Zum Inhalt der Seite

wo-men

wie ein J-Rocker zur Frau wurde
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

22. - Etwas Unerwünschtes namens „Ex“

22. - Etwas Unerwünschtes namens „Ex“
 

Zero sieht Rot
 

Es war einmal ein wunderschöner Morgen. Karyu hatte mir ein Frühstück gezaubert und stand nun schon wieder in der Küche um aufzuräumen und Mittagessen vorzubereiten. Ich währenddessen saß auf dem Sofa und ging einige Melodien durch, die mir durch den Kopf gingen, nebenbei versuchte ich, das eine Babybuch zu lesen. Auch wenn das Proben immer anstrengender wurde je mehr mein Bauch anwuchs, ließ ich es mir nicht nehmen, weiter fleißig zu arbeiten. Man konnte immer noch später die Songs aufnehmen oder dergleichen. Immerhin waren die Fans erst einmal mit einem neuen Album und Singles versorgt, sogar PVs, die wir zu Beginn schnell gedreht hatten.

Zwar machte mir das ganze Gelüge noch immer etwas Sorgen, aber was sollte man tun. Mein Bauch wuchs und wuchs, ich war schon im achten Monat. Ich fieberte dem Ende entgegen- gleichzeitig hatte ich Angst. Ich hatte mit Mutter über Geburten gesprochen und besaß nun noch mehr Angst als zuvor. Danke auch.

Aber jetzt wollte ich noch nicht daran denken, im Moment zählte einfach nur das Buch neben mir und meine Noten-Notizen.
 

Irgendwann klingelte nebenan im Flur das Telefon. Ich wollte schon aufstehen, doch Karyu musste schneller gewesen sein; ich konnte seine dunkle, melodische Stimme hören. „Ja, Matsumura?“, meldete er sich, dann war kurz Stille. Eigentlich wollte ich mich wieder meinen selbsternannten Aufgaben zuwenden, doch ich war zu neugierig, stellte meine Ohren auf. Nach kurzer Stille antwortete Karyu entrüstet: „Was willst du von mir?“ Es klang nicht danach, als wenn jemand ihm eine unvorstellbare Forderung stellte, sondern viel mehr, als wäre da jemand, den er lieber nicht gerade sprechen wollen würde. Nun war ich erst recht neugierig.

„Was? Na-na-nein, ich will nicht, dass du so mit mir redest, nicht mehr.“ Hey, wer sprach da meinen Freund dumm an?! Ich überlegte. Wer konnte es sich mit Karyu verdorben haben? Vielleicht war es ja…sein Vater? Sie hatten sich seit dem Treffen damals kein einziges Mal wieder gesehen oder gesprochen. Seine Familie hatte sich zum krassen Gegenteil von meiner entwickelt…
 

„…Nein, komm mir nicht so. Nein.“, oh oh, ich ahnte Schlimmes.

„Nein, verdammt. Du hast damals selbst gesagt, ich solle gehen. Außerdem habe ich jetzt eine-“, Karyu stockte, ehe er ziemlich laut ins Telefon rief: „DU HAST WAS?!“ Ich zuckte auf meinem Platz nur zusammen und sank tiefer in die Kissen. So kannte ich ihn gar nicht und so war er mir ehrlich gesagt auch nicht geheuer.

„Ne, ne ne nehee! Tut mir leid, aber den Stuss glaube ich dir nicht, sorry. Du hattest deine Chance lange genug. Du wolltest mich damals nicht mehr sehen. Du kannst gar nicht…“, er wurde ruhig, scheinbar unterbrach ihn jemand. Könnte ich den anderen am Telefon nur hören..!

„A-aber nein! Entschuldige, aber wenn das so wäre, hättest du dich eher gemeldet, nicht erst jetzt. Erzähl das jemand anderem, dass kann nicht hinhauen. Rechne das mal genauer nach. Und jetzt belästige mich nicht mehr. Ich glaube dir einfach nicht du spinnst ja wohl. Ich bin sehr glücklich ohne dich, bye.“, damit knallte Karyu das Telefon regelrecht zurück auf die Station. Nun traute ich mich auch langsam wieder zurück.
 

