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wo-men

wie ein J-Rocker zur Frau wurde
von

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6. - Willkommen im Land der Mädchenträume

6. - Willkommen im Land der Mädchenträume
 

Zero hat ganz gut geschlafen
 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte und die Augen öffnete, war das Erste, was ich sah, das Gesicht von Karyu. Ganz nah an meinem.

Sein Mund war leicht geöffnet und er atmete ruhig. Seine Tentakel hatte er dabei um mich geschlungen und obwohl ich ihn früher nicht wirklich als anziehend betrachtete hatte, war genau das Gegenteil eingetreten. Ich liebte seine langen Tentakel, die einen so gut umschlingen konnten. Ich liebte seinen viel zu groß geratenen Körper und ja, ich liebte mittlerweile sogar seinen Giraffenhals und seine nervige Art. Karyu war derjenige gewesen, der mir neuen Mut gegeben hatte. Ohne ihn…wär ich wohl verzweifelt in diesem Körper, der mir immer noch alles andere als geheuer war.

Sanft hob ich meine Hand und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er zog die Nase kraus und musste Niesen. Ich blinzelte, ehe ich die Augen verdrehte und lachen musste. Dadurch öffnete auch er mal seine Augen. Müde blickte Karyu mich an, dann schmunzelte er. „Was machst…du da…?“, nuschelte er und gähnte erstmal. Grinsend zuckte ich die Schultern. „Nichts~“

„Du lügst…“, seine Schmollschnute war lustig, passte zu seinem müden Ausdruck, was mich wieder lachen ließ. Das aber wiederum amüsierte Karyu. „Deine Stimme ist süß, wenn du lachst…“

Blinzelnd betrachtete ich ihn irritiert, dann begann ich zu schmollen. Mit einem lauten „Püh!“, drehte ich mich von ihm weg auf die andere Seite, igelte mich ein. Karyu seufzte, dann rutschte er an mich heran, legte das Kinn an meine Schulter und schlang die Arme um mich.

„‘Tschuldige, meine Süße…“

„Pass auf, du verscherzt es dir gerade gewaltig…“, knurrte ich nur, stur geradeaus blickend.

„Tut mir leid. Aber ich mag das an dir.“

„Pah.“

„Na gut…wenn meine Worte dich nicht überzeugen…“, er ließ den Satz offen und begann mich stattdessen auf die Schulter zu küssen. Dummerweise entspannte mich das sogar, Mist.

Bald wurde aus dem küssen knabbern. Und es war nicht mehr nur meine Schulter, sondern mein Hals. Ich konnte nicht verhindern, wohlig aufzuseufzen und mich an ihn zu schmiegen. Doch dann hörte Karyu auf und kuschelte einfach nur. Seine Wange rieb an meiner und seine Hände lagen sanft auf meinem Bauch. Missfallend grummelnd tat ich ihm kund, dass er ruhig hätte weiter machen können, aber ließ ihn. Nur kuscheln war auch nicht schlimm, obwohl Karyus Geknuddel schon erdrückend sein konnte.

„Du, Michio…“, säuselte er mir nach einer Weile ins Ohr, „Ich weiß, was wir heute machen…~“

„Will ich das überhaupt wissen?“, fragte ich nur nüchtern. Bei Karyu musste man vorsichtig sein, was er vorhatte. Doch scheinbar war es nicht das, was ich befürchtete, denn er blies die Wangen auf.

„Natürlich! Du meintest, ich soll mir was Schönes ausdenken als Wiedergutmachung.“

Oha, jetzt war mein Interesse geweckt.
 

„Ach, sag bloß, du hast ernsthaft darüber nachgedacht? Das kannst du?“

„Michio..!“, tadelte er liebevoll, „Natürlich hab ich das…Und mir ist sogar etwas eingefallen, stell dir vor…“

„Und was?“, ernsthaft interessiert blickte ich über meine Schulter zu ihm.

„Tja….als wenn ich dir das verrate. Dann wär es ja keine Überraschung mehr.“, flüsterte Karyu in mein Ohr und wollte gerade mehrere Küsse darauf hauchen, doch ich zuckte weg. „Du bist so fies! Bitte sag es mir, Karyu.“

„Nein.“

„Elende Stabheuschrecke!“

„Wow, ich bin geschrumpft…vorher war ich noch eine Giraffe.“

„Ja ich habs mir überlegt, die sind zu süß für dich.“

„Ach man Zero…hab dich doch nicht so, Schatz…“, er wollte wieder nach mir fassen, doch ich zuckte weg. „Vergiss es! Komm mir nicht so, du hast es dir gerade selbst versaut~“, schnell schälte ich mich aus der Decke und lief zu meinem Schrank, holte mir Sachen raus und verschwand schnell im Bad, bevor er mir folgen konnte. Dort duschte ich ausgiebig und zog mir wieder was an. Die BHs waren mir immer noch nicht ganz geheuer, aber naja. Was sollte ich schon anderes tun. Wenn ich keinen anzog, hatte das vielleicht fatale Folgen. Egal, ob mit oder ohne Karyu im Zusammenhang. Es brauchte mir ja nur kalt sein, da machten sich die Dinger selbstständig…! Und das Karyu sich daran erfreuen konnte und durfte, dass sah ich überhaupt nicht ein.
 

Als ich mich fertig gemacht hatte -ich hasste das Haare kämen, jetzt, wo meine Haare noch etwas länger waren-, ging ich wieder zurück zu Karyu, der immer noch faul in meinem Bett lag. „Hey! Aufstehen, das Bad ist frei.“

„Hm…“, brummelte er nur und streckte sich etwas, machte aber keine Anstalten, aufzustehen. Ich ging zum Bett und krabbelte über ihn. „Steh auf, ich will meine Überraschung wissen!“

„Erfährst du noch früh genug. Jetzt gib mir einen Kuss, sonst steh ich nicht auf.“ Meine Wangen plusterten sich fast von allein auf. Was maß sich dieser Kerl eigentlich an?! Doch da er es scheinbar ernst meinte, tat ich grummelnd, was er wollte.

