Schwimmbad, Burgbesichtugung und Heimkehr
Der Wecker klingelte. Langsam bewegte sich meine Hand über Luka hinweg zum
Wecker um ihn auszuschalten.
"Hmmm." brummte ich.
"Ich will nicht aufstehen.", murmelte ich leise. Ein herzhaftes Gähnen überkam
mich. Ich war noch so müde, das ich am liebsten einfach weiter geschlafen hätte.
Luka hatte die Augen noch geschlossen. Es sah ganz so aus, als hätte er wie üblich
einen gesegneten Schlaf. Nachts musste ich mich wieder wie ein Klammeraffe an
ihn geklettet und an ihn gekuschelt haben, so verharkt wie meine Beine in seine
waren, wie ich soeben feststellte.
Dabei waren wir in getrennten Betten schlafen gegangen, wegen der Kontrolle.
Das hielt aber nicht lange an. Etwas ganz tief in mir sagte, das es nicht allein in
diesem Bett schlafen wollte. Nach einigem hin und her überlegen, hatte ich meine
Schüchternheit überwunden, aus meinem Bett zu klettern und mich innerlich dazu
überredet, Luka zu fragen, ob ich nicht bei ihm schlafen dürfe. Trotzdem war es
immer noch nicht leicht. Das einzig Gute daran war, das es dunkel war, denn sonst
hätte er bestimmt gesehen, wie mein Gesicht dem Rot einer Verkehrsampel
glich. Ich war unglaublich nervös und zappellig gewesen, als ich mich an ihn
kuscheln durfte. Luka hatte das zur Kenntnis genommen und beruhigte mich mit
einem Kuss und streichelte noch etwas meinen Rücken bis ich schließlich
eingeschlafen war. Es fühlte sich einfach wunderbar an ihn so nah bei mir zu
spüren. Es war so schade, das die Nacht so schnell vorbei war. Auf den Tag mit den
Hoppern und dem Rest der Klasse freute ich mich eher weniger. Wieder fast ein
ganzer Tag, an dem wir uns nicht umarmen, oder küssen konnten.Es war wie eine
unwiederstehliche Sucht geworden.
Daher fand ich es schon höchst seltsam, das Luka mich an dem Abend bis zur
Bettruhe nicht mehr geküsst hatte. Da war einzig und allein der Kuss gewesen, den
er mir gegeben hatte, als ich zu ihm ins Bett gekrochen war. Doch viel Zeit darüber
nachzudenken blieb mir nicht.
Ich sah auf die Uhr und entdeckte, das es schon halb neun war. Uns blieb also nicht
einmal mehr die Zeit noch zu duschen. Für mich gehörte es eindeutig zu den
unangenehmsten Sachen auf Zeitdruck zu duschen. Also vertagte ich das zu
meinem Ärger auf später, wenn etwas mehr Zeit war.
"Hey, Luka, wach auf, wir müssen aufstehen und uns fertig machen."
Vorsichtig rüttelte ich ihn ein wenig an der Schulter. Luka machte erst keine
Anstalten sich auch nur ansatzweise zu zu rühern, bis ich plötzlich zu ihm
runter gezogen wurde und mich kurzerhand auf seiner Brust wiederfand.
"Hm? Luka...", mein Herz schlug mir plötzlich bis zum Hals. Lukas Hand
wanderte von meiner Schulter weiter runter und schob sich unter mein
Schlaf-Shirt.
"Mio...", flüsterte er mir leise ins Ohr. Ich wurde rot, und mein Ohr begann zu
kribbeln.
"Lass uns noch ein wenig kuscheln.", murmelte er verschlafen. Verdammt! Er
machte das scheinbar nicht mal wirklich bewusst, denn er war noch im
Halbschlaf.
"L...Luka, lass das...! Wir müssen aufstehen!", versuchte ich mich eher zaghaft
zu wehren. Denn eigendlich war die Vorstellung hier mit ihm liegen zu bleiben
deutlich besser, als die aufzustehen und einen schrecklich langen, öden Tag
zu verbringen und die ganze Zeit darauf zu warten, dass es wieder Nacht wurde.
Und dabei war gerade mal der zweite Tag angebrochen.
"Okay, okay...ich habs ja schon verstanden.", murmelte er unwillig, ließ mich los
und setzte sich auf. Seine Langen Arme streckten sich in die Höhe. Laut gähnte er.
"Oh man es ist ja schon fünf nach halb neun. Ich hab so schön geschlafen."
Mit einem Ruck, hatte er die Beine aus dem Bett geschwungen und stand auf.
Doch es kam noch viel besser. Er begann sich vor meinen Augen das Shirt
auszuziehen. Der Anblick seines nackten Oberkörpers machte mich ganz verrückt.
So verrückt, das ich die Flucht ergriff.
"Äh...Ich geh schon mal ins Bad.", meinte ich noch, wuselte mich vom Bett und
verschwand im Badezimmer.
Als die Tür geschlossen war, klopfte Luka an die Tür.
"Mio? Alles klar?"
"Äh...ja, alles in Ordnung, ich wasch mich eben und putz mir die Zähne. D...du
kannst gleich rein.", meinte ich eher mit erstickter, nervöser Stimme.
"Okay.", sagte er.
Was machte mich denn nur so nervös? Luka war doch ein Junge, genau wie ich.
Wir konnten uns doch eigendlich nichts abgucken, oder?
Als ich die Zähne geputzt und mich gewaschen hatte, kam ich wieder raus. Luka
saß auf dem Bett und schaute in meine Richtung. Er hatte schon seine Hose, seine
Socken und seine Chucks an.
"Da bist du ja, darf ich jetzt auch ins Badezimmer?"
"J...ja, beeil dich, es ist schon viertelvor."
"Jub.", er sprang auf und verschwand im Bad.
