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Autumns Monologue

eine Dramione-FF
von

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Winterprom

Winterprom
 

Die Tage bis zum Winterball vergingen wie im Flug. Es wurde über nichts anderes mehr geredet, als über das bevorstehende Ereignis. Sogar die letzten Unterrichtsstunden fielen aus, damit jeder genug Zeit hatte, um sich auf den Abend vorbereiten zu können. Überall sah man Mädchen hysterisch kichernd durch die Gänge rennen. Jungs, die sich Mut zusprachen, um nun doch noch ein Mädchen anzusprechen, das sie gerne als Begleiterin für den Ball hätten. In den Gängen, im Park, sogar in den Unterrichtsstunden von Verteidigung gegen die dunklen Künste konnte man die Vorfreude spüren – die Menschen wirkten zufrieden und glücklich. Das könnte einerseits am Ball liegen, andererseits aber auch daran, dass ab dem morgigen Tag die Winterferien begannen. Vielleicht lag es auch einfach an beidem. Der Winterball war ein schöner Abschluss, um die Ferien einzuleiten, da man nochmal ausgiebig Zeit für seine Freunde hatte und sich in Ruhe verabschieden konnte. Ohne Hektik eben. Die Meisten würden nach Hause fahren und mit ihren Familien Weihnachten verbringen. In dieser Zeit sehnte sich die Gryffindor sehr stark danach, Weihnachten Zuhause bei ihrer Familie zu sein. Obwohl sie wusste, dass dies nicht möglich war. Die Tatsache, dass Hogwarts in den Winterferien sehr verlassen wirkte, schmälerte ihre Sehnsucht, die Feiertage mit ihrer Familie zu verbringen, nicht gerade. Jedoch hatten die leeren, alten Mauern in der Winterzeit auch ihren Charme, wie Hermine fand. Man konnte ohne angerempelt zu werden durch die Gänge laufen, den ganzen Tag in der Bibliothek rumstöbern und sich jedes Buch ausleihen, ohne fürchten zu müssen, dass es bereits an jemand anderen ausgeliehen war. Auch, wenn es an manchen Tagen etwas einsam war – man konnte sich in der Zeit am Besten auf sich selbst konzentrieren und sich in Ruhe auf die Prüfungen vorbereiten. In ihrem ersten Jahr in Hogwarts, als sie noch keine enge Bindung zu Harry und Ron aufgebaut hatte, verbrachte sie die Winterferien in der Schule. Hermine hatte die Jahre danach immer zusammen mit Harry bei den Weasleys im Fuchsbau verbracht. In manchen Jahren sehnte sie sich danach, die Winterferien in Hogwarts zu verbringen, um sich intensiv auf die Prüfungen vorbereiten zu können – andererseits war die Gesellschaft ihrer Freunde so viel aufregender und vor allem auch lustiger. Auch dieses Jahr hatte Molly Weasley wieder ein großes Festessen geplant. Dieses fand jedoch erstmals ohne Hermine statt. Sie hatte, unter dem Vorwand lernen zu wollen, abgesagt. Molly hatte dies, zu Hermines Verwunderung, relativ schnell akzeptiert – wenn auch widerwillig. Einerseits stimmte es, dass Hermine in Ruhe lernen wollte, jedoch war der eigentliche Grund Ron. Hermine konnte es nicht zulassen, dass dieser wegen ihrer Anwesenheit die Weihnachtsferien für alle ruinierte. Seit dem Zwischenfall mit ihm und Draco hatten sie nur das nötigste miteinander gesprochen. Sie hatte zwar versucht sich ihm wieder etwas zu nähern – natürlich nur freundschaftlich - aber vergebens. Und sie konnte es ihm nicht einmal übel nehmen. Ron war immerzu genervt und leicht reizbar, wenn Hermine in der Nähe war. Er gab ihnen nicht einmal die Chance, die Freundschaft wieder aufleben zu lassen. Es würde wahrscheinlich nie wieder so sein wie früher. Je länger sie grübelte, desto klarer wurde ihr, dass man manche Dinge einfach nicht ändern konnte, sondern sich mit ihnen abfinden musste. Nicht nur in dieser Situation – denn sie war sich sicher, in ihrem Leben würden noch viele solcher Momente kommen. Das war unvermeidlich. Aber sich mit Dingen abzufinden, ist leider leichter gesagt, als getan.
 

