Zum Inhalt der Seite

Wie alle anderen auch

SmokerxAce
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

1.

Smoker war schon immer ein griesgrämiger, schmerzhaft ehrlicher Man gewesen.
 

Auf der einen Seite hatte das Leben es ihm eben nie anders beigebracht; Er hatte es niemals leicht gehabt. Klein Smoker musste schon früh lernen dass das Leben nun mal alles andere als ein fröhlicher Spaziergang war und nur mit nett und selbstlos sein kam man überhaupt nirgendwo hin. Er hatte es schnell aufgegeben es allen Anderen Recht machen zu wollen.
 

Auf der anderen Seite wurde er schon mit einem schrecklich sturen Kopf zur Welt geschickt, und würde stets immer nur seinen Weg gehen, den Weg der Gerechtigkeit. Wer auch immer antanzte und versuchen sollte sich ihm entgegenzustellen, nun, der wurde ignoriert und schmerzhaft übergangen. Smoker hatte nie viel mehr als ein kaltes Schulterzucken für jene übrig, die nicht mit ihm einverstanden waren. Solange sie ihn in Ruhe liessen - waren sie ihm so lang wie breit. Und falls sie es nicht taten - nun sie würden rasch lernen dass ein wütender Smoker kein angenehmer Smoker war.
 

Was hiess das für seine Umgebung? Nun, wie zu erwarten hatte Smoker sich schon bald einen Ruf zugelegt der die meisten Menschen von ihm fernhielt. Die meisten wagten es nicht sich ihm anzunähern und liessen ihn in Ruhe - sehr zu seiner Erleichterung.

Die einzigen Menschen die tatsächlich an seiner Seite blieben, waren solche mit entweder sehr, sehr dicker Haut, denen Smokers barsche, direkt-auf-den-Punkt und nichts als ehrliche Art nichts anhaben konnte, oder weil sie ganz einfach seine Ansichten teilten.
 

Aber auch mit diesen, beharrlichen Leuten liess Smoker sich nicht täuschen. Er sah durch die simple, sehr primitive Art wie ihre Beziehungen funktionierten hindurch.
 

Es war ein ganz einfaches Schema: Nutzen und Ausgenutzt werden. So kalt und zickig das Leben eben war, auch wenn vielleicht nur unbewusst, all diese Menschen benutzten ihn nur um es sich leichter zu machen. So wie er sie ja auch ausnutzte zu seinem eigenen Vorteil. Sei es nun ganz auf primitiver, körperlicher Ebene, oder vielleicht doch hie und da mal ein gutes Gespräch zu ein paar netten Zigaretten, dass ihn vor der Einsamkeit bewahrte.

Geben und Nehmen, Nutzen und Ausgenutzt werden. Alles lief darauf aus.

Und doch konnte er diese Menschen nicht wirklich nahe an sich ranlassen. Letzten Endes agierten sie doch auch nur aus egoistischen Motiven, nicht mehr. Sobald sie bekommen hatten was sie wollten würden sie verschwinden, wie der Rauch seiner Zigaretten sich irgendwohin verziehen und nie mehr zurückkehren.
 

In diesem Leben gab es so etwas wie Selbstlosigkeit nun mal nicht.
 

Portgas D. Ace war nicht anders als alle Anderen.

Als Smoker ihn zum ersten Mal sah, hatte er ihn sofort durchschaut.

Das viel zu breite, selbstgefällige Grinsen wie nur der Schwarzhaarige es besass, das kleine Grübchen an die Mundwinkel des Jüngeren zauberte. Das Funkeln in seinen ausdrucksstarken Augen. Wie der Schwarzhaarige seine Worte in solch verdrehter und zweideutiger Art gebrauchte, dass es Smoker in den Wahnsinn trieb. Die offensichtliche Körpersprache.
 

Ja, er hatte diesen Jungen schon von Anfang an durchschaut. Portgas D. Ace war nicht anders als alle Anderen auch.

Er benutzte. Und er wurde benutzt. Das schlimmste daran war ja noch, dass der junge Mann diese Tatsache nicht einmal zu verstecken versuchen schien.
 

Es gab immer nur etwas in Portgas ach so selbstsichern und selbstgefälligen Erscheinung, an der sich Smoker immer gestört hatte. Es war nur ein kleines, scheinbar unwichtiges Detail, doch war es dieses Detail dass Smokers Gedanken immer die eine kleine Sekunde länger bei Portgas behielt, statt weiterzuziehen. Nur diese eine kleine Sekunde die Portgas von allen Anderen abhob.
 

Sommersprossen.
 

