Haut auf Haut, Wochenendplanung und Wehmut
Mitlerweile saß ich Luka gegenüber auf seinem Schoß. Meine
Beine erstreckten sich links und rechts neben ihm und seine
Beine hatte er zu einem Schneidersitz verschrenkt. Das machte
die Sitzposition recht bequem. Er hatte seine Arme um mich
gelegt und angefangen mich zu küssen. Ohne zu zögern hatte
ich einfach erwiedert. Eine meiner Hände ruhte auf seiner Brust,
wärend die Andere sich in seinen Nacken gelegt hatte und ihm
denselben krauelte. Luka schnurrte dabei. Es schien ihm zu
gefallen. Nach und nach wurde er immer fordernder und ließ mein
Herz wieder schneller schlagen. All die Sorgen, die ich vor wenigen
Minuten noch hatte waren plötzlich wie weggefegt. Ich hatte
nämlich plötzlich angefangen leise zu weinen. Erst küsste Luka
mir nur zart die Tränen weg, dann sahen wir uns kurz in die
Augen und Luka setzte zu einem vorsichtigen Kuss an.
Nun saßen wir hier, eng umschlungen und küssten uns und
konnten nicht mehr voneinander lassen. Immer öffter musste ich
feststellen wie sehr ich Luka liebte. Ohne ihn wollte ich gar nicht
mehr sein. Die Vorstellung ohne ihn in dieser Schule zu sein,
oder mich gar von ihm trennen zu müssen, wäre für mich schon
unterträglich geworden. So versank ich noch eine Zeit lang in
diese heile Welt dieses Kusses.
"Hm...Was ...tust du da?", fragte ich atemlos bei einer kurzen
Unterbrechung. Luka hatte eine Hand unter mein Shirt geschoben
und streichelte meine nackte Haut. Das ließ den Teil der Haut,
den er berüherte angenehm kribbeln.
"Ich will dich einfach nur ein bisschen intensiver spüren, wenn
das okay für dich ist."
Ich lief wieder rot an und nickte. Mir fehlten erst die Worte, bis
ich es dann schaffte einige von ihnen hervorzupressen.
"D...dann lass uns aufs Bett legen...d...das ist bequemer.", murmelte
ich. Luka lächelte und ließ mich aufstehen. Dann tapste ich zum
Bett und krabbelte hinauf. Luka folgte mir und setzte sich aufs
Bett. Dann zog er sein Shirt aus und zeigte sich wie so oft mit seinen
perfekt gebauten Oberkörper. Ich schluckte. Luka lächelte jedoch
immer noch und kam nun auf mich zu. Er drückte mir einen Kuss
auf den Mund und kurz darauf hatte er mir mein Shirt ausgezogen.
Das ging schneller als ich gucken konnte. Es folgte das Geräusch der
Decke, die er über sich und mich zog. Dann zog er mich an sich und
küsste mich wieder zeilstrebig. Er legte seine Arme um mich und
hielt mich fest.
Ich spürte wie sich unsere nackten Oberkörper aneinander presten
und sich gegeseitig wärmten. Luka fuhr mit seinen Fingerspitzen
über meinen Rücken. Streichelte und krauelte ihn, während ich
wieder seinen Nacken kraulte. Er machte nichts was mir irgendwie
Angst hätte machen können. Er streichelte mich einfach nur und
küsste mich so zärtlich, das ich wie im siebten Himmel schwebte.
Ich keuchte.
Dieses Haut auf Hautgefühl war einfach so angenehm, das ich am
liebsten ewig so weitergemacht hätte.
"Hmm...", ich rieb mir verschlafen die Augen. Nach einer Weile
hatten wir einfach nur noch dagelegen und gekuschelt, bis wir
dann eingeschlafen waren. Wie meistens fiel mein erster Blick
auf den Wecker. Es war bereits viertel vor vier.
"Ohje... das hätten wir ja fast vergessen.", murmelte ich und
schaute in Lukas schlafendes Gesicht. Ich beugte mich zu ihm
vor und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Hmm...Mio?"
