What's yours is also mine
What's yours is also mine
„Ich kann das nicht.“
„Holmes-“
„So geht das nicht.“
„Hol-“
„Was fehlt nur?!“
„Ho-“
„Hmmm, ob ich etwas übersehen habe?“
„HOLMES!!“
Erschrocken sah Sasuke von dieversen Unterlagen in seinem mehr als nur versauten Zimmer auf und erblickte das Gesicht seines Partners. Naruto hatte sich etwas nach vorne gebäugt, um den am Bden sitztenden Sasuke besser in die Augen sehen zu können.
„Holmes. Es ist über sechs Tage her, dass Kakashi dir den Auftrag gegeben hat. Findest du nicht, du solltest dich bei ihm melden?“
„Das geht nicht,“ murmelte der Meisterdedektiv und paffte noch etwas an seiner Pfeife rum.
„Ich habe noch keine Ergebnisse.“
Naruto seufzte und ließ sich ebenfalls auf den Boden nieder, bevor er nach ein paar Unterlagen vor Sasuke griff und sie durchblätterte.
„Was haben wir denn bis jetzt?“
„Die Hausfrau, Butler und engsten Bekannten waren es nicht. Alle haben ein Alibi oder waren zu der Zeit nicht in London.“
„Und der Geliebte der Tochter?“
„Kiba? Nein, nein.“
Sasuke schüttelte den Kopf und riss Naruto wieder die Unterlagen aus der Hand, was dieser mit einem Geknurre zur Kenntnis nahm.
„Es muss jemand sein, der Herrn Hatake nicht nahe stand.“
„Ein völliger Fremder hat das Grab der Tochter aufgebrochen, ihre Leichte entwendet und wieder zu geschöffelt?“
„Am Tatort gab es keinerleich Spuren. Und du bist sicher, dass du nichts verwischt hast?“
Holmes sah Watson in die blauen Augen. Dieser schüttelte nur den Kopf.
„Nein. Sakura und ich waren zwar am Grab, bevor du da warst, aber sie hat nichts angefasst. Und ich auch nicht.“
„Bist du dir sicher?“
„Traust du ir nicht, Holmes?“
„Dir schon, aber nicht dieser billgen Entschuldigung von einer Frau.“
„HOLMES! Wir hatten eine Vereinbarung!“
„Hmpf. Die gilt aber noch nicht, Watson. Sie gilt noch ni- Warte.“
Sasuke hob ein Stück Papier hoch und überflog es schnell. Naruto sah sich währenddessen im Raum um und stieß einen erstickten Laut aus.
„Sasuke Holmes, was hast du mit meinem Hund gemacht?“
„Hm?“
Desinteressiert sah Sasuke auf, betrachtete kurz den leblosen Hund am Boden undwidtmete sich wieder den Unterlagen.
„Ich habe ihm etwas Beträubungsmittel verabreicht.“
„Etwas?!“
„Hm, ja stimmt, Watson. Ich habe vergessen, dass zu viel zu erwähnen.“
Ungläubig starrte Naruto Watson auf seinen betäubten Hund, der nicht einmal ein grunzen von sich gab. Wenige Augenblicke später erhob sich Holmes, streckte sich und furh sich durch die chaotischen Haare.
„Auf geht’s Watson. Ich muss etwas überprüfen. Etwas äußerst Wichtiges, was nicht bis morgen warten kann.“
„Was denn?“
Naruto sah von seinem Hund weg und begegnete den Blick von Holmes interessiert und neugierig.
„Mich interessiert die Schuhgröße einer Frau.“
„... Holmes, was hast du vor?“
„Nichts. Ich möchte lediglich wissen, welche Schuhgröße eine gewisse Frau hat, dass ist alles.“
„Jetzt ist es noch eine gewisse Frau?“
„Ja, Watson. Es ist eine gwisse Frau. Und nun komm, steht auf. Sechs Tage des Wartens sind lange genug für den armen Herrn Hatake.“
„Du hast den Fall gelöst?“ stieß Naruto aus und rappelte sich blitzschnell auf. Sasuke streichte sich über das Kinn und steckte seine Pfeife in die Manteltasche.
