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Bloodlust

Warum Episode 13 sich so abspielte wie sie es tat
von

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Bloodlust

Bloodlust
 

Es brannte. Sein ganzer Körper stand in Flammen. Der Blutdurst brannte in seiner Kehle und er konnte nichts dagegen tun. Verzweifelt wehrte sich Zero gegen die Krämpfe die seinen Körper schüttelten. Er versuchte aufzustehen, schaffte es aber nicht auf den Beinen zu bleiben. Zu groß war die Gier in seinem Innern und zu schwach sein Körper. Er sank nur wieder an der Wand hinunter an welcher er angekettet war obwohl er sich an den Ketten festgehalten hatte. Der Hunger brannte so hart in ihm, dass sein Atem nur noch in verzweifelten Stössen über seine Lippen kam und oftmals mischte sich ein schmerzerfülltes Stöhnen darunter. Er wollte, dass ihm jemand half, aber er wusste auch selbst, dass das nicht möglich sein würde. Er würde nur irgendwann von einem der Vampire oder jemandem aus der Organisation Besuch kriegen und die würden ihn dann auslöschen. Erschöft und resigniert schloss er die Augen, als eine wohlbekannte Stimme an sein Ohr drang:

"Wie unglücklich..."

Erschrocken hob er den Blick aus den rotleuchtenden Augen, die zeigten wie sehr er das Blut schon brauchte und erblickte eben die Person, die er jetzt am allerwenigsten sehen wollte: Kaname Kuran. Verzweiflung und Schmerz mischten sich noch mehr in seinen Blick als ohnehin schon. Zero wusste nicht wie lange er seine Gefühle noch verstecken konnte. Zu lange schon bewunderte und liebte er den unnahbaren dunkelhaarigen Vampir schon aus der Ferne. Dieser sprach auch sofort nach seinen ersten Worten weiter, während er mit verschränkten Armen an der Wand lehnte. Jedoch war er in seinem Inneren nur halb so ruhig, wie es nach aussen schien. Kaname machte sich Sorgen, wenn er ehrlich mit sich selbst war, dann hatte er sogar Angst. Er hatte Angst Zero an den Wahnsinn zu verlieren. Er hatte Angst, dass der jüngere sich selbst aufgeben würde oder schon aufgegeben hatte:

"Du hast das Blut nicht getrunken, das dich gerettet hätte. Obwohl ich es für dich übrig gelassen hatte."

Mit diesen Worten stiess er sich von der Wand ab und trat mit langsamen eleganten Schritten auf den silberhaarigen zu:

"Yuki ist verletzt."

Augenblicklich weiteten sich Zeros Augen. Das war das letzte was er hören wollte. Warum musste jeder immer nur auf Yuki schauen? War er denn gar nichts wert? Tief in seinem Innern wusste Zero, dass er Yuki hasste, auch wenn er geschworen hatte sie zu schützen. Er hob die Hände vors Gesicht, rieb sich immer wieder die Augen, versuchte auszublenden, dass Kaname nur ihretwegen da war, versuchte den Schmerz, der jetzt auch seinem Herz brannte zu vertreiben und schüttelte krampfthaft den Kopf:

"Yuk... Yuki..."

Diese Reaktion hielt jedoch nicht lange an, denn schon warf ihn der nächste Anfall von Blutdurst gegen die Wand und wie von selbst schlangen sich seine Arme um seinen krampfenden Körper in dem Versuch sich irgendwie unter Kontrolle zu halten, auch wenn ihn Krampf um Krampf immer wieder gegen die Wand schleuderte und sein Atem immer schwerer ging. Zero fühlte die Tränen in seinen Augen brennen, doch er hielt sie krampfhaft zurück. Hätte Kaname Yuki nicht erwähnt, hätte Zero sich dieses Zeichen der Schwäche vielleicht erlaubt, aber nun kämpfte er nur noch heftiger dagegen an. Er wollte keine Hilfe wegen Yuki! Er wollte dass jemand ihm um seiner selbst Willen half!

"Wie erstaunlich.", drang dann wieder Kanames Stimme an sein Ohr und der Pureblood lehnte sich zu Zero hinunter, liess sich auf Augenhöhe sinken:

"Du hast immer noch dein eigenes Bewusstsein."

