Zum Inhalt der Seite

I´m a hero, not Sherlock Holmes, you know?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

A fairy´s letter

I´m a HERO, not Sherlock Holmes, you know?
 

Prolog
 

Ein warmer Sonnenstrahl, welcher frech auf der Nase herumtanzte ließ ihn erwachen.

Gähnend streckte er sich und stellte wieder einmal fest, dass er auf seinem Schreibtisch eingeschlafen war.

Arthur´s Rücken protestierte zwar jeden Morgen etwas, doch er konnte nicht´s dazu.

Wenn die Akten zu viel wurden, in später Stunde vor allem, und ihm einfach die Augen – vor denen die Buchstaben Cha-Cha-Cha tanzten – zufielen., sein Kopf auf eben diese sank.

Heute schien ein schöner Tag zu werden.

Es war zwar noch einiges an Papierkram zu bearbeiten, doch diesen würde er erledigen, wenn er einen kurzen Spaziergang gemacht hatte.

Der Engländer zögerte nicht länger, sondern schritt zum Fenster, um sich davon zu überzeugen, dass sein Garten noch stand. Welchen er in seiner Freizeit hegte und pflegte.

Lächelnd wandte er sich um, da fiel sein blick auf einen Zettel, der sich mittwg des Schreibtischs positioniert hatte.

»Mein Wald soll abgeholzt werden. Hilf mir! Grüße, die kleine Elfe.«,

die Schrift war klein, verschnörkelt.

Erschrocken hob der Blonde ihn auf, las ihn mehrmals durch.

Seine kleinen Freunde brauchten Hilfe! Die konnte er ja nicht in Stich lassen!

So schnell er konnte, packte er seinen Rucksack, der Wald war etwa zwei Stunden Fußmarsch entfernt.

Eine Thermosflasche mit neuem Tee, den er mal geschenkt bekommen hatte, war der Einzige den er noch hatte. Jedenfalls griffbereit.

Nach seinen Teereserven zu Suchen, würde zu viel Zeit kosten.

Schnell packte er noch ein paar Brote ein.

Jemandem Bescheid zu geben, wohin er ging, hielt er nicht für nötig.

Über den steinigen Weg maschierend, fragte der Engländer sich, wie diese Nachricht auf seinen Schreibtisch gekommen war.

Und ob sie gestern schon dort gelegen hatte?

Nein, sicher nicht... aber das Fenster war auch nicht offen gewesen. Irgendetwas war faul an der Sache.

Doch er musste ihr nachgehen, schließlich wirkte sie ziemlich ernst.

Ebenso wie die Zeiten, welche vor ein paar Jahren angebrochen waren.

Deutschlands Teilung.

Ivan hatte sich Preußen geschnappt, wie ein Bär den Honigtopf.

Arthur fragte sich ernsthaft, warum dieser immer mehr und mehr Land „erbeutete“... fast als hätte er nicht schon genug.

Na ja, es war ziemlich kalt... aber who cares?

In Großbritannien regnete es ja auch oft, worüber sich Reisende entzürnten.

Das Dumme war nur, dass Amerika und Russland gestartet hatten, ihre Kräfte zu messen.

Nicht ganz aktiv, das hätte im nächsten Krieg geendet, sondern eher so, dass eine Spannung in der Luft lag. Eine äußerst unangenehme.

Im Ernstfall, oder auch jetzt schon etwas, würde England seinen „kleinen Bruder“ natürlich unterstützen.

Der Weg gabelte sich und Arthur fiel auf, dass er vor lauter Nachgrübeln fast am Ziel war.

Die Sonne knallte immer heftiger auf sein Haupt.

Um seinen Durst zu stillen, der ihm in der Kehle saß, nahm er ein paar gierige Schlucke aus der Thermosflasche.

Der Tee schmeckte süßlich. Mhm... ja eigentlich ganz gut und ohne Zucker!

So kam es, dass Mr Kirkland die Hälfte der Flasche bereits geleert hatte, als er sich dem Waldrand nährte.

Na... wo waren denn seine kleinen Freunde?

„Okay, ich bin hier... wo seid ihr?“, rief er und blickte zu den Baumkronen, zwischen deren Blätter sich das Sonnenlicht brach, glitzerte.

Vielleicht waren die Fabelwesen ins Innere des Waldes geflüchtet.

Und dorthin bewegte sich nun auch der Brite.

An einem kleinen Bach machte er Halt, setzte sich ins Gras und trank noch ein paar Schlucke des leckeren Tee´s.

Seufzend sah er sich um.

Ließ seinen Blick über die vielen Bäume schweifen. Warum sollte jemand diese abholzen wollen?

Doch diese nahmen nun eine rötliche Farbe an.

Der Himmel wurde schwarz, die Wolken rot, zogen Grimassen, lachte ihn aus.

Starr vor Schreck weitete Arthur die Augen.

Der Himmel wölbte sich, schien sich immer enger um sein Blickfeld zu ziehen.

Die Grimassen wurden bösartiger, lachten so schrecklich, dass sich seine Nackenhaare aufstellten.

Er konnte spüren, wie sein Herz immer lauter, schneller und schmerzhafter in seinem Brustkorb wummerte.

Vor Angst zitternd krallte er sich ins Gras, legte sich flach auf den Rücken.

Die Bäume drehten sich um ihn, das Plätschern des Baches wurde zum Kanonendonner.

Wimmernd kniff Arthur die Augen zu, versuchte diesen Schrecken los zu werden.

Doch es wurde so fast noch schlimmer.

Als würden die Bilder durch seine Augenlider dringen, ihn gefangen nehmen.
 

Ruckartig wurde der Engländer auf die Beine gezogen.

Eine Welle des Entsetzens durchlief ihn, als er ein Lachen in den Ohren klingeln hörte,

dann wurde alles schwarz.
 

~Ende Prolog~
 

Danke an alle, die es gelesen haben ^^

Es geht so schnell wie möglich weiter~

Mal schauen was noch alles so passieren wird...~
 

grüße

Puschi

Poor flowers in your garden

1.Kapitel - your garden is such in a mess / poor flowers
 

Etwas unruhiger als sonst, saß der Amerikaner eines Morgends an seinem Schreibtisch, trank seine Cola.

Die schien ihm heute auch nicht zu schmecken.

Vor ein paar Tagen war ein Treffen von einigen Ländern gewesen. Doch England war nicht aufgetaucht.

Stattdessen war ein Brief aufgetaucht, dass dieser krank wäre und nicht kommen könnte.

Alfred hatte die letzten Stunden versucht diesen per Telefon zu erreichen.

Doch niemand war dran gegangen, selbst nachdem er Terrorklingeln schlimmster Sorte ausprobiert hatte.

War Arthur denn taub geworden?

Also hatte er den nächstbesten Nachbar von diesem angerufen. Frankreich.

Dieser hatte im Moment wenig Zeit – oder zu wenig Wein – wusste aber auch nicht, was bei dem Briten gerade los war.

Nachdenklich zog er am Strohhalm sein Lieblingsgetränk weiter in den Mund.

Seufzend erhob der Amerikaner sich.

Wenn sonst keiner Zeit hatte – würde er mal nach England schauen. Nicht, dass noch etwas passiert war.

Dabei war der Brite sehr resistent. Man konnte ihn nicht einfach gefangen nehmen und abführen, dafür war er zu stark.

Als die Cola leer war, erhob er sich langsam.

Eigentlich hätte er noch Hunger, ob noch Hamburger da waren?

Schon hatte der Held vergessen, dass er ja nach Großbritannien wollte.

Und genehmigte sich erst mal ein paar von diesen – so an die zehn Stück (was ja relativ wenig war für seine Verhältnisse).

Dann fiel es ihm wieder ein.

Ohjeh... draußen war es bereits Mittag. Und irgendwie hatte er keinen Lust alleine dort auf zu Kreuzen. Sonst würde es noch heißen, er würde sich Sorgen machen – was er ja eigentlich tat.

Alfred musste sich eine Ausrede aus dem Ärmel ziehen, um es nicht so offensichtlich wirken zu lassen.

Als erstes fiel ihm eine Person ein, die er gut kannte, doch irgendwie auch nicht. Ach wie hieß der noch mal... nein lieber nicht... das war zu unheimlich.

Er würde sich eben spontan irgend eine Ausrede ausdenken! Und so packte er einfach wahllos ein paar Akten ein, wo er... wichtige (!?) Fragen an Arthur stellten wollte.

Ohne dann noch länger zu warten, den neuen Hunger ignorierend, welchen er jetzt auf Dougnuts verspürte, machte er sich, eine Pulle Cola in der Hand auf zu seinem Flugzeug.

Und Minuten später befand er sich direkt über´m Meer.

Dieses war dunkelblau, die Wellen kämme glitzerten in der Sonne.

Grinsend steuerte der Amerikaner zwischen ein paar Schäfchenwolken hindurch.

Es dauerte etwas, doch bald kam er über der kleinen Insel an, welche sich England nannte.

Mr Jones hatte es ich oft erlaubt, in der Nähe des Anwesens zu landen. Schließlich gab es hier genug Wiesen und Platz für ein Flugzeug.

Es fehlte nur noch, eine Amerikaflagge, welche er hier aufstellen könnte. Persönlicher Landeplatz.

Nein, da würde Arthur ihm den Kopf abreißen.

Und den brauchte der selbst ernannte Held ja noch.

Grinsend stiefelte er die letzten hundert Meter zum Haus, ach da kamen Erinnerungen auf.

Früher hatte er die Gegend hier von vielen Streifzügen gekannt wie seine Westentasche.

Heute war alles wie damals, aber irgendwas war anders.

Der Garten Kirklands sah etwas brach gelassen aus. Als wären die Blumen nicht gegossen worden, ließen die Köpfe hängen.

Es hatte die letzten Tage auch nicht viel geregnet.

Dieser Sommer war wirklich ziemlich warm.

War der Brite so krank, dass er sich nicht um diese kümmern konnte? Niemals.

Alarmiert rannten die braunen Lederschuhe über den Kiesweg welcher zur Haustür führte.

Alfred drückte die Klinke herunter, rechnete erst damit, dass sorgfältig abgeschlossen war, doch Fehlanzeige.

Im Nu rannte er die Treppe hoch.

Das Schlafzimmer war verlassen. Kranke sollten doch im Bett liegen!

Der Held rannte ins Arbeitszimmer... niemand.

Wo steckte der Engländer?!

Langsam doch etwas panisch werdend, hetzte er ins Wohnzimmer. Nichts.

Staub hatte sich auf eine sehr alt wirkenden Kommode gelegt. Sonst hatte Arthur doch so einen Putzfimmel? Dieses Möbelstück bedeutete ihm so viel, das hatte er in seiner Jugend mitbekommen, niemals war nur ein Staubkorn auf dem dunklen Holz gewesen.

Schnell in alle möglichen anderen Räume rennend, kam Alfred nach Luft schnappend in der Küche an. Und war zu einem Schluss gekommen – Arthur Kirkland war nicht zu Hause.

Dann fiel ihm eine geöffnete Teepackung auf, welche auf dem Tisch lag.

Kein englischer Tee. So etwas trank der Brite doch sonst nicht.

Die Verpackung sah nach deutschem Tee aus. Wohl hatte er diesen mal von Ludwig geschenkt bekommen... oder von Gilbert.

Nachdenklich runzelte der Amerikaner die Stirn.

Warum war er plötzlich so besorgt...?

Und was hatte das alles hier zu bedeuten...
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Es war dunkel als Arthur zu sich kam. Wie lange war er weggetreten gewesen? Alles war so Unwirklich gewesen.

Fast wie in einem Albtraum, nur schlimmer.

Warum hatte sich das was, er gesehen und gehört hatte so verzerrt und verändert gehabt?

War etwa Alkohol in dem Tee gewesen? Nein, das hätte andere Auswirkungen gehabt, er wusste ja, wie er auf diesen reagierte.

„Langsam, nicht so viel bewegen.“, sagte eine recht tiefe Stimme neben ihm.

Etwas erschrocken zuckte der Brite zusammen, versuchte im Dunkeln irgendetwas zu erkennen.

Es war kalt, er konnte nur eine dünne Decke fühlen, welche um ihn geschlungen worden war.

Sein Körper fühlte sich, als wäre er durch den Schraubstock gedreht worden. Was zum Geier...

„Ich bin so awesome, du musst mich nicht unbedingt sehen, allein meine Anwesenheit genügt doch schon.“

Der Unbekannte, welchen er noch nicht erkannte, sein Gehirn schien zu langsam zu arbeiten, tupfte ihm die Stirn mit einem kalten Tuch ab.

„W...wo.. sind wir...? Wer bist du...“, murmelte der Blondschopf, versuchte doch sich auf zu setzen um wenigstens irgendwie einen Überblick zu bekommen von seiner jetztigen Lage, doch schnell drückte ihn der Andere zurück auf die Liege, welche ziemlich hart war.

„Wie kannst du nur mich, die wahrscheinlich awesomeste Persönlichkeit der Welt vergessen, Arthur? Oder vergesst ihr ehemals Alliierten jetzt alles, was hinter der Mauer ist?“, der Sprecher klang fast etwas mehr als beleidigt.

„Gi...Gilbert?“
 

~Ende 1. Kapitel~
 

Ok um das Ganze etwas zu erklären.

Es wird wohl die nächsten Kapitel so sein, dass ich es etwas teile. Das was aus Alfred´s Sicht geschrieben ist, spielt sozusagen in der „Gegenwart“ + das aus Arthurs Sicht ein paar Tage früher... also nicht verwirrt sein, die Zeit ist etwas verschoben...

Danke für´s Lesen ^^

Grüße

Puschi

A kind of angry . . .

2.Kapitel – A kind of angry...
 

Rastlos war Alfred in der verlassenen Küche hin und her gelaufen. Und zu keinem wirklichen Schluss gekommen... wie sollte er den Verschwundenen denn nur finden?

Der wirklich einzige Hinweis, war eine offene Teepackung. Und es war offensichtlich, dass England schon einige Tage nicht hier gewesen war.

Doch wen sollte er einweihen?

Wenn er jetzt eine Suchmeldung raus schickte an alle Länder, dann wäre es für Ivan offensichtlich, dass er einen wichtigen Bündnispartner verloren hatte, welchen er im Notfall brauchen würde.

Wem sollte er jetzt noch vertrauen?

China? Nein, dieser steckte schon zu sehr mit den Kommunisten unter einer Decke.

Die Baltics schieden so ebenfalls aus, diese waren unter russischer Kontrolle.

Italien war zu auffällig, Deutschland würde es auch nicht zu lassen, dass dieser in ein Abenteuer geriet wo noch nichts wirklich sicher war.

Canada, endlich war ihm der Name wieder eingefallen, zu unauffällig.

Na ja, vielleicht würde das auch irgendwann nützlich werden.

Am Nächstbesten war wohl Frankreich.

Der Weinliebhaber kannte Arthur ziemlich gut, schließlich waren die Beiden zusammen aufgewachsen, oft genug aneinander geraten.

Wenn es nötig war, war Francis auch ernst und bedachte seine Aktionen (wenn man von einigen Kriegen absah, welche dieser kläglich verloren hatte).

Der Amerikaner entschied sich, diesen anzurufen und darum zu Bitten, schnellstmöglich hier her zu kommen.

Ob es dem Engländer nun recht war oder nicht, dass dieser sein Haus in Abwesenheit betrat, war dem lieben Mr Jones eh schnurz.

„Hello~“

„Bonjour~ wer dran? Arthii~ bist du´s?“, scheinbar hatte der Franzose auf den Anruf gewartet.