I break in two over you, oh

I break in two

And each piece of me dies

And only you can give the breath of life

But you don't see me, you don't
 

Hermine seufzte und schaute aus dem Fenster. Sie war froh, dass sie als Schulsprecherin in der Position war, Aufgaben zu delegieren. Es war üblich, dass die Schulsprecher dem Winterball-Komitee beiwohnten und die wichtigsten Entscheidungen trafen. Da Draco sich seit seiner heimlichen Abreise nicht mehr hatte blicken lassen, blieb das Ganze an ihr hängen. Ein Glück, dass es viele Freiwillige gab, die nur darauf warteten, bei der Ballplanung helfen zu dürfen. Kurzerhand hatte sie alle enthusiastischen Mitschüler zusammengetrommelt und die Aufgaben verteilt. Sie stand bei wichtigen Fragen über das Budget und mit Rat und Tat zur Seite – aber von der Veranstaltung selbst wollte sie nichts wissen. Hermine vertraute den anderen, dass sie keinen Unsinn anrichten würden. Sie interessierte es nicht, welche Spiele gespielt wurden, welche Musik lief oder was es zu Essen gab. Sie war einfach nur froh, dass sie die Verantwortung abgeben konnte. Plötzlich sah Hermine, dass sich draußen etwas vor ihrem Fenster bewegte und sie aus ihren Tagträumen riss. Weiße Flocken tanzten am Himmel durch die Dunkelheit und bahnten sich ihren Weg nach unten. Es hatte angefangen zu schneien. Wie passend – der perfekte Auftakt für den Winterball und die darauffolgenden Ferien. Auf Hermines Schoß lag das smaragdgrüne Kleid. Vorsichtig strich sie mit ihrer rechten Hand darüber. Heute Abend war es soweit. Sie hatte zwei Wochen Zeit gehabt, um sich auf das Wiedersehen mit Draco vorzubereiten. Dass sie mit niemandem darüber sprechen konnte, erschwerte diese Sache allerdings sehr. Sie war sich sicher, dass niemand ihrer Freunde nachvollziehen konnte, wie sie auf die dumme Idee kam, sich in Draco Malfoy zu verlieben. Deshalb schwieg die Gryffindor und setzte tagsüber eine gute Miene auf. Ginny hatte in den letzten Tagen permanent versucht, ihr Informationen zu entlocken. Denn sie sah, dass es ihrer besten Freundin alles andere als gut ging. Hermine bemühte sich zwar, nach außen die Fröhliche zu spielen und sich so normal zu verhalten, wie nur möglich. Aber die Schauspielerei gehörte nicht gerade zu Hermines Stärken. Die Augenringe, ausgelöst durch die nahezu schlaflosen Nächte und die Tatsache, dass sie in den letzten Tagen kaum gegessen hatte, verrieten ihren inneren Kampf mit sich selbst und ihren Gefühlen. Hermine konnte sich nicht ausmalen, wie schlimmes werden würde, wenn sie Draco mit einer Anderen an seiner Seite sah. Würde sie vor allen in Tränen ausbrechen? Würde sie stark bleiben und den Abend mit Contenance und gespielter Fröhlichkeit überstehen und somit ihre noch verbliebene Würde wahren? Würde sie sich über zu viel Punsch und Butterbier hermachen, um ihm dann vor allen eine Szene zu machen und sich blamieren? Sie wusste es einfach nicht. Der Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie sich langsam fertig machen musste und keine Zeit mehr war, um über den bevorstehenden Abend zu grübeln. Sie hatte keine Begleitung für den Ball und daraufhin gehofft, dass die dem Ball fernbleiben könnte, um eine Konfrontation zu vermeiden. Aber da hatte sie die Rechnung ohne Ginny gemacht. Diese hatte ihr bereits angekündigt, dass es keine Option für Hermine gab, sich den Ball entgehen zu lassen. Die Rothaarige drohte sogar damit, sie auch im Pyjama auf den Winterball zu schleppen. Komme was wolle. Also - wenn Hermine schon genötigt wurde der Feierlichkeit beizuwohnen, dann konnte sie auch die Gelegenheit nutzen, ihr neues Kleid anzuziehen. Dieses wurde ja ursprünglich auch für den Winterball gekauft. In diesem Moment flog die Tür auf und Ginny trat herein. „Hermine!“, rief sie gespielt entsetzt. „Du bist noch nicht fertig? Dann wird es jetzt aber mal Zeit. Hast du mal auf die Uhr geschaut? Du bist wirklich unglaublich. Komm, ich helfe dir mit den Haaren.“ Voller Elan und Tatendrang griff Ginny nach dem Handgelenk ihrer Freundin und zog sie mit ins Bad. Das Fluchen und Protestieren der Brünetten lies die Rothaarige unbeeindruckt. Gekonnt steckte Ginny die Mähne von Hermine zu einer Hochsteckfrisur zusammen. Durch etwas Make-Up konnten die tiefsten Augenringe grob kaschiert werden und verlieh Hermines Gesicht wieder die Frische, die sie normalerweise ausstrahlte. Ginny klopfte sich selbst auf die Schulter, als sie ihr Werk begutachtete und klatschte in die Hände. „Dann lass uns mal losgehen. Wir kommen sonst noch zu spät.“
 