"Ja, ich bins...du musst langsam wach werden. Du wolltest Benni
noch anrufen."
"Schon so spät? Wie lange haben wir denn geschlafen?"
Ich überlegte kurz.
"Ungefähr drei Stunden."
"Kein Wunder das ich so geschlaucht bin.", jammerte er leise.
"Hihi, also ich fühle mich jetzt richtig gut und gestärkt."
Luka setzte sich auf und gab mir einen Kuss.
"Dann bin ich zufrieden."
Er rutschte zur Bettkannte und angelte unsere Shirts vom
Fußboden. Meines reichte er mir rüber.
"Danke. ", ich schaute mich kurz um und entdeckte das laufende
Telefon auf dem kleinen Nachschrank und reichte es Luka, der
sich gerade sein Shirt wieder übergezogen hatte.
"Danke."
Sogleich ließ er sich wieder in die Kissen sinken und zog mich mit
sich zurück auf seine Brust und legte mir gleich wieder einen Arm
um mich und wählte mit der freien Hand Bennis Nummer.
Es dauerte keine zwei Minuten, da war Benni auch schon dran.
Luka stellte auf laut.
"Hey Lu, ich hab schon auf deinen Anruf gewartet.", ertönte die
fröhliche Stimme seines besten Freundes.
"Hey Benni. Was gibts?"
"Folgendes. Elias und ich wollen am Freitag ins Kino und wir
wollten euch fragen ob ihr mitkommt."
"Am Freitag ins Kino? Klingt gut, aber leider können wir noch
nicht sagen, ob wir da zeit haben, weil wir eingeladen wurden
zu Jessi und Pat zu fahren übers Wochenende. Werden
vermutlich gegen Freitag abend den Zug nehmen."
"Jessi und Pat? Die kenn ich ja noch gar nicht. Hey Schatz, die
Beiden haben neue Freunde von denen wir noch nichts wissen.",
rief Benni, scheinbar einmal querbet durch den Raum in dem er
war. Plötzlich hörte ich wie jemand dazu kam.
"Waaas? Und das sagt ihr uns nicht?", es war Elis Stimme.
"Sorry wir haben die Beiden auch erst bei der Klassenfahrt
kennengelernt."
"Aber dann hattet ihr doch genug Zeit uns davon zu erzählen."
Bennis Stimme klag fast schon schmollig. Luka grinste nur.
"Hätten wir können, aber irgendwie sind wir nicht dazu
gekommen. Aber sagt mal, warum kommt ihr nicht auch einfach
vorbei?"
"Wir wären nur zu gern noch als Nachzügler gekommen, aber
wir müssen heute noch für ein paar Prüfungen lernen. Wir
werden die ganze Woche damit beschäfftigt sein, aber Freitag
abend wollten wir uns ne kleine Auszeit gönnen."
"Achso ist das. Ich hab mich schon gewundert, das ich dich
anrufen sollte. Aber da du gerade dran bist...könntest du mir
mal die Nummer von deiner Schule geben?"
Kurz herrschte Stille.
"Hm? Von meiner Schule? Klar, aber wie kommst du denn jetzt
darauf?"
Luka atmete einmal tief durch.
"Wir denken über einen Schulwechel nach. In unserer Schule
geht es überhaupt nicht mehr. "
"Einen Schulwechel? Ohje ist wieder etwas vorgefallen?", fragte
Benni bedächtig.
"Ja, es wird irgendwie nicht besser. Ich glaube, das da auch ein
Klassenwechsel nicht helfen würde.", Luka drückte mich noch
etwas mehr an sich. Ich schwieg, konnte einfach nichts dazu
sagen.
"Das wäre sicher schon längst fällig gewesen, aber Mios Mutter
wird sich dagegen auflehnen.", sagte Eli dazu.
"Ja, das könnte tatsächlich ein Problem sein. Darüber haben
wir auch schon diskutiert. Bei der Überlegung kam uns aber
nur Bennis Schule in den Sinn, weil Mios Mutter es bestimmt
nicht zulassen würde, das Mio in seine Schule wechselt.",
antwortete Luka.
