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Zuflucht

Viktor x Ron
von

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Hallo zusammen,
 

hier mein zweiter teil der FF, der wie ich zugeben muß viel zu lange gedauert hat. Aufgrund des total verlustes meines PCs, bin ich im Moment nur sehr eingeschränkt in der Lage weiter zu schreiben. Also wird, so leid es mir auch tut das nächste Kapitel auch etwas brauchen.
 

Deshalb ein riesen Dank für die Kommis von Vampire Blood und EsistJuli. Für euch hab ich meinem Bruder dieses WE den Laptop abgeschwatzt.

Und natürlich Danke an meinen Beta Leader-Navi. Ohne dich gäb es wohl kein einziges Komma in der Story. ;-)
 

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Der an einen Barhocker erinnernde Stuhl, wiederstand jedem von Viktors versuchen eine bequemere Sitzposition zu finden, beharrlich. Ergebend seufzend setzte er sich gerade hin und wandte sich der schmalen Küchentheke zu, auf der wartend sein Essen stand. Die Uhr an der Wand zeigte 14:03 Uhr und erinnerte ihn daran, das er das Mittagessen viel zu spät zubereitet hatte. Lustlos stocherte der Bulgare in dem Rührei auf dem Teller herum, konnte sich aber nicht dazu überwinden, es zu essen.
 

In den zwei Wochen, die er sich hier in der Wohnung versteckt hielt, hatte er noch keinen Fuß vor die Tür gesetzt und vor nicht einmal einer Stunde bemerkte der Bulgare mit grausamer Klarheit, das er sich damit beschäftigte, herum zu lungern. Auf mögliche Gefahren reagierten seine Sinne noch genauso scharf wie zuvor, wenn er jedoch auf die vergangene Zeit zurück schaute, erinnerte er sich an keine sinnvolle Beschäftigung. Die ersten Tage, die ihm zur Erholung dienten und in denen er raffinierte Notfallpläne schmiedete, gingen nahtlos in Wochen über.
 

Doch damit war jetzt Schluss, heute Abend noch würde er seinen Gastgeber bitten, eine Arbeit zu suchen, der er hier nachgehen konnte. Bis dahin würde Viktor wie ein zivilisierter Mensch am Tisch essen und nicht auf dem Sofa. So oder so würde das Sofa in nächster Zeit Tabu sein. Es gab genug unbequeme Stühle auf denen er sitzen konnte, ohne Gefahr zu laufen, einzuschlafen.
 

Das leise Geräusch eines Schlüssels, der sich im Schloss drehte, lenkte Viktor von seinem Essen ab. Sofort schloss sich seine Hand um den Zauberstab der griffbereit auf dem Tisch lag und jeder Muskel seines Körpers spannte sich an. Ein dumpfer Tritt erklang, als wolle jemand eine klemmende Tür mit Gewalt öffnen. Das vereinbarte Zeichen. Die Tür schwang langsam nach innen auf und gab den Blick auf den altbekannten roten Haarschopf frei.
 

Dem Klicken des zuschnappenden Schlosses folgte ein gemurmeltes „Hallo“ und Viktor entspannte sich wieder. Seit ihrem Zusammentreffen in der ersten Nacht, war Ron noch zwei weitere Male vorbeigekommen. Bei jedem Besuch hatte er nicht mehr als ein Wort für den Bulgaren übrig und verschwand sofort in Percys Schlafzimmer. Auch heute erwiderte Viktor den Gruß einfach und wandte sich unschlüssig wieder seinem Essen zu.
 

„Was ist das? Doch nicht etwa . . . das kannst du doch nicht essen.“
 

Überrascht drehte sich Viktor um und schaute in Rons vor Ekel verzogenes Gesicht. Die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf eingezogen stand er keine drei Schritte von ihm entfernt und starrte auf den Boden. Dabei bemerkte der Bulgare verwundert, wie sehr er sich darüber ärgerte, das der erste richtige Satz den Ron an ihn richtete, eine Beleidigung seiner Kochkünste darstellte.
 

