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Deine Art und Weise

...macht mich wahnsinnig!
von

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Gegen Gefühle kommt man nicht an!

Noch eine ganze Weile hatten Elias und ich so da gesessen. So lange

bis ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Eli drehte sich zu

mir um, um mir meine Tränen weg zu wischen. Er wuschelte mir

durch die Haare. Diesmal nahm ich es ihm nicht übel. Zu liebevoll

war seine Geste. Es beruhigte mich noch etwas mehr. Eli war einfach

immer da, wenn ich ihn brauchte.

"Gehts wieder?", fragte er still und geduldig auf meine Antwort

wartend. Ein Schniefen meinerseits.

"Ja, ein bisschen. D...danke...", stotterte ich peinlich vor mich hin.

Ich war nur froh, dass es nur mein bester Freund war vor dem ich

misch schon wieder so peinlich aufführte.

Noch immer ein wenig verheult schaute ich zu ihm auf. Erneut

wischte er mir eine Träne aus dem Gesicht.

"Ach, keine Ursache. Dafür sind beste Freude doch da oder?", meinte

er ruhig, stubste meine Nase. Ein Kichern seinerseits. Ich hielt seine

Hand fest.

"Aber hätte ich es denn nicht eigendlich selber merken müssen?"

Mein Kopf senkte sich nach unten.

"Ich bin ein Idiot!"

"Hmm? Hehe, irgendwie schon. Aber...weißt du, wenn man das erste

mal verliebt ist, merkt man das nicht unbedingt immer. Aber du

musst schon zugeben, das du ziemlich lang auf der Leitung standest.",

meinte er und grinste.

"J...ja, schon aber...ich konnte doch nicht ahnen, das ausgerechnet

ich mich verliebe. Dazu noch in einen Jungen. Ich meine...wie wird

er darüber denken...?"

Genau. Wie würde er darüber denken? Ob er sich bereits für ein

Geschlecht entschieden hatte? Oder war er vielleicht Bi? Ich hatte

bis besagtem Zeitpunkt immer angenommen, ich würde ganz normal

auf Mädchen stehen. Wer ahnte denn sowas? Ich erinnterte mich

daran, das ich noch nie besonders viel für Mädchen übrig hatte.

Nicht mal eine Freundin hatte ich gehabt. Aber ich war ja auch erst

15. Ich war da noch nicht so weit wie viele meiner werten

Klassenkameraden.

"Hmm, wieso nicht? Weil du, du bist? Jeder verliebt sich irgendwann

mal. Man kann dieses Gefühl nicht steuern. Es passiert einfach. Und

das Geschlecht ist doch unwichtig. Wichtig sind die Gefühle.

Wie er darüber denkt kannst du nur herrausfinden, in dem du ihn

einfach mal darauf ansprichst."

Ansprechen? Wie dachte er sich das denn? Ich war doch nicht er.

Ich war nicht gut darin mit anderen ins Gespräch zu kommen. Sicher

war das mit Luka gar nicht mal so schwer gewesen, da ja er die

meiste Zeit einfach drauflos gequasselt hatte, ohne ein wirkliches

Thema. Das entwickelte sich dann irgendwann von allein. Es fing mit

ganz belanglosen Sachen an. Luka schien einfach ein Talent dafür

zu haben. Sein größtes Talent war es allerdings , die Blicke der

Menschen um ihn herrum, auf sich zu ziehen. Für ihn war

Kommunikation sicher kein Inbegriff des Grauens. Bei mir war es

das genaue Gegenteil. Ich war nicht wie Luka, der einfach so auf

andere zu gehen konnte und ich war auch nicht so gesellig mein

bester Freund. Alles in Einem betrachtet, war ich da eher ein

Einzelgänger.

Dazu kam noch, dass mich Lukas Nähe einfach nur total nervös

machte. Sicher würde ich keinen vernümpftigen Satz

herrauskriegen.

"Ohje...", ich seufzte über meine Gedanken.

"Hey, mach dir nicht so viele Gedanken, dass wird schon..."
 

Gerade als Eli mich wieder in den Arm nehmen wollte, wurde die

Tür aufgerissen.

"Milo? Hörst du nicht? Der Besuch ist da, würdest du bitte runter

kommen um deine Großerltern und deine Tante zu begrüßen?",

gab meine Mutter mit einem betont genervten Ton von sich.

"Ich rufe dich schon seid mindestens 5 Minuten, beeil dich!", fügte

sie noch hinzu.