„Nope, Alfred aus seinem Haus mit seinem Telefon.“, der Amerikaner musste Grinsen, irgendwie hatte er gerade den beleidigten Gesichtsausdruck seines „großen Bruders“ vorm inneren Auge.

„Oh.. ist er immer noch nischt aufgetaucht? Ist er nischt krank?!“, seufzend schien sich Francis ein weiteres Glas Wein ein zu schenken, denn man konnte ein leises Klirren und Gluckern hören. Wie viel der Blonde schon intus hatte, wollte Alfred gar nicht wissen, doch da der Andere in seinen Ohren eh schon seltsam sprach, konnte er den Unterschied nicht feststellen.

„Nein, leider nicht. Ich hab ihn schon überall gesucht.“, erklärte der Held, versteckte die Besorgnis in seiner Stimme.

„Ohjeh~ machst du disch etwa Sorgen, Amerika?“, manchmal war Francis wirklich unheimlich.

„Nein warum sollte ich..“, erwiderte dieser sogleich. „Aber wir sollten ihn dennoch suchen, ich brauch.. etwas deinen Rat. Vier Augen sehen mehr als zwei.“

„Oui~ das ist misch bekannt.“, wollte sich dieser Weintrinker über ihn lustig machen? Ihn, den Held, den Hero der Welt?!

„Ist ja gut.. kommst du nun vorbei oder nicht?“
 

~ ~ ~ ~ ~ ~
 

„Wen hättest du sonst erwartet? Den Weihnachtsmann? Engländer, also wirklich...“, die spöttische Tonlage machte den Eindruck, als würde der Weißhaarige grinsen.

Wenn Arthur nicht wüsste, dass es viel zu dunkel dafür war, hätte er schwören können die roten Augen kurz aufblitzen zu sehen.

„Wo sind wir...?“, fragte er schließlich noch einmal. „Wie komme ich.. hierher?“

Gilbert schnaubte leise: „Ruh dich lieber aus.“

Irgendetwas war hier falsch. Warum sagte er nicht wo sie hier genau waren?

Der Brite hatte zwar eine böse Ahnung, doch er malte nicht den Teufel an die Wand, bevor diese nicht bestätigt wurde. Schließlich war er ja nicht vollkommen bescheuert.

„Du weichst mir aus.“, stellte er also ernst fest.

„Halt lieber die Klappe! Als ob DU eine Ahnung hättest!“, knurrte der Preuße, warf das nasse Tuch weg, welches auf seiner Stirn gelegen hatte – bis gerade. England hörte wie es leise gegen die nächste Wand klatschte.

„Du sagst mir ja nichts...“, empörte sich der Blonde.

Schließlich konnte er ja nicht´s sehen! Und sich auch nicht erinnern wie er hier rein gekommen war! Oder wie es hier aussah!

Was erwartete Gilbert? Dass er ein Nachtsichtgerät oder so etwas bei sich hatte?

Gerade wollte er weiter sprechen, da merkte er wie er grob am Kragen gepackt und hochgezogen wurde, bis er aufrecht war. Die Kante der Liege konnte er in den Kniekehlen spüren, nur seine Schuhspitzen berührten den Boden.

Erschrocken keuchte der Brite auf.

Sein Befinden hatte sich nicht unbedingt gebessert. Laut wummerte sein Herz in den Ohren.

Die Hand an seinem Kragen verriet ihm, dass Preußen ihm gegenüber stand.

Arthur hielt sich mit beiden Händen an dessen Unterarm fest um nicht zu ersticken und auch um Halt zu finden.

„Prussia... lass mich... los...!“, verlangte er, die Angst nicht zeigend, selbst wenn er wenig Chancen hatte. Doch Großbritannien gehörte nicht zu den Nationen, die schnell klein bei gaben.

„Erteil mir keine Befehle, du Elender!“, fauchte Gilbert. „Du hast mich auch in Stich gelassen, wie alle anderen! Eine Mauer hat er gebaut! Eine Mauer! Hättest du so etwas gerne um deine Insel? Wie un-awesome ist das denn bitte!?“

Seine Stimme klang zornig, die Spannung lag so unangenehm in der Luft, dass Mr Kirkland sich am liebsten losgerissen hätte und ganz weit weg laufen würde.

Doch er war nicht feige. Gut, er verstand, dass der Preuße sauer war. Deutschland war geteilt worden, sein Gebiet unter Russische Herrschaft.

Der Blonde dachte, dass er wohl auch nicht anders regieren würde. Doch jetzt jemanden, der eigentlich Russland´s Handlungen gegenüber neutral war und nicht so wie Amerika einen kalten Krieg veranstaltete, war doch etwas unfair!

Wohl war er der Erstbeste, welcher Gilbert in die Hände gefallen war und an dem er etwas von seiner Wut auslassen konnte.

„Du.. erwürgst mich...“, presste Arthur zwischen den Lippen heraus. Scheinbar war Prussia ziemlich sauer, dass er gar nicht merkte, wie er ihm die Luft abdrückte.

Da klickte etwas nicht weit entfernt, in der Dunkelheit schien dieses Geräusch noch lauter, wie ein Schlüssel der im Schloss herumgedreht wurde, ganz vorsichtig.

