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Ich wünschte, ich könnte noch einmal von vorne beginnen
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Geistergeschichten

Geistergeschichten
 

Es brachte mich wirklich zur Verzweiflung, dass ich den kleinen Alfred bei mir hatte… nicht nur, weil er eine unglaubliche Nervensäge sein konnte, die er auch schon als Erwachsener war, sondern weil es mir einfach nicht gelingen wollte ihn in seinen erwachsenen Körper zurück zu verwandeln. Ich meine… ich kenne mich mit Magie am besten aus. Warum zur Hölle also war das denn nur so schwierig? Jetzt warf mich auch noch dieses dumme Fieber aus der Bahn und Francis… ausgerechnet der! musste sich um mich kümmern. Mit Freude wohlgemerkt. „Ah Arthür, keine Sorge, isch werde disch im ‘andumdre’en mit viel l’amour gesund pflegen…“ Warum drehte sich mir bei diesen Worten immer wieder der Magen um? Eigentlich war ich ja nur zu ihm gekommen, um ihn um Hilfe zu bitten. Aber was war daraus geworden? Na klar, ich lag krank im Bett und keiner, außer mir, machte sich noch Gedanken um das Problem. Und Francis schien darüber noch glücklich. Er bekochte Alfred mit seinen Köstlichkeiten, verwöhnte ihn nach Strich und Faden… und mir sagte er immer, dass ich ihn zu sehr verwöhnte, tse… er macht es doch nicht besser.

Aber halt, ich schweife schon wieder zu sehr ab. Nun… nicht, dass jemand denkt, dass ich diese Zeit mit Nichtstun verschwende… außerdem habe ich mein Buch mitgenommen, in welchem der Fluch, den ich Alfred aufgehalst habe, genau beschrieben stand. Letztes Mal war die Schrift verblasst, aber dieses Mal würde das nicht passieren! Das hatte ich im Gefühl. Also holte ich das Buch aus meiner Tasche und schlug es auf. Die Seiten waren alle beschrieben, das war ein gutes Zeichen. Und… die Seite mit dem Fluch war es auch! Ich konnte nicht anders als Lächeln, endlich konnte ich diesen faulen Zauber beenden. Der Gegenfluch stand darunter… hm… ich sollte mich auf die Person konzentrieren und an nichts anderes denken… hmpf… was war das? Ein versteckter Liebeszauber? Ein kurzer Blick auf Wirkungen und Nebenwirkungen, nein, kein Liebeszauber, Glück gehabt. Also konnte ich gefahrlos meinen Singsang beginnen. Ich las die Formel laut vor, schloss meine Augen und stellte mir Alfred vor. Es war schon seltsam, damit hatte ich keine Schwierigkeiten, ich sah ihn, als würde er genau vor mir stehen. Er lächelte mich an, kam auf mich zu und… plötzlich spürte ich einen unglaublich starken Schmerz in meiner Brust, ich keuchte auf, das Bild von Alfred verschwand vor meinem inneren Auge… Ich sah mich um… Schatten… überall waren Schatten, ich hörte sie flüstern, verstand aber nicht, was sie sagten. Es schmerzte… was passierte mit mir? Es war, als hätte mir jemand ein Schwert durch die Brust gerammt. Ich schrie auf und dann wurde alles um mich herum schwarz…
 

„Arthur! Arthur, was ist mit dir?“

„Mon Dieu, er ist ganz blass! Arthür, sieh misch an!“

Nhn… was für ein Zauber… er hatte mich ganz schön umgehauen… Nur schwach drangen Stimmen zu mir durch.

„Arthur! Hey, das ist nicht mehr witzig! Mach die Augen auf!“

„Du meine Güte! Er… er…“

Was regten die sich so auf? Ich lag doch im Bett, da konnte doch nicht viel passiert sein…

„Arthur! ARTHUR!“

Ja, Mann, schrei mir doch nicht so ins Ohr, Idiot! Ich öffnete meine Augen. Alfred und Francis hatten sich über mich gebeugt und sahen mich besorgt an.

„Was… hat er? Er… er… ist so…“

„Sein ‘erz schlägt…“

„Aber warum ist er dann so?“

Hallo? Redeten die über mich als wäre ich gar nicht da? Ein ziemlich schlechter Scherz, Francis, so etwas konnte nur von dir kommen. Ich setzte mich auf und wollte schon zu einer Schimpftriade ansetzen, da blinzelte ich. Ich spürte meinen Körper nicht mehr! Langsam drehte ich mich um und erschrak zutiefst: ich lag immer noch im Bett, die Augen geöffnet, aber leer und ausdruckslos, meine Atmung ging sichtlich schwer und tief. Aber wie konnte das sein? Ich sah Alfred und Francis an und wedelte mit der Hand vor ihren Gesichtern herum. Keine Reaktion. Sie sahen mich nicht. Das bedeutete nur eines: Ich war ein Geist! Sofort war ich auf den Beinen, immerhin war ich so nicht von meiner Krankheit betroffen. Der Spiegel! Ich musste mich davon überzeugen, dass das kein Traum war! Doch ich war nicht zu sehen, als würde ich gar nicht existieren!
 

„Arthur… wäre ich doch nur bei dir geblieben!“

Oh nein… bitte nicht weinen! Ich konnte es noch nie haben, wenn er anfing zu weinen, aber jetzt, wo er sich so sehr um mich sorgte, war es doppelt so schlimm. Ich wollte ihn in den Arm nehmen, wie ich es sonst immer getan habe, ich wusste nicht einmal, ob der Kleine das überhaupt spürte. Doch, er tat es! Aber er zitterte.