Dann viel ihr Blick auf Eli.

"Elias, ich würde dich gern bitten...", begann sie, gerade wollte ich

etwas erwiedern, "...zu gehen...ja, ja, ich weiß schon...", beendete

Eli ihren Satz und lächelte dazu.

"Schön das wir uns verstehen.", meinte Mutter noch und verließ das

Zimmer.

Ich schaute zu ihm rüber, senkte wieder den Kopf.

Mit der einen Hand zog ich an seinem Shirt.

"Ich will nicht das du gehst.", murmelte ich. Eli seufzte tief.

"Ich auch nicht...aber, wenn wir faxen machen, darf ich dich

irgendwann vielleicht nicht mehr besuchen. Du weißt wie deine

Mutter ist..."

Ja, das wusste ich nur zu gut. Vor etwa 2 Jahren, als ich anfing

mich so zu kleiden, mich zu schminken und so, da war meine

Mutter schon mal so darauf. In ihren Augen war Eli für diese

Veränderung verantwortlich. Da Eli ja etwas älter ist als ich, hatte

er diesen Stiel ja schon einige Zeit. Auch machte sie ihn für meine

Schulischen Leistungen verantwortlich, weil er mich ja sozusagen

da mit rein gezogen hatte. Dabei stimmte das nicht. Ich selbst war

es der irgendwann mal bei Eli danach gefragt hatte und nun war

ich eben so, wie ich war.

Meine Mutter verbot mir darmals mich weiter mit ihm zu treffen.

Als sie bemerkte, das wir uns dann heimlich trafen und das nichts

brachte, gab sie auf und Eli durfte mich wieder besuchen.

Ein zweites Mal wollte ich das auf keinen Fall, das er mich nicht

besuchen durfte.

"Okay.", murmelte ich. Wie standen dann beide auf.

"Gut. Und denk darüber nach was ich gesagt habe. Frag ihn einfach

mal. Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen.", meinte er dann.

"J..ja,..", wieder wurde ich rot und es kribbelte wieder so in meinem

Bauch. Luka war schon wieder in meinen Gedanken und irgendwie

fühlte sich dieses Gefühl immer noch so seltsam an. Es verwirrte

mich einfach. Wie sollte ich ihm morgen nur gegenüberstehen. Wie

sollte ich es schaffen mich nicht aufzuführen, wie der letzte

Vollidiot.

"Hey, Süßer, krieg ich noch nen Kuss?", unterbrach Eli meine

Gedanken.

"Hm?", verwirrt sah ich ihn an. Ich war ganz durcheinander,

"Äh...ja...sorry."

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und Eli senkte sich ein wenig

zu mir herunter. Dann konnte ich ihm einen Kuss auf die Wange

geben. Eli tat es mir gleich.

"Danke, das wird uns beiden Glück bringen.", dann zwinkerte er

mir geheimnisvoll zu. Da war doch irgendwas...es war eigenartig,

aber ich harkte nicht weiter nach. Dazu war jetzt auch keine Zeit

mehr. Meine Mutter rief schon wieder. Es dauerte ihr wohl alles

wieder zu lange.

"Ich bin gleich da.", rief ich genervt zurück.

"Hehe, lass uns lieber mal gehen.", meinte Eli, nahm sein

Skateboard, das er unauffällig neben meinem Bett gepart hatte

und wir gingen gemeinsam runter.

An der Tür angekommen, zog er sich noch eben die Schuhe an.

"Also dann, machs gut...bis dann.", als meine Mutter gerade aus

dem Wohnzimmer gelatscht kam, drückte er mich noch mal.

Das war Absicht! Denn er lächelte fröhlich, munter vor sich hin.

Das war wieder eine seiner Verzögerungstaktiken, um auch ja

noch ein wenig Zeit herraus zu schinten.

"Ja, du auch, bis dann.", dann war Eli aus der Tür, ich schloss

sie und seufzte tief.

"Da bist du ja, ich dachte schon, dieser Abschied dauert wieder

Stunden. Ihr tut immer so,als würdet ihr euch tausend Jahre

nicht mehr sehen.", grummelte sie.

"Ach so schlimm ist es nicht.", meinte ich knapp.

Meine Mutter schüttelte mal wieder den Kopf über ihren

eigenartigen Sohn.

"Die Gäste sitzen im Wohnzimmer.", und schon zeigte sie in die

Richtung. "Begrüß sie schon mal, ich hol eben Kaffee und Kuchen

aus der Küche.", fügte sie noch hinzu.

