Zum Inhalt der Seite

Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt

RikuXSora
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Spieleabend

Kapitel 57: Spieleabend
 

„EIN DOPPELBETT“, freut Roxas sich sofort, als wir in unserem Zimmer ankommen.

Wir sind auf dem Dachboden und die einzigen beiden Zimmer, die es hier gibt sind unseres und das von Shingo und Jake nebenan.

Dank dieser äußerst glücklichen Zimmerverteilung haben wir auch die Dusche auf dem Stockwerk für uns alleine.

„Das gehört mir“, erklärt Sora sogleich und stürmt in einem Tempo zum Bett, mit dem er sogar einem Formel-1-Wagen Konkurrenz machen würde.

Doch Roxas ist genauso schnell und letztendlich sind sie beide gleichzeitig im Bett.

„Gut, dann schlafen wohl ich und Roxas hier“, verkündet Sora.

„WAS?!“, kommt es diesmal nicht nur von Axel, sondern auch von mir. Auch wenn ich Sora seine Freiheiten lasse, er hat gefälligst mit mir in einem Bett zu schlafen.

„Wir waren die ersten hier. Ihr hättet nur schneller sein müssen“, gibt Sora zurück.

„Aber ich will mit dir in einem Bett schlafen“, verlangt Axel.

„Und ich mit dir“, schließe ich mich an und schaue Sora ernst in die Augen. Vielleicht haben wir ihm und Roxas manchmal zu viele Freiheiten gelassen und vorgelebt.
 

„Ach, sind sie nicht süß? Sonst immer auf harten Kerl machen und dann klein bei geben, wenn ihre Freunde nich mit ihnen das Bett teilen“, machen sich die Kleinen jetzt auch noch über uns lustig.

„Schon seltsam wie das Schicksal manchmal spielt. Aber meinetwegen könnt ihr das Doppelbett habe. Axel und ich haben auch in den Stockbetten unseren Spaß“, ist Roxas sich sicher, steht auf und geht zu Axel, während ich mich zu Sora aufs Bett setze.

„War das gerade dein ernst?“, frage ich.

„Ja, warum nich? Was is so schlimm daran, dass ich mit Roxas in einem Bett schlafe?“, versteht er es immer noch nicht.

„Es ist schlimm, weil ich will, dass du mit mir in einem Bett schläfst. Ich will dir so oft wie möglich nah sein und besonders im Schlaf will ich wissen, dass da jemand ist,

dem ich vertraue und der mir vertraut. Aber wenn du so was einfach übergehen willst, dann tu es“, kann ich nicht richtig zu geben, dass es mir fast das Herz bricht, Sora in der Nacht nicht bei mir zu haben.

„Riku, ich finde das so süß, was du mir gerade gesagt hast und ich empfinde es genauso.

Das mit Roxas, war eigentlich nur ein bisschen Spaß. Wir hatten doch keine Ahnung, dass ihr die Sache so ernst nehmt“, klärt Sora mich auf, ehe er seine Lippen auf meine legt.

Ahhhhhh, Paradies, so kann man meinen Zustand gerade beschreiben. Sora küsst so verdammt gut heute, dass man fast meinen könnte, er hätte heimlich geübt.

Immer wieder fallen unsere Lippen aufeinander und wir können nicht mehr voneinander lassen. Ich lasse meine Zunge wandern, dringe in seine Mundhöhle ein und bald schon spielen unsere Zungen miteinander.
 

„Komm, packen wir aus“, unterbricht Sora nach langen Momenten schließlich unser Spiel und löst so den Kuss.

„Ehhhhh“, brumme ich.

„Ach, Riku, komm schon, du faule Socke“, gibt Sora zurück, als mir auffällt, dass Axel und Roxas gar nicht mehr da sind. Die treiben es aber nicht ernsthaft schon wieder, oder?

„Ja, ich komme, aber weißt du wo unsere anderen beiden sind?“, frage ich ihn.

„Wahrscheinlich treiben sie es irgendwo. So ne neue Umgebung is doch viel aufregender“, hat er dieselbe Vermutung wie ich. Das Auspacken beschäftigt uns schließlich eine Stunde, danach beziehen wir noch unsere Betten. Gerade als wir fertig sind trudeln Axel und Roxas ins Zimmer.

