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Can you feel the love tonight?

Eine "kleine" Twoshot - SasuNaru
von

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First

Ich fühlte mich mies, richtig mies. Immer dasselbe, alle hassten sie mich. Zwar musste ich ihre Blicke immer nur auf dem Weg zur oder von der Arbeit ertragen, dennoch machten sie mich fertig. Ich wusste gar nicht, warum ich das verdient hatte. Ich war nun mal Schlafwandler, und der Zwischenfall damals… Ich verkraftete ihn immer noch nicht, dabei war ich wirklich nicht Schuld gewesen, wie der Arzt sagte. Ich hatte meine kleine Cousine nicht absichtlich aus dem Fenster im 5. Stock in die Tiefe geworfen. Sie war noch so klein gewesen, vermutlich hatte sie es nicht mal kapiert als sie bereits fiel, und dann war es auch schon zu spät gewesen. Ich hatte mich wieder ins Bett gelegt und habe weitergeschlafen als wäre nichts gewesen. Doch am nächsten Morgen wussten es alle, die Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet… Seitdem… Nicht drüber nachdenken!

Ich kam gerade von der Arbeit, war mal wieder ein stressiger Tag gewesen! Unsere Firma stellte Motoren her, unsere Kunden waren unter anderem Daimler, BMW, Mercedes… Keine leicht zu überzeugenden Kunden, und gerade diesen Job hatte ich! Wenn nicht meine Kollegen Sasuke und Sakura wären, die mit unglaublichem Sachverstand unsere Motoren an den Mann oder die Frau brachten, hätte ich längst resigniert. Die Kunden bohrten wirklich bei jedem Detail nach! Aber das war nun mal auch nur ihr Job…
 

Erst mal brauchte ich einen schönen Tee und meinen Computer. Mein Computer war mein Ein und Alles, er war sozusagen mein einziger Freund. Sobald ich von der Arbeit kam, wurde er hochgefahren und erst wieder runtergefahren wenn ich ins Bett ging. Um ehrlich zu sein, ich hatte noch nie wirkliche Freunde gehabt. Auch noch nie eine Freundin oder etwas Vergleichbares. Ich war mit 21 Jahren noch Jungfrau, halleluja! Dafür musste man sich doch heutzutage schämen! Dabei sah ich gar nicht sooo schlecht aus, fand ich. Mit meinen blonden, verwuschelten Haaren und meinen blauen Augen hätte ich eigentlich ein Mädchenschwarm sein müssen, wenn da nicht … und das schienen irgendwie alle Frauen zu wissen, die mich kannten… Naja, egal, Trübsal blasen brachte auch nichts! Ich hatte mich auf einer Partnerbörse im Internet angemeldet, aus reiner Neugier, versteht sich. Nicht, dass ich schon so verzweifelt gewesen wäre, ich wollte nur mal reinschauen. Ich habe den Kontakt zu einer Frau aufgenommen, die mir wirklich sehr sympathisch war. Mittlerweile chatteten wir nur noch per icq, auf der Homepage war das Nachrichtenschicken zu langwierig. Der PC war hochgefahren, mein icq startete auch gleich, und… Sie war online, seit einer Minute!! Wir kamen irgendwie immer zur selben Zeit online, daran hab ich mich schon gewöhnt. „Darkshadow“ war ihr Chat-Name, das wirkte sehr geheimnisvoll, und das entsprach auch ihrem Charakter. Sie schrieb mich an!
 

Darkshadow (17:13)

Hey Kleiner, wie geht’s?

Foxy (17:13)

Mir geht’s gut, nur ein wenig erschöpft von der Arbeit, und dir? Achja und lass das Kleiner doch endlich mal -.-

Darkshadow (17:14)

Warum, wenn‘s doch stimmt ^^ Mir geht’s auch gut. Haben deine Kunden mal wieder an jedem Kratzer rumgemeckert?

Foxy (17:14)

Ja… Was soll ich tun, so ist das Leben

Darkshadow (17:15)

Das Leben kann auch sehr schön sein

Foxy (17:15)

Ja? Hab davon noch nich viel mitbekommen…

Darkshadow (17:15)

Ich würde es dir gerne zeigen

Foxy (17:16)

Ahja? Wie, indem du mir immer nur schreibst, das Leben sei schön?

Darkshadow (17:16)

Nein… =(

Foxy (17:17)

Was ist, warum wollen wir uns nicht mal treffen? Mittlerweile kennen wir uns doch gut genug, um mal ein Treffen zu arrangieren… das heißt, du kennst mich relativ gut, und ich will dich endlich mal genauer kennen lernen, nicht nur über irgendwelche Chat-Programme

Foxy (17:25)

Hey, bist du noch da?

Darkshadow (17:25)

Ja…

Foxy (17:25)

Hab ich was Falsches gesagt?

Darkshadow (17:27)

Nein, schon okay ^^

Foxy (17:28)

Also, was sagst du zu meinem Angebot?

Darkshadow (17:29)

Es… freut mich, dass du mich kennen lernen willst

Foxy (17:29)

Das ist keine Antwort!

Darkshadow (17:30)

Ich… bin zurzeit sehr beschäftigt, tut mir leid

Foxy (17:32)

Ja… so beschäftigt, dass du fast jeden Tag von 17 bis 22 Uhr im icq online bist und dir die langweilige Lebensgeschichte eines 21jährigen, einsamen Mannes anhören kannst. Mal ehrlich, ich will auch mal was von dir wissen, außer dass du größer als ich, schwarzhaarig, und 22 Jahre alt bist! Du sagtest mal, du wohnst in meiner Nähe, also warum nicht treffen? Willst du mich nicht treffen?

Darkshadow (17:32)

Natürlich will ich dich treffen!

Foxy (17:33)

Was ist es dann, ich versteh es nicht! Ich will doch nur auch mal wissen, wie es ist, Freunde zu haben…

Darkshadow (17:34)

Du hast doch Freunde…

Foxy (17:35)

Bitte?

Darkshadow (17:36)

Ich meine, nimm doch deine Arbeitskollegen, Sasuke und Sakura. Soweit ich das verstanden habe, behandeln sie dich recht freundlich.

Foxy (17:36)

Schon… Sakura hat aber in Anwesenheit von Sasuke nur Augen für ihn, und Sasuke… er ist okay, nur ein wenig gefühlskalt

Darkshadow (17:37)

Du musst dich nur etwas mehr auf ihn einlassen, vielleicht werdet ihr richtige Freunde, das weißt du doch nicht. Du hast doch nichts gegen ihn, wenn ich das richtig verstehe?

Foxy (17:38)

Nein, hab ich nicht. Hast schon Recht, aber ich bin nicht so gut in so was…

Darkshadow (17:39)

In was?

Foxy (17:39)

Mich auf jemanden einlassen, Gespräche anfangen und so…

Darkshadow (17:41)

Meinst du? Du hast doch auch mit mir fast jeden Tag ein Gespräch angefangen und du hast dich sehr wohl auf mich eingelassen. Also tu nicht so als ob du das nicht könntest!

Foxy (17:42)

Hast ja Recht…

Darkshadow (17:42)

Also, versprichst du mir, es mal zu versuchen? Dich mit Sasuke anzufreunden?

Foxy (17:43)

Jaja… wenn du willst

Darkshadow (17:43)

Gut dann versprich mir, dass du morgen mal ein Gespräch mit ihm anfängst! Eins, was nicht mit Arbeit zu tun hat, in der Mittagspause zum Beispiel.

Foxy (17:44)

Waaaas, schon morgen?? Du hasts ja echt eilig… aber okay, ich werds versuchen

Darkshadow (17:44)

Wunderbar ^^

Foxy (17:45)

Und wenn ich ein erfolgreiches Gespräch mit ihm geführt habe, dann verrätst du mir deinen Namen, in Ordnung?

Darkshadow (17:45)

Nein, für meinen Namen musst du dich schon mehr anstrengen als ein einfaches Gespräch ;-)

Foxy (17:45)

Was muss ich denn tun?

Darkshadow (17:46)

Ich entscheide, wann ich dir meinen Namen sage =P Wenn mir deine Fortschritte gefallen, wirst du ihn schon bald erfahren

Foxy (17:46)

*seufz* also schön, aber ich habe dein Wort?

Darkshadow (17:46)

Aber natürlich, Kleiner ;-)

Foxy (17:47)

Hmpf…

Darkshadow (17:47)

Ich bin für heute dann mal off, ich muss noch was für morgen vorbereiten, sei mir bitte nicht böse

Foxy (17:47)

Nein, ist schon okay, dann hab ich wenigstens genug Zeit, mir zu überlegen, wie ich Sasuke ansprechen soll -.-

Darkshadow (17:48)

Ein bisschen begeisterter könntest du ruhig sein ^^ Ich erwarte morgen einen genauen Bericht, enttäusch mich nicht! Nen schönen Abend noch, bis morgen! Hdl

Foxy (17:48)

Jo bis morgen, frohes Schaffen, hdal
 

Darkshadow ist offline.
 

