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Valentinstag

von

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Kapitel 1

Valentinstag an der Jordan High School.

Angespannte Stimmung in den Klassenräumen- die Lehrer scheinen es zu ignorieren und rattern den Lehrstoff runter.

Es herrscht großer Blickkontakt und ein ungewöhnliches Schweigen erfüllt die Luft.
 

Mein Stift schwebt einen Moment unschlüssig über dem Block, während ich einen unsicheren Blick in seine Richtung werfe.

Es klopft plötzlich an der Tür, weswegen die ganze Klasse sofort zu dem nun Eintretenden sieht.

Dort stehen mein älterer Bruder und ein Klassenkamerad, der einen riesigen, herzförmigen Karton in den Händen hält.

„Entschuldigung für die Störung. Wir sind hier um eine paar wunderschöne, wunderbare, herzerwärmende und vor Kitsch triefenden Valentinskarten abzuliefern.“

Ich vergrabe den Kopf in den Armen, damit mein herzallerliebster Bruder nicht sieht, das ich knall rot bin.

Dann nehme ich den Stift wieder zur Hand, während sie anfangen auszuteilen.
 

Mein persönlicher Untergang.

Hier ist mein Bruder, der die Valentinskarten verteilt.

Und ich Idiot habe auch eine geschrieben.

Und zwar an den wohl heißesten Junge aus der Klasse.

Ein Glück hab ich mit „Anonym“ unterschrieben…
 

Urplötzlich werde ich angetippt.

Ich sehe auf, und bemerke, dass mein Bruder vor mir steht.

Er grinst mich an und hält mir einen wunderschönen Strauß Rosen vor die Nase.

„Aber damit das klar ist: Die sind nicht von mir.

Ich kann mir sowieso nicht vorstellen, dass dir jemand Rosen schenkt…“

Schlagartig wird mir bewusst, dass die komplette Aufmerksamkeit auf mir liegt, was mich noch röter werden lässt.

Stumm nehme ich die Blumen entgegen, nicht in der Lage, einen halbwegs vernünftigen Satz herauszubringen.

Mein Bruder lächelt mich noch mal lieb an, bevor er mir durch die Haare wuschelt und sich zum umwendete.

Kurz bevor er aus dem Zimmer ist, dreht er um.

„Da fällt mir ein…“

Er kramt in seinen Hosentaschen.

„Da war noch irgendwas. Ist bei den Blumen ein Zettel.“

Ich sehe hinein, bemerke den Zettel, aber schüttele den Kopf.

„Also, ich sollte dir noch was ausrichten, aber der Zettel ist weg…“

Da sagt der Kumpel: „Ich hab’s noch auf dem Handy.“

Er holt schnell das Handy aus der Hosentasche und sucht rum.

„Hier ist es!“
 

„Ich will endlich bei dir sein,

dann fühl ich mich nicht

mehr allein und muss nicht mehr vor Sehnsucht

nach dir weinen.“

„Gib mal her, denn so verschreckst du nur alle.“

„Und du machst das besser?“

„Pass mal auf:
 

Ich will endlich bei dir sein,

dann fühl ich mich nicht

mehr allein und muss nicht mehr vor Sehnsucht

nach dir weinen.

Ich liebe dich so sehr

ich schwöre ich geb dich für

nichts auf der ganzen Welt her,

denn glaube mir ohne

dich wäre meine Welt leer.

Ich brauche dich,

das weis ich,

du veränderst mich,

machst mich glücklich!

Du bist das was ich immer wollte,

dass wovon ich immer geträumt hab,

als ich dich noch nicht gekannt hab.

Du heilst meine Wunden,

linderst den Schmerz,

du tust mir unendlich gut,

dass sagt mir mein Herz,

dass sind echte Gefühle

ich mach kein Scherz!“
 

Erneut herrscht Schweigen.

Alle starren das Handy oder den Besitzer an.

Er hüstelt und wird rot.

„Das war’s dann.“

Damit verlassen die beiden die Klasse.

Ich kann nicht anders, als meine Nase in den Rosen zu vergraben.

Rote Rosen…
 

„ Wake up in the morning, feeling like P Diddy… ”, singe ich leise, während ich die Straße runtergehe.

Zum Glück waren die Jungs in unserer letzten Stunde gekommen.

„Selene.“

Ich sehe über die Schulter.

„Oh, hi Jake. Was gibt’s?“

Er zuckt nur die Schultern.

„Nicht viel. Gefallen dir die Rosen?“

Ich nicke nur lächelnd.

Er tritt neben mich und wir fangen an, weiterzugehen.

Wie früher! , schießt es mir durch den Kopf.

Ja, damals waren wir wirklich die dicksten Freunde gewesen, bis wir in die Middle School gekommen waren.

„Und, wie viele Karten hast du dieses Jahr bekommen?“, frage ich möglichst ruhig.

„Noch mehr als letztes Jahr…

Aber da ist nur eine Karte, die mich wirklich interessiert.“

Ich kann spüren, wie mir das Blut in die Wangen schießt.

„Was steht drin?

„Ein Gedicht oder so.

No one could say, when it end’s.

Why can’t I stop this damn feeling?

Could you say me, how I fell in love,

With you?

“Say when it end’s von Yumina.”

Jake sieht mich etwas überrumpelt an.

„Die hat ne Website auf der sie ihre Lieder hochlädt.

Sie nennt sich eben Yumina.“

„Ach so

Weißt du vielleicht, wer die Karte geschrieben hat?“

Ich nicke.

„Kenn ich sie?“

Wieder nicke ich.

„Und wer ist sie?“

Mittlerweile stehen wir vor meinem Haus.

„Sie steht vor dir…“, flüstere ich, bevor ich rein gehe.



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