So wie die aussehen war unsere Mutmaßung völlig richtig.

„Ihr seid ja schon fertig“, stellt Roxas fest.

„Ja, im Gegensatz zu euch haben wir nich gleich wieder ans Ficken gedacht“, gibt Sora sofort zurück.

Oh, oh, er drückt sich ja jetzt echt mal voll untypisch für ihn aus.

„Gedacht habt ihr bestimmt daran, nur konntet ihr euch beherrschen“, erwidert Axel.

„Na ja, wo du Recht hast“, gesteht Sora grinsend und schüttelt noch sein Kissen auf, ehe er sich erschöpft aufs Bett fallen lässt und es an unsere Tür klopft.
 

„Hey, ihr. Kommt ihr mit zum Essen?“, fragt Shingo, als er zusammen mit Jake ins Zimmer kommt.

„Ja, ich hab nen Bärenhunger“, verkündet Roxas. Sora und Axel stimmen sofort zu. Ich hab zwar jetzt nich so grade den größten Hunger, aber ich kann ja schlecht hier oben sitzen bleiben.

Im Speisesaal kommen wir zusammen mit Kairi und Naminé als Letzte an.

„Und? Wie ist euer Zimmer?“, fragt Kairi.

„Toll, wir haben ein Doppelbett und ein Stockbett“, antworte ich.

„Wer schläft im Doppelbett?“, will Naminé wissen, als wir uns alle an einen großen Tisch setzen.

„Riku und ich, aber ich hab es erobert“, ist Sora stolz.

„Ach ja? Zuerst wolltest du unbedingt mit Roxy drin schlafen“, erinnert Axel ihn.

„Ja, na und? Tu grad so, als würdest du nachts mit ihm kuscheln wollen. Wenn, dann wohl mit mir“, kann ich mir gar nicht vorstellen, wie mein Freund heute Morgen noch so niedergeschlagen sein konnte und jetzt die Fröhlichkeit in Person ist.

„Meinetwegen könnt ihr beide bei mir schlafen. Hab ich auch nix gegen“, teilt uns Axel mit und ich strafe ihn sogleich mit einem bitterbösen Blick. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so eifersüchtig werden würde, aber mittlerweile habe ich so große Gefühle für Sora, dass es gar nicht anders geht.

Obwohl wir uns noch nicht lange kennen, haben wir schon vieles durch gestanden.
 

Der Streit mit meiner Mutter, Axels Geschichte mit seinem Vater, Soras Steigerung seines Selbstbewusstseins, Soras Outing und jetzt das Drama mit seinem Vater.

Ich glaube so viel erleben manche in nem Jahr nich.

„Nee, ich bleibe bei meinem bösen Jungen“, hält Sora sogar mal zu mir und küsst mich auf die Wange, als auch unsere Lehrer kommen.

Sie begrüßen uns und dann geht es erstmal damit weiter, dass sie uns erzählen, was wir alles hier machen werden.

Für heute ist ein Spieleabend geplant, morgen machen wir eine Wanderung mit ausgelosten Gruppen.

Das hasse ich schon jetzt. Ich will nicht mit irgendwelchen Trotteln aus Soras Klasse zusammen sein, sondern mit ihm, Roxas und Axel.

Was soll diese Auslosung jetzt auch noch bringen? Für die eineinhalb Wochen brauche ich auch niemand neuen mehr kennen lernen.

Am Mittwoch sind wir den ganzen Tag im Wald und machen Kooperationsspiele. Auch wieder so ein Ding, bei dem ich mich frage, was es soll.

In zwei Wochen sind wir doch alle wieder getrennt, warum müssen wir dann Kooperationsspiele machen?!?!?!?!

Na ja, am Donnerstag gehen wir in ein nahe gelegenes Freibad, darauf freue ich mich im Gegenzug total.

Ich war schon so lange nicht mehr in einem richtigen Schwimmbad, gut ich bin zu Hause bei Sora geschwommen, aber er hat keine Rutsche und keinen Beachvolleyballplatz.

