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Im Körper des Feindes

Lily und James
von

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Dinge ändern sich

Mit einem kräftigen Ziehen in der Brust wachte James auf. Hustend richtete er sich auf und rieb sich verschlafen die Augen.

Dann streckte er sachte seinen Brustkorb nach vorn und versuchte, seine Muskeln zu dehnen. Doch irgendwie fühlte sich sein Körper schwer und anders an. Dieses Gefühl war er nicht gewohnt. Vorsichtig schwang er seine Füße aus dem Bett und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.

Zumindest wollte er das, doch bereits als er den Haaransatz berührte, stoppte er. Unsicher und erschrocken ließ er seine Finger durch das Haar gleiten und zu seinem Schrecken stellte er fest, dass er plötzlich lange Haare hatte. Lange, leichte gelockte, rote Haare.

Mit zwei großen Schritten war er beim Spiegel. Als seine Augen auf die Oberfläche trafen, entfuhr ihm ein erschrockener und für ihn viel zu hoher Aufschrei.

Nein, nie und nimmer, das durfte doch einfach nicht wahr sein. Das, was er hier gerade sah, konnte unmöglich der Wirklichkeit entsprechen. Durfte nicht der Wirklichkeit entsprechen.

Er schüttelte unwirsch den Kopf und kniff seine Augen fest zusammen. Dann öffnete er sie ruckartig und wagte noch einen Blick. Doch es hatte sich nichts verändert. Fassungslos betrachtete er sich im Spiegel.

Unsicher glitten seine Augen über die Erscheinung, die im Spiegel zu sehen war.

James konnte nicht anders als den Kopf zu schütteln. Wie um alles in der Welt konnte nur so etwas passieren? Und dann auch noch gerade ihm? Lily würde ihn auslachen. Und verspotten. Oder sie würde ihn umbringen.

Auch wenn sie mittlerweile sogar irgendwie so etwas wie Freunde geworden waren, seit sie zusammen Schulsprecher waren, DAS HIER würde sie sicher nicht lustig finden. Also blieben bei Lily nur zwei relativ wahrscheinliche Optionen. Wobei er selbst ja zu eben letzterer tendierte.

Ja, das war definitiv wahrscheinlicher, dass sie ihn töten würde, wenn er sich so im Spiegel ansah.

Im Stillen sah er schon die Schlagzeile im Tagespropheten vor sich:
 

Ahnungsloser und wehrloser Siebtklässler aus Hogwarts fiel einer Wutattacke seiner Schulsprecherkollegin zum Opfer. James Potter, begnadeter Quidditchspieler und einziger Sohn des bekannten Aurorenpärchens Fiona und Henry Potter wurde Ziel eines Streiches und wurde auf tragische Weise aus seinem noch so jungen Leben gerissen.

Die Eltern des Jungen sagten: “Wir trauern um unseren geliebten Sohn. Aber wir können Miss Evans nicht böse sein, denn sie war die große Liebe unseres Sohnes und wir wissen, dass er nicht wollen würde, dass wir sie hassen.

Anschleißend noch ein hübsches Bild von ihm. Vielleicht, wie er in Badehose am See stand und Wassertropfen über seine Muskeln rannen. Ja, das wäre sicher sexy.
 

Aber vielleicht hatte er auch Glück und Lily würde ihn nicht so zu Gesicht bekommen. Ja, ansonsten wäre er nämlich geliefert und sein Tag würde ein Albtraum werden. Blieb ihm nur zu hoffen, dass sie sich erst im Unterricht sahen und sie schon zum Frühstück gegangen war, wenn er die Schulsprecherräume verließ.

Und während er mit großen Augen auf sein Spiegelbild starrte, hörte er aus dem Nebenzimmer einen lauten und entsetzten Schrei.

Dann lautes Türenknallen und im nächsten Augenblick wurde wild und fordernd gegen seine Tür getrommelt.
 

James war sich nicht sicher, ob er wirklich öffnen sollte, denn Lily am Morgen brachte Kummer und Sorgen. So sehr er die rothaarige und schlaue Hexe auch liebte, vor dem ersten Kaffee sprach man sie besser nicht an, wenn man den Tag einigermaßen unbeschadet und an einem Stück überstehen wollte. Denn wenn man ein anderes Wort für Morgenmuffel suchte, konnte man einfach auf Lily verweisen.

James seufzte leise und wollte sich wieder in sein Bett verkriechen. Seine Strategie war, einfach nicht zu antworten, in der Hoffnung, dass sie annehmen würde, er sei schon gegangen.

Als aber eine tiefe und aufgebrachte Stimme immer wieder forderte, dass er die Tür endlich öffnete, kam er zögerlich dem Geschrei nach.

Entsetzen machte sich in ihm breit. Nein, das konnte unmöglich wirklich passiert sein. Nicht Lily.

Kurz schloss er die Augen und machte sich auf das Donnerwetter seines Lebens gefasst, denn nachdem er die Stimme gehört hatte, ahnte James bereits, was ihn hinter der Tür erwartete.

Noch einmal tief durchatmend drückte er die Klinke herunter und stellte sich dem, was ihn erwartete.

Was nun?

Mit wütenden Schritten marschierte Lily die Treppe zur großen Halle hinunter. Wenn sie den erwischen würde, der ihr DAS angetan hatte.

Warum ausgerechnet sie? Womit hatte sie so eine Strafe verdient?

Vor allem, weil sie für solche Kindereien und Dummheiten weder Zeit, noch Lust, noch Nerven hatte. Der Weihnachtsball stand an und musste vorbereitet werden, James hatte bald sein wichtiges Quidditchspiel, in dem es um den Pokal ging und auch so hatten sie beide mehr als genug um die Ohren.

James, der neben ihr herlief und sie unsicher ansah, machte das Ganze nicht besser.

“Lily, versuch ruhig zu bleiben. Es bringt uns nicht weiter, wenn wir wie wild geworden in die Halle stürmen und jeden verfluchen, der sich uns in den Weg stellt.”, versuchte er sie ein wenig zu besänftigen.

Auch, wenn er am liebsten selber jemanden verflucht hätte, wirklich weiterhelfen würde es im Moment wirklich nicht.

Lily schnaubte nur und deutete auf ihn. “Sieht das hier etwa aus, als wäre alles in Ordnung? Nein, sicher nicht. Und ich werde etwas dagegen unternehmen. Und seit wann bitte bist du dagegen, jemanden zu verfluchen?” Diesen Kommentar konnte sich Lily nicht verkneifen.

“Das will ich auch, aber wir wissen doch beide nicht, wie das passiert ist. Ich meine, kennst du einen Trank, der das hier bewerkstelligen kann?” James deutete auf sich und Lily. Ihren letzten Teil ignorierte er absichtlich.

Lily wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als er ihr einen Finger auf den Mund legte. “Außer dem Vielsafttrank. Und der hält auch nicht so lange. Schließlich bezweifle ich, dass du vor dem Aufwachen was getrunken hast, genauso wenig wie ich.”

Jetzt schien auch James leicht verärgert zu sein, denn seine Augen schauten nun anklagend zu ihr.

Ergeben nickte Lily. “Du hast ja Recht. Aber wieso bei Merlins gepunkteter Unterhose muss ich in deinem Körper stecken und du in meinem? Und wie wollen wir denn nur durch den Tag kommen? Und wie lange hält das an? Willst du es Remus und Sirius sagen? Werden sie uns überhaupt glauben? Und wer ist hierfür verantwortlich?” Sie sah auf James herunter, der sie durch ihre grünen Augen hilflos und ratlos ansah.

“Ich weiß es nicht, Lily, ich habe zu keiner deiner Fragen eine richtige Antwort. Ich denke aber, dass wir zumindest versuchen sollten, die Zeit, solange der Zauber anhält, einigermaßen vernünftig miteinander auszukommen. Schließlich wollen wir ja nicht, dass es jeder weiß, oder?”

Sofort schüttelte Lily ihren Kopf. Nein, das hier durfte wirklich niemand erfahren. Ausgeschlossen. Lieber würde sie sich selbst den Arvada verpassen.

Ein Seufzen entfuhr ihr. Sie in seinem Körper. Und er in ihrem.

Ein kurzes Kopfschütteln und dann plötzlich ein abruptes Stehenbleiben. Diese momentane Konstellation brachte etwas mit sich, worüber Lily lieber nicht intensiver nachdachte. Das Einzige, was sie jetzt dazu sagen konnte, war: “Aber das eins klar ist, Potter, deine Finger behälst du schön bei dir!”

Auch wenn Lily jetzt braune Augen hatte, ihr strafender und lodernder Blick war trotzdem der Selbe. James seufzte nur und sah missbilligend zu seinem Körper hoch. “Sehr witzig, Evans, als hätte ich nichts besseres zu tun, als mich selber zu befummeln.”

“Du würdest nicht dich, sondern mich befummeln.”, brummte sie und ihr Blick ließ keine Widerrede zu. James schüttelte nur den Kopf und meinte: “Ich lass meine Finger bei mir, aber wie bitte soll ich dann duschen und aufs Klo gehen?”

“Ok, aufs Klo gehst du alleine, aber das mit dem Duschen, das werde ich machen. Du wirst deine Finger sicher nicht benutzen.”

“Das heißt, du willst mit mir duschen?”, fragte James ungläubig und sah fassungslos nach oben. Das konnte sie doch eben nicht so gemeint haben, wie er es verstanden hatte. Doch Lily überraschte ihn. Sie knurrte leise und nickte dann.

James zog eine Augenbraue nach oben und verschränkte die Arme vor der Brust. “Du bist dir aber schon darüber im Klaren, dass es rein technisch gesehen schon meine Hände sind, oder? Ich meine, auch wenn du in meinem Körper steckst, es sind eben doch meine Hände.”

Erschrocken sah Lily zu ihm hinunter. “Verdammt. Du hast recht.”

“Wobei ich kein Problem damit habe, mit dir zu duschen.” Wenn es etwas gab, was Lily niemals sehen wollte, dann war es James’ Grinsen in ihrem Gesicht. Doch Merlin schien es heute auf sie abgesehen zu haben und zeigte ihr genau das.

“Ich denke, darüber reden wir später.” schnaubte sie und wollte als erste durch die Tür zur großen Halle. Doch dann schüttelte sie kurz mit dem Kopf und machte sich sozusagen selber Platz und ließ James vortreten. Gemeinsam gingen sie zu ihren Plätzen und ließen sich neben ihre Freunde fallen.
 

“James?”, fragte Sirius verwirrt und sah seinen besten Freund an. Doch der ignorierte ihn und griff statt dessen nach einem Brötchen. Dafür sah Lily ihn an, die direkt neben ihm saß. “Hey, Alter, hast du was gegen mich, oder wieso sitzt Evans heute neben mir? Nichts gegen dich, Evans, aber das ist einfach…” Hilflos wedelte er mit den Armen in der Luft.

Lily und James sahen sich an und seufzten synchron. Klar, für einen Außenstehenden musste es auch mehr als komisch aussehen, wenn auf einmal James auf Lilys Platz saß und umgedreht.

“Wir wollten was probieren.”, versuchte Lily in James’ Körper zu erklären. Konnte sie nur hoffen, dass er es ihr abnahm.

“Gut, solange das nur in der großen Halle so ist, hab ich kein Problem damit!”

