbeite die Hose mit der Schere, sodass sie für ihn bequemer zu tragen sein wird.

Seinen Protest bezüglich meiner Sachen, die ich für ihn zerschneide, ignoriere ich einfach mal und verrichte froh mein Werk.

Als ich fertig bin, reiche ich beides an ihn zurück und als er nun hineingeschlüpft ist, wirkt sie noch immer zu groß aber dank den Loches am Po und dem Bändern die zur Schleife gebunden sind, sitzt die Hose fest auf der Hüfte.

Skeptisch gehe ich einmal um ihn herum und betrachte ihn von oben bis unten, bis ich zufrieden wieder vor ihm stehe und zufrieden nickend meinen Daumen nach oben zeige.

„Ist doch viel besser, oder, Atemu?“

Anschließend wende ich mich ab und greife nach meinen Klamotten um auch mich in meinen schönen, warmen und kuschelig weichen Jogginganzug zu kuscheln.

Es dauert keine zwei Minuten, da stehe ich angezogen im Bad und hänge noch schnell unsere Handtücher auf den Ständer damit sie trocknen können.

Ich lasse das Badewasser auslaufen und suche ein paar Medikamente und Desinfektionsartikel zusammen um mein kleines Kätzchen erst einmal zu verarzten.

„Ich werde mich jetzt um dein Ohr kümmern, dann mache ich uns was warmes zu Essen anschließend bekommst du was gegen deinen bösen Husten und dann kuscheln wir uns ins Bett und schauen noch ein bisschen TV. Bist du damit einverstanden?“, frage ich während ich seine Hand greife und hinter mir her ins Wohnzimmer ziehe.

„Und.... ich bin froh das du deine Öhrchen nicht abgeschnitten hat, genauso wie deinen Schwanz. Weil... sie passen zu dir, sie sind wunderschön und machen dich zu etwas Besonderem.“ Meine Stimme ist leise, fast ein Hauch als ich mit einem Schmunzeln, angekommen im Wohnzimmer, diese Worte an ihn richte.
 


 

Atemu:

Kaum, dass ich mich angezogen habe, beginnt er um mich herumzugehen und neugierig folgt ihm mein Blick dabei, nicht verstehend, was er mit dieser Aktion zu bezwecken versucht. Als er schließlich wieder vor mir steht, muss ich ihm lächelnd zustimmen. Es ist besser, ja, aber noch besser hätte es mir gefallen, wenn er seine Kleidung dafür nicht hätte zerstören müssen. Ich meine – er hat das für mich getan, dabei bin ich doch nichts wert. Er sagte, ich sei etwas für ihn wert… ich kann es nicht verstehen. Ich bin kein Mensch und obgleich meine Meinung von Menschen keine besonders hohe ist, so hat man mich doch gelehrt, dass sie weit über meiner Rasse stehen und ich ihnen deshalb zu gehorchen habe. Und nun kommt er und sagt, ich habe doch einen Wert. Wenn er mich ansieht, dann kann ich ihm glauben, dass ich für ihn nicht einfach nur ein wertloses Nutztier bin, aber was denken denn alle anderen Menschen? Wird er mit seiner Einstellung nicht Schwierigkeiten mit den anderen bekommen? Der Gedanke, dass er meinetwegen Ärger bekommen könnte, quält mich furchtbar.

Doch dies scheint ihn nicht zu kümmern und er geht schon dazu über, sich anzuziehen und ein wenig Ordnung ins Badezimmer zu bekommen. Anschließend fördert er noch einige Flaschen zutage und zieht mich dann auch schon hinter sich her durch seine Wohnung, während er mir erklärt, was er heute noch alles vorhabe. Es klingt nicht schlecht und zu jedem Punkt nicke ich bestätigend, bis er plötzlich den Fernseher erwähnt. Ich erstarre, unzählige, schreckliche Erinnerungen steigen vor meinem inneren Auge auf, als er dieses Wort erwähnt und ich reiße mich mit einem ängstlichen Schrei los, will flüchten und stolpere rückwärts, doch der Jogginganzug ist mir viel zu groß und so stolpere ich über selbigen und lande unsanft auf meinen vier Buchstaben. Ich versuche rückwärts zu krabbeln, doch die Wand verhindert meine Flucht, sodass ich nur dasitze und ihn panisch anstarre. Ist er deswegen froh, dass ich meine Ohren nicht angeschnitten habe, weil es gut aussieht, weil er dann wie alle anderen…? Nein, das kann nicht sein! Aber warum dann der Fernseher? Was will er…?

Plötzlich besinne ich mich. Er ist so freundlich zu mir, so nett, da kann ich ihm auch etwas zurückgeben, da ist es nicht schlimm. Ich stehe langsam auf, es fühlt sich irgendwie immer noch seltsam und falsch an und mein Blick ist gesenkt. Doch eigentlich ist es doch normal, oder? Ich weiß, dass viele das tun. Dass es gar nicht so ungewöhnlich ist. Also… vielleicht ist er ja gar nicht so grausam… vielleicht wird es gehen. Unsicher sehe ich ihn an und nicke langsam. „Ihr… Ihr könnt mich… könnt mich haben, wenn Ihr das wollt.“, flüstere ich, immer noch geängstigt von der Vorstellung. Aber wie könnte ich es ihm verwehren, nach allem, was er für mich getan hat?
 