"Hmm...", brummte ich genervt.
 

Als ich das Wohnzimmer betrat, vielen die Blicke der drei Gäste

sogleich auf mich.

"Hallo.", begrüßte ich meine soganannte "Familie".

"Oh, guten Tag Milo, wie geht es dir?", begrüßte mich Tante Susi.

Der Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Das fing

ja gut an.

"Ganz gut.", brummte ich.

"Das ist ja schön zu hören, stetz dich doch, und steh nicht so rum.",

meldete sich meine Oma zu Wort. Und ich setzte mich langsam auf

einen einzel stehenden Sessel. Der Abstand, der zwischen ihnen

und mir war, war kaum einen Meter, aber denndoch, schien der

Graben zwischen uns tiefer zu sein, als man es auf den ersten Blick

vermuten könnte. Doch das wusste hier jeder in diesem Raum.

Die Blicke der drei Menschen in diesem Zimmer ruhten die ganze

Zeit auf mir. Ich mochte es nicht.

Denn die Art und Weise wie sie es taten, war einfach nur kalt und

ungenehm.

Sie brachten mir keinerlei Freundlichkeit entgegen. Meistens

vernahm ich Verachtung in ihren Augen. Sie bemühten sich nur

zum Schein freundlich zu sein. Doch innerhalb der Familie wurde

fast nur gelästert.

Nicht nur über mich, sondern über Alles und Jeden.

Und seid meiner Veränderung, besonders über mich. Sie Alle

waren der gleichen Meinung wie die Hopper in meiner Klasse.

Schminken war ja schließlich nichts für Jungs, das machten nur

Mädchen. Und besonders Ansehnlich war ich ja schließlich auch

schon nicht, da ich ja so klein und zierlich war. Da könnte ich doch

wenigstens ein bisschen was aus mir machen und so sein wie mein

ach so toller Coisin, der sich bei jedem einschleimte und bestimmt

schon zig Freundinnen hatte. Er schrieb gute Noten und war bei

den Meisten in seinem Jahrgang beliebt. Doch er tat immer nur so

beschissen oberfreundlich. Die Wahrheit sah da ganz anders aus.

Auch er warte den Schein nur nach außen. Doch die Familie sah das

nicht. Sie sah in ihm immer nur einen vorbildlichen jungen Mann

mit großen Changsen im späteren Berufsleben.

Er war wie die Meisten aus meiner Familie. Furchtbar eingebildet

und nervend.

"Und? Wie läuft es denn in der Schule? Hast dich langsam mal

verbessert? So wie ich gehört habe, soll es ja nicht so super laufen.",

meinte meine Oma. Und meine Tante nickte dazu. Sie hatte die

Beine übereinander geschlagen.

"Geht so.", brummte ich.

"Achso, aber so kann es doch nicht weitergehen.", meinte Oma

wieder und schüttelte den Kopf. Ich seufzte innerlich genervt.

Musste das jetzte sein?

Dann kam meine Mutter herrein. Sie setzte sich auf einen freien

Platz.

"Oh, schon im Gespräch?",

"Ja, sieht so aus. Sie diskutieren garade über Milos Noten in der

Schule.", meinte mein Opa. Meine Mutter schenkte Kaffe ein.

"Oh, ja, zur Zeit ist glaub ich Sturm was seine Noten angeht, aber

das wird sich sicher wieder bessern. Nicht wahr Milo?"

Meine Mutter lächelte.

"Ja, bestimmt.", murmelte ich mehr in mich selbst hinnein.

"Na schön wäre es ja. Wie soll denn was aus dir werden, wenn du

nicht genug für die Schule lernst?", stellte meine Tante die Frage,

die eigendlich keine Frage war. Für sie war sie schon beantwortet.

"Ja, das is wohl wahr. Möchte jemand Kuchen?", sie nickten

allesamt.

"Wie läuft es eigendlich bei Karin? Hat sie sich mal wieder zu

ihren Heiratsplänen geäußert?", wollte meine Mutter wissen.

"Ja, es soll wohl so in zwei Monaten passieren, zumindest war

das geplant."

"In zwei Monaten also, aber wieso "war"."

"Tja, laut dem was einige Stimmen so sagen, sind sie wohl nicht

mehr so verliebt wie noch vor einem Jahr. Irgedwann ist die

Luft einfach raus, bei dem Einen eher, bei dem Anderen später."