Ich atmete einmal tief durch und machte mich auf, mich schnell anzuziehen und
meine Haare ein wenig in Ordnung zubringen. Zum Glück hatte die Schranktür
einen Spiegel, so das ich sie noch ein wenig frisieren konnte. Leider kam auf die
Schnelle nicht unbedingt das Ergebnis dabei herraus, wie ich es mir gewünscht
hätte. Meine geliebten Haare, sahen verhältnismäßig schrecklich aus. Doch da
konnte ich jetzt nichts gegen machen.
"So bin fertig.", Luka kam aus dem Badezimmer, und schnappte sich sein Shirt,
um es anzuziehen.
"Dann aber mal los, es ist gleich neun.", sagte ich. Luka brachte noch eben seine
Haare in Ordnung und schob mich zur Tür.
"Ja, komm Mio. Ich schließ ab."
"Okay."
Und so rannten wir los.
"Oh, guten morgen ihr Beiden.", begrüßte uns Frau Richter.
"Guten morgen.", grüßte ich zurück.
"Es ist aber noch ganz schön leer hier.", stellte Luka fest.
"Ja, ein paar sind schon da, aber es fehlen noch einige. Setzt euch doch schon mal."
"Okay. Da haben wir ja Glück, heute können wir uns an den zweier Tisch setzten."
"Ja. Ich hoffe nur die Anderen brauchen nicht so extrem lange, irgendwie habe ich
grad total hunger.", stellte ich fest.
"Hihi, ich glaube, das dauert noch ein paar Minuten."
"Das befürchte ich auch.", ich seufzte.
"Aber das ist doch immer so, wenn man etwas braucht, dauert alles länger, und wenn
man etwas gar nicht braucht, geht alles viel schneller. Das ist ein Teufelskreis.",
meinte Luka mit einem Grinsen.
Bis auch die Letzten eingetrudelt waren, dauerte es bestimmt noch zehn bis 15
Minuten. Wenn ich das geahnt hätte, wäre ich noch ein paar Minuten länger im Bett
geblieben und schwor mir, das Wochenende über ordentlich auszuschlafen.
Ganz zum Schluss liefen die Hopper an uns vorbei. Robert sah wie üblich aus, als
wolle er wieder einen seiner Sprüche raushauen, auch Luka sah mehr als
kampfbereit aus. Ehe der Hopper allerdings einen Spruch reißen konnte, latschte
Herr Scholz an uns vorbei und zeigte mi ernstem Blick auf einen freien Platz an einen
der Tische, ganz in der Nähe der Lehrer. Damit wieß er Robert an, sich wohl dort
hinzusetzten. Luka machte ein zufriedenes Gesicht.
"Der hat ihn ja ganz schön auf dem Kieker.", hörte ich einen der Skater flüstern.
"Na kein Wunder, so oft , wie der immer Sprüche reißt. Aber mal ehrlich, ich finde
es zum Teil echt lustig ihm dabei zu zusehen, wie Luka ihn immer wieder eins drauf
gibt."
Ein leises Kichern.
"Ja, seid der in unserer Klasse ist, ist er viel ruhiger geworden.",kam es noch etwas
weiter aus dem Hintergrund.
Ein flüchtiger Blick zu Robert sagte mir, das er es vernommen hatte und er sah dem
nicht gerade mit einem Lächeln entgegen, ganz im Gegenteil. Dieser Blick, der sich
auf seinem Gesicht versteckte, machte mir irgendwie Angst. Dieser Blick hatte
bestimmt etwas zu bedeuten.
Ich seufzte.
*
"So in einer halben Stunde machen wir uns auf ins Schwimmbad dieser Anlage.
Bitte gebt uns alle eure Schwimmerlaubnis. Wir werden dort circa zwei, bis drei
Stunden verbringen, danach habt ihr erstmal Freizeit. Nach dem Mittagessen
werden wir auf den Jahrmarkt gehen, danach sehen wir weiter. Also bereitet eure
Sachen vor und seid pünktlich!", verkündete Herr Schierling.
Schwimmbad...ich hasste Schwimmbäder. Ich konnte die schon als Kind nicht
ausstehen und seid ich wusste woher dieser Schwimmbadgeruch rüherte, ekelte ich
mich nahezu vor davor. Ich bevorzugte da ein heißes Bad in der Badewanne, was
aber auch selten vorkam, da duschen viel schneller ging.
Ich grummelte leise vor mich hin, während ich mit Luka in unser Zimmer ging.
"Hey, sag mal wieso grummelst du die ganze Zeit so vor dich hin?"
"Hmmm...", brummte ich laut. "Ich hab keine Lust auf schwimmen. Ich mochte es
noch nie sonderlich."
"Achso, aber es macht doch Spaß. Hehe. Komm schon, versuch es doch einfach."
Ich schüttelte den Kopf.
"Ne...lieber nicht. Dabei wird man doch nass."
Luka schmunzelte.
"Ja, das hat Wasser so an sich, das es nass ist. Aber das wirst du beim Duschen doch
auch oder nicht?"
"Das ist was anderes, das ist kein stinkendes Chlorwasser."
"Ach das meinst du, aber so schlimm wird es nicht werden. Ich habs nachgelesen.
Dieses Schwimmbad soll zu den reinsten gehören. Ein bisschen ist durch die vielen
verschiedenen Besucher vielleicht immer, aber es hält sich in Grenzen. Und wenn
es nur darum ginge, könnte man nirgendwo mehr Spaß haben, es gibt immer etwas,
woran man was zu meckern hat, egal wo man ist.", erklärte Luka. Und irgendwie
hatte er damit ja auch ein wenig Recht.
Ich packte also meinen Rucksack mit einem großem Badehandtuch und was zum
Duschen und meiner Badehose, die meine Mutter forsorglich in meine Tasche
geschmuggelt hatte. Sie wusste ganz genau, das ich das nie von selbst täte.
"Gut, ich hätte dann auch alles gepackt. Wir haben noch ca zehn Minuten."
