Zum Inhalt der Seite

Zwei in Eins - Anfang vom Ende

(Sad End)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Saliva of God

Kapitel 14
 

Saliva of God
 

Kaum standen Yuuki und Shou unter der Dusche, wurde der Kleinere gegen die Fliesen gedrückt und Yuuki´s Lippen machten sich an seinem Hals zu schaffen.

Shou keuchte leise auf.

Die Hände des Schwarzblonden strichen sanft über den Oberkörper des Jüngeren, bis sie tiefer wanderten und leicht über die Oberschenkel streichelten.

„Yuuki!“, mahnte Shou und versuchte den Händen zu entkommen.

„Was denn?“, raunte dieser und biss dem Kleineren sanft ins Ohr.

„Y-Yuuki…hör auf…“, keuchte Shou leise und griff nach Yuuki´s Hand, die sich unauffällig in seinen Schritt gestohlen hatte.

„Sorry Shou~. Aber du machst mich gerade total an“, hauchte Yuuki und hob die von Shou umklammerte Hand und küsste kurz Shou´s Handrücken.

Shou lächelte unsicher.

„Aber… eine Beziehung soll man nich auf Sex aufbauen…“, nuschelte er und lief rot an.

Zuerst sah ihn Yuuki überrascht an, dann lachte er.

„Das habe ich auch gar nicht vor Shou“, meinte er ernst und stahl sich einen Kuss von Shou´s Lippen.

„Ich bekomme einfach nicht genug von dir, deshalb.“

Shou nickte zögerlich.

„Aber so toll bin ich doch gar nicht…?“

„Sag sowas doch nicht! Natürlich bist du toll!“

Gerade als Yuuki den Jüngeren wieder küssen wollte, erschien Jun an der Tür.

In der Hand hielt er Shou´s Handy.

Es klingelte.

Shou schnappte sich ein Handtuch und nahm zögerlich das Handy entgegen.

„Ja?“, fragte er leise und wurde kreidebleich.

Wenige Sekunden später begann er leicht zu zittern.

„I-Ich mache mich sofort auf den Weg!“, hauchte er tonlos und ließ den Arm sinken.

„Shou was ist los?“

Besorgt war Yuuki zu ihm getreten, auch Jun sah den Jüngeren besorgt an.

„Dad…“, krächzte dieser nur und plötzlich rollten Tränen über seine Wangen.

„Shou was ist los?!“

In Yuuki´s Stimme schwang Angst mit.

Als Shou nicht reagierte, packte er ihn am Arm und schleifte ihn in sein Zimmer.

Er reichte ihm seine Klamotten und zwängte ihn schließlich mehr oder weniger hinein.

Jun war ihnen gefolgt.

„Was ist los? Kann ich irgendwie helfen?“

Yuuki zuckte die Schultern und sah Shou verloren an.

„Ich schätze…irgendetwas muss passiert sein. Jun, kannst du bitte ein Taxi rufen?“

Der Älteste nickte und verschwand.

„Shou…sag doch bitte was los ist…“

Sanft strich Yuuki dem Kleineren über die Wange, wischte dabei die Tränen weg, die sich unaufhaltsam einen Weg nach unten bahnten.

Doch Shou schüttelte nur den Kopf und klammerte sich an Yuuki.

„Hey… Warte ich zieh mich schnell an… Ich komme mit dir.“

Der Schwarzblonde befreite sich aus Shou´s Klammergriff und zog sich schnell die auf dem Boden verstreuten Sachen an.

Dann kam Jun wieder ins Zimmer.

„Taxi ist in fünf Minuten da“, gab er bekannt und betrachtete den noch immer bleichen Shou besorgt.

Yuuki nickte und zog Shou in seine Arme.

Sanft streichelte er ihm über die Haare und hauchte einen kleinen Kuss darauf.

„Dad liegt im Sterben…“, schniefte dieser plötzlich und Yuuki konnte spüren, wie sich alles in seinem Inneren zusammen zog.

Er biss sich auf die Unterlippe und drückte Shou ganz feste an sich.

Auch Jun zuckte zusammen und seine Augen weiteten sich.

Er wusste genau, was jetzt in Yuuki´s Kopf vorging, er konnte es dem Schwarzblonden deutlich ansehen.

Shou redete weiter.

„Er…er hatte einen Unfall…“

Yuuki kniff die Augen zusammen und presste die Lippen aufeinander.