Sie war weg, und das schon um 6 Uhr abends, was sollte ich nur mit dem Rest des Tages anfangen? Ich fühlte mich auf einmal so leer, ich hatte mich wohl so sehr an sie gewöhnt, dass mir ohne sie schon total langweilig war. Ich aß noch kurz was, dann ging ich ins Bett… konnte ja nicht so falsch sein, einmal unter der Woche so richtig auszuschlafen…
 

Neuer Tag, neues Glück? Mal schauen. Ich saß gerade mit geschätzten 30 weiteren Leuten in unserem Versammlungsraum, Sasuke stand vorne und redete schon seit einer halben Stunde mithilfe einer Powerpoint-Präsentation über ein Projekt, das er selbst angeleiert hatte und nun alles in seiner Macht stehende unternahm, damit es durchgesetzt wurde. Ich musste zugeben, ich hatte bereits nach seinem Einführungssatz von wegen Digitalisierung absolut aller Formulare abgeschaltet. Es lag nicht daran, dass das Thema langweilig wäre. Nein, im Gegenteil, ich stand voll und ganz hinter seinem Projekt, der ganze Papierkram ging mir ohnehin sehr auf die Nerven. Es lag eher an meinem gestrigen Gespräch mit Darkshadow. Ich habe Sasuke die ganze Zeit beobachtet, und mir immer wieder überlegt, wie ich ihn nachher in der Mittagspause ansprechen sollte. Er hatte tiefe Ringe unter den Augen, der Arme hatte heute Nacht wohl sehr wenig Schlaf abbekommen, vermutlich hatte er bis spät nachts an seiner Powerpoint-Präsentation gearbeitet. Bis auf diesen kleinen Schönheitsmakel sah er perfekt aus, wie immer. Das war vermutlich auch der Grund, warum fast die komplette weibliche Belegschaft der Firma in ihn vernarrt war. Ja, verübeln konnte man es ihnen wohl kaum, er sah wirklich sehr gut aus, seine schwarzen Haare bildeten einen perfekten Kontrast zu seiner elfenbeinfarbenen Haut... Moment mal, was für ein Schwachsinn dachte ich da eigentlich? Ich sollte ihm besser zuhören, obwohl ich vermutlich sowieso schon alles wusste was er sagt. Über die Arbeit redeten wir häufig genug, ich teilte nicht umsonst ein Büro mit ihm.
 

Endlich war es Mittagspause, die Sasuke und ich wie üblich in unserem Büro verbrachten, unsere Sandwiches verdrückten, und uns danach solange anschwiegen oder über die Arbeit redeten, bis die Mittagspause vorüber war. Doch heute sollte es anders sein. Nachdem ich fertig gegessen hatte, wagte ich den ersten Schritt. Etwas unsicher fing ich an:

„Hey, dein Vortrag vorhin… ich fand ihn gut.“

Sasuke sah erstaunt von der zusammengeknüllten Serviette in seiner Hand hoch. Klar, es war nichts Ungewöhnliches, dass wir über unsere Arbeit redeten, aber es war sehr wohl Ungewöhnlich, dass ich ihm ein Kompliment machte. Bei seinen bisherigen Vorträgen hatte ich darüber auch kein Wort verloren. Er schluckte den letzten Bissen runter und antwortete.

„Fandest du? Ich war… ziemlich aufgeregt…“

Die Unsicherheit in seiner Stimme war deutlich herauszuhören, was mich wiederrum erstaunte. Sasuke und unsicher? Das passte irgendwie nicht zusammen, aber irgendwie war es auch niedlich… NIEDLICH??? Ich sollte dringend meinen Wortschatz überarbeiten was Sasuke betraf! Etwas unsicher lächelte ich ihn an.

„Das hast du dann aber sehr gut überspielt. Ich fands wirklich gut, und ich denke, der Vortrag ist auch bei den anderen gut angekommen. Ich glaube, den Großteil hast du überzeugt.“

„Das hoffe ich doch. Außerdem hast du auch deinen Teil dazu beigetragen, ohne deine Mithilfe hätte ich nicht so viele Argumente finden können. Danke dafür.“

Mir wurde ganz heiß. Ich wusste nicht, warum, aber es geschah einfach. Wie er mich ansah, in seinem Blick konnte ich Dankbarkeit erkennen und noch etwas… In seinen Augen war noch etwas was ich nicht recht definieren konnte. Auf jeden Fall war sein Blick warm und das war es wohl auch, was in mir diese Wärme hervorrief. Aber seit wann konnte einem von einem Blick heiß werden? Na egal, nicht ablenken lassen, immerhin gab es eine Mission zu erfüllen!

„Sag mal, hast du gestern bis in die Nacht rein gearbeitet an deiner Präsentation?“

„Ähh… Ja, woher weißt du das?“

„Ach, nur weil… du hast Augenringe, siehst nicht so ausgeschlafen aus.“

Sasuke schaute mich erst verwundert an, dann lächelte er leicht. Moment, er LÄCHELTE? Hat er noch nie getan, aber es steht ihm.

„Ja… ich hätts nicht so lang rausschieben sollen. Ich denke immer, morgen mach ichs, morgen, morgen… Es endet immer so…“

Jetzt konnte ich mir das Grinsen nicht verkneifen. Das war bei mir auch immer so!

„Hehe, das kommt mir doch irgendwoher bekannt vor.“

Sasuke lächelte jetzt deutlicher, ich verspürte große Freude. Das Eis zwischen uns war nun endlich gebrochen, ich war gerade sehr glücklich. So fühlte es sich also an, einen Freund zu haben. An dieses Gefühl könnte man sich glatt gewöhnen, so schön wie es war. Das Herz schlug schneller, ein Kribbeln im Bauch, ich fühlte, wie mir am ganzen Körper warm wurde, sogar mein Herz schien wärmer zu werden. Diese Gänsehaut verstärkte das tolle Gefühl noch. Ich wollte ganz viele Freunde haben. So könnte das Leben dann doch schön sein.

„Hey, was ist los? Du grübelst vor dich hin.“

Was sollte ich sagen? Die Wahrheit, oder sollte ich so tun als ob nichts wäre? Sollte ich den ersten Schritt wagen? Ja, ich sollte. Ich nahm all meinen Mut zusammen.

„Ach, ich hab mich nur gefragt ob wir ab jetzt Freunde sein wollen.“

„Ja, klar, ich hab nix dagegen.“

„Wow, danke! Du bist mein erster Freund, ich werde nämlich sonst immer nur verachtet… ach, du weißt schon…“

„Was? Nein, weiß ich nicht, sollte ich?“

„Weißt du… nicht??“

„Erzähl schon.“

„Ach… nein, nein, ist nicht so wichtig…“

„Den Eindruck hab ich aber nicht… es scheint dich ja regelrecht fertig zu machen, was immer es ist. Aber wenn du nicht darüber reden willst, ist das okay.“

„Danke… vielleicht erzähl ichs dir irgendwann.“

Puh, ein Glück, dass Sasuke nicht zu der Sorte von Menschen gehört, die ewig lange nachbohren und erst aufhören wenn sie eine Antwort haben oder so genervt sind dass die beleidigt von dannen ziehen. Sasuke schien gerade etwas zu überlegen, er starrte die Serviette, die er immer noch in der Hand hielt, an, und warf sie schließlich in den Papierkorb. Daraufhin sah er mir direkt in die Augen.

„Hast du Lust, heute Abend mit mir essen zu gehen?“

Auf diese Frage hin wurde mir ganz komisch, aber nicht im negativen Sinne. Mir wurde wieder warm, nein, eher heiß! Aber warum? Na egal, das Gefühl war toll!

„Ja, klar. Wo solls hingehen?“

Er lächelte mich entschuldigend an.

„Zum Chinesen. Tut mir Leid, dass ich dich mitschleppen will, aber ich will nicht mit ihr alleine sein.“

Aua. Jetzt fühlte ich einen stechenden… oder ziehenden Schmerz in der Brust. Was war das?

„Ihr…? Und warum willst du nicht alleine sein mit ihr?“

Ich hörte mich sehr traurig an, aber das war ich ja immerhin auch. Ich dachte, er würde mich einladen, weil wir Freunde waren, aber er wollte mich nur als… Schutzschild verwenden?

„Meine Schwester. Sie geht einmal pro Monat mit mir essen, natürlich im Auftrag meines Vaters. Sie quetscht mich immer über alles Mögliche aus. Privates, Berufliches… Das ist richtig nervig. Willst du immer noch mitkommen, jetzt wo du weißt, was auf dich zukommt?“

Ich fühlte, wie der Schmerz gewichen ist, als Sasuke sagte, es sei seine Schwester, mit der er essen gehen würde. Jetzt war ich erst recht motiviert, mitzugehen!

„Ja, ich will dich besser kennen lernen, da kann‘s doch nicht schaden, deine Schwester kennen zu lernen.“

„Tse… Glaub mir, man hat nichts verpasst, wenn man sie nicht kennt.“

„Warum, ist sie so schlimm?“

„Verdorben, genau wie der Rest der Familie. Hochnäsig und eitel. Nur weil meine Familie ein bisschen reicher ist als der Durchschnittsbürger.“

Sasuke schüttelte angewidert den Kopf.