"Stimmt, die halbe Stunde verging echt wie im Flug."
"Ja. Aber...",Luka nahm mich in den Arm, " Fünf Minuten haben wir noch.", mein
Herz schlug schneller.
Dann küsste er mich und ich erwiederte kurz, doch dann unterbrach ich.
"Hm...Luka...w...wir müssen gleich los,...",begann ich schon wieder zu stammeln,
doch er küsste mich weiter, und es war so schön..., ich fühlte auf einmal wieder,
wie meine Beine weich wurden...oh nein, wenn er so weiter machte...dann...dann...!
Ich drückte ihn weg, hielt den Atem an.
"Was...was ist denn los?",Luka schaute mich mit schief gelegtem Kopf an.
"Tut mir leid, aber...wir sollten jetzt wirklich los und außerdem...w...wenn das
so weiter gegangen wäre dann,...", mein Kopf fühlte sich so heiß an, schon von
diesem, kleinen, kurzen Kuss. Blamierte ich mich etwas schon wieder?
Plötzlich fühlte ich wie Luka mir vorsichtig die Schulter tätschelte. Mein Blick
viel direkt ins sein Gesicht, dessen Mundwinkel zu einem milden Lächen verzogen
waren.
"Schon gut,...machen wir eben in der Pause weiter.", nun grinste er breit und seine
Zahnpasta-weißen Zähne erstrahlten durchs ganze Zimmer. Scheiße! Das konnte
nichts Gutes bedeuten.
"Luka!", sagte ich etwas verärgert, doch der kicherte nur.
"Keine Angst...ich werd ganz lieb sein.", was sollte das nun wieder? Klasse!
*
Herr Schierling sammelte die Schwimmerlaubnis ein und wir gingen nach und
nach in die Eingangshalle, des Schwimmbades, auch hier war alles riesig.
"Sieht ja nicht schlecht aus, vor allem weil hier alles viel moderner zu sein
scheint.", meinte Dennis.
"Endlich mal was Anderes als dieses triste Grau.", bemerkte Malte.
"Ja, aber sehr viel bringt das auch nicht, wo der Rest, des Hauses ja so grau ist."
"Auch wieder wahr. Hey, Robert jetzt lös dich mal von Angelina und komm her.
Wir müssten in die Jungenumkleide.", teilte Malte seinem Hopperkumpel mit,
der sich mit der Tussi in einer der Ecken verkrümelt hatte und erstmal
rumknutschte. Nur eine Tussi wie Angelina konnte so einem Typen verfallen.
Ansonsten wäre sie wohl schreiend davon gelaufen, wenn sie auch nur ein wenig
auf Sympatie und Tolleranz setzte.
"Ja, bin ja schon da, jezz brüllt mal nicht so rum.", er gab ihr noch einen Kuss und
wendete sich dann wieder seinen achso tollen Freunden zu, mit denen er sich
schon mal auf den Weg zu den Umkleiden machte.
"Mio, Luka eure Schwimmerlaubnis bitte.", unterbrach Herr Schierling meinen
Blick in die Richtung der Hopper.
"Äh...ja....", wir zeigten beide unsere Erlaubnis. Hätte Luka mich nicht daran
erinnert, hätte ich es absichtlich vergessen. Mit einem ernsten Blick flog der
Lehrer übr die Erlaubnis und winkte uns dann zu den anderen durch.
"Na ihr Mädchen, ist es euch nicht peinlich euch so freizügig vor den ganzen
Kerlen zu zeigen?", kam es von Robert, der mehr als verheisungsvoll grinste.
"Nein wieso sollte es? Ihr solltet euch viellieber mal Gedanken machen, ob IHR
euch vielleicht so freizügig zeigen solltet. Vieleicht, wird dabei ja etwas deutlich,
was nicht halb so groß ist wie euer ach so tolles Ego."
Das war....unter der Gürtellinie. Luka zuckte nur mit den Schultern und ging
gemächlich an ihnen vorbei. Ich folgte ihm rasch. Ein kurzer Blick zu Robert
sagte mir abermals, das er vor Wut kochte. Luka hatte doch nicht etwa einen
wunden Punkt getroffen? Oh Gott, wollte ich das eigendlich wissen? Sicher nicht!
"Meinst du nicht, das das etwas ZU häfftig war? Jetzt hat er dich bestimmt noch
mehr auf dem Kika.", flüsterte ich ihm zu.
"Kann sein, aber...er ist doch selbst schuld, wenn er seine Kommentare nicht
lassen kann.", meinte er recht emotionslos.
"Schon aber..."
"Mach dir nicht so viele Gedanken darüber, okay?"
"Okay."
"Hier, ich bin gleich nebenan.", er hielt mir die Kabinentür auf und ich ging
hinein.
Darauf hin verriegelte ich die Tür und zog mich um. Auf der anderen Seite, wo
die andere Tür war, ging es zu den Schließfächern.
Mein Freund war bereits vor einem der Fächer. Da stand er nun, halb nackt, in
einer dieser engen Boxershorts-Badehosen. Er sah so...umwerfend aus...das ich
beinahe einen Herzinfakt bekommen hätte.
"Gib mir deine Sachen, ich schließ sie bei mir ein.", er nahm meine Sachen
entgegen und packte Alles sorgfältig in das Fach, dann schloss er ab und band
sich den Schlüssel ums Fußgelenk. Ich erwischte mich dabei, wie ich ihn die
ganze Zeit über anstarrte, wie mein Blick nahe zu an seinem für mich perfekten
Körper klebte. Hoffenlich bekam ich nich noch Nasenbluten.
"Hey Milo, steh nicht so im Weg herum.", mein Starren wurde unterbrochen, als
ich ein wenig unsanft von Malte zur Seite geschoben wurde und fast gegen eine
der Fächertüren knallte.