„Du wirst unseren Gast doch nicht jetzt schon umbringen, Gilbert~ dah?“, meine eine sanfte Stimme und ein fast kindliches Kichern ertönte.
 

~~~~~Ende 2 Kapitel ~~~~~
 

Sou~

Wieder ein Kapitel geschafft ^^

Hoffe es gefällt + hat Spaß gemacht es zu lesen ^___^

Rechtschreibfehler dürfen behalten werden ;)

Merke langsam dass die Kapitel nicht sonderlich lang werden... ._. na ja ^^ ich hoffe das stört nicht zu sehr~

lg Puschi

. . . and hopeless

3.Kapitel: . . .and hopeless
 

Es würde einige Stunden dauern, bis Francis endlich auftauchen würde.

Dem Amerikaner war... ehrlich gesagt total öde. Was anstellen?

Er hatte ein großes Haus für sich. Es war nicht sein eigenes, aber da er hier aufgewachsen war, kannte er sich ja aus.

Alfred fragte sich, ob sein ´großer Bruder´ noch immer den Dachboden verschlossen hatte. Nie durfte er nach oben, er hatte es so oft versucht dort hin zu gelangen.

Entweder hatte England ihn abgefangen oder irgendwann war die Luke verschlossen – der Schlüssel wohl in irgendeinem Tresor – und somit waren seine Chancen ganz geschmolzen.

Wahrscheinlich war die alte Holzluke wieder versperrt.

Amerika fühlte sich fast etwas kindisch, diesem Geheimnis nach zu gehen. Doch aus Langeweile und Neugier kam er schon immer auf seltsame Ideen.

Es drang kaum Licht durch den Flur, welcher am Fuß einer alten Holztreppe endete.

Vorsichtig stieg Alfred die Stufen hoch, sie knarrten bei jedem Schritt, als würden sie sich beschweren.

Zu seiner Verwunderung ließ sich die Luke leicht nach oben drücken und fiel mit einem Quietschen zur Seite.

Neugierig blickte er durch die Öffnung.

Es war heller, als er erwartet hatte. Durch das große Fenster, drang das Sonnenlicht durch das Gebälk, hüpfte zwischen den Balken hin und her.

Ein Raum mit vielen Nischen erstreckte sich vor ihm. Es standen viele alte Holzkisten mit silbernen Beschlägen, die teils auch schon vom Rost angefressen waren, in den Ecken.

Von einem Balken hing ein Windspiel herab, welches glitzerte und sich beim geringsten Luftzug begann zu drehen, leise zu klimpern.

Es wirbelte Staub auf, als der Amerikaner den schweren Deckel einer Kiste anhob und hinein spitze.

Eine alte graue Militärdecke schaute ihm entgegen, auf welcher aus verschiedenen Epochen stammende Pistolen, Colts, Gewehre und leicht verrostete Degen lagen.

„Wow...“, staunte Alfred, dass Arthur so etwas aufhob als Erinnerung, hatte er nicht gewusst. Vor allem so ordentlich... wenn er da an seinen eigenen Speicher dachte. Ohjeh.

Aber kein Wunder, dass er hier nie hoch gedurft hatte, als Kind hätte er wohl alles nur heraus gezogen und möglicherweise beim Spielen zerstört. Was der Brite seinen „Schätzen“ natürlich nicht antun wollte.

In der nächsten Kiste lagen große Ordner aufeinander gestapelt.

Gespannt zog der Blonde den obersten heraus, setzte sich bequem auf den Boden neben die Kiste, wollte diesen auf seinen Schoss legen zum durchblättern, da flatterte ein kleines Zettelchen heraus.

Etwas erstaunt hob er dieses auf und betrachtete es.

Auf einer schwarz-weiß Fotografie blickten ihm ein lächelnder Arthur und er selbst mit einen grimmigen Gesicht entgegen. Was wohl daran lag, dass er einen schicken aber unbequemen Anzug trug. Alfred konnte sich an das Foto kaum erinnern.

Schade eigentlich, der Brite wirkte auf eine Art und Weise sehr zufrieden, fast glücklich, mit der Hand auf der Schulter des Jüngeren.

Erst jetzt fiel dem Amerikaner auf, dass sich ein feiner Riss quer über das Bild zog, zwischen Arthur und ihm selbst.

Doch dieser war fein säuberlich geklebt worden.

Hatte der Ältere aus Wut einmal zerrissen? Irgendwie konnte Alfred sich das bildlich vorstellen.

Doch wo war es heraus gefallen?

Er öffnete den Ordner, welcher fast wie ein Album wirkte und ziemlich abgegriffen, schon oft durchgeblättert schien.

Auf den Seiten klebten noch mehr Fotos.

Und auf den meisten war er selbst zu sehen.

Kinderbilder. Er mit einem großen Ball auf der Wiese im Garten spielend.

Klein-Alfred halb unter einem Haufen weißer Wäsche schlafend.

Der erste Gedanke, den der Amerikaner hatte, war dass er sich hier „Stalker-Fotos“ ansah!

Der zweite, was für schöne Kinderbilder das doch waren.

Und die Frage, wie oft der Brite wohl Erinnerungen schwelgend auf dem staubigen Boden, so wie er jetzt, gesessen hatte und das Album durchgeblättert hatte.

Nachdem Alfred noch einige Bilder angesehen hatte, auf denen er kein Kind mehr, sonder ein junger Erwachsener war. Auf einer dieser Seiten fehlte ein Foto.

Vorsichtig legte er das, welches er immer noch in der Hand hielt zwischen diese, dass es nicht wieder heraus fiel.

Etwas erstaunt blickten die blauen Augen auf die vorletzte Seite. Das wohl einzige Farbfoto zierte diese.

Auf diesem stand der Amerikaner vor einem Flugzeug und winkte dem Fotografen zu. Dieses Bild war im zweiten Weltkrieg entstanden, das sah er am Flugzeug.

Wer hatte es geschossen?

Krampfhaft versuchte er sich zu erinnern. Und ein leises Lachen kam ihm in den Sinn.

Ivan.

Der Russe war mit einem Fotoapparat auf dem Flugplatz aufgetaucht. Und da Alfred gerne fotografiert wurde – als Held war das so etwas immer wieder schön, da er es als Anerkennung seiner Heldentaten sah – hatte er gelacht und übermütig gewunken.

Wie kam das Foto von Ivan hier auf den Dachboden, der ja ein Tabu war, ins Fotoalbum des Briten?

An dem Tag auf dem Flugplatz war Arthur nicht anwesend... wo war dieser dann gewesen?

Es kam selten vor, dass Mr Jones so viel nach grübelte.

Grübeln machte schlechte Laune und dagegen halten nur Dougnuts! Doch er bezweifelte in der Speisekammer auf welche zu stoßen... obwohl … ohjeh, seine Gedanken schweiften ab.

Er musste wieder an das Foto denken.... aber.... Dougnuts.. mit Schokolade....!

STOPP!

Zurück zum Foto!!

Da ging ihm ein Licht auf, wie eine Glühbirne beim Sonnenaufgang.

Ein paar Tage vor dem Treffen der Alliierten hatte Deutschland Großbritannien bebombt., der sogenannte „Blitzkrieg“.

England hatte viel einstecken müssen, er war eine Woche daheim geblieben, da er schwer verletzt worden war. Alfred spürte den alten Hass wieder in sich aufsteigen, den er gefühlt hatte, als er seinen Kumpel so gesehen hatte.

Er hatte so oft nach diesem gesehen wie er konnte, doch der sture Brite wollte sich nicht viel helfen lassen.. wie immer.

Nachdenklich drehte der Amerikaner das Foto in der Hand.

Moment!

Er riss die Augen auf – aus Versehen hatte er es aus der Mappe genommen. Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, fiel ihm eine kleine verschnörkelte Schrift auf der Rückseite auf.

» A photo from your best friend, that you are not alone. Take care and get better soon.«

(=Ein Foto von deinem besten Freund, dass du nicht alleine bist. Pass auf und gute Besserung.)

Das Foto war eindeutig aus der Zeit in welcher der Brite so schwer getroffen worden war.

Alfred schoss Röte ins Gesicht... das war nun mehr als seltsam - `best friend´, damit war er gemeint.

Und er würde es Arthur nie sagen können, da dieser sonst wüsste dass er hier herum geschnüffelt hatte, dass es ihn freute das zu lesen.

Und der Andere hatte es auch nicht weggestrichen oder zerrissen...

Nachdem er das Foto wieder befestigt und das Album neben sich gelegt hatte, schnappte er sich das Nächste.

Hier waren viele Stoffvierecke mit gestickten Bildern und Schriftzügen sorgfältig aufbewahrt.

Etwas desinteressierte legte er es ebenfalls weg.

Auf dem Boden der Kiste lag ein kleines in Leder gebundenes Buch, welches seine Neugier erneut entfachte.

# # # ~ ~ ~ ~ # # #
 

Ein Lichtschein fiel in den Raum und aus den Augenwinkeln konnte er Ivan erkennen, welcher im Türrahmen stand und breit lächelte.

Im nächsten Moment ließ der Preuße ihn los und Arthur landete unsanft auf dem Bett.

„Er hat mich provoziert, mich, die Awesomeness in Person!“, grollte der Weißhaarige, klang weiterhin ziemlich zornig.

„Verstehe... aber lass ihn am Leben.“, Russland sprach ruhig und lächelte weiterhin.

Dem Briten wurde eiskalt. Er wusste nicht, ob es an der Anwesenheit des Russen oder daran ob ein Lufthauch durch die offene Tür kam lag.

Was hatten sie mit ihm vor?

Der Blonde stand auf, wenn auch leicht wankend, wollte er seine Meinung sagen!

„Was zum Geier fällt euch eigen....“, doch Gilbert schubste ihn grob und heftig zurück, dass er mit dem Rücken an die Wand stieß, an welcher das Bett stand.

„...was...“, keuchte der Blonde erschrocken auf.

„Ich sagte dir schon, du sollst ruhig sein und dich nicht bewegen!“, fauchte der Preuße, hob seine Hand und es sah einen Moment so aus, als würde er dem Briten eine Ohrfeige geben, Kirkland spürte schon den Lufthauch, wusste dass er nicht rechtzeitig den Arm als Schutz heben könnte und kniff die Augen zu.

Doch nichts passierte.

Ivan hielt das Handgelenk des Weißhaarigen fest, als er diese wieder öffnete.

„Lass uns bitte allein.“, der Russe lächelte nicht, als er losließ und der Preuße eine Grimasse ziehend zur Türe tappte.

Jetzt wünschte sich Arthur, dass Gilbert hier geblieben wäre... ob mit oder ohne Ohrfeigen...

„Licht, bitte.“, meinte Ivan noch, worauf dieser mürrisch auf einen Schalter drückte und die Tür laut krachend hinter ihm ins Schloss fiel.

Ein kurzes Flackern und der Raum wurde von einer grellen Glühbirne mit kaltem Licht bestrahlt.

Es entblößte die grauen Wende, die Leere mit welcher dieser bis auf das Bett und einen Stuhl gefüllt war.

Einen kurzen Augenblick betete der Blonde, dass sich der Russe sich auf diesen setzten würde, doch er platzierte sich neben ihm auf dem harten Bett, drehte den Kopf zu ihm und lächelte.

Doch in den violetten Augen lag etwas nicht greifbares, was Arthur die Haare zu Berge stehen ließ. Er hatte nie viel mit Russland zu tun gehabt, weder eine Koalition oder Ähnliches.

Eher war es so, dass dessen Macht ihn schaudern ließ, oder war es diese unheimliche Kälte?

Kälte.. die einem jegliche Hoffnung rauben konnte...

Früher, als England noch das Kolonialreich hatte, war er weniger beeindruckt von dem großen kalten Land gewesen.

Doch nun... schlich sich blanke Angst langsam in seine Gedanken, selbst wenn Ivan weiterhin lächelte und wie eine fürsorgliche Mutter die dünner graue Decke vom Boden aufhob und ihm reichte.

Die Kälte... würde ihm nicht so schnell die Hoffnung rauben! Sicherlich nicht!
 

~ ~ ~ ~ ~ Ende Kapitel 3 ~ ~ ~
 

So das war´s schon wieder ;)

hoffe es hat Spaß gemacht beim Lesen ^^

und hat euch gefallen ^^

Grüße

eure Puschi

History...

4.Kapitel
 

Als er das Buch in den Händen hielt, zögerte der Amerikaner das erste Mal.

War es okay, wenn er hier solche persönlichen Sachen durch schaute?

Ach, bestimmt, er war ja ein Held und Arthur selbst Schuld daran nicht da zu sein! Punkt!
 

Liebes Tagebuch, 14. Juni 1815,

es ist teilweise kaum zu glauben, wie schnell dieser Napoleon zurück gekehrt ist. Als hätten ihm die Jahre der Herrschaft nicht gereicht.

Und als wir uns beim Wiener Kongress nicht einigen konnten, nutzte dieser französische Bastard das natürlich aus!

Er hat Truppen zusammengezogen und ist auf dem Vormarsch nach Osten.

Morgen werden sie die Belgische Grenze passieren. Wir sind in der Nähe und durch Boten wissen wir, dass die preußische Armee es auch ist!

Bei einer Kreuzung in der Nähe von Waterloo werde wir uns mit den Truppen aus Hannover, Braunschweig und Nassau treffen. Bis dahin müssten die Preußen auch dort sein.

Und dann geht es den Franzosen entgegen, Paris wird dem Erdboden gleich gemacht werden! Etwas Besseres hat dieser Schneckenfetischist auch nicht verdient!

Arthur.
 

Alfred war wohl nun auf das Tagebuch des Briten gestoßen. Irgendwie wollte er nicht weiter lesen, doch tat es dann doch... könnte ja noch spannender werden!

Der nächste Eintrag war etwas unordentlicher geschrieben...
 

Liebes Tagebuch, 15. Juni 1815, Abend,

heute ist einiges passiert. Aber eher Unerfreuliches.

Wir kamen noch rechtzeitig zu den Niederländern und den Deutschen. Sie konnten die Kreuzung an welcher wir uns mit den Preußen ebenfalls treffen wollten halten, aber eher mit unserer Hilfe!

Wellington ist nicht dumm. Es war nicht die komplette Streitmacht welche Napoleon an die Kreuzung geschickt hatte*...!

Wir haben uns etwas zurück gezogen. Nach Quatre-Bras.

Und ebenfalls vor ungefähr einer halben Stunde kam die Nachricht von den Preußen, dass sie bei Ligny geschlagen wurden. Jedoch nicht vernichtend. Noch nicht.

Admiral Wellington hofft, dass sie vielleicht noch zu uns stoßen, er vertraut auf die stolzen, tapferen Preußen. Aber... das wird schwierig. Wir müssen eben so lange hier durch halten.

Ich bin mal gespannt... wie das aus geht.

Arthur.“
 

Ui... dachte sich der Amerikaner, es wurde tatsächlich spannender. Schade, dass er kein Popcorn und eine schöne kühle Cola hier hatte! Oder.. oder einen Dougnut mit viel Schokolade!

Er blätterte um, als die Bilder dieser Leckerbissen etwas aus seinem Kopf verbannt waren;

Auf dieser Seite fielen ihm, fast verblasste rötliche Tropfen, die sich hier und da über das Blatt gesprenkelt hatten. Sich auf die Unterlippe beißend las Alfred weiter.
 

Tagebuch, 16. Juni 1815, Mittag,

Wie mich diese Franzosen aufregen!

Das militärische Patt welches es gestern zwischen unseren Truppen und denen Napoleons gegeben hatte, wollte dieser heute beenden, zu seinem Gunsten natürlich, wer hätte es gedacht.

Pah, weit gefehlt!

Wir hielten stand, waren nur auf Verteidigung.

Unter einem massiven Artilleriefeuer, gefolgt von Kavallerie stürmten die Franzosen auf uns zu! Die britischen Regimenter hielten vorerst stand, doch bei den Braunschweigern waren schwere Verluste. Es kam zwar noch Verstärkung, doch unser 69. Regiment wurde überrascht und verlor die Truppenfahne! Welch eine Schande!

Da ich es mir nicht nehmen ließ so weit vorne wie möglich zu kämpfen um Francis eine Salve zu verpassen, versuchte ich die Fahne zurück zu erobern! Bevor sie einer dieser franzöischen Frösche in die Hand kriegen würde!

Kaum hatte ich die Fahne erreicht stand Francis vor mir. Oh, ich vergesse nicht sein Grinsen als er die Muskete auf mich richtete und einfach abdrückte. Ich glaube nicht, dass er mich töten wollte... aber das verzeih ich ihm nicht. Ein glatter Durchschuss durch meine rechte Schulter! Francis du...
 

Es sah fast so aus als ob der Brite zu fest mit dem Scheibgerät aufgedrückt hätte, denn einige Tintenflecken waren zu sehen.
 

Deswegen schreibe ich auch jetzt um mich etwas ab zu reagieren bevor es wieder aufs Feld geht! Wellington hat mich ins Lazarett verbannt! Als ob ich nicht schon schlimmeres erlebt hätte!

Wellington meinte, dass er sich wünschte es wäre schon Abend, oder dass die Preußen endlich auftauchen würden!