„Mein Vater will immer noch, dass ich einmal unsere Familienfirma übernehme, schließlich bin ich sein einziger Sohn. Das kann er sich sonst wo hin schieben...“

„Warum gehst du trotzdem noch mit deiner Schwester einmal im Monat essen, wenn es dich so sehr nervt?“

„Sie ist das einzige Familienmitglied, das noch einigermaßen normal ist. Was heißt normal… sie ist die Normalste in der Familie. Und sie ist immerhin meine Schwester.“
 

Der restliche Arbeitstag verlief viel entspannter als sonst, Sasuke und ich führten während der Arbeit immer wieder kleine Gespräche, und ich freute mich schon die ganze Zeit auf das Essen.
 

Nun war ich vorerst mal wieder zuhause, es war 17:10, die Uhrzeit, zu der ich normalerweise online ging. Ich hatte zwar noch fast eine Stunde Zeit, bis ich wieder gehen musste, aber schließlich wollte ich keinen allzu schlechten Eindruck auf Sasukes Schwester machen, also würde ich duschen gehen und mich frisch machen in der Zeit bis dahin. Darkshadow würde es schon überleben, wenn ich mal erst um 20 Uhr online kam, immerhin wollte sie ja, dass ich Freunde finde.
 

Jetzt war ich also auf dem Weg zum Chinesen, vor dem ich mich um 18:15 mit Sasuke treffen sollte. Meine Haare standen in alle Richtungen ab, wie immer. Alle Versuche, sie mit Haargel oder Haarspray zu bändigen, waren gescheitert. Ich durfte sie dann gleich noch mal waschen, weil sie nach diesen Experimenten fettig und verklebt waren, total unansehnlich. Sasuke stand schon vor der Tür und wartete auf mich, ich erkannte ihn schon von Weitem. Ich wurde ungeduldig, nervös. Meine Hände zitterten leicht, das hier war immerhin das erste Mal, dass ich mit einem Freund etwas unternahm. Das erste Mal in meinem Leben. Ein wenig Aufregung und Nervosität war da ja wohl verständlich. Aber es war nicht nur ein wenig, mein Herz fing an zu rasen. Ja klar, ich würde jemand neues kennen lernen, auch nicht gerade was Alltägliches für mich. Sasuke hatte mich schon gesehen, er kam mir ein paar Schritte entgegen und empfing mich mit einem warmen Lächeln.
 

„Hey Naruto, schick siehst du aus!“

Etwas unsicher lächelte ich ihn an.

„Danke, du aber auch.“

Er schmunzelte.

„Nimm dich bloß vor meiner Schwester in Acht, sie steht auf blonde, gutaussehende Männer.“

Mein Gesicht wurde ganz heiß! Sollte das gerade etwa heißen, dass er mich für gutaussehend hielt? Oder meinte er nur, dass seine Schwester das denken könnte?

Doch Sasuke wartete gar nicht auf eine Antwort.

„Gehen wir schon mal rein und suchen einen Tisch aus?“

„J- ja, natürlich.“

Oh Gott, hoffentlich merkte man mir nicht an, dass ich so nervös war, wie peinlich! Wir gingen ins Restaurant, wo uns der nette chinesische Kellner schon entgegen kam und fragte, wie viele Personen wir wären. Sasuke antwortete, drei, und schon wurden wir an einen Vierertisch verwiesen. Die Atmosphäre hier drin war wirklich angenehm und warm. Gedimmtes Licht, Kerzenschein. Sasuke und ich setzten uns nebeneinander an den Tisch, mit Rücken zur Wand.
 

„Wann kommt denn deine Schwester?“

„Vor 15 Minuten.“ Er seufzte.

„Wie bitte?“

„Ich habe ihr gesagt, wir treffen uns um 18 Uhr vor dem Chinesen. Ich habe zu dir gesagt, 18:15, und wusste von vorne rein, dass sie nach dir hier sein würde. So ist sie eben.“

Wenn man vom Teufel sprach. Eine Frau mit langem, schwarzem Haar kam auf unseren Tisch zu, dass sie Sasukes Schwester war, war nicht zu übersehen. Auch sie war eine natürliche Schönheit, auch wenn sie etwas hochnäsig wegen ihrer Gangart rüberkam.
 

„Hallo, Bruderherz, und… wer bist du?“

Ich stand auf, um mich vorzustellen, und ihr die Hand geben zu können.

„Ich bin Naruto Uzumaki, ein Arbeitskollege deines Bruders, freut mich, dich kennen zu lernen.“

Ich grinste sie an und bot ihr meine Hand an, doch sie sah mich nur entsetzt an. Ohne den Blick von mir abzuwenden, richtete sie das Wort an ihren Bruder.

„Sasuke, was soll das? Wieso hast du ihn mitgebracht?“

„Warum nicht?“

„WARUM NICHT!!!!??? Er ist ein… ein-“

„Netter junger Mann, den ich seit Beginn meiner Ausbildung kenne und schätze.“

Sasukes Schwester schien sich angegriffen und missverstanden zu fühlen, ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen.

„Ich habe doch keinen Hunger, Bruderherz. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, wenn ich wieder nach Hause fahre. Vater wird sicher erfreut sein, zu hören, dass du Freunde gefunden hast.“

Der verächtliche und ironische Unterton in ihrer Stimme war kaum zu überhören gewesen. Sie drehte sich um und stolzierte geradewegs wieder zur Tür, hinter der sie verschwand, und eine bedrückende Stille zwischen mir und Sasuke hinterließ. Ich stand immer noch da, die zum Gruß ausgestreckte Hand ließ ich ganz langsam sinken. Es holte mich immer wieder ein. Das gerade war viel schlimmer als nur verächtliche Blicke. Ich wurde soeben vor dem einzigen Menschen bloßgestellt, den ich als Freund betrachten konnte. Ich wagte es nicht, zu ihm herüberzuschauen. Stattdessen ließ ich mich einfach wieder zurück auf meinen Platz sinken und richtete den Blick auf die Tischkante. Ich spürte, dass Sasuke mich ansah, klar tat er das. Er räusperte sich.

„Hey, du hast ja bei ihr eingeschlagen wie eine Bombe.“

„Findest du das lustig?“, fragte ich mit leicht verbitterter Stimme.

„Nein, es tut mir leid, ich wollte mich nicht über dich lustig machen. Ich wollte damit nur zeigen, dass es mir nichts ausmacht, dass sie wieder weg ist.“

„Hmhh… Und was denkst du jetzt über mich?“

„Was schon? Das Gleiche wie vor 10 Minuten auch. Weißt du, was immer es ist, warum dich meine Schwester nicht zu mögen scheint, obwohl mir nicht klar war, dass ihr euch kennt, es interessiert mich nicht. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar froh, dass ihr euch nicht so gut versteht…“

„Warum das denn?“ Nun war ich wieder neugierig geworden, ich hob meinen Kopf und schaute ihm ins Gesicht. Zu meiner Verwunderung schien er leicht rot zu werden.

„Naja… Ich sagte schon, dass sie vom Charakter her verdorben ist… und wenn ihr euch gut verstanden hättet, wer weiß, was sich daraus entwickelt hätte… Das hätte mir nicht gepasst, wenn ihr zusammen gekommen wärt…“

Sein rot hatte sich während seiner Rede noch etwas vertieft. Er schluckte und fügte hastig noch etwas dazu.

„Dann hätte ich sie logischerweise viel öfter sehen müssen als einmal im Monat, wenn sie öfter bei dir wäre und wir dann was zu dritt unternehmen… Und einmal im Monat reicht mir schon…“

Er seufzte, dann räusperte er sich.

„Wie dem auch sei, jetzt essen wir offenbar doch nur zu zweit.“

Ich nickte. Das konnte ja heiter werden. Die Aufregung kehrte so langsam wieder zurück, als mein Gehirn diese Erkenntnis verarbeitete. Sasuke erhob sich von seinem Platz, ging um den Tisch herum und setzte sich gegenüber von mir wieder hin.

„So kann man sich besser unterhalten.“, sagte er lächelnd.
 

Wieder zu Hause angekommen, konnte ich es kaum abwarten, meinen PC hochzufahren, ich hatte sooo viel zu erzählen. Darkshadow würde die Spucke wegbleiben! Vielleicht erfuhr ich ja heute schon ihren Namen, das wäre schön. Und, wie nicht anders zu erwarten, war sie auch schon online, seit fast 3 Stunden.
 

Darkshadow (20:15)

Hey mein Kleiner, ich hätte beinahe eine Vermisstenanzeige aufgegeben!!

Foxy (20:15)

Hey du!! Tut mir schrecklich Leid, aber heute war vielleicht ein schöner Tag! Ich hab viel zu erzählen!

Darkshadow (20:16)

Sasuke?