"Das stimmt. Dazu ist sie einfach viel zu stur. Aber ihr müsst
unbedingt mit Mios Eltern reden, damit alles in die Wege
geleitet werden kann. Diese Idioten lernen aber auch nichts
dazu. Das Problem mit den Hoppern ist ja nicht erst seid
gestern.", meckerte Eli.
"Dann wird es aber höchste Zeit für einen Wechel. Aber Luka,
deine Eltern stehen euch doch bestimmt bei oder? Vielleicht
kann deine Mutter Mios Mutter ja dazu überreden, wenn ihr
euch einfach mal alle zusammensetzt.", fügte Benni hinzu.
"Ja, probieren könnten wir es mal, aber dazu müssten seine
Eltern mal zu Hause sein."
"Dann übernachtest du heute also bei Luka?", fragte Eli, der
es offenbar bemerkt hatte, das ich auch da war. Er hatte
einfach dieses Gespür dafür.
"J...Ja, zu Hause....hätte ich es nicht ausgehalten...", murmelte
ich mehr in mich hinein, doch Elias hatte sicher jedes meiner
Worte verstanden. Sicher machte er gerade ein ernsthaft
besorgtes Gesicht.
Ich hingegen vergrub mein Gesicht in Lukas Brust. Ich fühlte
mich schon wieder so hilflos. Wieso war ich nur so schwach
und konnte das Alles nicht allein regeln? Ich kam an meine
Eltern einfach nicht mehr heran. Sie waren beide einfach viel
zu stolz um zuzugeben, das nicht alles so perfekt lief, wie sie
es sich vorstellten.
Luka wendete seinen Blick in meine Richtung. Ich war mal
wieder im Begriff zu weinen. Ich war ganz zittrig.
"Benni? Ich glaube es ist besser, wenn wir den beiden jetzt die
Nummer geben und auflegen. Mio? Mach dir keine Sorgen, wir
schaffen das. Und wenn irgendwas ist kannst du zu uns
kommen, okay? Das wird schon.", wendete mein bester Freund
sich nochmal an mich, so als hätte er genau gespürt, wie es
mir gerade ging.
Ich nickte.
"E...Eli?", mir liefen schon die Tränen über die Wange.
"Ja,...was ist Süßer? Weinst du schon?", fragte er mit ruhiger,
sanfter Stimme.
"Ja...", ich schniefte, krallte meine Finger in Lukas Brust.
"Kann ich dich...morgen sehen? Bitte...nur ganz kurz.", ja,
ich wollte ihn wirklich sehen. Meinen besten Freund.
Irgendwie brauchte ich ihn gerade. Und wenn es nur für
einen kleinen Moment war.
"Okay, wie viele Stunden hab ihr morgen?"
"Sechs..."
"Gut, ich hab morgen nur vier. Ich hol dich morgen von der
Schule ab, wenn du willst und wir gehen zu mir. Ist das in
Ordnung für dich Luka?", fragte Eli meinen Freund.
"Klar. Mio, was ist dir denn lieber? Soll Elias dich morgen
dann zu mir bringen? Oder soll ich dich abholen kommen?"
Luka schaute mich an und wartete geduldig auf eine Antwort.
Ich sah ihn an, dann presste ich kurz die Lippen zusammen.
"Ich möchte, dass Luka mich abholt."
"Okay Süßer, dann sehen wir uns morgen, Benni übernimm mal
bitte."
"Bis morgen.", murmelte ich noch eben, dann übernahm Benni
wieder das Gespräch.
"Okay, dann wäre das ja schon mal geklärt. Also Lu hast du
Zettel und Stift?"
Kurz lies Luka mich los und stand auf, um sich beides
zusammen zu suchen.
"Jab, sag an.", so sagte Benni noch irgendeine Nummer an, die
ich nicht mehr hörte. Ich war am weinen.