Mit skeptischen Blick sah Sirius abwechselnd von Lily zu seinem besten Freund und wieder zurück.

Denn seit wann probierten Lily und James etwas GEMEINSAM aus?

Eben! Gar nicht. Aber ihm sollte es egal sein, vielleicht hatte James ja dann bessere Chancen bei der Hexe neben ihm.
 

Lily hätte am liebsten die Augen verdreht, aber sie wusste, dass James das niemals tat. Zumindest hatte sie ihn noch nie die Augen verdrehen sehen, weshalb sie es unterließ. Aber Sirius, der neben ihr herlief und über seine neueste Eroberung redete, war nun nicht gerade Lilys bevorzugtes Morgengesprächsthema.

“Man, Prongs, du bist heute echt komisch, weißt du das? Hat Evans dich mal wieder runter gemacht?” Sofort schoss James’ Kopf in Sirius’ Richtung.

“Wie kommst du auf so was?”, frage der dunkelhaarige Wuschelkopf.

“Ich bitte dich, du bist immer so drauf, wenn sie mal wieder ihre Wut an dir ausgelassen hat. Ich frag mich echt, wieso du dich so strikt weigerst, ihr einen Liebestrank unterzujubeln. Es würde euch beiden helfen. Aber nein, wenn es um Lily Evans geht, kennst du keine Gnade.” Fast schon eingeschnappt schüttelte Sirius den Kopf. “Ich meine, ich hab dir doch nun wirklich schon richtig gute Vorschläge gemacht, aber du schlägst jeden aus. Jetzt kuck mich nicht so an. Ich sage nur Besenkammer. Ich wollte euch einsperren und du versaust mir das, nur weil Evans Platzangst hat. Das wäre einfach nur perfekt gewesen, sie hätte sich vor Angst an dich geklammert und du wärst der strahlende Held gewesen, der so ihr Herz erobert. Oder aber dass ich sie in den Wald locke und du sie rettest. Aber nein, auch das ist zu gefährlich, denn deiner Lily könnte ja was passieren. Und Bücher darf ich auch nicht auf sie schmeißen, damit du sie heldenhaft rettest. Nicht, dass sie sich eine kleine Beule holt oder so.” Jetzt war es Sirius, der genervt die Augen verdrehte. “Stattdessen machst du dich lieber jeden Tag zum Vollidioten, indem du sie nach einem Date fragst und sie dich immer wieder abblitzen lässt. Mal ehrlich Prongs, so langsam mache ich mir Sorgen um deine Gesundheit. Nicht nur, weil es dir wehtut, nein, auch deine Männlichkeit leidet.” Er deutete mit einem vielsagenden Blick auf James’ Schritt. “In unserem Alter noch Jungfrau zu sein, stell ich mir echt kompliziert vor. Und alles nur wegen Evans. Hör auf mich und such dir endlich mal ein Mädchen, das du besteigen kannst.”

Sie waren mittlerweile beim Klassenzimmer angekommen.

Und auf dem gesamten Weg bis hierher waren Lilys oder besser gesagt James’ Augen immer größer geworden. Das konnte doch wohl nicht Blacks Ernst sein. Alles, was er eben gesagt hatte, stand im kompletten Gegensatz zu dem, was Lily wusste. Oder glaubte, zu wissen.

James’ Körper ließ sich neben Sirius auf die Bank fallen und kurz schloss der Schulsprecher die Augen.

“James, hast du deinen Aufsatz fertig?”, quiekte auf einmal Peter neben ihm. Erschrocken sah dieser ihn an und fischte seine Schultasche unter dem Tisch hervor. Gerade, als er sie öffnen wollte, tauchte Lily vor ihm auf: “Sehr witzig Potter. Meinen Aufsatz bekommst du sicher nicht.” Und schon hatte das rothaarige Wesen vor ihm ihre Taschen ausgetauscht. Als James auf den Tisch sah, erkannte “er”, dass er aus Versehen Lilys Tasche genommen hatte. Wie es aussah, hatte Lily die schwerste Aufgabe ihres Lebens vor sich.

Agiere und handle wie James.

Sei James!

Seufzend schloss sie die Augen und fuhr sich durch das kurze strubbelige Haar. Während ihre Finger hindurch glitten, stellte sie völlig verwundert fest, dass es weich war. Es fühlte sich definitiv anders an, als es aussah. Langsam ließ sie ihre Hand zurücksinken und starrte auf die große Handfläche vor ihren Augen.

Und bei diesem Anblick fiel ihr wieder das Gespräch von heute morgen ein. Das Duschen konnte wirklich ein Problem werden, denn James hatte definitiv Recht, es waren seine Hände, die da ihren Körper berühren würden. Und es würde ihr Körper sein, der darauf reagieren würde, egal, ob James darin steckte oder nicht. Lily war so in Gedanken versunken, dass sie nicht mitbekommen hatte, dass der Unterricht bereits begonnen hatte.

“Prongs!” Unsanft bohrte sich ein Ellebogen in ihre linke Körperhälfte. Unwirsch sah Lily auf und begegnete dem auffordernden Blick von Sirius.

“Nun Mr. Potter, können Sie mir die Antwort verraten? Oder hilft Handlesen noch nicht?” Professor Slughorn, seines Zeichens Zaubertränkelehrer und Hauslehrer der Schlangen, sah abschätzig auf den ahnungslosen Schüler. “Nein, entschuldigen Sie bitte, Professor. Aber könnte ich bitte in den Krankenflügel? Ich fühle mich heute nicht gut.” Sirius neben ihm brummte zustimmend, was Lily ihm nicht einmal verübeln konnte, schließlich verhielt sich “James” heute wirklich seltsam.

“Ich bringe ihn in den Krankenflügel.”, meldete sich auf einmal die Stimme zu Wort, die jeder hier im Raum am allerwenigsten erwartet hatte. Kaum waren die Worte gesprochen, stand Lily auch schon neben James und sah ihn auffordernd an. Jeder schaute sprachlos zu dem Mädchen, dass sich das rote Haar über die Schulter warf und den Zaubertränkelehrer liebreizend anblinzelte.

“Potter meinte heute morgen schon zu mir, dass er sich unwohl fühlte und auf dem Weg in die große Halle wurde ihm schwarz vor Augen. Ich denke, es ist wirklich das Beste, wenn er zu Madame Pomfrey geht.” Lily packte ihren Schulsprecherkollegen am Arm und zog ihn von seinem Stuhl hoch.

Der Professor sah seine Lieblingsschülerin verständnisvoll an und nickte schließlich. “Gut Miss Evans, aber Sie beide werden den Stoff nachholen müssen.”

Lily nickte und zog James einfach hinter sich her aus den Kerkerräumen. Das Gemurmel und Getuschel der anderen versuchten beide zu ignorieren.

Wenn ihnen jetzt jemand begegnen würde, hätte wohl niemand das Gespräch verstanden, denn James fuhr Lily an: “Potter, was sollte das bitte gerade eben? Ich kann sehr gut alleine in den Krankenflügel!”

“Ja, und was soll ich deiner Meinung nach da drin machen? Mit Schniefelus einen Trank brauen, von dem ich nicht einmal weiß, wie er heißt? Sehr witzig, Evans, wirklich.” Gekonnt und in typischer Lily-Manier verdrehte ihr Körper die strahlend grünen Augen und sah missbilligend zu James nach oben, der nur ergeben seufzte.
 

“Und was schlägst du jetzt bitte vor? Wir wissen beide nicht, wie lange das hier hält, denn Vielsafttrank war es ja eindeutig nicht, denn sonst wären wir schon längst wieder wir selbst.” Auch wenn James keine Ahnung von Zaubertränken hatte, DAS wusste sogar er und so sahen Lilys grüne Augen fragend in braune, während James’ Körper mit den Schultern zuckte.

Sie waren fast beim Krankenflügel angekommen, nachdem sie den Rest des Weges schweigend nebeneinander her gegangen waren, als Lily erneut das Wort ergriff.

“Ich weiß auch nicht, was wir machen sollen. Ich glaube, der einzige Mensch, der uns helfen könnte, ist der, dem wir das hier zu verdanken haben.” Sie deute auf ihren und seinen Körper und fuhr sich ganz in James-Manier wieder durch das Haar. Ein kleines Grinsen umspielte Lily Mundwinkel. “Also das kannst du definitiv gut!”, lobte James sie. “Und ich muss gestehen, dass ich nicht gewusst habe, dass ich SO sexy dabei aussehe”

Nun konnte sich Lily das Augen verdrehen nicht mehr verkneifen. “Potter, ich find diesen Zustand nicht lustig. Also hör auf, solche Witze zu machen.”

“Das war kein Witz, das war ernst gemeint.”

Lily zog nur eine Augenbraue nach oben und öffnete die Tür zum Krankenflügel.
 

“Wie lange willst du dich eigentlich hier verkriechen?”

James, der nach wie vor in Lilys Körper steckte, hatte es sich auf dem Bett, in dem sein Körper im Moment lag, gemütlich gemacht und schaute in ihn finster anfunkelnde braune Augen.

“So lange, wie möglich. Ich habe nämlich nicht das geringste Bedürfnis, das hier öffentlich zu machen.” Nicht zum ersten Mal hörte James diese Worte.

“Aber hier drin werden wir wohl kaum herausfinden, wer uns diesen Mist untergejubelt hat und wie wir wieder in unsere Körper kommen.”

“Und was bitte schlägst du vor, Mr.-ich-weiß-alles-kann-alles?” Lily war unglaublich gereizt. Es war schon etwas länger, als sie ihn das letzte Mal so angefahren hatte. Doch James machte sich diesmal nichts draus, denn er wusste, dass es nicht direkt seine Schuld war.

Deshalb sah James gespielt gekränkt zu Lily und schaute dann an sich herunter. “Sehe ich denn so maskulin aus?” Sein Blick lag mehr als eindeutig auf ihren Brüsten und er hatte schon die Hände gehoben um mit ihnen über eben jene Brüste zu fahren, da packte Lily schnell zu und schubste ihn halb vom Bett.

“Potter, du weißt, dass ich bei so was absolut keinen Spaß verstehe. Behalte deine Finge bei dir, hab ich dir gesagt. Sonst bist du tot!” Und diesmal deutete sie an ihrem momentanen Körper herunter.

James öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, als die Krankenflügeltür aufflog und ein breit grinsender Sirius, gefolgt von Remus und Peter den Krankenflügel betrat.

“Und Prongs, wie fühlen wir uns?” James kniff schnell seinem Körper ins Bein und augenblicklich entfuhr Lily ein kleines Stöhnen. Dann ein geseufztes und sogar ziemlich überzeugendes: “Gar nicht gut. Ich glaube, ich habe gestern was falsches gegessen.” Mit Leidensmine strich sie über den muskelbepackten Körper von James. Für einen kurzen Moment flackerte etwas in dessen Gesicht auf, doch der Moment war so schnell vorbei, dass der echte James, der jede Bewegung seines Körpers genauestens verfolgte, sich nicht sicher war, ob er sich das nicht eingebildet hatte.

Trotzdem schlich sich ein kleines Lächeln auf Lilys Gesicht.

Remus, dem das nicht entgangen war, setzte sich neben sie und meinte: “Lily, das ist nicht lustig. Wenn James schon mal in den Krankenflügel geht, dann nicht zum Spaß.”