„Warum nicht? Es ist Essen.“ sagte Viktor übertrieben ruhig, darauf bedacht den Jungen vor sich nicht zu verschrecken.
 

Daraufhin wanderte Rons Blick zu dem Teller und seine Brauen hoben sich leicht. Peinlich berührt schaute Viktor selbst auf die Rühreier, die auf der einen Seite etwas schleimig und auf der anderen angebrannt wirkten.
 

„Ich koche nicht sehr oft.“ hörte Viktor sich selbst die kleine Katastrophe verteidigen.
 

„Wie wäre es, wenn ich das hier an mich nehme. Denn ich möchte Percy nur ungern erklären, warum du eine Lebensmittelvergiftung bekommen hast.“ erklärte Ron, griff zögerlich nach dem Teller und hob ihn hoch.
 

„Aber was soll ich dann essen?“ wandte Viktor ein und griff schnell nach dem Rand des Tellers, so das Ron vor Schreck zusammen zuckte und los lies.
 

Kurz schalt er sich selbst für diese übertriebene Reaktion, aber er hatte auf seiner Flucht viel schlimmere Sachen gegessen und es überlebt. Also widersprach er, selbst wenn sein Magen da eine andere Meinung vertrat. Unschlüssig huschte Rons Blick von dem Teller kurz zur Schlafzimmertür, bevor sich seine Schultern sichtbar straften.
 

„Ich habe selbst noch nichts zu Mittag gehabt. Wenn du das hier weg wirfst, mach ich uns Pancakes.“ bot Ron an. Ohne weiter auf Viktor zu achten, zog er die dicke blaue Jacke aus und legte sie über den zweiten Hocker.
 

Viktor beobachtete, wie Ron in den Schränken wühlte und dabei Schüsseln, Mehl und alles Mögliche auf die Arbeitsfläche stellte. Die zuerst noch zögerlichen Handgriffe wurden dabei immer sicherer und vermittelten das Gefühl einer Person, die wusste was sie tat. Kurz entschlossen stand der Bulgare auf und verfrachtete das missglückte Kochexperiment in den Mülleimer. „Kann ich dir helfen?“
 

„Nein danke.“ kam die leise Antwort von Ron.
 

Viktor setzte sich zurück auf den Hocker und versuchte sich die einzelnen Schritte so gut wie möglich für die Zukunft zu merken. Dabei wanderten seine Gedanken zurück zum Trimagischen Turnier. Damals hatte er Ron keine große Beachtung geschenkt, doch an einige Dinge die Hermine ihm damals erzählt hatte, erinnerte er sich wieder. Und diese ruhige zurückgezogene Person, passte so gar nicht dazu.
 

Zufällig landete sein Blick auf Rons Nacken und blieb dort hängen. Knapp über dem runden Ausschnitt des braunen Pullovers lag ein dunkler Schatten. Die vielen Fläschchen aus dem Küchenschrank wanderten durch seinen Geist und er fragte sich welche hässliche Seite des Kampfes gegen die Todesser da vor ihm stand.
 

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Die Sicht aus dem Fenster verdiente als Bezeichnung nur das Wort hässlich. Geradeaus versperrte ein grauer Betonklotz die Sicht und zur Seite begrüßte Viktor der gleiche Anblick. Unten zogen sich Straßen entlang auf denen Muggle Autos fuhren und das Grün eines Baumes keinen Platz fand. Der einzige Grund warum Viktor sich dieses Schauspiel überhaupt antat, war um den beiden Brüdern im Raum etwas Privatsphäre zu gönnen.
 