„Scheiße…“, war Jun´s Kommentar und sein Blick lag jetzt auf Yuuki, der heftig zitterte.

Shou riss die Augen auf, als er bemerkte, was er gerade gesagt hatte und schlang nun die Arme seinerseits um den Schwarzblonden und krallte sich in dessen T-Shirt.

In diesem Moment ertönte ein Hupen vor dem Haus.

„Euer Taxi…“

Yuuki nickte krampfhaft und griff nach Shou´s Hand.

Schnell schlüpften beide in die Schuhe und verließen dann das Haus, die Hand des jeweils anderen feste umklammert.

„Wo geht’s hin?“, begrüßte der Fahrer sie.

Shou nannte tonlos die Adresse und starrte verbissen aus dem Fenster.
 

Die Häuser glitten an ihnen vorbei.

Die Atmosphäre im Wagen war angespannt und sie hatten sich in Schweigen gehüllt.

Der Wagen hielt und Yuuki reichte dem Fahrer das verlangte Geld und stieg aus.

Vor einem der Mehrfamilienhäuser stand eine relativ kleine Frau, die dann eilig auf sie zugelaufen kam.

Sie hatte rotgeweinte Augen und sie trug scheinbar noch ihre Schlafsachen.

Die Frau schloss Shou in die Arme und schluchzte auf.

Yuuki kam sich fehl am Platz vor und betrachtete ein wenig nervös die Umgebung.

Sie standen in einer langen aber engen Straße, in der Haus an Haus gereiht war.

Kein einziger Baum oder Strauch war zu sehen.

Einfach nur die tristen, blau-grauen Häuser, die mehrere Stockwerke in den Himmel ragten.

Eine Bewegung neben ihm ließ ihn zusammen zucken.

Shou hatte sich von seiner Mutter gelöst und nach Yuuki´s Hand gegriffen.

„Das is Yuuki…Er hat auf mich aufgepasst…“, murmelte Shou.

Die Frau lächelte Yuuki schwach an und bat ihn dann, ihnen in das Haus zu folgen.

Sie traten in ein geräumiges Treppenhaus, in dem sie bis ins dritte Stockwerk nach oben stiegen.

Shou´s Mutter drückte gegen eine der zwei Türen und ließ Yuuki und Shou den Vortritt.

Die Wohnung war eng und voll gestellt, wie der Schwarzblonde sofort bemerkte, dennoch wirkte es einladend und gemütlich.

Die Frau ließ Yuuki jedoch keine Zeit, sich genau umzusehen, sie führte die zwei direkt ins Wohnzimmer.

Sie sah zwischen Yuuki und Shou hin und her, ehe sie leise seufzte.

„Shou…Ich…Du…Wir müssen sofort…packen…wenn es geht…“, begann sie zögerlich.

Der Jüngere nickte und warf Yuuki unsicher einen Blick zu.

Dieser fuhr sich durch die Haare.

Er fühlte sich wirklich nicht wohl in seiner Haut.

„Ich ähm… geh glaub ich wieder…“, meinte er leise, doch Shou´s Mutter schüttelte den Kopf.

„Nein, nein! Ist schon in Ordnung…“, sagte sie hektisch.

„Es ist nur so…“, sie sah Shou traurig an, „Sein Vater…Er hatte einen Autounfall und liegt jetzt im Krankenhaus. Die Ärzte wissen nicht, ob er durchkommt…Er liegt momentan auch im Koma und… er war kurz wach und hat sich gewünscht, uns noch einmal zu sehen… Deshalb wollen wir so schnell wie möglich losfahren…“

Yuuki nickte.

„Kann ich verstehen…“, murmelte er leise und spürte einen heftigen Stich in seiner Herzgegend.

Er unterdrückte den Impuls, seine Hand zu heben.

„Komm…“, hauchte Shou und zog Yuuki in sein Zimmer.

Während er einen großen Koffer aus seinem Schrank zog, erklärte er, warum sein Vater so weit weg wohnte.

„Oma wohnt dort und Papa hat immer auf sie aufgepasst, weil sie nicht ins Heim wollte. Als wir dann wegen Mamas Beruf umziehen mussten, ist er dort geblieben.“

Der Jüngere wirkte seltsam gefasst und ruhig.