Davon konnte meine Tante wohl ein Liedchen singen. Sie war

schon 3 mal verheiratet gewesen. Alle warteten auf den Tag, an

dem sie sich auch von ihrem vierten Mann scheiden ließ.

So ging die Diskusion weiter.Die drei Stunden in denen sie da

waren, kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit. Fast die ganze Zeit

wurde über irgendwelche Familienmitglieder gelästert. Ich

hatte es einfach satt. Und dazu musste Eli auch noch gehen.

Zum Glück ließen sie Eli aus ihrer Diskusion herraus. Das hätte

mir auch gerade noch gefehlt.

Auch bei ihnen war es das Lästerthema Nummer eins gewesen,

als das mit mir angefangen hatte. Da war ganz sicher der

komische Freund schuld.
 

Nach gefühlten 100 Ewigkeiten und einer Kaffeerunde später,

verabschiedeten sich die Mitglieder meiner Familie auch wieder.

"Gut meine Liebe, wir müssen dann mal wieder gehen,

Termine.", meinte meine Tante. Sie hatte die Nase mal wieder

viel zu hoch getragen.

"Ja, bis dann.", verabschiedete sich meine Mutter und zwang

auch mich mit einem Blick sie alle zu verabschieden.

Als sie weg waren, schloss sie die Tür.

"Hm, siehst du? War doch gar nicht so schlimm.", meinte meine

Mutter.

Nein, es war nicht schlimm gewesen, es war der Horror!

"Wenn du meinst...Ich bin in meinem Zimmer.", brummte ich

nur. Noch ehe meine Mutter etwas erwiedern konnte, war ich

auch schon oben.

Es war bei fast jedem Besuch das Gleiche. Immer standen

meine Noten oder irgendeine andere Lästerei im Vordergrund.

Immer wurde darüber diskutiert.

Das es doch nicht sein kann, dass ich mich bessern musste, dass

nichts aus mir werden würde. Das ging doch Jedem irgendwann

auf den Keks. Und motievierend war es auch nicht gerade.
 

Gen Abend machte ich mich dann Bettfertig. Irgendwie war ich

müde. Genau genommen hundemüde.Nicht mal Hunger hatte ich.

Meine Mutter hatte noch versucht mich zum Essen zu überreden,

doch ich kriegte keinen Bissen herrunter. Denn, wie sollte es

anders sein, meine Gedanken hingen mal wieder bei Luka.

Morgen würde ich ihn wiedersehen. Bei dem Gedanken allein

drehte sich mir der Magen um.

Wie sollte ich das nur überleben. Denn, da war ja noch mein

schlechtes Gewissen, das mich jetzt wieder einholte.

Als wir uns gestern das letzte Mal gesehen hatten, war ich nicht

gerade freundlich zu ihm gewesen. Ich hatte ihn abgewiesen.

War einfach davon gerannt. Dabei hatte er mir doch die Haut

gerettet. Mal wieder.

Und mal wieder hämmerte mein Herz wie verrückt in meiner

Brust. Ich hatte das Gefühl, das es raus wollte. Fliehen. Einfach

vor allem davonfliegen. Doch mein Verstand sagte mir, dass, das

keine Lösung war. Doch seid wann hörte ich eigendlich auf meinen

Verstand? Zumindest in letzter Zeit hatte mir dieser nicht

gerade viel gebracht. Nein! Anstatt mir zu helfen schaltete sich

mein Verstand, mein Hirn, einfach aus. Und das jedes Mal, wenn

Luka vor mir stand.

Ich war nicht mehr in der Lage einen vernümpftigen Satz über

meine werten Lippen zu bringen. Konnte nicht mehr atmen,

nicht mehr denken. Ich konnte nur noch peinlich vor mich hin

stottern und rot anlaufen wie eine dämliche Tomate.

Es war ein Trauerspiel.

Erst mein bester Freund musste herrausfinden, das ich, Idiot

vom Mond, verliebt war. Ich war doch einfach zu dämlich. Dabei

war es so offentsichtlich gewesen.

Sicher hätte das jeder andere mitgekriegt, nur ich mal wieder

nicht. Aber ... Ich kam ja vom Mond, oder so ähnlich.
 

Als ich dann fertig war, legte ich mich in mein Bett. Ich kuschelte

mich an meinen lila Teddy. Versuchte die Gedanken an morgen

zu verdrängen, doch es ging nicht. Stattdessen wurde ich immer

nervöser. Sicher würde diese Nacht, entweder unterträglich lang

werden, oder aber viel zu kurz.
 