Als sie sich auf den Weg in Richtung große Halle machten, fing Hermines Herz an wie wild gegen ihre Brust zu schlagen. Ihr war schlecht und eigentlich wollte sie überhaupt nicht hier sein. Alles in ihr sträubte sich, auf diese Feierlichkeit zu gehen, dennoch folgte sie Ginny schnellen Schrittes. „Ron hat auch keine Begleitung, soweit ich weiß. Das wird mal wieder ein schöner Abend zu Viert – das ist eh schon viel zu lange her!“, plapperte Ginny fröhlich heraus, den Umstand ignorierend, dass es zwischen ihrem Bruder und Hermine gerade nicht sehr gut lief. Konnte der Abend eigentlich noch schlimmer werden? Hermine seufzte innerlich. Sie musste sich jetzt zusammenreißen. Draco sollte auf keinen Fall sehen, dass es ihr nicht gut ging, sie durch die Trennung litt, dass sie Sehnsucht nach ihm hatte. Von weitem erkannte sie Harry und Ron, die bereits auf sie warteten – sie hatten festliche Umhänge an. Sogar Ron hatte einen normal aussehenden Umgang, in dem er außerordentlich gut aussah – nichts Selbstgemachtes von Molly, was einem Wunder gleichte. Der Rothaarige sah die zwei Frauen zuerst kommen. Hermine merkte, wie sein Blick an ihr hängen blieb und er sie von oben bis unten musterte. Zum ersten Mal seit dem Zwischenfall, konnte sich Ron ein Lächeln im Beisein von Hermine abgewinnen. „Hübsch sehr ihr aus.“, sagte Harry und begrüßte die beiden herzlich. „Da ist es auch nicht schlimm, dass ihr zu spät seid.“ Ginny schaute ihn mit einem verschmitzten und entschuldigenden Blick an. Die beiden gingen voraus und ließen Hermine und Ron alleine zurück. Stille. Weder sie, noch Ron sagten etwas. Hermines Blick weilte unsicher auf dem Boden, während sie spürte, dass Ron sie noch immer musterte. „Das Kleid steht dir gut..“, sagte er leise und brach dadurch die unangenehme Stille. Nun blickte sie in seine Augen. „Ähm.. danke, Ron.“ Ein weiteres Mal rang er sich ein Lächeln ab und kratzte sich mit der linken Hand am Hinterkopf. „Wie es aussieht, ähm… haben wir beide keine Begleitung. Um nicht wie einsame Volltrottel auszusehen, könnten wir ja so tun, als wären wir zusammen hier – also ich meine.., nur wenn du willst, natürlich.“, druckste er unsicher rum. Auf Hermines Gesicht bildete sich ein Grinsen. Da war er wieder: Ron wie er leibt und lebt. Sie nickte und das erste Mal, seitdem der Brief Dracos eingeflogen war, spürte sie einen Funken Fröhlichkeit in sich auflodern. Der rothaarige Schussel hatte ihr gefehlt. Freundschaftlich, versteht sich. „Es würde mich freuen, wenn wir den Abend zu viert friedlich verbringen würden. … Wie all die Jahre davor eben.“, sprach Hermine höflich, wenn auch etwas unsicher. Man konnte etwas Verletztes in Rons Augen blitzen sehen, als sie den zweiten Satz aussprach. Und man sah ihm an, wie sehr er sich zusammenriss. Dennoch bejahte er Hermines Aussage tonlos mit einem leichten Nicken. „Kommt ihr endlich?“, rief Ginny ihrem Bruder und Hermine zu und zwinkerte. Hermine verdrehte gespielt die Augen und sah leicht lächelnd zu Ron. „Na dann los!“ Als sie zu viert in die große Halle liefen, musste sich Hermine abermals ermahnen, sich nicht nach einem blonden Mann umzusehen. Und wenn, dann nur unauffällig, schwor sie sich. Der Anblick jedoch, der sich den vier Freunden in der großen Halle bot, war überwältigend und lies Hermines trübselige Gedanken für einen Moment verblassen. Das Komitee hatte ganze Arbeit geleistet. Die Halle war festlich, weihnachtlich Geschmückt, überall standen Kerzenständer, an der Decke fegte ein Schneesturm– welch wundervoller Zauber. Der große Raum war schon sehr gefüllt. Alle plapperten fröhlich vor sich hin. Im Hintergrund hörte man leise Musik. Das Essen sah spektakulär aus und roch fantastisch. Das einzig Kitschige, das Hermine bemerkte, waren die vielen Mistelzweige, die in der großen Halle umher flogen und ihre Runden über den Köpfen der Schüler drehten. Die Vier bahnten sich den Weg durch das Getümmel an den Gryffindor-Tisch und gesellten sich zu Neville und Luna. Dann stießen sie mit einem Glas Punsch auf einen lustigen Abend an.
 