Seit ihrem ersten gemeinsamen Mittagsmahl, das sie in fast vollkommener Stille zelebriert hatten, bemerkte er bei Ron eine kleine Änderung im Verhalten. Nicht das er anfing mehr als ein paar Worte an ihn zu richten oder ein richtiges Gespräch zu beginnen. Dafür traute er sich während seiner spontanen Besuche tatsächlich kurzzeitig aus dem Schlafzimmer heraus. Und wenn er großes Glück hatte, machte sich der junge Weasley etwas zu essen und teilte mit ihm.
 

Trotzdem beunruhigten ihn Rons kurze Aufenthalte und deren möglicher Grund. Vielleicht konnte er ja bei der Versammlung des Ordens, zu der sie in kürze aufbrachen, etwas erfahren. Die Sonne ging gerade erst auf und an einigen Stellen schimmerte ein Stück orangefarbener Himmel durch die Betonbauten, der das grandiose Schauspiel dahinter erahnen lies.
 

„Viktor? Ron geht vor und wir folgen ihm in ein paar Minuten auf einer anderen Route.“ erklärte Percy.
 

Viktor drehte sich zur Tür, um Ron zu verabschieden, doch er sah nur noch, wie sie sich schloss. Percy hingegen, schlenderte in die Küche, öffnete den Küchenschrank und brachte eine Packung Saft zum Vorschein, den er auf den Tisch stellte, während er den Bulgaren mit der anderen heran winkte.
 

„Weist du Viktor, ich würde gerne noch etwas mit dir besprechen, bevor wir aufbrechen.“ sagte Percy steif, drehte sich zu den Schränken um und holte zwei Gläser hervor. Interessiert beobachtete Viktor wie sein Gastgeber die Gläser sorgfältig abstellte und ihnen umständlich etwas von dem gelben Saft eingoss.
 

„Du hast sicher bemerkt, das Ron mich häufiger besucht.“ begann Percy und verstummte gleich wieder. Er nahm eines der Gläser in die Hand und drehte es langsam.
 

„Für Ron bin ich so etwas wie ein sicherer Hafen. Er sagt niemanden, das er zu mir kommt und ich verrate ihn nicht.“ zögernd nahm Percy einen kleinen Schluck bevor er fort fuhr. „Was ich sagen will oder nein worum ich dich bitte ist, niemandem beim Treffen des Ordens zu verraten wo er sich versteckt.“
 

Zum ersten Mal während sie allein im Raum zurück geblieben waren, schaute Percy ihm direkt in die Augen. Das Gesicht zu einer gleichgültigen Maske verzerrt, strafte seinem Verhalten Lügen. Da Viktor ihm die Antwort schuldig blieb, sprudelte ein neuer Redeschwall aus seinem Gastgeber hervor.
 

„Unsere Familie ist . . . wie soll ich sagen . . . sie mischen sich gerne ein. Wenn sie herausfinden, das Ron ausgerechnet hierher kommt, um Ruhe und Frieden zu finden, wird er genau die nicht bekommen. Du dann übrigens auch nicht.“ setzte Percy nach. Dabei zerbrachen immer mehr Risse die Maske und Sorge machte sich auf seinem Gesicht breit.
 

Zwar glaubte Viktor, das er soeben die Wahrheit gehört hatte, aber nicht die ganze. Neugier und Misstrauen kämpften bereits seit Tagen miteinander um die Vorherrschaft. Tausend Fragen quälten den Bulgaren, seit er von dem Treffen wusste und nicht wenige beschäftigten sich mit den zwei Brüdern.
 

„Natürlich.“ antwortete Viktor ohne Zögern.
 

Bei allen bisherigen Ereignissen, untermauerte keine seiner eigenen Theorien über die Brüder die Möglichkeit, das er selbst sich in Gefahr befand. Zusätzlich war seine Neugierde kein guter Grund sich das Verhältnis mit seinem Gastgeber zu verscherzen; seinem einzigen Kontakt mit der Außenwelt, der ihn im Moment mit einer Mischung aus Erleichterung und Sorge anschaute.
 