Vorsichtig lief ich zu ihm, blieb im Türrahmen stehen. „Alles okay, Yoshi…?“

„Was?!“, meinte er gereizt, fuhr sich dann aber durch die Haare, „Entschuldige…bin nur grad genervt.“

„Warum? Wer war denn dran?“

„Meine Ex.“

Mir zog sich der Magen zusammen. Ich leckte meine trockenen Lippen, dann brachte ich ein: „Und…was wollte sie…?“, hervor.

„Sie meinte, ich wär der Vater ihres Kindes. Da habe ich gesagt, sie hat eine Meise.“

„Was?“, meine Augen weiteten sich, „Wie…kommt sie zu der Annahme?“

„Weil sie jetzt mal nachgerechnet hat und meinte, ich wäre doch zu der Zeit mit ihr zusammen gewesen. Pff.“

„Und…du bist dir sicher, dass sie nicht Recht haben könnte?“

„Na klar! Denkst du, ich fall da drauf rein? Ich bitte dich, sie sucht nur jemanden, der jetzt für das Kind zahlt. Ich bin doch nicht so dumm.“

„Weißt du es?“

„Bitte? Was denkst du von mir Zero?!“

„Naja, mich hast du auch einfach geschwängert!“, meinte ich nun leicht erbost, genervt von seiner Pampigkeit, „Wer weiß, ob du das nicht mit noch mehr Frauen gemacht hast!“

„Also das ist ja die Höhe!“

„Was denn, ist doch so! Geh zu der Frau und überzeug dich vom Gegenteil!“

„Was?! Spinnst du?!“

„Nein, aber du! Red mit ihr, verdammt!“

„Warum bist du auf ihrer Seite?“

„Ich bin nicht auf ihrer Seite! Ich will nur sichergehen, dass du nicht noch mehr Kinder hast!“

„Ne, ich geh nicht zu der.“

„Du bist so egoistisch!“

„Und du erst!“

„Schwein!“, damit dampfte ich wütend ab.

„Bitte?! Wo willst du hin?!“

„Zu meiner Schwester, die versteht mich wenigstens. Und kreuz da ja nicht auf, bevor das geklärt ist!“, damit rumste ich die Tür hinter mir zu.
 

~*~
 

„Und dann bist du einfach abgehauen.“, fasste meine kleine Schwester alles zusammen. Ich nickte nur. Im Nachhinein, nur so als Erzählung, klang das Ganze natürlich sehr dumm. Nana musterte mich, dann lehnte sie sich zurück und dachte nach. „Hm.“, machte sie. Wie vielsagend.

„Und, was meinst du? Ich hab doch richtig reagiert?“

„Was ich dazu meine? Ich meine: Herzlichen Glückwunsch Brüderchen, du wirst immer mehr zur Tussi!“

„Ach du bist doch blöd.“, ich verschränkte die Arme.

„Ne, Spaß. Ich denke, naja, du hast halt wie eine verletzte Frau reagiert…ich würde ja sagen, du wüsstest, wie Männer da reagieren…“

„Du meinst, Karyu hat nur typisch wie ein Mann reagiert.“

„Naaja…...ja.“

„Toll.“

„Ach Zero….Michio…schau mal. Wenn eine Beziehung auseinander geht, dann ist es meistens so, dass mindestens einer enttäuscht ist. Selten bleiben Freundschaften…und sie hat damals ihn verlassen, oder? Er nimmt es ihr bis heute übel oder ist gar noch verletzt.“

„Du meinst, er liebt sie noch?!“, das Entsetzen war mir anzusehen.

„Nein, nein, das nicht…“, beruhigte sie mich schnell, „Aber Männer haben auch ihren Stolz…er wird sie damals geliebt haben…aber jetzt hat er dich, da will er von ihr nichts mehr hören. Und dann kommt sie wieder an. Und konfrontiert ihn gleich mal damit, er wäre der Vater ihres Kindes. Boom. Kein Wunder, dass er da austickt. Und dann kommst du…und stellst so ‚nervige‘ Fragen.“

„Ja aber…ich habe mir doch nur Sorgen gemacht…“, mir stiegen die Tränen auf. Mir ging diese scheiß Schwangerschafts-Überemotionalität auf die Nerven.
 