Foxy (20:16)

Richtig ^^

Foxy (20:19)

Er hat heute Morgen eine Präsentation in der Firma gemacht, ich habe ihn dann in der Mittagspause mit dem Thema angeredet. Ich habe ihn gefragt, ob er bis spät in die Nacht diese Präsentation vorbereitet hat, da er tiefe Augenringe hatte, und er meinte, er schiebt so was immer bis zum letzten Drücker hinaus. Da meinte ich, dass das bei mir genauso wäre, und da haben wir uns gegenseitig angegrinst. Ab da war alles viel lockerer zwischen uns.

Es ist unglaublich, dass ich diesen Jungen schon seit 5 Jahren kenne, aber noch nie bemerkt habe, was für ein netter Kerl er eigentlich ist!

Darkshadow (20:21)

Hört sich doch super an. Ich freu mich für dich ^^

Foxy (20:22)

Danke! Danke für alles was du bisher für mich schon getan hast! Ohne dich wäre ich jetzt immer noch mutterseelenallein, ohne Freunde. Jetzt habe ich schon eineinhalb :P

Darkshadow (20:23)

Eineinhalb?

Foxy (20:23)

Naja Sasuke ist der ganze, und du bist der halbe.

Darkshadow (20:24)

Oh, nur ein halber. Wie schade.

Foxy (20:24)

Du kannst dich nicht beschweren, immerhin bist du diejenige, an der es liegt, dass wir uns noch nicht kennen!

Darkshadow (20:25)

Ja, ich weiß, aber so bin ich nun mal. Und ein halber Freund zu sein ist besser als keiner ^^ Aber hey, du hast mir noch nicht erklärt, warum du erst jetzt online bist.

Foxy (20:26)

Ja, natürlich. Das war so: ….
 

Darkshadow (20:35)

Soso, und sie ist dann einfach davonstolziert? Hört sich nach einer blöden, eingebildeten Kuh an!

Foxy (20:36)

Ja, genau das denke ich auch von ihr…

Darkshadow (20:37)

Magst du mir sagen, was es war, das sie so verschreckt hat, als sie deinen Namen gehört hat?

Foxy (20:37)

*seufz* Sasuke wird das auch eines Tages wissen wollen…

Darkshadow (20:38)

Wie jetzt, hat er dich nicht danach gefragt?

Foxy (20:40)

Nein, hat er nicht… Er ist so ein toller Freund, ich hab ihm gesagt, dass ich nicht drüber reden will, und er hat diesen Wunsch respektiert. Der Abend war so schön… Ich habe ihm viel über mich erzählt und er mir über sich. Ich hätte nie von ihm gedacht, dass er Gitarre spielt, aber er tut es schon seit er 6 Jahre alt ist… Ich will ihn unbedingt mal spielen hören, er hat mir auch versprochen, mir mal was vorzuspielen…

Darkshadow (20:40)

Scheint, als ob sich da wirklich eine wunderbare Freundschaft zwischen euch am entwickeln ist

Foxy (20:41)

Ja, nicht wahr? Ich denke genauso… besser gesagt, ich fühle es…

Darkshadow (20:41)

Du fühlst es? Inwiefern?

Foxy (20:42)

Ich habe so ein schönes Gefühl noch nie gehabt

Darkshadow (20:42)

Was für ein Gefühl?

Foxy (20:44)

Wenn ich daran denke, hab ich es schon wieder. Ich würde am liebsten auf der Stelle wieder zu Sasuke gehen, weil wenn er bei mir ist, dann fühle ich es noch intensiver. Mir wird ganz warm, und auch mein Herz wird warm. Mein Bauch kribbelt komisch, aber es fühlt sich toll an. Und ich bin auch leicht nervös in seiner Gegenwart, leicht zittrig. Als hätte ich Angst, was falsch zu machen, und ihn gleich wieder zu verlieren wegen irgendeiner Dummheit…

Darkshadow (20:45)

… oha

Foxy (20:45)

Was denn?

Darkshadow (20:46)

Ach nichts ^^ ich bin nur erstaunt, dass du gleich beim ersten Versuch einen Freund gefunden hast, bei dem du dich so wohl fühlst.

Foxy (20:46)

Ist das Gefühl was ich habe, etwas Abnormales?

Darkshadow (20:47)

Nein ^^ Sowas kommt vor. Ich freu mich für dich

Foxy (20:47)

Danke ^^ aber du kennst das ja bestimmt, du hast doch sicherlich viele Freunde!

Darkshadow (20:48)

Ein paar, ja. Hat Sasuke dir eigentlich auch erzählt, ob er eine Freundin hat?

Foxy (20:48)

Ähhh… nein… Er hat bestimmt keine

Darkshadow (20:49)

Woher willst du das wissen?

Foxy (20:49)

… ich weiß es nicht…

Darkshadow (20:50)

Hey, was ist los? Du klingst auf einmal so traurig

Foxy (20:50)

Achwas ^^ Ich hab mich nur grad gefragt, was wäre, wenn er eine hätte…

Darkshadow (20:51)

Na was schon? Du würdest sie kennen lernen, und ihr würdet öfters was zu dritt machen

Foxy (20:51)

Nein! Das will ich nicht

Darkshadow (20:52)

Warum?

Foxy (20:52)

Ich wär doch nur fehl am Platz…

Darkshadow (20:53)

Achje, hey, tut mir leid, dass ich das Thema angesprochen habe, bitte zerbrich dir nicht den Kopf darüber. Du hast Recht, er wird schon keine Freundin haben, sonst hätte er dir ja von ihr erzählt

Foxy (20:54)

^^ Ja stimmt, du hast Recht.

Darkshadow (20:54)

Frag ihn doch morgen einfach mal danach

Foxy (20:55)

Soll ich? Einfach so?

Darkshadow (20:55)

Warum nicht? Wenn ihr Freunde sein wollt, dann solltet ihr keine Geheimnisse voreinander haben.

Foxy (20:56)

Ja… Hast Recht, ich frag morgen mal nach! Ich glaub, ich geh dann mal ins Bett.

Darkshadow (20:56)

Huch, so früh?

Foxy (20:57)

Ja, ich will jetzt unbedingt ins Bett, ich weiß nicht, warum, also frag nicht ^^

Darkshadow (20:57)

Du bist mir ja einer! Na dann viel Glück und Spaß morgen, schlaf gut! hdl

Foxy (20:58)

Danke, gute Nacht, hdal
 

In dieser Nacht wachte ich immer wieder auf. Jedes Mal war ein Traum schuld, ein Traum, in dem Sasuke mit einem Mädchen knutschend auf der Parkbank saß, als ich gerade ankam, um mich mit ihm zu treffen. Immer schreckte ich genau an der Stelle auf, als ich erkannte, dass es wirklich Sasuke war, der da knutschte. Ich musste es unbedingt wissen!! Und doch hatte ich Angst vor einer Antwort, die mir nicht gefallen würde…
 

Am nächsten Tag fragte ich Sasuke zaghaft und ganz nebenbei in der Mittagspause, ob er eine Freundin hätte. Erst unterzog er mich einer genauen Musterung, was mir sehr peinlich war, dann antwortete er, dass er noch nie eine gehabt hatte, ohne mich aus den Augen zu lassen. Ich war so erleichtert, ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Der Rest des Tages lief, bis auf meine Gefühlswallungen, relativ normal ab.
 

Sasuke und ich hatten uns in den folgenden Wochen sehr oft verabredet, wir waren Billiard spielen (worin er übrigens unschlagbar ist), Bowlen (worin ich dank meiner Muskelkraft im Vorteil war), Tischtennis spielen (wo wir uns ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert haben, ich jedoch als knapper Sieger hervorging), Fahrrad fahren, Joggen und samstags immer mit dem Hund (Wladimir – bescheuerter Name für einen Schäferhund!!) von Sasukes alter Nachbarin, die über jedes Mal, wenn sie nicht mit dem Hund raus musste, dankbar war, gassi gegangen. Ich kannte den Namen von Darkshadow immer noch nicht, dabei hatte sie mir vor 3 Wochen versprochen, dass sie mir ihn verraten würde, wenn sie mit meinen Fortschritten zufrieden wäre. Ich war mittlerweile sehr eng mit Sasuke befreundet, wir verbrachten, sowohl in der Firma als auch außerhalb, fast jede freie Sekunde miteinander, worunter Darkshadow zugegebenermaßen ein wenig zu leiden hatte, aber sie müsste doch zufrieden sein mit mir. Sie meinte jedoch die ganze Zeit, ich sollte irgendwas herausfinden, und ich müsse schon selbst drauf kommen, und sie tat immer so als wüsste sie mehr als ich!
 

Wie dem auch sei, heute war Samstag, ich ging direkt nach dem Frühstück zu Sasuke, er hatte sich gestern ein neues Computerspiel gekauft, was mich auch interessierte, also hat er auf mich gewartet, bevor er anfing zu spielen. Wir wechselten uns ab mit Spielen, und waren so vertieft darin gewesen, dass wir erst um halb 3 bemerkten, dass wir um 2 Uhr bereits mit Wladimir hätten loslaufen sollen.
 