So ruhig wie die Stimme des dunkelhaarigen war, so ruhig waren auch seine Handlungen, im totalen Gegensatz zu Zeros verzweifeltem Kämpfen. Jedoch sah es in Kaname ganz anders aus. Er hatte Zeros Reaktion gesehen und sie verletzte ihn, dachte er doch, dass Zero nur so verzweifelt war, weil er Yuki weh getan hatte. Er konnte nicht wissen, dass Zero selbst verletzt war, weil sich immer alles um die brünette zu drehen schien.Äusserlich total gelassen hob Kaname seine rechte Hand an seine Lippen und er versenkte seine scharfen Zähne in der weissen Haut. Sofort quoll Blut heraus und um dies zu fördern ballte Kaname die Hand zur Faust und hielt sie vor Zeros rot leuchtende Augen. Sobald dieser das verlockende Rot gesehen hatte und seine Nase den verführerischen Geruch eingefangen hatte, ging ein Ruck durch Zeros Körper. Der Blutdurst nahm noch mehr zu und seine Augen weiteten sich mit einem Schlag. Er erstarrte, als er versuchte gegen das Verlangen anzukämpfen, bevor er es schaffte Kanames Hand vor seinem Gesicht wegzuschlagen und erneut die Arme um seinen bebenden Körper schlang um ihn unter Kontrolle zu halten. Er wollte keine Almosen! So sehr sich auch alles in ihm nach dem Blut dieser Person verzehrte, nach dem Blut der Person, die sein ganzes Sein als sein Partner ansah, auch wenn er glaubte, dass er das niemals sein würde. Kanames bisher ausdrucksloser Blick wich einem beeindruckten. Er hätte nie gedacht, dass Zero eine solche Selbstbeherrschung an den Tag legen würde. Aber es tat weh den silberhaarigen so zu sehen. Er konnte nicht anders, als Zero Respekt zu zollen, aber nur einmal in seinem Leben wünschte er sich, dass er selbst über sein Schicksal bestimmen konnte. Er wünschte sich, dass er zu seinen Gefühlen stehen konnte, denn spätestens jetzt war Kaname klar geworden, dass er absolut nicht wegen Yuki gekommen war. Es waren seine eigenen Gefühle für den Guardian gewesen, die ihn in diesen Kerker getrieben hatten. Kurz schloss er die Augen, um Zero dann wieder mit einem nun traurigen Blick anzusehen:

"Die Kälte, die dich verschlingt... Und trotzdem widerstehst du immer noch."

Aufgeschreckt von seinen Worten hob Zero wieder den Kopf und zuckte zurück als die Hand des Pureblood vorschnellte und sich um den Kragen seines Hemdes legte. Sein Atem stockte und kurz wich sein gepeinigter Blick einem erschrockenen, der die ganze Unschuld zeigte, die immer noch vorherrschend in Zero war. Einen kurzen Augenblick lang dachte Zero, dass seine Träume doch noch wahr werden würden. Er rechnete mit einem Kuss, was zeigte wie vernebelt sein Geist im Grunde schon war, kam jedoch augenblicklich wieder zu sich, als er Kanames Augen begegnete. Mit ernstem Blick lehnte Kaname sich erneut vor und brachte sein Gesicht nahe an das von Zero heran:

"In mir fließt das Blut eines Pureblood, es wird dich leben lassen, es wird deinen Irrsinn verschwinden lassen."

Kurz berauscht von dem Gefühl von KAnames Atem auf seiner Haut, war Zero wie erstarrt, doch dann erreichte ihn die Erkenntnis, was Kaname vor hatte. Unwillig dieses Angebot anzunehmen drehte Zero den Kopf weg, wollte seinem Durst nicht nachgeben. Er wollte nicht, dass Kaname ihm so half. Er wollte es einfach nicht. Kaname schien Yuki so sehr zu lieben, wo sollte den da noch Platz für ihn sein? Kaname jedoch packte ihn am Kinn und zwang ihn erneut ihn anzusehen.

"Ich tu das nicht für dich!"

Fast hätte Kaname selbst das Gesicht verzogen, wegen dieser Lüge. Es ging hier doch nur um Zero. Es ging um niemand anderen. Aber er war auch rational. Erstens wusste er nicht ob Zero seine Gefühle erwiederte und zweitens, selbst wenn das so sein sollte, würde er den anderen in eine zu grosse Gefahr bringen indem er sich erlaubte seine Gefühle zu zeigen. Nein, es war besser wenn Zero weiterhin der Meinung blieb, dass er das ganze nur wegen Yuki tat. Um keinen Preis durfte der silberhaarige in Gefahr geraten. Zumindest nicht mehr, als er es im normalen Leben ohnehin schon tat. Erschrocken richteten sich die vor Blutdurst glühenden Augen auf den Vampirprinzen, dessen Augen sich leicht verengten, als sie dem gepeinigten Blick begegneten. Zero fasste es nicht. Wie sollte er denn jetzt... Was sollte er tun? Er konnte so nicht von Kaname trinken! Nicht wenn er genau wusste, dass das ganze gar nichts mit ihm zu tun hatte. Er konnte sich ja jetzt noch nicht einmal der Illusion hingeben, dass Kaname das seinetwegen tat. Doch wenn Zero ehrlich zu sich selbst war, hatte er genau diese Illusion verzweifelt vermieden. Er hatte sich selbt nicht in noch tiefere Trauer stossen wollen.

"Ich tu das nicht für dich, ich tue es für Yuki."