Nur hatte ich nicht bedacht, dass mein neuer Freund Karyu war. Und der war gerissen. Sofort lagen seine Arme eng um mir und ehe ich mich versah, fand ich mich in einem Zungenkuss mit ihm wieder. Keuchend löste ich den Kuss und drückte ihn zurück ins Kissen. „Du Spinner…“, murmelte ich nur und sah schnell weg, da meine Wangen sich rot färbten. Peinlich, ich wurde immer mehr zum Weib… Eilig erhob ich mich und lief zur Tür, drehte mich aber lieber noch einmal um. „Steh endlich auf. Ich mach uns Frühstück.“, damit verschwand ich auch schon in der Küche.
 

Nach einer Weile stieß dann auch Karyu zu mir und wir aßen in Ruhe. Aber egal, wie ich es probierte, er erzählte mir nichts von seinem Plan. Egal, wie sehr ich ihn löcherte. Schließlich murrte ich nur noch herum, als ich abwusch. Karyu amüsierte sich über mich und das passte mir so gar nicht in den Kram. Dann aber meinte er, ich solle mir meine Jacke schnappen und noch einen Schal holen. Okay, wir gingen scheinbar raus. Aber ein Schal…? So kalt war es draußen nicht…

Trotzdem tat ich was er wollte und stand schließlich in Jacke und Schuhen -ja, ich hatte mir in den zwei Wochen Damenschuhe der Größe 36 gekauft und nicht nur vor mich daher vegetiert- mit dem Schal in der Hand vor meiner Tür. Karyu setzte sich gerade noch grinsend seinen Hut auf, dann schlang er mir einen Arm um und schob mich sanft raus aus der Wohnung. Ich schloss nur schnell ab, dann aber schob Karyu mich schon zu seinem Auto. Als ich vor der Beifahrertür stand, hielt er mich an der Schulter fest und grinste.

„Der Schal, Schatz?“

„Ja, hier…wofür willst du den…?“

„Für dich. Denn ich verbinde dir jetzt die Augen.“

„WAAAS?!“, erschrocken wich ich zurück, bis mir schmerzhaft die Autotür in den Rücken stach. Grinsend nickte mein Kerl. „Keine Panik. Ich will nur nicht, dass du weißt, wo wir hin fahren. Es wird eine Überraschung. Vertrau mir.“

Oh Karyu, dass konntest du noch so oft sagen, da war ich mir nicht ganz sicher darüber. Das schien er auch zu bemerken, denn er kam näher. Sanft schlossen sich seine Arme um mich, drückten mich an ihn. „Keine Angst. Ich weiß was ich tue. Du wirst dich freuen, glaub mir. Vertrau mir.“, säuselte mir der Braunhaarige ins Ohr, dann hob er sanft mein Kinn an, blickte mir in die Augen. Sein Lächeln war so ehrlich und sanft, dass ich ihm gezwungenermaßen glaubte. Kurz küsste Karyu mich, dann streckte er seinen Arm nach dem Schal aus. Widerwillig gab ich ihm den. Zärtlich drehte Karyu mich in seinen Armen, dann legte er ihn mir über die Augen; zog ihn fest, aber nicht zu straff. Als er fertig war, schob er mich vorsichtig auf meinen Sitz, machte mich fest. Ich seufzte nur.

„Wenn uns jemand sieht…die denken, du entführst mich.“

„Damit hätten sie dann wohl nicht so unrecht. Nur, dass du freiwillig mitkommst.“

Ich begann zu lachen, „Naja…“

Haltsuchend klammerte ich mich an den Gurt. Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als meinem Gitarristen und Leader zu vertrauen. Gezwungenermaßen.
 

~*~
 

Karyu freut sich schrecklich
 

Als Zero endlich saß, grinste ich im Stillen in mich hinein. Ach, wie ich mich freute! Ich hoffte, er würde sich auch so freuen, wenn wir erst da waren. Doch jetzt konnte ich ihm einfach noch nicht sagen, wohin es ging. War ja eine Überraschung. Und so fuhr ich ruhig, immer weiter. Das Zero neben mir ganz angespannt und nervös war, spürte ich natürlich. Er tat mir auch sehr leid….aber es ging nicht anders. Dafür hoffte ich ja, dass sich das Ganze entlohnen würde für sie. „Karyu?“, flüsterte sie nach einer Weile nervös, „Du…sind wir bald da…?“

„Noch ein Stück, Schätzchen.“, versprach ich und erntete auf den Kosenamen nur ein Grummeln. „Und du…bist dir sicher, das mir das gefallen wird, was du vorhast?“

„Natürlich. Also ich hoffe es. Keine Sorge, ich bin mir eigentlich sehr sicher, dass es dir gefallen wird.“

„Uhm…wenn du das sagst…“, überzeugt klang mein Mädel nicht, aber sie wusste ja, dass ich ihre Interessen und Vorlieben mehr als genug kannte. Immerhin liebte ich Zero. Da war es nur natürlich, dass ich fast alles wusste.
 

Noch ein gutes Stückchen fuhren wir, dann aber kamen wir endlich an und ich parkte zufrieden ein. Sofort lief ich um das Auto herum, denn Zero wollte den Schal schon abnehmen. „Nicht doch, Schatz. Warte und gedulde dich bitte noch ein wenig. Ein Stück müssen wir laufen.“

Ich konnte förmlich durch den Schal sehen, dass Zero wohl gerade skeptisch die Augenbrauen zusammenzog. „Bitte?! Ich soll so mit dem Teil rumlaufen?!“

„Ja~“, antwortete ich nur freudig und half ihr sanft raus. „Na komm, Engelchen, wir sind fast da~“, euphorisch ging ich mit ihr die Straße entlang und blieb vor einem Laden stehen, dann endlich löste ich den Schal. Zero blinzelte gegen das Licht und brauchte einen Moment, dann sah sie zu dem Laden, musterte ihn nicht einmal eine Sekunde, da wurden ihre Augen schon riesig. „Karyu…du…“

„Ja?“, erwiderte ich neugierig und schlang meine Arme um ihren Bauch.

