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This aint'a Lovestory

Wer einen anderen Menschen kennenlernt, der lernt sogleich sich selbst kennen. |SasuxSaku ♥| -> Weblog beachten!
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An arrival & walking

Ein Kommen und Gehen
 


 

Sakura
 


 

Die orange-gelbe Morgensonne brachte die vielen großen und kleinen Pfützen auf der Straße zum glitzern. Auf dem Gras und den Büschen lag eine leichte Nässe.

Gestern Nachmittag hatte es stark gewittert, es war wirklich ein ziemliches Unwetter. Aber es tat der Natur gut nach der langen Trockenperiode.

Ich hatte totale Angst vor Gewittern, fast nichts anderes konnte mir mehr Angst einjagen.

Fast.
 

Ich öffnete den Reißverschluss meines Ruchsackes, der neben mir stand, und wühlte darin rum, auf der Suche nach meiner Sonnenbrille.

Als ich sie nach gefühlten fünf Minuten endlich gefunden hatte, setze ich sie mir auf und schaute weiter gelangweilt aus dem Fenster.
 

„Sakura, hör schon auf so ein Gesicht zu ziehen. Es ist das Beste für dich.“

„Meinst du nicht, dass ich langsam alt genug dafür bin, selber zu entscheiden, was gut für mich ist und was nicht? Oder wenigstens mit entscheiden zu dürfen, wie es mit meinem Leben weitergeht?“.

Meine Mutter fing immerzu damit an. Sie und mein Vater hatten beschlossen, mich auf ein Eliteinternat in Miami zu schicken, damit ich einen Neuanfang machen kann. Warum ich mir das gefallen ließ? Keine Ahnung.
 

Zu allem Verdruss war heute auch noch der erste Schultag, womit nun schon mein elftes Schuljahr anfing. Jedoch war es mein erstes Schuljahr an einer neuen Schule, weit weg von meiner Kindheit und alten Erinnerungen, die ich lieber vergessen würde. Aber ich bezweifelte, dass genau das die richtige Lösung der Probleme ist.
 

„Sind wir nicht bald mal in diesem verkackten Internat?“

Ich sah, wie meine Mutter im Rückspiegel die Stirn runzelte. „In einer Stunde sind wir in dem Internat. Solang musst du dich noch gedulden.“

Seufzend schaute ich wieder aus dem Fenster. Solange wie wir mittlerweile schon unterwegs waren, konnte ich unmöglich noch den Unterricht besuchen. Von Jacksonville bis nach Miami fährt man, wenn man gut durchkommt, sechs Stunden. Wir waren seit zweiundzwanzig Uhr unterwegs und mittlerweile war es schon sechs Uhr früh.
 

„Muss ich dann wirklich noch in den Unterricht?“, fragte ich meine Mutter nach ein paar Minuten der Stille.

„Ich hatte dir doch gesagt, dass heute nicht wirklich Unterricht ist, sondern eher ein Tag zum Eingewöhnen für alle. Und bis dieser Tag vorbei ist sind wir fünfmal da. Außerdem du kannst dich so mit deinen neuen Mitbewohnerinnen bekannt machen.“ Wieder seufzte ich.

Mir blieb also noch genau eine Chance davonzulaufen und das war während der Besichtigung des Internats. Nur fehlten mir dazu ein ‚Überleben- in- der- Wildnis’ -Paket, genug Bargeld um mir ein Flugticket nach Honolulu zu kaufen oder ein Freund mit einem schicken Fluchtauto.

Genauso wenig besaß ich einen Plan, wohin ich dann sollte und vor allem wie ich entkommen sollte. Aber das spielte alles keine Rolle. Auf keinen Fall würde ich dort bleiben.
 


 

Hinata
 


 

Ich freute mich tierisch, als ich erfuhr, dass ich dieses Jahr mein Zimmer mit meiner Freundin Ino teilen würde. Temari hatte es leider gar nicht gut erwischt, sie musste mit einer Neuen und Monja, der Schulzicke, zusammen ziehen. Aber wie ich sie kenne, findet sie das noch witzig, da sie jemanden zum ärgern hat.
 