Als Luka den Hörer wieder aufgelegt hatte, nahm er mich
wieder in den Arm und streichelte über meine Schulter. Ich
schluchzte.
"Hey Schatz, mach dir keine Sorgen...wir kriegen das hin.",
versuchte er mich so sanft mit seinen Worten zu beruhigen.
Aber ich konnte nicht anders, als mich an ihn zu klammern
und zu weinen. Ich verstand nicht einmal genau warum.
Doch mir war einfach danach. Luka beschwerte sich jedoch
nicht, sondern blieb die ganze Zeit an meiner Seite und hielt
mich fest.
"Na mein Schatz? Fühlst du dich jetzt besser?"
Verschlafen schaute ich zu Luka hoch und nickte.
"Da bin ich aber beruhigt.", hauchte er mir zu und gab mir
einen Kuss auf die Stirn.
"Kommst du mit mir zum Schreibtisch? Wir wollten doch
noch mit Jessi schreiben.", fragte er.
"Ja...Das hätte ich fast vergessen."
"Das macht doch nichts. Du hast so schön geschlafen, da
wollte ich dich nicht wecken."
Langsam erhoben wir uns und rutschten vom Bett.
Wir gingen rüber zu Lukas Schreibtisch, wo er seinen Leptop
anschaltete und online ging.Dann klopfte er auf seinen Schoß.
"Komm her.", sagte er kurz und ich setzte mich auf seinen
Schoß. Luka wand die Arme um mich und tippte eine
Nummer in die "Suche" ein. Dort erschien "Pat".
"Pat?"
"Jab, Jessi sagte, das er heute bei Pat ist und das wir ihn auch
adden sollen."
"Achso. Ich hoffe er ist ...nicht sauer...", ich senkte kurz den
Kopf um nachzudenken. Luka legte sein Kinn auf meine
Schulter und grinste.
"Hihi, das hab ich mich auch schon gefragt. Er ist so muffellig."
"...w...war ich nicht auchmal so?", fragte ich.
"Du? Ja, ein wenig brummig, aber du bist viel süßer dabei."
Wieder wurde ich rot. Musste er denn so etwas peinliches sagen?
"Hihi...schämst du dich etwa?", ich schüttelte heftig den Kopf.
"Nein!", entfuhr es mir bestimmt und ich verzog kurz das Gesicht.
"Okay...ah er antwortet."
Ich schaute auf den Bildschirm, da öffnete sich ein Fenster.
Wir wurden gleich begrüßt.
//Da seid ihr ja. Ich dachte schon ihr kommt gar nicht mehr on.
.___. //, schrieb Jessi.
"Sry, wir hatten noch was zu erledigen."
//Achso, na dann...Pat ist heute irgendwie schlecht drauf. Er wollte
mich gerade vom PC wegschubsen. Das hat ihm alles zu lange
gedauert. Dabei ist es gerade erst 19:00. =D //
"Hihi...ihr versteht euch ja bestens. Wo ist er denn gerade?Und
warum ist er schlecht drauf?"
//Och, der sitzt jetzt auf dem Sofa und grummelt vor sich hin. Ich
glaube er hat schlecht geschlafen und ist dann mit dem falschen
Fuß aufgestanden...naja und ich habe ihm sein letztes Stück
Schockolade geklaut. >___< Fast hätte er er mich vor die Tür
gesetzt.Wenn sich wer an seiner Schockolade vergreift wird er
zum Tier.//
" =D Danke das du uns vorwarnst.", Luka grinste und kicherte.
//Lachst du mich aus? XD//
"Nein, ich lache mit dir xD", gab er zur Antwort.
//Ja klar =D Aber mal was Anderes, wisst ihr schon, ob ihr am
Freitag kommen könnt?//
"Wir waren uns einig, das wir fahren wollten. Meine Eltern sind
einverstanden, und Mios Eltern konnten wir am Montag mit
ach und krach auch überreden. Das war ein Kampf."