Yuugi:

Während ich mich auf einen gemütlichen Abend mit Atemu freue, reißt er sich auf einmal von mir los und mit einem Schrei, der mir in Mark und Bein geht, plumpst er auf den Boden, krabbelt er rückwärts bis er an die Wand neben meinem Fernseher stößt und kauert sich ängstlich in die Ecke.

Zitternd und mich panischem Blick sieht er mich an.

Was in Gottes Namen ist denn geschehen?

Habe ich etwas Falsches gesagt?

Noch einmal gehe ich meine Worte durch, doch beim besten Willen fällt mir nichts auf, was ihn so verschreckt haben könnte.

Hat er vielleicht Angst vor der Verarztung seines Ohres? Oder hasst er Medikamente?

Würde das eine solche Reaktion erklären?

Nein...

Diese Augen...

Dieser Blick sagt eindeutig etwas anderes.

Wenn ich nur wüsste, was ich falsch gemacht habe, was ihn so verängstigt hat. Er schaut mich an, als hätte er Angst, dass ich ihm jeden Moment in Fetzen reiße doch... wieso auf einmal?

Wenn ich ehrlich bin, überfordert mich diese Situation, denn ich bin einfach ratlos, was dies bei ihm ausgelöst hat.

Mit einmal steht er zitternd auf, kommt langsam auf mich zu.

Seine Ohren ängstlich angelegt und den Schwanz an den Körper gepresst setzt er langsam, fast in Zeitlupe einen Fuß vor den anderen.

Und dann sagt er etwas zu mir, leise und kaum zu verstehen.

Zugegeben braucht mein Gehirn etwas, bis es den Sinn der Worte versteht und mir somit einen Stich durchs Herz jagt.

Oh mein Gott… soll das etwa heißen, dass dieses Wesen auch…??

Ehe ich wirklich realisiere, was geschieht, bin ich auf Atemu zu gegangen, habe ihn in meine Arme gezogen und drücke ihn an mich.

„Niemals...“ Meine Stimme ist von Tränen erstickt als ich spreche.

„Niemals werde ich "das" von dir verlangen hörst du? Du musst mir nichts geben dafür, dass ich dir erlaube zu bleiben... Wenn du mir ein aufrichtiges Lächeln schenkst... und wir Freunde werden, ist das mein schönster Lohn.“

Ich halte ihn.

Halte ihn einfach fest in meinen Armen und vergrabe mein Gesicht in seinem Haar, zwischen den Katzenohren.
 

Atemu:

Als ich auf ihn zukomme, bewegt auch er sich plötzlich, mir entgegen. Eine Sekunde denke ich, dass er wirklich auf mein Angebot eingehen will, doch ich habe keine Angst, keine Furcht, ich lasse es zu. Doch er geht gar nicht auf meine Einladung ein, vielmehr finde ich mich plötzlich in seinen Armen wieder. Ich bin ziemlich überrascht – lasse es aber gerne zu. Ich wurde nie umarmt, nie in meinem Leben, habe aber gesehen, wie Menschen sich umarmen und von daher konnte ich davon ausgehen, dass es nichts schlimmes ist, umarmt zu werden. Doch ich wusste nicht, dass es sich so schön anfühlt. Erst etwas zögerlich, weil ich so überrascht bin und mir das noch nie passiert ist, doch dann fühle ich mich mit einem mal so unglaublich wohl in seinen Armen, dass ich leise aufseufze und dann die Umarmung erwidere, erst sanft, aber dann doch heftiger, weil ich ihn plötzlich bei mir haben will. Ich schlinge meine Arme um ihn, wickle auch meinen Schwanz sanft um ihn und vergrabe meinen Kopf an seiner Brust. Dankbar höre ich seine Worte. „Danke!“, nuschle ich an seine Brust und ich lächle wirklich und ehrlich und bin einfach nur froh, bei ihm zu sein.

„Ich… ich bin gerne hier… und… vielen Dank!“, murmle ich gerührt, halte ihn immer noch fest, will ihn gar nicht mehr gehen lassen.
 

Yuugi:

Es dauert einen Moment bis er sich in meinen Armen entspannt, doch dann spüre ich, wie er sogar seine Arme um meine Hüften legt und mich zögerlich, aber doch dankbar umarmt.

Als er mir seinen Dank mit Worten bestätigt, drücke ich ihn etwas fester an mich und kraule ihn lieb in den Haaren.

„Du musst mir nicht danken hörst du? DAFÜR nicht. Das ist etwas was, was für mich selbstverständlich ist.“, flüstere ich in seine Haare nahe seinen schönen Katzenohren und halte ihn noch einen Moment fest ehe ich die Umarmung löse und ihm lieb in die Augen sehe.