"Uaaahh...H...hey! Sagt mal spinnt ihr?", erhob ich meine Stimme.
"Hast du irgendwas zu sagen Knirps? Halt ja die Klappe!", fragte Dennis mehr als
unfreundlich, wollte an mir vorbei gehen und stolperte plötzlich.Luka hatte
einen seiner Füß in seinen Weg gestellt.
"Hey!"
"Ubs...", entfuhr es Luka und schob mich an ihm vorbei. Dennis zeigte uns noch den
Stinkefinger.
Luka streckte sich der Länge nach, nach oben wärend er unter der Dusche des
Schwimmbades stand.
"Wann man die antrifft, sie sind niemals auch nur etwas schlauer geworden.",
murmelte er vor sich hin.
"Bist du fertig?"
"Ja,...lass uns los gehen."
"Hey, ihr Beiden, macht ihr auch gleich beim Wettschwimmen mit?", fragte einer
der Skater.
"Ein Wettschwimmen?"
"Ja, einfach um ein bisschen Spaß zu haben, achja und der Gewinner bekommt ein
Eis ausgegeben."
"Hm, klingt gut. Ich bin dabei, was meinst du Mio? Hast du auch Lust?", Luka
schaute mich fragend an.
Ich schüttelte den Kopf.
"Was? Wieso denn nicht Milo, das macht doch Spaß.", meinte ein anderer Skater.
"Hey, Kup du machst doch auch mit oder?"
"Klar, für ein Eis doch immer. Machen wir auch Ringetauchen?", "Klar. Außerdem
Brustschwimmel, Kraueln, und Rückenschwimmen."
"Mensch, das wird ja was, ich verlier bestimmt, aber hauptsache es macht Spaß.
Was ist nun Milo?"
Hatten sich meine Mitschüler je so für mich interessiert? Daran konnte ich mich
nun wirklich nicht erinnern. Ob es an Luka lag? Vielleicht, weil ich immer an ihn
klebte, wie eines dieser typischen Anhängsel? Keine angenehme Vorstellung.
Ich dachte daran den Kopf zu schütteln. Doch dann würde Luka vermutlich auch
nicht mitmachen, und wegen mir keinen Spaß haben. Es war ein Zwiespalt, also
nickte ich.
"Cool, dann bis gleich, komm wir schwimmen uns warm.", die Skater huschten aus
der Dusche geradewegs zum Becken.
"Ja, bis gleich.", murmelte ich.
"Sag mal bist du sicher, das du Lust dazu hast?"
"Ja klar,...", mein Tonfall war nicht gerade glaubwürdig, denn Luka schaute mich
an als wüsste er genau, das es eher eine Art Kurzschlussreaktion war.
"Oh man, wenn du wirklich nicht willst, musst du da nicht mitmachen. Wenn du
willst können wir auch zusammen ins Außenbad, da ist es meist etwas ruhiger. "
"A...aber...ich will nicht, das du auf deinen Spaß verzichtest, nur weil du immer
auf mich Rücksicht nehmen willst.", versuchte ich ihm zu erklären.
Es war ein tiefer Seufzer zu hören.
"Okay, dann machen wir beide mit.", bevor ich nicken konnte vernahm ich ein
Lachen.
"Mensch, Mensch der kleine Milo macht beim Wettschwimmen mit. Dabei ist er
doch unsprotlich wie ein Stein.", meinte Malte, der mit Robert und Dennis an uns
vorbeiging.
"Na dann lasst uns mal zusehen, wie er kläglich verliert.", noch ein Lachen.
"Robert, Malte und Dennis! Unterlasst diese Scherze, oder ihr könnt eure Sachen
packen.", ertönte es derweil aus dem Hintergrund. Die Stimme gehörte Herr
Scholz,der nicht gerade gut gelaunt aussah.
"Schon gut, schon gut, wir sind ja still.", meinte Robert und lief grinsed an uns
vorbei.
Herr Scholz seufzte tief. "Wann lernen sie endlich mal was dazu?", er schüttelte
verärgert den Kopf. Vermutlich nie? Dachte ich.
"Irgendwann bestimmt. Komm Mio, lass uns gehen, bevor sie ohne uns anfangen."
"Ja.", antwortete ich und folgte ihm.
Die Zeit im Schwimmbad verging überraschend schnell. Der Wettkampf war zwar
wie erwartet nicht so mein Ding, da ich so gut wie keine Kondition im Wasser hatte,
aber es machte dennoch Spaß hin und wieder vom Beckenrand zuzuesehen,
wie meine Klassenkameraden um die Wette schwammen. Zuzusehen, wie Angelina
empört das Gesicht verzog, als sie nassgespritzt wurde, denn sie lag mit ihren
Freundinnen auf den Liegen, wo man die Handtücher ablegen konnte, um sich mit
ihnen über sinnloses Zeug zu unterhalten und einfach...gut beziehungsweise tussig
auszusehen. Und dabei zuzusehen, wie Robert sich schwarz ärerte, weil Luka ihn
im Schwimmen besiegte. Luka war einfach supersportlich und machte so ziemlich
überall eine gute Figur.
"Los Milo, jetzt bis du wieder dran, gib dein Bestes!", rief mir meine Klasse zu und
riss mich so von meiner Wolke Nummer 7.
Auch Luka nickte und lächelte mir aufmunternt zu. Konnte ein Menschen so gut
aussehen? ...Zurück zum Thema...
Ich war dran mit Ringe tauchen. Zum Glück hatten wir vereinbart, die Ringe nach
Möglichkeit nur ins flachere Wasser zu schmeißen, damit jeder eine Chance hatte.
Diesmal war Robert mit schmeißen dran und ich musste tauchen. Klasse Aussicht.
Denn er grinste schon wieder so gemein.