„Du bist…echt…woher…?“, verwirrt aber glücklich blickten mich diese zärtlichen Augen an und ich fühlte mich einmal mehr wie im Himmel. Nach außen tat ich locker und versteckte mein Herzflattern. „Naja, du hast gesagt, du wärst so ein großer Fan von Mana….und da dacht ich, da du nun mal schon eine Frau bist, können wir auch in seinen Laden fahren und dir was Schickes kaufen. Ich hoffe zumindest, dass du auch so auf seine Mode abfährst- ich hab ewig gesucht, bis ich die Adresse zu dem Laden hier fand. Such dir aus, was du willst, ich zahl es dir.“

„Aber Karyu…!“

„Kein aber. Ich hab dir eine Entschuldigung versprochen, und die lös ich jetzt auch ein. Und jetzt komm.“, grinsend nahm ich eine ihrer sanften Hände und zog sie zum Eingang. Okay, dieses seltsame Moi-même-Moitié über der Tür sagte mir zwar nicht viel, doch Zero erklärte mir sofort, dass das Französisch wäre und wohl irgendwas mit halb und ich selbst hieß, keine Ahnung, ich hörte nur noch zur Hälfte zu. Denn die Sachen, die schon allein hier am Schaufenster zu sehen waren, waren viel interessanter als so ein blöder Name, den ich sowieso nicht verstand. Staunend betrachtete ich die Kleider- und die Preise. Oh shit, ich würde arm werden.

„Willst du überhaupt da rein Zero? Ich mein, du wolltest eh nicht so weiblich rumlaufen…“

„Ich bitte dich, Mana ist mein Idol in jeder Hinsicht. Wenn ich schon einmal mit dem Körper gestraft bin, kann ich zumindest die Vorteile davon ausnutzen und nun nicht nur seine Musik, sondern auch Mode verehren.“, damit packte sie meinen Arm und zog mich zur Tür. Leb wohl mein Geld, wir haben uns doch noch nicht einmal richtig gekannt…
 

Als wir den Laden betraten, war es darin bald noch dunkler als draußen. Hatte ich noch meine Sonnenbrille auf? Nein, ich glaube nicht. Mein Blick ging zu Zero, der überfreudig strahlte. Staunend sahen wir uns um, dann kam ein junges Mädchen -oder war es ein Junge? Ach war ja auch egal- im Lolitakleid auf uns zu. Das Kleid und die Trägerin waren ganz süß…doch ich bemerkte Zeros kurz eifersüchtigen Blick, räusperte mich nur und sah fix wo anders hin. Die Kleine begrüßte uns und wahrscheinlich war es der Stimme nach doch ein Kerl. Wie gut, dass ich eh nicht nach dem Geschlecht eines Menschen ging, sonst wär ich wohl geschockt gewesen. So fand ich sie…ihn noch immer niedlich…aber meine Puppe war natürlich tausendmal schöner, was ich ihr auch sofort versuchte telepathisch zu sagen; denn ihr Blick war schon wieder angesäuert.

Der Typ-Frau bot uns höflich seine Hilfe an. Zero verwies an mich und ich gestand ehrlich, dass ich noch nie hier war, sondern nur wegen meiner Mana-verehrenden Freundin hier vorbeikutschiert bin. Und das war ein Fehler. Sofort fragte der Kleine Zero nach Mana aus und zu allem Überfluss erkannte er zumindest mich als Despamitglied. „Wenn das so ist, dann folgen Sie mir doch, verehrter Herr Karyu und Freundin.“

Verehrter Herr Karyu? Holla, so hatte mich auch noch keiner genannt. Zero kicherte nur mädchenhaft und schmiegte sich an meinen Arm. So so, da zeigte sich also sein wahres Gesicht. Wenn Zero was wollte, konnte er sich auf einmal wie ein Mädchen benehmen, aber ansonsten nervte es ihn, schon klar. Dieses kleine, durchtriebene Ding wusste seine Reize also schon super einzusetzen…
 

Wir gingen dem Typen nach und ich sah mich immer wieder staunend um. Es gab natürlich auch eine Unmenge an Klamotten für Männer, aber es reichte ja, dass ich Zero was kaufte. Ich hatte noch genug Sachen für mich, so schön das ein oder andere hier war.

„Darf ich bitten? Folgt mir…“, wir wurden in einen weiteren Raum bis hin zu einer Theke geführt. Weiter vorn standen zwei Leute und unterhielten sich und einen Moment später nur hörte ich Zero neben mir die Luft anhalten. Erschrocken wand ich mich ihr zu. „Süße? Alles okay? Geht’s dir nicht gut?“ Sie nickte nur nach vorn. „Das…da ist Mana-sama…“, flüsterte sie leise und lehnte sich an mich, „Oh gott, Karyu, halte mich, ich fall gleich um!“ - „WAS?!“, ich schlang meinen Arm um sie und drückte sie an mich, Zero währenddessen bekam nur rote Wangen und musterte Mana weiter. Der Junge von eben war zu der dunklen Gestalt gelaufen und unterhielt sich nun mit ihm, dann kam er wieder. „Mana-sama ist heute zufällig hier. Er schaut öfters in seinen Läden vorbei, wenn ihm die Zeit dazu bleibt. Ich habe ihm erzählt, dass der Gitarrist von D’espairs Ray zu Gast mit seiner Freundin ist und diese ein Fan von Mana-sama sei. Er würde euch gern kennenlernen, wenn ihr denn wollt.“
 