„Hey, ganz ruhig.“, Nana nahm mich in den Arm. „Ja aber…was soll ich denn jetzt machen…ich kenn mich damit nicht aus…ich hatte nie eine Beziehung wie die mit Yoshi…ich will ihn nicht verlieren…wenn er jetzt wirklich noch ein Kind hat…dann teilt er was mit einer anderen Frau, was…ach scheiße ey… Weißt du, was mich vorhin so…am meisten verletzt hat?“

„Was denn?“

„Das er so…grillig zu mir war…das kannte ich von ihm nicht…und es…machte mir Angst…“

„Ganz ruhig Michio. Er war einfach nur wütend. Weißt du, wenn du vollkommen ausrastest, geht es ihm genauso wie dir gerade.“

Ich schniefte leise, „Wirklich…?“

„Ja, wirklich.“, sie strich mir durch die Haare, küsste meine Wange und strahlte mich sanft an. „Uhm…ich hab es doch wieder voll verbockt…“, vorsichtig lehnte ich mich an sie ran. „Ach was Michio…ihr braucht nur etwas Ruhe, dann klappt wieder alles. Denk an das Baby, stress dich nicht.“

„Ich weiß…aber was soll ich denn jetzt tun?“

„Naja…er will nichts tun?“

Ich nickte.

„Aber du willst Gewissheit?“

Erneut ging mein Kinn ab und auf.

„Naja, dann kannst du ja…zu dieser Freundin da und mit ihr reden, was sie dazu sagt. Vielleicht merkst du dann ja, ob sie schauspielert, weil sie Geld will oder ihn zurück, wie auch immer, oder sie meint das Ernst mit dem Kind…“

„Gute Idee…aber ich kenne ihre Adresse nicht…“

„Vielleicht hat Karyu sie irgendwo…oder du verfolgst ihre Nummer zurück.“

„Stimmt. Kommst du mit, Nana-chan?“

Sie legte den Kopf schief, biss sich auf die Unterlippe. „Eigentlich wollte ich noch…naja egal. Du gehst vor.“, damit erhob sie sich. „Was machen wir, wenn Karyu da ist?“

„Dann musst du ihn ablenken…ich kann ihn schlecht direkt danach fragen, er rastet sicher nur wieder aus…“

„Ja aber wie lenke ich ihn ab?“

„Sag einfach, ich wäre verstört bei dir aufgekreuzt und dann fährst du ihn zu dir und tust so, als sei ich abgehauen und ihr sucht mich.“

„Super Idee~“

„Danke…ich schreib dir dann ne SMS, wenn ich was gefunden habe.“

„Gut. Komm, ich fahr dich hin, Michi-Maus.“
 

Wenig später kamen wir bei unserem Haus an. Neugierig blickten wir uns um, doch nichts Verdächtiges. „Sein Wagen ist weg…“, bemerkte ich und stupste Nana in die Seite. „Na dann noch besser…klingel aber trotzdem lieber.“ Ich nickte und tat wie gewollt. Doch niemand reagierte. „Er ist wirklich weg…“, murmelnd fischte ich meinen Schlüssel raus und schloss auf.

„Ich bleib hier, falls er wiederkommt.“, meinte meine Schwester und setzte sich in ihr Auto, etwas entfernt, mit jedoch gutem Blick aufs Haus. Sie hielt das Handy hoch zum Zeichen, mich Notfalls zu informieren. Nickend lief ich rein. Langsam kam ich mir vor wie ein Einbrecher in meinem eigenem Haus!
 

Auch wenn Karyu nicht da war, war ich auf der Hut- wenn er wiederkam, musste ich mir eine Ausrede einfallen lassen, und das ganz schnell, weil mir jetzt schon nichts einfiel. Als Schauspieler war ich auch nicht so gut, ergo würde mir meine Giraffe das dann vielleicht nicht einmal abkaufen. Mein erster Weg ging zum Telefon. Ich rief die Liste mit den letzten Kontakten auf und ging sie durch. Etwas überrascht schaute ich drein, als da tatsächlich die Nummer stand. Ich hatte eher gedacht, sie hätte sie unterdrückt. Und was nun? Da anrufen, ja…aber was sollte ich bitte sagen?