Mit aufgerissenen Augen und nun am ganzen Leib zitternd blickte Zero den anderen an und schluckte hart, während seine Augen fast schon pures Entsetzen widerspiegelten. Das waren genau die Worte gewesen, die der silberhaarige auf keinen Fall hatte hören wollen. Wie konnte Kaname so etwas sagen?! Wie konnte er ihm so weh tun?! Hasste er ihn so sehr?! All dies spiegelte sich in seinen Augen, in welchen sich nun doch die lange bekämpften Tränen sammelten. Kaname jedoch ging gar nicht darauf ein, sondern veränderte seinen Griff und drückte Zero so an sich, dass dessen Gesicht nur noch Zentimeter von seinem Hals entfernt war. Er verstand die Reaktionen von Zero auf seine Worte nicht. Er traute seinen Augen oftmals einfach nicht, denn einige Reaktionen des hellhaarigen liessen nur den Schluss zu, dass Zero wohl die gleichen Gefühle hegte, wie Kaname selbst. Doch sobald dieser Gedanke aufgetaucht war, unterdrückte Kaname ihn auch schon brutal. Das konnte einfach nicht sein! Trotzdem war seine Stimme sanfter geworden, als er die nächsten Worte sprach:

"Tu es..."

Zero schreckte auf, unwillig zu glauben und zu nehmen was ihm gerade angeboten wurde. Sein Blutdurst kämpfte mit seinem Sturkopf. Sein Herz kämpfte gegen seinen Verstand. Er befand sich in einem Zwiespalt. Sein Herz sagte ihm, dass er nehmen sollte, was Kaname ihm anbot, doch sein Kopf warnte ihn, dass er dann niemals wieder von Kaname loskommen würde. Zero liebte Kaname, aber er hatte auch schreckliche Angst vor der Zurückweisung die er seiner Meinung nach sicher erfahren würde. Dieser Konflikt in seinem Innern zeigte sich auch in seinen Handlungen: Er sträubte sich, biss sich auf die Lippen, drehte den Kopf weg und presste die Augen fest zusammen, nur um anschliessend doch wieder auf den weissen Hals vor sich zu schielen. Und in dem Moment war es um ihn geschehen. Seine ganzen Bedenken und Ängste waren verschwunden. Herz und Verstand hatten sich dem Blutdurst ergeben müssen, der schon sein Stunden um die Vorherrschaft kämpfte und nun endlich gewonnen hatte. Einen qualvollen Ton von sich gebend schlug er seine Fangzähne in die weisse Haut und begann hungrig zu trinken. Seine Arme schlangen sich wie von selbst um den sehnigen Körper des anderen und er drängte sich gegen diesen, nicht gewillt so schnell loszulassen, während Kaname sich fast nicht bewegte und den Biss über sich ergehen liess. Jedoch war er innerlich aufgewühlt und kämpfte nun seinerseits mit sich um nicht die Arme um den schlanken Körper zu legen und ihn zu halten. Stattdessen wanderten seine Gedanken zu der Wurzel des ganzen Übels.

"Yuki... Yuki..."

Irgendwie hatte Kaname das ungute Gefühl, dass sie das Hauptproblem für sie beide war und dass sie die Ursache für Zeros Leid war. Vielleicht sollte er dem hellhaarigen seine Gefühle doch gestehen... Und mit diesen Gedanken schloss Kaname seine Arme um Zero und hielt ihn beschützend fest, während er den jüngeren seinen lange unterdrückten Durst stillen ließ, nicht ahnend, dass er durch das Band des Blutes auch seine Gefühle für Zero offenbarte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Toastviech
2010-05-28T17:27:14+00:00 28.05.2010 19:27
Wow.
Ich hatte das Gefühl im Anime zu stecken und das nicht als Außenstehende und als Zuschauerin sondern als kleiner Kopfgeist!
*ggg*
Ich konnte ganz real in den Köpfen und Gedanken der beiden rumgeistern und etwas Infos schnüffeln.
Einfach genial.

lg Toasty, der kleine Kopfgeist
Von:  psycho_puschel
2010-05-27T17:29:19+00:00 27.05.2010 19:29
Hallo. :)
Dein One-Shot gefällt mir wirklich extrem gut.
Ich finde toll und vor allem faszinierend, wie vollkommen anders du (insbesondere) Zeros Gedanken ausgelegt hast und wie sie gleichzeitig so passend erscheinen konnten.
Und auch wie du Kaname dargestellt hast, war unglaublich toll und glaubwürdig.
Wirklich, ich bin zutiefst beeindruckt. :o

Hinzu kommt noch dein wundervoller Schreibstil, mit dem du in jeder Situation die richtigen Worte zu treffen schienst.
Und ebenfalls, dass du teils kurze und dann wieder sehr lange, bis ins Kleinste verschachtelte Sätze benutzt hast, ist dir hoch anzurechnen. Das brachte dem Leser immer wieder Abwechslung und situationsangepasst war es allemal. ;)

Du siehst, mich hast du wirklich beeindruckt. :3

Hoffentlich gibt es bald wieder so etwas Tolles von dir zu lesen. <3

Liebe Grüße,
Puschel~


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