In der Zwischenzeit auf Malfoy Manor: Draco stand in seinem Zimmer und begutachtete sich kritisch im Spiegel. Er zupfte noch hier und da an seinem weißen Hemd und zog darüber einen schwarzen Umhang. Seine Haare waren leicht nach hinten gegelt. Ein paar Spritzer seines Lieblingsparfums rundeten alles ab und er war bereit für den Ball. Zumindest äußerlich. Ihm war absolut nicht zum Feiern zu mute. Im Inneren war er alles andere als bereit, auf eine bestimmte Gryffindor zu treffen. Seine leichten Augenringe verrieten, dass die letzten Nächte alles andere als erholsam waren. Er blickte auf die Uhr – Astoria würde jeden Moment da sein. Er seufzte tief und ging in Gedanken immer wieder die Zeilen durch, die er Hermine geschrieben hatte. Er war so ein Idiot. Jedes Wort war eine Lüge gewesen und tief in sich hoffte er, dass sie dies erkannt hatte. Die Situation, in der er sich befand, fühlte sich so falsch an und es zerriss ihn förmlich, zu wissen, dass ihn Hermine vermutlich bis zu ihrem Lebensende hassen würde. Sie würde niemals die Wahrheit erfahren und im Glauben gelassen, er hätte es nie ernst gemeint. Im nächsten Atemzug ermahnte er sich jedoch wieder – so etwas sollte ihm nun egal sein. Er war bereits an eine Andere versprochen, zum Wohle seiner Familie und deren Ruf – und diejenige würde in ein paar Minuten hier auftauchen. Er redete sich selbst ein, dass er keine andere Wahl gehabt hatte, als dem Vorschlag seines Vaters nachzugehen. Mit dieser Frau, die er noch nie gesehen hatte, würde er vermutlich sein restliches Leben verbringen müssen. Er war sich sicher, dass Hermine es ebenfalls irgendwann akzeptierte und glücklich werden würde. „Mit diesem Weasley..:“, sagte Draco leise und ballte die Fäuste zusammen. Allein der Gedanke daran, lies ihn vor Eifersucht anfangen zu zittern. „Draco, dein Besuch ist da.“, hörte er seine Mutter von unten rufen. Seine Fäuste entspannten sich. Es war keine Zeit mehr, um sich über diese Gefühlsduseleien den Kopf zu zerbrechen. Nun war es an der Zeit zu funktionieren und seine Gefühle auszuschalten, oder besser gesagt diese nicht zu zeigen. Es fiel ihm nicht sonderlich schwer – denn er tat es bereits sein ganzes Leben.
 