Ehe ich zu lange darüber grübeln konnte, rief ich einfach an. Nach wenigem Tuten meldete sich tatsächlich auch schon eine junge Frau. Im Hintergrund konnte ich ein Kind schreien hören. Ich schluckte.

„Hallo? Mimura hier?“

Scheiße, jetzt hieß die auch noch fast wie Karyu! Nervös biss ich mir auf die Lippe. Was sollte ich sagen?

„Hallo? Ist da jemand?“

„Ehm hallo…Frau Mimura. Sie haben heute Morgen bei Matsumura Yoshitaka angerufen, oder?“

„Ja…habe ich. Dürfte ich erfahren, wer da mit mir spricht?“

„Ich bin seine Freundin…ich weiß, das kommt plötzlich, aber könnten wir uns treffen?“

„Oh, hallo.“, sie klang immer noch freundlich, was mir Angst machte. Was, wenn das ihr Ernst war? „Das kommt zwar etwas plötzlich…aber ich habe jetzt den Mittag noch Zeit. Wenn Sie wollen können Sie vorbeischauen. Meine Adresse hat Yoshi sicher noch.“ Arg, sie nannte ihn ganz vertraut Yoshi! „Ich glaub nein.“, grinste ich fies, das Spiel konnte man auch zu zweit spielen. „Aber Sie können Sie mir gern nennen.“

„Er hat nicht mehr das seltsame alte Telefonbuch?“, murmelte sie verwundert, „Naja, egal.“ Und damit nannte sie mir ihre Adresse, welche ich mir notierte. Wie leichtsinnig, diese Frau. „Okay, ich bin in ca. einer Stunde da, wenn Ihnen das Recht ist.“

„Natürlich. Bis dann, Frau…?“

„Shimizu.“

„Gut, bis dann, Frau Shimizu.“

Ich legte auf. Allein von der Stimme her war sie mir unsympathisch. Sie klang freundlich, aber gegen Ende immer mehr zu freundlich, fast gekünstelt. Tussi. Dir werd ich es zeigen. Schnell lief ich wieder raus, schloss ab und eilte zu Nanako.
 

„Und?“, empfang sie mich aufgeregt. „Ich…hab sie erreicht…sie heißt Mimura. Blöde Zi- Kuh.“

Nana verzog das Gesicht. „Ist die so eingebildet, ja?“

„Am Anfang klang sie ganz nett, aber dann war es immer mehr aufgesetzt, gekünstelt, hatte ich das Gefühl.“

„Bäh, sowas hasse ich. Weißt du, wo die Trulle wohnt?“ Ich musste grinsen, wenigstens einer der auf meiner Seite war. In solchen Dingen hielten Nana und ich wirklich stark zusammen. „Hier, hab’s aufgeschrieben. Das ist doch irgendwo südöstlich, oder?“

„Ich glaube…ach ja, da! Gut, ich weiß wo. Da wohnte mal jemand, den ich kannte. Schnall dich an, Bruderherz, ich geb Gas.“

Und wenn Nanako das sagte, meinte sie es auch so. Schnell kam ich ihren Worten nach, ehe sie auch schon losbretterte.
 

~*~
 

„So, jetzt treten wir der Pute gehörig in den Arsch!“, meinte Nana und schlug die Autotür hinter sich zu. Ich runzelte nur die Stirn. „Meinst du, wir sollten sie so direkt angehen? Da lässt die uns doch nicht mal rein…“

„Ja, stimmt auch wieder..“, sie dropte. „Aber egal. Überlass das Reden mir.“

„Warum?!“

„Weil du dann noch zerbrechlicher neben mir wirkst wenn ich dich in den Schutz nehme und sie dann vielleicht ein schlechtes Gewissen bekommt…“

„Meinste, das klappt?“, wir liefen durch die Straße und suchten das Haus. Nana nickte. „Klar, vertrau mir. Wenn du sie angehst, wird das Schlimmer.“

„Na gut.“, brav trottete ich Nana nach. Was soll’s…aufregen war eh nicht gut. Das tat ich viel zu oft und sehr…Karyu machte mir schon immer Angst, dass unser Kind später ängstlich oder dergleichen sei, wenn ich mich nur stresste.
 