"Drei, zwei, eins, los Robert schmeiß.", und der rote Ring wurde ins das helle
Chlorwasser geschmissen. Vom Beckenrand konnte ich sehen, wie er immer tiefer
hinunter sank. Ich schluckte. Im Tauchen, war ich noch schlechter, als im
schwimmen. Als ich meine Silbereprüfung machen sollte, hatte ich auch kläglich
versagt, als ich als letzte Disziplin noch tauchen sollte. Mein Hintern hing derweil
nämlich beim Streckentauchen immer über Wasser. Zu der Zeit war ich in der 6
Klasse. Robert hatte sich darüber noch Wochen später lustig gemacht. Ich war
eben schon immer sein Lieblingsopfer.
Ich machte mich bereit und stieg ins Becken. Dann begann ich langsam die Luft
anzuhalten und herunter zusinken. Wo ich hinsah, sah ich Beine von
verschiedenen Leuten,die meisten waren weiter weg, dort wor es dunkler wurde.
Dann sah ich mich um, nach dem roten Ring und fand ihn, doch so sehr ich mich
auch bemühte, kam ich nicht heran, es kam mir beinahe so vor, als würde der Ring
immer weiter von mir weg rutschen und dann war meine Luft auch am Ende und
ich hatte Mühe wieder aufzutauchen. Ich strampelte so schnell ich konnte.
Verdammt das Wasser war doch gar nicht so tief, oder doch? Plötzlich bemerkte
ich, wie ich irgendwie von der flachen Stelle abgekommen war. Wie war das nur
passiert? Ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, sah ich jemanden auf mich
zuschwimmen und binnen Sekunden wurde ich hochgezogen. Ich holte tief Luft,
sobald ich über dem Wasser war.
Als ich wieder besser sehen konnte, sah ich Luka neben mir.
"Mio, alles okay? Wir waren richtig erschrocken, als du nicht mehr hochkammst
und immer weiter ins tiefe schwammst."
"Luka...ja alles okay, ich glaub ich hab etwas von dem Wasser in die Nase
bekommen. Und etwas schwindellig ist mir auch."
"Milo...mein Gott, da haben wir ja Glück gehabt.", hörte ich Frau Richters Stimme,
die mitsammt der anderen beiden Lehrer auf uns zu gelaufen kam.
"Soll dich ein Sanitäter untersuchen, ob alles in Ordnung ist?", fragte sie.
"Nein, schon gut,...", murmelte ich.
"Ich bringe ihn in unser Zimmer, wenn das in Ordnung ist.", schritt Luka ein,
nachdem wir beide wieder an Land waren.
"Ja, das ist in Ordnung. Ich schlage auch vor, das ihr vorsichtshalber auch heute
in der Herrberge bleibt, damit Milo sich ausruhen kann. Wir werden dann nachher
noch mal nach euch sehen.", meinte sie.
"Jab....", kam es nur noch von Luka und er zog mich hinter sich her, sammelte
unsere Handtücher ein und wir gingen wieder in Richtung unseres Zimmers.
"Klack", und schon war die Tür abgeschlossen.
"Oh man, hast du mir einen Schrecken eingejagt."
"Tut mir leid.", murmelte und stand mit gesenktem Kopf in der Mitte des Zimmers.
Luka hatte sich wie üblich aufs Bett gesetzt.
"Muss es nicht..., willst du erstmal ausgibig duschen?", fragte Luka.
"Ja, wäre wohl ganz gut."
"Okay, ich warte dann hier.", ich nickte und verschwand mit einem großen
Handtuch,frischen Boxer-Shorts und einem T-shirt im Badezimmer. Dort duschte
ich erstmal. Danach fühlte ich mich wirklich besser. Als ich zur Tür herauskam
stand Luka schon in Boxer-Shorts und ebenfalls mit Handtuch bewaffnet an
seinem Schrank, wo er sich schon frische Sachen für morgen heraussuchte.
"Da bist du ja, ich beeil mach ja?"
"Ja, du Luka.."
"Ja? Was ist Mio?"
"W...wenn du fertig bist...kuscheln wir dann wieder?", fragte ich etwas nervös
und knallrot angelaufen. Mein Herz machte einen Sprung.
Mein Freund lächelte.
"Natürlich, bin gleich wieder da, trockne dir so lange die Haare, damit du dich
nicht erkältest ja?"
"Okay." und er verschwand im Badezimmer.
Ich setzte mich auf mein Bett und trocknete sie gründlich mit dem Handtuch.
Danach versuchte ich sie mit der Bürste durch zukriegen. Das war gar nicht so
einfach, trotz Spülung, waren meine Haare wiederspenstig. Damit war ich so
lange beschäftigt, bis Luka fertig war. Er kam mit nacktem Oberkörper und dem
Handtuch halb über seinem Kopf, worunter noch einige nasse Stränen seines
Haares hervorlugten. Einige Wassertropfen fielen auf seine Brust, oder bahnten
sich ihre Wege von seinem Haaransatz, über seinen Hals zu seinem
Schlüsselbein. Er sah so...unglaublich aus...es war kaum zu beschreiben.
Irgendwie war ich immer mehr von ihm angetan, je mehr länger wir zusammen
waren.
"Mensch, das hat vielleicht gut getan.", er rubbelte sich die Haare trocken und
bürstete sie sorgfältig. Seine Haare trockneten wirklich erstaunlich schnell.
"Ja, das ist wahr."
"Hm, deine Haare sind noch etwas nass.", meinte er und setzte sich auf sein
Bett. "Komm her.", er zeigte auf seine Beine zwischen denen er ein Kissen auf
den Boden legte.
"Setz dich hier hin.", ich nickte. Luka nahm das Handtuch und machte sich
daran meine Haare zu trocknen. "So trocken. Jetzt noch mal bürsten....okay,
jetzt sieht es wieder ansehnlich aus."
"Danke. ...", ich stand auf und packte alles wieder weg, dann klopfte es an der
Tür.
"Moment, ich komme....", Luka stand auf und lief zur Tür, während er sich ein
T-shirt überstreifte.