Der echte James wollte Remus gerade etwas genervt darauf aufmerksam machen, dass er IHM das sicher nicht erklären müsse, als er begriff, warum Remus das gesagt hatte.

Frustriert schloss er die Augen und nickte.

Warum? Warum mussten sie auch unbedingt die Körper tauschen?

James hatte ja nun wirklich nichts gegen Lilys Nähe, aber sie in den Arm zu nehmen hätte ihm im Moment schon vollkommen gereicht.

Doch wenn er jetzt sagte, er steckte in Lily, dann hatte der Satz eine ziemlich interessante Bedeutung. Vor allem, weil Sirius da war.
 

“Was hat Poppy denn gesagt?”, riss Sirius ihn aus seinen Gedanken.

James’ Körper zuckte mit den Schultern. “Nichts spezielles. Ich soll erst mal liegen bleiben und mich ausruhen. Trank hat sie mir keinen gegeben, weil sie nicht weiß, wogegen er helfen soll.” Wieder ein Schulterzucken.

“Ich denke, du hast was falsches gegessen?”, fragte Remus.

Sofort ein Nicken. “Ja, aber sie meinte, ich soll es erst mal so versuchen, weil ich keine Symptome einer Vergiftung aufzeige. Erst wenn es heute Abend nicht weg ist, gibt sie mir was.” Wobei sowohl Lily als auch James klar war, dass dieser Trank völlig sinnlos sein würde.

“Und was ist da mit Training heute?”

Jeder wusste, dass James als Kapitän niemals freiwillig ein Training absagen würde. Selbst wenn er im Sterben liegen würde, von einem Flug auf dem Besen konnte ihn absolut NIEMAND abhalten.

“Das wirst du heute machen, Black. Potter wird im Bett bleiben.” Lily sah James scharf an, der sofort ergeben nickte.

Remus lachte leise auf: “War ja klar. Wenn Lily das sagt..” Den Rest des Satzes ließ er absichtlich offen und stand auf. “Los, Pad, wir haben Unterricht. Lily, bleibst du hier, oder kommst du mit?”, fragte der ruhige Marauder und sah sie freundlich an.

Lilys grüne Augen huschten kurz zu James, der sie nur finster anschaute. “Ich… werde hier bleiben.”, meinte Lily schließlich und James nickte nur kurz.

Sofort klopfte Sirius seinem Freund auf die Schulter. “Na herzlichen Glückwunsch, Prongs. Evans hat EINMAL Mitleid mit dir. Dass ich das noch erleben darf.”

Und bevor einer der Anwesenden reagieren konnte, sprang er schon lachend zur Tür des Krankenflügels hinaus.

Kopfschüttelnd und mit einem entschuldigenden Blick auf Lily ging Remus ihm hinterher. Auch Peter, der noch schnell ein “Gute Besserung” zu James piepste, folgte den beiden.
 

“Ok, was schlägst du vor?” Lily und James hatten sich ziemlich lange stillschweigend gegenüber gesessen und irgendwann konnte James einfach nicht anders. Er hasst es, wenn es still war.

Braune Augen sahen ihn jetzt an und er hörte seine Stimme sagen: “Ich denke, wir sollten es als erstes einmal in der Bibliothek versuchen. Und wenn wir da nichts finden, können wir immer noch McGonagall fragen.”

“Du willst also allen Ernstes jetzt sämtliche Bücher durchwälzen, bis du eine Antwort findest?” Fassungslosigkeit spiegelte sich auf Lilys Gesicht wieder.

“Ja, Potter, genau das habe ich vor. Oder hast du eine bessere Idee?”

“Ja, Veritaserum.”

Lily schnaubte. War ja klar, dass Potter so was sagen würde. Dass diese Worte allerdings ihren Körper verließen, war in ihren Augen unfair.

“Falls du es vergessen haben solltest, das ist verboten. Und wem willst du alles was verabreichen? Hast du dir das mal überlegt?”

“Es würden alle bekommen. Ich würde die Hauselfen bitten, was ins Essen zu tun. Und dann würde wir in der großen Halle fragen, wer das war.”

“Klar, aber sonst ist alles in Ordnung mit dir, ja? Wie ich schon sagte, es ist verboten. Und wie ich schon mehrfach gesagt habe, ich will nicht, dass das jemand erfährt!” Zornig blitzten James’ braune Augen auf und fixierten den hübschen Frauenkörper vor sich.

“Aber dass wir jetzt im Körper des jeweils Anderen stecken, das ist erlaubt, oder was?”, motzte James zurück. So sehr er Lily auch liebte, der Spaß hatte irgendwo seine Grenzen. Vor allem, weil er eigentlich nichts gegen einen gelungen Streich hatte, aber das hier ging eindeutig ZU WEIT.

“Bitte, lass uns einfach erst mal in Büchern nachschauen.”, versuchte Lily es noch einmal im Guten. Sie hatte im Moment andere Sorgen, als einen Streit mit James vom Zaun zu brechen.

“Gut, ganz wie du willst.” Lily hörte deutlich, dass James absolut nicht begeistert von der Idee war und sich gerade sehr beherrschte, um ruhig zu bleiben.

Sofort schwang Lily sich aus dem Bett und streckte ihrem Körper die Hand hin. “Los, wir fangen sofort an.”

Mit großen Augen sah James auf die augestreckte Hand und legte Lilys in seine.
 

“Und, hast du schon was gefunden?” Ein roter Haarschopf tauchte hinter einem riesigen Berg von Büchern auf, die allesamt auf einem Tisch in der Bibliothek gestapelt lagen und sah fragend zu James, der den Kopf schüttelte.

“Nein, noch nicht, aber wir haben auch noch nicht wirklich viele Bücher durch. Schau du weiter bei Verwandlungen nach und ich suche weiter bei den Tränken.”

Seufzend verschwand Lilys Kopf wieder hinter dem Stapel und man hörte erneutes Seitenblättern.

Auch sie selbst wandte sich wieder dem Buch zu, das sie gerade durchforstete.

Bereits auf dem Weg in die Bücherei hatte sie überlegt, was für ein Trank das sein konnte, denn noch nie hatte sie gehört, dass so eine Wirkung von einem ihr bekannten Trank hervorgerufen wurde.

Müde rieb sie sich über die Augen und fragte sich nicht zum ersten Mal nach dem Warum. Wer sollte etwas davon haben, dass Lily und James im Körper des jeweils anderen steckten?

Die Einzigen, die ihr eingefallen waren, waren die Schlangen gewesen, die in letzter Zeit auffallend ruhig gewesen waren. Und jetzt stand bald das entscheidende Spiel gegen die Löwen an. James, der ein brillanter Quidditchspieler war, hatte in diesem Jahr einfach jedes Spiel gewonnen und wenn er ausfallen würde, hätten die Slytherins den Pokal praktisch schon gewonnen. Denn dass Lily auf einen Besen stieg war ausgeschlossen.

Nie wieder würde sie auf so ein Ding klettern, viel zu tief saß noch immer der Schreck vom ersten Jahr, wo sie einfach keine Kontrolle über das Fluggerät bekommen hatte und am Ende in der peitschenden Weide gelandet war. Zu ihrem großen Glück war der Baum zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung und hatte sie nicht schwerwiegend verletzt, aber dieses Erlebnis hatte sich so fest eingebrannt, dass sie seit dem nie wieder in die Nähe des Baumes und der Besenkammern der Spieler gegangen war. Auch so hatte sie sämtliche Besen gemieden.

Frustriert klappte sie ihr Buch zu und schob es wieder zurück ins Regal.

Dann drehte sie sich ein Stück und machte zwei Schritte in Richtung James, der noch immer die Seiten nach einem Hinweis absuchte.

“Weißt du, ich glaube, HIER werden wir nichts finden. Wir sollten woanders suchen.”

Bei ihren Worten sah James auf und schaute sie fragend aus grünen Augen an. “Und was schwebt dir vor?”

“Die verbotene Abteilung.”

Gefunden? !

“Ich habe keine Lust, mir bei Gonny jetzt dafür eine schriftliche Erlaubnis zu holen.”, motzte James und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

“Das glaube ich gern. Was mich allerdings wundert, ist, dass du das wirklich in Betracht ziehst, wenn man bedenkt, wie du sonst immer alle Regeln befolgst.” Der Sarkasmus war nur schwer zu überhören und deshalb stand er auf und trat vor sie. Dass er nach oben sehen musste, ließ ihn leise schnauben.

“Nur mal so, wenn wir am helllichten Tag dabei erwischt werden, gibt das richtig Ärger. Normalerweise würde ich vorschlagen, wir machen das abends, wenn uns keiner sieht, aber wir beide wollen wieder in unsere alten Körper. Also brauchen wir eine Erlaubnis, denn ich habe weder Zeit noch Lust, eine Strafarbeit abzusitzen.”

Lily nickte und fuhr sich durch das Haar. “Da sind wir schon mal zwei. Und genau deshalb habe ich dafür eine super Lösung. Du gehst jetzt da vor und fragst die Bibliothekarin. Mich mag sie.” Kurz wich sie dem Blick von James aus und deutete hinter ihn, dann meinte sie leise und fast schon verlegen: “Ich war schon mehrmals in der verbotenen Abteilung, ohne dass ich eine Erlaubnis von Professor McGonagall oder einem anderen Lehrer hatte.”

James sah mit großen Augen zu seinem Gesicht hoch und stellte fest, dass ein leichter Rotschimmer seine Wangen überzogen.

Sofort fing er an zu grinsen: “Miss Evans, ich bin mehr als nur geschockt, so etwas von Ihnen zu hören.”

Ein kurzes Brummen von Lily und dann packte sie James an den Schultern. “Also pass auf. Du gehst jetzt zu Madame Pince und sagst ihr, dass du für den Weihnachtsball einen wirkungsvollen Zauber gegen Alkoholeinschmuggeln suchst. Und du wirst sehen, dass sie dich reinlasst. Sobald du dann drin bist, lässt du die Tür offen und ich komme nach.”

Mit großen Augen sah James zu ihr hoch. Lily wollte doch tatsächlich eine Lehrkraft mit vollem Bewusstsein anlügen.

Gut, ihre momentane Lage war nicht wirklich lustig, aber dass die hübsche Hexe zu solchen Mitten greifen würde, hätte er ihr nie zugetraut. Wenn Sirius davon erfahren würde, würde er sicher umkippen, ging es James durch den Kopf.

“Was stehst du noch hier? Sieh zu, dass du Land gewinnst!”, zischte Lily und beugte sich leicht zu ihm nach unten. Sofort wich er erschrocken einen Schritt zurück und verschwand blitzartig. Manchmal konnte Lily wirklich Angst einflößend sein.
 

Seufzend fuhr sie mit ihren Händen abermals durch James’ braunes Haar. Was sollte sie nur tun, wenn es auch in der verbotenen Abteilung nichts Sinnvolles und Nützliches gab? Auf James’ Vorschlag eingehen und allen Schülern Veritaserum verabreichen? Schon bei diesem Gedanken stellen sich ihr die Nackenhaare auf. Und selbst wenn sie dem zustimmen würde und am Ende sich der Verantwortliche würde finden lassen, was wenn derjenige keinen passenden Gegenzauber hatte?