Als Draco am Kaminzimmer ankam, wurde er herzlich von seiner Mutter in die Arme geschlossen. Anscheinend hatte sie auf ihn gewartet, um vor dem ersten Aufeinandertreffen mit Astoria noch einige Worte in Ruhe mit ihm wechseln zu können. Narzissa strich ihrem Sohn sanft über die rechte Wange und schaute ihn dabei sorgenvoll an. „Du siehst sehr schick aus..“, brachte sie hervor. Draco nickte ihr lediglich kurz zu. Er konnte sehen, dass seine Mutter ihm noch mehr zu sagen hatte. Ihre glänzenden Augen und der sorgenvolle Blick. „Draco.. du weißt, dass du das nicht tun musst. Ich meine-…“ „Bitte, Mutter. Ich habe den Entschluss gefasst es zu tun, um die Ehre der Familie zu wahren. Es bedarf keines weiteren Gespräches zu diesem Thema.“ Etwas kälter als gewollt, unterbrach Draco seine Mutter. Überrumpelt blickte Narzissa ihren Sohn an und nickte nach ein paar Sekunden kurz. „Ich habe verstanden.“ Dann ging sie zur Tür des Kaminzimmers, öffnete diese und trat in den Raum ein. Draco folgte ihr. Astoria war hübscher, als er dachte. Sie war schlank, hatte langes, dunkelbraunes Haar und eine freundliche Ausstrahlung. Jedoch kein Vergleich zu Hermine, schoss es Draco durch den Kopf. Millisekunden später fluchte Draco innerlich über diesen Gedanken und verbot sich, jemals wieder so etwas zu denken. Astoria trug ein rotes, trägerloses Kleid, das bis zu ihren Knien reichte. Es stand ihr gut und schmeichelte ihrer Figur. Sie unterhielt sich gerade mit Lucius, als Narzissa und Draco eintraten. Lucius unterbrach sofort seinen Satz, als er seinen Sohn sah und winkte diesen zu sich. „Mein Sohn, darf ich dir deine zukünftige Verlobte vorstellen. Das ist Astoria Greengrass.“ Genannte drehte sich nun ganz zu Draco um und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Der junge Blonde indessen versuchte nicht zu viele Emotionen von sich Preis zu geben, als er auf Astoria zuschritt. Er verbeugte sich leicht vor ihr und hauchte ihr als Begrüßung einen Kuss auf den Handrücken. So, wie ein Gentleman das eben machte. „Es freut mich sehr, dich endlich kennenzulernen.“, sagte er monoton. „Ganz meinerseits.“, kam es von der Braunhaarigen. Lucius legte zeitgleich einen Arm um seine Frau. „Ach.. sind die beiden nicht hinreißend zusammen?“, kam es über seine Lippen. Narzissa nickte und rang sich ein gespieltes Lächeln ab. Sie spürte, dass ihr Sohn nicht sehr glücklich wirkte. Aber er war nun alt genug, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. „Es ist schon spät – am besten machen wir uns gleich auf den Weg.“, kam es von Draco und hielt Astoria seinen Arm hin. Diese nickte und hakte sich bei ihm ein. Er schloss die Augen und atmete tief durch. „Hermine, ich komme.“ Dann apparierten sie.
 