Meine Eltern, insbesondere meine Mutter, hatte sich fast
wehement dagegen gesträubt mich fahren zu lassen. Wieder kam
das Thema lernen zur Sprache und der schlechte Umgang, das
ich doch am Wochenende lieber mit zu meinen Großeltern
kommen sollte, die sich ja so freuen würden, wenn sie mich mal
wieder zu Gesicht bekommen würden. Ich hätte mich, nett
ausgedrückt, übergeben können. Meine Großeltern verachteten
mich seid dem Tag an dem ich von dem kleinen niedlichen
Jungen, zu einem dunkel gekleideten Etwas wurde, das sich
schminckte, sich die Fingernägel schwarz lackierte und so gar
nicht in ihre Welt passte. Doch, das Thema hatten wir schon
mehr als einmal durchgekaut.
//Ein Kampf? So richtig mit Mord und Todschlag? Oo//
"Ja, so in etwa v___v"
Luka seufzte tief.
//Strenge Eltern was?//
"Das ist noch milde ausgedrückt. Aber du, jetzt sag uns doch
mal mit welchem Zug wir fahren müssen?"
//Okay...also ihr müsst den xy nach xx nehmen und dann noch
mal in xx umsteigen. Wenn ihr den Zug zur vollen Stunde nehmt
habt ihr nur knapp zehn Minuten Wartezeit. Am Bahnhof warten
wir dann auf euch. Am besten ist es, wenn ihr so gegen 19 Uhr da
seid. Denn bis 18:00 muss ich leider noch arbeiten.//
Teilte er uns mit.
"Okay, dann müssen wir den Zug um 17:00 nehmen."
//Genau ihr braucht gut circa 2 Stunden. Aber hey, ich muss
langsam off. Pat hat sich geregt und meckert, weil meine Tasche
noch im Eingang steht. =D //
"Ohje...XD..."
//Keine Sorge, wenn er meckert geht es ihm gut ^^ Aber ich muss
jetzt wirklich off. Wir sehen uns dann am Freitag.//, erklärte er.
"Okay, dann schlaft mal schön, bis Freitag."
//Ihr auch. <3//
Und dann ging Jessi off und mein Freund lehnte sich ein wenig
zurück.
"Na auf das Wochenende bin ich ja mal gespannt."
"Und ich erst. Pat scheint gerne zu meckern.", kicherte ich.
"Ja, das habe ich auch schon gemerkt. Aber Jessi scheint sich nicht
viel daraus zu machen. Er scheint sogar regelrecht Spaß daran zu
haben.", Luka grinste. Ich nickte.
Dabei viel mir wieder ein, das das mit Luka so ähnlich war. Auch
ich war mal sehr muffig drauf in seiner Gegenwart. Und er hatte sich
nichts anmerken lassen. Er war immer so gut drauf, versprühte gute
Laune, aber ich glaubte auch, das Jessi noch etwas sprunghafter war,
was seine gute Laune anging. Und Pat schien mir nach außen noch
ein wenig verschlossener als ich, aber nicht ganz so schüchtern.
Auch wenn wir Jessi und Pat noch nicht sehr lange kannten, waren
sie irgendwie sympatisch auf ihre ganz eigene Art. Und etwas sagte
mir, das die Beiden etwas verband, das niemand außer ihnen zu
erkennen vermochte. Ich konnte es noch nicht deuten, aber
vielleicht würde ich mehr über die Beiden erfahren, wenn wir uns
sahen. Vielleicht hatte ich aber auch wieder was nicht
mitbekommen.
"Denkst du nach?", ich erschrack.
"Hm? Äh...ja, nein...äh..."
Ich fuchtelte verwirrt mit den Händen in der Luft herum, wärend
ich, rot wie ich plötzlich war, ein wenig zu ihm sah. Das musste irre
komisch ausgesehen haben. Luka lächelte nur dazu, so wie er es nur
so oft tat, dass ich es gar nicht mehr zählen konnte. Dieses Lächeln
konnte mich noch immer wahnsinnig machen. Der Unterschied zu
früher lag nur darin, das es mich nun wahnsinnig vor Glück machte.