Was, wenn sie für immer in James’ Körper feststecken würde? Sie kannte sein Leben nicht und er kannte ihres nicht. Also würde es nie und nimmer klappen, wenn man einfach in die Familie des anderen ging. Klar, sie hatte James in diesem Jahr besser kennengelernt und wusste nun auch, dass er nicht so schlimm und unmöglich war, wie sie immer gedacht hatte, aber trotzdem wollte sie nicht so ihr Leben verbringen.

Seufzend ließ sie sich auf einen leeren Stuhl sinken und legte ihren Kopf auf die Arme. Am Ende würde nur ein Ausweg bleiben, um ein einigermaßen ruhiges Leben zu führen. Sie müsste immer in seiner Nähe sein, gut, zugegeben, es gab sicher Schlimmeres, als bei ihm zu sein, aber…

Stopp. Bei ihm bleiben?

Ihr Kopf fuhr ruckartig hoch und augenblicklich arbeitete ihr Gehirn auf Hochtouren. War es das? Wollte sie jemand an ihn binden? Wenn ja, wer? Zum Einen gab es da die Marauder und James, die immer schon hinter ihm gestanden hatten, was das Verhältnis zwischen ihr und dem jungen Potter betroffen hatte, wobei sie doch das Gefühl hatte, dass auch James nichts gewusst hatte und ihm das Ganze absolut nicht gefiel.

Dann waren da die Schlangen, die Lily aufgrund der simplen Tatsache ihrer Abstammung hassten. Und denen war mit Sicherheit jedes Mittel recht, um sie zu demütigen und zu bestrafen - schließlich war allgemein bekannt, dass Lily nichts von James hielt.

Dass sich ihr Verhältnis in den letzten Monaten aber überraschender Weise enorm zum Positiven gebessert hatte, schien vielen gar nicht aufgefallen zu sein.

Wobei sie es auch einfach auf James abgesehen haben könnten. Denn James war ihnen nicht nur im Quidditch ein Dorn im Auge. Der junge Marauder hatte trotz seiner Reinblütigkeit in dem verhassten Haus keinen einzigen Freund. Was aber auch nicht weiter verwunderlich war, wenn man bedachte, wie unterschiedlich die Auffassungen von James und den Schlangen war.

Und dann gab es da noch den Rest der Schülerschaft.

Die Jungs, die unbedingt James vom Markt haben wollten, weil ihm die Mädchen - ungeachtet seiner Gefühle für Lily - regelmäßig den Schlafsaal einrannten (Auch wenn Black meinte, dass Potter noch Jungfrau sei - schon bei dem Gedanken daran entfuhr Lily ein ungläubiges Schnauben.) und so ihre eigenen Chancen geringer waren.

Und dann die Mädchen, die bereits die unglaublichsten Wetten laufen hatten, wann und wie Lily und James zusammenkommen könnten. Nur durch Zufall hatte Lily einmal auf dem Mädchenklo mitbekommen, wie die Einsätze zwischen drei Mädchen erhöht wurden. Und 50 Galleonen waren kein Pappenstiel. Sie hatte sich damals gefragt, ob James von diesen Wetten wusste und vielleicht sogar selber welche laufen hatte. Bis heute hatte sie keine Antwort bekommen.
 

Sollte James am Ende doch Recht behalten und sie müssten allen verbotener Weise einen Trank unterjubeln?

Wieder war ein Seufzen von ihr zu hören.

“…nke, Madame Pince. Ich werde mich beeilen.”, hörte sie auf einmal ihre Stimme sagen. Augenblicklich schoss ihr Kopf nach rechts und ihre Augen huschten zu der langen Wand mit der kleinen schwarzen Tür, die sie aber aufgrund der Regale nicht sehen konnte.

Gut, also war James jetzt gleich in der verbotenen Abteilung.

“Lassen Sie sich ruhig Zeit, Miss Evans. Ich weiß ja, dass so ein Zauber wichtig ist. Da sollte nichts schief gehen.” Dann ein warmes und freundliches Lachen und ein Türöffnen. Dann noch ein zweites Danke von James und Lily hörte die sich entfernenden Schritte der Bibliothekarin.

Augenblicklich war sie auf den Beinen und schlich sich zur Tür.

“Potter!”, flüsterte sie und augenblicklich wurde die Tür ein Stück geöffnet und sie huschte hinein.
 

“Man, wenn ich gewusst hätte WAS für Schätze hier verborgen sind, hätte ich viel eher mal einen Abstecher hier rein gemacht.” Mit leuchtenden Augen sah sich James um.

“Du willst mir doch wohl nicht weiß machen, dass du noch nie hier gewesen bist. Beim besten Willen, James, das nehme ich dir nicht wirklich ab.”

“Kannst du aber, denn sowohl Remus als auch Sirius haben mich bis jetzt erfolgreich davon abgehalten.”

“Black hat dich nicht hierher gehen lassen? Willst du mich veralbern?” Lily mochte es nicht, wenn man sie für dumm verkaufte, doch James schüttelte nur den Kopf. “Ich meine das ernst. Ich war wirklich noch nicht hier. In meiner ganzen Schulzeit habe ich diesen Raum noch nicht von innen gesehen. Heute ist sozusagen mein erstes Mal.” Ein schwaches Grinsen schlich sich auf James’ Gesichtszüge.

Lily sah ihn kurz misstrauisch von der Seite an. Vom Gesichtsausdruck her schien James es doch tatsächlich ernst zu meinen, denn auch wenn es ihr Körper war, aus dem er sie gerade ansah, sie wusste, was für einen Ausdruck er in den Augen hatte, wenn er etwas ernst meinte.

“Hm.”, meinte sie nur und widmete sich wieder dem Buch, welches aufgeschlagen auf ihrem Schoß lag.

“Sag mal Lily, wie oft warst du eigentlich schon hier drin?”, wollte James auf einmal wissen.

Sofort schlich sich ein leichtes Grinsen auf ihr Gesicht. “Was denkst du denn, wie oft?”

Für einen Moment musterte er sie und dann kratzte er sich am Kopf. “Schwer zu sagen. Auf alle Fälle kennst du dich verdammt gut hier aus.” Er nickte in Richtung Regale und sah sie dann wieder an.

Ihr Grinsen wurde breiter. “Gut, vielleicht ist es einfacher, wenn du mir sagst, wann mein “erstes Mal” war?” Dass sie seine Worte benutzte, fiel ihm erst auf, als er ihren Satz für sich noch einmal wiederholte. Augenblicklich wurden seine Augen groß und er sah sie fassungslos an.

“Wer Lily, wer?”, wollte er wissen und war mit zwei Schritten neben ihr. Der griff um seinen eigenen Arm war fest und hatte etwas verzweifeltes.

Als sie seinen Blick dazu sah, rollte sie augenblicklich mit den Augen. “James. Ich rede nicht von diesem ersten Mal.” Mit einem Ruck befreite sie sich aus seinem Griff.

“Ich rede von meinem ersten Besuch hier. Und wenn du nicht so sexistisch und pervers veranlagt wärst, würde dir gar nicht die Idee kommen, dass ich mich mit dir über mein Sexualleben unterhalte.”

“De… d… dein Se… Sexual…” Der Rest blieb ihm im Hals stecken.

“Potter, reiz mich nicht, sonst vergesse ich mich.” Sie mochte dieses Thema absolut nicht, vor allem nicht, wenn James darauf zu sprechen kam.

“Entschuldige.” Mit leicht roten Wangen wandte er sich ab und schaute erneut in den dicken Wälzer, der vor ihm lag.

“Hast du schon was sinnvolles gefunden?”, versuchte Lily die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.

Ein leichtes Kopfschütteln von James. “Nein, noch nicht. Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch nicht die geringste Ahnung, nach was genau ich eigentlich suchen soll.”

“Gute Frage. Bei den Verwandlungssachen ist nichts dabei?”

Ein Kopfschütteln.

“Hm, bei mir hier auch nicht.” Sie deutete auf das Zaubertränkebuch.

“Und jetzt? Gibt es sonst noch sinnvolle Bücher, wo was drin stehen könnte?”, wollte er wissen. Wenn jemand Bücher auswendig kannte, dann war das wohl Lily.

Doch die schüttelte nur den Kopf. “Nein, ich kann mich an keins erinnern, welches uns im Moment weiter bringen würde.”

“Also, was machen wir jetzt?” Auch James klappte das Buch zu und stellte es wieder zurück in das Regal, aus dem er es genommen hatte. “Das war doch vorhin nicht so sperrig!”, murmelte er, während er versuchte, den dicken Band wieder an seinen alten Platz zu stellen.

“Warte, ich helfe dir.” Lily nahm ihm das Buch aus der Hand und wollte es selbst in das Regal stellen, als sie sah, was James das Reinschieben erschwert hatte. Schnell zog sie das kleine in Leder gebundenen schwarze Buch heraus und drückte es James in die Hand, dann stellte sie das andere wieder zurück.

Auch ihr Buch fand seinen Platz wieder im Regal. Als sich Lily zu James umdrehte und nun noch das kleine Buch zurücktun wollte, sah sie, dass er hochkonzentriert darin las.

“James? Ich würde gern das Buch zurückstellen.” Fordernd streckte sie ihm ihre Hand entgegen. Doch James hob nur seine und bedeutete ihr somit, dass sie einem Moment warten und ihn zu Ende lesen lassen sollte.

Schnaufend verschränkte Lily ihre Arme vor der Brust und setzte sich auf den Stuhl neben James.
 

Es vergingen bestimmt zehn Minuten, in denen James’ Augen nicht einmal vom Papier aufsahen. Und mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde sein Gesicht ernster und konzentrierter. Kein Wort verließ seine Lippen, während Lily ihrem Körper dabei zusah, wie er das Buch verschlang.

Im Stillen fragte sie sich, was so interessantes in diesem Buch stand, dass James es einfach nicht aus der Hand legen wollte.

Nicht, dass er schon wieder einen Streich plante. Und den dann am Ende noch in ihrem Körper umsetzte und Lily Nachsitzen hatte, was aber James sich verdient hatte.

Doch ihre Befürchtungen waren völlig umsonst, denn als James aufsah, spürte sie, dass es sicher nicht um einen Streich ging bei dem, was er gerade gelesen hatte.

Seine im Moment grünen Augen sahen sie ernst und ohne jegliche Freude an. Was immer es war, James hasste es, das konnte sie ihm deutlich ansehen.
 

“Wir sitzen mächtig in der Tinte, Lily.”

Die Lösung des Problems - kurz und schmerzlos

“Nie und nimmer, vergiss es, das werde ich niemals tun.” Wütend und mit hochrotem Gesicht war Lily aufgesprungen, als James ihr sagte, was er gerade gelesen hatte.

“Tut mir Leid, aber da wirst du dir wohl jemand anderen suchen müssen.”, fauchte sie ihn an und wich einen Schritt zurück.

“Sehr witzig. Als ob das hier meine Idee gewesen wäre.” Jetzt machte sich auch in seinem Körper Wut breit. Wer immer dafür verantwortlich war, derjenige würde dafür definitiv bezahlen, denn so hatte sich James das Ganze garantiert nicht vorgestellt.