Wieder muss ich sehen, wie viel Leid doch in ihnen geschrieben steht und ich nehme mir fest vor, nicht eher zu ruhen, bevor diese wunderschönen Augen vor Glück strahlen.

„Na komm, ich kümmere mich um dich krankes, verletztes Kätzchen.“

Erneut ergreife ich seine Hand und ziehe ihn zum Sofa, auf welchem ich ihn bitte, platz zu nehmen, was er nach kurzen Zögern auch tut.

Während ich auf dem Wohnzimmertisch alles zurecht lege, wird der kleine schmale Körper erneut von einem bösen Husten durchgeschüttelt und wenn ich ehrlich bin hört es sicht wirklich böse an.

Ich hoffe nur, dass ich es in den Griff bekomme, ehe es noch schlimmer wird und es sich auch bald bessert.

Immerhin scheint er dabei wirklich Schmerzen zu haben, denn sein Gesicht ist von Schmerz gezeichnet, die Augen fest zusammengekniffen und die Arme an die Brust gepresst.

Es vergeht einige Zeit bis er sich beruhigt und ich mich daran machen kann, mich um sein Ohr zu kümmern.

Nach einer ausgesprochenen Warnung, dass das etwas brennen wird, säubere und desinfiziere ich die Wunde, wobei er sich wirklich tapfer hält.

Er beißt die Zähne zusammen und bis auf ein Zischen, welches er zwischen seinen Zähnen hindurch presst, ist nichts von ihm zu hören.

Schließlich trage ich noch eine Salbe auf und betrachte die Wunde ein letztes Mal, ehe ich mit einem zufriedenen Nicken in Atemus Gesicht sehe.

„Ich bin fertig. Du warst wirklich tapfer.“ Lieb lächle ihn an und streiche ihm über den Kopf, ehe mir etwas einfällt und ich zu einem der Schubfächer gehe und einen Schokoladenriegel heraus nehme.

„Das ist eine kleine Belohnung für dich. Ich hoffe du magst Vollmilch.“
 

Atemu:

Sanft krault er mein Haar, als ich in seinen Armen liege und es fühlt sich so gut an. Wohlig schmiege ich mich an ihn. Er erwidert noch etwas auf meinen Dank und ich nicke zögerlich, zur Bestätigung, dass ich verstanden habe, dann aber drückt er mich ein Stück von sich fort und sieht mir in die Augen. Unschuldig und arglos erwidere ich seinen Blick, bemüht, die schlechten Erinnerungen zu verdrängen. Es gelingt mir sogar ein wenig.

Aber dann greift er schon nach meiner Hand, zieht mich mit sich auf seine Couch und erklärt unterwegs, er gedenke, mich nun zu verarzten. Von dieser Idee angetan – denn der Schmerz in meinem Ohr wird wirklich schlimmer – setze ich mich vorsichtig auf die gemütliche Couch. Er läuft sogleich umher, sucht Sachen zusammen, die ich noch lange nicht alle kenne, aber meine Aufmerksamkeit bleibt sowieso nicht lange von ihm gefesselt, denn plötzlich schüttelt ein Husten mich durch, ich halte mir rasch die Hand vor den Mund, doch es fühlt sich an, als würde man meine Lunge aufschlitzen, ich bekomme keine Luft mehr, versuche verzweifelt zu atmen, doch es geht einfach nicht. Ich habe schon Angst zu ersticken und mein ganzer Körper drückt meine Schmerzen aus, doch es wird nicht besser. Mich zur Seite krümmend versuche ich ruhig zu bleiben, zu warten, bis es vorbei ist. Es dauert. Mir ist heiß und kalt gleichzeitig und ich habe wirklich Angst, ersticken zu können, als plötzlich wunderbare Luft in meine Lungen strömt und ich tief und erleichtert einatme. Ich schmecke erneut Blut doch schlucke ich es schnell hinunter. Als ich jedoch die Hand von meinem Mund nehme muss ich zu meinem Entsetzen auch in dieser Blut finden. Schnell schließe ich die Hand wieder um das Blut, denn ich will nicht, dass er es sieht. Ich ziehe meine Hand in den weiten Jogginganzug zurück, wische das Blut notgedrungen an der Innenseite ab und hoffe, dass der weiße Anzug dick genug ist, das Blut am durchsickern zu hindern.

Er beginnt daraufhin, mein Ohr zu versorgen und seine Warnung, entspricht in der Tat den Tatsachen, denn es brennt wirklich sehr. Ich zucke am Anfang kurz zusammen, doch dann beiße ich die Zähne aufeinander und denke daran, dass ich viel mehr Schmerzen haben würde, wenn er nichts täte. Nur einmal entweicht ein Zischen meinen zusammengepressten Zähnen, aber ansonsten geht es. Dennoch bin ich sehr froh, als er fertig ist und eine kühle Salbe auf der Wunde verteilt. Ich lächle leicht errötend, als er mich lobt, auch, wenn es irgendwo einfältig sein mag, über so etwas zu erröten, aber ich bin es nicht gewohnt, dass man mir etwas nettes sagt und auch, wenn er das schon öfters tat – ich werde immer rot! Warum? Das stört!