Arthur.
 

Ohjeh, der Brite war verletzt worden! Das hatte er ihm nie erzählt... ganz die Jahreszahlen ignorierend würde Alfred dem Franzosen, welcher das eindeutig verbrochen hatte (egal wie viele hundert Jahre nun vergangen waren) gerne den Hals umdrehen.

Ziemlich geladen blätterte er um und seine Augen flogen begierig über die Zeilen.
 

Tagebuch, 16 Juni 1815, Nachts,

unsere Truppen halten durch.

Gegen Abend tauchte endlich ein ganzes Regiment der „King´s German Legion**“ auf. Mit der Maße an Soldaten welche wir hatten, konnten wir die Franzosen zurückdrängen!

Doch die hatten ja noch unbedingt ihre Artillerie testen wollen!

Als die Dunkelheit herein brach und so die Schlacht für heute endete, befand sich das Feld in unserem Besitz...

Jetzt ist es still … meine schmerzende Schulter lässt mich nicht schlafen. Doch irgendwelche Mittel will ich nicht nehmen. Alkohol ist ja doch keine Lösung.

Draußen regnet es. Die Tropfen prasseln nur so gegen die Zeltplane. Sicher wird der Boden aufgeweicht sein.

Ich bin auf morgen gespannt. Angeblich sind die Preußen nun doch ganz geschlagen worden... aber wenn wir auch noch untergehen sollten, wer hält Napoleon auf?

Wieder die Russen und die Spanier? Wir dürfen einfach nicht verlieren.

Meine Kerze brennt ab... mal schauen ob ich noch Schlaf finde.

Arthur.
 

Der nächste Eintrag war wieder ordentlich geschrieben, ohne wellige Ränder.

Neugierig sah der Amerikaner nun auf diesen.

Das was er las, war wie eine gute Abenteuergeschichte.. irgendwie war das ja schon cool.... und er phantasierte sich zusammen wie er selbst als Held über das Schlachtfeld rennen würde und Francis höchst persönlich zur Rede stellen würde und ihm klar machte, dass er hier die Hauptperson sei und so.
 

Dear Diary, 15. Juli 1815,

endlich finde ich wieder Zeit zu schreiben. Es war viel zu tun gewesen...

Sitze in einer Kabine von einem unserer Schiffe, auf dem Weg nach Hause, endlich.

Eine Pause wird gut tun... mit einem schönen heißen Tee natürlich.

Aber nun erst mal zu dem, was seit dem letzten Eintrag geschehen ist. Am 17. Juni erfuhren wir von der Niederlage der Preußen. Dadurch zogen wir uns vorerst zurück. Um bessere Stellung zu beziehen. Die Franzosen folgten uns, doch kamen nicht so schnell hinterher.

Die Nacht darauf regnete es noch heftiger.

Durch den Regen verschob Napoleon seinen Angriff.

Die Zeit nutzte Admiral Wellington um unsere Truppen wieder richtig auf zu stellen. Kavallerie und

Artillerie zu ordnen, fast um die Franzosen in einem Halbkreis etwas zu umzingeln.

Er wusste, dass er es nun mit der fast geballten Kraft der französischen Armee zu tun bekommen würde, nachdem die Preußen geschlagen worden waren, sogar Napoleon selbst würde nun endlich hinzu kommen***.

Also wollten wir diesen natürlich gebührlich empfangen.

Es verzögerte sich, es wurde Mittag und sie hatten nicht angegriffen. Nicht mal ihre Kanonen in Stellung gebracht. Nichts!

Würden die Franzosen überhaupt an diesem 18. Juni etwas tun? Warum hatten sie so lange gezögert?

Der Regen hatte den Boden aufgeweicht, die Artillerie kam nur langsam voran, scheinbar wurde diese auch aus Ligny abgezogen.

Doch die britischen-niederländisch-deutschen Truppen hatten sich gut den örtlichen Gegebenheiten angepasst!

Es kam zum Angriff.

Wellington wusste dass Gebhard von Blücher noch preußische Truppen hatte und diese zum Gesehen hinzu stoßen wollten!

Er verließ sich auf seinen Instinkt und das brachte die Entscheidung.

Ich weiß nicht woran es lag, aber Napoleon reagierte zu langsam, als die Preußen die rechte Flanke komplett weg fegten.

Wie eingeschüchterte Hunde flüchteten diese Feiglinge! Und Napoleon ergab sich. Seine Soldaten waren zu erschöpft... so konnte er keinen Krieg gewinnen, nicht mal diese Schlacht bei Waterloo.

Gilbert und ich nahmen Francis in Gewahrsam.

Oh, wie ich diesem Froschfresser eine scheuern wollte, doch der Preuße hielt mich zurück. Mit der Begründung, dass eine Niederlage schon schlimm genug sei.

Na ja, er musste es ja wissen. Schließlich war sein Land einige Jahre unter französischer Herrschaft gewesen – war ja auch mehr als schmachvoll gewesen.

Francis entschuldigte sich, doch ich sagte ihm, dass er sich die Entschuldigung in seinen hässlichen Hut schmieren könnte. Sein blödes Grinsen hab ich immer noch gut vor Augen.

Na ja, dann passieren weniger, teilweise, interessante Sachen.

Gilbert lud mich zu einer Siegesfeier ein... irgendwie konnte ich nicht absagen, schließlich war ich auch froh, dass wir die letzten Tage lebendig überstanden hatten und die Franzosen geschlagen waren.

Bei ein paar Drinks... wurde meine Zunge wie so oft, etwas locker und ich glaube ich habe ihm etwas zu viel über Amerika erzählt. Also über Alfred.

Hoffentlich vergisst er das schnell wieder!! Wie peinlich... am nächsten Tag hatte ich solche Kopfschmerzen, oder besser gesagt so einen Kater, dass ich selbst kaum noch weiß was ich genau erzählt hatte. Wobei Preußen noch recht nüchtern gewirkt hatte, na ja der ist das Trinken ja gewohnt.

Nach dem ganzen ging es nach Wien, wieder ein.....
 

„Mon Dieu! Wo bist du denn nun? Oder war das eine Scherzanruf?!“, erklang eine ziemlich bekannte Stimme, welche selbst durch die Luke auf den Dachboden schallte.

Erschrocken, wie ein Kind, das man dabei erwischt hatte wie es mit Gummistiefeln absichtlich in zu tiefe Pfützen hüpfte, ließ Alfred fast das Buch in seinen Händen fallen.

Hektisch packte er es zurück in die Kiste, schnell noch die Ordner... gut!

So gut wie unberührt... er hatte nichts verändert!

Jetzt nur noch unbemerkt wieder nach unten... Arthur würde ihn killen.. oder für ihn kochen, was ja fast das selbe war, wenn er raus finden würde, dass er hier gewesen war und... dann auch noch wahrscheinlich fast Francis!

Schnell schritt der Amerikaner zur Luke... da knarrten die Holzdielen verdächtig unter seinen Füßen. Der Blonde hielt die Luft an.... die rufende Stimme mit dem unüberhörbaren französischen Akzent kam näher.
 

# # # ~ ~ ~ ~ # # #
 

Das kalte Licht trug nicht unbedingt zu seinem Wohlbefinden bei... sich aus seiner Starre lösend und etwas Coolness an die Oberfläche legend, riss der Brite grob die Decke an sich, welche Ivan ihm entgegen hielt.

„Danke.“, meinte er dann doch, soviel Wut in den Unterton legend wie nur möglich, schließlich wollte er seine guten Manieren nicht verlieren, außerdem überspielten sie sehr gut, wie er sich gerade eigentlich fühlte. „Und nun sag mir, was das hier soll!“

Arthur zerknüllte die Decke mit seinen Fingern etwas mehr, als diese es schon war.

Den Blick stur auf den Anderen gerichtet, jeder der Bewegungen welche dieser Eiszapfen tat genau folgend.

Der Russe lächelte nur leicht, so wie immer, genauso herzlos.

Wenn jemand einmal behauptet hatte, Schneemänner können sich nicht schnell bewegen, dann musste derjenige gelogen haben.

Denn im nächsten Moment beugte sich dieser Schnee-Mann zu ihm vor und der Blonde fühlte wie sein Kinn grob mit einigen Fingern gepackt und hoch gedrückt wurde, sodass er genau in diese kalten violetten Augen starren musste.

Verflucht noch mal, er war ein Gentleman und keine Puppe!

Protestierend versuchte er den Kopf weg zu drehen, doch der starke Griff zwang ihn zur wortlosen Kapitulation.

„Kleiner Brite~ du bist hier in meinem Land, dah~? Und du bleibst hier bis Amerika sich eingesteht, dass ich viel stärker bin als er~ und ohne dich... wird das noch leichter sein.“, Ivan´s Stimme war ruhig und gelassen, doch Arthur blickte direkt in den Wahnsinn welcher in dessen Augen wütete, am liebsten hätte er sie zugekniffen, doch... noch mehr provozieren musste er den Russen nun auch wieder nicht!

„Also~ verhalte dich ruhig. Und denk nicht mal an die Flucht. Es wird dir nicht gelingen, denn es ist sehr kalt draußen~ Und ich will dich nicht anketten müssen, dah~? Ich hoffe du hast das verstanden.“

Um seine Worte noch zu bekräftigen drückte der Größere fest genug mit seinen Fingern auf den Unterkiefer um England zu einem Nicken zu bewegen.

Dann ließ er schlagartig von ihm ab.

„Ich muss wieder weg~ wir sehen uns, kleiner Brite~dah?“

Ivan ging zur Tür, seine Finger fuhren kurz über den Lichtschalter und es wurde schwarz wie die Nacht.

Arthur sah gar nicht mehr wie dieser den Raum verließ, nur noch wie die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.

Das Geräusch eines sich herumdrehenden Schlüssels war nicht zu hören.... was wohl reine Schikane war, denn er wusste, dass England jetzt nicht in der Lage sein würde überhaupt zur Tür zu kommen...

Wütend ballte er die Hände zu Fäusten.

Wo war er da nur hinein geraten? Wegen Amerika?! Ivan hatte es ja selbst gesagt!

Dieser Idiot... aber wie, wie um alles in der Welt, kam der Russe darauf, dass er ihm dabei helfen könnte, Alfred zu schwächen?!

Das ergab doch keinen Sinn!

In seinem Kopf tanzten die Gedanken Wiener Walzer, nur ohne Musik, in quälender Stille, stur dem Rhythmus der Schritte folgend...
 

~ ~ ~ ~ ~ Ende Kapitel 4 ~ ~ ~

* = Napoleon hatte sein Heer von 125 000 Soldaten in 3 große Regimenter gespalten. Eines blieb in der Mitte und konnte so die anderen beiden, wobei je eines Richtung Quatre-Bras auf die Britisch-Niederländisch-Deutschen Truppen stieß, das andere in Ligny auf die Preußen.

** = King´s German Legion war ein deutscher militärischer Großverband in Britischen Diensten und existierte von 1803 bis 1816 – sie gilt als einziger deutscher Verband, der während der napoleonischen Herrschaft über die jetztigen deutschen Staaten, gegen diese gekämpft hat.
 

*** = Napoleon selbst befand sich die ganze Zeit, bis kurz vor dem Angriff auf Quatre-Bras, wo er den Rest seines Heeres hinschickte, in der Mitte - „in Sicherheit“, was ein großer Vor- aber auch Nachteil war, da er so keine Macht über die Urteile der jeweilig für die anderen 2 Legionen eingesetzen Generäle hatte.
 

~so ^^

Das war´s soweit mit geschichtlichen Daten xD

ich hab echt viel recherchiert...~

hoffe es hat gefallen ^^

lg

Puschi

...and Reality

5. Kapitel
 

Oh nein! Heiliger Hamburger!

Alfred stand wie erstarrt auf dem Dachboden und hielt die Luft an.

Hoffentlich ging France weiter und warf keinen Blick nach...

„Ah! Da oben! Amerika, bist du da?“, klang die Stimme des Franzosen durch die Luke und dieser folgte der Blonde Haarschopf inklusive Francis.

Der Amerikaner überlegte ob er sich eine Kiste schnappen und diesem entgegen schleudern sollte... doch lieber nicht, bevor diese kaput ging!

„Wow~“, kam es von seinem Gegenüber. „Da hat Arthi~ aber gesammelt.“

Nein, wirklich, das war ja sogar ihm aufgefallen!

„Ha ha ha...Francis. Ich bin auch nur durch Zufall hier gelandet! Lass uns gehen...!“, Alfred legte den Arm um die Schultern des Franzosen, zog ihn schon fast Richtung Ausgang.

Doch dieser war geschickt, wand sich leicht aus dem Griff und ging mit großen Schritten zu einer Muskete, welche zwischen in paar langen Nägeln an der Wand befestigt war.

Dort blieb sie nicht lange, denn France nahm sie von dieser.

Mit einem Finger strich er über den kalten Stahl des Laufs bis zum Abzug, wo er seinen Finger krümmte und professionell anlegte.

„Dieser Bastard~ Das hier ist meine, erkenne isch sofort. Isch ´atte misch schon gefragt, wo sie ´in verschwunden ist!“, beschwerte er sich,, schüttelte verwundert den Kopf.

„Du hattest sie vielleicht liegen lassen nachdem du Arthur abgeknallt hast!“, grummelte Alfred und schlug sich im nächsten Moment die Hand vor den Mund.

Verdammt... konnte er nicht einfach mal die Klappe halten?! Da war sein Mundwerk wieder schneller gewesen als er nachdenken konnte!

„Ja, das ist sie. Aber wo´er...“, Francis wandte sich um, fixierte den Amerikaner mit den blauen Augen.

„Gelesen! In einem Buch!“, na ja stimmte ja sogar etwas!

Der Franzose glaubte ihm nicht.

Alfred bezweifelte auch, dass es je offiziell niedergeschrieben worden war.

„England hat es mir erzählt!“, als ob der es verbreiten würde, dass er bei dieser wichtigen Schlacht verletzt wurde, von Francis!

Nein, das wäre ja fast als würde der Brite sich selbst demütigen.

„Be´vor du disch noch me´r reinredest, cherie, ´ör doch einfach auf.“, France hängte wohl eher widerstrebend die Muskete zurück an ihren Platz. Einen Krieg schien er ja nicht provozieren zu wollen und eine alte Waffe, welche ja von einer großen Niederlage stammte brauchte er auch nicht.

„Also, Alfrêd, warüm ´ast du misch genau ´er bestellt? Was ´ast du jetzt vor?“, frage er in einem desinteressierten Tonfall, wobei seine Augen über die kleine Sammlung auf dem Dachboden glitten, bei einigen Gegenständen verharrten als würden sie bei einem unsichtbaren Spinnennetz der Erinnerung hängen bleiben.

„Arthur ist verschwunden!“, der Amerikaner erwischte sich dabei, wie seine Gedanken fast von dem Grund warum er hier war, abkamen.

Verdammt! Sein Magen hing in den Kniekehlen! Das hinderte selbst einen Held wie ihn daran, seine Heldentaten zu verrichten... Arthur finden...aber Moment! Francis konnte doch gut kochen... vielleicht würde er sogar einen Hamburger hinkriegen, wenn er ihm die Zutaten sagen würde?

„Das ist misch auch schon auf´gefâllen, cherie~“, etwas Spott war zu hören. „Und du ´ast es misch schon an die Telefon erzä´lt. Bist du dir sischer, dass Art´i nischt in eine Märschenbuch

versunken ist?“

Alfred ließ sich nicht beirren: „Ja, ich bin mir sicher! Schau dich im Haus um! Es stand offen! ES liegt Staub auf den Schränken! Er ist nicht ans Telefon!“

„Mon Dieu! Reg disch ab.“, Frankreich hob beschwichtigend die Hände.

„Ich habe eben ein... “, fing sein Gegenüber an, doch er unterbrach sich. „..schlechtes Gefühl bei der Sache und Hunger hab ich auch!“

Nun war es eher ein irriterter Blick welchen Francis hatte. „Was ´at die eine Sache mit die andere Sache zu tun?!“

„Ist ja egal. Lass uns England suchen gehen!“, energisch schleifte Alfred ihn vom Dachboden, schloss die Luke sorgfältig hinter sich.

„Und warúm glaubst du, isch wüsste wo er ist? ´ättest du nischt jemand andere fragen können?“, France war sichtlich nicht davon begeistert hier zu sein.

„Weil du ihn gut kennst!“

„Und du tust das nischt?“

„Doch...“

„Warum bin isch dann ´ier?“

Alfred seufzte genervt auf. Wie lange wollten sie denn noch diskutieren?

Ziemlich zügig schritt er zuerst in die Küche, schnappte sich die Teepackung und hielt die Francis vor die Nase.

„Was glaubst du, ist das hier?“

„Tee?!“

„YES! Aber kein britischer!“, ergänzte der Amerikaner, welcher darauf achtete, seiner Stimme einen neumalklugen Unterton zu verleihen, was France leise schnauben ließ.

„Es ist deutscher Tee.“, löste er das Rätsel auf.