Ich ging gerade den langen Korridor entlang, zu den Wohnräumen der Mädchen. Hier im Internat waren die Wohnungen der Jungs und Mädchen strikt getrennt in zwei verschiedenen Flügeln untergebracht. Dieses anmutige Gebäude beeindruckte mich immer wieder aufs Neue.

Es war zeitlos und brachte den Touch zum Wohlfühlen mit. An den Wänden des Korridors hingen Lampen und Bilder aus vergangenen Schuljahren. Da es das Internat schon seit Jahrhunderten gab, wie ich wusste, gab es genug Bilder um die zwei Unterrichtsgebäude, ein Wohngebäude, das Haupthaus und die Sporthalle zu beschmücken.
 

„Hanabi, ich glaube, das Zimmer hier ist dir.“, sagte ich zu meiner kleinen Schwester, die das erste Mal hier war, und blieb vor einer Holztür stehen.

Hanabi schaute kurz auf ihren Zettel, den sie vorhin von der Sekretärin bekommen hatte, und nickte. „Ja, das ist meins.“.

Sie nahm den Zimmerschlüssel und öffnete die Tür. Diese schwang leise auf. Ich nahm ihre Tasche und trug sie rein und stellte sie auf das Bett ab, dass nah an der Balkontür stand.

„Wow, wenn schon die Zimmer so klasse aussehen, freue ich mich schon, den Rest zu sehen.“

Ich lächelte. Ja, hier war es wirklich schön.
 

Jedes Zimmer bestand aus zwei bis drei Betten, genauso vielen Schränken und Schreibtischen, einem großen Balkon und einem kleinem Bad. Außerdem besaß es noch eine Hifi- Anlage, ein Bücherregal und einem Fernseher mit Couchoase.

Die Wände waren in einem Pastellton gestrichen, nur eine Wand besaß eine kräftige Farbe. In Hanabis Zimmer war es die Farbe Orange.

Das Internatsgelände war riesig. Es bestand aus den Häusern, einem kleinen Wäldchen, einem See, ein paar Sportplätzen und sogar einem kleinen Strandabschnitt. Hier konnte man sich einfach nur wohl fühlen.
 

Ich verabschiedete mich dann von meiner Schwester und machte mich auf zu meinem Zimmer, um erstmal meine Taschen loszuwerden.

Danach ging ich zu unserem Stammplatz, der auf einem, etwas erhöhten, Platz war, wo man eine wunderbare Aussicht auf einen Teil der Stadt hatte. Ein paar große Steine, wo man drauf sitzen konnte, befanden sich ebenfalls hier.

Auf so einen Stein setzte ich mich und schaute auf die Stadt hinab.
 

Doch lange sollte ich nicht allein bleiben.

Ich erschreckte mich als jemand vor mir landete, einen blonden Haarschopf konnte ich erkennen. „Mensch Naruto, hör auf Hinata zu erschrecken!“.

Kiba kam kurz danach ebenfalls auf den Hügel und half dem Blonden wieder hoch, wobei er einen Lachanfall hatte.

„Sorry, Hina, ich wollte dich nicht erschrecken.“, fing er an bevor der Inuzuka ihn unterbrach. „Er hat nur Gleichgewichtsstörungen oder wollte sich dir zu Füßen werfen.“

Darauf wurde er angeknufft vom Uzumaki.
 

Die zwei Neuankömmlinge setzen sich auf die verbliebenen Steine.

„Und, wie waren deine Ferien, Hinata?“ Fragend schaute mich der Braunhaarige an, während Naruto sich immer noch den Kopf rieb.

„Nicht sehr ereignisreich.“, antwortete ich wahrheitsgemäß, beließ es aber auch dabei. Ich würde mein lustiges zusammentreffen mit Tenten erstmal nicht erwähnen.

Naruto schaute mich dann bedächtig an und ich wendete meinen Blick zu Boden. Ich hatte schon immer ein Auge auf den Uzumaki geworfen, es jedoch nie zugegeben. Ino und Temari wussten davon und zogen mich öfters damit auf oder drängten mich dazu, es ihm zu sagen. Nur ich konnte und wollte es nicht.