„Gut. Dann sollten wir uns langsam auf den Weg machen. Bei der Gelegenheit werde ich dir gleich ein paar markante Punkte Londons zeigen, an denen du dich orientieren kannst, solltest du allein unterwegs sein.“ sagte Percy und stand auf, ohne die Gläser mitzunehmen.
 

Viktor selbst ging zurück zum Sofa über dessen Lehne der neue braune Parka lag. Da es zu auffällig war, alles auf einmal zu kaufen, hatte Percy nach jedem seiner normalen wöchentlichen Einkäufe, einige Kleidungsstücke mitgebracht. Der Rest seiner Garderobe ruhte sicher verstaut in einem flachen Kasten unter dem Sofa. Es war nicht viel und aus zweiter Hand, aber er konnte in saubere Kleider wechseln und das reichte ihm.
 

Ein Zauber sollte dafür sorgen, das niemand der ihn unterwegs zufällig ansah, das Gesicht von Viktor Krum erkannte und den Todessern damit seinen derzeitigen Aufenthaltsort verriet. Dabei war es ihm selbst eigentlich völlig egal ob seine Häscher ihn entdeckten oder nicht. Das was zählte, war nach fast zwei Monaten, endlich sein Gefängnis verlassen zu können. Und auf dem weg zum Treffen, der ihn durch die entlegensten Viertel Londons führte, blieb noch genug Zeit, um seine Fragen so um zu formulieren, das er niemanden auf die Füße trat.
 

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Das eiskalte Wasser lies Viktor vor Schreck kurz innehalten, bevor er sich zwang weiter seine Hände zu waschen. Das dieses Haus überhaupt fließendes Wasser bot und das in sauberem Zustand, grenzte an ein Wunder. Diese ungerechtfertigte Reaktion zeigte ihm erneut, das er langsam verweichlichte und in Zukunft würden die Besuche im Bad immer kaltes Wasser beinhalten. Geschickt drehte er mit der linken Hand den Hahn zu und griff mit der rechten nach dem gestreiften Handtuch.
 

Von außen glich dieses Gebäude einer bröckelnden geschwärzten Ruine, der das Dach fehlte. Wie er von Percy erfuhr, war dies früher die Heimstädte einiger Muggle gewesen, doch nach einem Brand nicht wieder aufgebaut worden. Für den Widerstand, der in letzter Zeit durch die Nachstellungen der Todesser viele seiner Verstecke eingebüßt hatte, der Ideale Ort um sich zu treffen.
 

Im Innern hingegen lief eine aufgeregte, Zauberstab-schwingende, rothaarige Frau Amok. Als Viktor und sein Begleiter eintraten, stürmte sie sofort auf sie zu und einzig Percys Gelassenheit zeigte ihm, das es sich anscheinend um ein normales Verhalten handelte. Wie sich herausstellte, hieß die Frau Molly und war die Mutter des Weasley Clans. Das Haus hatte sie zu einer ausgiebigen Putzorgie animiert vor der selbst einige der härtesten Widerstandskämpfer geflüchtet waren. Nur ein älterer Mann namens Moody, den Viktor noch vom Trimagischen Turnier her kannte, traute sich näher als zwei Meter an sie heran. Allerdings blieb sein geistiger Zustand zu bezweifeln.
 

Das kleine Badezimmer, das mit seinen zersprungenen grünen Fliesen aussah, als hätte es einen Anschlag überlebt, blitzte vor Sauberkeit. Wo das passend gestreifte Handtuch herkam, blieb ihm ein Rätsel. Sollte die Frau in dem Tempo weitermachen, glich dieser Ort beim nächsten Treffen einem Hotel. Grinsend hängte der Bulgare das Tuch zurück und drehte sich zur Tür, als es an der Haustür klopfte. Sie warteten noch auf ein paar Nachzügler, bevor sie anfangen wollten. Gerade als er den kleinen Schlüssel ergriff, um auf zu schließen, hörte er eine laute Stimme.
 