„Noch nicht, aber ich habe eine gewisse Vermutung. Mal sehen, ob du selber darauf kommst.“
Holmes drückte Watson die Papiere in die Hand und huschte quer durch’s Zimmer und sammelte seine Utensilien auf. Naruto sah ihn kurz hinterher, bevor er auf das Papier sah und einen sehr vertrauten Namen las, der am Abend des Verschwindens das Anwesen von Kakashi Hatake besucht hatte.
„H-Holmes, du musst dich irren.“
Als Naruto hochsah, hatte der Detektiv jedoch das Zimmer schon verlassen und Naruto hörte unten die Tür von ihrer Wohnung zuschlagen. Hektisch rannte Watson durch die Tür und die Treppen runter. Die Papiere hatte er unbeachtet in seine Hosentasche geschoben. Das konnte nicht sein! Der Name auf dem Papier, es war...
„Guten Tag,“ begrüßte Sasuke das vertraute Mädchen im Türrahmen und lächelte charmant.
„H-Hallo,“ erwiderte es etwas unsicher und lehnte sich gegen die Tür.
„Kann ich Ihnen helfen, Mister Holmes?“
„Wieso denn so förmlich, meine Liebe? Als wir zusammen waren hast du mich nie so genannt. Obwohl ich dich darum gebeten habe.“
„Ich werde dich beim Sex nicht siezen, Holmes,“ sagte die junge Frau seelenruhig und warf nun auch Naruto einen kurzen Blick zu.
„Werde? Du hast also vor Sex mit mir zu haben, Liebste?“
„Du weißt was ich meine, Holmes.“
Zu Naruto Watson gewandt sagte sie:
„Es ist schön dich wieder zu sehen, Naruto. Wie geht es deiner Verlobten?“
„Sehr gut, danke der Nachfrage Hinata.“
Hinata Marvél, neunzehn Jahre alt und Exfreundin von Sasuke und ehemalige beste Freundin von Naruto. Das ist noch nicht alles. Natürlich nicht, schließlich reden wir hier von Sasuke Holmes. Hinata ist die erste Verdächtige im Fall: Grabschänder.
"Nun, was bringt euch zu mir?"
"Kennst du Kakashi?"
"Natürlich. Seine Tochter war eine sehr gute Freundin von mir, bevor sie starb."
"Du kanntest Chloé gut?"
Überrascht sah Naruto seine beste Freundin an. Diese lächelte sanft und trat einen Schritt zurück, sodass Sasuke und der Blonde eintreten konnten.
"Kommt doch erst einmal rein. Man kann alles sehr viel besser bei einer Tasse Tee besprechen."
"Nur wenn du Earl Gray hast," gab Holmes seinen Senft dazu und trat durch die Tür, wobei Naruto auffiel, dass der Schwarzhaarige seiner Exfreundin sehr vertraut über die Schulter strich. Diese nahm es jedoch nur mit einem kühlen Blick zur Kenntnis.
Es gab tatsächlich Earl Gray. Der Tee war noch heiß und die Personen um den Tisch ruhig. Hinata rührte mit leichten Schwung ihre Tasse um, während Sasuke sich mehr Zucker in die Tasse goss, als Tee vorhanden war. Naruto fand das alles mehr als nur unangenehm. Nicht nur, dass seine beste Freundin die Ex von Sasuke war, nein. Sasuke musste natürlich noch eins drauflegen und sie als Grabschänderin darstellen.
"Vor zwei Tagen wurde das Grab von Chloé Hatake ausgeraubt."
Hinata hielt in ihrer Bewegung inne und sah von ihrem dampfenden Tee in die schwarzen Augen ihres Ex.
"Was?"
"Zusammen mit der Leiche."
Knusper. Sasuke biss genüßlich in einen Keks und rührte nun seinen Tee rum. Mitfühlend sah Naruto zu, wie sich Hinata's Ausdruck veränderte. Von kühl, zu schockiert, zu endlose Trauer.
"Wer könnte..."
Sie brach ab, schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck Tee.
"Weiß ihr Verlobter davon?"
"Sai? Oh ja. Aber er war es nicht. Zu der Zeit befand er sich nicht einmal im Lande. Außerdem ist es ihr Ex- Verlobter, da sie vor vier Jahren verstorben war, Hinata."
"Nichts desto trotz ist es ihr Verlobter gewesen. Er sollte davon wissen. Und ich habe niemals daran gedacht, dass Sai ihr Grab ausgeraubt hatte. Das wäre... makaber."