„Verdammt!! Naruto, bitte fahr den PC runter, zieh die Tür einfach nur zu, wenn du rausgehst. Ich renn schon mal in den Park mit ihm, ich warte bei unsrer Bank auf dich!“
 

Er stopfte sich eilig seinen Zimmerschlüssel in die Hosentasche, und schon hatte er seine Wohnung verlassen. Es stimmt, der Schäferhund wurde sehr ungeduldig, wenn er nicht immer pünktlich seine tägliche Portion Bewegung bekam. Die arme Frau… Ich speicherte den Spielstand ab, fuhr den PC runter und machte mich ebenfalls auf den Weg. Von Sasukes Wohnung bis zum Park war es ein Fußweg von 5 Minuten, den Sasuke gerade vermutlich in einer Minute zurückgelegt hatte, nur um den Hund zufrieden zu stellen. Belustigt über diese Vorstellung schlenderte ich Richtung Park, und schon von Weitem erkannte ich Sasuke und Wladimir, doch da war auch noch jemand anderes bei den zweien. Es war ein Mädchen, und als ich näher kam, erkannte ich, dass sie ein blödes Grinsen auf dem Gesicht hatte, und Sasuke gelangweilt, wenn nicht sogar genervt, aussah. Ich war noch ein paar Schritte entfernt, aber ich hielt inne. Ich wollte wissen, was dieses Mädchen von Sasuke wollte.
 

„Ich sagte nein, ist das so schwer?“, sagte Sasuke mit einem genervten Unterton.

Doch auf was auch immer er geantwortet hatte, es schien sie nicht zu interessieren. Sie lächelte immer noch.

„Du wirst es dir schon noch anders überlegen. Hier, meine Handynummer für alle Fälle.“
 

Sie lehnte sich vor, steckte einen kleinen Zettel in seine Hosentasche und gab ihm einen Kuss auf die Wange. In diesem Moment brannten bei mir alle Sicherungen durch. Ich wusste nicht, warum ich es tat, aber ich rannte zu dem Mädchen hin, packte sie grob am Arm und zog sie von Sasuke weg. Ich wollte nicht schreien, aber ich konnte nicht anders.
 

„Er sagte NEIN, was ist daran nicht zu verstehen, du dummes Mädchen? Komm ihm noch einmal zu nahe, dann werde ich mich nicht mehr zurückhalten. Hast. Du. Das. VERSTANDEN?!!“

Sie nickte panisch.

„Gut. Und jetzt verschwinde!“

Kaum hatte ich ihren Arm losgelassen, rannte sie weg. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, meine Wut kochte immer noch.
 

„Naruto?“

Sasuke sah mich überrascht an, erst in diesem Moment merkte ich, was ich gerade getan hatte. Ich hatte Gewalt gegen ein vielleicht 16-jähriges Mädchen angewendet. Und warum? Weil sie Sasuke geküsst hatte. Nur auf die Wange, und gegen seinen Willen, aber trotzdem. Was war nur mit mir los? Von sowas bekommt man doch normal kein Wutausbruch. Plötzlich wurde es mir klar. Ich wollte Sasuke küssen, dieses Bedürfnis verspürte ich schon die ganze Zeit. Ich hatte mich verliebt, in einen Jungen! Ich war in Sasuke verliebt! Es war so einfach, es war von Anfang an so gewesen, und doch hatte diese Erkenntnis Jahre gedauert! Ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper, als ich die Bedeutung des gerade Gedachten erkannt hatte.

„Naruto, ist wieder alles in Ordnung? Was war los?“

„Ja, ist alles okay. Es tut mir leid, Sasuke, ich wollte das nicht, wirklich.“

„Ist schon gut, wollen wir jetzt Gassi gehen?“

„Natürlich.“

Wir gingen los. Ich musste ihm von meiner Vergangenheit erzählen, Freunde sollten immerhin keine Geheimnisse voreinander haben. Er wollte es sicher schon seit dem Tag wissen, an dem seine Schwester mich so dumm angemacht hatte, doch er hat nie was gesagt. Er wollte mich zu nichts drängen, das liebte ich so an ihm. Doch es war an der Zeit, dass ich von mir aus mit meiner Vergangenheit rausrückte. Wie könnte ich sonst jemals von ihm erwarten, dass er meine Gefühle erwidern soll, wenn ich mich ihm nicht anvertraute? Auch auf das Risiko hin, dass er mich danach hassen könnte.

„Sasuke… ich muss dir was erzählen…“

Er hob interessiert seine Augenbraue. Es war nicht zu verkennen, dass er darauf brannte, zu hören was ich zu sagen hatte.

„Schieß los.“

„Es… geht um… die Sache, wegen der deine Schwester mich damals so verächtlich behandelt hat…“

„Du musst es mir nicht erzählen, das weißt du.“

„Ich will es dir erzählen.“

Sasuke sah mir fest in die Augen, er suchte etwas, aber als er es nicht fand, lächelte er.

„Danke, Naruto. Ich bin ganz ohr.“

„Ich war damals 12 Jahre alt. Ich habe bei meiner Tante und meinem Onkel gewohnt, sie hatten eine Eigentumswohnung im fünften Stock. Es war schon damals bekannt, dass ich Schlafwandler bin, aber das kam nur bei Vollmond vor, und meistens kochte ich mir einfach nur Kaffee, den ich dann einfach stehen ließ und wieder schlafen ging. Meine Onkel und meine Tante hatten damals ein zweijähriges Baby, ihr Ein und Alles. Es war eine Vollmondnacht, deswegen wandelte ich auch in dieser Nacht schlaf. Aber ich ging nicht, wie sonst, in die Küche, sondern in das Zimmer meiner kleinen Cousine. Ich ging zum Fenster und öffnete es. Dann nahm ich meine Cousine aus ihrem Bett, ging mit ihr zum Fenster und… Hielt sie aus dem Fenster… Ich… ich… Oh Gott, ich hab sie umgebracht!!“

Wir waren stehen geblieben, doch Wladimir zog unerbittlich an der Leine, die Sasuke in der Hand hielt. Da wir im Park waren, wo weit und breit nur Wiese war, machte Sasuke die Leine los und ließ ihn laufen. Dann kam er einen Schritt auf mich zu, meine Tränen waren wohl kaum zu übersehen. Er schloss mich fest in seine Arme und streichelte meinen Rücken mit einer Hand auf und ab. Meine Gefühle explodierten, ich wusste nicht, was ich fühlen sollte. Einerseits war ich so traurig, weil mich die Vergangenheit wieder eingeholt hatte, andererseits war ich so glücklich wie noch nie, denn Sasuke war mir so nah wie noch nie zuvor. Und er mochte mich trotzdem noch, trotz meiner schrecklichen Geschichte. Auf einmal fühlte ich nur noch Hitze, die durch meinen Körper strömte und auch mein Herz wärmte. Das Kribbeln in meinem Bauch war wieder da, nur mit zehnfacher Intensität. Meine Tränen konnte ich trotzdem nicht stoppen, und es war mir grad auch egal. Ich erwiderte die Umarmung und war einfach nur noch glücklich.

Doch wie heißt es doch, man soll immer aufhören wenns am schönsten ist? Wladimir stand auf einmal neben uns und bellte uns freudig an, er schien sich offenbar zu freuen, dass wir uns so gut verstanden. Doch durch sein Gebell hatten wir uns erschreckt und voneinander abgelassen. Es war uns beiden ein wenig peinlich, Sasuke nahm Wladimir wieder an die Leine und wir spazierten weiter durch den Park, allerdings fast ohne ein Wort miteinander zu wechseln.

Als wir wieder bei ihm zuhause waren, spielten wir noch das Computerspiel bis zum Abendessen, danach ging ich dann nach Hause. Über die Umarmung wurde an diesem Tag kein Wort mehr verloren. Als ich zu Hause war, fuhr ich sofort den PC hoch.
 

Foxy (20:19)

Ich liebe ihn!! Ich habe mich in Sasuke verliebt!!!!

Darkshadow (20:19)

Wow!! Gratuliere. Woher die plötzliche Erkenntnis?

Foxy (20:20)

Ein Mädchen hat ihn auf die Wange geküsst ohne sein Einverständnis, da bin ich total ausgerastet. Seitdem weiß ich es! Das ist total irre, es waren von vorne rein nicht nur freundschaftliche Gefühle!! Ich war schon immer in ihn verliebt!

Darkshadow (20:21)

Das wusste ich

Foxy (20:21)

Ich weiß

Darkshadow (20:22)

http://www.youtube.com/watch?v=n8FM8nyy_Fk Hör es dir mal an

Foxy (20:24)

Can you feel the love tonight =) ein sehr schönes Lied

Darkshadow (20:25)

Wenn ich jemandem meine Liebe mit einem Lied gestehen wollte, dann würde ich es mit diesem Lied tun

Foxy (20:26)

War das gerade denn eine Liebeserklärung?

Darkshadow (20:27)

… ja…

Foxy (20:27)

Es tut mir leid

Darkshadow (20:28)

Was tut dir leid?