Schließlich hatte ihm Arthur, als er klein war immer wieder versucht einen guten Riecher für Tee zu vermitteln, auch wenn er daran kein Interesse gehabt hatte, ein paar Sachen hatte er sich gemerkt.

„Glaubst du etwa, Lúdwisch ´ätte etwas damit su tun?“, erstaunt hob der hellblonde die Augenbrauen. „Er ´at die Krieg doch erst verloren ge´abt!“

Irgendwie hatte der Franzose Recht, auch wenn Alfred das ungern zugab.

Deutschland hatte besseres zu tun als Arthur Tee zu schicken, wahrscheinlich hatte der Brite diesen mal auf einer Reise dorthin selbst gekauft.

„Sie´st du, über die deutsche Tee müssen wir uns keine Sorgen machen...!“, etwas genervt verdrehte Francis die Augen, fragte sich wahrscheinlich was die Sache mit dem Tee denn jetzt sollte, vor allem weil er die Denkweise des Anderen nicht zu verstehen schien.

„Aber es ist auch nicht normal, dass Arthur einfach verschwindet!“, so schnell wollte sich Alfred nicht abschütteln lassen, eher steigerte er sich, nach dem Verlust dieses Indizes noch mehr rein.

„Du kennst i´n doch auch gut! Mon Dieu! Alfred, er ´atte sisch in eine von diese magische Büchern vergraben oder eingese´en, dass er su viel arbeitet und macht etwas Urlaub!“, die Stimme des Hellblonden wurde immer überzeugender.

Ob er sich selbst so etwas einredete? Wäre der Amerikaner nicht so eingestellt, dass er unbedingt den Briten finden wollte, hätte er France geglaubt.

Doch so brachten ihn die Aussagen langsam auf die Palme. Wie konnte man die Priorität einer Suche nur so herunter stufen?

„Urlaub?! Das ist doch nicht dein Ernst!“, es war doch offensichtlich, selbst für ihn, dass das nicht sein konnte. „Oder lässt du, wenn du Urlaub machst, die Haustür unverschlossen?“

Francis öffnete und schloss den Mund, wie ein Karpfen der stumm nach Luft schnappte.

Alfred wusste, dass er gewonnen hatte und grinste.

„Ist ja gut, dann suchen wir Ar´hii~“, der Franzose seufzte theatralisch und lief los, die Treppe nach oben.

„Warte, ich hab doch schon das Haus durchsucht!“, rief er und folgte diesem trotzdem.

„Wahrscheinlich ´ast du etwas überse´en!“

Er hatte wirklich nur flüchtig in die Räume gesehen....

„´ab isch nischt Rescht?“, Francis wollte sich wohl irgendwie rächen, er war auf der Stufe vor ihm stehen geblieben und lächelte ihn von oben herab zuckersüß an.

Amerika schwieg verlegen. Er konnte ja schlecht sagen, dass er lieber auf dem Dachboden in Fotoalben geblättert hatte.

Doch das Schweigen reichte France bereits.

„Tu es bête comme tes pieds.*“, im Tonfall des Franzosen lag etwas spöttisch, amüsiertes.

Entrüstet, mit dem Gefühl gerade beleidigt worden zu sein, stemmte Alfred die Hände an die Hüfte. „Was?!“

Sein Gegenüber lachte.

„Ich meinte: Wir sollten lieber weiter suchen, nischt dass Ar´tii sisch in eine Schrank versteckt ´at, cherie~“, flötete er, machte kehrt und ging weiter die Treppe nach oben, zielgenau auf das Arbeitszimmer des Briten zu.

Etwas perplex, doch dann wieder naiv lächelnd, nachdem ihm erklärt worden war, was das französische Geplapper bedeutet hatte, folgte ihm der Amerikaner.

Kaum hatte Francis den Schreibtisch erreicht schwenkte er triumphierend einen kleinen Zettel.

„Meine T´eorie ´at sisch bestätigt.“, er reichte dem Anderen das Schriftstück.

„Mein Wald soll abgeholzt werden. Hilf mir! Grüße, die kleine Elfe.“, las Alfred die kleine verschnörkelte Schrift vor, welche ihm bekannt vor kam, aber er konnte sie dann doch nicht zuordnen.

„Er ist in die Fantasiewelt ge....“, fing Bonnefoy wieder an, doch diesmal wurde er unterbrochen.

„Ist er nicht! Ich weiss wo dieser Wald ist.“, die blauen Augen sahen den Anderen durchdringend an. „Und wir gehen sofort dorthin! Nachdem... ich etwas gegessen hab. He he he!“

Francis verdrehte theatralisch die Augen.
 

# # # ~ ~ ~ ~ # # #
 

Dunkelheit.

Arthur hatte kaum noch ein Zeitgefühl, er wusste nicht wie lange er schon so verharrte. Wie lane er schon hier war.

Welche Tageszeit es wohl gerade war? Stand die Sonne schon am Himmel... oder war es Mitten in der Nacht?

Wenn er wenigstens die Sterne sehen könnte.

Ein Stück Freiheit, das ihm hier nicht vergönnt wurde.

Auf dem Bett sitzend, an die Wand gekauert und die Finger in die dünne Decke gekrallt wartete er.

Doch worauf?

Die Kälte war allgegenwärtig, zog durch die Schichten, durch die Mauer an seinem Rücken.

Mit dem Nachdenken hatte er schon aufgehört, er wusste dass es nichts nützen würde zu viele Fragen zu stellen, auf die er keine Antwort wusste, aber welche immer mehr und mehr Fragen erzeugten.

Von zu viel Grübeln bekam der Brite zu leicht Kopfschmerzen, doch die Kälte betäubte das leichte Pochen in den Schläfen recht gut.

Wenigstens ein Vorteil.

Vielleicht könnte er auch einfach aufstehen und weglaufen, die Tür war nicht abgeschlossen.

Aber es könnte auch eine Falle sein, er wusste nicht wie er Ivan einschätzen sollte, wenn es um so etwas ging.

Langsam fielen Arthur die Augen zu, seine Wachsamkeit zerfasserte sich.

Etwas Ruhe würde sicherlich gut tun, dachte er sich, wenn er etwas Kraft gesammelt hatte, würde er besser flüchten können.

Wärme.

Erstaunt riss er die Augen auf, blickte neben sich.

Ein Junge saß dort.

Er trug eine blaue kurze Hose mit Hosenträgern und einem weißen Hemd.

Die blauen strahlenden Augen musterten ihn aufmerksam und fragend.

„Amerika...“, murmelte Arthur ungläubig.

Doch dieser lächelte nur, lehnte sich an seinen Arm und umfasste ihn mit den kleinen Händen.

Der Brite musste ebenfalls lächeln.

Es war schön, nicht allein zu sein.

Auch war es nicht mehr so dunkel, der junge Alfred strahlte ein sanftes weißes Licht aus, welches zusätzlich die Kälte etwas zu vertreiben schien.

Er hob die Hand und strich über die blonden kurzen Haare.

Es war ihm egal, ob es nur Einbildung war, oder eher eine Erinnerung an eine schöne Zeit, gerade zählte nur der Augenblick.

Lächelnd schmiegte sich der Junge in die Hand auf seinem Kopf.

Arthur fiel auf, dass er das viel zu selten gemacht hatte, er hatte sich nicht immer um den jungen Amerikaner kümmern könnten, weil ihm seine Pflichten wichtiger waren.

Er hätte ihn mehr beschützen sollen, mehr mit ihm unternehmen sollen. Doch es war zu gefährlich gewesen, ihn mit auf´s Schiff zu nehmen und über den Ozean zu fahren.

Sicher hätte es dem Jungen gefallen, den salzigen Seewind in der Nase zu haben, die Freiheit zu genießen, stattdessen hatte er ihn Gesetzen unterworfen, neue Steuern erhoben und darauf geachtet, dass er sich nicht so weit von Zuhause entfernte.

Dennoch war er hier, neben ihm und leistete ihm Gesellschaft.

„Danke.“, nuschelte England und hoffte dass der Andere ihn jetzt nicht verließ.

Ein Geräusch ließ ihn aufschrecken.

Er riss die Augen auf, blickte in Dunkelheit, einen Moment hob er die Hand doch da war nicht´s mehr neben ihm.

Der junge Alfred war weg, ihm zerriss es fast das Herz.

Die Einsamkeit wurde noch drückender als vorher, die Schwärze um ihn herum noch dunkler.

Trotz dass er wusste, es war nur ein Traum gewesen.

Wollte dieser ihn quälen? Oder ihm etwas gutes tun?

Zeigen wie immer und immer wieder ihn der Amerikaner allein ließ?

Nie schaffte er es die Tatsache zu verdrängen, dass es so wirklich gewesen war.

Sich nach dem Licht in der Dunkelheit sehnend, in der Hoffnung noch einmal das gleiche zu träumen um wenigstens im Traum nicht alleine zu sein, schloss Arthur die Augen.

Doch da war wieder dieses Geräusch, klappernd, als würde jemand vor der Tür auf und ab gehen, was ihn wach hielt.

England vergrub sein Gesicht an den Knien, welche er an sich gezogen hatte.

Wartend,

hoffend,

Kraft sammelnd,

in der Finsternis.

Und dachte an die Freiheit.
 

~ ~ + + + Ende 5. Kapitel + + + + + + +
 

Tu es bête comme tes pieds * = Du bist so dumm, wie deine Füße.
 

Hallo!

Und vielen Dank für´s Lesen + an meine treuen Leser...

tut mir leid, dass es dieses Mal so lange gedauert hat, bis ich dieses Kapitel hochgeladen hatte... aber hatte Prüfungen und Stress und ein ziemliches Kreatief!

Nun geht es endlich weiter und ich hoffe es hat euch gefallen!

Grüße

eure Puschi

To get my...

6. Kapitel
 

Dem Amerikaner war eingefallen, dass er im Flugzeug noch einige Notreserven an Hamburgern gebunkert hatte.

So zogen sie in Richtung des Waldes los, Alfred der sich einen Burger nach dem Anderen in den Mund schob mit einem genervten Francis, welcher lieber etwas mit Abstand neben ihm lief um seine Kleidung vor eventuellem Krümmelflug zu schützen.

„Isch weisch no wo Arthur manschmal zu diesem Wald ischt...“ fing er an mit vollem Munde zu erzählen, doch Frankreich hob die Hände um ihn zu unterbrechen: „Cherie~ iss deine Mund leer, bevor du sprichst~“

Schnell schluckte Mr Jones die letzten Bissen runter, grinste etwas naiv und griff automatisch in die Tüte, fieselte das Papier vom nächsten Burger.

„Sorry!“, meinte er, doch das Essen in der Hand ließ ihm so das Wasser im Munde zusammenlaufen und er vergas was ihm eben gesagt worden war.

Schnell biss er in den Burger und sprach fröhlich kauend weiter. „Hmpf~ Wie gesacht... hmpf.. hmpf.. hmm...“

„Cherie! Erzä´l es misch einfach später.“, bremste Francis ihn wieder aus.

Zufrieden nickend ass Alfred weiter bis er die Tüte geleert hatte.

„Schade...“, seufzend beförderte er diese mit einem Wurf in ein hohes Gebüsch am Wegrand.

„Du verschmützt die Umwelt.“, stellte der Franzose fest und hob kritisch die Augenbraue.

„Hm?“, verwirrt sah er über seine Brille hinweg diesen an.

Etwas resigniert schüttelte sein Gegenüber den Kopf.

Der Meinung, dass es wohl nicht so wichtig geweisen zu sein schien, grinste Alfred vor sich hin.

Schließlich war sein Hunger endlich etwas gestillt.

Eine ganze Weile liefen sie schweigend den Feldweg entlang.

Der Dunkelblonde ließ seinen Blick über eine Blumenwiese schweifen. Er dachte an früher, wo sie auf dieser Wiese gespielt hatten.

Arthur hatte so glücklich gewirkt damals.

Sie waren zwischen Löwenzahn und Butterblumen durchs hohe Gras gerannt, hatten die frische Luft genossen.

Alfred musste lächeln, fast schon sah er sich selbst als Kind lachend England hinterher laufen.

Dieser hob ihn hoch in die Arme und wirbelte mit ihm herum, dass er vor Freude kreischte bis der Ältere leise lachend mit ihm ins Gras sank und sie nebeneinander in diesem lagen.

Die Augen zu den weißen Wattewolken gerichtet, welche Figuren auf dem blauen, unendlichen Hintergrund bildeten.

Er hatte seinen Kopf auf den ausgestreckten Arm Englands und seiner Stimme gelauscht, wie er ihm Geschichten erzählte über die fantasievollen Gebilde, welche sie am Himmel erkennen konnten.

Und erst als sich dieser orange färbte war Arthur aufgestanden, hatte ihm die Hand gereicht und sanft gesagt, sie müssten nun nach Hause.

Müde lächelnd hatte er die große starke Hand mit seinen kleinen Fingern festgehalten.

Die grünen Augen Englands hatten geleuchtet, sein ganzes Gesicht war so offen und fröhlich gewesen...

Alfred sah sein jüngeres Ich mit seinem „großen Bruder“ langsam über die Wiese laufend verschwinden.

Er wurde traurig, wenn er daran dachte, dass er Arthur schon lange nicht mehr so fröhlich gesehen hatte.

Dabei war es so eine schöne Zeit gewesen, welche er damals erleben durfte.

Der Brite hatte ihm eine schöne Kindheit geschenkt, an welche er sich gerne erinnerte, vor allem weil sie hier stattgefunden hatte fiel ihm das noch leichter.

Fast schon fehlte ihm diese Zeit, da sie so unbeschwert war, oder war es das Verhalten des Älteren?

„Alfred?“, riss ihn eine Stimme aus den Gedanken, sodass er den Kopf drehte, einen ziemlich genervten Francis ansah. „Endlisch reagierst du! Isch ´abe schon drei Mal deine Name gesagt. Du solltest auf´ören su träumen.“

„Ich habe nicht geträumt.“, erwiderte der Amerikaner, zog eine leichte Schnute.

„Nein, niemals.“, stellte der Andere ironisch fest, worauf Alfred lächelnd zustimmend nickte, er hatte die Ironie nicht verstanden.

„Isch wollte dir nur sagen, dass wir gleisch an die Wald ankommen.“

Nun viel diesem das auch auf. Es waren nur noch knapp zehn Meter, welche den Wald von ihnen trennten.

„Lass uns rein gehen!“, befahl er, ging voraus mit der Haltung eines stolzen Pfadfinders, der genau wusste was er tat.

Der Pfade welchem sie folgten war mit Blättern aus dem vorherigen Herbst bedeckt, über welche die Sonnenflecken tanzten die es es schafften durch das Geäst zu brechen, das leise im Wind über ihnen rauschte.

Aufmerksam suchten zwei paar Augen die Umgebung ab, als würde der Brite jeden Mooment zwischen den Bäumen hervor lucken und grummelig wissen wollte, was sie in „seinem“ Wald wollten.

Als sie sich dem leisen Gluckern einer Quelle nährten, beschloss France, dass sie jetz teine Pause einlegen würden, kniete sich zu dieser und erfrischte sich.

Seufzend und etwas enttäuscht, dass er Arthur noch nicht heldenhaft aus dem unheimlichen Wald gerettet hatte, ließ sich Alfred ins Gras fallen, welches hier wuchs und schrie leise erschrocken auf, als er auf etwas weichem landete.

„Was ist denn nun schon wieder los?“, der Franzose fuhr herum. „Musst du immer so schreien?“

Schnell hatte er einen dunkelgrünen Rucksack ausfindig gemacht, auf den sich Mr Jones versehentlich gelegen hatte.

„Das ist England´s!!“, rief er aus.

Schnell öffnete er den Reisverschluss und legte den Inhalt auf den Rasen.

Eine Thermosflasche, eine Brotbox.

Mir Hoffnung auf etwas zu Essen, öffnete Alfred die Box, doch schreckte etwas zurück.

Auf den Broten hatte sich eine Schicht Schimmel gebildet.

„Wie lange liegt der Rucksack schon hier?“, fragte er France, welcher dabei war die Thermoskanne auf zuschrauben, dann hinein sah und daran schnupperte.

„Isch weiss nischt, aber ´ier war Tee drin, doch er riescht komisch...“

Mit einem etwas angewidertem Blick schloss der Amerikaner die Brotbox wieder: „...liegt ja sicher schon eine Weile hier.“

Francis sah auf und schüttelte theatralisch sein Haupt.

„Nein, isch meine nischt das... die Geruch von die Tee riescht wie eine Pflanze aus der man Medikamente macht. Doch in zu große Mengen wie eine Droge wirkt. Also Halluzinationen und so etwas... dass die Herz schlägt su schnell...“, erklärte er. „Und die Flasche ist leer...“

„Warum sollte Arthur so einen Tee...“, fing Alfred an, doch unterbrach sich.

Ein Gedanke, der ihn langsam wütend machte schoss durch sein Gehirn.

„Der deutsche Tee, war kein Tee, sondern diese Pflanze! Und Deutschland hat das ganze geplant. Er hat Arthur dieses Zeug geschickt und ihn dann verschleppt!“, in der Stimme des dunkelblonden sag etwas grollendes.

Bevor Francis noch etwas erwidern konnte, war dieser aufgesprungen, hatte ihm die Flasche aus der Hand gerissen und in den Rucksack zurück gestopft, welchen er aufsetzte.