Für ihn schienen diese kindlichen Sommersprossen einfach nicht auf Portgas Gesicht zu passen. Sie waren einfach nicht richtig. Sie liessen sein Gesicht so viel jünger und naiver aussehen, als wie es sein sollte. Sein Gesicht schien mit ihnen wie das eines kleinen, unschuldigen Jungen, wenn Portgas von Dingen redete von denen kleinen Jungen keine Ahnung haben sollte.

Diese Sommersprossen kontrastierten so stark mit Portgas Persönlichkeit, sie überrumpelten Smoker jedes Mal wenn er den Jüngeren ansah. Wenn der grauhaarige Mann das natürlich auch nie zeigen würde.
 

Smoker hatte Portgas durchschaut, durch und durch. Er war halt nur ein weiterer Mensch in seinem Leben dessen Haut dick genug war um Smokers harschen Worten standzuhalten und an seiner Seite zu bleiben. Und das tat der Jüngere, ziemlich beharrlich.

Aber er würde ihm niemals nahe kommen. Smoker würde ihn nicht einmal ein Freund nennen, obwohl sie sich nun schon eine ganze Weile kannten. Obwohl er zugeben musste das nicht nur er selbst denn Anderen lesen konnte wie ein Buch, sondern dass auch das jüngere, schmerzhaft verspielte Balg ihn manchmal besser kannte als dass es ihm lieb war und ihn manchmal mit Wissen über Smokers Innenwelt überraschte, wie sonst noch niemand zuvor.
 


 

Was Smoker am meisten aus dem Konzept brachte als sie sich zum ersten Mal küssten war nicht die Tatsache dass sie sich küssten, nein, denn das hatte er kommen sehen und es wäre gelogen wenn er sagen würde dass er es nicht auch selbst herbeigesehnt hatte.

Nein, was ihn so bewegungsunfähig und atemlos dastehen liess als sich ihre Lippen berührten war die sanfte, behutsame Berührung an seinen Wangen.

Der Bengel hatte seine Finger um Smokers Kiefer und Wangen gelegt in einer federleichten, fast schon geisterhaften Berührung. Portgas Hände waren viel zu sanft, fast schon feminin. Seine Finger waren schmal und lang, das Balg sollte Pianist werden, dachte er, zum hundertsten Mal.
 

Natürlich war es auch hier nicht die Tatsache dass Portgas seine Hände um ihn gelegt hatte, sondern viel mehr wie der jüngere Mann das tat, dass den Älteren so überrumpelte.
 

Erneut war es einfach nicht richtig. Es passte nicht zum Rest von Portgas.
 

Portgas wollte ihn. Das wusste Smoker ganz genau. Der Andere hatte zu viele Spielchen gespielt, zu viele Andeutungen gemacht, als dass diese Tatsache noch zu verleugnen wäre.

Und so sehr er es auch hasste, auch er wollte den Anderen, sein Körper schrie danach den Anderen unter sich zu haben.
 

Und das war alles. Nachdem ihre Körper gekriegt hatten was sie wollten würde Portgas gehen, das Bett verlassen, das Zimmer verlassen, Smokers Leben verlassen.

Sie würden wieder getrennte Wege gehen, keine Reue, keine Gedanken zurück.

So war es immer gewesen, so erwartete Smoker es.

So war das Leben nun mal.
 

Doch hier standen sie, und der verfluchte Junge übte nicht das kleinste Bisschen Druck auf ihn aus. Die Berührung war so zart, so verflucht unschuldig, sodass Smoker sich noch immer nicht bewegen, und nur auf den anderen hernieder starren konnte, auf die Sommersprossen die nun so nah waren und doch noch immer nach Unschuld schrien.
 

Der Kuss war nicht fordernd. Keine Aufforderung. Da war kein feuriges Verlangen dass Smoker dazu zwang zu antworten, oder auch nur zu reagieren.

Es war nur ein Kuss, so einfach und unverfälscht wie er nur sein konnte. Ein einfacher Ausdruck eines Gefühls das Smoker noch nie zuvor gefühlt hatte. Ein Gefühl so stark und gebrechlich zugleich, Smoker spürte dass er entweder völlig von dem anderen Mann eingenommen werden könnte, oder die Gelegenheit aufs Vollste nutzen, und es war alles nur seine Entscheidung.
 

Als Portgas sich schliesslich wieder entfernte, hatte Smoker noch immer nicht reagiert.

Lange, dunkle Wimpern blinzelten leicht, dann öffneten sich seine Augen wieder und der Kleinere sah zu ihm hoch. Seine tiefen, dunklen Augen die sich durch Smokers Seele hin durchzubohren schienen sahen in seine helleren Augen, die noch immer ungläubig zurückstarrten. Noch immer versuchte Smoker sich zu erklären wie Portgas ihn so sehr zu überrumpeln vermochte, wenn er ihn doch schon seit ihrem ersten Treffen durchschaut hatte.
 