„Deine Schwester ist doch jetzt auch hier, oder?“

Ich schaute wieder auf, zu Kiba, der mich gefragt hatte. „Ja, Hana ist jetzt auch hier. Sie freut sich ziemlich.“ Ich lächelte beim Gedanken daran, wie aufgeregt sie die ganzen Ferien über gewesen war.
 

Plötzlich vibrierte es in meiner Hosentasche und ich zog mein Handy raus. Ein kleines Nachrichtensymbol zeigte an, dass ich eine SMS bekommen hatte. Sie war von Ino.

Auf den Text musste ich schmunzeln:
 

Bambi, komm mal zum Schultor und hilf mir meine Koffer hochzubringen. Ich schaff die ganzen Sachen nicht allein. <3
 

Grinsend schaute ich auf. Ja, Bambi war mein Spitzname bei Ino und Temari, da ich, laut den beiden, genauso unschuldig und süß sei, wie ein Rehkitz.

„Jungs, es gibt Arbeit für euch.“

Die beiden Freunde, die sich gerade noch über irgendeine Fernsehserie unterhalten hatten, schauten sie misstrauisch an. „Nur damit du es weist, wir spielen kein Versuchskaninchen für Ino wieder. Diesmal kann sie ihre Schminke an jemand anderem ausprobieren.“

Ich lachte. „Nein, sie braucht nur Hilfe bei ihrem Gepäck.“

Die beiden tauschten kurz Blicke, bis Kiba nickte und Naruto sagte: „Na gut, dass machen wir. Aber nur, weil du uns darum bittest.“

Ich nickte, dann standen wir auf und gingen in Richtung Schultor.
 


 

Ino
 


 

Mère typique!“ Setzt mich meine Erzeugerin also einfach mitten auf dem Schulgelände ab und fährt einfach davon ohne mir meine fünf Koffer hoch zutragen! Das sieht ihr doch mal wieder so verdammt ähnlich.

Also hab ich kurzerhand meinem Bambi, eigentlicher Name Hinata, geschrieben, dass sie mir doch bitte helfen soll.

Gelangweilt und ungeduldig saß ich also nun auf einen meiner Koffer und wartete auf meine Freundin.

Die Sonne war schon aufgegangen und der Himmel wolkenlos. Wenn man bedenkt, was am Vortag noch für ein schlimmes Unwetter gewütet hatte, war der glockenklare Himmel dagegen purer Luxus.
 

Ich bemerkte, wie ein weiteres Auto das Schultor passierte. Es trug das Kennzeichen von Jacksonville. Ich runzelte die Stirn. Wieso sollten Eltern ihr Kind auf ein Internat in Miami stecken, wenn es so viele andere Möglichkeiten gab? Mehr als abschieben wollte mir abrupt nicht einfallen.

Durch meine schwarz getönte Sonnenbrille, mit der ich jeden beobachten konnte ohne dabei gesehen zu werden, folgte mein Blick dem Auto.

Schließlich parkte es und eine ältere Frau mit hellblonden Haaren stieg aus. Sie ging zum Kofferraum, öffnete diesen und hievte zwei größere Taschen heraus.

„Sakura, steig endlich aus und setz ein freundlicheres Gesicht auf.“, hörte ich sie mit der Person im Auto reden, bevor sie den Kofferraum wieder zuschlug.

Dann öffnete sich eine der hinteren Türen und ein Mädchen, sicher in meinem Alter, stieg aus. Zunächst fand ich an ihr nichts ungewöhnlich, bis ich ihre Haare sah. Diese hatten verschiedene Pinktöne angenommen und waren total auffällig. Sie trug ebenfalls eine Sonnenbrille und man sah deutlich, dass sie hier nicht sein wollte.

„Nimm deinen Rucksack, damit wir rein können.“, sagte die Frau, vermutlich ihre Mutter, zu dem Mädchen. Dieses seufzte und nahm seinen Rucksack. Dann schien sie mich zu bemerken und ich denke, dass sie ebenfalls zu mir geschaut hatte, bevor sie von ihrer Mutter nach drinnen gescheucht wurde.