"Na ihr Beiden? Ich wollte noch mal sehen, wie es Mio geht. Darf ich kurz
reinkommen?"
"Sicher..."
Frau Richter betrat das Zimmer und lief auf mich zu.
"Wie geht es dir?"
"Ganz gut...hab eben geduscht und jetzt wollte ich mich noch etwas hinlegen,
bis zum Mittagessen."
"Na dann bin ich ja erleichtert. Willst du heute denn in der Herberge bleiben?
Luka kann auch hierbleiben um ein bisschen auf die aufzupassen."
"Ja, das wäre ganz gut glaube ich."
"Okay, ich geb euch meine Nummer, für den Fall das was ist. Wir gehen ja
nach dem Mittag noch mal runter zum Jahrmarkt."
"Jab, moment, sagen sie an, ich speicher die Nummer.", meinte Luka.
"Okay....017xxxxxxxx... gut, dann werde ich mal wieder, und ruh dich aus
Mio."
"Geht klar." und die Lehrerin verschwand wieder durch die Tür. Als die
Schritte nicht mehr zu hören waren, wurde ich von Luka umarmt.
"Und jetzt...lass uns kuscheln.", flüsterte er mir ins Ohr. Sein Atem jagte mir
einen Schauer über den Rücken und verursachte eine Gänsehaut. Alles
kribbelte so in meinem Körper und spielte verrückt, doch das machte nichts,
denn es fühlte sich so gut an.
Mit einem Schubs landete ich auf dem Bett und spürte so gleich die angenehme
Wärme des Körpers der sich neben mir niederlies und seine Arme behutsam um
mich legte. Ich kuschelte mich an seine Brust und ließ dieses angenehme
Gefühl durch meinen Körper ströhmen.
*
"Nun wäre auch der Vierte Tag so gut wie vorbei, morgen früh gehts wieder
los nach Hause. Das letzte was mir heute machen, ist eine Burg und
Kirchenbesichtigung. Der Teil der Stadt in den wir unterwegs sind, ist sehr
alt und wird eigendlich nur noch für das Turistentum verwendet. Die ganze
Burg ist praktisch wie eine kleine Stadt aufgebaut und mitten drin im Herzen,
werden wir eine uralte Kirche besuchen. Sie ist wirklich sehr sehenswert.",
erkärte her Schierling.
Wir saßen im Bus und waren auf den Weg zu der beschriebenen Burg.
Ein genervtes,nicht gerade begeistertes Geräusch ging durch den Bus. Um
ehrlich zu sein, war ich erst auch nicht von dieser Idee angetan, doch das war
der letzte Tag, den ich mit ihnen ertragen musste, morgen früh schon, würde
es wieder nach Hause gehen.
Die Landschaft durch die wir fuhren war äußerst ländlich und somit sehr
grün. Von Wiesen und kleineren Wäldchen umgeben. Nach und nach machte
die Gegend tatsächlich einen sehr mittelalterlichen Eindruck. Je näher wir
der Burg kamen, desto mehr hatte ich das Gefühl in eine ganz andere Welt
einzutauchen. Es war schon faszinierend. Auch Luka sah gebannt aus dem
Fenster.
"Wow, sieh mal. Wenn das hier schon so aussieht, wie wird es dann erst in
der Burg aussehen?", meinte Luka.
"Sag, du hast doch ein Rad ab, Luka. Sag jetzt nicht du findest diese Gegend
hier nicht grusellig. Wir sind hier mitten in der Einöde."
"Ach mach dir nichts draus Malte, der spinnt so oder so.", quasselten die
Hopper blind drauf los.
"Wieso, ist doch spannend mal in eine fremde Welt einzutauchen. Weit weg
von all dem ganzen technischen Schnickschnack. Ist mal was ganz anderes.",
harkte ein anderer ein.
"Tja...Das nennt sich dann wohl Kulturschock.", meinte Luka.
"Boa, sei bloß ruhig Emo!", brüllte Robert.
Am Parkplatz angekommen wartete schon ein ein älterer Herr auf uns.
Seine Haare waren ergraut, er hatte einen langen Bard, der zu einem
geflochtenen Zopf gebunden war. Der Herr war lang und hatte einen kleinen
Bierbauch, und er war in ein Mittelalterliches Gewand gekleidet.
Irgrndwie erinnerte er mich ein wenig an den alten Druiden aus Asterix.
Er hatte ein freundliches Lächeln und hatte etwas Uriges an sich.
"Herzlich Willkommen auf unserer Burg. Hier gibt es viel Spannendes zu
entdecken. Ich bitte darum bei der Führung beieinander zu bleiben, damit
ihr euch nicht verlauft, besonders im Stadtteil, dort gibt es viele Wege, und
kleine Gassen in denen man sich leicht verirren kann.", begrüßte und
erklärte der Alte.
Die Klasse bejate das und wir gingen durch das große, alte Tor. Es war ganz
genauso wie man sich das Tor einer Ritterburg vorstellte. Alles sah aus als sei
es hunderte von Jahren alt.
Alsbald wir den Burggraben überquert hatten, kamen wir auf einen großen
Marktplatz, alles war voller alter Stände, bei denen viele Marktschreier
standen und ihre Ware anpriesen. Ringsum einige Besucher,Turisten die
kauften und handelten. Mehrere Gruppen waren unterwegs um mitten im
Spaktakel des Spiels zu stehen und in eine andere Welt einzutauchen.
Es gab die lauter verschiedener Dinge zu sehen von einfachen Buden, bis zur
Schmiede und Artisten, die auf der Straße ihre Kuststücke aufführten.
Sogar die Hopper und der Rest der Klasse schien davon imponiert. Denn alle
gingen ohne Mux hinter dem Führer her. Erstaunlich.