Und dann lächelte der Schwarzhaarige. Das überraschte Smoker weniger, denn der Bengel lächelte immer. Wieder sah er zu wie sich die kleinen Grübchen in Portgas' Mundwinkel formten, aber dieses Mal war es kein verspottendes oder selbstgefälliges Grinsen wie er es sonst von ihm kannte.

Das Lächeln war absolut ehrlich und echt, und für eine Hundertstelsekunde fand Smoker sich fragend wann er zum letzten Mal so einen ehrlichen Ausdruck auf irgendeinem Gesicht gesehen hatte.
 

Als er realisierte - es war das erste Mal.
 

Er griff nach dem anderen Mann und zog ihn in einer heftigen Bewegung an sich, das leise "Uff!", das von dem Bengel kam ignorierend, als er ihm anscheinend kurz durch die plötzliche Bewegung die Luft aus dem Oberkörper drückte.
 

"Verfluchter Rotzbengel", knurrte er, während er realisierte wie die Wärme des anderen Körpers gegen seinen eigenen, viel kälteren ein angenehmes Gefühl war. Während er realisierte wie ihre Körper so perfekt aneinanderzupassen schienen.

Er fühlte den Anderen leise kichern, und irgendwo gegen sein Schlüsselbein konnte er das Lächeln des Jüngeren grösser werden spüren.

Smoker war sich nicht sicher, aber er spürte, als der andere Mann ein leises Seufzen hören liess, es ein Seufzen voller Erleichterung war. Hatte er etwa Angst gehabt?

Smokers Hand wanderte an Portgas Kopf und presste ihn noch mehr runter.

Dies war eine Seite des anderen Mannes die er noch nie zuvor gesehen hatte und die der Jüngere scheinbar mit aller Kraft zu verstecken versuchte.

Er hatte Sommersprossenbengel stets nur für einen, zwar ehrlich und fairen, aber schmerzhaft primitiven und einfach gestrickten jungen Erwachsenen gehalten.
 

Es war genau da, dass Smoker realisierte dass der Junge langsam aber stetig, ohne dass er es je bemerkt hatte, die Wände die Smoker um sein Herz gebaut hatte runter gerissen hatte, und sich einen Platz im Herzen des Älteren gesichert hatte.

Nicht mit Kraft oder Gewalt, noch mit seinem anmassenden Getue.

Nicht mit einem gewaltigen Explosion oder Feuerwerk, sondern unbemerkt, leise und klangheimlich.
 

Smokers Stirnrunzeln lichtete sich ein wenig. Dieser Bengel. Es war das erste Mal dass der Grauhaarige jemals so bedacht behandelt wurde, so als wäre er so viel wert.

Erneut ging ein Ruck durch seinen Körper und mit der anderen Hand presste er Portgas schmalere Form gegen sich.
 

Hatte er doch einmal mehr Recht gehabt. Diese unschuldigen Sommersprossen passten nicht zu der Art wie der Schwarzhaarige sich gab.
 

Und er sollte verdammt sein wenn er solch Unschuld je an sich vorbeiziehen lassen würde. Diesen Platz den Portgas sich in seinem Herzen gefunden hatte.
 

Er war für immer.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shiro-chaan
2010-05-03T10:27:25+00:00 03.05.2010 12:27
Ja, ich schließ mich da auch mal an^^ Ich finde die Idee toll und hast das auch sehr gut umgesetzt ;)

LG Ruffy_KingOfTheMeat
Von:  Roe
2010-02-20T06:03:08+00:00 20.02.2010 07:03
Auch ich muss den vorigen Kommenmtatore zustimmen...
Ich finde die Geschcihte echt süß, sie passt ziemlcih gut zu beiden Charaktern und ist inhaltlich gut aufgebaut.

LG
Rose
Von: abgemeldet
2010-02-19T20:26:00+00:00 19.02.2010 21:26
Ich stimme meinen Vorredner zu: Süß trifft es durchaus.
Deine Geschichte erinnert mich sowohl vom Schreibstil, als auch von der Charakterisierung her mich an eine Autorin aus dem englisch-sprachigen One Piece Fandom.
Du ziehst eine Dynamik zwischen Ace und Smoker auf, die sehr IC ist. Ace ist die offenherzigere Person von den beiden, also macht es auch Sinn, dass er sich einen Platz in Smokers Herzen sichert.
Ich weiß nicht ob Smoker die Sorte Charakter ist, die glaubt, dass Zwischenmenschliche Beziehungen eine Form des gegenseitigen Ausnutzen sind, aber gut darüber kann sich streiten.
Von:  Black_Polaris
2010-02-19T18:35:57+00:00 19.02.2010 19:35
bohr wie süß ^^


Zurück