„Ron endlich. Wo warst du nur so lange? Weist du eigentlich, was wir uns für Sorgen gemacht haben?“ Der vorwurfsvolle Ton der vorher so netten Mrs. Weasley, stoppte Viktors Hand mitten in der Bewegung.
 

„Mom, das musstest du doch nicht. Ich hab doch Bescheid gesagt, das ich zum Treffen wieder da bin.“ Versuchte Ron sie zu beruhigen.
 

„Harry saß den ganzen Abend bei uns und hat sich Sorgen gemacht. Was hast du dir nur dabei gedacht?“ fuhr Mrs. Weasley unbeirrt fort.
 

„Mom, wir hatten einen Streit. Ich hab genau das gemacht, was du mir immer gepredigt hast. Ich bin weggegangen, bevor die Situation eskaliert ist.“ sagte Ron defensiv.
 

„Das ist keine Entschuldigung, junger Mann. Du hättest sagen müssen, wo du hingehst oder noch besser zu uns kommen sollen. Dann hätte Harry dich gleich finden können.“
 

„Aber Mom . . .“
 

„Kein aber. Du weist doch selbst, wie schlecht es Harry im Moment geht. Du solltest mehr Rücksicht auf ihn nehmen. Was war das überhaupt für ein dummer Streit? Ich hab dir auch beigebracht das der klügere nachgibt. Wieso hast du . . .“
 

„Ah Ron ist da. Dann können wir ja beginnen.“ Percys Stimme schaffte es nur kurz, den Redeschwall seiner Mutter zu bremsen.
 

„Nein, das können wir nicht Percy. Shaklebolt ist noch nicht da. Also versuch nicht vom Thema abzulenken. Es ist wichtig, das Ron lernt, sich richtig zu Verhalten. Harry ist im Moment zerbrechlich, er braucht besondere Zuwendung. Ron du musst Rund um die Uhr für ihn da sein. Die Verantwortung die du . . .“
 

Viktor wusste nicht wirklich, was ihn dazu veranlasste, sein sicheres Versteck aufzugeben, doch auf einmal drehte sich der Schlüssel wie von selbst und die Tür sprang auf.
 

„Viktor . . .“ Mrs. Weasley schaute ihn verlegen an, während Ron mit rotem Gesicht zu Boden starrte. Als er aus dem Bad heraustrat und die Tür hinter sich schloss, begegnete sein Blick Percy. Zum ersten Mal seit sie sich kannten, sah er Ärger in dem sonst so distanzierten Gesicht.
 

„Viktor, du erinnerst dich sicher noch an meinen jüngsten Sohn Ron. Er war gut mit Hermione befreundet.“ sagte Mrs. Weasley, die ihre Fassung als Erste wieder erlangte.
 

„Ah ja, es ist lange her. Wie geht es dir den?“ fragte Viktor aus reiner Höflichkeit, doch Ron reagierte nicht darauf.
 

„Oh Viktor, es tut mir Leid. Du warst mit Hermione doch damals auf dem Weihnachtsball und musst sie sehr gemocht haben. Ich hätte dich nicht daran erinnern sollen.“ rief Mrs. Weasley auf einmal aus und legte eine Hand auf seine Schulter. Dabei passte ihr mitfühlendes Gesicht so gar nicht zu der keifenden Stimme, die vor kurzem noch durch die Tür gedrungen war.
 

„Mein Ron trägt auch immer dieses gezwungene Miene zur Schau, wenn jemand über sie spricht. Oh, und vor Harry darfst du ihren Namen auf keinen Fall erwähnen, das regt ihn einfach zu sehr auf.“ erklärte Mrs. Weasley.
 