Ein komisches Mädchen. Wer hat denn bitte heutzutage pinke Haare? Ich schüttelte meinen Kopf und bemerkte jemanden hinter mir.
 

„Hi Bambi.“, sagte ich, ziemlich gechillt zu ihr und nickte den beiden Packeseln links und rechts von ihr kurz zu. Dann stand ich auf.

„So, Jungs. Die Sachen müssen in unser Zimmer.“

„Oh Gott, Ino! Du schläfst in einem Zimmer? Ich dachte glatt du schläfst im Wald auf einem Hochsitz.“ Grinsend schaute der Inuzuka mich an und ich zog nur einer meiner Augenbrauen hoch und beleidigte ihn einfach auf französisch, was er natürlich nicht verstand. Sowas freute mich immer.

Dann herrschte Hinata die beiden dazu, meine Koffer zu nehmen und wir folgten ihnen nach drin.
 

Auf dem Weg erzählte ich Hinata kurz von dem neuen Mädchen. Sie tippte ebenfalls auf Abschiebung oder von ihr wurde so viel verlangt, wie von unserem lieben Freund Uchiha, mit dem ich mich immer noch nicht anfreunden kann. So einen Kotzbrocken gibt’s echt nur einmal und ein Sasuke Uchiha reicht für die ganze Weltbevölkerung.

Bei ihm war es damals ja so ähnlich. Naruto hatte gesagt, dass von ihm total viel erwartet wurde und er deswegen her musste, was nicht hieß, dass es anfangs auf freiwilliger Basis verlief oder er hier sein wollte. Mittlerweile hatte er sich ganz gut eingelebt und gehört zu unserer kleinen Clique. Auch wenn das meine Meinung ihm gegenüber nicht änderte.
 

„Meinst du, dass Temari schon da ist?“, fragte mich Hinata und blickte fragend zu mir. Ich zuckte mit den Schultern. War ich etwa Temari?

„Wenn sie da ist, hat sie sich sicherlich irgendwohin nach draußen verzogen um zu chillen. Hab ich doch letztes Jahr auch immer so gemacht, wo ich Monja in einem Zimmer hatte.“

„Sie tut mir Leid.“ Hinata schaute richtig mitleidig, was mich mal wieder an ein Reh erinnerte.

„Mir auch, Bambi. Aber jeder ist mal dran. Und dieses Jahr ist es eben Temari. Außerdem…“, sagte ich, öffnete aber vorher die Zimmertür und ging hinein, „wohnt sie ja nicht alleine mit ihr in einem Zimmer, sondern noch mit einer Neuen. Wenn sie Glück hat, ist sie ganz in Ordnung.“

Hinata nickte und folgte mir nach drin.
 

Naruto und Kiba waren schon da und lagen, nach Luft ringend, auf dem Fußboden. Meine Koffer standen daneben.

„Danke, Jungs.“, sagte ich lächelnd.

„Du schuldest uns was Yamanaka. Mindestens ein Eis.“

Ich grinste. „Ich schulde euch gar nichts sa douce“. Ich zwinkerte den beiden zu, die mich nur verständnislos anschauten, was mich wiederrum zum Lachen brachte. Ja, ich liebte es, andere mit meinem Französisch zu ärgern.

„Bambi und ich wollen dann auspacken. Es wäre nett, wenn ihr vielleicht gehen würdet, damit Hinata ihre ganze heiße Unterwäsche auspacken kann.“ Ich konnte wirklich gemein sein, aber ich liebte es.

Hinata lief auf meine Worte rot an und schaute zu Boden. Naruto und Kiba sahen sehr neugierig aus auf meine Worte, aber ich schmiss sie kurzerhand raus und lachte. Ich liebte es wieder hier zu sein.
 


 

Sakura
 


 

Meine Mutter und ich waren gerade auf den Weg in mein neues Zimmer, das ich, wie ich gerade erfahren hatte, mir mit zwei anderen Mädchen teilen musste. Na bravo. Das heißt, einen auf Einzelgänger zu machen, kann sich als ziemlich schwierig gestalten, genauso wie mein Flutversuch, welchen ich heute noch durchziehen werde.