Manchmal hatte ich noch Tage, wo mich seine Zähne zu früher
Morgenstunde noch ein wenig blendeten. Sie waren nämlich immer
noch die weißesten, strahlensten Zähne, die ich je gesehen hatte.
Und ich dachte noch immer daran, das ich der Einzige Mensch auf
diesem Planeten war, dem das so vorkam. Das machte mich dann
schon ein wenig verrückt.
Ich seufzte tief.
"Bist du sicher?", Luka zog eine Augenbraue hoch.
Ich nickte nur hastig und peinlich berühert und schaute dabei
stur nach unten.
*
"Na ihr beiden? Wie war die Schule?", fragte mein bester Freund, der
wie versprochen bereits auf uns wartete. Zu meiner Überraschung,
war Benni auch dabei und sie standen beide vor unserer Klassentüre.
"Eli, Benni. Ich hatte nicht gedacht das ihr gleich beide herkommen
würdet.
"Naja, Benni hatte sich gedacht gleich mal bei Luka vorbeizuschauen,
wo wir schon dabei waren. Dann kommen die Beiden nacher vorbei
und Benni bleibt gleich bei mir.", erklärte Eli.
Hinter uns kamen die drei Hopper aus der Klasse. Einer der drei
machte sich so breit, das er mich zur Seite schubste, so das ich einmal
direkt gegen Eli fiel. Der sah gleich zu den Drein rüber und sah dabei
nicht gerade begeistert aus. Er verzog verärgert das Gesicht.
"Hey ihr da! Könnt ihr nicht aufpassen? Ihr hättet ihn fast umgerannt!",
rief er ihnen zu und die Hopper grinsten ihn überlegen an. Auch
Luka schaute zu Eli, dann zu den Hoppern.
"Oh, das tut uns aber leid.", rief Robert.
"Gott ey, das werden ja immer mehr von diesen Scheiß-Emos.", fügte
Dennis hinzu.
"Der kleine versucht sich gegen uns aufzulehnen, Kampf der
Emozwerge!", sagte Malte hönisch.
Dann lachten sie und noch einige Andere, die an uns vorbei gingen
starrten uns an. Elias verschränkte die Arme vor der Brust und
seufzte.
"Oh man, ich hasse dumme Menschen wie euch. Wenn ihr auch nur
ein bisschen was im Hirn habt, dann entschuldigt ihr euch jetzt
vernümpftig.", kommentierte Elias.
"Hey, halt die Fresse du Mädchen und geh in deine Ecke zum Heulen!",
erwiederte Malte agressiv und ging dabei auf ihn zu. Luka wollte
gerade einschreiten, da ging Benni dazwischen und setzte ihm mit der
Faust häftig eine unters Kinn. Malte flog zurück, direkt auf den Boden.
Die anderen Beiden schauten nur entsetzt zu ihm.
"Geht uns bloß aus der Sonne ihr Vollidioten! ", schaute Benni mit
einem Blick in ihre Richtung, das einem eiskalt werden konnte. Ich
hatte ihn noch nie so erlebt. Dabei war er doch immer so gut drauf
und ließ sich durch nichts beirren.
"Sag mal spinnst du? Du hättest ihm beinahe den Kiefer gebrochen!",
brüllte Robert.
"Ups, ..Das tut mir aber leid.", dann zuckte er mit Schultern und zog
Elias an der Hand mit sich. Luka grinste und zog mich mit sich.
"Gehen wir.", ich folgte ihm. Die Hopper schauten derweil nur noch
Dumm aus der Wäsche und die Schülermenge löste sich auf.
Am Schultor blieben Benni und Elias dann neben uns stehen. Elias
schob ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Benni lächelte dazu.
"Tut deine Hand auch nicht weh?"
"Doch, ein wenig...das musst du nachher aber wieder gut machen.", er
nahm seine Hand und hielt sie sich an die Wange. Dann schaute er ihn
so verheißungsvorll an und grinste. Die Beiden waren wirklich total
verknallt und scheuten sich keineswegs, es auch in der Öffentlichkeit
zu zeigen.