Die Stimmung am Gryffindor-Tisch war ausgelassen. Jeder erzählte, wie er seine Winterferien verbringen würde und sie spekulierten, welche Farbe Rons – von Molly selbstgestrickter - Pulli dieses Jahr haben würde. Hermine ging es wider Erwarten ziemlich gut. Es war schön, mit Freunden zusammenzusitzen und den Abend zu genießen. Sie genoss es, solange sie in der Lage dazu war. Ab und an ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen. Bisher war noch nichts von dem Blonden zu sehen. Im Augenwinkel sah sie jedoch, dass sich Blaise Zabini gerade von seinem Platz erhoben hatte und jemanden zu sich winkte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich wieder. Draco war hier – da war sie sich sicher. Ein Blick zu ihren Freunden verriet ihr, dass diese sich gerade in einem vertieften Gespräch über Quidditch befanden. Mit all ihrem Mut drehte Hermine ihren Kopf etwas mehr in die Richtung des Slytherin-Tisches. Ihr Herz setzte aus, als sie ihn sah. Und es zerbrach, als sie seine Begleitung erblickte. Sie war schlank, hübsch und auf den ersten Blick relativ sympathisch. Das Bild, das die beiden zusammen abgaben, war wie aus einem Bilderbuch – aber es schmerzte Hermine mehr, als sie sich jemals hätte vorstellen können. Draco sah unglaublich gut aus in dem Umhang, den er trug und sie wünschte sich, dass sie nun an Astorias Stelle an seiner Seite sein könnte. In diesem Moment sah sie, wie Draco sich unauffällig im Raum umsah. „Sucht er vielleicht nach.. mir?“, dachte sich die Gryffindor, verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder. Lächerlich. In diesem Moment jedoch erblickte Draco sie und ihre Blicke trafen sich. Hermine erstarrte vor Schreck, als sie ertappt wurde und ihre Augen weiteten sich. Sie war nicht in der Lage, sich wegzudrehen oder ihren Blick abzuwenden. Alles um sie herum blendete sie aus – die Gespräche, die Leute, die Musik. Es gab nur ihn. Und obwohl einige Meter zwischen ihnen waren, war dieser Moment so intim und intensiv, dass sie wieder dieses Bauchkribbeln verspürte. Auch Draco erstarrte. Dieser hatte sich zwar geschworen, nicht nach Hermine zu suchen und sich den Abend mit jeder Menge Punsch erträglicher zu machen, aber er konnte einfach nicht anders, als seinen Blick umherschweifen zu lassen. Dass sie ihn ebenfalls ansah, hatte er nicht erwartet. Er sah die Traurigkeit in ihren Augen und sein Herz drohte auszusetzen. Er spürte, wie die Wärme in seiner Brust immer stärker wurde. Eine Wärme, die bisher nur so intensiv bei der Gryffindor aufgekommen war. Er verspürte den Drang zu ihr zu gehen, sie in die Arme zu schließen und ihr zu sagen, dass alles gut werden würde. Aber das konnte er nicht… „Draco, wie wär‘s, wenn wir uns und unseren Begleiterinnen den ersten Punsch holen?“, wurde er von Blaise aus den Gedanken gerissen. Widerwillig brach er den Blickkontakt zu Hermine ab und widmete sich seinem besten Freund. „Du hattest noch nie eine bessere Idee.“, antwortete der Blonde und lief daraufhin zielstrebig in die Richtung des Tisches, auf dem der Punsch stand. Verwundert ließ Blaise seinen Blick kurz zum Gryffindor-Tisch schweifen und erblickte dort Hermine. Danach schaute er seinem besten Freund hinterher und zuckte nur mit den Schultern. Er verstand nicht, was da im Moment bei Draco abging – aber er würde es ihm bestimmt bald erzählen. Dann folgte er dem Blonden in Richtung Punsch.
 