„Francis… mir ist kalt!“

„Quoi? ‘ier ist es ganz warm, isch ‘abe die ‘eizung angemacht… das ist unmöglisch!“

Erschrocken ließ ich ihn los. Nicht einmal so konnte ich ihm nahe sein und ihn trösten… verdammt! Schnell verschwand ich durch die Wand, für mich als Geist waren solche Dinge ja kein Hindernis mehr. Ich konnte sogar schweben… aber ich realisierte das überhaupt nicht, denn es tat vielmehr weh, dass ich Alfred nicht mehr nahe sein konnte. Er sah mich nicht… er spürte zwar meine Nähe, aber sie war ihm unangenehm… warum hasst man mich denn so? Jetzt habe ich vielleicht nie wieder die Möglichkeit mit Alfred zu sprechen… ich konnte ihm nicht mal durchs Haar streichen, wie ich es früher immer getan habe… Und jetzt machten sich beide Sorgen um mich… wie sollte ich ihnen das nur erklären? Oder besser gesagt… was würde passieren, wenn ich nie wieder in meinen Körper zurückkehren würde bzw. konnte? Moment, ich war einfach so weggegangen, ohne es zu versuchen. Also kehrte ich zurück in das Zimmer, lief an Alfred und Francis vorbei, die sich darum stritten, ob ich bzw. mein Körper in ein Krankenhaus sollte. Also legte ich mich hin, in meinen Körper hinein… das war ein Fehler. Wie zwei gleiche Pole stieß er mich ab und ich landete unsanft auf meinen vier Buchstaben. Okay, das war eine dumme Idee gewesen. Schnell rappelte ich mich wieder auf und stand nun vor dem Bett.
 

„Alfred… isch glaube… da will sisch jemand Arthürs Seele ‘olen…“

Francis deutete auf mich. Was? Wieso konnte er mich plötzlich sehen? Und wieso erkannte mich dieser Freak nicht? Was sahen sie denn da? Alfred wurde kreidebleich, als er mich ansah. „Ein… ein… G-g-geist!“ Er zitterte vor Angst, trat mir aber entgegen. „G-geh weg! Husch! Lass… ihn… in Ruhe!!!“* Eigentlich war das wirklich niedlich wie er da stand und versuchte einen Geist zu verscheuchen. Erst jetzt merkte ich, dass es dunkel geworden war, klar, dann konnte man Geister auch mehr wahrnehmen… „Alfred… Alfred…“, versuchte ich zu sagen, aber ich war mir nicht sicher, ob er mich verstand. Tatsächlich rannte er zu Francis und versteckte sich hinter ihm. Na wunderbar… nein, ich war NICHT eifersüchtig… „Non, verschwinde, böser Geist!“, fuhr Francis mich an und kreuzte die Finger. Als würde mich so etwas Billiges aufhalten… die beiden hatten wirklich keine Ahnung… aber einen Vorteil hatte es: ich konnte Francis endlich mal ärgern ohne dass er merkte, dass ich es war. Ein Grinsen huschte über mein Gesicht, warum war ich denn nicht eher darauf gekommen? Also ging ich weiter auf ihn zu und durch ihn hindurch. Er erschauderte, es war kein angenehmes Gefühl… es wurde richtig kalt. Aber mir machte das jetzt nichts aus. Doch Alfred, der sich mit Tränen in den Augen an Francis drückte, konnte ich das nicht antun. Vorsichtig streckte ich meine Hand nach ihm aus und versuchte, ihm kurz durchs Haar zu streichen, dann verließ ich das Zimmer.
 

„Er… ist weg… du musst keine Angst mehr ‘aben, mon cher…“

„Francis? Der… Geist hat meinen Namen gesagt… und mir durchs Haar gestrichen!“

„Unmöglisch… wieso sollte ein Geist das tun?“

„Aber… es hat sich schön angefühlt… irgendwie vertraut…“

„Vielleischt wollte er dir etwas sagen…“

„Nein, bitte nicht! Ich mag keine Geister! Er soll weggehen und nicht wiederkommen…“
 

Francis seufzte und sah zur Tür, durch die der unförmige Geist mit den leuchtend grünen Augen verschwunden war.

„Vielleischt sollte isch wirklisch mal einen Exorzisten anrufen… nur für den Fall der Fälle…“
 

*ich hatte das Bild aus einer Hetalia-Folge vor Augen, als Chibitalia mit einem Naginata zitternd versucht hat, einer Armee Angst einzujagen



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-10-19T20:06:33+00:00 19.10.2010 22:06
So dramatisch! >.<
Wieso haben Alfred und Arthur nur solche Verständigunsschwierigeiten?
Ich könnte heulen, wenn Arthur nicht sofort wieder in seinen Körper zurück kann!
MFG Katja

PS: Wann kommt das neue Kapi?
Von:  taiyo83
2010-09-18T12:05:58+00:00 18.09.2010 14:05
Oh man... ich hatte ja gehofft, das Drama würde abreißen, aber scheinbar wird es noch dramatischer... >/////<
Armer Arthur, irgendwie klappt gar nichts mehr. Jetzt ist er ausgerechnet das, wovor Alfred am mesietn Angst hat. ;___;
Von:  chatterbox
2010-09-18T08:04:28+00:00 18.09.2010 10:04
irgendwie ist iggy etwas dummx3
faszinierend, dass al und francis ihn sehen können..
ich würd ja sagen, er hat jetz echte schwierigkeitenxD
freu mich schon aufs nächste kappi!


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