Die Brotbox ließ er hier liegen, schließlich war der Inhalt eh nicht mehr essbar.

„Wenn ich Ludwig in die Finger kriege...“, fluchte Alfred, während er seine Schritte beschleunigte, der Franzose hatte alle Mühe mit zu kommen.

„Damit hat er doch erst einen Krieg verloren! Wenn England etwas passiert ist, dann wird er es bereuen.“
 

# # # ~ ~ ~ ~ # # #
 

Die Schritte vor der Tür stoppten kurz und sie öffnete sich mit einem leisen Quietschen.

Arthur sah auf, doch das Nächste was er tat, war die Augen wieder geblendet zu zukneifen, da das Licht angeschaltet wurde.

Es dauerte einige Minuten bis er sie wieder öffnete und sie sich an die grelle Glühbirne etwas gewöhnt hatten.

Grüne Augen blickten ihn besorgt an.

Litauen stand vor ihm.

„Wie geht es dir?“, fragte er und setzte sich zuerst etwas zögernd auf die Bettkante.

„Wie, glaubst du denn, dass es mir geht?“, in Kirklands Tonfall lag etwas bitteres. Er wusste nicht, ob er dem Balten trauen konnte, schließlich lag dieser auch unter der Herrschaft Russlands.

Dieser schien das zu bemerken, zog die Schultern kurz hoch, machte so einen ziemlich zurückhaltenden Eindruck.

„Ich will dir nicht´s böses, England.“, fing er wieder an, legte etwas sanftes in seine Stimme.

Das hatte wohl eher die Folge, dass Arthur ihn nun ignorierte, einfach die Augen wieder schloss.

Nun war Stille im Raum und es dauerte einige Minuten, eine gefühlte Ewigkeit, bis er Schritte hörte, welche zur Tür führten, diese dann leise geöffnet und wieder geschlossen wurde.

Misstrauisch öffnete der Brite ein Auge, das Licht war noch an.

Entweder hatte Toris das einfach vergessen, oder er kam noch ein Mal zurück.

Wenigstens war es hell im Raum, auch wenn ihm dadurch seine missliche Lage noch bewusster wurde.

Es dauerte wieder etwas – es war immer schwerer für ihn die Uhrzeit einzuschätzen, bis Lorinaitis

zurückkehrte.

Mit einem Tablett in den Händen.

Er stellte dieses vor Arthur auf das Bett. Etwas erstaunt zog dieser die Augenbrauen hoch.

War das eine Falle?

Der Litaue hatte sogar an eine Kanne Tee gedacht, dessen Wasserdampf in Schlangenlinien aufstieg und dem Teeliebhaber in die Nase.

Schwarzer Tee, mit etwas Zucker.

„Iss ruhig, es ist nicht vergiftet.“, meinte der Braunhaarige lächelte etwas und nun fiel der Blick das erste Mal (der Tee hatte alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen gehabt) auf den kleinen Teller, auf welchem ein Butterbrot lag.

Zwar nicht das schmackhafte Essen, welches England sonst zu sich nahm, aber besser als nichts.

Er spürte wie ihm das Wasser im Munde zusammen lief.

„Ich hab das selbst gemacht, Russland weiß nicht, dass ich hier bin.“, sprach Toris weiter, als es weiterhin still blieb. „Ich habe mir Sorgen gemacht, schließlich ging es dir nicht sehr gut, als er dich vor ein paar Tagen her gebracht hat.“

So lange war er also schon hier? Die Augen des Briten sahen seinen Gegenüber aufmerksam an.

„Es wird dir gut tun, etwas zu Essen und zu trinken, England.“

Ja, vielleicht würde es das. Um genügend Kraft zu sammeln und zu flüchten.

„Na gut.“, meinte Arthur schließlich, der Litaue nickte darauf hin sehr zufrieden.

Noch nie hatte er so gutes Brot gegessen, noch nie hatte ein Tee solch eine Wirkung gehabt.

Der Blonde fühlte sich um einiges besser.

Die Kopfschmerzen waren weg, er war ausgeruht und satt.

„Danke.“, nuschelte er und sah zu Toris, welcher nur stumm nickte, etwas lächelte und nervös zur Tür blickte.

Scheinbar hatte er die Wahrheit gesagt und wirklich ohne Ivans Erlaubnis hier, ziemlich mutig.

Der Balte nahm das Tablett, verließ den Raum ohne noch ein weiteres Wort oder Zeit zu verlieren.

England wartete ab.

Als er niemanden hören konnte, stand er auf.

Toris hatte das Licht wieder gelöscht, doch er wusste, dass nicht viel herum stand an was er hätte dagegen laufen können.

Vorsichtig, um keinen Laut zu geben, tastete Arthur sich zur Tür, drückte die Klinke herunter.

Sie war nicht abgeschlossen.

So leise wie möglich öffnete er diese und schlüpfte hinaus, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass er freie Bahn hatte.

Im Gegensatz zu dem kargen Raum, war der Gang mit schmuckvollen Wandbehängen und einem Teppichboden ausgestattet.

Die hellen, freundlichen Farben, ein paar kleine Tische mit Grünpflanzen die and er Wand standen, vermittelten keinen Eindruck, welcher vermuten ließ wie die Stimmung hier wirklich war.

Wenn man von den unterdrückten Balten und Preußen ausging, welche eher unfreiwillig hier wohnten.

Die dunklen Türen die sich in Abständen recht´s von England entlang zogen, als dieser dem Lauf des Flures folgte, waren alle verschlossen.

Auch herrschte Stille, welche ihm eine Gänsehaut bescherte.

Angespannt setzte Arthur einen Fuß vor den anderen. Er hoffte bald auf eine Treppe zu stoßen.

Doch der Gang machte einen Knick und der darauf folgende schien ebenso lang wie der zu sein, welchen er hinter sich gelassen hatte.

Der Brite hatte fast das Gefühl im Kreis zu laufen, nachdem er mehrere Flure, welche fast alle gleich aussahen, durchquert hatte, doch dann tauchte endlich eine Treppe, die nach unten führte, vor ihm auf.

Das dunkle Holz war kunstvoll geschnitzt und ein roter Teppich überdeckte die Stufen.

Um sicher zu gehen, dass er auf keine knarrende trat, ging er diese am Rand entlang, tastete vorsichtig jede einzeln vorsichtig mit dem Fuß ab.

Als er die erste Treppe hinter sich hatte, folge er der zweiten und hatte so das Erdgeschoss erreicht.

Steinfliesen säumten den Eingangsbereich, Arthur konnte schon die große Türe sehen.

Seine Rettung.

Die letzten Meter bis zur Freiheit, nach welche er sich sehnte.

Hinter ihm hallten Schritte durch die Halle.

Der Brite spürte, wie sein Puls sich beschleunigte, als dieser immer näher kamen.

Er fuhr herum.
 

~ ~ + +++++ Ende 6. Kapitel + + + + + + +
 

Sou :)

Hier ist erst mal wieder Ende Gelände :)

ich hoffe, dieses Kapitel hat allen Lesern gefallen!

Das nächste ist ebenfalls schon fast fertig und ich bin es am abtippen :)

Kann aber auch sein, dass ich so fies bin und mir Zeit lasse, hehe.
 

Lg

eure Puschi

...puzzle pieces...

Kapitel 7
 

Der Tee war eine Droge!

England hatte diesen getrunken – und dann?

Alfred lief, Francis hinter ihm, zurück zum Anwesen des Briten.

Er dachte über alles nach, während er unbewusst immer besorgter wurde. Was wollte Deutschland bezwecken, diesen zu entführen?

Vor allem auf diese hinterlistige Art und Weise.

War es Rache? Wollte Ludwig wieder seinen Herrschaftsbereich vergrößern?

Jetzt, wo eine Mauer fast die Hälfte seines Gebietes von ihm abschnitt?

Normal nahm dieser doch nicht solche Risiken in Kauf.

Andererseits hatte er fast ein ganzes Jahr versucht England mit Luftangriffen in die Knie zu zwingen - was nie ganz gelungen war – und versuchte es nun mit anderen Mitteln.

Die Gedanken und Theorien wurden immer abenteuerlicher und verrückter und so verwirrend, dass sich der Amerikaner zwang diese zu stoppen.

Nur diese Gefühle von Sorge um England und Wut auf Deutschland blieben zurück.

Die Dämmerung war bereits herein gebrochen, tauchte alles in einen orangen Schimmer, die Wolken zogen sich immer mehr zu, als sie sich Amerika´s Flugzeug nährten.

„Du kommst mit.“, meinte Alfred zum Franzosen, welcher sichtlich erst widersprechen wollte, doch dann doch nickte.

Sie beeilten sich ins Flugzeug zu steigen, denn die ersten Regentropfen fielen bereits, trommelten gegen die Scheibe.

„Wollen wir nischt lieber warten mit die fliegen, bis es aufge´ört ´at su regnen?“, fragte Francis, sah zum Dunkelblonden, der bereits dabei war die Maschine startklar zu machen.

„Nein, können wir nicht.“, seufzend schüttelte er den Kopf und schon knatterte der Motor los.

Der Flug war mehr als heikel – jedenfalls empfand der Franzose das sichtlich so, denn er schnappte sich, nach ein paar Loopings um dunkle Regenwolken, eine Papiertüte.

Im schnellsten Tempo, welches das Flugzeug her gab, raste Alfred Richtung Deutschland.

Ludwig´s Haus stand etwas außerhalb von Bonn, der derzeitigen Hauptstadt.

Dort landete er auf einem großen Rasenstück.

Francis stieg, mit einem Hauch von Grün im Gesicht aus und setzte sich mit weichen Knien auf den Boden.

Es war schon nach 22 Uhr, doch dem Amerikaner war dies egal.

Er nahm auch keine Rücksicht auf den, welcher wegen seiner Fliegerei, erst Mal wieder seinen Magen beruhigen musste, sondern marschierte einfach auf Deutschland´s Haus zu.

Um nicht noch unhöflicher zu sein, als er schon war, drückte Alfred die Klingel, veranstaltete Terrorklingeln bis die Tür aufgerissen wurde.

Ludwig war nur mit einer schwarzen Shorts und T-Shirt bekleidet, riss erstaunt, verwirrt und auch irgendwie erschrocken die Augen auf.

Doch viel mehr Zeit zum Reagieren gab Mr Jones ihm auch nicht.

Im Nu hatte er ihn am Kragen gepackt und gegen die nächste Wand gedrückt, dass seine Füße den Boden nicht mehr berührten.

„Was soll das?!“, protestierte der Deutsche, versuchte Amerika weg zu schubsen. Doch dieser war schon seit Kindesbeinen an, mit überdurchschnittlicher Kraft gesegnet, also blieb er ohne Erfolg.

„Rück sofort England raus! Ich weiss, dass er hier ist, also sag nicht´s Falsches!“, grollte er.

Ein leises Quietschen zog die Aufmerksamkeit Alfreds auf sich.

An der Treppe, welche nach oben führte, stand ein Italiener.

Auch Ludwig bemerkte dieses: „Feliciano! Lauf schnell weg...!“

Doch der Amerikaner zeigte sich, vor allem wegen seiner Sorge um Arthur, von seiner grausameren Seite.

Er wusste, dass der Kleinere schneller seine Fragen beantworten würde als Deutschland.

Diesem wurde langsam die Luft knapp.

Ohne Rücksicht, stieß Alfred den Hellblonden gegen die Wand, ehe er ihn losließ und auf den Italiener zu ging, welcher sich verängstigt an einer hölzernen Treppensprosse fest klammerte – die Warnung Ludwig´s scheinbar aus Angst ignorierend.

„Nein! Lass ihn in Ruhe!“, Deutschland war sichtlich angeschlagen, dennoch hatte er sich aufgerappelt.

„Doitsu...“, wimmerte der Dunkelbraunhaarige, der vor Angst zitterte und sich von den blauen Augen Amerika´s durchbohrt fühlte, welcher auf ihn herab sah.

„Wo ist England?“

„Ich... ich... weiß nicht... v-vi...vielleicht … daheim...?“

„Ist er hier?!“

„N-Nein...“, stammelte Italien, dem die Tränen in den Augen standen, weil er nicht verstand, was überhaupt passierte und warum der Blonde so wütend war.

„Ich sage dir, er ist nicht hier, also verlass mein Haus!“, durchbrach Ludwig´s tiefe Stimme das Gestammel.

Er war dazu getreten, zog Feliciano zu sich, welcher sich an den Größeren klammerte, in dessen Armen Schutz suchte und leise schluchzte.

Misstrauisch beobachtete Alfred das Geschehen.

Er spürte wie seine Wut langsam abflachte, doch die Sorge, die Ungewissheit blieb.

„Dann sag mir, ob dieser Tee von dir ist!“, nach kurzem Kramen hielt er dem Deutschen die Teepackung vor die Nase.

Etwas verwirrt riss dieser die Augen auf: „Ich habe ihm den Tee geschenkt, aber...“

„Also doch!“, unterbrach Alfred ihn und der Italiener zuckte zusammen.

„Warte! Ich hab ihm den Tee zu Weihnachten geschenkt, aber vorher hab ich ihn selbst geschenkt bekommen!“, sagte Ludwig schnell und strich der verängstigen Nation unauffällig über den Rücken, um diese zu beruhigen. „Ich trinke ja keinen Tee!“

„Und von wem hast du ihn bekommen?“, hackte der Amerikaner sofort nach.

„Ich weiß es nicht mehr... das ist schon etwas her.“

„Und du schenkst den einfach weiter, ohne nach zu sehen, welcher Tee das ist?!“

„Ich sagte doch, ich trinke keinen Tee!“, wiederholte Deutschland.

Einen Moment sah es so aus, als würde Alfred ihm eine Ohrfeige geben, doch er hielt sich zurück.

Ihm wurde gerade klar, dass die einzige Spur, welche er gehabt hatte, sich zerfaserte und ins Nichts geführt hatte.

„Verdammt.“, nuschelte er. Der Brillenträger fühlte die Enttäuschung in sich Aufsteigen.

„Mon Dieu! Alfred! Warum ´ast du misch allein gelassen in die dunkle Garten...“, ertönte eine bekannte Stimme und Francis stiefelte hinzu, ließ seinen blick über Feliciano und Ludwig schweifen. „Meine Güte, was ´ast du mit i´nen gemacht?“

„Tut mir leid, für die Störung, Deutschland.“, meinte Amerika, seufzte leise und wendete sich ab.

Er wollte weg.

Das hier hatte nichts gebracht.

Es musste noch eine dritte Person geben, welche Ludwig den ´Tee´ gegeben hatte.

Und dieses Puzzleteil fehlte. Er musste es finden.

Er musste England finden! Schließlich war er ja ein Held!

„Alfred, wo willst du ´in?“

„Zurück zu England´s Haus. Ich muss etwas wichtiges übersehen haben.“

„Mitten in die Nacht willst du noch mal surück?“

„Ja.“

Bonnefoy schüttelte den Kopf, ungläubig und verwundert: „Isch bleibe ´ier.“

Auf einen weiteren Horrorflug hatte er keine Lust.

„Tu das, bye bye!“, mit diesen Worten verließ Amerika das Haus, bemerkte die verwirrten Blicke nicht, welche ihm folgten und auch nur Ludwig hörte, wie der Italiener leise murmelte:

„Den Tee hat Doitsu doch mal von seinem Bruder bekommen.“

Mit einem leisen Knattern hob die Maschine vom Boden ab, brach durch die Wolkendecke.

Auch hier würde es bald beginnen zu regnen. Über den tief hängenden Wolken war der dunkle Himmel, an welchem die Sterne funkelten.

Alfred fragte sich, ob England diesen Himmel auch gerade sehen konnte...

Dieses Mal flog er langsamer um die Sterne zu betrachten.
 

# # # ~ ~ ~ ~ # # #
 

Violette Augen sahen ihn an.

Naiv lächelnd legte Ivan den Kopf schief.

„Du wolltest weglaufen.“, stellte er fest.

Der Brite fühlte Panik in sich aufsteigen, sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

Es waren nur noch wenige Meter bis zur Tür.

Die Freiheit war zum Greifen nahe!

Er durfte nicht warten, bis der Russe direkt vor ihm stand.

Und er rannte los, schaffte es zur Tür, legte die Hand auf die Klinke, drückte sie herunter.

Diese ging nicht auf. Abgeschlossen.

Das durfte doch nicht wahr sein, jetzt war alles umsonst gewesen! Frustriert trat Arthur gegen das massive Holz.

Doch im nächsten Moment hörte er ein leises Lachen hinter sich.

Der Blonde fuhr herum, konnte gerade noch ausweichen, als ein Wasserhahn auf ihn zu schnellte, dort wo sein Kopf gewesen war Holz splitterte.

Ivan lachte wieder.

Und wieder schlug er mit dem Wasserhahn nach England, welcher es wieder nur knapp schaffte diesem zu entgehen.

„Du weißt, du bist verloren.“, die Stimme des Russen war wie ein Eishauch. Arthur hatte das Gefühl, dass diese Kälte sich um ihn legte, ihn festhielt und erstickte.

In den Augen in welche die grünen Seelenspiegel vor Angst weit aufgerissen starrten, lag der Wahnsinn.