„Wie hieß die…Mimura?“

„Ja?“

„Dann sind wir da.“, Nana hatte ihre Augen fast auf das Namensschild neben der Tür gepresst, löste sich dann wieder und nickte. „Okay, dann los.“, ich trat zu ihr und drückte zittrig den kleinen Knopf. Nana fasste nach meiner Hand. „Ganz ruhig, zitter nicht so.“

„Das sagst du so leicht…“, murmelte ich und blickte auf, als die Tür sich öffnete.

„Guten Tag. Sie müssen Frau Shimizu sein?“

Nana lachte, „So heiße ich zwar auch, bin es aber nicht. Das ist sie.“, sie deutete auf mich, ich lächelte nur aufgesetzt. „Hallo Frau Mimura. Ich bin Frau Shimizu. Das ist meine Schwester, sie hat mich nur gefahren.“, damit legte ich mir nebenbei provozierend die Hand an den Bauch und streichelte darüber. Ihr unzufriedener Gesichtsausdruck entging mir nicht; ließ mich innerlich sogar breit grinsen.

„Wenn Sie hier sind, um mich fertig zu machen, können Sie gleich wieder gehen.“, sie verschränkte die Arme und lehnte sich an den Türrahmen. Nana wollte was sagen, doch ich hielt sie ab. Mein Kampfwille war geweckt, die Nervosität verschwunden.

„Aber nicht doch. Ich wollte nur vernünftig mit Ihnen reden, da Yoshi das scheinbar nicht wünscht.“ Verblüfft blickte sie mich an, ging dann aber beiseite, „Folgen Sie mir, muss nicht jeder Nachbar hören.“ Wir ließen uns das nicht zweimal sagen und liefen ihr nach. Nana stupste mich im Wohnzimmer an und deutete auf ein Bild. Mir fielen fast die Augen raus, als ich Karyu erkannte. Wut stieg in mir auf, doch ich schluckte sie herunter, setzte mich auf den mir zugewiesenen Platz. Wir bekamen Tee, dann, als sie sich endlich setzte, begann ich.
 

„Nun….wie ich von meinem überaus aufgebrachten Freund erfuhr, meinen Sie, von ihm ein Kind zu haben.“

Sie nickte. „Ja…der kleine Ionel ist nun fast 4 Jahre alt. Das passt zu der Zeit, wo ich mit Yoshi zusammen war.“

„Bitte?!“, mir blieb fast die Luft im Hals stecken, „4?! Und da kontaktieren Sie ihn erst jetzt?!“, ganz zu schweigen von dem dämlichen Namen…!

„Ja, weil er seine Telefonnummer geändert hat und ich ihn nicht erreichen konnte! Außerdem dachte ich, ich warte etwas…aber scheinbar ist er mir noch immer sauer.“

Nana, die sich neben mir scheinbar das Lachen verkniff, meinte, „Nehmen Sie es mir nicht übel, aber das klingt schon etwas unglaubwürdig…sind Sie sich sicher, dass es Yoshitaka sein muss?“

„Ja. Wie gesagt, ich war zu der Zeit mit ihm zusammen.“, sie schielte zu meinem Bauch, „Ist das auch von ihm?“

In mir stieg die Wut immer mehr auf, ich kam mir schon vor wie ein dampfender Kessel. „Ja! Stellen Sie sich das vor, es ist seins!“

„Aha, dann verstehe ich, warum er so ausrastet. Er will nicht für noch mehr sorgen.“

Ich sprang auf. „Nun hören Sie mal! Sie verlassen meinen Freund, lassen ihn enttäuscht zurück und melden sich nun vier Jahre später, weil sie der Meinung sind, das Kind könnte von ihm sein?! Sorry aber wäre ich er, wäre ich genauso ausgetickt!“

„Regen Sie sich nicht so künstlich auf! Nur weil er sie geschwängert hat. Sie sind schneller wieder out, als sie denken.“

„Was erlauben Sie sich?!“, ich war kurz davor, ihr eine reinzuhauen, Nana hielt mich zurück. „Er liebt mich wirklich, mehr als Sie damals, wenn er das überhaupt getan hat! Und außerdem-“
 

„Was ist denn hier los?“

Wir drehten uns um und staunten alle nicht schlecht: „YOSHI?!“

„Ja…ich hab dich gesucht, Michio. Du warst nirgendswo und da kam mir ein dummer Gedanke…scheinbar hatte ich sogar Recht, so wie das hier aussieht.“