Neben mir quietschte es leise auf, dann drückte sich Zeros Kopf förmlich in meine Jacke, als wolle sie damit verschmelzen. „Karyu! Er will uns kennen lernen…!“

„Ich weiß.“; erwiderte ich locker und wurde etwas eifersüchtig, „Dann sollten wir ihn wohl mal nicht warten lassen.“

„Aber…aber…ich bin so aufgeregt, was soll ich denn sagen?!~“

‚Nichts, da er sicher eh nur schweigt‘, antwortete ich mir selbst in Gedanken zu seiner Frage; sagte dann aber doch: „Das werden wir sehen. Und jetzt komm.“, ich fasste ihre Hand und zog sie mit mir zu dem Hinterraum, den uns der Junge zeigte. „Viel Spaß!“, rief er noch, dann gingen wir schon durch den Vorhang und standen in einem winzigen Gang. Man, hier war es noch dunkler und enger…aber schön dekoriert, wenn auch alles sehr düster gehalten. Ein feiner Duft lag in der Luft, den ich nicht deuten konnte, aber es roch angenehm. Von irgendwoher kam auch leise, klassische Musik, hielt sich aber eher im Hintergrund. Wir sahen uns neugierig um, dann gingen wir zusammen den Gang entlang. Dieser fürte um eine winzige Kurve und kurz darauf standen wir in einem kleinen Zimmer, dessen Mittelpunkt ein runder Tisch mit sechs Stühlen war. Mana saß auf einem dieser und trank wahrscheinlich Tee, wie es aussah. Als er uns bemerkte, lächelte er sanft. Wow. So gestylt wie er aussah, musste er direkt von einem Interview oder Auftritt kommen. Ich zog Zero sanft mit mir, denn die junge Dame war neben mir gerade dabei, vor Freude ihr Leben auszuhauchen.

„Konnichiwa, Mana-sama. Vielen Dank, dass wir…Sie kennen lernen dürfen.“

Seine Augen musterten uns still, dann nickte er.

„Kein Problem. Setzt euch doch.“

Neben mir begann meine Kleine fast zu hyperventilieren. Mana hatte gesprochen. Natürlich wusste ich, dass er kaum in der Öffentlichkeit redete, aber hey…waren wir nicht im Grunde Kollegen? Fröhlich kam ich seiner Aufforderung nach, während Zero immer noch wie blöd herum stand. Ich sah zu ihr auf, dann verdrehte ich die Augen und zog sie kurzerhand auf meinen Schoß. Zero erwachte aus seiner Trance und wollte sich wehren, doch ich war schneller und stärker; drückte sie gut an mich.

Mana, der das Ganze verfolgte, lachte nur.

„Ihr seid ein hübsches Paar…wie darf ich euch nennen?“

„Ich bin Karyu und das ist Zer-“

„Michiko!“, unterbrach Zero mich hastig, senkte aber gleich wieder beschämt wegen ihrer plötzlichen Äußerung den Kopf. Ich und Mana schauten sie verwundert an, dann schmunzelte der Mann wieder. Wow, ich kannte ihn von Bildern her nur ernst und so…

„Dann seid herzlich willkommen in meinem Laden, Karyu und Michiko. Tee?“

„Ehm ja, danke…“, murmelte ich nur und nahm die zwei Tassen entgegen, ließ uns eingießen. Eine Weile schwiegen wir drei, dann wandte sich Mana wieder an mich. „Was führt euch hierher? Hat Tiffi Recht, dass die Freundin des D’espairs Ray Gitarristen ein Fan von mir ist?“

Ich musste blinzeln. Erstens, das Ding…hieß Tiffi…? Zweitens: Klang es fast so, als würde Mana uns verehren, wow. Und Drittens: Von wegen verschwiegen, ha! Der Typ vor mir erzählte mehr, als ich jemals von ihm erwartet hätte!

„Naja, ja.“, stimmte ich zu, „Ich hab etwas auszubaden…von daher habe ich ihr als Geschenk etwas aus dem Laden versprochen, weil sie Euch so….verehrt.“

„Auszubaden?“, fragte er interessiert und lehnte sich etwas vor, um Zero zu beobachten. „Das freut mich, ich hoffe, ihr fühlt euch wohl hier.“

„Natürlich.“, stimmte jetzt auch mal Zero mit einem schüchternen Lächeln zu und trank etwas Tee. Ich musste grinsen. Weg war die Zicke…jetzt war sie wieder so ruhig wie bei Interviews oder Lives.
 

Mana nickte nur, dann begann er Zero wieder zu mustern.

Nach einer Weile sagte er schließlich:
 

„Wäre ich mir nicht sicher, dass eine bezaubernde Dame vor mir stehe, dann hätte ich gesagt, es wäre der Bassist von D’espairs Ray, Zero, der sich in meinen Laden verirrt hat. Verblüffend, die Ähnlichkeit.“
 

Zero auf mir bekam sofort große Augen und auch ich schaute sicher nicht schlecht drein. Gerade, als ich etwas sagte, seufzte Zero leise.

„Und…was, wenn es so wäre, Mana-sama…?“, flüsterte sie und starrte auf ihren Tee.