War er vor wenigen Stunden - um genau zu sein gestern - noch froh gewesen, dass sein Leben einigermaßen ruhig verlief und Lily sich an ihn zu gewöhnen schien, machte ihm das hier mehr als nur große Schwierigkeiten, denn schon beim Lesen war ihm klar gewesen, dass Lily niemals auf so etwas eingehen würde.

Wenn er sie wäre - wobei er das ja gerade sogar war - würde er es wahrscheinlich auch nicht in Betracht ziehen.

Ein resigniertes Stöhnen entwich ihm. “Gut, dann gewöhn dich schon mal an meinen Körper.”, meinte James und wollte aufstehen. Sofort drückte ihn Lily wieder auf seinen Stuhl zurück und nahm ihm das Buch aus der Hand. Vielleicht hatte sie Glück und es gab einen passenden Gegenfluch oder einen entsprechenden Trank, den sie brauen konnte.

Doch je weiter sie las, desto deutlicher wurde auch ihr, dass es nur diese eine Möglichkeit zu geben schien.

Schon alleine die Zusammensetzung des Trankes, den James und sie irgendwie zu sich genommen haben mussten, war gigantisch. Teure und hochwertige Kräuter, Zutaten, die kaum zu bekommen waren und vor allem musste der Trank lange gebraut werden. Sie schüttelte den Kopf, als sie las, dass die Dauer der Herstellung ein halbes Jahr dauerte.

Zumindest war klar, dass das mit voller Absicht gemacht war. Wer immer das geplant hatte, musste sich bereits seit langem darüber Gedanken gemacht haben.

Und auch wenn sie James und seinen Freunden jeden Unsinn zutraute, DAS HIER war sogar für die Marauder zu viel. Auch wenn James definitiv seine Vorteile haben würde, wenn es darum ging, wieder in den jeweils anderen Körper zu kommen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
 

5 Blätter Alihotsi

2 Aschwinderin-Eier

4 Äste Belladonna

Schale von einem Drachenei (am besten Hornschwanz)

½ Einhorn-Horn

10 g Greifenklauenpulver

9 ½ Krokodilherzen

1 Priese Liebstöckel

Saft einer Mimbulus Mimbeltonia

20 Salbeiblätter

5 Skarabäuskäfer

20 g Samen der Venemosa Tentakula

Zerstoßenes Zweihorn-Horn
 

Die ersten vier Zutaten in einem Wasserbad 5 Tage bei gleicher Temperatur kochen.

Dann das Einhorn-Horn hinzufügen und weitere vier Wochen kochen lassen (blaue Färbung).

Alles bis auf Skarabäuskäfer, Samen der Venemosa Tentakula und zerstoßenes Zweihorn-Horn hinzufügen und fünf Monate in einem komplett dunklen Raum kochen lassen. Darf nicht bewegt werden. Konstante Wasserzufuhr durch Aquamenti möglich.

Danach eine Nacht (am besten Vollmond, denn da die beste Wirkung) ruhen lassen.

Anschleißend Skarabäuskäfer hinzufügen und eine Stunde unter ständigem Rühren kochen.

Dann restliche Zutaten hinzufügen und einen Tag kochen lassen. Dann einen Monat stehen lassen. Muss rubinrote Färbung haben.

Kann ins Essen oder in Getränke gemischt werden.

Wird dann farblos.
 

Kein Gegengift, kein Gegenzauber.

Heilung nur durch Geschlechtsverkehr der betreffenden Personen möglich. Hervorragend geeignet für Folter in großer Gruppe.

Auch für Schlammblüterbeseitigung.

Wirkung bei Werwölfen noch nicht getestet.

Virenübertragung klappt perfekt.
 

Nachdem Lily zu Ende gelesen hatte, war ihr restlos schlecht.

Also hatte James nicht gelogen. Aber sie würde nie und nimmer so etwas tun. Wieder glitt ihr Blick zu den Horrorzeilen.

Heilung nur durch Geschlechtsverkehr der betreffenden Personen möglich. das durfte doch einfach nicht wahr sein! Was hatte Lily verbrochen, dass sie so bestraft wurde?

Seufzend schloss sie das Buch und ihre Augen. “Und was machen wir jetzt?”, fragte sie leise. Im Moment konnte sie ihm einfach nicht in die Augen sehen, auch wenn es rein technisch gesehen ihre Augen wären, in die sie schauen würde.

“Ich weiß es nicht. Am besten, wir verschwinden erst einmal und gehen in die Schulsprecherräume. Außerdem habe ich langsam Hunger.” James hasste es, mit leerem Magen arbeiten zu müssen. Schwerfällig erhob er sich und schnappte sich das Buch, welches sie noch immer in den Händen hielt. “Ich denke, das hier verstecken wir so gut wie möglich, nicht, dass noch jemand auf die Idee kommt, hier drin zu lesen.”

Beim groben Durchblättern war ihm nicht entgangen, dass es viel dunkle und verbotenen Sachen enthielt und in Zeiten wie diesen konnte man nie wissen, wer das hier aufgeschriebene Wissen anwenden würde, um anderen Leuten Schaden zuzufügen.

Lily nickte und sah ihm zu, wie er es im hintersten Regal in eine dunkle und unauffällige Ecke legte.
 

“So, wenn ich das mal so anmerken darf, sind wir noch immer keinen Schritt weiter.” James, der sich gesättigt zurücklehnte, sah fragend auf seinen Körper, der nur mit den Schultern zuckte. James war in der Küche gewesen und hatte Lily und sich etwas zu Essen besorgt. Gleichzeitig war er noch bei McGonagall gewesen und hatte sowohl “sich” als auch “James” vom Unterricht entschuldigt. Zuerst war die Professorin nicht begeistert, aber bei der Leidensmine, die ihre beste Schülerin aufgesetzt hatte, drückte sie schlussendlich doch ein Auge zu und ließ sie mit dem Hinweis, dass sämtlicher Stoff nachzuholen sei, gehen.
 

“Ich habe keine Ahnung.” Lily, die bisher auf ihre Hände geschaut hatte, sah jetzt James an.

“Sag mal, was mich schon die ganze Zeit wundert. Wie kommt es, dass du es nicht in Betracht ziehst, mich zu überreden, mit dir zu schlafen?” Die Frage brannte ihr wirklich schon eine ganze Weile auf der Zunge. Schließlich was das doch die Gelegenheit schlechthin für ihn.

Doch James schüttelte nur den Kopf. “Nein, nicht so. Ich meine, klar wäre das schon echt … nun ja, ich meine.. Ach du weißt, was ich sagen will.” Ein deutlicher Rotschimmer war auf seinen Wangen zu sehen. “Jedenfalls werde ich nicht mit dir schlafen. Punkt aus.” Ein kräftiges Nicken zur Bestätigung und James griff nach einer Kürbispastete.

“Und wieso nicht?”, wollte sie wissen.

“Weil du es nicht willst. Und ich werde dich mit Sicherheit nicht zum Sex mit mir zwingen. Ich bin kein Totesser, der einfach eine Frau vergewaltigt.” Sein finsterer Blick war mehr als eindeutig.

Doch Lily verdrehte nur die Augen. “Wenn das aber die einzige Möglichkeit ist?”

“Du würdest echt mit mir…?” Fassungslos und schon fast ein wenig entsetzt sah James sie an.

“Was anderes wird uns eh nicht übrig bleiben, wozu das Ganze also noch herauszögern?” Lily stand auf und trat vor James.

“Das kann unmöglich dein Ernst sein, Evans!”

“Willst du etwa kneifen? Oder gefällt es dir in meinem Körper so gut, dass du nicht mehr zurück willst?” Fast schon bissig fuhr sie ihn an.

“Das hat nichts mit kneifen zu tun! Es geht hier schließlich um mein..” Abrupt brach James den Satz ab, während ihn Lily nur mit hochgezogener Augenbraue ansah.

“Ja? Sprich dich aus, James, worum geht es?” Lily ahnte, was er sagen wollte, denn ihr fielen die Worte von Sirius heute Morgen ein - bezüglich James und seiner bereits vorhandenen sexuellen Erfahrung. Die sich auf Null belaufen musste, wenn Black heute die Wahrheit gesagt hatte.

Doch er schüttelte nur den Kopf und wich konsequent ihrem Blick aus.

“Hm. Sirius hat da heute Morgen was gesagt. Sinngemäß, dass du noch Jungfrau bist, wegen mir.”

Sofort schoss James’ Kopf herum und mit großen Augen sah er nach oben. “Ich bring Pad um.”, presste er zwischen den Zähnen hervor, was Lily leise auflachen ließ.

“Na wenigstens haben wir dann was gemeinsam.”, meinte sie mehr zu sich selbst, als zu James, denn auch Lilys Erfahrungen beliefen sich auf dem Gebiet auf Null.

“Wieso willst du Pad umbringen?”, fragte James verwundert. Verwirrt sah Lily ihn an, dann schlug sie sich mit der flachen Hand an die Stirn. “Ist schon gut, James, vergiss, was ich gesagt habe, das galt nicht dir.”

Dann sah sie wieder zu ihm. “Los, ausziehen. Wir haben keine Zeit zu verlieren.”

Geschockt sah James sie an. “Sag mal Lily, bist du im Fieber? Was um alles in der Welt ist mit dir los, dass du mir sofort die Klamotten vom Leib reißen willst? Wenn ich an heute morgen denke, durfte ich noch nicht einmal alleine duschen, wenn es nach dir gegangen wäre. Und jetzt soll ich mich einfach so entblättern.” Im Moment war James mehr als überfordert mit der Situation. So kannte er Lily nicht.

Nicht nur, dass sie ihn hier tatsächlich fast schon besprang, nein, sie forderte ihn auch noch dazu auf, sich zu entblößen. Gut, sie wusste, wie ihr Körper nackt aussah, aber dass er ihn doch tatsächlich nackt… nein, lieber nicht dran denken, sonst würde er sich am Ende nicht beherrschen können.

“Ja, aber da habe ich auch noch nicht den Ernst der Lage gesehen.”

“Ich habe das Gefühl, dass du nicht so richtig weißt, was du da tust!”, merkte James an.

“Und ob ich weiß, was ich mache.” Mit diesen Worten löste sie die Krawatte und fing an, die ersten zwei Knöpfe des Hemdes zu öffnen.

“Stopp!”, rief James und hielt ihre Hände fest. “Lily, so geht das nicht.”

“Doch, so geht das.” Und bevor James sich rühren oder reagieren konnte, hatte sich Lily blitzschnell zu ihm nach unten gebeugt und James’ Lippen lagen auf Lilys. Jegliche “Gegenwehr” erstarb sofort.
 

Wie genau sie aus ihren Klamotten gekommen waren, wussten sie beide nicht. Doch Tatsache war, dass sie jetzt in James’ Zimmer waren, nackt und beide ziemlich erregt.

“Kennst du einen vernünftigen Verhütungszauber?”, murmelte Lily gegen die Lippen, die sie gerade küsste. “hm.”, kam es etwas atemlos von James und wie in Trance griff er nach dem Zauberstab, der auf dem Nachttisch lag. Der Spruch, den Sirius immer benutzte, war schnell gesagt und schon war James’ Körper über dem von Lily.

“Ich weiß nicht wirklich, was ich tun soll.”, schoss es Lily durch den Kopf. Auch James musste ähnliche Gedanken haben, denn für einen Moment sahen sie sich hilflos an. Dann schubste James Lily auf die Lacken, griff seinem Körper zwischen die Beine und fing an, sein bestes Stück zu massieren. Lily kam nicht umhin, festzustellen, dass es sich einfach nur gut anfühlte.