Am nächsten Morgen stellte ich fest, dass diese Nacht eindeutig

viel zu kurz war. Denn ich hatte mal wieder viel zu schlecht

geschlafen. Mein Schlafproblem hatte sich mal wieder gemeldet.

Super. Ich war bestimmt zwei oder drei mal aufgewacht, ehe ich

es trotz meiner Nervosität schaffte endlich einzuschlafen. Das

war mein neuer, persönlicher Rekord.

Auch meinen Träumen blieb Luka nicht fern.

Es war der Horror, denn als mein Wecker dann klingelte, wachte

ich mit knallrotem Gesicht und hämmernden Herzen auf.

Nur langsam quälte ich mich aus dem Bett. Das Erste was ich

tat, war ein Blick in den Spiegel. Das hätte ich mal lieber nicht

getan. Dieser zeigte mir die Ausmaße dieser Nacht in meinem

Gesicht.

"Scheiße!", fluchte ich. Da hatten sich wieder tiefe Krater unter

meinen Augen gebildet und meine Haare sahen einfach

schrecklich aus.

So konnte ich Luka auf keinen Fall unter die Augen treten.

Es reichte schon, das ich mich so peinlich aufführte, weil mein

Hirn jedes mal aussetzte, sobald ich auch nur an Luka dachte.

Da musste ich nicht auch noch so aussehen.

In einem nicht gerade raschem Tempo machte ich mich dann

fertig für die Schule. Viel lieber wäre ich heute zu Hause

geblieben. Doch das würde meine Mutter nicht dulden. Mir

blieb also nur der Sprung direkt ins freigeschaufelte Grab.

Wenn ich mich nicht altzu dämlich aufführte, würde ich es

vielleicht sogar schaffen halbwegs diesen ganz wunderbaren

Schultag zu überleben. Wenn auch mit rotem Gesicht und

einem Herz, dass schon wieder raste, als gäbe es keinen Morgen

mehr.

Schon der Gedanke daran machte mich wahnsinnig.
 

"Milo, du musst los.", hörte ich meine Mutter von unten rufen.

Ich war gerade dabei meine Tasche zu packen, die ich wie

üblich nicht vorbereitet hatte. Es war mal wieder spät geworden.

"Ja, ich komme."

Noch zog ich meinen Eyeliner zuende, schnappte mir meine

Tasche und rauschte dann nach unten, wo meine Mutter wie

üblich mit dem Schulbrot auf mich wartete. Viel lieber hätte ich

mich davor gedrückt.

"Da bist du ja, jetzt aber los.", und schon schob sie mich

durch die Tür, sobald ich meine Schuhe angezogen hatte.

Da war ich nun. Nun gab es kein Zurück mehr.

Ich schaute auf mein Handy.

"Scheiße!", und schon hechtete ich wie automatisch los. Wenn

ich mich jetzt nicht beeilte, würde ich den Bus nicht mehr

bekommen. Zumindest das, war wir fast jeden morgen.

Als ich an der Bushaltestelle ankam, war ich total aus der Puste.

Und da stand er auch schon. Luka. Mit dem Rücken zu mir

gewendet.

Ich spürte auf einmal wie ich knallrot anlief. Mein Herz, es

raste schon wieder. Mir stockte der Atem. Ich blieb stehen und

machte anstalten wieder umzudrehen. Bestimmt bemerkte er

es gar nicht.

Doch dann hörte ich, wie er meinen Namen rief.

"Mio.", er winkte mir zu. Und er lächelte. Da war es wieder.

Dieses Zahnpastalächeln, das mich sonst immer aus allen

Wolken fallen ließ, das mich aufregte, als sei das das

schlimmste auf der Welt, das mir einen flaune Magen bereitete.

Und seine Stimme, sie klang wie immer. So total fröhlich. So

als sei nie etwas gewesen. Als hätte er das von Samstag

vergessen. Doch wie konnte er nur so ausgelassen sein? Ich war

doch so unfreundlich zu ihm gewesen.

Wie angewurzelt blieb ich stehen.Unfähig mich zu rühern.

"Hey Mio, was ist? Komm, sonst fährt der Bus ohne uns.",

rief er mir zu. Ich hatte gar nicht mitgekriegt, das der Bus

auf einmal da war. Doch ich konnte nicht. Ich begann zu

zittern und musste schon wieder weinen. Verdammt noch

mal. Ich war einfach nicht mehr in der Lage, es zu

unterdrücken. Und auf einmal war der Bus abgefahren und

Luka stand immer noch da. Er schaute mich an, mit diesen

Augen. Sein Lächeln war verschwunden.