„In den Ferien sind wir immer zu ihnen gefahren und manchmal, wenn Papa auch frei bekommen hat, ist er mit Oma hergekommen. Sie sitzt im Rollstuhl und kann auch ihre Arme nicht mehr richtig benutzen, weil sie schon zu schwach ist. Aber sie sagt immer wieder, dass das in Ordnung ist. Sie ist wirklich stark, also innerlich stark. Und sie sagt, dass sie so schnell nicht sterben wird…“, erzählte Shou und räumte wahllos einige Klamotten in den Koffer.

„Wir sind oft mit ihr spazieren gegangen. Einmal mussten wir eine steilere Straße hinunter aber Oma wollte sie alleine hinunter fahren. Und da sie ihn dem Rollstuhl nicht bremsen kann, ist sie halt runtergerollt. Papa ist ihr schreiend hinterher gelaufen, aber Oma hat gelacht und hat zu Papa gesagt, er soll sie wieder hochschieben, sie will das noch mal machen. Papa hat sich immer total um uns gesorgt…“

Shou seufzte.

„Ich hab so Angst, dass er stirbt Yuuki…“

Yuuki nahm Shou in den Arm.

„Ich weiß Shou…Ich…ich verstehe dich nur zu gut…“

In diesem Moment betrat Shou´s Mutter das Zimmer.

„Shou? Nimm so viel wie möglich mit…wenn…wenn…es kann sein, das wir bei Oma bleiben müssen…“

Shou verkrampfte sich.

„Ich…“, begann er und warf Yuuki dann einen unsicheren Blick zu.

Seine Mutter bemerkte es und seufzte.

„Ich kann dich nicht hier lassen Shou…Du bist noch nicht volljährig…“

„Yuuki kann ja auf mich aufpassen…“, warf Shou schwach ein, wusste jedoch, dass es zwecklos war.

„Es tut mir leid Shou…Aber es geht nicht anders…Und jetzt beeil dich bitte. Ich möchte in fünf Minuten losfahren. Bevor die Rushhour anfängt…“

Yuuki streichelte über Shou´s Arm.

„Mach schon…Nicht dass du Ärger bekommst.“

Shou schüttelte den Kopf.

„Ich will bei dir bleiben…Ich…“

Shou begann zu weinen und krallte sich an Yuuki.

„Nicht weinen Shou…Bitte nicht weinen…“, hauchte der Schwarzblonde und kämpfte gegen die Tränen an, die in ihm aufstiegen.

Er legte seine Finger unter Shou´s Kinn und hob seinen Kopf an.

Sanft verschloss er ihre Lippen miteinander und küsste ihn lange und zärtlich.

Erst als Shou´s Mutter den Kleineren zur Eile antrieb, lösten sie sich voneinander.

„Schau nicht so, als würdest du mich nie wieder sehen…“, hauchte Yuuki und versuchte stark zu bleiben.

In seinem Inneren tobte jedoch ein Sturm der Gefühle.

Die Angst Shou zu verlieren schnürte ihm die Kehle zu und er versuchte die aufkommenden Erinnerungen zu unterdrücken.

„Ich…Ich hab aber wirklich das Gefühl…wenn ich jetzt fahre…sehe ich dich nie wieder“, schluchzte Shou.

„Ach Quatsch…“, versuchte Yuuki dem Jüngeren Mut zu machen.

Er wollte es einfach nicht wahr haben, schon wieder jemanden gehen lassen zu müssen.

„Shou, ich liebe dich und ich würde niemals zulassen, dass wir uns nie wieder sehen…“, meinte Yuuki ernst, jedoch zweifelte er selbst daran.

Der Kleinere nickte und sah seine Mutter an.

Er wunderte sich, dass diese nichts dazu sagte.

Dann seufzte er und schloss den Koffer.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Oceanwhirl
2010-06-26T13:31:07+00:00 26.06.2010 15:31
Oh, das ist übel. Ich wünsche Shou, dass er die Gelegenheit bekommt, sich von seinem Vater zu verabschieden. Nichts ist schlimmer, als jemanden zu verlieren, ohne ihm sagen zu können, dass man ihn liebt. Hoffentlich kann Yuuki sich in irgendeiner Weise um Shou kümmern, ich schätze, der Kleine wird jemanden brauchen, der bei ihm ist. Seine Mutter wird kaum dazu in der Lage sein, Shou zu trösten.
Ziemlich schockierend plötzlich. Aber so ist es im Leben ja meistens. Es ist alles gut und von einer auf die andere Sekunde bricht alles zusammen.
Ein sehr emotionales Kapitel!


Zurück