Er ist des weiteren ist schon zu einer seiner Schubladen geeilt und hält mir etwas daraus entgegen, was ich erstaunt annehme. Ich habe keine Ahnung was es ist und so drehe ich es erstaunt in meinen Händen, versuche es zu öffnen doch ich reiße nur einen Fetzen herunter. Auch seine Worte helfen mir nicht viel weiter. „Wie kann Milch denn voll sein?“, frage ich ihn unschuldig. Ein weiterer vergeblicher Öffnungsversuch. Mir fällt auf, dass das eine seltsame Milch ist – die ist ja gar nicht flüssig! „Ähm… Yuugi… Was ist das überhaupt und… wie geht es auf?“, frage ich ihn schließlich hilflos und unschuldig, dennoch peinlich berührt und sehe ihn aus großen Augen bittend an.
 

Yuugi:

Sein Blick ist fragend, ehe er mir den Schokoriegel aus der Hand nimmt und ihn skeptisch beäugt.

Sein Gesicht ist wirklich zu süß und ich glaube, dass ich es noch süßer finden würde, wäre dies nicht ein Zeichnen dafür, dass er scheinbar noch nie in seinem Leben Schokolade zu essen bekommen hat.

Auf seine Frage hin wie Milch denn voll sein kann muss ich dann aber doch schmunzeln und da er sich doch sehr quält um die Verpackung auf zu bekommen, nehme ich sie ihm aus der Hand und nach zwei geschickten Handgriffen kommt der braune Riegel zum Vorschein.

„Weist du, das ist Schokolade. Eine herrliche Nascherei, die es in hunderten Sorten gibt und diese Sorte da heißt "Vollmilch" weil mehr Milch als Kakao darin enthalten ist, wodurch sie weicher und auch sehr viel süßer ist als zum Beispiel Zartbitterschokolade. Diese schmeckt zum Beispiel, wie der Name schon sagt, leicht bitter.“

Mit diesen Worten reiche ich den Riegel an ihn zurück und wuschle ihm durchs Haar.

„Lass es dir schmecken, Atemu. Ich räum das schnell weg.“ Und schon nehme ich die Sachen, welche in den Arzneischrank gehören, und trage sie zurück in das Badezimmer.

Dort fällt mir auch wieder dieser Lumpensack ins Auge, welchen Atemu getragen hatte.

Nachdem die Salbe und das Desinfektionsmittel im Schrank verstaut sind, hebe ich den Sack auf, rolle ihn zusammen und begebe mich zurück zu Atemu ins Wohnzimmer, wo dieser noch immer mit seinem Schokoriegel beschäftigt ist und grade wieder ein Stück davon abbeißt.

„Und, schmeckt’s?“ Doch ich glaube, die Frage kann ich mir sparen. In dieser Wohnung bin ich wohl nicht länger der einzige Schokoladen Fan.

Mit vollem Mund brabbelt er irgendetwas, dass mir nicht wirklich entzifferbar ist, doch es sei ihm vergeben. Mich macht es glücklich, ihn so zu sehen, denn wenn ich noch an seine Erscheinung von vor einer guten Stunde denke wird mir ganz anders zumute.

Dieses Bild passt doch schon viel besser zu ihm und mit einem Schmunzeln trete ich in die Küche, welche an das Wohnzimmer grenzt.

„Ich werde uns noch schnell etwas zum Abendessen machen.“, rufe ich dem kleinen schmatzenden Wesen in der Wohnstube zu und durchwühle den Kühl- und Gefrierschrank.

Es ist nicht wirklich viel darin... morgen muss ich unbedingt einkaufen.

Ich nehme die drei verbliebenen Würstchen und zwei Eier heraus.

„Es tut mir Leid, ich habe nicht mit Besuch gerechnet und daher gibt mein Kühlschrank nur ein paar Würstchen und Eier her... ich hoffe du magst Spiegelei und Würstchen.“, wende ich mich erneut etwas lauter an Atemu während ich zwei Pfannen auf den Herd stelle um für uns wenigstens ein kleines Abendessen zu zaubern.
 

Atemu:

Lächelnd öffnet er die Verpackung für mich und fördert eine braune Stange zutage, die ich ein wenig misstrauisch beäuge. Milch ist doch weiß! Na ja, vielleicht ist volle Milch ja braun… Er erklärt sodann, was Vollmilch ist, doch auch das erklärt nicht, warum die Stange braun ist. Vielleicht sollte ich mir einfach keinen Kopf darum machen sondern es akzeptieren. So nehme ich den Riegel entgegen, während er mir kurz durchs Haar fährt und dann schon davon gewuselt ist. Lächelnd sehe ich ihm hinterher, dann aber beiße ich vorsichtig eine Ecke der braunen Stange ab. Kurz verdrehe ich die Augen – das Zeug ist so süß, dass ich das Gefühl habe, es zöge mir die Zähne heraus. Doch Yuugi schien so begeistert davon… Also probiere ich vorsichtig erneut. In der Tat geht es schon besser, beim dritten Bissen finde ich es dann auch lecker und beim vierten Bissen habe ich mich in den Geschmack verliebt.