England wollte nur noch weg, vielleicht gab es einen Hinterausgang, ein Fenster, irgendetwas!

Doch als er los rannte, konnte er die Schritte des Größeren genau neben sich hören.

Als er den Kopf leicht drehte, war es schon zu spät.

Der Schmerz explodierte in seinem Brustkorb, riss ihn von den Füßen, schleuderte ihn gegen die Treppe.

Keuchend holte Arthur Luft, es fiel ihm schwer das Stechen zu ignorieren.

Er versuchte sich auf zu richten, doch er konnte es nicht.

War er die Maus in der Falle? Ein Spielzeug der grausamen Katze, welche ihre violette Augen funkelnd über ihr Opfer schweifen ließ?

„War das schon alles?“, höhnte Ivan. „Du bist zu schwach und kommst hier nicht raus, weil ich dich gehen lassen werde.“

Leise keuchend versuchte der Blonde wieder auf die Beine zu kommen.

Mit der einen Hand am Treppengeländer festgekrallt schaffte er es.

„Ich... bin... nicht... schwach.“, das konnte er nicht auf sich sitzen lassen.

Russland stand direkt vor ihm, sah auf ihn herab.

Arthur fühlte einen Ruck, als dieser ihn am Kragen packte, hoch zog bis er ihm in die Augen sehen konnte.

Erschrocken riss er diese auf, er hatte keinen Boden mehr unter den Füßen.

Nach Atem ringend hielt der Brite sich mit beiden Händen an Ivan´s Arm fest.

Der lachte nur, spöttisch, kindisch. „Ich sagte doch, du bist schwach!“

Verächtlich blickte er in die grünen Augen, als würden diese ihm erzählen können, wie viel Angst ihr Besitzer fühlte.

Als er wohl meinte, dass es genug war, ließ Russland den Kragen los.

Hustend sank Arthur auf die kalten Fliesen, sein Körper schmerzte und als er den blick kurz hob, sah er wie Ivan wieder mit dem Wasserhahn ausholte, die Augen geweitet, mit einem irren Lachen.

Er wollte sich ducken, doch war zu langsam.

Leise aufschreiend hielt der Blonde sich die Schulter, versuchte zurück zu weichen, doch Ivan zeigte keine Gnade.

Er saß in der Falle. Die Schläge prasselten auf ihn ein...

Plötzlich stoppte der Angriff.

Zitternd wischte sich England Blut von der Nase, starrte zu jemandem Weißhaarigen auf, welcher sich vor ihn gestellt hatte, den Wasserhahn festhielt, aufhielt.

„Es reicht! Du wolltest ihn nicht töten!“, fauchte sein Retter mit schneidender Stimme.

„Lass ihn in Ruhe!“

Der Russe schien inne zu halten, zu überlegen. Doch dann wurde der Andere grob zur Seite gestoßen.

Arthur fiel es schwer noch klar zu sehen, die Schmerzen vernebelten ihm langsam die Sicht.

Er wurde am Handgelenk gepackt, auf die Beine gezerrt.

Noch ehe er etwas sagen konnte, zog Ivan ihn hinter sich her.

Diesem war es egal, dass er wegen den schnellen Schritten des Größeren hinfiel, sich die Knie auf den rauen Fliesen aufschlug.

Doch irgendwer lief neben ihm, zog ihn schnell wieder auf die Beine, legte einen Arm um seine Schultern und stützte ihn.

Der Gang durch welchen sie liefen, wurde düsterer, nachdem sie einer Steintreppe nach unten gefolgten, wechselten auch die Wände zu Steinwänden, die so wirkten als wären sie vor einer halben Ewigkeit in den Fels gehauen worden.

Auf eisernen Kerzenständern flackerten diese, erhellten spärlich den Gang.

Quietschend öffnete sich eine Metalltür, als der Russe sie aufstieß.

Arthur wurde zu einer Wand gezerrt, etwas kaltes um sein Handgelenk gelegt.

Erschrocken versuchte er sich von dieser Halterung zu befreien, doch die Kette an welcher die Handschelle hing, war in der Wand gut verankert.

„Das kannst du nicht machen! Erst verletzt du ihn, dann sperrst du ihn in dieses Loch!?“, versuchte der Weißhaarige auf Ivan einzureden, ihm davon zu überzeugen, dass das hier falsch war.

„Du kannst ihm ja Gesellschaft leisten.“, meinte dieser, lachte leise.

Die Tür schlug zu, ein Schlüssel wurde herum gedreht.

Mit einem wütenden Aufschrei trat der Preuße gegen das Metall, rüttelte an der Türklinke.

„Du blöde Wodka-Birne!!!“

Leise seufzend gab er schließlich auf, da Russland nicht mals darauf reagierte, ging die paar Schritte zum Briten, welcher mittlerweile auf dem Boden saß.

„England..? Ich weiß dass ich toll bin, aber du musst dich doch nicht hinsetzen... es ist kalt auf dem Boden.“

Arthur atmete so flach wie möglich, so stach sein Brustkorb weniger.

Alles was er noch wahr nahm, beschränkte sich auf die roten Augen, welche ihn fast schon besorgt musterten.

„England... was tut dir weh?“, fragte deren Besitzer ruhig nach, er hatte sich vor ihn gekniet, schien von seinem hohen Ego-Ross herunter zu steigen.

Der Blonde rang sich zu einer Antwort durch.

„ Meine Schulter... mein Brustkorb... die... Knie...“, murmelte er.

Gilbert zeriss seinen eigenen Ärmel und den Stoff in Streifen.

Der Brite zuckte zusammen, als er spürte wie er mit einem vorsichtig das Blut von den Knien wischte.

Auch das, welches sich noch unter seiner Nase befand.

„Er hat dich schlimm zugerichtet... gut, dass ich so gut war und rechtzeitig aufgetaucht bin.“, in der Stimme lag etwas trauriges, wie ein schlechtes Gewissen.

Nachdem der Preuße fertig war, band er ein paar lange Stoffstreifen um die Knie des Anderen.

„Ich schau mal deine Schulter an...“, warnte er vor.

Sanft tastete er über das Schulterblatt Arthur´s, welcher scharf Luft einzog.

„Ist jedenfalls nicht´s gebrochen... nur geprellt.“, Gilbert untersuchte das nicht länger als nötig.

Fuhr mit seinen Fingern weiter über die Rippen Kirkland´s, bis dieser einen heiseren Schrei ausstieß.

„Ein paar... sind gebrochen.“, nuschelte der Weißhaarige, der schnell seine Hand zurück gezogen hatte.

Leise seufzend ließ er sich, als keine Antwort kam neben dem Briten nieder, lehnte sich an die Steinwand.

Es war ganz still, nur ab und zu war ein leises Knistern der Kerze zu hören, welche den Raum erhellte.

Arthur fühlte sich schrecklich, er wollte hier raus, seine Freiheit, seine Würde zurück.

Es war ungerecht hier eingesperrt zu sein.

Womit... womit hatte er das verdient?

Es war doch eine Auseinandersetzung zwischen Amerika und Russland.

Und er war einfach mit hinein gezogen worden!

Langsam begann er einen Hass gegen den selbst ernannten Held aufzubauen.

Er hatte ihn aufgezogen, sich um ihn gekümmert! Und wurde immer und immer wieder von ihm in Stich gelassen. Sonst würde er ja nicht hier sitzen.

Wenn er so ein Held war, warum tat er ihm das an?

Langsam füllten sich die grünen Augen mit Tränen.

Sicherlich saß Alfred in einer seiner Fast-Food-Filiale, stopfte sich mit Hamburgern voll und scherte sich einen Dreck um ihn.

Oder er unternahm irgendwas mit Japan, der sicher ein besserer Zeitgenosse war als er selbst.

Der Brite fühlte sich allein und in Stich gelassen, was fast schlimmer war als die Verletzungen, welcher er von Russland zugefügt bekommen hatte.

Wen interessierte es auch, dass er hier angekettet saß, der Willkür Ivan´s ausgesetzt?

Amerika? Sicher nicht.

Spanien? Mit ihm hatte er es sich verscherzt, nachdem er dessen Armada versenkt hatte.

Mit Frankreich stritt er sich nur.

Deutschland hatte einen zu großen Groll gegen ihn, was auch umgekehrt so war … den Rest der Welt interessierte es sicher auch herzlich wenig.

Was sollte er, auf seiner kleinen Insel auch erwarten?

Irland würde feiern, wenn dieses wüsste, wo er sich befand.

Die Tränen tropfen über Arthur´s Gesicht.

Er schreckte auf, als er spürte wie ihm vorsichtig mit einem Finger die salzigen Tropfen weggewischt wurden.

Gilbert blickte ihn an, mit Mitleid in seinem Blick. Er verkniff sich jeglichen Kommentar.

Dann zog er ihn leicht in seine Arme.

Vielleicht, ja vielleicht, war er doch nicht so allein . . .
 

+ + + + + + Ende 7. Kapitel + + + + + + +
 

Sou.

Wieder ein Kapitel online :D

Ich hoffe ihr hattet viel Spaß beim lesen ^^

Irgendwie bin ich zu müde um jetzt noch großartig etwas hier hinzu zu fügen xd

also...

thx für´s lesen :) + Rechtschreibfehler dürfen gefunden und behalten werden xD"

lg

Puschi

... piece for piece....

8.Kapitel
 

Es war ein etwas schwieriges Flugmanöver gewesen, im Dunkeln auf der Landebahn – a lá große Wiese – ohne Beleuchtung zu landen. Doch Alfred hatte es irgendwie geschafft.

Auch ohne Taschenlampe fand er den Weg in das nahe Anwesen.

Was daran lag, dass er sich als Kind gerne mal hinaus geschlichen hatte, aus Neugier wie die Welt nachts aus sah.

England hatte das natürlich bemerkt, hatte ein Licht angelassen, sodass er besser nach Hause fand.

Lächelnd hatte er die Tür geöffnet, nicht vorwurfsvoll sondern erleichtert, ihn gefragt was er alles erlebt hatte.

Das Bild des lächelnden Blonden in der Eingangstür verblasste, als Alfred diese öffnete und nach dem Lichtschalter tastete.

Leise seufzend ging er in die Küche, doch selbst als noch etwas im Kühlschrank war, verspürte er keinen Hunger.

Immer und immer wieder hallte die Frage ´England, wo bist du?´ durch seinen Kopf, machte ihn verrückt, da er keine Antwort fand.

Rastlos verließ er die Küche wieder, wanderte durch leere Räume.

„Das ist unfair! Das ist DEIN Haus, warum bist du nicht hier?!?“, schrie der Amerikaner einen Hutständer an, welcher an der Garderobe zusammen mit einigen Schuhen stand.

Seine Nerven lagen blank. Wo sollte er denn noch suchen?

Er war müde, enttäuscht, wusste nichts mit sich anzufangen.

Was nun?

Mitten in der Nacht fand er ihn sicher nicht.

Mit dieser Erkenntnis schaltete er die Lichter in den Räumen wieder aus, welche er durchquert hatte, folgte der Treppe nach oben zu Englands Schlafzimmer.

Es sah aus wie früher.

Das schwere Himmelbett mit roten Vorhängen. Altmodisch... bis auf die Union-Jack-Bettwäsche.

Alfred fühlte sich wieder wie ein kleiner Junge, der nicht schlafen konnte, nach Nähe und Zuwendung suchend zum Zimmer seines ´großen Bruders´ gewandert war, welcher ihn dann bei sich schlafen gelassen hatte.

Sich selbst am Riemen reißend, schloss er die Tür hinter sich.

Die Bettdecke sah sehr warm aus, also schlüpfte er lieber nur in Boxershorts unter diese.

Amerika fühlte sich zuhause.

Nachdem er die Nachttischlampe ausgeknipst hatte, waren die Umrisse im Dunkeln nicht furchterregend, sondern beschützend und vertraut.

Warm, weich...

Der Blonde schloss die Augen, sog den Geruch ein, welcher zu England gehörte. All das beruhigte ihn.

Seine Gedanken wurden schwerer, langsamer.

„Ich finde dich bald, großer Bruder...“, nuschelte er ins Kissen.

Gleichzeitig stellte er sich die Frage, ob dieser noch sein Bruder sein wollte.

Schließlich war viel passiert – und irgendwie fände es Alfred nicht schlimm, kein Bruder mehr für den Briten zu sein... vielleicht etwas anderes als das?

Mit diesem Gedanken schlief er ein.

~*~*

Sonnenstrahlen kitzelten Amerika im Gesicht, er setzte sich auf und starrte erst mal irritiert auf die Flagge Großbritanniens.

Gähnend rieb er sich die Augen, doch die Flagge verschwand nicht.

Bis er verstand, dass diese auf der Bettdecke aufgedruckt war – Seit wann hatte er denn so eine?

Langsam ging ihm ein Licht auf!

Das war ja England´s Schlafzimmer!

Die Ereignisse des vergangenen Tages schoben sich durch seinen Kopf.

Er, der ´hero´, hatte den Verschwundenen immer noch nicht gefunden.

Grübelnd verfinsterte sich seine Miene.

Was lag er hier noch herum? Es war höchste Zeit die Mission fort zu führen!

Normalerweise würde er jetzt in die Küche gehen, sich einen Kaffee (mit viel Zucker) kochen oder eine kühle Cola aus dem Kühlschrank nehmen.

Koffein war schon was tolles.

Doch Arthur hatte nur Tee – manchmal befürchtete der Amerikaner, dass er deswegen so eintönig und gelangweilt wirkte.

Mit einem Satz hüpfte Alfred aus dem Bett.

Uah, war der Fußboden kalt!

Plötzlich musste er lachen.

»Zieh dir sofort deine Wollsocken an! Die habe ich extra für dich gestrickt!«, sagte ein halb-unsichtbarer Arthur, der seiner Erinnerung entsprang, sah ihn böse und zugleich besorgt an. »Du wirst noch krank! Also, hopp, hopp!«

Nachdem der Dunkelblonde aufgehört hatte zu lachen, spürte er Tränen auf seinen Wangen.

Verwirrt wischte er diese ab.

Verdammt, was war das für ein Gefühl? Es zerriss den Amerikaner innerlich, wenn er an die Sache mit dem Tee dachte, vor Sorge, vor Ungewissheit.

ES machte ihn einerseits glücklich, dass ihm so viele Details seiner Kindheit in Erinnerung kamn und die Stimme Englands in seinem Kopf zu hören tat ihm gut.

Aber andererseits vermisste er dessen Anwesenheit.

Je länger Alfred vor dem Bett stand, merkte wie die Kälte in seine Füße koch, ums o mehr verwirrte ihn was er dachte und fühlte.

„Jetzt reiß dich doch mal zusammen!“, grummelte er leise zu sich selbst.

Verließ das Schlafzimmer und steuerte mit schnellen Schritten auf das Bad zu.

Das, was er jetzt brauchte, war eine kalte Dusche.

Gedacht, getan.

Das Wasser wischte alle Gedanken erst mal aus seinem Gehirn. Schließlich konnte er sich darüber auch noch seinen Kopf zerbrechen, wenn er den Briten gefunden hatte.

Frisch gewaschen und bekleidet begann Alfred das Haus zu durchsuchen.

Jeden Raum durchforstete er nach Hinweisen.

Nach Stunden ließ sich der Blonde in den Arbeitsstuhl am Schreibtisch sinken.

Langsam wusste er nicht mehr, was er machen sollte.

Seine Augen glitten über die Schreibtischplatte, Stifte, Akten, den Zettel mit der verschnörkelten Schrift... Moment mal!

Mit diesem in der Hand stürmte Mr Jones aus dem Raum, rannte die Treppe nach Oben, riss die Luke zum Dachboden auf und hechtete zu einer der Kisten.

Es dauerte nicht lange, bis er das gefunden hatte, was er suchte.

Alfred drehte das Foto herum, auf welchem er selbst abgebildet war, hielt den Zettel von der ´kleinen Elfe´ daneben.

Die Schrift war sich nicht nur ähnlich, sie schien identisch zu sein.

Ein Funkeln huschte durch die blauen Augen.

„Ivan...“, grollte Amerika.
 

# # # ~ ~ ~ ~ # # #
 

Nachdem die Tränen etwas versiegt waren, realisierte Arthur erst richtig, wo er sich befand.

Der Preuße strich ihm beruhigend über den Rücken, sein Kopf lag an dessen Schulter.

Und es war nicht mehr so kalt, da er nicht an der Wand lehnte, sondern eben an diesem.

Nein, es war sogar warm, eine angenehme Wärme, die der Weißhaarige ausstrahlte.

Sich immer mehr entspannend, schloss England die Augen, sank langsam in einen schmerz- und traumlosen Schlaf.

Als er wieder zu sich kam, war es immer noch angenehm warm.

Wenn der Brite nicht das dauernde Pochen der Schmerzen und das leichte Stechen beim Atmen spüren würde, hätte er wohl vergessen, wo er sich befand.

Noch eher er seine Augen öffnete, stellte er fest, dass er halb liegend an jemandem lehnte.

Arme hatten sich vorsichtig um ihn gelegt.

Mit irgendetwas war der Blonde zugedeckt worden.

Wenn er genau hinhörte, konnte er einen leisen Herzschlag, allerdings nicht seinen eigenen hören.

Warmer Atem, der über seine Wangen strich, ihn fast schon kitzelte.

Eine Gänsehaut lief über seinen Rücken.