„Dann würde mich interessieren, warum er so wunderhübsch aussieht wie eine Geisha. Wenn ich bemerken darf Michiko, Ihre Haut ist wunderschön hell.“

„Danke…“, nuschelte sie nur, sah dann aber vorsichtig zu ihm, „Wenn ich Ihnen sagen würde, dass ich Zero sei, würden Sie mich für verrückt halten…?“

„Ich weiß nicht…ich dachte bisher immer, der Bassist von Despa sei männlich…“

„Ist er auch.“, mischte ich mich mal wieder ein, „Bis vor zwei Wochen war er das zumindest.“
 

Erschrocken blickte Zero mich an. „Yoshi! Halt deine Klappe, verdammt!“

„Warum?! Ich kann doch auch nichts dafür, wenn es stimmt…“

„Ja aber es glaubt keiner! Wer, mein Lieber, wer würde dich nicht auslachen, wenn du sagst, dass ein Mann über Nacht zur Frau wurde…? Ich bitte dich…“, sie schüttelte nur genervt den Kopf und trank hastig weiter. Frustriert seufzend lehnte ich mich zurück in den Stuhl. Mana beobachtete uns nur neugierig. „Interessant….also ist das wahr…?“

„Hm…“, brummte nun auch Zero, „Ist ja egal, Ihr glaubt es mir sicher eh nicht…“

„Naja…“, begann der dunkle Lord, wie ich ihn gerade lustiger weise in Gedanken nannte, „Bis vor einer Woche hätte ich es sicher nicht geglaubt…Aber dann kam ein junges Mädchenpaar in meinen Laden…“

„Hä?“, machte ich nur verwirrt, da ich ihm nicht folgen konnte. Zero schielte mit einem unterbrich-ihn-nicht-sonst-gibt-es-Ärger-Blick zu mir und so blieb ich nach kurzem grummeln still. Mana schmunzelte, dann redete er weiter. „Die beiden wollten sich auch Kleidung von mir kaufen…das Problem war, dass ich eines von ihnen kannte…aber nicht als Mädchen. Sondern als Drummer einer der PSC-Bands… Ich dachte erst, ich irrte mich; dass es nur ein Fan von ihm sei. Aber die Verhaltensweisen waren genau dieselben… Ich sprach sie an und sie stockte für einen Moment. Dann aber begann sie zu erzählen- es war mein alter Bekannter. Er und sein Kollege waren nach einer Feier abends zusammen nach Hause gegangen und am nächsten Morgen als Frauen aufgewacht. Ich hielt es erst für einen dummen Scherz, aber…ihr scheint mir nicht so, als wolltet ihr mich veralbern.“

Beide schüttelten wir den Kopf. Dann fragte Zero: „Wer waren die beiden? Können Sie mir ihre Adressen verraten?“

„Es tut mir Leid, euch enttäuschen zu müssen…aber die beiden sind momentan mit ihrer Band für ein halbes Jahr auf Auslandtour. Sie haben gemeint, dass es bei ihnen nicht so schlimm sei, da sie insgesamt sehr weiblich aussehen…und der Sänger war immerhin noch ein Mann.“

„Oh…schade…“, nuschelte Zero und senkte traurig den Blick.

„Keine Sorge Zero…wir finden eine Lösung, vertrau mir.“, flüsterte ich leise an ihr Ohr und gab einen Kuss darauf. Mana nickte zustimmend. „Glaube mir Zero, wir betreiben schon Nachforschungen. Ich habe es meinem Bekannten versprochen, ihm Informationen zu bringen. Und momentan suchen meine ganzen Leute nach einem Hinweis. Wenn wir etwas finden, informiere ich euch sofort.“

„In Ordnung. Vielen Dank Mana-sama.“

„Kein Problem. Aber lasst mich euch beiden noch eine Frage stellen: War Zero auf der Feier von der PSC?“

„Ja! Und ich war auch da, genauso wie meine Kollegen. Doch die sind auch keine Frau!“, stimmte ich sofort zu. „Interessant…jetzt ist nur die Frage, warum es manche betrifft, und manche nicht. Tiffi? Komm und bring etwas zu schreiben mit!“, rief der Schwarzhaarige. Wenig später stand die Lolita im Raum und blickte uns interessiert an. „Erzählt von der Feier, in jedem Detail. Tiffi notiert sich alles.“

„Also…Zero hat was getrunken, so hartes Zeug, oder?“, begann ich leise; sie nickte nur zustimmend, „Ich zwar auch, aber das nicht…und ich hatte gute Laune, sie nicht.“ Tiffi schrieb fleißig mit. Mana nickte, „Was unterscheidet euch noch? Habt ihr etwas gegessen?“

„Nein, wir beide nicht…Aber Karyu war zwischendurch Rauchen, da hab ich mich betrunken.“

„Stimmt…und Tsukasa war auch Rauchen in der Zeit…“

„Und was hast du noch gemacht, Zero-san?“, fragte Tiffi jetzt nach und betrachtete sie. „Naja…weiß nicht…mit ein paar Jungs halt was getrunken…“

„War da nichts weiter? Irgendetwas…hast du auch die Frau gesehen?“, machte Mana plötzlich und sah sie ernst an.

„Welche Frau…?“, nuschelte Zero, überlegte, bekam dann große Augen. „Miyavis Oma? Ja, die auch, ja…“

„Das war nicht Miyavis Oma, das haben wir schon überprüft.“, lächelte dieses nervige Tiffidings.

„Gut, da haben wir schon einmal ein paar Hinweise. Noch etwas, Karyu…?“

Ich sah auf und überlegte. „Naja, als ich rein kam, war Zero besoffen. Ich hab ihn wütend zu mir nach Hause gebracht. Und da hatten wir dann Sex…er war unten, wenn das relevant ist…“, unsicher sah ich zu Mana, der Tiffi zunickte, der immer noch schrieb. Zero lief rot an und zischte mich an, „Karyu!“ - „Was denn?!“, verteidigte ich mich, doch Mana nickte. „Ist doch richtig so. Keine Sorge, es bleibt alles anonym und in diesem Raum. Es dient nur unseren Nachforschungen. Wenn ich meinen Bekannten anrufe, werde ich nun wissen, was ich ihn gezielt fragen kann. Wir haben jetzt immerhin vier Anhaltspunkte: Die Laune, die alte Frau, Das Getränk und der Sex…ich werde alles überprüfen lassen. Vielleicht lassen sich auch noch mehr Bands finden… Aber macht euch keine Sorgen. Ich kümmere mich darum, ihr braucht keinen Finger rühren.“