Da kommt Yuugi auch schon zurück, fragt mich, ob es mir schmeckt doch ich bringe nur ein undeutliches Murmeln heraus, da mein Mund voller Schokolade ist. Er bleibt auch nicht lange, sondern verschwindet in einen anliegenden Raum, ruft, er wolle Abendessen machen. Auch, wenn ich heute so viel gegessen habe, wie in den vergangen Wochen nicht mehr, so bin ich dennoch recht angetan von der Idee, den Schokoriegel habe ich mittlerweile immerhin auch verputzt. Nun allerdings habe ich die Finger voll von der braunen Milch und so beginne ich, sie wieder abzulecken, während ich zu Yuugi in die Küche gehe. Er hat meine Anwesenheit noch nicht bemerkt, fragt mich laut etwas. „Du brauchst nicht so zu schreien, meine Ohren funktionieren einwandfrei.“, lächle ich und lecke mir den letzten Rest Schokolade vom Finger, bevor ich seine Frage beantworte:„Es macht nichts, ich bin so schon sehr dankbar. Und ich glaube, dass ich das mögen könnte.“ Denn zwar habe ich schon Eier gegessen, nie aber Würstchen. So hoffe ich, dies nun einmal tun zu können, denn sie sehen interessant aus. Er stellt auch schon zwei Pfannen auf die Herdplatten und beginnt zu kochen. Es dauert nicht lange und ein wunderbarer Duft erfüllt den ganzen Raum, was meinen Magen dazu veranlasst, lautstark zu knurren. Rasch drücke ich die Hand auf meinen Magen, in der Hoffnung, so das verräterische Geräusch zu unterdrücken. Peinlich berührt sehe ich zu Yuugi auf. Doch bald schon finde ich das Essen wieder sehr viel interessanter und hüpfe begeistert um ihn herum, um mir alles anzusehen.
 

Yuugi:

Ehrlich gesagt verfluche ich mich in dem Moment, da ich in den Kühlschrank schaue, dass ich nicht doch gestern noch von der Uni aus einkaufen gegangen war.

Nun kann ich meinem süßen Gast doch leider nur ein recht karges Mahl bescheren, was mich doch schon etwas beschämt. Nachher denkt der noch, dass es in meinem Kühlschrank immer so aussieht. Nun ja... irgendwie stimmt das zu 50% ja auch. Ich bin halt ein Student, der nebenbei arbeitet und auch noch Single ist. Es wäre Blödsinn den Kühlschrank so sehr zu füllen, dass er aus allen Nähten platzt da über die Hälfte darin verderben würde, ehe ich es auch nur geöffnet hätte.

Als ich mich frage, ob mein junger Gast denn seinen ausgehungerten Magen von Würstchen und Eiern wirklich gefüllt bekommt, werfe ich einen Blick zu ihm ins Wohnzimmer und wie gebannt haftet mein Blich auf diesem zarten, unschuldigen, bezaubernden und in meinen Augen einzigartigen Wesen.

Voller Hingabe und mit halb geschossenen Augen leckt er sich seine mit Schokolade beschmierten Finger ab, nimmt sie in den Mund, umschließt sie mit seinen zarten Lippen und saugt an ihnen, während er sie hinein und hinaus schiebt. Leicht schmatzend weckt er so nicht ganz jugendfreie Gedanken in meinem Kopf und schwer schluckend werde ich daran erinnert, dass mein letzter Sex wirklich viel zu lange her ist.

Wie wunderbar wäre es doch, wenn er dieses Spiel nicht mit seinen Fingern sondern mit meinem.... Nein! Halt!

Ruckartig wende ich mich meinem Vorhaben zu und nehme Eier, Würstchen und Bratfett heraus ehe ich den Kühlschrank schließe. Ich sollte mich wirklich schämen. Dieses Wesen hat doch scheinbar so vieles erlitten und wurde scheinbar auch vergewaltigt da, ist es doch das Letzte, dass ich überhaupt nur solche Gedanken habe. Ich sollte mich wirklich in Grund und Boden schämen.

Seufzend bücke ich mich und nehme die Pfannen heraus, mit welchen ich mich schließlich erhebe und meine Stimme etwas lauter an Atemu richte, um ihn von unserem heutigen Abendessen zu unterrichten.

Im nächsten Moment jedoch zucke ich erschrocken zusammen, als ich die Stimme meines Gastes so nah bei mir vernehme.

Meinen Blick zu meiner rechten wendend spüre ich erneut wie mir eine heiße Welle in die Lenden schießt und ehe sich noch schlimmeres in dieser Region ereignet, wende ich den Blick von Atemu ab, welcher scheinbar versucht, jeden noch so kleinen Rest der Schokolade von seinen Fingern zu lecken um den Geschmack voll auszukosten.