Foxy (20:29)

Dass ich mich in Sasuke verliebt habe und nun aus uns nichts mehr werden kann

Darkshadow (20:29)

^^ achwas, es ist gut so wie es ist. Wenn überhaupt, bin ich daran schuld

Foxy (20:30)

Ja, und ich danke dir dafür… willst du mir jetzt deinen Namen verraten?

Darkshadow (20:31)

Ja, ich werde dir meinen Namen sagen, aber noch nicht jetzt

Foxy (20:31)

Wann dann?

Darkshadow (20:32)

Morgen
 

Darkshadow ist offline.
 

Und weg war sie… Was sollte das denn? Warum erst morgen, und nicht schon jetzt? Irgendwie war sie merkwürdig, aber so habe ich sie schon kennen gelernt. Jetzt hieß es wohl abwarten. Dafür, dass sie sich offenbar in irgendeiner Art und Weise in mich verliebt hatte, hat sie es recht gut aufgefasst, dass mein Herz Sasuke gehörte… Ok, aber sie hatte es ja auch schon vor 3 Wochen gewusst.

Um neun Uhr abends rief mich Sasuke an, und fragte, ob ich morgen den ganzen Tag Zeit für ihn hätte. Er habe etwas vor, aber was, da müsste ich mich überraschen lassen. Ich stimmte sofort zu, eine Überraschung von meinem Liebsten, das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Obwohl es schade war, dass ich Darkshadows Namen dann gar nicht erfahren konnte, wenn ich den ganzen Tag weg war, aber da hatte sie halt Pech gehabt, Sasuke hatte eindeutig Vorrang. Ich sollte direkt nach dem Aufstehen zu Sasuke kommen und zwar um sechs Uhr morgens…?? Was wollte der so früh morgens schon machen? Egal was es war, ich freute mich sehr darauf! Ich machte mich sofort fertig fürs Bett und schlummerte mit einem Lächeln auf den Lippen und mit dem Gedanken an Sasuke schnell ein.
 

„HANDS UP!!!!! BABY HANDS UP!!!!!!!!“

Ohgott eine Atombombe!! Ich musste mich schnell in Sicherheit bringen!! Ach, nein, das war ja nur mein Wecker, der mit Ohrenbetäubender Lautstärke von sich hin trällerte… Keep cool, du lebst noch und wirst auch noch eine Weile am Leben bleiben. Doch dann kam mir eine neue Erkenntnis, die mein Herz erneut zum Stehen brachte: Heute war der große Tag gekommen, ich hatte meinen Schatz, wie ich ihn insgeheim schon nannte, den ganzen Tag bei mir! Schnell anziehen, Sachen schnappen und auf den Weg machen!

Bei Sasuke angekommen, wurde ich bereits mit offener Tür und einem breiten Grinsen empfangen. Dann konnte der Tag ja beginnen! Sasuke hatte bereits Frühstück vorbereitet, aber was für eins! Mir lief schon das Wasser im Mund zusammen, und das am frühen Morgen, wo ich doch sonst um diese Uhrzeit nicht mal im Stande war, den Unterschied zwischen Messer und Gabel festzustellen, weswegen ich schon oft verzweifelt versucht habe, mein morgendliches Brötchen mit einer Gabel zu skalpieren. Er hatte eine Schüssel Obstsalat gemacht, ein Körbchen mit Ciabatta-Brötchen, meinen absoluten Lieblingsbrötchen, und einem Tablett mit verschiedenen Käse- und Wurst-Sorten. Sasuke bemerkte wohl meinen sehnsüchtigen Blick, er lächelte mich an.

„Das Zeug steht nicht nur zum Anschauen da. Ich hoffe, es schmeckt dir.“

15 Minuten, 3 Brötchen und diverse Obstsorten später, war ich gesättigt und zufrieden. Sasuke war auch fertig mit frühstücken, also machten wir uns daran, den Tisch abzuräumen. Sasuke meinte zwar, ich müsse ihm nicht helfen, doch ich bestand darauf.

„Nachdem wir hier klar Schiff gemacht haben, haben wir jetzt eine etwas längere Autofahrt vor uns. Du kannst noch schlafen während der Fahrt, falls du nicht ausgeschlafen bist, oder ich kann dir auch anbieten, dir ein Buch von mir auszusuchen, was du auf der Fahrt anfangen kannst, zu lesen.“

„Wo geht’s hin? Und wie lange fahren wir denn?“

„Lass dich überraschen, wo es hingeht. Ungefähr zweieinhalb Stunden Fahrt.“

„Waaaaaas?? Hmmm… ich werde dann entweder schlafen, oder dir beim Fahren zuschauen.“

Er schenkte mir erneut ein atemberaubend schönes Lächeln, bevor er sagte, dass wir uns lieber beeilen sollten, da wir sonst noch zu spät kommen könnten durch Stau oder Ähnlichem. Die erste halbe Stunde der Fahrt war die reinste Tortur. Ich wollte Sasuke am liebsten die ganze Zeit über beobachten. Doch bereits nach 5 Minuten wurde dem ein Riegel vorgeschoben:

„Hey, was ist, hab ich was im Gesicht?“

Recht hatte er ja. Ich mochte es genauso wenig, wenn mich jemand während des Autofahrens ständig anstarrte. Also musste ich mein Vorhaben geheim fortsetzen. Ich linste immer wieder aus den Augenwinkeln zu ihm rüber, doch auch das schien er zu merken, da er immer wieder zu mir herübersah. Nach einer halben Stunde zwang ich mich schließlich dazu, die Augen zu schließen, und versuchen zu Schlafen, ich war wirklich ein wenig müde, das war einfach nicht meine Uhrzeit. Tatsächlich schlief ich recht bald ein.
 

Ich spürte etwas, was über meine Wange streichelte. Und das fühlte sich so echt an, zum Traum schien es jedenfalls nicht zu gehören. Langsam öffnete ich meine Augen, doch ich konnte noch nichts erkennen, es war zu hell. Nach ein paar Mal Blinzeln erkannte ich die Umrisse von Sasukes grinsendem Gesicht.

„Aufwachen, Dornröschen.“

Bitte?? Hatte ich mich grad eben verhört? Ich blinzelte noch ein paar, doch Sasukes Grinsen wurde nur noch breiter.

„Wir sind da. Du siehst übrigens süß aus wenn du schläfst.“

Oha, war das etwa immer noch ein Traum? Ich zwickte mich in den Arm, es tat weh.

„Es ist kein Traum, dein bester Freund hat dich soeben als süß bezeichnet. Weil es der Wahrheit entspricht. Und jetzt hopp, wir haben 10 vor 9. Um neun Uhr macht der Europa-Park auf.“

„Der Europa-Park!!!!!! Sasuke, woher wusstest du, dass ich da schon immer mal hin wollte?“

„Du bist sehr verspielt. Da kann sowas nie falsch sein“

Sein Grinsen schien chronisch geworden zu sein. Nicht dass es mich störte, es sah umwerfend aus. Doch mir stieg die Röte ins Gesicht wenn er mich so angrinste, vor allem nach dem was er gerade gesagt hatte. Ich wandte mein Gesicht ab, schnallte mich ab und stieg aus dem Auto aus. Auf dem Parkplatz standen noch relativ wenige Autos. Wir hatten also gute Chancen, bei ein paar Attraktionen ohne große Wartezeit dran zu kommen. Sasuke bestand darauf, meinen Eintritt mit zu bezahlen, was ich nur widerstrebend zuließ, immerhin kostete er 30€.

So viel Spaß wie an diesem Tag hatte ich vermutlich in meinem ganzen Leben noch nie gehabt. Sasuke und ich rannten von einer zur nächsten Attraktion. Je schneller, desto besser. Wir fuhren mehrere Male Silver Star und auch die neue Attraktion Blue Fire hatte es uns sehr angetan. Der Europa -Park wurde von Stunde zu Stunde immer voller, und so hätten wir um ein Uhr mittags über eine Stunde anstehen müssen, um erneut Blue Fire fahren zu können. Wir entschieden uns dagegen, und gingen lieber ein Eis essen. Sasukes Verhalten mir gegenüber hatte sich seit gestern verändert. Er war ja schon immer freundlich zu mir gewesen, aber heute erschien er mir zum ersten Mal richtig glücklich, ohne die leichte Zurückhaltung, die ich sonst immer bei ihm festgestellt hatte. Er sah mir mehrere Male tief in die Augen, woraufhin ich jedes Mal in den seinen zu versinken schien, so schön wie sie waren. Beim Eis essen dachte ich für ein paar wundervolle Sekunden lang, er wolle mich küssen, doch er hatte sich nur vorgelehnt, um mir ein an meinem Mundwinkel hängen gebliebenes Schokostück zu entfernen und es sich in den Mund zu stecken… Na gut, wenn er mich nicht küsste, dann musste ich das wohl übernehmen, schoss mir durch den Kopf. Und bevor ich mir überhaupt klar wurde, was das zu bedeuten hatte, lagen auch schon meine Lippen auf den weichen, vom Eis etwas kalten Lippen und liebkosten sie sanft. Mein Verstand hatte sich für die Dauer einer Sekunde völlig ausgeschaltet, doch als ich bemerkte, was ich da gerade tat, schreckte ich zurück. Ich sah erschrocken in Sasukes Gesicht, Angst davor, Abneigung oder Ekel in seinem Blick entdecken zu können. Er wirkte jedoch weder angeekelt noch abgeneigt, dafür war er vermutlich noch zu geschockt.