„So, hier wären wir.“

Meine Mutter stellte meine beiden Taschen ab und sperrte die Tür auf.

Anschließend folgte ich ihr hinein. Sie stellte die beiden Taschen bei dem Bett ab, was auf einer Erhöhung stand.

„So, Sakura. Mach keine Dummheiten und versuch dich einzugewöhnen. Ich ruf dich ab und zu an, ja?“

„Hm.“, sagte ich nur, nahm meine Sonnenbrille ab und schaute mich im Zimmer um. Schlecht eingerichtet war es nicht, im Gegenteil. Aber der ganze Schnick Schnack würde meinen Entschluss, von hier zu verduften, nicht ändern.
 

Nachdem meine Mutter gegangen war und nachdem sie mir noch eine zehn minütige Predigt gehalten hatte, erkundete ich das Zimmer genauer, genauso wie das Bad und den angrenzenden Balkon. Auspacken würde ich nicht, wenn ich heute wieder abhaue, wäre das schon etwas dämlich.

Als ich gerade auf dem Balkon stand, hörte ich, wie die Tür geöffnet wurde. Ich machte mir nicht die Mühe, zu schauen, wer denn komme. Schon aus Prinzip war mir das egal. Vielleicht war es eins der Mädchen, was hier schon Quartier bezogen hatte, weil deren Sachen schon da waren.

Auch das Mädchen sagte nichts, entweder wollte sie nicht oder sie schien mich nicht zu bemerken. Als ich einen kurzen Blick nach drin riskierte sah ich, wie ein blondhaariges Mädchen, mit dunklem Unterhaar, auf ihrem Bett lag und Musik hörte.

Ich wendete mich wieder dem Anblick zu. Von dem Stock, wo das Zimmer war, konnte man den Strand sehen, der anscheinend zum Gelände dazugehörte. Das Wasser sah ziemlich schön aus. Aber das hatte mich ja nicht zu interessieren. Ich wollte weg hier, mehr als alles andere.
 

Wieder öffnete sich die Tür. Man hörte Absätze klacken. Keines der beiden Mädchen sagte etwas zueinander. Ich beschloss, wieder nach drinnen zu gehen, weil ich nicht ewig hier draußen bleiben konnte. Das andere Mädchen war groß, blond und angezogen wie Barbie persönlich. Halt, vielleicht war sie Barbie persönlich. Noch kürzer und noch pinker ging es nicht mehr. Auch meine Haare waren dagegen blassrosa.

Sie bemerkte mich und musterte mich von oben bis unten. Einmal. Zweimal. Dreimal. Ich zog eine Augenbraue hoch, was man trotz Sonnenbrille sehen konnte.

„Bist du in den Farbtopf gefallen oder wieso sind deine Haare pink?“, fragte sie mich höhnisch.

Ich konterte mit einer gelassenen Gegenfrage. „Bist du gerade vom Strich gekommen oder warum bist du so knapp angezogen, Barbie?“. Ich ließ mir doch die Stirn nicht von Barbie bieten. Der Ken dazu tat mir jetzt schon leid.

Sie war sichtlich verärgert über meinen Kommentar, da sie mich wütend anstarrte.

Das andere Mädchen schien davon wenig Notiz zu nehmen, da sie ja Musik hörte, trotzdem grinste sie.

„Wenigstens seh ich nicht so gestört aus wie du, Pinki.“ Sichtlich dachte sie, dass mich das tief im Inneren verletzen würde. Fehlanzeige.

„Stimmt. Du siehst viel gestörter aus als ich. Dein Freier hat dir wohl gerade frei gegeben, weil du hier bist?“ Das andere Mädchen grinste breit und musste sich sichtlich ein Lachen verkneifen. Barbie schaute mich noch bösartiger an als vorher.

„Pass auf, nicht das du platzt. So eng, wie deine Klamotten schon sind, passiert das schnell“, sagte ich zu ihr, ohne mit der Wimper zu zucken und ging dann an ihr vorbei zu meinen Sachen.