Freitag werden wir dann wieder nach Hause fahren und auf dem Nachhauseweg noch ein Museum besuchen.
 

Nach dieser Aufklärung haben wir erstmal zu Abend gegessen und sitzen nun im Gemeinschaftsraum. Hier findet der Spieleabend statt.

Ich würde mich ja freuen, aber auch hier werden wir höchstwahrscheinlich in Gruppen eingeteilt, die gegeneinander antreten.

Hoffentlich komme ich wenigstens mit einem meiner Freunde in eine Gruppe, am Liebsten wäre mir ja Sora, aber davon kann ich wohl nur träumen. Seufzend lehne ich mich an Sora.

„Wasn los?“, fragt er.

„Ich will mit dir in eine Gruppe. Wenn ich mir vorstelle, dass ich mit irgendjemand Dummen zusammen bin bekomme ich Pickel“, erwidere ich gequält. Sora lächelt mir aufmunternd entgegen.

„Du bist ja süß“, findet er und küsst mich auf die Wange. „In Japan hättest du das nie und nimmer gesagt“

„Ich weiß, aber ich liebe dich viel zu sehr, als dass ich so lange auf dich verzichten kann“, flüstere ich ihm zu und er legt seinen Arm um mich. Irgendwie ein ungewohntes Bild, dass ich in seinen Armen liege. Eigentlich ist es doch immer anders herum.

„Es ist doch nicht lange und außerdem bist du doch ein großer Junge. Du schaffst das“, ist er sich sicher.

„Nein, Sora, ich vermisse dich viel zu sehr“, klammere ich mich an ihn. Ich komme mir zwar vor wie ein kleiner Junge, aber ich will einfach nicht von ihm getrennt werden.

Der Sinn der ganzen Sache ist mir ja immer noch schleierhaft.

„Ach, Riku“, jammert Sora und streichelt mir durch die Haare. „Es ist doch nur ein Abend“

„Ein Abend? Weißt du wie lange das dauert? Und dann auch noch so blöde Spiele. Ich brauche dich, Sora“, erkläre ich und lege meine Lippen auf seine.
 

Leider löst er sich sofort wieder, da seine Lehrerin und unser Lehrer uns zur Ruhe ermahnen. Wenigstens hält er mich weiter im Arm, auch als die Gruppen ausgelost werden.

Mit verschiedenen Bonbons wird bestimmt in welche Gruppe wir kommen, ich fühle mich wie im Kindergarten.

Natürlich kommt es so, dass Sora ein Zitronenbonbon aus dem Beutel zieht und ich ein eines mit Erdbeergeschmack.

Axel hat Orange, Roxas Himbeere. Super, alle vier in verschiedenen Gruppen, meine Freude steigt ganz gewaltig.

Noch schlimmer kommt es, als weder Kairi, noch Naminé, Shingo und Jake ein Bonbon mit Erdbeergeschmack ziehen. Jetzt bin ich wirklich völlig allein. „Schöne Scheiße“, fluche ich und esse total sauer das blöde Bonbon, als unsere Lehrer verkünden an welche Tische sich die unterschiedlichen Gruppen setzen müssen.

„Du schaffst das schon. Keine Angst, so schlimm sind deine anderen Erdbeeren nich“, versichert Sora mir.

„Spinnst…“, fängt Roxas an und fängt sich einen Tritt gegen sein Schienbein ein. Na toll, dann sind sie tatsächlich bescheuert. Ahhhhhhhhhhhhhhhh, ich dreh noch durch. Kann ich nicht mal normale Leute erwischen?

„Also, ich geh dann mal in die Hölle. Viel Spaß in euren Teams“, wünsche ich den anderen noch, ehe ich zum Erdbeertisch gehe.
 

„Hallo liebe Teammitglieder. Ich bin Riku, wie heißt ihr?“, mache ich noch gute Miene zum bösen Spiel. An dem Tisch sitzen drei Jungen und zwei Mädchen.

Sie sind alle aus Soras Klasse, ich kenne keinen einzigen und sympathisch kommen sie auch nicht unbedingt rüber.

