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Meine bekloppte kleine Schwester

Momente, die mich in den Wahnsinn treiben
von

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Stimmungsschwankungen?!?

Es war ein ganz normaler Abend bei uns zu Hause. Ich saß in meinem Zimmer, eher gesagt in unserem Zimmer. Ich muss mir mit Judith – die bekloppte kleine Schwester - ein Zimmer teilen.
 

Normalerweise macht mir das nichts aus, da wir eine Trennwand haben, aber ab und zu, genauer gesagt 3 von 5 Mal, kommt sie immer zuerst zu mir, bevor sie in ihren Teil des Zimmers geht. Und diese drei Mal sind der Grund, warum ich sie für bekloppt halte!
 


 

Wie gesagt – ich saß in meinem Zimmer an meinem Laptop und habe eine Fanfiktion gelesen, wie jeden Abend eigentlich. Plötzlich öffnet sich die Tür und Judith kommt in mein Zimmer getrottet. Das an sich war schon seltsam, da sie sonst immer hinein gestürmt kommt und sich auf mein Bett wirft. Dieses Mal jedoch sieht sie mich mit ausdrucklosem Gesicht an:
 

„Du hast keine Ahnung, wie aufgedreht ich bin.“, sagt sie mit schleppenden Tonfall und ich hebe irritiert meine Augenbrauen.

„Aufgedreht?

„Ja“ Sie kuschelt sich an mich

„Ich muss ständig denken, aber ich will nicht denken“
 

Mit einem Mal verändert sich ihre Tonlage und ich erkenne, dass sie wirklich aufgedreht ist. Sie wird nämlich laut und schnell, schlägt mir auf den Arm und zappelt wie ein Kleinkind mit den Füßen
 

„Denken ist doof und ich kann einfach nicht damit aufhören! Melanie hat mir nämlich etwas erzählt, aber die Lösung nicht verraten und wird sie mir auch nicht sagen, dabei ist die Lösung doch das wichtigste und jetzt denke ich immer darüber nach, aber ich will es nicht und morgen denke ich das dann auch noch!“
 

Irgendwie bewundere ich es ja, dass sie das alles ohne Luft zu holen von sich geben kann, aber das ändert nichts daran, dass ich sie für bekloppt halte.
 

„Und morgen ist ja keine Schule, sondern Wandertag und ich kann meinen MP3-Player nicht finden! Ich wünschte ich hätte einen I-Pod human!“ Ich muss lachen, als sie auf dieses Youtube Video anspielt „Wegen dem eingebauten Alarm?“, frage ich sie, worauf hin Judith wie wild nickt. „Genau, deswegen.“ Und schon verschwindet sie um ihren MP3-Player zu suchen.
 


 

Es mag vielleicht Leute geben, die dieses Gespräch nicht unbedingt für seltsam halten, bedenkt man die Tatsache, dass sie erst 14 ist, aber dieser Eindruck täuscht.
 

Judith ist nicht wie eine normale 14 jährige. Sie wird öfter für eine Freundin von mir gehalten als für meine Schwester und meistens auch noch älter als ich eingeschätzt! Eine Tatsache, die mich ein wenig frustriert, vor allem weil sie jetzt größer als ich ist und ich somit die kleinste unserer Familie geworden bin.

Mein kleiner Bruder zählt nicht, da Steffen mich eh im nächsten Sommer überholt haben wird. Für seine elf Jahre ist er nämlich verdammt groß und wird wahrscheinlich noch größer werden als Dominik, der größere, aber jüngere von meinen großen Brüdern. Dass Kathrin größer ist als ich, kann ich verstehen. Immerhin war meine ältere Schwester es immer und wird es wohl auch immer bleiben.
 

Wenn ihr jetzt richtig gezählt habt, müsstet ihr bei drei älteren und zwei jüngeren Geschwistern gelandet sein Von oben nach unten: Kathrin, Christoph, Dominik, Ich, Judith und schließlich Steffen.

Mein Name ist Ruth, da ich ihn aber nicht leiden kann, werde ich von meinen Freunden Clea genannt. Warum sie mich ausgerechnet so nennen weiß ich nicht, aber es kann mir auch egal sein. Clea ist ein viel schönerer Name als Ruth.
 

Um der Sache gerecht zu werden muss ich anmerken, dass wir wohl alle ein wenig bekloppt sind; auf die eine oder andere Weise.
 

Aber Judith ist und bleibt meine bekloppte kleine Schwester



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