Artig nickten Zero und ich. „Vielen, vielen Dank, Mana-sama!“, rief Zero erfreut, doch der Dunkle wank ab. „Keine Ursache. Ich empfinde das Ganze als sehr interessant und möchte helfen. Und nun: geht vor und sucht euch etwas aus, einen Artikel eurer Wahl bekommt jeder von euch umsonst.“

Zero fielen fast die Augen aus. Dann wollte sie protestieren, doch ich sah eine Chance, etwas Geld zu sparen. „Vielen Dank, Mana-sama! Und nun komm Zero, du hast ihn gehört!“, damit schliff ich sie schnell mit mir zurück in den Laden.
 

~*~
 

Zero ist im Schlaraffenland der Kleiderträume
 

Zurück im Laden wusste ich wirklich nicht, was ich mir aussuchen sollte. Natürlich lief ich manchmal schon ganz gern femininer rum als manch anderer, zumindest auf der Bühne. Aber hier und jetzt…ich war eh ein Weib, also was soll’s? Da konnte man das schon einmal ausnutzen. Also lief ich zwischen den Kleidern umher, den Röcken, den Blusen, den Ketten, Stiefeln und anderen Schmuck. Natürlich gefiel mir eine ganze Menge…allerdings entschied ich mich dann doch nur für ein schwarzes Kleid. Ich wollte meinen neuen Freund immerhin nicht gleich in den Ruin stürzen. Wäre nicht so gut…

Stiefel suchte ich mir allerdings zwei Paar aus, genauso wie Schmuck. Mana-sama meinte, wenn ich wieder zum Mann werden würde, könnte ich natürlich die Stiefel in meine andere Größe umtauschen lassen. Weil sie waren so schick, die konnte ich auch als Mann anziehen. Moment mal…schick? Oh nein, ich mutierte echt zur Tussi…

Schmuck konnte man ja auch immer anziehen. Zufrieden bepackt ging ich zu Karyu, der Gedanklich wohl schon den Preis durchrechnete. Er tat mir leid.

„Karyu, du musst mir nicht alles bezahlen. Es reicht doch das Kleid…“

„Nein nein, ich bezahle alles.“

„Was im Endeffekt nur die Schuhe und der Schmuck sind, weil das Kleid wollte ich euch ja schenken.“, meinte Mana-sama, der nett lächelnd zu uns getreten war Wow…er lächelte und redete viel mehr als bei Interviews…und trotzdem blieb seine geheimnisvolle Aura erhalten. Karyu sah ihn überrascht an, blickte dann aber zu mir. „Stimmt ja! Na dann; hol dir gefälligst noch etwas Zero!“

„Was?!“

„Du hast richtig gehört: Los ab, such dir noch etwas aus!“, damit wurde ich auch schon zurückgeschoben. Ich dropte, ging aber noch einmal die Regale lang. Als Mann würden mir Rüschenkleider wohl eher nicht stehen…aber mit meiner weiblichen Form sah es gar nicht so schlecht aus. Ich hatte vorhin schon spaßeshalber eins anprobiert. Vielleicht sollte ich nochmal schauen, wo es hing…
 

Letztendlich kaufte Karyu mir das Kleid wirklich auch noch. Bei dem Preis schluckte er zwar, aber naja. Ich würde mich irgendwann revanchieren. Vorher informierte ich mich wohl lieber noch einmal, was er alles mochte…

Ich ließ Karyu bezahlen und sah dann beim Einpacken zu. Bevor wir gingen, kam Mana-sama noch einmal zu uns. „Vielen Dank, dass ihr beide uns beehrt habt. Und keine Sorge Zero, wir finden eine Lösung. Kannst du mir deine Handynummer geben, oder auch E-Mailadresse, wegen informieren? Sobald wir etwas haben, melden wir uns. Also entweder ich oder Tiffi, die anderen kennt ihr ja nicht.“

Ich nickte nur artig und lächelte ihn an. „Vielen, vielen Dank für alles Mana-sama.“, ich verbeugte mich vor ihm. Er war nicht nur ein grandioser Künstler, sondern auch ein wunderbarer Mensch! Mana nickte nur, dann ging er zurück in den hinteren Bereich des Geschäftes. Ich lächelte noch ein wenig und blickte ihm nach, dann packte Karyu meinen Arm. „Na komm. Deine Stiefel sind sau schwer, kannst du dir gar nicht vorstellen.“, damit schliff er mich auch schon wieder aus dem Laden. Tiffi winkte uns.

Zusammen gingen wir zum Auto und während Karyu die Sachen verstaute, stieg ich vorn ein. Wenig später saß er neben mir. „Möchtest du noch irgendwo hin?“ Ich überlegte, zuckte schließlich aber die Schultern. „Eigentlich nicht…oder willst du wo hin?“

„Nein, nicht unbedingt. Ich würde nur etwas zu essen kaufen gehen, dann können wir uns ein schönes Abendessen machen.“, Karyu zwinkerte mir frech zu, ich verdrehte nur die Augen. „Kleiner Spinner…aber gut, ist okay.“
 

So gingen wir schließlich noch für uns und Ryutarou einkaufen, machten uns später ein ausgiebiges Abendessen fertig, was wir uns auch auf der Zunge zergehen ließen. Zum Ausklang des Tages saßen wir nun beide in Unterwäsche im Bett, aßen Chips und sahen nebenbei fern. Ryu schlief gemütlich in seinem Körbchen in der Küche und meine neuen Klamotten waren auch fürs Erste bei Karyu verstaut. Ich würde sie irgendwann anders mal mit zu mir nehmen.
 