Langsam ging er auf mich zu und plötzlich spürte ich, wie

sich zwei Arme um mich legten, mich fest an diesen warmen,

großen Körper drückten.

Ich schniefte plötzlich laut auf . Da hielt mich nun der

Mensch in den Armen, in den ich mich verliebt hatte. Ganz

langsam hatte sich dieses Gefühl angeschlichen. Es wollte

einfach nicht wieder gehen. Es war nicht abzuschütteln.

Ich war hilflos und war nicht in der Lage irgendwas zu sagen.

"Hey, lass uns zu mir gehen und dann erzählst du mir alles

ja?", nein. "Ja.", es war zwecklos.

Gegen meine Gefühle kam ich nicht an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Velina
2010-07-11T19:38:41+00:00 11.07.2010 21:38
*mit miofanlkws angerollt komm*
*trööööööööööööt*
Dieses. Kapitel. Ist. Der. Absolute. Oberhammer. *___________*
oh goooooot :3333333
*mio flagge schwing*
Mio gewinnt jetzt das Herz von Luka und TADA Happy Ending. oder so.
:D
Wu~ *_*
Wenn cih jetzt weiter schreibe kommt nur noch sinnloses Miogefandingse bei raus, daher lassen wir das |D
grüße~
*knuddel*
Das Puuh
Von:  Khaosprinzessin
2010-07-11T15:56:57+00:00 11.07.2010 17:56
ZUCKER!!!!

Das is ja mal ein schönes wie auch verdammt gemeines Ende! Oh man, wie soll ich das denn bitte mit den ganzen Fragen, die in meinem Hirn rumspringen mit ihren doofen Pappschildern bis zum nächsten Kapitel aushalten?!
Hab das Kapitel letzte Nacht nach der Disse schon gelesen, aber ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich da aufgrund der Hitze (hab nix getrunken, bin gefahren!) kein halbwegs anständiges Komi hinterlassen konnte. Deswegen hab ich's grad nochmal gelesen^^
Mein Hirn verflüssigt sich schon wieder....

Ich finds voll niedlich, wie Mio einen Charakterzuck nach dem anderen verliert und überhaupt nich mehr ganz so schlimm brummig is wie am Anfang^^das is iwie so süß....*seufz*ich will auch n Eli haben....

So, ich hoffe, das is jetzt alles nich so verwirrend geworden...aber wegen der Hitze is leider bei mir iwas im Hirn ausgefallen und das läuft auf Sparflamme....-.-"

See ya in hell, beast
Von: abgemeldet
2010-07-10T13:32:18+00:00 10.07.2010 15:32
wie süüüß!!!!!!!
ehhhh sorry hirn setzt aus und es kommt kein richtiger satz mehr hervor, zu warm und zu süße story!!
hoffe ich kann bald weiter lesen,
,muss nämlich wissen wie es weiter geht!!!

*.*

Hi-chaan
Von:  Curupira
2010-07-10T11:22:29+00:00 10.07.2010 13:22
Der arme Mio. I glaub wenn ich so ne familie hätte würde i mich erschießen. Zum glück hat mio das nicht getan xD bin echt gespannt wies weiter geht. Schreib schnell weiter ;) lg
Von:  Myrin
2010-07-10T08:24:17+00:00 10.07.2010 10:24
Mei, was für ein süßes Ende! Jetzt bin ich aber ehrlich gespannt, wie das jetzt weitergeht, ob Luka was merkt, wie Mio sich anstellt, und so weiter und so fort. (Ich find's übrigens immer wahnsinnig niedlich, wie Mio irgendwas denkt und dann genau das Gegenteil sagt, weil Luka ihn anschaut/anspricht/anlächelt.♥)
Poah, die Familia ist ja bäh. Also, alle, irgendwie. Verständlich, dass Mio sich da abkapselt. Ich finde ja, er sollte mal den Mund aufmachen und die alle so richtig zur Sau machen. Oder Luka sollte das für ihn übernehmen, hehe.
Bin grad irgendwie hirnlos, es ist schon wieder viel zu warm, deswegen fällt mir grad nix mehr ein, was ich noch schreiben könnte, sorry. Auf jeden Fall freu ich mich sehr auf die Fortsetzung!


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