Nun gut, wer kann es ihm verübeln, denn ich bin nicht viel anders wenn es um Schokolade geht, doch habe ich durchaus auch auf eine andere Nascherei Heißhunger welche mir schon viel zu lange verwährt ist.

Nun gut, sicher, ich habe diese Nascherei stets bei mir doch... wer braucht nicht mal etwas Abwechslung. Doch grade im Bezug auf diesen Jungen sind solche Gedanken nicht angebracht, schelte ich mich selbst und beginne dann das Abendessen zu bereiten.

„Die Schokolade hat dir scheinbar geschmeckt, wie es aussieht. Jedoch würde ich dir raten deine Finger dran zu lassen, die könntest du eventuell noch gebrauchen, Atemu.“ Lieb lächle ich ihn an und wuschle ihm durchs Haar ehe ich zum Schrank gehe um Teller und Besteck heraus zu nehmen. Schnell ist der Tisch für zwei gedeckt und auch ein heißer Tee gekocht, als auch das Essen schon fertig ist und ich uns beiden eine große Portion Rühreier und jedem zwei Würstchen auftue.

Unter den Schnuppergeräuschen des süßen Cat-Boys stelle ich die Teller auf den Tisch und mit einem Lächeln bedeute ich ihm, das er sich doch setzten soll. Mit Näschen voran geht er schließlich zu einem der Stühle und setzt sich, die Würstchen kritisch beäugend, hin.

Einfach nur lächelnd über dieses wirklich süße Bild, setze ich mich auf den anderen Platz und gieße uns beiden eine Tasse Tee ein.

Mein Gast scheint doch mehr von einer Katze an sich zu haben, als ich glaubte. Schließlich fressen diese Tiere nichts, was ihnen geruchlich nicht zusagt. Grade, als ich beginne zu grübeln, ob ich nicht doch etwas anderes im Haus habe, greift Atemu nach der Gabel und piekst eines der Würstchen immer wieder zaghaft an.

Und das Gesicht, welches er dabei macht, ist einfach nur hinreißend. Irgendwie eine Mischung aus Skepsis, Neugier und Unsicherheit.

Ich kann nicht anders als zu lachen und ihm durch das Haar zu wuscheln.

„Es beißt nicht, keine Sorge!“ Und um meine Worte zu unterstützen piekse ich mein Würstchen auf und beiße herzhaft ein Stück davon ab.
 

Atemu:

Ich spüre seinen Blick mehr auf mir, als das ich ihn sehe. Aber dieser Blick jagt mir keinen angstvollen Schauer den Rücken hinab wie all’ die anderen Blicke, die ich schon auf mir verspürt habe. Deswegen lasse ich mich auch nicht dabei stören, meine Finger sauber zu lecken. Dazu schmeckt diese volle Milch einfach viel zu gut! Nach einiger Zeit spüre ich dann, wie der Blick über mich hinwegleitet und sich anderen Dingen zuwendet. Ich sehe zu ihm herüber und stelle fest, dass er in einigen Schubladen herumkramt. Neugierig trete ich zu ihm und erschrecke ihn somit mit meiner plötzlichen Anwesenheit.

Er witzelt ein wenig herum, streicht mir durchs Haar, was eine ungewohnte, aber umso schönere Berührung darstellt. Ich lächle gerührt und genieße sie. Dann wuselt er aber schon beschäftigt weiter und ich versuche, nicht im Weg zu stehen bis dass der Tisch gedeckt ist. Zuletzt folge ich ihm aber doch als er die Teller auf den Tisch stellt. Der Duft ist einfach zu verführerisch und so inhaliere ich tief, genieße den Geruch, den ich bisher immer nur von weitem kannte. Er bedeutet mir auch gleich, mich auf einen der Stühle zu setzen und begeistert tue ich dies. Neugierig sehe ich mein Essen an, besonders die Würstchen sind für mich interessant, da ich sie noch nie gekostet habe. Ich rieche erneut an ihnen. Hmm, lecker! Ich nehme die Gabel und piekse das Würstchen an, vielleicht riecht es noch besser, wenn man es aufmacht. Aber offensichtlich will es nicht aufgemacht werden. Neugierig auf das widerspenstige Ding geworden, versuche ich es noch einmal. Ich blicke erst auf, als ein Lachen ertönt und eine Hand durch mein Harr fährt. Leicht verlegen lächelnd linse ich zu Yuugi hinauf. Dieser beruhigt mich, dass das Würstchen keine Gefahr für mich darstellen würde, was mich zum Lächeln bringt, denn seine Sorge ist süß. Er demonstriert mir dann auch gleich, wie ungefährlich Würstchen seien, indem er von seinem eigenen isst. Über meine doch recht dumme Idee, dem Würstchen noch mehr Geruch entlocken zu wollen innerlich lächelnd, tue ich es ihm gleich und koste von dem Würstchen. Es schmeckt noch besser als es riecht und schnell nehme ich einen zweiten Bissen. Das Essen ist generell so lecker, dass ich jegliche Regeln, die man mich diesbezüglich lehrte um meinen Besitzer nicht zu blamieren, erst einmal vergesse und begeistert alles in mich hinein schaufele. Nachdem ich auf diese Weise die Hälfte des Tellers leer geputzt habe besinne ich mich allerdings und esse ein wenig gesitteter weiter. Dies ist allerdings auch dadurch bedingt, dass ich allmählich spüre, wie die Müdigkeit mich übermannt. Das gute Essen, das warme Bad und vor allem die Gewissheit, heute in Sicherheit schlafen zu können, sorgen dafür, dass ich mich meiner Müdigkeit hingebe und fast am Tisch eingenickt wäre, wäre Yuugi nicht zur Stelle gewesen. Ich lasse mich von ihm weiter durch das Haus in sein Schlafzimmer führen. Immer wieder fallen mir die Augen zu, meine Umgebung nehme ich kaum mehr wahr, da ich im Halbschlaf von Yuugi gestützt durchs Haus torkele. Dankbar, das Schlafzimmer erreicht zu haben, setze ich mich auf eine kleine Kante des Bettes um ihm nicht zu viel Platz wegzunehmen. Mein Dank fällt aufgrund meiner Müdigkeit recht karg aus, meine Hand streichelt seine Wange, seinen Arm, ist aber zu mehr zu müde. Ich blinzle zu ihm hinüber, während das gemütliche Bett mich immer mehr in den Schlaf zu lullen droht.
 