Es vergingen noch einige Sekunden, eher sich Hermine umdrehte und wieder ihren Freunden zuwandte. Obwohl ihr zum Weinen zu Mute war, riss sie sich zusammen und versuchte dem Gespräch wieder zu folgen. Noch immer ging es um Quidditch. „Alles okay bei dir? Du bist so blass.“, fragte Ginny plötzlich. Hermine hatte nicht bemerkt, dass sie von ihrer Freundin begutachtet wurde. „Ja, klar. Alles gut.. Ich bin nur hungrig.“, beteuerte Hermine und schenkte ihrer Freundin ein schiefes Lächeln. Die Rothaarige musterte sie erst etwas skeptisch, gab sich aber offenbar mit der Antwort zufrieden. Die Gryffindor atmete tief ein und schwor sich, sich den ganzen Abend nicht mehr umzudrehen. Sie musste die Realität akzeptieren und das so schnell wie möglich. Es würde zwar nicht einfach werden, aber dadurch könnte sie sich sicher viele Tränen und Kummer ersparen. Sie war froh, wenn der Abend endlich ein Ende genommen hatte. Ab morgen würde hier endlich die Ruhe herrschen, nach der sie sich so sehnte. Und sie hätte genug Zeit sich auf den Lernstoff zu stürzen und mit Draco Malfoy endgültig abzuschließen.
 

Das große Buffet wurde eröffnet. Hermine bekam kaum einen Bissen herunter, aber das, was sie zu sich nahm, war köstlich. Unter anderen Umständen hätte sie sich ausnahmsweise, wie Ron, den Bauch so richtig vollgeschlagen, bis die Bauchschmerzen eingesetzt hätten. Sie hatte manchmal das Gefühl, dass sie beobachtet wurde. Jedoch konnte sie dem Drang, sich umzudrehen, erfolgreich widerstehen. Seit einigen Minuten wurde eine Rede von Professor McGonagall gehalten. Sie sprach über die Wichtigkeit von Freundschaft und Familie – gerade jetzt in der Weihnachtszeit. Sie lächelte kurz und ihr Blick huschte über die Tische durch die große Halle. „Nun ist es Zeit, die Tanzfläche zu eröffnen. Schließlich ist dies der wohl wichtigste Teil einer solchen Veranstaltung. Wie auf jedem Winterball in Hogwarts, ist der Eröffnungstanz dem Schulsprecherpaar versprochen. Wenn die Schulsprecher, Mr Malfoy und Ms Granger, sich bitte auf der Tanzfläche für den Eröffnungstanz bereit machen würden?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  JO89
2015-07-16T19:11:35+00:00 16.07.2015 21:11
Echt jetzt? Noch kein Kommentar? Das muss ich ändern!

Ach, Hermine und der Ball, mich wundert es ja nur, dass sich Ron nicht gleich angewidert wegdreht, weil Hermine in Slytherin-Grün präsentiert.

Ist es möglich, dass Astoria und Hermine das gleiche Kleid tragen, nur die eine in Rot, die andere in Grün?
Auch ein netter Zug von Draco, an Hermine zu denken, mit Astoria im Arm.
Aber was soll man sagen, gegen Gefühle ist man bekanntlich machtlos.

Ach Gottchen, arme Hermine.
Jetzt ist der Moment gekommen, Draco gegenüber zu treten.

Das Kapitel war toll! wie immer!

glg


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