Die Reaktion kam sofort, denn James’ zufriedenes “Na also.” ließ sie erstaunt nach unten schauen. Im ersten Moment musste sie schlucken, doch sie hatte nicht lange Zeit, denn sie sah, dass ihre eigenen Hände jetzt zwischen ihren Beinen war.

Mit großen Augen sah sie sich dabei zu, wie James ihren Körper durch Zärtlichkeiten erregte.

Und gerade, als Lily etwas sagen wollte krabbelte er auf seinen Schoß.

Noch einmal sah er Lily an, dann ließ er sich auf ihn sinken.
 

Auf einmal wurde beiden schwarz vor Augen.
 

Erschrocken klammerte sich Lily an James. Was war denn jetzt los? War es normal, dass einem schwarz vor Augen wurde, wenn man miteinander schlief?

Sie atmete noch einmal durch und öffnete dann sachte ihre Augen.

Und schrie erschrocken auf. Vor ihr saß James. Oder besser gesagt sie saß AUF ihm.

Und er sah sie ebenfalls ziemlich erschrocken an. Seine Hände lagen auf ihrer Hüfte und hielten sich an ihr fest.

“James.”, entfuhr es Lily überrascht und augenblicklich färbten sich ihre Wangen rot. Aus der Perspektive war das hier auf einmal peinlich.

Auch er sah sie nicht minder erschrocken an.

Für einen Moment wussten sie beide nicht, was sie jetzt tun sollten. Fragend sahen sie einander an. James unten, Lily oben.

Noch immer lagen ihre Hände um seinen Hals und seine Hände auf seiner Hüfte.

James in Lily.

Grüne Augen musterten braune.

Und dann fasste sich Lily ein Herz und beugte sich nach vorn, um ihn erneut zu küssen.
 

James hatte das Gefühl, im Himmel zu sein. Sie, seine widerspenstige und doch heißgeliebte Lily hatte ihn nicht zurückgewiesen. Ganz im Gegenteil. Sie rutsche noch ein Stück näher an ihn ran und küsste ihn.

Sein Griff um ihre Hüften verstärkte sich und langsam hob er sein Becken ein wenig an, um vollständig in ihr zu versinken.

Langsam und bedacht glitt er Zentimeter für Zentimeter tiefer in sie und als er fast vollständig in ihr war, spürte er, wie sie zusammenzuckte und ein erschrockenes Keuchen von ihr zu hören war. Augenblicklich hielt er inne und sah sie aufmerksam an.

So bemerkte er auch die kleine Träne, die sich aus ihrem Augenwinkel stahl.

“Lily!” Sofort wischte er die Träne mit seinem Daumen weg und sah sie unsicher und entschuldigend an.

Doch sie schüttelte nur den Kopf. “Es geht schon.”, presste sie hervor und James war klar, was sie meinte. Dass er daran nicht selber gedacht hatte! Er war so ein Idiot!

Sofort hob er sie ein Stück hoch und zog sich aus ihr zurück.

“Entschuldige.”, sagte er und sah ihr fest in die Augen, während er sie in die Kissen legte und ihr noch einmal liebevoll über das Gesicht strich. Lily schüttelte nur den Kopf und lächelte ihn vorsichtig an.

James lächelte zurück und beugte sich zu ihr herunter. “Ich werde dir die Schmerzen nehmen. Ich werde dafür sorgen, dass du es genießen kannst.”, versprach er und küsste Lily liebevoll.

Die rothaarige Hexe nickte und strich ihm durch das Haar, während sie seiner Zunge, die bittend über ihre Lippen strich, Einlass gewährte. Neckend stupste James’ Zunge ihre an und sofort ging Lily auf das Spiel ein.

Ihn zu schmecken war ein unglaubliches Erlebnis. Nicht nur, dass James unglaublich gut küssen konnte, er schmeckte nach Schokolade und Lily liebte Schokolade.

Während sie sich in dem Kuss verlor, fing James an, ihren Körper zu streicheln. Langsam und mit federleichten Berührungen strich er über ihren Bauch hoch zu ihrem Brustansatz, wo er verweilte und sich nur langsam nach oben tastete.

Er genoss das Gefühl zarter und weicher Haut unter seinen Fingern. Nie im Leben hätte er sich träumen lassen, dass dieser Tag einmal kommen und sie mit ihm schlafen würde. Egal, wie sehr er es sich auch gewünscht hatte.

Sachte rutschte er neben sie und zog sie an sich, während er sie weiter liebkoste.

Mit dem Daumen strich er sachte über ihre Brüste und reizte ihre Brustwarzen mit dem Daumen.

“James!”, murmelte sie leicht weggetreten. Lächelnd machte er weiter und erkundete jedes Zentimeter Haut, der er zu fassen bekam. Doch James wollte nicht nur ihre Brüste berühren.

Langsam glitt seine Hand tiefer und verweilten einen Moment bei ihrem Bauchnabel. Lily presste sich ihm entgegen, was wiederum James zum Aufkeuchen brachte.

Dass sie ihn um den Verstand brachte, wusste er ja, aber dass sie ihn so anmachte, hätte er selber nicht gedacht. Sein Hirn vermittelte ihm nur noch die lebenserhaltenden Funktionen wie ein- und ausatmen.

Sachte näherte er sich ihrem Becken und spürte, wie Lily ihre Beine für ihn öffnete.

Vorsichtig glitt er mit seiner Hand dazwischen.

Als James sie an ihrer intimsten Stelle berührte, konnte Lily ein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Bereits seine anderen Berührungen hatten ihr Blut in Wallung gebracht, aber ihn jetzt da zu spüren, was der Wahnsinn.

Sie spürte, wie er langsam über ihren Eingang strich, der bereits ziemlich feucht war. Alles, was sie jetzt noch wollte, waren mehr Berührungen von ihm.

Wie von selbst glitt nun auch ihre Hand über seinen Körper. Lily wusste, dass James sehr muskulös war, aber diese Muskeln jetzt anzufassen, war noch viel besser, als sie nur anzusehen.

Doch wenn Lily ehrlich war, war es schwer, sich darauf zu konzentrieren, ihn zu streicheln, denn seine Berührungen machten sie wahnsinnig. Immer und immer wieder liebkosten seine Finger sie und versetzten sie immer mehr in Extase.

Und so gab Lily schlussendlich auf und überließ sich einfach James und dem, was er mit ihr machte. Sie schloss ihre Augen und genoss seine Zärtlichkeiten. Die erregenden Reize, die seine Finger verursachten und seine Küsse, mit denen er sie übersäte. Lily wusste schon längst nicht mehr, wo oben und unten war.

Erst als sie auf einmal seine Zunge an ihrer Mitte spürte, öffnete sie überrascht die Augen und sah in braune, die sie aufmerksam musterten. Doch da James sein Tun nicht unterbrach und sie immer weiter leckte, beschränkte sich ihr Denken nur auf dieses unbeschreibliche Gefühl, welches sich in ihr breit machte. Sie ließ sich wieder nach hinten sinken und schloss erneut die Augen. Eine ihrer Hände fand seinen Kopf, den sie jetzt fahrig streichelte.

“James!”, keuchte sie auf und schob ihm ihr Becken noch mehr entgegen. Sofort fasste er sie mit einer Hand fester an der Hüfte und ließ langsam seine Zunge in sie hineingleiten.

Und zusätzlich spürte sie auf einmal einen seiner Finger in sich. Langsam schon er sich tiefer in sie, bis er vollständig in ihr war. Dann fühlte sie, wie James ihn zurückzog und noch einen zweiten Finger hinzunahm, den er in ihr bewegte. Dieses Gefühl erregte sie so sehr, dass sie anfing, ihr Becken im Rhythmus seiner Finger auf und abzusenken.

Bestimmend zog sie James zu sich nach oben und küsste ihn stürmisch. “Mehr!”, raunte sie ihm gegen seine Lippen und auch wenn James sich nicht sicher war, ob Lily schon so weit war, zog er sich aus ihr zurück und positionierte sein hartes und pochendes Glied vor ihrem Eingang. Und dann bewegte er sich vorwärts.

Stück für Stück drang er langsam in sie ein, damit sie sich diesmal wirklich an ihn gewöhnen konnte und sich nicht verkrampfte.

Aufmerksam beobachtete er jede ihrer Regungen, doch als Lily sich ihm fordernd entgegen schob, wusste er, dass er ihr nicht wehtat. Mit einem etwas kräftigeren Stoß drang er nun vollständig in sie ein und als er komplett in ihr versank, hätte er am liebsten laut aufgeschrien vor Freude.

Das Gefühl, das er hatte, war unglaublich. Sie schmiegte sich an ihn und die warme und feuchte Enge machten es ihm schwer, nicht sofort gedankenlos zuzustoßen. Denn James wollte, dass Lily Spaß hatte.

Erst langsam und dann etwas schneller werdend stieß er in sie. Bei jeder Bewegung entfuhr Lily ein leises und zufriedenes Seufzen. Ihre Augen waren noch immer geschlossen und ihre Lippen waren leicht geöffnet.

Lily spürte, wie er sein Tempo erhöhte und bereitwillig schob sie ihm ihr Becken immer wieder entgegen. Sie war verrückt nach ihm. Mit einem Mal konnte sie es mit Bestimmtheit sagen. Sie mochte James Potter. Mehr als mögen. Sie wusste, dass sie ihm nun endgültig bedingungslos verfallen war und sie wusste auch, dass sie ihn nie wieder hergeben würde. Hatte er also doch gewonnen.

Während sich James in ihr bewegte, spürte Lily, wie ein angenehmes Kribbeln durch ihren Körper schoss und sich langsam in ihrer Mitte sammelte. Und bei jedem weiteren Stoß von James wurde das Gefühl stärker und intensiver.

Vor allem, weil sich James jetzt nicht mehr so vorsichtig und behutsam in ihr bewegte.

Er wurde immer schneller. Lange würde er nicht mehr aushalten. Lily erregte ihn zu sehr. Ihre Enge, ihr Stöhnen, ihr Geruch, einfach alles. Vor allem, weil es auch für ihn das erste Mal war. Alles, was er jetzt noch wollte, war endlich Erlösung in ihr zu finden und sie dann liebevoll in den Arm nehmen.

Ob er letzteres tun konnte, wusste er nicht, aber vielleicht würde sie endlich bei ihm bleiben. Für immer.

So tief er konnte, glitt er immer wieder in sie, füllte sie aus und entlockte ihr lustvolle Stöhner. Immer wieder verließ sein Name ihre Lippen.

Und auch er flüsterte immer wieder: “Lily!”

James’ Tempo war angenehm und Lily erwiderte es, bis sie auf einmal spürte, wie das Kribbeln zu einem gigantischen Brennen wurde, dass sich explosiv aus ihrer Mitte ausbreitete und ihren ganzen Körper erfasste. Laut stöhnend presste sie ihr Becken James entgegen, drückte den Rücken durch und kam.

James, der spürte, dass Lily gerade ihren Orgasmus hatte, lächelte leicht und spürte, wie sich auf einmal ihre Muskeln um ihn herum immer wieder zusammenzogen und entspannten.