„Sorry, aber hattet ihr auch grad so ein Rauschen im Ohr?“, fragt der eine Junge. Er hat schwarze, kurze Haare, ein schmales Gesicht mit einem spitzen Kinn und einen echt fiesen Gesichtsausdruck.

„Ja, war ganz komisch“, stimmt ein Mädchen zu, für die das Wort Tussi wohl noch zu harmlos ist.

Ihre Augen sind so stark geschminkt, dass man denkt sie is in nen Farbeimer gefallen, ihre Haare sind wasserstoffblond gefärbt, aber natürlich sieht man den schwarzen Ansatz, sodass es mal gelinde gesagt scheiße aussieht, so wie das Mädchen insgesamt auch.

Was noch zu betonen is, ihr Ausschnitt legt viel mehr frei, als ich von Frauenkörpern sehen will und ihr Rock könnte auch ein breiter Gürtel sein. Ich meine, is ja schön und gut, wenn sie was aus sich macht, aber im Moment sieht sie eher aus wie ne Bordsteinschwalbe und nicht wie ein Mädchen, mit dem ich ausgehen würde, sofern ich auf Mädchen stehen würde.
 

„Hallo? Ich hab mit euch ganz normal geredet?“, beschwere ich mich über die Ignoranz. Hab ich ihnen irgendwas getan? Nein, hab ich nich. Deshalb sehe ich auch nicht ein, warum sie mich so behandeln.

„Oh da wars schon wieder“, bemerkt das andere Mädchen. Ihr Stil genauso wie der von der blonden Tussi.

Das ist doch zum Kotzen. Diese Leute sind einfach nur komplett idiotisch. Genervt lümmele mich auf den Stuhl.

Gut, wenn sie nicht wollen, dass ich mit ihnen zusammenarbeite, selbst schuld. Mit mir hätten sie gewinnen können. Ich kann ihnen fast alle Fragen über Allgemeinwissen beantworten und auf ein paar bestimmten Gebieten kenne ich mich auch noch aus, aber das wollen sie ja nicht.

Tz, ich werde mir auf jeden Fall nicht die Arbeit machen und es noch einmal versuchen.

Das Spiel beginnt, es ist eine Art Tabu aber ohne Zeit. Einer macht einen Begriff pantomimisch vor und das Team, das es zuerst weiß muss auf die Klingel hauen, die in der Mitte des Gruppentisches steht.

Unser Team ist scheiße, ich hätte alle Begriffe schon bei der ersten Bewegung gewusst, aber ich arbeite ja nicht mit.

Als Sora mit Vormachen an der Reihe ist, kommen von meiner tollen Gruppe erstmal total abwertende und genervte Geräusche.
 

Sora macht die Redewendung „Wie ein Elefant im Porzellanladen vor“, ich erkenne es wieder sofort, doch die anderen Mannschaften tappen noch völlig im Dunkeln.

Ich bin schon fast dabei auf die Klingel zu klopfen, als die dumme Blonde einfach auf meine Hand haut.

„WAS SOLL DAS, DU BLÖDE TUSSI!“, kann ich mich nun nich mehr zurückhalten. „Nur weil dein Sexspielzeug grade dran ist, gehörst du noch lange nich zu unserem Team“, erklärt sie.

„Er ist nicht mein Sexspielzeug, ich liebe ihn und er mich“, gebe ich zurück.

„Könntet ihr eure Differenzen später ausdiskutieren. Wir wollen alle einen schönen Abend“, erklärt unser Lehrer.

„Natürlich“, stimme ich zu und die Blonde wirft mir noch einen bösen Blick zu.

Die nächsten Begriffe weiß ich auch wieder, nur meine Kameraden sind echt oberdoof. Als Axel dann auch noch Michael Jackson vormacht, kann ich mich wieder nicht zurückhalten. Schnell klopfe ich auf die Klingel „MICHAEL JACKSON“, rufe ich laut und ehe mich noch irgendjemand zurückhalten kann. „Ja, genau“, stimmt Axel zu und wir bekommen endlich unseren ersten Punkt. „Klar, dass so ne Schwuchtel wie du, den erkennt“, hat der schwarzhaarige Junge auch hierfür einen Kommentar übrig.