Während ich mir Chips in den Mund schob und nebenbei dem Programm folgte, sah ich kurz zu Karyu. Er bemerkte meinen Blick und schmunzelte. Ich konnte nicht anders als sanft zurück zu lächeln. Der Tag mit ihm war wunderschön gewesen. Er hatte kaum schlüpfrige Dinge abgelassen, war stattdessen sehr um mich bemüht gewesen.

Irgendwie waren wir uns wieder einen großen Schritt näher gekommen… und ich wurde mir langsam sicherer in dem Gefühl, dass er der Richtige für mich war.

Langsam wanderte mein Blick wieder zum Bildschirm, bevor ich mir auf die Unterlippe biss, nachdachte. Dann gab ich mir einen Ruck. Ich rutschte näher zu ihm, bis sich unsere Schultern berührten. Verwundert sah Karyu zu mir, dann aber wich ihm der überraschte Ausdruck. Stattdessen musterte er mich. Ich konnte nicht anders. Hastig schob ich die Chipsschüssel vom Bett. Sicher verteilte sich der Inhalt über den Boden, doch das war mir egal. Meine Arme schlangen sich um Karyu, der erst kurz irritiert blinzelte, mich dann aber in einen heftigen Kuss zog.

chnell schob ich ihm meine Zunge in den Mund, rutschte näher zu ihm und vergaß die Welt um mich herum. Wir küssten uns so lang, bis wir keine Luft mehr hatten und uns lösen mussten. Und ehe ich mich versah, hatte ich ihm sein Hemd ausgezogen, während seine Griffel bereits an meiner BH-Öffnung spielten. Doch als er über mein Dekolleté strich, wurde mir schlagartig bewusst, was wir gerade im Begriff waren zu tun.

Erschrocken sah ich Karyu an und schob ihn von mir. Verwirrt und besorgt blickte er zurück. „Michio…? Alles in Ordnung…?“, er streckte den Arm nach mir aus doch ich rutschte weg. „T-tut mir leid Karyu…aber ich kann das nicht…nicht in dem Körper…“, stammelte ich verwirrt und schlug mir die Hände ins Gesicht. Warum war ich jetzt nur so durcheinander?

„Ist doch okay…besser du sagst es jetzt, bevor ich mit dir was mache, was du nicht willst…“, flüsterte Karyu, doch ich konnte mir denken, dass er irgendwo schon enttäuscht war. „Ich…bitte…ich wollte…aber….verzeih mir bitte, Yoshitaka.“, stammelte ich leise und schüttelte über mich selbst den Kopf.

Was war mit mir los…? Ich war gerade eben noch so voller Sehnsucht nach Karyu…ich wollte wirklich an ihm herumfummeln und ja, irgendwo in meinem Inneren wollte ich mit ihm schlafen. Doch aber nicht als Frau! Sondern so, wie vor mehr als zwei Wochen! Und zwar im nüchternen Zustand.

Aber…aber es ging nicht. Ich ekelte mich vor mir selbst. Ich wollte, dass Karyu mich als Mann berührte…aber als Frau…? Meine Gefühle fuhren gerade Achterbahn.
 

„Entschuldige mich…“, flüsterte ich und stand schnell auf, lief aus dem Zimmer. Ich brauchte frische Luft. Und so ging ich auf den Balkon und tat, was ich sonst immer tat, wenn ich durcheinander war wegen irgendwelchen Liebesdingen oder sonstigem: Ich rauchte.

Ich weiß nicht, wie lange ich da stand und den Nachthimmel musterte. Anscheint viel zu lang, denn Karyu kam.

„Zer…Michio…du erkältest dich noch…komm bitte wieder mit rein…“

„Nein…“

Er seufzte. „Ich weiß, dass du sauer bist deswegen. Aber ehrlich, es macht mir nichts aus, wirklich. Wenn du noch nicht so weit bist, dann…dann warten wir halt noch, ja?“

Ich schüttelte den Kopf. „Aber mir macht es was aus. Ich wollte, so sehr…aber…das….ich ekel mich vor mir selbst Karyu. Ich weiß nicht, wie ich das lösen soll.“

„Vielleicht…waren wir etwas zu schnell. Vielleicht solltest du erst einmal anfangen, mit dir selbst klar zu kommen. Wenn du dich vor dir selbst schämst, ist es logisch, dass du dich auch vor anderen schämst.“

„Und…was soll ich deiner Meinung nach dagegen machen?“

Ich drehte ihm den Rücken zu und sah wieder hinauf in den Nachthimmel. Karyu kam langsam näher und nahm meine Hände. „Du solltest dich selbst…kennen lernen.“

Erschrocken sah ich ihn an. „Yoshi…! Untersteh dich!“, doch da schob er meine Hände schon sanft höher. „Nein…Yoshi…!“, ich kniff die Augen zu, als er mir die Hände zu meiner Brust führte und sie zu kneten begann. Da wurde es mir zu viel. Hastig stieß ich ihn von mir. „DU SOLLST DAS LASSEN!“, schrie ich ihn an, „Ich hab gesagt hör auf! Du verdammter Vollidiot!“ Wütend funkelte ich ihn an, Karyu senkte den Blick. „Entschuldige…ich…ich wollte dir nur helfen Schatz…“, flüsterte er geknickt, doch ich war auf 180.

„Steck dir dein ‚Schatz‘ sonst wo hin!“

Jetzt schnaubte er, „Siehst du, das ist dein Problem! Du hast Panik vor Frauen! Was macht dir solche Angst?! Als Mann hast du dich doch selbst auch berührt! Aber so…so wird das nie was…“

„SCHÖN!“

Damit drehte ich mich auch schon um und eilte Richtung Schlafzimmer. Grummelnd warf ich die Tür nach mir zu und krabbelte unter die Decke, kuschelte mich darin bis oben hin ein. Ich war sauer….auf Karyu, der mir sowas an den Kopf geworfen hatte. Auf mich, der zu blöd war, über seinen Schatten zu springen. Auf was auch immer, das mich erst zur Frau gemacht hatte.
 