Yuugi:
 

Schaufelt er seine Würstchen und die Eier anfangs wie ein Bagger in sich hinein, stelle ich schon bald fest, dass sein Tempo beim Essen abnimmt und auch seine Lider immer schwerer werden und sein Kopf wahrscheinlich sehr bald auf seinem Teller landen würde, wenn ich ihn nun nicht ins Bett bringen würde.

Kaum beschlossen, erhebe ich mich mit dem Entschluss, dass der Abwasch bis Morgen warten kann und nehme meinen süßen Gast erneut bei der Hand, um ihn in mein Schlafzimmer zu geleiten. Dort angekommen krabbelt er gleich auf das Bett und kauert sich auf der Kante zusammen. Ich ziehe eine Augenbraue hoch, nehme es aber erst einmal hin und lege mich auch hin ehe ich die Decke über uns beide ausbreite.

Kaum liege ich, spüre ich wie sich eine zierliche Hand auf meine Wange legt. Erstaunt blicke ich auf und schaue in das müde lächelnde Gesicht. „Weißt du, Atemu, du bist etwas ganz Besonderes.“, flüstere ich ihm entgegen ehe ich zu ihm krabble, mich über ihn beuge und ihm einen zarten Kuss auf die Stirn hauche. Danach lege ich meine Stirn an die seine und schaue in seine wunderschönen rubinfarbenen Augen.

„Möchtest du nicht etwas näher zu mir rutschen? Ich kuschle gern weißt du. Und... glaub mir ich werde nichts Unsittliches tun, Atemu.“, versichere ich ihm ehe ich ihm ein letztes Mal durchs Haar wuschle und wieder etwas weg rutsche um ihm Platz zu machen.

Mit einem Lächeln hebe ich die Decke an und schaue in die immer kleiner werdenden Augen.

Wie süß er doch ist. Ich werde ihn beschützen vor allem und jedem, der diesem Wesen künftig auch nur ein Haar krümmen will.

„Na komm kuscheln, mein Kätzchen!“, sage ich lieb als er seinen im Moment scheinbar viel zu schweren Körper zu mir robbt und sich sogar näher zu mir legt, als ich es eigentlich für möglich gehalten hätte.

So wird mein Lächeln breiter, als er sich in meine Arme kuschelt, das Gesicht an meine Brust legt und keine zwei Sekunden später in einen tiefen Schlaf fällt.

Mein Herz macht einen freudigen Sprung und ich freue mich über dieses Vertrauen, welches mir dieses geschundene Geschöpf nach nur so kurzer Zeit schon entgegen bringt.

Es ehrt mich und zur gleichen Zeit spüre ich den stechenden Schmerz in mir, welcher mir bewusst macht, dass ich wohl der erste Mensch bin, welcher dieses zauberhafte Geschöpf wie ein Lebewesen behandelt. Meine Arme legen sich schützend um diesen ausgezerrten Körper und mein Gesicht vergräbt sich in dessen weichen Haarschopf zwischen seine Öhrchen.