Viktor hingegen fragte sich, inwiefern sein Gesicht jemanden, zu dieser Annahme verleiten konnte. Aus den Augenwinkeln erkannte er, wie Ron sich in Richtung Tür schlich. Da er sich selbstständig in diese Situation hinein manövriert hatte, entschloss er sich, das zumindest einer entkommen sollte.
 

„Ich verstehe das gut. Jedes Mal, wenn ich ihren Namen höre, schmerzt meine Brust.“ sagte Viktor gespielt traurig. Etwas übertrieben, wie er fand, doch Mrs. Weasleys Gesicht verzog sich zu einer Maske des Mitgefühls.
 

„Oh Viktor . . .“ hörte er noch, bevor sich ihre Arme um ihn schlossen.
 

Ron nutzte die Gelegenheit und verschwand durch die Tür. Die Umarmung dauerte nicht mehr als ein paar Augenblicke und doch war sie dem Bulgaren äußerst unangenehm. Genau wie die ausufernden versuche der Frau ihm ihr Beileid auszusprechen, denn auch wenn er Hermione sehr vermisste, bevorzugte er es im stillen zu trauern. Hilfesuchend schaute der Bulgare zu Percy, der ihn nur dankbar anlächelte.
 

Mittlerweile begann Mrs. Weasley in einem gut gemeinten Versuch ihn wieder aufzumuntern. Diesmal warf er einen drohenden Blick in Percys Richtung, der ihm daraufhin endlich zu Hilfe kam und hoffte, das es das alles wert war.
 

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Viktor saß in der hintersten Ecke des Raumes zusammen mit Percy und versuchte so unauffällig wie möglich zu wirken. Außer ihnen befanden sich noch 16 weitere Zauberer in dem kahlen Raum, die alle den Ausführungen Shaklebolts lauschten. Trotz ihrer vereinten Kräfte war es einzig seinem Eintreffen zu verdanken, das er Mrs. Wealeys Mitleid entkam.
 

Gelassen saß er auf dem grell gelben Klappstuhl und beobachtete die Anwesenden die sich immer wieder verstohlen zu ihm um Blickten. Es gab kaum ein bekanntes Gesicht zu entdecken, dafür wusste jeder sofort über ihn Bescheid. Seit der erzwungenen Flucht aus seinem geliebten Bulgarien, verstand er diese Berühmtheit als einen Fluch. Die roten Haare der Weasleys oder die Narbe auf Harrys Stirn hatten, wie er bemerkte, ähnliche Auswirkungen: Wie ein Leuchtfeuer zog es Todesser an.
 

Vorne in den ersten Reihen erkannte Viktor eingerahmt von drei roten einen schwarzen Haarschopf. Außer Mrs. Weasley und Ron, saß noch ein rothaariges Mädchen ganz vorne bei Harry. Warum sich Percy demonstrativ nach hinten gesetzt hatte und seine Familie ignorierte, ergab zwar keinen Sinn, aber Viktor schloss sich dieser Sitzverteilung sehr gerne an. Es gab keinen Grund sich unnötig in den Vordergrund zu drängen.
 

„Wie Sie heute sicher bemerkt haben, ist der junge Viktor Krum unter uns. Wir mussten ihn aus offensichtlichen Gründen aus Bulgarien heraus schaffen und werden ihn in Zukunft hauptsächlich mit Percy Weasley zusammen einsetzen.“ begann Shaklebolt unvermittelt mit der Sitzung und fast alle drehten sich in ihren Stühlen, um die Genannten zu mustern.
 

Da Viktor es gewöhnt war, das ihn Hunderte von Leuten anglotzten, zuckte er nicht mal mit der Wimper, Percy hingegen begann an seinen Kleidern zu zupfen. Ganz vorne drehte sich die Reihe der Rothaarigen um und Viktor sah wie Ron ihm ein schüchternes Lächeln zuwarf. Ob als Dank für die Hilfe vorhin oder ob es überhaupt an ihn gerichtet war, erkannte Viktor nicht. Dafür bemerkte er, wie schnell es erstarb, als sich etwas verspätet auch Harry umdrehte.
 

„Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, erzähle ich das ausgerechnet euch, da er in Zukunft in eurer Gruppe mitarbeiten wird.“ fuhr Shaklebolt fort. Die Gesichter drehten sich wieder nach vorne, nur Harry starrte noch ein paar Sekunden in ihre Richtung. Ihre Blicke trafen sich, doch Viktor konnte in dem ausdruckslosen Gesicht nichts lesen.
 

„Na Prima. Der junge Mann ist auffälliger als ein zwei Meter großer Knuddelmuff. Wenn wir mit auch nur einen Fuß auf die Straße setzen, können wir uns gleich „Verflucht uns, wir sind im Wiederstand“ auf den Rücken schreiben.“ Die Worte stammten von Moody, der sich als einziger wie sie in die letzte reihe gesetzt hatte. Allerdings saß der Paranoide Zauberer zwei Stühle entfernt von ihm und damit genau an der Tür. Bevor der Bulgare es schaffte, sich zu verteidigen, fiel ihm jemand anderes ins Wort.
 

„Aber dafür ist er gute Werbung. Wenn die Welt weiß, das eine Berühmtheit wie Viktor Krum auf unserer Seite steht, wird sie unserer Sache mehr unterstützen.“ Der Einwurf stammte von einer älteren, grauhaarigen Frau. Viktors erneuter Versuch etwas zu sagen, ging in der ausgebrochenen Diskussion unter.
 

„Keine Disziplin.“ sagte Percy neben ihm. Selbst die Zauberer direkt vor ihnen ignorierten diese kleine Beleidigung und redeten weiter munter durcheinander.
 

„Ruhe.“ donnerte Shaklebolts Stimme durch den Raum. „Diese Punkte habe ich längst alle berücksichtigt. Wir haben schon früher Vielsafttrank benutzt, um uns unbemerkt unter die Leute zu mischen.“ An dieser Stelle richtete sich Shaklebolts Aufmerksamkeit auf Ron und Harry.
 

„An die Zutaten werde ich zwar ohne Schwierigkeiten kommen können, doch ich muss zugeben, diesen Trank das letzte Mal in der Schule zubereitet zu haben.“ stellte Percy neben ihm fest.
 

Viktor hatte diesen Trank ebenfalls im Unterricht gebraut, doch seine Erinnerung lies ihn, was die Details anging, im Stich. Auf seiner Flucht durch Bulgarien verbrachte er nie viel Zeit an einem Ort und so weit er sich richtig erinnerte, gehörte der Vielsafttrank in die Sparte der Tränke, die sehr lange bis zu ihrer Fertigstellung brauchten. So weit zu seinem gesammelten Wissen.
 

„Das wird kein Problem sein. Wir werden am Ende des Treffens etwas ausmachen. Die beiden hier sind wahre Meister im Brauen dieses Trankes und werden euch sicher gerne helfen.“ Shaklebolt nickte in Richtung von Harry und Ron.
 

„Wenn wir damit alle Fragen beantwortet haben, können wir ja wieder zum Thema zurückkommen.“ Shaklebolts Ton verriet, das er keine weiteren Fragen dulden würde. „Das Krums Berühmtheit ein Vorteil sein kann, ist mir bekannt. Im Moment sehen unsere Pläne aber etwas anderes vor. Unser nächstes Ziel . . .“
 

Aufmerksam verfolgte Viktor die weiteren Ausführungen in der Hoffnung an einem der Aufträge beteiligt zu sein. Er war hierher gekommen, um zu kämpfen und nicht in einer winzigen Wohnung vor sich hin zu vegetieren.
 

...
 

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Das wars für jetzt und ich hoffe es hat euch gefallen. Ich geb mir auch weiterhin mühe und freue mich auf das nächste Kapitel.
 

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