„S- Sasuke… äh.. tut mir leid, ich… es tut mir leid…“

Wie in Zeitlupe klarte sich sein Blick wieder auf, er blinzelte ein paar Mal, dann sah er mir tief in die Augen und lächelte.

„Kein Problem, es ist nur… ah, nicht so wichtig.“

Es ist nur… was?? Ich wollte es wissen… Aber ich wollte es auch nicht wissen. Ich beschloss, die Angelegenheit erst mal auf sich beruhen zu lassen. Irgendwann würde Sasuke das wieder ansprechen, doch auch ich musste ihm Zeit lassen, immerhin hatte auch er mich nie zu etwas gedrängt. Doch ich spürte einen Stich in meinem Herzen. Was war, wenn Sasuke zwar mit mir befreundet, aber nicht zusammen sein wollte, wenn es das war, was er mir sagen wollte? Ich glaubte, das nicht akzeptieren zu können, wenn es so wäre. Entweder alles oder gar nichts. Denn etwas zwischendrin würde mich auf Dauer fertig machen, dessen war ich mir sicher.
 

Bis vier Uhr nachmittags blieben wir noch im Europa-Park, Sasuke verstand es gut, mich meine trübseligen Gedanken vergessen zu lassen. Er verbreitete strahlend gute Laune, auch wenn ich mir nicht sicher war, warum, aber es war ansteckend. Als wir um vier Uhr amüsiert, aber auch ausgepowert vom vielen Rumrennen im Auto saßen, fragte ich mich, ob Sasuke noch etwas geplant hatte, oder ob ich sofort wieder nach Hause gehen würde, wenn wir da wären. Aber eigentlich hatte er ja vom ganzen Tag geredet. Abwarten, Naruto. Auf dem Heimweg schlummerte ich bereits nach wenigen Minuten ein, der Europa-Park hatte mich wirklich ausgepowert. Ich träumte von Sasuke, den ich in die Arme nahm, mit ihm kuschelte, ihn küsste. Ich träumte von meinem Sasuke, so wie ich es mir schon immer insgeheim gewünscht hatte. Schon immer… Ja, ich war wohl wirklich schon eine viel längere Zeit in ihn verliebt gewesen, als ich es zuzugeben bereit war. Ich träumte von unserer Ausbildung, die wir gemeinsam durchgestanden haben, uns immer wieder gegenseitig geholfen haben. Ich träumte davon, dass ich ihn schon damals einfach zu mir rangezogen und geküsst hätte, und wir heute ein glückliches, frisch verheiratetes Ehepaar wären. Ich träumte von schweißtreibenden Nächten mit meinem Sasuke.

Doch etwas wollte mich aus meinen schönen Träumen holen, ich spürte, dass ich leicht geschüttelt wurde. Ich blinzelte und langsam gewöhnten sich meine Augen an die Umgebung. Ich erkannte Sasuke, der mich mit gerunzelter Stirn von der Seite her ansah.
 

„Hey du Träumer! Bist du endlich wach? Wir sind wieder zu Hause. Geht’s dir gut?“

„Ja, alles bestens, wieso?“

„Naja du… hast so schwer geatmet, ich dachte, du hättest vielleicht ein Albtraum.“

Ich hatte schwer geatmet? Oh nein… Ich merkte gerade, dass mein kleiner Freund auch nicht ganz unberührt von diesem Traum war. Das durfte Sasuke auf keinen Fall bemerken!!!

„Nein nein, ich weiß schon gar nicht mehr, was ich geträumt habe! Aber danke für deine Sorge um mich.“, meinte ich neckisch, woraufhin Sasuke tatsächlich leicht rot zu werden schien und sich abwandte.

„Wie dem auch sei, lass uns rein gehen, ich hab noch was vor mit dir.“

Ah, also doch noch Programm für den Rest des Tages. Das war doch mal eine ermutigende Vorstellung! Als wir in der Wohnung waren, und Sasuke die Tür hinter uns geschlossen hatte, platzte ich sofort mit der Frage heraus, was er denn noch vorhatte. Er schien sehr nervös zu werden auf diese Frage hin. Er antwortete nicht, deutete mir nur, dass ich ins gemütlich eingerichtete Wohnzimmer gehen solle.

„Setz dich, machs dir bequem… Ich… komm gleich wieder.“

Und schon verschwand er in Richtung seines Schlafzimmers. Er kam nach einer Minute wieder mit einem Hocker und seiner Gitarre in der Hand. Er stellte den Hocker vor den Fernseher, setzte sich mit Blick zu mir auf ihn, und brachte die Gitarre in die richtige Position.

„Ich habe ja versprochen, dir mal was vorzuspielen. Hoffentlich gefällt es dir.“

Endlich würde ich ihn Gitarre spielen hören! Ich war schon gespannt, was er mir vorspielen würde. Sasuke räusperte sich ein letztes Mal, bevor er zu spielen begann. Doch was ich da hörte, ließ mir den Kiefer herunterklappen. Ich erkannte diese Melodie direkt von Anfang an. Sasuke sah mir mit einem träumerischen Ausdruck tief in die Augen. Sofort wurde mir warm ums Herz. Sasuke holte Luft, wollte er auch singen? Tatsächlich, das tat er.
 

„There's a calm surrender

To the rush of day

When the heat of the rolling world

Can be turned away

An enchanted moment

And it sees me through

It's enough for this restless warrior

Just to be with you
 

And can you feel the love tonight?

It is where we are

It's enough for this wide-eyed wanderer

That we got this far

And can you feel the love tonight?

How it's laid to rest?

It's enough to make kings and vagabonds

Believe the very best
 

There's a time for everyone

If they only learn

That the twisting kaleidoscope

Moves us all in turn

There's a rhyme and reason

To the wild outdoors

When the heart of this star-crossed voyager

Beats in time with yours
 

And can you feel the love tonight?

It is where we are

It's enough for this wide-eyed wanderer

That we got this far

And can you feel the love tonight?

How it's laid to rest?

It's enough to make kings and vagabonds

Believe the very best

It´s enough to make kings and vagabonds

believe the very best”
 

Ich war überwältigt. Meine Gefühle brachen über mich herein wie eine Welle über ein hilfloses Boot. Sasuke hatte mich während des ganzen Liedes liebevoll angeschaut, seine Stimme war perfekt gewesen. Mit so viel Gefühl, wie es Elton John sicherlich niemals hinbekommen würde. Darkshadow hatte mir gestern gesagt, wenn sie ihre Liebe mit einem Lied gestehen wollte, würde sie es mit diesem Lied tun. Sasuke hatte mir dieses Lied vorgespielt und -gesungen und mich dabei so liebevoll angeschaut, dass es kaum mehr Zweifel gab, dass er genauso für mich empfand, wie ich für ihn. Wie in Zeitlupe erhob ich mich vom Sofa und ging auf Sasuke zu, der mittlerweile seine Gitarre auf den Teppich neben sich gelegt hatte und mich nun schüchtern ansah. Als ich schließlich vor ihm stand, legte ich ihm meine Hände auf die Schultern und sah ihm tief in die Augen.

„Naruto, ich… ich… will dir… was sagen-“

Doch nur noch wenige Millimeter trennten unsere Lippen, und ich war nicht bereit, auch nur noch eine Sekunde länger damit zu warten. Ich unterbrach seine Rede mit einem sanften und vorsichtigem, aber sehr liebevollen Kuss. Sasuke kralle sich in meinen Rücken, als habe er Angst, sonst könnte er vom Hocker fallen. Auch ich fühlte mich sehr wackelig auf den Beinen, meine Knie fühlten sich wie Pudding an. Ich beendete widerwillig diesen Kuss, denn sonst würde ich wirklich noch zusammensacken. Ich nickte in Richtung Sofa und Sasuke verstand. Sobald wir nebeneinander saßen, lehnte ich mich wieder zu ihm rüber und verwickelte ihn erneut in einen Kuss, der anfangs noch sehr schüchtern war, doch bald wurden wir beide mutiger. Ich öffnete meine Lippen und fuhr mit meiner Zunge über seine zarten Lippen. Ich kostete Sasukes süßlichen Geschmack in vollen Zügen aus. Er öffnete seine Lippen auch einen Spalt breit und sandte seine Zunge aus, um meine zu berühren. Unsere Zungen stupsten sich immer wieder schüchtern an, solange bis meine Lippen sanft angestupst wurden, woraufhin ich Einlass gewährte. Der Kuss entfachte sich zu einem feurigen Kampf, der noch einige Minuten andauerte. Keuchend ließen wir voneinander ab, sahen uns mit geröteten Wangen und verträumtem Blick an. Sasuke räusperte sich.
 

