Verhängnisvolle Visitenkarten
„Nagato.“
Konan trat in den dunklen Raum, in dem sich ihr alter Freund und Anführer Akatsukis befand.
„Du hast nach mir rufen lassen?“
„Ja“, erwiderte der Schwarzhaarige. Sein Gesicht war im Schatten verborgen und seine Gestalt kaum zu erkennen.
„Ich habe eine Mission für dich.“
„Mission?“ Das war seltsam, denn eigentlich schickte Nagato, oder Pain, wie sie ihn in seiner Position als Führer nennen musste, sie nur selten, und fast nie allein auf eine Mission.
„Betrifft es Amegakure oder Akatsuki?“
„Akatsuki. Es geht um Itachi...“
„Ah. Ich habe gehört, dass er nun bald gegen seinen Bruder, Sasuke antreten will.“
„Ja. Und ich vermute, dass er dazu noch nicht bereit ist“, erwiderte der Leader.
„Nun, es heißt, Sasuke sei in letzter Zeit stärker geworden...“, wandte sie ein.
„Ich meine nicht Sasuke. Sondern Itachi.“
„Was!?“
„Vor einer Weile verschwand er spurlos und als er zurückkehrte, war er... etwas verwirrt.“ Nagato klang nicht wirklich besorgt, eher... amüsiert?
„Kisame hat mir berichtet, dass er ihn seit Neuestem ständig berichtigt, wenn er auch nur ansatzweise Umgangssprache benutzt.“
„Bitte!?“
„Und er redet von einem bösartigen Feind, der die Weltherrschaft an sich reißen will...“
„Meinst du, er hat von Madara erfahren?“
„Nein. Es sind...“ Er schien mit sich zu ringen.
„Ja?“
„...Kommata...“
Konan erwiderte nichts darauf. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie gemeint, Nagato wollte sie auf den Arm nehmen.
„Wie auch immer, ich vermute, dass ihm während seiner Abwesenheit irgendetwas zugestoßen ist. Erst dachte ich an ein Genjutsu, aber mir ist noch keines untergekommen, das er nicht hätte brechen können.“
„Worin besteht dann mein Auftrag?“, wollte Konan wissen. Irgendwie hatte sie ein schlechtes Gefühl bei der Sache.
„Komm her, Konan.“
Verblüfft trat die Blauhaarige vor, bis Nagatos abnormaler Thron zum Vorschein kam. Der Schwarzhaarige streckte ihr die Hand entgegen.
„Dies hier fand Kisame in Itachis Taschen“, sagte er und reichte ihr ein kleines Kärtchen.
„Es ist mit Chakra getränkt und vermutlich der Schlüssel zu einem Raum-Zeit-Jutsu. Damit gelangt man an einen fremden Ort... Ich weiß aber nicht, welcher. Deine Aufgabe ist es, dort hin zu reisen und heraus zu finden, was Itachi dort getan hat und wie man ihn wieder normal machen kann... Du musst zurück sein, bevor er gegen Sasuke antritt.“
Konan nahm das Papier entgegen und besah es sich. Es sah aus... Wie eine Visitenkarte.
„'Andere Welt, großer schwarz-roter Saal mit Kinoleinwand und zahlreichen Sitzgelegenheiten'?“
„Vielleicht ist es eine Art Code... Die Mission sollte an sich nicht so schwierig sein. Aber ich muss dich warnen: Wen auch immer du dort vorfinden wirst, er wird vermutlich versuchen, dich unter seinen Bann zu stellen und deinen Geist zu verwirren. Ich habe dich ausgewählt, weil du neben Itachi das mit Abstand vernünftigste Mitglied der Organisation bist, das uns noch bleibt. Nachdem wir Sasori, Hidan, Kakuzu und Deidara verloren haben, können wir uns nicht leisten, dass der Rest von uns dem Wahnsinn verfällt.“
„Natürlich, Nagato. Ich werde dich nicht enttäuschen“, versprach Konan und schloss ein Fingerzeichen, um ihr Chakra auf das Kärtchen in ihrer Hand zu konzentrieren.
Sofort spürte sie ein Ziehen von allen Seiten, eine Art Sog, der immer stärker wurde.
„Konan... pass auf dich auf...“, hörte sie Nagato noch sagen, dann verschwamm ihre Sicht zu einem bunten Farbenwirbel.
Was beide nicht wussten, war, dass ihr Gespräch keineswegs privat gewesen war. Sie waren belauscht worden und zwar von dem einzigen Ninja, der sie an Macht noch überbot: Madara Uchiha.
Dessen Gedanken überschlugen sich bei dem Gesagten. Auch er hatte mitbekommen, dass Itachi nicht mehr ganz bei sich zu sein schien und das stimmte ihn nachdenklich. Wie mächtig mochte der Ninja sein, der ihn geistlich so verstümmelt hatte? Vielleicht mächtig genug, eine Gefahr für ihn selbst darzustellen?
In diesem Fall musste er ihn so schnell wie möglich vernichten, oder aber, ihn auf seine Seite bringen.
Kurzerhand schloss also auch Madara ein Fingerzeichen und verfolgte Konans Chakraspur. Mithilfe seines Sharingans war es ein leichtes, ihr zu folgen. Doch während plötzlich eine Fülle an Farben vor seinem Auge vorbeizog, spürte er noch eine tiefgehendere Veränderung in seinem Inneren.