"Sasuke denkt, dass du es gewesen könntest," murmelte Naruto und umfasste seine Tasse mit beiden Händen. Schön warm.
"Wie bitte?"
Nun klang sie nicht mehr traurig, sondern spitz, empört und wütend.
"Du beschuldigst mich das Grab meienr Freundin auszurauben? Was zum Teufel sollte ich von ihr wollen?"
"Darf ich dein Haus durchsuchen?"
"Holmes," zischte Naruto warnend und Sasuke seufzte.
"Dann eben anders: Wo warst du am Abend des Verbrechens?"
"Zu Hause," antwortete die Schwarzhaarige sofort und hob ihre Tasse an, überlegte es sich anders und setzte sie wieder ab.
"Nein, dass ist falsch. Ich war bei meinem Cousin."
"Neri?"
"Es wundert mich, dass du seinen Namen noch weißt. Wenigstens halbwegs. Er heißt Neji, Sasuke."
"Dafür, dass er mir ständig gedroht hat mich zu töten, wenn ich dir weh tun würde, finde ich mein Gedächnis nicht allszuschlecht."
"Verbrächen und Mordwaffen kannst du dir merken, aber einen einfachen Namen nicht?"
Skeptisch sah Holmes Partner ihn an. Dieser zuckte nur mit den Schultern und stand auf.
"Dann werde ich mich auf den Weg zu ihm machen."
"Ich komme mit," forderte Hinata und sah zu Sasuke hoch, der- oh Wunder, oh Wunder- den Kopf schüttelte.
"Nein. Ich hatte für mein Leben genug nervige Frauen um mich und mit Naruto's Verlobten werde ich wahrscheinlich auch für die nächsten sieben Leben gesorgt sein."
"Sasuke, hör auf. Sakura ist nicht so, wie du sie immer darstellst."
"Nicht? Hm. Komisch, ich dachte meine Auffassungsgabe wäre noch sehr gut in Takt."
Damit entfernte er sich aus der Küche und wenige Minuten später hörte man die Haustür.
"Holmes hat sich nicht verändert," stellte Hinata amüsiert fest und trank nun doch noch einen Schluck Tee.
"Leider nicht. Er ist eher unmöglicher geworden, seit ich verlobt bin. Er ist und bleibt ein ignoranter, egoistischer und arroganter Mensch."
Watson schüttelte seinen Kopf und stand auf.
"Ich sollte gehen, bevor er noch mehr Leute beleidigt."
"Darf ich dich etwas fragen, Naurot?"
"Hm? Was denn?"
"Würdest du Sasuke Holmes anders haben wollen? Denk darüber nach."
Der Blonde sah seine Freundin lange an, bevor er sich mit einer leichten Kopfbewegung als Abschied auf den Weg machte. Würde er Holmes anders dulden? Wahrscheinlich nicht.
"Hier."
Sasuke reichte Naruto ein Stapel Papiere, als dieser in die Kutsche stieg.
"Was ist das?"
"Daten über Neri Marvél."
"Neji."
"Was auch immer."
Die Kutsche fuhr mit einem Peitschenknall los. Watson blätterte die Papiere eher gelangweilt durch. Neji war Arzt, geübt im Schwertkampf und hatte eine Auszeichnung im Kampfsport. Sonst noch andere Anerkennungen, die den Blonden eher nicht interessierten.
"Wieso gibst du sie mir?"
"Weil was meins ist auch deins ist."
"Seit wann das?"
"Seit ich deinen Hund für Experimente benutze und deine Pistole kaputt gemacht habe."
"A-ha. Warte-was?! DU hast meine Pistole kaputt gemacht?! Weißt du eigentlich, dass ich das letzte Mal fast umgekommen wäre deswegen?!"
"Deswegen gebe ich dir auch meine Papiere. Als Entschädigung."
"Das ist doch keine Entschädigung!"
Watson ballte seine Hände zu Fäusten, doch auf Holme's Gesicht breitete sich nur ein Grinsen aus.
"Sehen wir es: Wäre sie nicht kaputt gegangen hättest du dich niemals in meinen Armen wieder gefunden, als ich dich vor den Schüssen des Verbrechers geschützt habe."
"Darauf hätte ich verzichten können," zischte Naruto feindselig. "Du hast nämlich nach alten Fisch und toten Hund gestunken."