Barbies Blick folgte mir. „Pass auf, mit wem du dich hier anlegst, Pinki. Das ganze wird ungemütlich für dich werden.“ Dann rauschte sie aus dem Zimmer.
 

„Meine Knie zittern schon vor Angst.“, sagte ich noch. Egal ob sie mich hörte oder nicht.

Das blonde Mädchen nahm die Kopfhörer von ihren Ohren.

„Du hast dich mit der Richtigen angelegt. Monja ist die Zicke der Schule und kann sowas gar nicht leiden.“

„Ich dachte, sie heißt Barbie, so wie sie aussieht.“

„Unter uns gesagt, denk ich das auch.“

Ich lächelte leicht. Das Mädchen hatte den gleichen Humor wie ich.

„Ich bin Temari.“, sagte sie und schaute mich abwartend an.

„Sakura.“ Ich drehte mich zu ihr um, um sie ebenfalls anzuschauen.

„Vielleicht wird das ganze hier doch nicht so schlimm, wenn du da bist. Monja hat jetzt schon die Schnauze voll. Find ich gut.“

Ich nickte. Lange würde ich ja nicht da bleiben, aber das würde ich niemanden sagen, auch nicht Temari.
 

„Hast du schon das Schulgelände gesehen?“, fragte sie mich und setzte sich in Schneidersitz.

Ich schüttelte den Kopf, worauf sie mich fragte, ob sie mich rumführen sollte.

„Nein, ich glaube ich schau das mir allein an. Ist nicht böse gemeint, aber ich erkunde gern neue Gegenden.“ Das war nicht mal gelogen. Nur ich konnte wirklich niemanden dabei gebrauchen, wenn ich abhauen würde.

„Ist gut. Falls du es dir trotzdem anders überlegst, sag bescheid. Ich werd erstmal selber verschwinden.“

Und damit ging sie ebenfalls davon.
 

Also, langsam wurde es Zeit für mich ebenfalls zu gehen, weg von diesem verkackten Gebäude.

Ich trat zum Spiegel und band meine langen pinken Haare achtlos im Nacken zu einem Knoten zusammen und zog mir wieder meine Schuhe an.

Als ich in den Spiegel blickte fiel mir etwas auf dem tiefen Dach auf. Dort starrte mich ein steinerner Wasserspeier an. Die riesigen Reißzähne vervollständigten seinen, zur Grimasse, verzogenen Mund. Ich streckte dem Ungeheuer die Zunge raus.

„Vielleicht hast du ja Lust, in der Festung der Verdammten herumzuhängen. Nur zu.“

Ziemlich krank so einen Ding aufs Dach eines Internates zu setzen, aber noch kränker war, dass ich mich damit unterhielt. Leicht schüttelte ich meinen Kopf.

Ohne weitere Gedanken an irgendwas zu verschwenden nahm ich mir meine Jacke, meine Handtasche, worin ich einige wichtige Dinge wie Handy, Geld und sowas verstaute, und ging ebenfalls.
 


 

Zuerst schaute ich mich bei den einzelnen Gebäuden um. Da gab es ja das Wohngebäude, wo ich zum Glück gerade so herausfand. Nachdem ich fast in den Jungenflügel gelaufen wäre, was verboten ist, hab ich dann irgendwie nach draußen gefunden.

Anscheinend leben die hier wirklich noch im Mittelalter. Schön und gut, dass das ganze hier eine Eliteschule war, aber Jungen und Mädchen so diskret voneinander zu trennen und dann noch Verbote, die anderen Korridore zu betreten, ist echt Quatsch. Naja, lange bleib ich ja eh nicht hier.

Da ich das Haupthaus ebenfalls schon kannte, ließ ich dieses gekonnt aus und ging zu den beiden riesigen Unterrichtsgebäuden hinüber. Natürlich waren diese verschlossen; rein wollte ich ja auch gar nicht. Man hatte mir im Sekretariat erklärt, dass im einen Gebäude ausschließlich die siebten bis neunten Klassen unterrichtet worden und im anderen die zehnten bis zwölften.