Durch dieses zusätzlich erregende Gefühl brauchte James auch nicht mehr lange und ergoss sich nach wenigen weiteren Stößen heiß in ihr.
 

Der nächste Morgen kam schneller als sie beide wollten. Seufzend kuschelte sich Lily an den noch schlafenden James und betrachtete ihn.

Sie hatten sich mehr geredet, sondern waren einfach nur aneinander gekuschelt eingeschlafen. Und jetzt, wo er friedlich vor sich hinschlummerte, gingen Lilys Gedanken zurück zu gestern.

Sie mochte ihn ja schon vorher. Im Grunde hatte sie ihn auf irgendeine Art und Weise immer schon gemocht, auch wenn man das nie gemerkt hatte, doch wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie sich eingestehen, dass sie ihn jetzt von ganzem Herzen liebte. Und das nicht wegen dem Sex - der, um weiterhin ehrlich zu bleiben, unglaublich gut war. Der Sex hatte es ihr nur noch deutlicher gemacht, denn es gab niemanden, mit dem sie hätte schlafen wollen. Niemanden, außer James.

Ein zufriedenes Lächeln glitt über ihre Gesichtszüge.

Ja, es war wirklich an der Zeit, ehrlich zu sein, vor allem mit ihm.

Sachte löste sie sich aus seiner Umarmung und richtete sich ein Stück auf.

“James.”, meinte sie vorsichtig und strich ihm mit der Hand über das Gesicht.

Von ihm kam nur ein Brummen.

“James.”, sagte sie noch einmal und beugte sich zu ihm herunter, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. “Aufstehen, Schlafmütze.”, forderte sie grinsend.

Und nun schien James bemerkt zu haben, dass da jemand neben ihm war. Verwundert öffnete er die Augen.
 

“…mes.”, hörte er eine Stimme. Wer immer das war, er sollte weg gehen, denn der Traum, den er gerade gehabt hatte, war toll. Lily war bei ihm und sie hatte sich geliebt. Wenn er ehrlich war, wollte er nie wieder aufwachen.

Doch der Störenfried neben ihm gab einfach keine Ruhe.

Plötzlich spürte er Lippen auf seinen und hörte jemanden etwas sagen.

“Aufstehen, Schlafmütze.”, forderte die Stimme. Und für einen Moment hätte James gedacht, dass Lily das gesagt hatte. Doch er wusste, dass diese Vorstellung absolut absurd war, schließlich würde Lily doch nie…

Er öffnete seine Augen und blinzelte.

Nein, das konnte unmöglich wahr sein. Vor ihm saß Lily. Nackt.

Und sie lächelte ihn an.

Kurz kniff er die Augen zusammen und öffnete sie dann wieder ruckartig.

Lily saß noch immer da und beobachtete ihn aufmerksam.

“Guten Morgen.”, meinte sie schließlich und beugte sich erneut zu ich, um ihm einen Kuss zu geben.

Kaum, dass ihre Lippen sein berührten, zog er sie fest an sich und vertiefte den Kuss.

“Du bist wirklich hier.”, meinte er fassungslos und erfreut, als er sich nach einer Weile wieder von ihr löste.

Lily nickte und sah ihn seltsam an.

“James.”, fing sie an. “Ich glaube, ich habe einen großen Fehler gemacht.” Entschuldigend lagen ihre grünen Augen auf seinen.

Bei ihren Worten gefror James das Blut in den Adern.

“Einen Fehler?”, wiederholte er.

Lily nickte. “Ja, einen Fehler.” Und bevor James etwas sagen konnte, meinte sie: “Ich habe alle deine Einladungen ausgeschlagen. Und dabei würde ich verdammt gern mit dir ausgehen.”

Für einen Moment sah James sie sprachlos an, dann fing er an, erleichtert zu lachen. Sie wollte ein Date. Mit ihm. Einfach unglaublich.

“Gut, du bekommst dein Date.”, sagte er. “Aber nur unter einer Bedingung!”, forderte James.

“Und was wäre das?”

“wenn ich mit dir ausgehe, wirst du mir gehören. Und nur mir.” Obwohl er lachte, sah Lily deutlich, dass er es ernst meinte, denn seine braunen Augen sahen sie fest und ernst an.

Gespielt nachdenklich musterte sie ihn.

“Hm.. Das sind harte Bedingungen, Mr. Potter.”, murmelte sie grinsend, während sie sich zu einem weiteren Kuss zu ihm beugte. “Aber ich denke, damit kann ich leben.”

the person behind

So, hier also der Epilog^^

ich danke euch allen, dass ihr diese kleine ff begleitet und gelesen habt!!

auch danke an all eure kommis!! ich hab mich immer RIESIG!!! <3 gefreut!! -^__^-

und auch danke an alle, die mich in ihren Favos drinne haben!!

so, dann mal viel spaß mit dem letzten kap!!
 

glg eure abgemeldet
 

*****************************
 

Zwei Tage später stand ein höchstzufriedener Sirius vor seinem Zimmergenossen.

“Nenn mich Gott!”, forderte Sirius und sah überlegen zu Remus, der nur genervt die Augen verdrehte:

“Du bist ein Gott.”, spulte er herunter und widmete sich wieder seinem Buch, welches er im Moment durchlas. Schnaubend zog Sirius es ihm aus der Hand.

“So nicht, mein lieber Moony. Du musst es schon so meinen, sonst bringt uns das Ganze ja absolut nichts.”

Seufzend schaute Remus seinen Freund an. “Pad. Mal ganz ehrlich, was bringt es UNS BEIDEN, wenn ich dich Gott nenne? Richtig, gar nichts!” Mit diesen Worten fischte er nach seinem Buch, doch Sirius war schneller und versteckte es hinter seinem Rücken.

“Mir bringt es Befriedigung meines Egos und dir bringt es dieses Buch zurück. Also, dann zeig mal was du kannst.” Fordernd stand er vor ihm und sah ihn ernst an.

Remus schüttelte den Kopf und sah missbilligend seinen Freund an. “Weißt du was, Pad? Ich glaube, ich will das Buch gar nicht lesen. Aber vielleicht willst du dich ja ein wenig mit Arithmantik auseinander setzen. Schaden würde es dir nämlich auf keinen Fall.”

“Gott Moony, manchmal bist du echt schlimmer, als McGonagall mit ihren ewigen Predigten, dass ich mehr lernen soll.”

“Dann komm ihrer Aufforderung doch einfach nach.”

“Nein, ich habe wichtigeres zu tun!”, meinte er bockig und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Ja, dich zum Beispiel in das Leben anderer Leute einzumischen.”

“Ich habe mich nicht eingemischt, ich habe lediglich ein wenig nachgeholfen. Und ich möchte mal meinen, dass James’ Liebesleben nicht besser sein könnte, als es jetzt ist!”

“Woher willst du bitte wissen, wie sein Liebesleben aussieht? Bist du dabei gewesen, oder was?” Remus konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen und stellte zufrieden fest, dass Sirius die Augen verdrehte.

“Moony, es gibt Sachen, die will ich nicht sehen. Und obwohl James mein bester Freund, ja so was wie mein Bruder ist, DAS will ich nicht sehen. Auch bei ihm nicht.” Sirius verzog kurz sein Gesicht, erklärte dann aber: “Er ist mit Lily zusammen. Für ihn kann es nur super laufen.”

“Du denkst also, dass die beiden schon miteinander zugange waren?”

“Ich bitte dich, die werden es getrieben haben wie die..”

“Bitte keine Vergleiche Sirius. Können wir das Thema nicht einfach wechseln?”

“Können wir, nachdem du mich Gott genannt hast.”

“Warum bei Merlins stinkender Socke sollte ich das tun? Ich lüge nicht gern!” Remus hatte große Mühe, ernst zu bleiben, als er Sirius’ sprachloses Gesicht sah.

“Ich bin getroffen. Wirklich, du hast mir gerade das Herz gebrochen!” Mit Leidens- und Sterbensmine griff sich der junge Black an die Brust und ließ sich theatralisch zu Boden sinken. Sein Augenverdrehen und das schwere, unglückliche Seufzen war mehr als nur bühnenreif. “Du verwehrst einem bescheidenen, schüchternen, unschuldigen und zurückhaltenden Jungen seinen sehnlichsten Wunsch. Was bist du nur für ein Mensch.” Er vergrub seinen Kopf zwischen zwei Kissen, die auf dem Sessel lagen und ließ einen tiefen und herzzerreißenden Schluchzer hören.

Remus fing an zu lachen und klopfte Sirius auf die Schulter. “Du bist definitiv ein Gott, Pad, auch wenn ich nicht weiß, warum ich dich so nennen soll. Aber du bist einer. Du stehst ganz oben in der Rangliste!”

Sirius sah Remus an und stellte zufrieden fest, dass Remus es nicht gesagt hatte, um ihn zu ärgern.

“Danke! Du bist der Beste!” Zufrieden sprang er auf, gab Remus sein Buch wieder und hielt ihm einen Schokofrosch hin, die Lieblingssüßigkeit des Werwolfes.

“Und jetzt werde ich das glückliche Paar besuchen gehen. Ich will schließlich meinen Erfolg genießen. Vielleicht sollte ich es zu meiner Berufung machen, Leute zu verkuppeln.” Nachdenklich tippte er sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn.

“Weißt du, Pad, ich denke, das solltest du lassen. Bei Lily und bei James hattest du einfach nur Glück, dass dein Plan aufging. Aber stell dir mal vor, Severus Snape ist in James verliebt. Würdest du dann wirklich…”

Blitzschnell hatte Sirius Remus die Hand auf den Mund gelegt. “Ich bitte dich, sag nie wieder solche abartigen Sachen. Ich hab Gänsehaut und mir ist schlecht! Ich glaub, ich muss zu Poppy!”

Und schon war er aus dem Gemeinschaftsraum.

“Wenigstens lässt er jetzt die anderen Menschen in Frieden. Nicht auszudenken, was das für ein Theater geben würde.”, murmelte Remus und widmete sich zufrieden wieder seinem Buch.

Musste er sich nur noch etwas Neues einfallen lassen, um Sirius zu beschäftigen, denn die Zeit, in der er mit “Stöckchen holen” beschäftigt werden konnte, war leider schon längst vorbei. Und er musste zusehen, dass Lily und James niemals herausfanden, dass Sirius hinter all dem gesteckt hatte und alles akribisch bis ins kleinste Detail geplant hatte.
 

Was allerdings auch Remus nicht wusste, war, dass das kleine handgeschriebene Buch, welches die beiden in der verbotenen Abteilung gefunden hatten und die Lösung beinhaltete, den Blacks gehörte. Remus wusste nichts von dessen Existenz und auch nicht, was genau Sirius getan hatte, um die beiden zusammen zubringen. Nur, dass das, was auch immer es war, funktioniert hatte.

Dass Sirius dieses kleine Heft bei seinem “Auszug” hatte mitgehen lassen und nun in Hogwarts versteckte, war bis heute keinem klar gewesen. Und am wenigsten würde sie wohl damit rechnen, dass das schwarze Schaf der Familie jemals einen dieser Zauber und Tränke benutzen würde.

Doch wie hatte Sirius einmal gesagt? Für das Glück und Leben seiner Freunde würde er sogar sterben.