„Yoshi!“, diese verdammte ?!%$!*#/ sprang doch tatsächlich auf und eilte zu ihm, fasste ihn am Arm. „Sie wollte mich schlagen!“ Karyu wimmelte ihre Hände ab. „Lass mich los! Wenn sie sowas macht, hat sie sicher einen Grund dafür.“

„Hab ich auch! Ich werde hier aufs tiefste beleidigt von dieser Hexe!“

„Bitte was erlauben Sie sich?!“

„Eher was erlaubst du dir! Nach 4 Jahren kommst du wieder an? Sag mal geht’s noch?“

„Das Kind kann nur von dir sein!“

„Dann will ich einen Vaterschaftstest. Eher will ich nichts mehr davon hören, du bist schon lange für mich gestorben.“, Karyu schob sie beiseite und kam zu mir. Sanft meinte er: „Komm, wir gehen.“ Ich lächelte bei den zarten Worten und nickte, ergriff seine Hand. Nana grinste und kam uns nach. „Aber…!“, begann diese Tussi, doch Nana wimmelte sie ab. „Sie haben gehört, Vaterschaftstest, eher gibt’s kein Gespräch.“, frech wie sie war streckte Schwesterchen noch die Zunge raus, dann haute sie die Tür hinter uns zu und atmete tief durch. „War das lustig!“

Ich grinste, Karyu jedoch blieb ernst.
 

„Warum habt ihr das gemacht? Und ohne mir was zu sagen! Wäre ich nicht gekommen, wärst du jetzt vielleicht wegen einer Schlägerei auf dem Polizeirevier.“

Ertappt zog ich den Kopf ein. „Entschuldige Yoshi…“

„Toll, davon kann ich mir auch nichts kaufen. Mensch Michio, ich wollte nicht, dass du dich da reinhängst.“

„Warum nicht…?“

„Weil du dich wieder nur aufregst bei sowas…und das will ich nicht…“

„Ich…ich hatte einfach…“

„Schon okay.“, er strich mir durch die Haare. „Kommst du mit mir mit, oder gehst du zu Nana?“ Ich blickte zu meiner Schwester, dann murmelte ich ein „Warte…“, und lief zu ihr, da sie abseits stand. Seufzend fiel ich ihr um den Hals. „Ich will am liebsten mit dir mitkommen…“

„Fahr mit ihm. Ihr müsst reden. Du kannst nicht immer weglaufen.“

„Ich weiß…“

„Bis bald, Süßer. Ruf mich an, wenn was ist, ja?“

„Ich danke dir.“

„Kein Problem. Dazu bin ich ja da.“ Schmunzelnd sah ich ihr nach, wank ihr, als sie einstieg und losfuhr. Langsam ging ich zu Karyu zurück. „Wir können..“

Er nickte nur und lief zu seinem Wagen. Ich folgte ihm. Es machte mich nervös, ihn so zu sehen. So kühl, schweigsam…aber er wirkte auch erschöpft. Noch immer schweigend nahmen wir Platz und fuhren los. Nach einer Weile hielt ich es nicht mehr aus. „Karyu?“, vorsichtig blickte ich zu ihm, „Bist du mir sauer?“

„Ein wenig, ja.“, gestand er leise.

„Aber warum? Du bist sonst nie...“

„Sauer, ich weiß. Aber das Thema ärgert mich einfach. Ich bin so glücklich mit dir…und dann kommt sie und will mich in ihre Sachen verwickeln…ich will mit der Frau einfach nichts mehr zu tun haben. Deshalb hat es mich auch geärgert, dass du einfach heimlich zu ihr bist.“

„Ich…ich wollte nur die Wahrheit wissen…ich war so unsicher…was, wenn sie wirklich ein Kind von dir hätte? Da würde meine Welt völlig durcheinander geraten..“

„Hat sie aber nicht. Und wenn, wär es auch egal..ich hab jetzt selbst fast eine Familie und wenn sie mich gebraucht hätte, hätte sie sich eher gemeldet…“

„Ja aber…uhm..“, ich verstummte, es war eh sinnlos mit ihm zu diskutieren. Karyu schwieg kurz, ehe er fragte: „Dir brennt doch noch etwas auf den Herzen, oder? Sag es mir ruhig Michio.“

Ich überlegte, zögerte kurz, dann begann ich leise.