Die Führung war wirlich interessant. Luka machte lauter Fotos mit seinem
Handy und wir bekamen sogar die Chance Fotos in Mittelalterlicher Kleidung
zu machen.
Luka lachte leise und amüsiert.
"Sie dir das an, das ist doch wirklich lustig. Das dürfe wir Benni auf keinen
Fall vorenthalten."
"Benni warum?"
"Na, weil er sich sicher schlaplachen wird. Kennst ja seinen Humor.",meint
er. Allerdings. Ich musste feststellen, das er wirklich über die seltsamsten
Dinge Lachen konnte. Er hatte einen sehr speziellen Humor. Das war wohl
auch der Grund, warum Luka ihn immer als 'unmöglich' bezeichnete. Aber
das schien einen sehr wichtigen Teil seiner Freundschaft auszumachen.
"Hmm...wäre bestimmt lustig, wenn wir mal eins mit ihm und Eli in dieser
Tracht machen könnten.", fiel mir so ein, wärend wir hinter der Gruppe her
gingen. Ein grinsendes Gesicht neben mir sagte mir.
"Hehe, ich glaube das Benni sich gar nicht mehr einkriegen würde, wenn er
vor dem armen Fotographen stehen würde."
Das stimmte wohl, aber die Vorstellung war schon ziemlich lustig. Ich
schmunzelte.
"Schaut, schaut, die Emos scheinen sich ja prächtig zu amüsieren.", kam es
von Malte, der geradewegs an uns vorbei ging mit Angelina im Arm haltend.
Die mussterte uns mit einem herrabsehenden, arogannten Blick. Die beiden
anderen waren gerade mit einer Karte beschäftigt, die sie sich von der Burg
gekauft hatten.
"Ja, was dagegen? Ubs ich hatte ja vergessen, das keinen Humor besitzt.",
sagte er frech zu Robert, der ihn schon wieder ansah wie ein Raubtier, das
ihn anfallen wollte.
"Ha, ha sehr witzig, was haben wir wieder gelacht."
"Na du musst doch zugeben, das ich wesentlich mehr Humor besitze als du.
Schau dich nur um, die Klasse ist am Lachen."
"Mach dich ja nicht über mich witzig!", Robert schaute rings um in die
amüsierten Gesichter, die alle dabei zusahen, wie er sich mal wieder zum
Affen machte. Robert hatte wieder die gesammte Aufmerksamkeit auf sich
gezogen. Auch seine Freunde schauten auf einmal auf.
"Du legst es wohl drauf an was? Scheiß Emo", meinter er zornig, schubste
dabei sogar seine heißgeliebte Freundin zu Seite.
"Ich doch nicht.", Luka kratzte sich unbeteiligt am Hinterkopf. Robert
schäumte schon vor Wut, wollte gerade auf meine Freund losgehen.
"Hey Robert, hör so auf!" schritt er Scholz ein, der gerade von einer
Besprechung mit dem Führer zu uns trat.
"Können wir nicht einmal unterwegs sein, ohne das du Probleme machst!?"
Das war doch wohl offentsichtlich.
"Was? Der macht sich über mich Lustig!", fauchte Robert leicht. Da wurde
er von seinen Freunden festgehalten.
"Hey, Rob, beruhig dich mal, der ist es nicht wert."
"Nana, bitte nicht solche Sprüche.", mahnte der Lehrer, dann wendete sich
sein Blick auf Luka.
"Und dich möchte ich bitten ihn nicht immer noch mehr anzustacheln.",
sagte Herr Scholz kopfschüttelnd, so als würde er die Welt um sich nicht
mehr verstehen. Luka und Robert hatten sich immer wieder in den Haaren.
Dabei war es jedes Mal Robert, der anfing uns zu beleidigen. Und Robert
gehörte ganz eindeutig zu der Sorte Mensch, die einen Rückschlag nicht
verkrafteten. Das war schon immer so. Anders kannte ich ihn gar nicht.
Der Führer schüttelte auch nur den Kopf darüber und sah ein wenig
verärgert aus. Danke Robert.
Einge stichelnde Blicke später kamen wir in der riesigen Kirche an. Die
war eine Besichtigung durchaus wert.
Wir kamen durch eine kleine Tür, die in mitten einer riesigen Pforte war,
in die Kirche, die, die Größe eines gigantischen Ballsaals hatte. Gerade
druch über einen roten Teppig, hing ein großes Kreuz mit dem
gekreutigten Jesus in der Mitte des erhöten Bereiches, wo sicher immer
die Predigten stattfanden. Über uns schwebte eine Riesige Kuppel die
kunstvoll verziert war und in der Mitte hinter dem riesigen Kreuz war ein
buntes Fenster zu sehen, das ein das ich über einen erstaunliche Fläche
zog. wenn man hinauf sah wieder Richtung ausgang war der offene erste
Stock zu sehen, sich Galerieartig erstreckte auf dem eine riesige Orgel
zu sehen war. Sie war wirklich wunderschön.
Man konnte förmlich sehen wie viel Arbeit in der Erbauung dieser Kirche
gesteckt haben musste.
Der Führer erklärte noch einige Dinge über die Kirche, die früher ein
Zufluchtsort war, wie sie entstand, und vieles mehr,...und schließlich
neigte sch der Tag dem Ende zu.
"Wir sind jetzt wieder draußen angekommen, damit ist die Reise durch
die Zeit zuende. Ich hoffe ihr hattet ein weinig Spaß."
"Ja, vielen dank, es war sehr spannend.", meinter Frau Richter.
"Gut, dann verabschiede ich mich nun, vielleicht bis zum nächsten Mal.",
verabschiedete sich der Alte und wir machten uns wieder auf den Weg
zur Herrberge.
*
Luka schmiss sich aufs Bett und gähnte laut. Wir hatten nach dem
Abendbrot geduscht und schon mal unsere Koffer gepackt, damit wir
morgen nicht auf den letzten Drücker alles packen mussten.