"Jey, aber sicher doch, ich weiß auch schon wie.", Elias Augen
leuchteten. Ich musste mir ein lachen verkneifen.
Luka stand daneben und grinste.
"Sagt mal ihr beiden, könntet ihr das vielleicht auf später
verschieben? Ihr seht euch ja nacher."
"Okay.", antworteten Eli und küsste Benni noch einmal, der legte
seine Arme um ihn und erwiederte. Bei dem Anblick wurde ich rot.
Luka schien das zu merken und tätschelte mir durchs Haar. Ich
sah zu ihm auf und verzog das Gesicht.
"L...Luka, meine Haare!", jammerte ich und die beiden Anderen ließen
darauf hin von einander ab und kicherten.
"Was gibt es da zu lachen?", fragte ich empört.
"Ach Mio, du bist so süß, wenn du dich aufregst.", meinte Benni.
"Da hast du recht."
"Hey! Ich bin nicht süß! Und wenn das jemand sagen darf dann nur...
nur..."
Luka...das wollte ich sagen, doch das brachte ich nicht mehr herraus.
Denn plötzlich wurde mir so heiß. Mein Gesicht gleichte sicher einer
überreifen Tomate.
Benni und Elias schmunzelten.
"Äh..."
"Ja?", fragten die beiden im Duet.
Ich schüttelte den Kopf. Dabei bemerkte ich erst gar nicht wie Luka
näher gekommen war und schon war sein Atem direkt an meinem
Ohr. Mein Atem stockte.
"Wir sehen uns später.", flüsterte er leise, dann wendete er sich an
Benni mit einer Kopfbewegung in seine Richtung. Der nickte und löste
sich von Elias.
"Bis später dann."
"Ja, ist gut...Komm Mio.", sagte er und ich nickte. Das war das erste
Mal seid einiger Zeit, das wir mal wieder ganz allein unter uns waren.
Bei Benni und Luka war das ebenso.
"Ich hoffe nur...ich habe euch nicht beim Lernen gestört.", murmelte
ich daraufhin. Etwas Anderes viel mir gerade leider nicht ein.
"Hm? Ach was. So schlimm ist das nicht. Wir haben ja noch das ganze
Wochenede und wenn du mich sehen willst, dann bin ich natürlich
für dich da. Wir haben ja auch lange nicht mehr wirklich allein Zeit
miteinander verbracht."
"J...Ja. Das stimmt. Ich habe dich wirklich vermisst."
"Ich dich auch. Weißt du...ich hab mich richtig auf diesen Tag gefreut.
Es war schon schlimm genug, das ich dich an Luka abgeben musste."
"Hm?", ich wurde wieder rot. Nur der Name genügte, das mein Herz
anfing zu wummern und mir fast die Brust durchschlug.
"Hihi, ...Luka ist natürlich ein Superkerl. Ich bin froh, das er du ihn
jetzt an deiner Seite hast. Erst hat es mich ja ein wenig gewurmt, das
es nun einen anderen Menschen an deiner Seite gab...aber im entefekt,
bin ich sehr froh darüber, das du das Alles nicht mehr allein
durchstehen musst.Das ich mir einfach nicht mehr so viele Sorgen
machen muss.", er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Ich nickte
dazu. Der Rest des Weges, verlief schweigend. Kurz vor Ende des
Weges hatte er meine Hand ergriffen und ich hielt die Seine ebenfalls
fest. So wie wir es früher immer getan haben. Diese Zeit vermisste ich
schon ein wenig. Es hingen so viele Erinnerungen in der Luft, das es
mich ganz wehmütig machte. Und dann viel es mir wieder ein, warum
das so war. Sarahs Todestag rückte unaufhörlich näher. An diesem
Tag war Elias immer sehr still, sagte nichts, hing seinen Gedanken
nach. Wie es wohl diesmal werden würde?