„Du…warst heute früh so anders…das hat mich so beschäftigt…ich kannte dich so gar nicht, dass hat mir Angst gemacht.“

Plötzlich bremste Karyu scharf und fuhr irgendwo an den Rand. „Michio? Ist das wahr? Du hattest Angst vor mir?“

Unsicher nickte ich, biss mir dabei auf die Unterlippe.

„Das…oh das tut mir so leid, entschuldige, Schatz.“, er schnallte sich ab und nahm mich in den Arm. Ich begann zu lächeln. „Das…ist der Karyu, den ich kenne.“, nuschelte ich gegen seine Sachen und lehnte mich einfach nur an. Genoss seine Nähe; atmete seinen Duft ein. Yoshi hielt mich fest und strich mir sanft durch die Haare.
 

„Yoshi..? Du kannst weiterfahren…manche Leute hupen schon, weil wir im Weg stehen.“, lachte ich und deutete auf einen vorbeifahrenden Typen, der uns gerade einen oder zwei gewisse Finger entgegenstreckte. Karyu zuckte nur die Schultern. „Ich hatte gerade wichtigeres zu tun. Und ist doch genug Platz zum herum fahren, versteh einer die Leute.“, er schnallte sich wieder an und fuhr weiter. „Michio?“

„Ja?“

„Zu Hause verwöhne ich dich so richtig. Nach dem Tag hast du dir das verdient.“
 

~*~
 

Einige Wochen später war ich gerade daheim beim Lesen eingenickt, als Karyu mich antippte. „Michio…Michio, wach auf…“, flüsterte er mir ins Ohr und hauchte Küsse darauf. Ich grummelte kurz, dann öffnete ich meine Augen wirklich, rieb mit den Händen darüber. „Was ist denn, Karyu…?“

„Entschuldige, dass ich deinen Schlaf störe meine wunderhübsche Frau, aber hier, dass musst du lesen.“

Ich runzelte die Stirn. Dafür war ich geweckt worden? Wegen einem dämlichen Brief?

„Kann das nicht warten…?“

„Nein! Du wirst Augen machen.“

„Uhm…wenn du meinst.“, ich gähnte, strich mir durch die Haare und setzte mich einigermaßen auf, öffnete dann den schon geöffneten Brief und zog das Papier heraus. Schweigend begann ich zu lesen.
 

„Lieber Yoshi,
 

Du hattest Recht. Es ist nicht dein Kind. Ich war zwar zu der Zeit noch mit dir zusammen, hatte dich aber mehrfach betrogen. Aber das wusstest du ja bereits.
 

Ich weiß, es war dumm zu versuchen, dich zurückzuwollen. Damals hatte ich dich fallen lassen und jetzt, wo bei mir meine Beziehung nicht mehr funktioniert, hatte ich gedacht, ich könnte es wieder mit dir versuchen. Doch ich wusste, freiwillig hättest du mich nicht wiederhaben wollen, deshalb habe ich zu solch beschämenden Mitteln gegriffen.
 

Aber dann kam deine Frau vorbei und meine sauber zurechtgelegte Lüge schien zu bröckeln. Letztendlich habe ich eingesehen, dass ich gegen sie keine Chance habe. Sie war so eine Kämpfernatur und verteidigte dich wie eine Löwin, wie ich es nie zuvor bei jemand erlebt hatte. Das hat mich zugegeben sehr beeindruckt. Und ich sah ein, dass du glücklich bist. Ohne mich.
 

Ich wünsche dir alles Gute Yoshitaka. Vor allem, da du jetzt wohl auch eine eigene Familie gründest. Alles Gute dafür. Auch für deine Frau. Du wirst sicher ein wundervoller Vater.
 

Leb wohl,
 

Yori M.“
 

„Wow…“, murmelte ich leise.