„Ja, ja“, gebe ich nur zurück. Ich bin mir inzwischen viel zu schade um mich mit diesen Typen weiter zu beschäftigen.

Das Spiel geht weiter, nun ist meine Gruppe mit Vormachen dran. Noch nich mal hier erraten die anderen was.

Ich dachte wenigstens, dass sie Freunde sind, aber anscheinend nich so dolle. Ich meine, wenn es so wäre, dann würden sie sich doch kennen und wüssten was der jeweils andere ausdrücken will.

Na ja, ich beschwere mich nich. Nachdem Roxas Gruppe dieses Spiel gewonnen hat, wird auf ein Whiteboard ein Fußballfeld gemalt und jede Mannschaft bekommt einen farbigen Magneten.

Danach wird das Fußballfeld in Streifen unterteilt und es werden Fragen zum Allgemeinwissen gestellt. Wenn man die Antwort weiß, darf man den Magnet jeweils in den nächsten Streifen machen. Wer als erstes im Tor ist, hat gewonnen.

Wie erwartet weiß ich viel, würden meine Teamkameraden nicht immer falsch antworten, hätten wir schon längst gewonnen.
 

„Wie wärs wenn ihr mich beteiligt? Ich hab nen Notendurchschnitt von 1,2, also habt ihr gute Chancen“, bemerke ich beiläufig.

„1,2, das ich nicht lache. Du kommst aus nem Problemviertel, arme Kinder haben keine guten Noten“, muss die dumme Blonde wieder ihren Kommentar ablassen.

„Bist du deshalb so eine Idiotin?“, frage ich grinsend.

„WIE NENNST DU MICH?!“, kreischt sie völlig aus dem Häuschen.

„Claire, Ruhe jetzt, sofort“, muss die Lehrerin sie zurecht weisen. Ich strecke ihr völlig zufrieden die Zunge raus. Tja, das Glück ist eben manchmal doch auf meiner Seite.

Das Spiel geht genauso langweilig weiter. Unsere Gruppe bleibt die Losergruppe, wir verlieren wieder.

Gott sei Dank haben die beiden Spiele so lange gedauert, dass wir nichts mehr machen können. Ich bin froh, als wir auf unserem Zimmer sind.
 

„Sora, sag mal. Wer waren diese Idioten eigentlich?“, frage ich, als wir uns schon bettfertig gemacht haben und zusammen mit Axel und Roxas auf dem Doppelbett sitzen.

„Die blonde Schlampe war Claire, der Schwarzhaarige heißt Thomas und das andere Mädchen Justine“, antwortet mein Freund.

Schlampe? Das hat er gerade wirklich gesagt?

„Du sagst Schlampe? Dann muss sie echt schlimm sein“, bemerkt Axel.

„Is sie auch. Denkt mal an euer Sexualverhalten bevor ihr unsere Freunde wurdet und dann stellt ihr euch, das noch zehnmal krasser vor. Heraus kommt Claire, unser Klassenflittchen“, hat Roxas dieselbe Einstellung zum dummen Blondchen.

„Und der Typ?“, frage ich.

„Ach, der. Der ist ihr total hörig. Wenn sie nur pfeift steht er neben ihr und gehorcht ihr wie ein kleiner Hund“, antwortet Sora.

„Was habtn ihr für Klassenverhältnisse. Bei uns würde es so etwas nicht geben“, versichert Axel. Das stimmt, schließlich ist die Erziehung in Japan speziell darauf ausgerichtet, dass wir als Gruppe funktionieren.

„Unsere Klasse ist mir eigentlich egal, besonders wenn solche Leute sich als die großen Anführer aufspielen“, entgegnet Sora, als es an der Tür klopft.

„Herein“, bittet Axel und Soras Lehrerin betritt das Zimmer. Huch, was wird das denn jetzt? Kontrolle? Nee, oder?

„Hallo Jungs, entschuldigt wenn ich störe, aber ich bräuchte dich mal kurz, Riku“, erklärt sie.

„Mich?“, wundere ich mich. Sie ist doch Soras Lehrerin, gut wir haben sie hier im Unterricht auch, aber warum ich?