„Ich bin von nun an immer für dich da hörst du... du bist nie wieder allein!“, flüstere ich leise ehe, auch ich in einen tiefen Schlaf falle.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2010-07-08T17:37:10+00:00 08.07.2010 19:37
Wow as ist wirklich ne super Idee von euch zweien^^
Hätte die Ff nun wirklich mal früher lesen sollen *lach*
Ich liebe sie!
Alsu Leuchtender_Mond und Teufelchen_Yuugi wirklich total süß geworden^^
Muss mich zwar noch mit dem Gedanken anfreunden, dass Yuugi der Seme ist und dass Atemu kleiner als Yuu ist, aber denke allein durch das süße Geschreibsel werd ich mich recht schnell daran gewöhnen.

Love euch zwei^^
*Kiss kiss*

P.S. Kanns kaum erwarten, dass das dritte Kapitel endlich aus dem Upload kommt^^
Von:  patkinmon
2010-07-06T18:16:14+00:00 06.07.2010 20:16
oh gott was für einen schöne FF
ich bin schon seit dem ersten kapitel begeistert weil mir die idee mit dem catboy so gut gefällt
ausserdem passen rechtschreibung und grammatik
also jippiiii ich freu mich wenn es weitergeht
lg patkinmon
Von: abgemeldet
2010-07-01T12:36:28+00:00 01.07.2010 14:36
Wie kann man ein Lebewesen nur so behandeln ;___; Ich meine, ist ja schön und gut, wenn sie denken, dass sie höhere Lebewesen sind als Tiere, aber die sind sogar zur Hälfte Mensch.
Aber die Geschichte ist echt süß^^ Wie Yugi sich um Atemu kümmert und wie er versucht sein Vertrauen zu gewinnen *___*
Und Atemus Verhalten ist auch total putzig, aber doch sehr bedenklich *nicht wissen will was der Arme schon durchmachen musste*
Armer Yugi, jetzt muss er noch mit seinen Hormonen kämpfen. Aber was Atemu beim Fernsehen gedacht hat 0.0 Und dass er es auch noch gemacht hätte 0.0 Was hat er nur erlebt, dass er FERNSEHEN mit sowas verbindet?
Yugis Verhalten gegenüber Atemu erinnert mich irgendwie an den Spruch: Nur Hunde haben Besitzer, Katzen haben Bedienstete^^ Obwohl er es sich nicht mal bewusst ist, kriegt Atemu Yugi dazu, ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
Alles in allem eine klasse FanFiction, so schön lange Kapitel auch noch, echt spitze.
Ich freu mich aufs nächste Kapitel.
Von:  star-angel
2010-06-27T22:34:29+00:00 28.06.2010 00:34
Ach wie supie süß. Ich fand das Kapitel klasse und Atemu ist einfach zuckersüß. Wer würde da nicht dahin schmelzen. Ich hoffe du schreibst bald weiter. Bin echt gespannt was dir noch so einfallen wird und ob das nächste Kapitel nochmal ne Stufe niedlicher wird.

lg
Von:  lula-fan
2010-06-27T21:07:04+00:00 27.06.2010 23:07
wunderbar wie sich yugii um atemu kümmert !!!
welch schöne vorsätze er hat und wie fürsorglich er ist.
und seine erotischen fantasien seien ihm verziehen, schließlich ist er auch nur ein mann ;)
schön find ich das er sich selbst zu recht weißt und sich dafür schämt.
allerdings denke ich ist es nur eine frage der zeit bis sie wahr werden.
den auch ein catboy hat gefühle und bedürfnisse ;)

auch wenn´s mich ein wenig wundert wieviel mühe sich atemu gibt yugii zu vertrauen find ich es sehr schön.
ich denke das liegt einfach in seinen genen das er trotz seinen schlechten bisherigen erlebnissen, sich wünscht einen menschen zu haben der ihm allein gehört und der ihn liebt, und den er lieben kann.

ich liebe solche langen kapitel, begnüge mich aber auch mit kürzeren hauptsache du schreibst zügig weiter !!!!!!!
vlg.
Von:  Sephira
2010-06-27T18:27:18+00:00 27.06.2010 20:27
Sehr tolles Kapittel
Mit Ati kann man so Mitleid haben ó_ò
Freue mich schon auf den nächsten Teil ^^
Von:  KaitoDC
2010-06-27T17:22:07+00:00 27.06.2010 19:22
welch langes Kapitel! Aber ich liebe lange Chapter ;)
wie süß sich Atemu doch manchmal verhlät, aber wirklich traurig, das, was er alles durchgemacht haben musste...
ich finde es interessant, wie dies alles beschrieben wurde, vor allem das Verhältnis von Atemu zu Yugi. Hut ab, muss man schon sagen!
aber wirkrlich, Yugi, welch 'unsittliche Gedanken' er für eine kurze Zeit doch hatte! ;)
okay, dann freue ich mich schon aufs nächste chapter
lg
KaitoDC
Von:  lanhua-yu
2010-06-27T16:24:31+00:00 27.06.2010 18:24
man war das SÜÜÜÜÜÜßßßß !!

wie kann man schokolade net kennen?? o.O
furchtbar ein leben ohne schokolade... xD

und: also nein, was hat yugi nur für gedanken,
das hät ich nich von ihm gedacht...
*kopf schüttel*
*lol*





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