Mit Schrecken musste er feststellen, dass seine zweite, lästige Persönlichkeit aufwallte. Er hatte sie lediglich entwickelt, um sich über die Jahre hinweg verstecken und seine Existenz geheim halten zu können, war jedoch stets in der Lage gewesen, sie zurück zu drängen.
Nun aber griff sie von ganz allein auf ihn über, drängte ihn zurück...!
Und auf einmal war er nicht mehr Madara Uchiha, sondern Tobi. The good boy.
Unterdessen standen – in einer anderen Zeit und an einem anderen Ort – die zwei MSTing-Autoren Annie und Astala in der Küche und rührten den Teig für einen leckeren Schokokuchen an.
Sie stritten sich gerade darüber, wie viel Zucker denn noch hinein sollte, als mit einem schrillen Kreischen eine Sirene losging.
„Himmel, was ist das für ein Lärm!?“, rief Astala aus und hielt sich die Ohren zu.
Annie, die vor Schreck den Inhalt der gesamten Zuckertüte in den Teig hatte fallen lassen, blickte auf und rief: „Die Russen kommen!“
„Jemand ist in unser Hauptquartier eingedrungen! Annie, komm, wir müssen nachsehen!“
„Hilfe! Die Russen! Die Aliens! Die Kommata!“
„Komm wieder runter! Vielleicht ist es nur der Postbote...“
„Wir sind alle verloren!“
„Oder der Pizzabote!“
„Echt jetzt?“ Annie, die verwirrt durch den ganzen Raum gerannt war, blieb nun abrupt stehen und sah Richtung Küchentür.
Astala beschloss, das herauszufinden und lugte vorsichtig in den großen Kinosaal, der sich an die Küche anschloss.
Sofort zog sie sich wieder zurück und lehnte sich mit klopfenden Herzen an die Wand.
„Annie...?“, fragte sie leise, „Hast du nicht gesagt, wir wollten mit unserem MSTing erst morgen anfangen?“
„Eh... ja? Ja, und wir wollten Sasuke einladen und noch irgendjemanden aus Konoha...“
„Ja, Tsunade, nicht wahr? Wieso stehen dann Konan und Tobi in unserem Kinosaal?“
Annie riss die Augen auf. „Was, Tobi ist hier!? Wow, das muss ich sehen!“ Sofort stürzte sie aus der Küche, erblickte die beiden Akatsuki, und kreischte laut vor Freude.
„Tobi, krieg ich ein Autogramm von dir!?“ bat sie und riss sich Zettel und Stift aus den Tiefen ihrer Hosentasche.
Astala schüttelte nur den Kopf. „Dann müssen wir wohl etwas früher anfangen...“
Astala: Hallo und herzlich willkommen zu unserem neuen MSTing!
Annie: Wer „Perverse Ninja und die Verschwörung der Kommata“ gelesen hat, besitzt ein gutes Vorwissen für „Dummheit tut weh“!
Konan: *blinzel*
Astala: Diesmal zu Gast bei uns sind Konan und... Eh... Bist du Tobi oder Madara?
Tobi: Tobi is a good boy!
Annie: Das sagt schon alles.
Konan: Ähm... Darf ich fragen, wer ihr seid?
Astala: Darf ich fragen, was du hier tust?
Konan: Das kann ich nicht sagen. Ich bin auf Mission hier.
Annie: Was ist denn deine Mission?
Konan: Ich soll herausfinden, warum Itachi sich so seltsam benimmt seit er hier war und wie man das wieder rückgängig machen kann.
A&A: *lach*
Tobi: Jetzt hat Konan-san es ja doch gesagt!
Konan: *blinzel* Was ist hier los?
Astala: Du hast soeben die Macht der FF-Autoren zu spüren bekommen!
Annie: Der auch Itachi erliegen ist.
Astala: In diesem Raum haben wir die Macht! Ihr könnt nicht entkommen! *muhahaha*
Konan: Das ist doch lächerlich...
Annie: Stimmt. Aber die Leser lieben es.
Konan: Warum bist du überhaupt hier, Tobi?
Annie: Nun, im Gegensatz zu dir stand er von Vornherein auf unserer Gästeliste.
Astala: Pass auf, es ist ganz einfach: Du bleibst für ein, zwei Tage hier und liest dir mit uns zusammen eine Geschichte durch. Eine, die von... wer war es noch gleich?
Annie: Pain und... Naruto?
Astala: Handelt. Okay? (Das ist doch nicht schon wieder ein Lemon, oder?)
Annie: (Nein, aber die „Suchen&Ersetzen“ Funktion hat ergeben, dass ihre Namen am Häufigsten vorkommen.)
Konan: Und was soll das bringen?
Tobi:: Tobi mag Geschichten!
Astala: Nun, uns bringt es Kommis und dir... Ähm, du erfüllst halt deine Mission. Am Ende, das verspreche ich dir, wirst du wissen, warum Itachi so... ist. Wie er ist. *hust*
Wie auf ein geheimes Stichwort rattert da plötzlich eine Leinwand runter, auf der ein grässlich entstellter Satz... Stichpunkt... oder so etwas Ähnliches erscheint.
Konan, Tobi und die MSTing-Autoren haben inzwischen auf den hübschen, bequemen Sesseln Platz genommen, die sich zu diesem Zweck rasch mal aus dem Nichts heraus materialisiert haben.
Das MSTing hat begonnen.