„Ja, es dauert auch nicht lange“, versichert sie, als ich schon aufstehe und meine Hausschuhe anziehe.

„Bis später, Leute“, verabschiede ich mich und folge ihr.
 

Sie führt mich nach unten in das Krankenzimmer. Was soll ich denn hier? Ich bin kein Arzt und nen Erstehilfekurs habe ich sicher auch nicht. Ich schaue mich erst etwas um, als mich ein Weinen, auf das Mädchen aufmerksam macht, dass auf der Liege sitzt. Es ist Claire…
 

Soras POV
 

„Weißt du, was da abgeht?“, will Axel wissen, nachdem Riku mit meiner Lehrerin gegangen ist.

„Nein, keine Ahnung“, entgegne ich seufzend. Was kann Riku denn schon angestellt haben?

Er war doch ganz brav, sogar sehr, sehr brav. Er hat nur ein paar Zigaretten auf die Reise mitgenommen, noch nicht mal ne ganze Packung, okay, er raucht auch seit er hier ist total wenig.

Ich finde es toll, aber das beantwortet mir noch immer nicht die Frage, was da los ist.

„Hat Riku irgendwas gemacht?“, fragt Roxas.

„Nein, wann auch? Er war die ganze Zeit bei uns. Außer beim Spieleabend, aber da konnte er ja nun wirklich nichts machen“, halte ich es für unwahrscheinlich. Und überhaupt? Was sollte er denn machen? Er hatte keinen Grund irgendwas anzustellen.

„Merkwürdig“, findet Roxas. „Vielleicht haben sie die ganzen Sexspielzeuge entdeckt, die Riku mitgebracht hat“

„Ha, ha, er hat gar nichts dabei. Ich hab seine Tasche mitgepackt“, erkläre ich halbherzig. In Gedanken bin ich bei Riku. Er wird doch nicht irgendeine Strafe bekommen, die uns voneinander trennt? Das wäre oberdoof, der Abend war schon schrecklich genug.

„Ich glaube auch nicht, dass es irgendwas Schlimmes ist. Riku ist doch die reinste Schmusekatze seit er dein Freund ist“, meldet sich Axel zu Wort. Na ja, wo er Recht hat. Riku hat sich schon sehr verändert. Er kuschelt, schmust und küsst ganz anders, nicht mehr so hart wie in unserer Anfangszeit.

Da hatte ich den Eindruck, dass ihm alles egal ist, so lange er seine Befriedigung bekommt.

„Das kann man ja von dir genauso sagen“, bemerkt Roxas. „Obwohl du manchmal doch noch ziemlich hart sein kannst“
 

„Ach ja? Erzählt doch mal“, fordere ich meinen besten Freund auf, um mich abzulenken. Damit habe ich wohl sein großes Reportoire gefunden. Es dauert ewig bis er alles sagt, manchmal habe ich auch Fragen dazu, sodass er noch genauer werden muss und manchmal ergänzt Axel auch Sachen, die Roxas aufgrund der Peinlichkeit einfach weggelassen hat.

Wir sind gerade durch, als Riku aufgeregt hereingestürmt kommt. So hab ich ihn ja noch nie gesehen.

„Also Leute, das Ding hat echt nen Schuss“, ist sein erster Kommentar, ehe er sich wieder zu mir setzt.

„Was war denn?“, will ich wissen.

„Claire, dieses dumme Miststück, weißt du, was die behauptet hat?“, fragt er.

„Nein, aber sag halt endlich“, dränge ich ihn. Ich bin schon so heiß darauf es zu erfahren, soll er es doch tun.

„Sie hat eurer Lehrerin erzählt, dass ich sie zum Sex zwingen wollte“, rückt er jetzt mit der Sprache raus und ich verschlucke mich fast, obwohl ich überhaupt nichts getrunken habe.

„WAS?!“, kommt es von uns dreien gleichzeitig.

„Ja, sie saß mit zerrissenem Shirt heulend im Krankenzimmer und meinte, ich hätte mich nach den Spielen über sie hergemacht. So ein blödes Drecksstück“, kann Riku sich nicht zurückhalten, aber ich finde es mehr als gerechtfertigt.