"Mensch, Mensch, was für ein Tag. Mir tun die Füße weh.", jammerte er.
"Hihi, ja mir auch. Kein Wunder, so viel wie wir gelaufen sind. Aber bis
auf die Sache mit Robert, war es doch ein sehr spannender Tag oder?"
Ich setzte mich neben Luka auf den Bettrand und schaute in sein Gesicht,
das sich gespielt schmerzhaft verzog. Es war ein lustiger Anblick.
"Jab, aber trotzdem freue ich mich, das wir morgen endlich wieder nach
Hause fahren. Noch einen Tag mit diesem Spinner und ich krieg die
Kriese."
"Da hast du recht, lass uns schlafen ich bin so müde.", ich rieb mir die
Augen.
"Okay, kommst du kuscheln?", fragte Luka, der unter die Decke kroch
und die eine Hälfte einladend aufschlug. Da sagte ich natürlich nicht
nein. Rasch knipste ich das Nachttischlicht an und das große aus, dann
kroch ich zu ihm unter die Decke.
"Hmm...schon warm.", flüsterte ich.
"Natürlich...ich bin doch deine wandelnde Heizung."
"Ja...", murmelte ich, ehe ich ihm noch einen Kuss auf die Wange
aufdrückte, was mir wieder einen Rotschimmer auf der Wangen brachte.
"Gute Nacht...Luka.", flüsterte ich und kuschelte mich mit klopfenden
Herzen an ihn.
*
Es waren nur noch etwa fünf Minuten zu fahren, dann waren wir da.
Wir waren wieder zu Hause. Ich konnte also wieder durchatmen und
iregndwie war ich total zappellig, wärend mein geliebter Sitznachbar
wieder mal die Ruhe weg hatte.
"Sag mal Mio, warum bist du denn so hibbellig?"
"Hibbellig? Ach...ich... freu mich nur, das wir gleich zu Hause sind."
"Achso...,ich freue mich auch darüber.", er kicherte. Wären wir allein,
würde er jetzt sicher wieder sagen, wie süß ich doch war. Der Gedanke
machte mich irgendwie ganz kribbellig.
Der Gedanke wieder mit Luka allein zu sein. Mensch jetzt durfte ich nur
nicht rot werden.
Ehe ich mich versag fuhr der Bus in die Einfahrt der Schule ein, wo auch
schon einige Eltern und Schüler warteten. Dort waren auch Lukas
Mutter, Benni und Eli. Ob sie die Schule schwänzten? Egal, ich freute
mich darüber, dass sie da waren.
Ich konnte sehen, wie uns föhlich zuwunken, wie Lukas Mutter lächelte.
Als der Bus endlich hielt und wir aus dem stickigen Ding ausstiegen,
kamen sie auf uns zugelaufen.
"Heyyy Mioo, Lukaaa."
UFF, Eli rannte mich fast um.
"Aaahhrr...ha... hallo...Eli..."
"Hihihi, hallo mein Großer, tut mir leid, da sich dich fast umgeworfen
hab, aber ich konnte meine Freude einfach nicht mehr unterdrücken."
"Das stimmt, er hat gestern Nacht kein Auge zugemacht und war heute
morgen so hibbellig, das er keinen Moment still sitzen konnte, hatten
mir einige aus seiner Klasser erzählt, als ich ihn abgeholt hab.",
erklärte Benni.
"Du Plaudertasche.", Eli pixte Benni in die Seite, der sogleich anfing zu
kichern. In ihrer Welt schien auch heute wieder alles roserrot zu sein.
"Tjaaa...", er pixte ihn zurück.
"Hihi, manchmal frag ich mich, wo ihr eure gute Laune herholt.",
wollte Luka wissen, der seine Hände in die Seiten gestämmt hatte.
"Die beiden verbreiten immer gute Laune, wo sie auch sind.", meinte
Lukas Mutter angetan.
"Schätzchen, das kann man nicht irgendwo herholen, das ist unsere
Natur. Und wir, als eure besten Freunde, haben es uns zur Aufgabe
gemacht euch mit unserer Fröhlichkeit anzustecken, wo ihr doch gerade
diese anstrengend Klassenfahrt hinter euch habt.", verkündete Benni
mehr als gut gelaunt.
"Aber wollt ihr nicht eure Taschen holen?", fragte Eli.
"Hihi...okay, das machen wir, aber dann gehts auf nach Hause."
"Klar, und wir kommen mit.", grinste Eli.
Na das konnte ja was werden.
Wir holten unsere Taschen, verfrachteten sie im Auto von Lukas Mutter
und fuhren nach Hause. Erst zu mir, damit ich meine Tasche wegbringen
konnte.
Drinnen musste ich feststellen, das meine Eltern mal wieder nicht zu
Hause waren. Sie hatten mir nur einen Zettel hinterlassen, das sie über
das Wochenende bei meinen Großeltern verbrachten, die in einer
ländlichen Gegend ein kleines Ferienhaus besaßen.
Es war schon seltsam. Irgendwie hatte ich erwartet, das es einmal
anders sein würde, dass sie sich freuen würden,das ich wieder da war.
Mich mit offenen Armen empfangen würden. Doch...was hatte ich da
denn erwartet? Dass sie mich vielleicht auch nur ein bisschen
vermissten? So ein Quatsch.
Oben in meinem Zimmer angekommen, legte ich meine Tasche ab und
kramte die Schmutzwäsche herraus. Dann holte ich eine kleine Tasche
in die ich meinen Kulturbeutel, was zum Schlafen und Wechelwäsche
einpackte und rannte die Treppe herunter, schloss die Tür ab und
stieg wieder zu Lukas Mutter ins Auto.
"Da bist du ja...übernachtest du heute wieder bei uns?", sie zeigte auf
meine kleine Tasche.
"Ja...bei mir ist niemand zu Hause..."
Allein...mochte ich nicht zu Hause sein...