Nach langer Zeit ging die Tür leise auf. Karyu.

Er war schrecklich darum bemüht, leise zu sein, das spürte ich. Ganz vorsichtig legte er sich neben mich, dann war Stille. Ich lauschte, aber er schien ebenfalls zu lauschen, ob ich schlafe. Also tat ich einfach mal so und atmete ruhig.

Er machte keine Anstalten, näher zu rücken. Ich musste ihn sehr eingeschüchtert haben, wenn er mich nicht einmal mehr in den Arm nahm. Ich biss mir auf die Unterlippe. Karyu tat mir plötzlich furchtbar leid. Meine Lippe begann zu zittern, dann schniefte ich leise auf. Oh nein, Mist! Ich kuschelte mich tiefer in die Decke und tat so, als würde ich schlafen. Doch Karyu hob den Kopf leicht an. „Zero…? Bist du noch wach…?“

Ich schwieg. Alles, was mir über die Lippen kam, war ein nicht unterdrückbares wimmern. Dann plötzlich rutschte er näher und legte beide Arme um mich. „Ist schon okay. Mach dir keine Sorgen, alles wird gut.“, seine Stimme war ruhig, während er mir durch die Haare strich. Ich wusste nicht einmal, warum ich weinte, ich war völlig verwirrt. Aber es war mir gerade egal, ich musste mich wieder beruhigen. Eine Weile weinte ich noch stumm, dann schlief ich erschöpft in Karyus Armen ein.
 


 

~*~
 


 

So...um mich ein wenig vom Prüfungsstress zu erholen, lade ich euch das neue Kapitel hoch. Wann das nächste kommt, weiß ich nicht, ich bin noch so ziemlich den restlichen Mai und Juni im Stress, sorry >-<!

Zum Kapitel...Ich habe jetzt nur schnell nochmal drübergelesen und hoff einfach mal, es sind nicht so arg viele Fehler drin. Was Mana betrifft: Ich habe keine Ahnung, wie's in seinen Läden aussieht, war auch ehrlich gesagt zu faul zum Suchen, weshalb ich nun sage entschuldigt und überseht eventuelle Fehler, die sind bewusst, es ist immerhin alles aus meiner Fantasie und kein Tatsachenbericht *g* An sich liebe ich das Kapitel übrigens xD
 

Vielen Dank auch wieder an meine fleißigen Reviewer, ich liebe euch *o*!

Auch wenn es wieder weniger geworden sind, wo bleibt der Rest ;_;?
 

@Michio: Aww, wie süß :3 Dann versüße ich dir nun hoffentlich auch wieder den Tag^^ Tut mir leid, ich geb mir Mühe, aber jetzt wird wohl wieder erstmal ein weilchen Pause sein mit hochladen und so xD"
 

@Seika-chan: Wie gesagt, ich geb mir Mühe^^ Und ja, sie sind zusammen, aber der Stress dadurch erst Recht vorprogrammiert >D Entschuldigt, ich werde schon wieder sadistisch *g*
 


 

~~**~~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-05-19T16:32:54+00:00 19.05.2010 18:32
Ein neues Kapi *___*
Und noch dazu mein absolutes Lieblingskapi bis jetzt, ich fand es toll *_*

Armer Zero das er so Mühe hat mit seinem Körper klarzu kommen aber das ist ja auch irgendwie verständlich o.O Und ich fand es süss wie Karyu ihm helfen konnte, aber er hat wohl etwas übertrieben..wieder einmal xD
Auf jedenfall hoffe ich das bald alles wieder gut wird und Zero wieder ein Mann werden kann o.O
Nya ich freu mich auf jedenfall schon sehr auf das nächste Kapi^^
Von:  Phoenix_Michie
2010-05-16T16:25:29+00:00 16.05.2010 18:25
AAAAAAAAHHHH *________________*
Ich glaub, das hier ist das beste Kapi ever xDD
Gott, wo soll ich anfangen?? *sabber*
Also...erster Gedanke, noch am Anfang des Kapis war: *rofl* mal wieder geile Dialoge xDDDD
Und dann die Sache mit Mana-sama *Q*
Einfach nur genial~~!!! Ich musste auch da wieder lachen xD und wie Zero in dem Laden drauf war, wie so ein echtes Weib, oh je xD
einfach herrlich, die gesamte szene in dem laden ^-^
und dann das ende... hach ja, da musste man schon wieder traurig und mitleidend schniefen ;_;
Armes Zero-chan... und armer Yoshi, die beiden habens schon nicht leicht, aber ich kann sie beide gut verstehen. Vor allem wie es Zero auf einmal überkam und er Yoshi geküsst hat x3
Ich hoffe, das kriegen sie bald wieder hin und sie bleiben stark °^°
Wundertolles Kapi, und ich werd mich hüten zu sagen: bitte schreib schnell weiter, denn wenn du jetz im Stress bist, hast du ja genug zu tun^^;
Und jaaaa~ du hast mir den Tag mal so was von mit dem neuen Kapi versüßt, du glaubst es kaum *Q*
Ich hab die letzte Woche schon ganz hibbelig darauf gewartet, dass das neue chap on ist XD Ich hab vorhin total abgefeiert, als ich gesehen hab dass es weitergeht xD'
Ich bin jedenfalls auf Neues gespannt und drücke dir für alles die Daumen, hoffe natürlich insgeheim, dass es noch im Juni weitergeht, aber das wird man ja sehen^^

Weiter so~~
Fasa!! (ums mit Karyus Worten zu sagen xD)
*knuffel*
LG Michio
(PS: Oh gott, entschuldige den langen kommi o.o')


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