„Sie hat es wohl eingesehen…“, nickte Karyu und setzte sich auf die Bettkante. „Was runzelst du so deine hübsche Stirn, Prinzessin?“

„Die Alte…schreibt, du wirst sicher ein wundervoller Vater…mir wurde so etwas nicht gewünscht…! Und dan so schäbige Gründe und Dinge, die die abgezogen hat…Blöde Kuh!“, ich warf den Zettel beiseite, doch Karyu fing ihn auf. „Nana, nicht so schlecht gelaunt. Immerhin haben wir nun, was wir wollten.“

„Und das wäre?“

„Die Wahrheit. Unsere Ruhe. Kein weiteres Kind…“

„Stimmt. Weil…ich will dich nicht teilen.“

„Musst du auch nicht.“, sanft beugte er sich über mich, hauchte mir zärtlich seine Lippen zu einem Kuss auf. Karyus Hand wanderte über meinen Bauch, bis er den Kuss löste, mich anschmunzelte. „Nicht mehr lange, dann sind wir zu dritt.“

„Zu viert.“

„Bitte? Habe ich bei deinem letzten Arzttermin verpasst, dass es Zwillinge werden?“

„Quatsch! Aber du vergisst immer deinen Ryutarou!“, damit deutete ich auf den schwarzen Kater, der gerade hereinkam und aufs Bett zu uns sprang. „Oh Mist, stimmt ja! Entschuldige, mein kleiner Liebling!“, damit hauchte er ihm einen Kuss auf den Kopf. „Willst du zu Zero?“

„Das fragst du ihn noch?! Siehst du nicht das Leuchten in seinen Augen, wenn er mich sieht? Komm her, mein Süßer.“, ich streckte meine Arme nach dem Kater aus und bekam ihn auch. Kurz darauf rutschte Karyu auf die freie Seite des Bettes neben mich und eine große Familienkuschelrunde nahm ihren Lauf.
 


 

~~**~~
 


 

Diesmal bekommt das Mexx eher das Kapi als FF.de ;)

Joar, zum Kapitel...hab ich quasi als kleinen Bonus eingebaut und tut ja eigentlich nicht groß weiter wichtig sein...hoffe, euch gefiel es trotzdem :)
 

GRÖßTEN DANK wieder an meine lieben Reviewer:
 

@Seika-chan: Ich bin nur zu schnell im hochladen xD
 

@Lucel: Hizumi kommt auf jeden Fall nochmal vor...aber wie's ihm ergeht, ist noch geheim :)
 

@Michio: xDDD Tut mir leid, ich wollte mal fies sein! Indem Zero wieder ne Frau wird? Du meintest Mann, oder xD? Ja, geb mir mühe mit dem hochladen^^
 

Bis bald!
 

~~**~~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kanoe
2010-08-27T11:21:23+00:00 27.08.2010 13:21
eine löwenzicke ... wie niedlich und ich liebe ryutaro einfach
sp0e kleine katze
Von: abgemeldet
2010-08-24T04:13:06+00:00 24.08.2010 06:13
Ein neues Kapi **
Ich mochte das Kapi sehr und ich ahne auch schon das im nächsten Kapi dann bestimmt das Kind kommt ne??
Armer Michio xDD
Aber ich bin sehr gespannt^^
Von: abgemeldet
2010-08-23T19:51:35+00:00 23.08.2010 21:51
juhu! wieder ein neues kapitel! :D

so eine doofe frau! *zeter*
will die doch glatt n kind unterschieben :O
*sich aufreg*
wenigstens gibt sies ja noch zu gelogen zu haben...

*auf Hizumi und das theoretisch bald kommende baby wart* ;)
Von:  Phoenix_Michie
2010-08-23T16:12:32+00:00 23.08.2010 18:12
LOL omg das tut mir leid xD'' natürlich meinte ich im letzten Kommi, dass Zero wieder ein MANN und keine Frau wird xDD Es verwirrt mich schon alles völlig XD
Aber nun zu diesem Kapitel~ also ich mag es ^-^ Auch wenn es nur eine Art Bonuskapi war, mochte ich es sehr... Eigentlich gefiel mir so ziemlich alles daran xD
Und waaah Zero ist schon im 8. Monat O____O Au weia....ich ahne schlimmes xD nächstes Kapitel oder in dem darauf kommt bestimmt das Kind ._. Michio wird so sterben xD und Karyu bestimmt auch XD Kann mir gut vorstellen dass die beiden abdrehen *gespannt bin*
weitaaaaaa~ *________*


Zurück