Dann streichelten Finger über seine Wange, fuhren sanft durch seine Haare.

Arthur schoss eine Erinnerung durch sein Gehirn.

Damals... nach dem Sieg in der Schlacht bei Waterloo, hatte er mit Preußen diesen gefeiert.

Sie waren beide betrunken gewesen, er um einiges mehr als Gilbert, weswegen er ihn zurück in sein Zelt gebracht hatte.

Doch anstatt wieder zu gehen, war er geblieben.

Der Blonde erinnerte sich nicht mehr an viele Details nur Dunkelheit... die Hände welche überall zu sein schienen.... Küsse....Gefühle.

Und noch etwas wichtiges war da gewesen, doch es wollte ihm nicht einfallen.

Am nächsten Morgen war er an den Preußen gekuschelt aufgewacht, ein unangenehmes Ziehen im Unterleib.

Alles war recht harmonisch gewesen, doch dann hatten sie sich doch in die Haare gekriegt.

Wegen...

Das Nähren des warmen Atems holte den Briten zurück in die Realität.

Sanft legten sich weiche Lippen auf seine eigenen.

Das Herz blieb ihm fast stehen vor Schreck, doch sie lösten sich ebens sanft wieder.

„Ich weiß, dass du wach bist, England.“, hauchte Gilbert, dessen Grinsen Arthur nun sah, als er ziemlich ertappt die Augen öffnete.

Woher wusste...

„Ich bin so awesome, dass ich einfach darauf geachtet hatte, wie sich dein Herzschlag beschleunigte.“ Wieder dieser selbst verherrlichende Unterton.

„Warum hast du … „, fing Arthur an, doch er wurde unterbrochen.

Der Weißhaarige küsste ihn wieder. Dieses Mal inniger, länger.

Die grünen Augen starrten erschrocken zum Gegenüber.

Doch langsam beruhigte England sich.

Jetzt war der Preuße nett zu ihm, mehr als das.

Er musste an die Nacht bei Waterloo denken, langsam schoss ihm Röte ins Gesicht.

Dieses mal war er nicht betrunken, ebenso wenig wie Gilbert .. warum küsste er ihn dann?

Arthur schob die Gedanken zur Seite, erwiederte den Kuss sanft, unsicher.

Schloss langsam die Augen, als eine Hand sich auf seinen Hinterkopf legte, mit den Fingern durch die Haare fuhr, Kreise auf der Kopfhaut malten.

Solch sachte Berührungen waren der krasse Kontrast zu den dumpf pochenden Schmerzen.

Doch der Brite konzentrierte sich nur noch auf das Kollidieren der Lippen, welches ihm Schauer über den Rücken jagte.

Gilbert forderte Einlass, strich mit seiner Zungenspitze über seine Lippen. Der Blonde gewährte ihm diesen.

Da hatte er wieder so ein Gefühl, was nicht daran lag, dass der Preuße mit seiner Zunge seine Mundhöhle erkundete.

Es … war falsch!

So sehr Arthur versuchte dieses Gefühl zu verdrängten, es ging nicht. Seine Gedanken schweiften ab … warum … dachte er gerade an …

Gilbert löste sich aus dem Kuss. Die roten Augen sahen traurig aus, etwas was man bei dem Preußen selten sah.

Er schnaubte leise, strich fast schon Gedanken verloren durch die blonden Haare.

„Ich hätte es mir denken können.“, meinte er.

Etwas verwirrt, überrumpelt blickte Arthur ihn an. Er konnte sich vielleicht einen Grund vorstellen, warum der Andere so reagierte aber nur teilweise.

„Es ist wie damals! Er wird dir immer mehr bedeuten..“, sprach der Preuße weiter, seine Tonlage wurde ärgerlich.

„Dabei müsstest du ihn jetzt hasse! Er hat dich doch in Stich gelassen!“

Ziemlich ungestüm drückte er ihn hoch, um aufzustehen, möglichst viel Abstand zwischen sie zu bringen.

„Ich müsste ihn hassen?“, wiederholte der Brite.

Es schien als würde der Weißhaarige immer wütender werden, die roten Augen glühten wie dunkles Blut im matter werdenden Kerzenschein.

„Schließlich ist es seine Schuld! Du musst ihn hassen! Wegen ihm habe ich es geschafft, dass du hier bist! Anders hätte sich Ivan nie überreden lassen. Und nun …“ , er sah kurz zum Boden, öffnete die Hände und betrachtete seine Finger, als würde ihm unsichtbarer Sand durch diese rinnen, ohne dass er ihn aufhalten konnte. „..denkst zu trotzdem nur an ihn.“

Er fuhr sich mit den Fingerspitzen durch die kurzen Haare.

Arthur hatte nur zugehört, es dauerte bis die Nachricht von seinen Ohren zum Gehirn gewandert war, langsam wurde ihm alles klarer .. er verstand, warum er hier war.

Nicht wegen dem kalten Krieg. Nicht wegen der Auseinandersetzung zweier Supermächte.

Sondern wegen …

„Wie konntest du nur?“, flüsterte der Blonde. Es klang hohl, wie ein Schrei, eine Anklage welche den Raum erfülle.

Die roten Augen blickten zu ihm, ausdruckslos.

„Ich dachte ...“

„Es ist nicht wie früher, Gilbert!“, England er war ernst, der Tonfall belehrend.

„Das weiß ich selbst, behandle mich nicht wie einen dummen Schuljungen“, er hatte sich wieder gefangen, funkelte sauer den kühlem Ausdruck der grünen Augen entgegen.

„Weißt du, was du damit provozieren kannst, wenn America es raus findet?“, Arthur verlor langsam die Geduld.

„Er wird es nie erfahren, wenn du dann verdächtigt er nur Ivan.“

„Verdammt noch mal!“, fauchte der Brite, es nervte ihn, dass Preußen auf ihn herab sah.

Er hasste es, vor allem bei solch einem Streit wollte er diesem wenigstens von der Größe her ebenbürtig sein. Himmel, er war England! Er hatte auch seinen Stolz.

Also rappelte er sich etwas mühsam auf, stützte sich mit der Hand an den kalten Steinen ab.

Die schwere Eisenkette klirrte, was an den kahlen Steinwänden wiederhalte.

Nun war er fast auf Augenhöhe, packte Gilbert am Kragen, welcher sich nicht dagegen wehrte.

Er wusste, dass diese Geste nur dem Zweck diente, dass sich der Brite nicht minderbemittelt fühlte und nicht dass er ihn verprügeln wollte (was er wohl in seinem Zustand gar nicht hin bekommen hätte).

„Du willst einen offenen Krieg herbei führen? Haust du eine Ahnung, wie viel Zerstörung das anrichtet würde?“

„Ich war schon immer etwas tollkühn. Und wir könnten dann einfach verschwinden, niemand würde es merken.“

„Du warst auch schon immer ein Idiot.“, Kirklands Griff lockerte sich, es kostete noch zu viel Kraft aufrecht zu stehen, seine Knie brannten wie Feuer, der Körper rebellierte.

Gerade als er dabei war wieder zum kalten, aber sicherem Boden zu sinken, legten sich die warmen Finger seines Gegenübers um die Hand an dessen Kragen, lösten sie ohne viel Druck von diesem und ehe Arthur es sich versah, zog Preußen ihn an sich.

Er hielt ihn fest, gab ihm Halt und Wärme. Von weit weg schrillte leise ein Telefon, irgendwo über ihnen in einem der endlosen Gänge des russischen Anwesens.

„Aber, du musst doch zugeben, ich bin der tollste Idiot, den du kennst, oder?“, meinte der Weißhaarige.

Der Brite wusste, dass dieser Grinste, selbst wenn er es nicht sehen konnte, hörte er es ihm Tonfall. Er musste schmunzeln.

„Woher willst du wissen, dass … ich nur an ´ihn´ denken kann?“, fragte er nach einer kurzen Stille. Er war sich sehr unsicher. Gut, er spürte noch immer diese starke Verbindung zum Amerikaner, doch er war sich nicht mal sicher, ob er das auch tat.

Wenn, dann lag es daran, dass er ihn auf und – mit mehr oder minder Erfolg – auch erzogen hatte.

Aber es stimmte. Er hatte angefangen viel Hasse aufzubauen, da es ja angeblich dessen Schuld gewesen war, weswegen Russland ihn entführt hatte.

Doch das war nun alles Unsinn.

Er konnte fühlten, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel.

„Weil es damals genauso war ...“ „Du weißt, du warst betrunken, ich war betrun-“, antwortete der Blonde, doch Preußen fuhr ihm dazwischen, seine Stimme schien zu Zittern, leicht zu vibrieren, als würden Gefühle in ihm hochschwappen, gegen die Wasseroberfläche stoßen und Wellen werfen.

„Dennoch, du hast seinen Namen gesagt, dabei war ich bei dir! Ich bin doch viel toller als der! Was hat er dir angetan? Du hast ihn groß gezogen, er hat dich in Stich gelassen!

Ich weiß noch, wie deprimiert du warst, du hast dich verändert Arthur.“

Die grünen Augen weiteten sich.

Gilbert sprach ihn nicht als Land, als Nation – mit all seinen Pflichten an, sondern als Mensch.

Mit Gefühlen, lebendig, mit Stärken und Schwächen.

„Du hast dich verändert, weiß du noch zu deiner Piratenzeit? Entern, herrschen, eine Kolonialmacht, mächtiger als alle anderen Länder auf dem Seeweg. Amerika hatte sich geweigert weiter mit dir zu handeln, weißt du noch, wann er dir zur Hilfe kam?

Im ersten Weltkrieg, irgendwann gegen Ende. Genauso im Zweiten.

Glaub nicht, dass ich geschlafen habe. Schließlich bin ich awesome, aber nicht blind.“

Dem Briten wurde einiges klar.

Er hatte Preußen immer als großmäulig, egoistisch gesehen, gut, das war er auch. Aber den Gilbert, den Menschen, den er hier sah, war mutig – er hatte sich vor ihn gestellt, als Russland ihn fast getötet hätte - , ehrlich, auch wenn es eine Weile gedauert hatte, bis er mit der Wahrheit raus rückte, stand er zu seinen Gefühlen.

Selbst wenn das Ganze ziemlicher Irrsinn, egoistisch, auch etwas hinterlistig, aber durchaus intelligent war.

Es tat ihm leid, dass er nicht bei diesem Plan mitwirken konnte, welchen sich der Weißhaarige erdacht hatte.

Es würde bedeuten, alles hin zu schmeißen. Nach den Jahrhunderten die er als Land gedient hatte, seinen Pflichten nachgegangen war und diese ernst genommen hatte.

„Hörst du mir überhaupt zu?“, grummelte Preußen leise.

„ich hör dir zu … aber, ich kann dich nicht unterstützen... was deinen Plan angeht. Es mag sein, dass ich Amerika mag .. aber das ist zweitrangig. Vielleicht dachtest du, dass ich etwas für dich fühle..“

Es fiel Arthur schwer. Allein wie er es formulierte, doch das Aussprechen dieser Gedanken, das wog Tonnen.

Nun war es still im Raum, fast zu still.

Der Brite konnte nicht beurteilen, ob Gilbert nun wütend war, oder trraurig.

Wahrscheinlich gab es auch Momente, in welchem der Albino genauso viele Emotionen wie sein kleiner Bruder zeigte – keine.

Ein Geräusch ließ sie zusammen fahren.

Leises Schaben von Stahl auf Metall.

„Dann ist alles vorbei.“, meinte Preußen, die Stimme rau, nur noch ein Flüstern.

England wusste, was dieser damit meinte.

Wenn Alfred nun dem Russen den offenen Krieg erklären würde, wäre es das Ende.

Die beiden Supermächte würden sich gegenseitig vernichten – alle anderen Nationen mit in den Abgrund ziehen.

„Nein, ist es nicht! Hilf mir hier raus, dann kann ich ihn aufhalten!“

Das Schaben wurde lauter.

Ein Klacken, als würde ein Schlüssel quälend langsam herum gedreht werden.

Mit einer schnellen Bewegung drückte Gilbert den Blonden von sich weg, gen Boden, bis dieser wieder an der Wand gelehnt saß.

„Ich kann nicht. Es ist zu spät!“

Niedergeschlagen ging der Preuße die wenigen Meter zur Tür, seine Stiefel schlurften über den erdigen Untergrund.

Er hatte aufgegeben.

„Nein, bitte!“, Arthur schrie schon fast, versuchte wieder auf die Beine zu kommen, die metallene Kette um sein Handgelenk klirrte laut, was an den steinernen Mauern des Kerkerraumes wiederhalte.

„Komm, wir haben viel vorzubereiten!“, klang eine fröhliche Stimme durch den breiter werdenden Türspalt, der sich geöffnet hatte.

Schweigend trat Preußen durch diesen, verschwand im Dunkeln.

Der Blonde biss sich auf die Unterlippe.

Dumpf schlug die Tür zu, wurde wieder abgeschlossen und ließ Stille zurück, die sich um ihn legte wie eine Würgeschlange.

Er wusste es, er wusste es selbst, es war zu spät.

Und hoffte, dass Amerika nicht den Krieg erklärt hatte.
 

+ + + + + Ende 8. Kapitel + + + + + + +
 

So, es ist fertig. Endlich x.x

Danke an alle die dennoch weiter lesen, auch wenn es dieses Mal wirklich sehr lange gedauert hat, bis dieses neue Kapitel online war!

Die FF wird wohl ganz/halb überarbeitet werden.. vor allem die ersten Kapitel.

Also schreib (und rechtschreib) technisch... weil es mir iwie nicht so gefällt.

Dieses war das vorletzte Kapitel...

schade, dass sich die FF bald dem Ende neigen wird...

Es macht so verdammt Spaß, sie zu schreiben!! ><“

So, nun genug geredet XD

Danke für´s Lesen :D
 

Puschi



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (21)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FeliNyan
2011-08-12T07:53:54+00:00 12.08.2011 09:53
so ich hab jetzt in einem Zug diese FF urch gelesen und ich find se toll! -^.^-
ich habe nichts auszusetzen und fands einfach nur supper zum lesen
... eh, es ist etwas her seit du das letzte mal gepostet hast... heißt das du hast sie abgebrochen? dabei fehlt doch nur noch ein kapi
Bitte schreib weiter!!!! ich würde mich wirklich sehr freuen!

ggglg
kuro_mangetsu
Von:  _Kororo_
2011-04-19T18:26:51+00:00 19.04.2011 20:26
woooow ich mag deine fanfic echt sehr <3
bitte schreib schnell weiter =D
Von:  Wurzel
2011-04-08T19:56:46+00:00 08.04.2011 21:56
Ich mag deine Story sehr! Die Idee und die Umsetzung sind nicht schlecht und lesenswert. Werde sie auf jeden Fall weiter verfolgen- also: ab auf die Favo-Liste. :3
Von:  Alhaitham
2010-11-21T23:38:05+00:00 22.11.2010 00:38
Schönes Kapitel. <3
& sou emotional.
Ich mag's irgendwie.
Hachja, besonders den PrUK-Part. :3

Greetz Alhaitham ~


Von:  Maimai-chan1
2010-09-12T21:56:31+00:00 12.09.2010 23:56
OMG ich hab jetzt Angst vor Ivan Q__Q und wasserhähnen ;__;...


und armer Arthur >__< ich will das Alfred ihn rettet! NAO! ;__;

Das is SO spannend O__O
schreib undbedingt schnell weiter >__<

*Ganz große Glubschaugen mach* bittööö *__*

*kekse dalass*
Von:  Alhaitham
2010-08-20T21:13:54+00:00 20.08.2010 23:13
Ivan....!
-deathglare-
Ich verspüre gerade irgendwie unglaubliches verlangen danach, ihm eine rein zuschlagen. oó
Armer Arthur! T_T;

Ähm ja, mach weiter sou & sou, ne?
-daumen hoch-
Lg, Alhaitham.
Von:  chatterbox
2010-08-19T18:44:45+00:00 19.08.2010 20:44
Oh...
Armer arthur...
Ivan sollte eine therapie gegen aggressionen machenxD
Ich finds jedenfalls total niedlich!!!!
Freu mich schon aufs nächste kappi
Von:  Aka_Samurai_Kurogane
2010-08-18T15:06:49+00:00 18.08.2010 17:06
hmh~ feli und doitsu sind voll süß xDD wo platzt amerik als nächstes rein? bei spanien?*lach*

hast du gut geschrieben, auch das Ivan so gewaltätig wird ^^

Aka
Von:  DeathAngelGaia
2010-07-24T09:55:03+00:00 24.07.2010 11:55
Also ich find des neue kapi widda toll.....

nur etz is kein accent mehr auf dem "chérie". vorher waren es mir ein paar zu viel und nun sins mir ein paar zu wenig im kapi...... ich weis ich bin schlimm.....

Mach bitte schnell weiter, will wissen wer da etz kommt bei england!
und wenn du dir vvviiieeelll zeit lässt, braucht mein nächster kommi auch vvviiieeelll zeit (eine kleine erpressung schadet doch nicht ^^)

gruß

DeathAngelGaia
Von:  Alhaitham
2010-07-15T11:39:29+00:00 15.07.2010 13:39
Aww du hast geuppt ;)
Schön, hast du fein gemacht.
Mal wieder tolles Kap - weiter so. x)
Mah, Francis Akzent ist so Gay, aber passt schon XD
Und... Alfred... denkt der wieder nur in erster Linie an das eine... fressen ne ne >.>"
Ähm ja... und Iggys 'Erinnerungstraum' war Kawaii ~~ :3

Nun ja, mach weiter so ;)
da Hero x)


Zurück