Mit solchen Behauptungen scherzt man nun mal überhaupt nicht.
 

„Und was hast du gemacht?“, will Axel wissen.

„Ich hab gemeint, dass ich erstens nich auf Mädchen stehe, zweitens selbst wenn ich darauf stehen würde, sie würde ich nich mal mit ner Kneifzange anfassen und drittens, dass ich den ganzen Abend mit euch zusammen war. Die Lehrer haben mir sofort geglaubt, immerhin weiß jeder, dass ich und Sora zusammen sind. An eine so plötzliche Umpolung glaubt noch nicht mal unser Lehrer“, erzählt Riku und ich kann nur den Kopf schütteln. Was geht in so nem kranken Gehirn wohl ab? Wie kommt man überhaupt auf solche Ideen? Jemand einer versuchten Vergewaltigung zu beschuldigen? Oh Mann, ich versteh die Welt nicht mehr.

„Was hat Claire gemacht?“, will Roxas wissen.

„Auf die Tränendrüse gedrückt und rumgewinselt, dass ich es war und dass ich sofort nach Hause fahren soll“, erzählt Riku.

„Und du?“, fragt Axel.

„Ich hab gemeint, dass ich es nicht war und dass sie sich überhaupt nicht wundern braucht, wenn es irgendwann mal einer macht. So wie sie rum läuft, kann ich mir vorstellen, dass sie schneller dran is, als ihr lieb ist“, gibt mein Freund zurück.

„Und unsere Lehrer? Was haben die gesagt?“, möchte Roxas wissen.

„Wie erwähnt, die waren auf meiner Seite. Unser Lehrer hat sogar gemeint, dass ich Claire anzeigen kann. Aber darauf hab ich verzichtet, so lieb wie ich bin“, entgegnet Riku grinsend und ich muss kichern. Ich finde die ganze Situation einfach nur saukomisch.

Wie man überhaupt auf so was kommt? Einem Schwulen als Mädchen eine Vergewaltigung anhängen wollen? Total bescheuert.
 

„Riku, also ich glaube, ich sollte mal zu unserer Lehrerin gehen und sagen, dass du mich andauernd vergewaltigst“, fällt mir ein.

„Ja, eben, Mann, Sora, dass du daran noch nich gedacht hast“, macht Axel gleich mit und wir müssen wieder lachen, als es klopft.

„Hallo, Jungs. Für heute ist Schluss“, erklärt unsere Lehrerin als sie herein kommt. Ich möchte mal wissen, warum der japanische Lehrer nich hier hoch kommt.

Befürchtet er, zuviel von unserer Orientierung zu sehen?

„Ja, klar. Wir löschen gleich das Licht“, versichere ich, während Roxas und Axel schon zum Schein allein in einen Teil des Stockbettes klettern.

„Gut, dann gute Nacht und Roxas, mach hier nicht so ein Theater. Los, nach oben mit dir“, schickt sie meinen besten Freund tatsächlich in den oberen Teil des Stockbetts zu Axel, ehe sie lächelnd das Zimmer verlässt.

„Ach, ich liebe diese Frau“, gibt Roxas zu, ehe er hochklettert.

Ja, ich auch. Sie ist die coolste Lehrerin, die wir je hatten und ich möchte sie auf jeden Fall noch bis zu meinem Abschluss behalten. Sonst zettele ich eine Rebellion an.

„Ach, ich dachte schon, du liebst mich“, bemerkt Axel.

„Du kommst gleich, nach ihr“, antwortet Roxas grinsend und legt sich nun zu seinem Freund.

„Gute Nacht, euch allen“, wünsche ich den anderen. „Nacht“, kommt es zurück, ehe Riku das Licht ausmacht und dann wieder zu mir ins Bett kommt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Suki96
2012-08-27T11:54:39+00:00 27.08.2012 13:54
arma Riku.
Aber der kommentar fon Roxy ist so lol (Ich liebe diese Leherin)
Von:  tenshi_90
2012-08-27T09:45:26+00:00 27.08.2012 11:45
Riku tut mir leid.. er will ja nur freundlich sein, und wird so behandelt.. das is echt fies


Zurück