Und was war da schon das klitzekleine bisschen Regelmissachten?

Eben, für Sirius nur etwas, was er tagtäglich machte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (63)
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Von:  darkbird
2012-09-23T14:17:23+00:00 23.09.2012 16:17
find ich super geschrieben ;)
zwischendrin ist es ein wenig verwirrend. diese sie in seinem und er in ihrem Körper-Sache. hin und wieder musste ich einen Satz zwei mal lesen um zu wissen, wer jetzt was gesagt hatte.
Die Idee fand ich aber echt prima. Wie bist du nur darauf gekommen?

LG
Von:  Lupie
2010-09-13T19:13:47+00:00 13.09.2010 21:13
Also. ich kann dich nur immer wieder loben.
Die tory im ganze war natürlich der Hammer. Es gibt aber sachen die mir echt gut gefallen haben^^
da wäre 1: Erstmal auf die idee zu kommen die zwei in des jeweils anderen Körper zu stecken (Musst du mir bei gelegenheit mal am tele sagen wie du dadrauf gekommen bist)
2: Das die beiden miteinander schlafen mussten um wieder sie selbst zu werden...das würde mich auch interessieren wie du dadrauf gekommen bist...<.<...aber ich hatte mir schon irgendwie gedacht, das sie sich küssen müssen oder sowas...aber das war eine viel bessere idee und viel viel lustiger XD
3: Das ende! Der Epilog hat mir am besten gefallen...Ich liebe Siri - zwar stehen lily und james ganz oben, aber siri kommt gleich danach^^
also..echt...wiedermal super gemacht schatzi!!
*knuddel+knutsch*

P.S: Ich will mehr! MEHR!!
Von:  JO89
2010-08-30T21:40:28+00:00 30.08.2010 23:40
Ich habe es gewusst! Ich habe es gewusst! Oh bei Merlins Bart!!
Es war so offensichtlich!!!
>_<

Aber der Zweck heiligt die Mittel.... <.<'''

Und ich hätte Sirius nicht bei seinem Vornamen genannt ;)

Was soll ich sagen.... ich hätte gerne noch mehr gelesen! :D

Aber es war fantastisch!!
Von:  JO89
2010-08-30T21:32:25+00:00 30.08.2010 23:32
Oh, es muss wohl was schmutziges sein, wenn Lily so reagiert.....O.O?

Für Außenstehende mag es belustigt wirken, wenn James, der eigentlich ganz heiß auf Evans ist, vor eben dieser flieht. :)

Was hatte er sich nicht so vorgestellt?
hm? :)

Kein Gegenzauber und kein Trank....
was dann? Liebe, Sex....?

Zu den zutaten....
wie viele existieren da noch wirklich, abgesehen von denen, bei denen es offensichtlich ist?
O.O
Auf alle Fälle hört es sich wiederlich an.....

Ha!! Ich wusste es!! Ich wusste es!!
Merlin, es ist grausam!

-.-

hey, James hat ja Hausmann-Qualitäten! Respekt!

Die Frage ist aber wirklich interessant! Würde mir an Lilys Stelle auch auf der Zunge liegen.

Jetzt stichelt sie nach und er stottert nur! O.O

Ich bin geschockt!

Scherz XDD


Oh man, Lily ist wild....
Und James wird sauer :D
tja.... er kann aber schlecht Sirius in lilys Körper verprügeln und ja, ich glaube wieder dass es Pads schuld war und ist!
Und wenn Lily James jetzt in james körper verführt dann werd ich wahnsinnig...
O.O

Und wie James Lily falsch versteht! Irgendwie musste es so kommen XDDD


Entwickelt sich Lily etwa zur Domina? *lach*
>> "Ausziehen!" <<


Erstens bin ich sprach los....
zweitens, die frau foltert wohl gerne.... was?


Einen Fehler....

Und er ist so frech und stellt Forderungen!
Ich bin empört! *lach*

Ach süßes Paar....


GLG
Von:  JO89
2010-08-30T20:52:10+00:00 30.08.2010 22:52
Lily ist angsteinflösend? Dabei sieht ihn doch James so finster an! *lach*
ich dachte schon sie küsst ihn auf die Wange, damit er in die Gänge kommt, aber nichts da....

Und was mir gerade einfällt, ich hoffe Lily muss nicht in James Körper aufs Klo....
Für Evans möglicherweise eine Horrorvorstellung....
Ich wär wortwörtlich im falschen Körper.... (wenn da was baumeln würde...)

Hab ich schon mal erwähnt, dass ich krank, völlig durchgeknallt bin?
Ó.Ò

Ja bei ihm bleiben, das hat sich die leibe Lily gedacht, und der Schock kommt etwas spät :D

Ihre eigenen Chancen geringer waren, soso *fg*

Wie Lily ihm die Worte im Mund umdreht, beim estern Mal... *lach*
Zum Schießen!
Und ich mag es, wenn James verzwiefelt, auch wenn Lily sich an James Arm heftet ;)

Oh, Lily macht James Fertig! Ja das Sexualleben. Quäl ihn weiter Lily.
Lass ihm ruhig in dem Glauben, dass du eines hast und er nicht ;)

James errötet!!
wie süß*
Das macht ihn ja richtig sympathisch, um nicht zu sagen liebenswert /-würdig :) Niedlich!!!!

Wir sitzen mächtig in der Tinte?
Was um alles in der Welt ist das Problem?
Sollen sie sich küssen? Was Lily wahrscheinlich nie tun würde, wenn's um James geht, und um ihren Körper wieder zu bekommen in Erwägung zieht?
Oder rennt ihnen die Zeit davon?
Oder ist es was, wovon James glaubt, er würde es niemals von Lily bekommen? Wenn's wieder um ihr sogenanntes nicht vorhandenes Liebesleben geht, dann lach ich.
Also was ist es jetzt?
Warum muss das Kapitel denn jetzt schon zu ende sein?
merlin, bin ich froh, dass die FF schon abgeschlossen ist!

Wir lesen uns im nächsten Kapitel!! :D

GLG

P.S.: Ich liebe deine Storys!!
Von:  JO89
2010-08-30T20:22:28+00:00 30.08.2010 22:22
Ja wenn sie den erwischen würde, der ihr das angetan hat, sie würde ihn kastrieren!! Also ich würd's....
Ich tipp ja auf den verlausten Köter.... Sirius....

Ja war ja klar, dass er es leicht nimmt....
bin mal gespannt, was er sagt und tut, sollte er angegraben werden.....
*fg*

Ja immer rumdrucksen, wenn es darum geht etwas zugeben zu müssen, nicht James?

;)

Bei Merlins gepunkteter Unterhose... ach ich liebe diese Redewendung :)

Ja... da war doch was Sirius und Remus....

*lol*
Die Sache mit der Dusche!! Ich wär fast vom Stuhl gefallen vor lachen :D

Ja, die Große Halle, kleine Unterschiede fallen auf.
:)

*lauthals lach*
Das Gespräch zum Klassenzimmer, also ich dachte mir schon, dass die gespräche unter Männern wie James und Sirius interessant werden würden, aber das sprengt ja alle Vorstellungen! *lach*
*Tränen lach*
Ich würde jetzt zu gerne Lilys Gesicht sehen!! :D
*prust*

Oja das ist mit Abstand die schwerste Aufgabe ihres Lebens.
Er würde schon wie James Potter sein können?
Wie viele würden es schaffen? Und wie viele kläglich versagen? Ich würde zu den letzteren gehören... >>''' *pfeif*

Slughorn ist toll! Die Sahce mit dem Handlesen :)
Und die Ausrede ist gut :)
Sag bloß James in Lilys Körper will mit Lily alias James mit?


>Wenn ihnen jetzt jemand begegnen würde, hätte wohl niemand das Gespräch verstanden, denn James fuhr Lily an: “Potter, was sollte das bitte gerade eben? Ich kann sehr gut alleine in den Krankenflügel!”<

Für einen Moment dachte ich James in Lily Körper fährt sich selbst an mit: Potter....
*lach*
Es ist echt witzig!


Schniefelus.... ja Tränkebrauen ist nicht eine seiner Stärken....

DIe Gespräche sind verwirrend.... wirklich! Aber wenn man mal dahinter gestiegen ist, ist es einfach nur noch lustig!


Ja wenn Sirius dabei ist bedeutet es was ganz anderes... wird es da etwa schmutzig? XDD
*lach*


ja wenn Lily das sagt, lässt es sich James gefallen :)
ABer diesmal, zur Abwechslung lässt es sich Lily von James gefallen *strahl*

Ja wenn Sirius sich freut :D

Ich mag die Diskussion, und ich fand es soooo süß, wie James Lily Hand in seine legt :D *fieps*



Der letzte Teil in der Bibliothek war echt haaresträubend... zuerst war sie, die Lily mit den roten Haaren im Frauenkörper... und dann im nächsten Absatz der Wuschelkopf der eigentlich James sein sollte.....

Und ich wette es war Sirius!! Obwohl.... wenn der wüsste, was er alles zu Lily in James Körper gesagt hätte, wäre selbst er im Erdboden versunken.....
oder es war Taktik.... nur glaube ich kaum, dass er Lily davon erzählen wollte, dass Prongs sich bis dato für Lily aufgehoben hat... könnte ja an der Männerehre kratzen... oder Lily schmilzt dahin in Bewunderung.....


So aus, jetzt verwirr ich mich selbst!

Jedenfalls! Das Kapitel war toll! Hat mich auf andere Gedanken gebracht und ja, das ist auch der Sinn einer guten Geschichte: in die Handlung eintauchen und untergehen und erst am Ende wieder aufwachen.


GLG Julia
Von:  JO89
2010-08-29T21:07:53+00:00 29.08.2010 23:07
*lach*
Also ich fand das erste Kapitel toll!
Bei einem Weiberhelden wie James hab ich zwar erwartet, dass er sich vor Schock auf die Brust fasst, aber so hat er gezeigt, dass er etwas Respekt vor Lily hat. Mal abgesehen davon, glaube ich nicht, dass er sich auf Brüste steht, wenn es dann doch seine eigenen sind.....*lach*

Die arme Lily. ich habe aber so eine Reaktion erwartet. und ich fand die Vorstellung zum Brüllen komisch, dass Lily in James Körper wild fauchend und gegen die verschlossene Tür hämmernd dasteht.


Und wie geht es weiter?
Ich muss es gleich lesen!!
Fazit: Der Einstieg in die Geschichte ist genial! Wie eigneltich alles von dir! :)

GLG
Von:  Omama63
2010-06-24T18:50:48+00:00 24.06.2010 20:50
Eine super schöne FF.
Hat mir sehr gut gefallen.
Sirius hat ja Einfälle. Ich hätte mir denken können, dass er es war.
Man liest sich bestimmt bald wieder.
Von:  Omama63
2010-06-24T18:31:01+00:00 24.06.2010 20:31
Ein wunderschönes Kapitel.
Ich dachte eher sie würde sich sträuben, aber es war James der nicht wollte.
Sie hat ihn aber schnell überzeugen können.
Bin schon gespannt, ob man erfährt wer das eingefädelt hat.
Von:  Omama63
2010-06-24T17:58:35+00:00 24.06.2010 19:58
Ein lustiges Kapitel.
Ich bin schon gespannt wie sie das mit dem duschen lösen.


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