Nicht unweit der beiden Gebäude entfernt war die Sporthalle mit dem anschließenden Schwimmbad. Man konnte hier alles machen, soviel ich weiß. Es gab einen Basketballplatz, einen Fußballplatz, Tennisplätze, Volleyballfelder, verschiedene Anlagen für, zum Beispiel, Speerwerfen und so weiter. Man konnte am Strand auch surfen, schnorcheln und tauchen. Das einzige, was es wirklich nicht gab, waren eine Golfanlage und ein Skaterpark. Ansonsten glich das Gelände einem riesigen Sportpark.
 

Nachdem ich mit dem Sportgelände fertig war, entschloss ich mich Richtung Wald zu laufen. Den Strand zu besichtigen wäre mit Sicherheit Schwachsinn. Ich meine, ein Strand. Da gab es Sand, Meer und Liegen. Vielleicht gab es auch durch den Wald einen Weg hinaus.

Zunächst kam ich an einem Teich vorbei, hübsch angelegt, wie ein kleiner Park. Viele verschiedene Blumen waren dort und einige blühten noch trotz der Hitze der letzten Wochen. Viele Bänke standen um den doch größeren Teich herum und strahlten eine ansehnliche Idylle aus. Eine riesige Grasfläche zum Liegen und Grillen war ebenfalls vorhanden.

Manche denken jetzt sicher, wieso gehen? Es ist doch wunderschön hier! Klar, ist es das. Das bezweifle ich ja überhaupt nicht, aber ich will hier nicht sein. Ich will mein altes Leben haben, am besten das, vor dem Brand.
 

Im Wald selber verfiel ich automatisch in einen schnelleren Laufschritt. Der Wald war dunkler als ich dachte, sodass ich meine Sonnenbrille absetzen musste, um überhaupt was zu sehen.

Während ich durchs Unterholz ging knackten abgefallene Kiefernzweige unter meinen Füßen. Es war schon recht unheimlich hier. Freu ich mich jetzt schon, wenn ich aus diesem Wald draußen bin.

Ich war vielleicht erst hundert Meter in diesem Wald, und das wusste ich auch, aber mir kam es bereits vor, als wären es mehrere Kilometer und das beängstigte mich. Ich hatte das Gefühl, der Waldrand war viel weiter weg, als er eigentlich war.

Da es trotzdem noch früh am Morgen war, lag noch ein dicker Nebel tief am Waldboden, dass dem ganzen einen horrorfilmähnlichen Flair verlieh. Ich musste doch schon tiefer im Wald sein, als ich dachte. Am besten denke ich darüber gar nicht mehr nach, denn so konnte ich mir selber keine Angst machen.
 

Sobald man mein Verschwinden bemerkt werden Mum und Dad endlich einsehen, dass ich es nicht aushalten kann und das sie mich nicht zwingen können. Sie werden mich suchen kommen und, na gut, sie werden sauer sein, auch weil ich meiner Mum versprochen hab, keine Dummheiten zu machen und weil ich ihnen damit einen gewaltigen Schrecken eingejagt habe, doch sie werden es schon verstehen.

Am Ende sehen sie es doch immer ein, oder? Und am Ende werden sie mich wieder mit nach Hause nehmen, zurück in mein altes Leben.
 

Mein Herz schlug schneller. Mit jedem Schritt, mit dem ich dem Internat weiter zurückließ, bekam ich es mehr mit der Angst zu tun anstatt weniger.

Als ich den Plan geschmiedet hatte, was mir kurzfristig doch noch gelungen war, war es mir wie eine absolut blendende Idee vorgekommen. Ich dachte, dabei könnte überhaupt nichts schief gehen.

Jetzt, wo ich ihn in die Tat umsetzte und allein im Wald war, um von hier aus in die Freiheit aufzubrechen, in der ich mich nicht sonderlich auskannte, war ich mir plötzlich gar nicht mehr so sicher. Klar, war dies der einzige Weg um von hier wegzukommen, aber war er richtig? Vielleicht war alles total sinnlos.
 