„Hat dir das Lied also so gut gefallen?“

„Soll das ein Witz sein? Es war perfekt, du kannst so gut Gitarre spielen und singen noch besser! Es hat mich umgehauen…“

„Das hab ich gemerkt.“, sagte er mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht und einem nicht überhörbaren neckischen Unterton. Ich konnte es nicht vermeiden, rot anzulaufen.

„Naruto. Ich will dir was sagen. Ich habe es dir gestern versprochen, und meine Versprechen halte ich. Bitte verzeih mir, wenn du das gleich hörst…“

„Du hast mir gestern was versprochen?“

„Ja, habe ich… hör zu, ich bin Darkshadow.“

„Wie bitte??“

„Du hast schon richtig gehört… Ich hatte dir doch versprochen, dir heute meinen Namen zu nennen. Jetzt weißt du ihn. Was denkst du jetzt, bist du sauer auf mich?“

„Aber wieso hast du das nicht gleich gesagt? Ich bin dir nicht böse, aber… bitte erklär mir, warum du das gemacht hast.“

„Du hättest dich mir sonst nie geöffnet… Verdammt, ich liebe dich… Und das schon seit unserem ersten Ausbildungsjahr… Nur erkannt habe ich es erst Monate später, also auch schon vor einer Ewigkeit. Ich dachte, das geht wieder weg, aber das tat es nicht. Damals habe ich auch schon versucht, an dich ran zu kommen, aber du hast immer abgeblockt. Vor ein paar Monaten dann habe ich versucht, mich irgendwie in jemand anders zu verlieben, deswegen habe ich mich auf einer Partnerbörse angemeldet, allerdings als Frau, weil ich dachte, mich nur in Männer verlieben zu können. Aber irgendwie waren das alles Arschlöcher, die nur mal wieder eine Frau zum Vögeln haben wollten. Dann, eines Tages sah ich auf der Liste der neu Angemeldeten deinen Namen. Natürlich nur den Vornamen, und es war mir klar, dass es bestimmt hunderte von Narutos gibt, aber irgendwie hat es mich in den Fingern gekitzelt, also hab ich diesen Naruto mal angeschrieben. Je besser ich ihn kennen lernte, desto mehr glaubte ich daran, dass es wirklich du bist. Ich merkte, dass deine Verschlossenheit nur daher rührte, dass du nicht verletzt werden willst. Also hab ich dir vorgeschlagen, mich mal anzureden, was du dann auch zu meinem Glück getan hast. Als du mir dann von deinen Gefühlen erzählt hast, die du mir gegenüber hattest, dachte ich, ich explodiere vor Glück. Doch du wusstest nicht, was diese Gefühle zu bedeuten hatten, also wollte ich, dass du selbst herausfindest, was sie bedeuten. Gestern Abend war es endlich so weit, und ich konnte es kaum mehr erwarten, endlich meine Gefühle mit dir teilen zu können. Also hab ich dich angerufen, ich wollte dir einen unvergesslichen Tag bereiten…“

Ich war total überwältigt. Sasuke war also schon seit fast fünf Jahren in mich verliebt? Ich konnte mein Glück kaum fassen. Noch dazu hatte er mir gerade eine offene Liebeserklärung gemacht!

„Wow… Das… das hast du geschafft. Es war also bloßer Zufall, dass wir uns im Internet kennen gelernt haben? Wäre das nicht geschehen, wären wir uns bestimmt nie so nahe gekommen. Aber… Sasuke, du bist so gemein!!! Du wusstest es schon die ganze Zeit über, aber du hast mich zappeln lassen! Du bist so fies, gemein-“

Doch Sasuke setzte meinem Aufstand ein jähes Ende, indem er mich auf das Sofa runterdrückte, sich auf meine Hüfte setzte, sich zu mir herunterlehnte und mir mit sanfter Stimme ins Ohr flüstere „Jetzt hab ich dich auf jeden Fall, und denke nicht, dass ich dich so schnell wieder hergebe.“, bevor er meine Lippen erneut mit den seinen verschloss.
 

Dieser Tag würde mir für immer unvergesslich bleiben.
 

~~~~~~~~~~ Owari ~~~~~~~~~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Layla-Louise
2010-07-12T13:51:48+00:00 12.07.2010 15:51
Erstmal möchte ich mich bei dir ganz herzlich dafür bedanken, dass du bei meinen Wettbewerb mit gemacht hast!

So und nun zur Story^^

Ganz am Anfang habe ich gedacht, so ein Mist, jetzt muss ich die Story disqualifizieren, da diese 150 Wörter zu viel hatte.
Jedoch kam mir da die Idee, lad sie dir einfach mal runter, und schau sie dir unter Microsoft Word etwas genauer an…
Und siehe da, da waren es nur noch 8847 Wörter.

Und du kannst mir glauben, dass ich darüber sehr erleichtert war…

1. Weil mir die Story richtig gut gefallen hatte
2. Weil sie sehr schön geschrieben war, und
3. Herzlichen Glückwunsch zum 3. Platz

Lg Nisi87

Von: abgemeldet
2010-07-08T10:31:27+00:00 08.07.2010 12:31
ahhh~ kawaiii >//////<
wieder mal ein gelungener OS, wirklich gut gemacht^^
und deine schreibweise ist wie immer fantastisch und gut zu lesen, vor allem die idee mit dem chat gefällt mir. und foxy ist für naru echt 'n cooler name^^b
aber eine frage hätte ich noch: ist denn noch i-was mit sasuke passiert? also in bezug darauf, dass er ja jetzt mit naru zusammen ist und seine schwester der familie ja sicherlich auskunft darüber gegeben hat. wurde er noch i-wie verstoßen oder dergleichen? das hätte bestimmt nochmal 'n bisschen für drama gesorgt^^ *ohne drama nicht mehr leben kann* xD aber deine version ist natürlich auch völlig okay~ woher wusstest du denn nur soviel über narus & sasus beruf?^^
jetzt aber genug der fragerei *nochmal 'n fettes lob hier abstempel*
ich hoffe, du schreibst auch weiterhin noch vieeeel mehr solche tollen FF's *_______*
*mit konfetti schmeiß*
*nochmal happy b-day*

LG
Von:  Kujira
2010-05-21T19:35:17+00:00 21.05.2010 21:35
La Li Ho!

Wie versprochen hab ich mich üder deinen OS gestürzt.
Ich wusste schon von Anfang an, dass Darkshadow Sasuke ist. Nach Narutos Beschreibung über ihre Haarfarbe und so, da hat es Klick gemacht.
Aber man braucht sich doch dafür nicht zu schämen, dass man mit 21 noch Jungfrau ist! Ganz im Gegenteil! In paar Monaten hab ich das auch geschafft ^^ und ich bin stolz drauf!

Aber echt süß, wie Naru Sasu beim Eisessen geküsst hat.

Bin gespannt auf deine Fortsetzung!

chu Kujira
Von:  Yaoi-Girl
2010-05-10T22:01:30+00:00 11.05.2010 00:01
OHHHH das is so kawaiii

ich würde mich freuen wenn du mir bescheid sagst wenn die fortsetzung on is

lg Yaoi-Girl
Von:  oOArtemisOo
2010-04-30T23:51:49+00:00 01.05.2010 01:51
Genial ^^ das wird auf jedenfall eine meiner absoluten sasunaru lieblinge *.*
Von: abgemeldet
2010-04-26T21:58:13+00:00 26.04.2010 23:58
*gänsehaut*
das will ich auch =D
hast mir tolle anregungen gegeben für ausflug mit nem freund *nya*
aufjedenfall mega gelungen
Von:  DeadmanWonderland
2010-04-21T20:57:04+00:00 21.04.2010 22:57
ok eins vorweg ich fand den titel deines FF interresant und habe beim lesen erst gemerkt worum es geht normallerweise kann ich mit so einem thema nicht viel anfangen aber der war so gut das ich nicht aufhören konnte zu lesen die idee mit dem youtube link fand ich klasse alles in allem ein sehr guter FF (das mir der FF zu diesem thema gefallen hat zeigt schon wie gut er ist) Frage: gibt es ne fortsetzung?
Von:  Treya
2010-04-12T23:33:55+00:00 13.04.2010 01:33
hachja, das war mal richtig süß...und auch nicht überzogen. ein echt gelungener os.
lg treya
Von:  FreakyFrosch1000
2010-04-12T22:40:03+00:00 13.04.2010 00:40
Awwww!!!
Sooo ein geiler Os!!!"dahin schmelz"
also in diesem Os muss man Sasuke éinfach nur lieben!!
wie süüß die beiden doch sind"die beiden durch knuddel"
dann wusste Sasu schon die ganze Zeit von seinem Geheimnis.
freu mich schon wenn irgendwann mal was neues von dir kommt"grins"
Lg freakyfrosch
Von:  XxDraixX
2010-04-12T21:45:59+00:00 12.04.2010 23:45
wow
coole geschichte. gefählt mir sehr.
Mich würde nur interessieren was die beiden so den restlichen Tag verbrachten xDDDDD
*schon vermutungen hat* ^////^


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