Ich fing an zu rennen, Richtung Osten und versuchte, eine möglichst große Entfernung zwischen mich und das Internat zu bringen. Ich wusste, dass ich das Gelände durch den Wald irgendwann verlassen würde, da es keinen Zaun gab, die Frage ist nur, wann und wie groß der Wald überhaupt ist. Was ist, wenn ich nie mehr raus fand und hier sterben müsste? Und schon wieder machte ich mir selber Angst.

Ich atmete schwer und warf einen Blick zurück, um zu sehen, wie weit ich gekommen war…

Und da sah ich ihn.

Einen Mann, im Wald, halb verborgen vom Nebel, vielleicht fünfzig Meter von mir entfernt, mit einem langen, schwarzen Mantel bekleidet.

Im gleichen Moment, als ich ihn erblickte, setzte er sich in Bewegung und rannte mir hinterher.
 


 

To be continued.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  lilaliebe
2010-08-21T15:46:22+00:00 21.08.2010 17:46
hey :)
ich mag deien idee und es ist auch geniaaaaal geschriben

freu mich aufs negste kapi

lg Kim
Von: abgemeldet
2010-07-30T11:46:38+00:00 30.07.2010 13:46
hallöchen ^^

ja jetzt hab ich es auch mal geschafft, dein kapi zu lesen ^^
sorry das es so lange gedauert hat, aber du weist ja warum ...
naja aba jetzt zum kapi ^^
ich finde Inos französisch-tick i-wie cool ^^ kann mir übelst gut vorstellen, wie sie dort auf ihren Koffern saß und auf jmd. wartet , der ihrer koffer trägt ^^

das mit barbie und bambie erinnert mich i-wie an scrubs, weil die das auch manchmal sagen ^^ ( jetz fange ich echt langsam an zu spinnen ^^)

das ende war total spannend
kanns kaum erwarten wies weitergeht

ldgggmmmd

Von: abgemeldet
2010-07-11T12:10:51+00:00 11.07.2010 14:10
hi.
bin grad auf deine ff gestoßen und finde das, was du bisher geschrieben hast echt gut.
es ist aber gemein, einfach an so ner stelle aufzuhören.
ich meine, wer soll das sein??
ich finde den namen 'bambi' wirklich passend für hinata.
bin ja auch mal gespannt, ob saku nun wirklich abhauen wird, oder nicht.
also schreib bitte schnell weiter.

lg

Von: abgemeldet
2010-07-11T12:08:08+00:00 11.07.2010 14:08
halli, hallo, hallu.

meine güte ist das heute schon wieder warm. ich muss nachher ne runde 'schwimmen' gehen.
upps, ich schweife ab.
also das pitel find ich wirklich gut gelungen.
die situationen find ich echt genial beschrieben.
auch wenn ein wechsel der protagonisten stattfindet.
ich finde die charas, wie du die beschreibst, echt cool.

der part mit den versuchskaninchen find ich genial. ich hab mich nochmal aufs neue geroflt xD
ich freue mich schon, wenn dann näher auf superman und sein laserblick [ich laber grad richtige gülle] eingegangen wird.
darüber werd ich aber echt nicht fertig.
er in nem mantel. i.wie ist die vorstellung witzig.

öhm..ich glaube das war es vorerst erst einmal.
wir hören sicher voneinander.
bis denn
vlg
Sunny_girl
Von:  DeGuddi
2010-07-10T09:06:19+00:00 10.07.2010 11:06
Wow
ich bin begeistert.
Erst dacht ich ja die "Barbie" wäre Ino aber die szene war trotzdem genial.
ich bin schon gepannt wie es weitergeht.

lg Mina

ps. ich muss _temari_ zustimmen der Spitzname ist genial
Von:  Mallibu
2010-07-09T23:55:36+00:00 10.07.2010 01:55
jaha erste!!

das ist schon ziemlich fies genau da aufzuhören -.-
naja vergessen wir das mal und werfen den blick auf das wesendliche...
ich hab mir echt einen abgegrinst als das mit kura und barbie los ging^^
das wird bestimmt eine sehr harmonische wohngemeinschaft *g*
mal gucken was kura jetzt noch alles anstellt und wie das treffen mit ino und 'bambie' verläuft, ich finde den spitznamen übrigens genialxD

hdl temari


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