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Zwei in Eins - Anfang vom Ende

(Sad End)
von

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Drain

Kapitel 10
 

Drain
 

Der Tag ging ohne besondere Vorkommnisse zu Ende.

Abgesehen davon, dass Shou Yuuki wieder zum Verzweifeln brachte und Tetsu, Rai und Chi dem Schwarzblonden gewaltig auf die Nerven gingen.

Tetsu und Rai hatte er schließlich nach einigen Wutanfällen aus dem Haus geworfen und ihnen gedroht, sie nie wieder zu sich einzuladen.

Danach hatte er grummelnd und wüste Flüche um sich werfend das Wohnzimmer wieder in Ordnung gebracht und Shou zum Bus begleitet.

Jetzt saß er in seinem Zimmer und hatte die Musik auf voller Lautstärke laufen.

Er liebte es, einfach nur auf dem Bett zu liegen und sich den Kopf vom Bass zudröhnen zu lassen.
 

Die CD war schon lange durchgelaufen und Yuuki lag schlummernd auf seinem Bett.

Chi hatte sich in der Zwischenzeit in sein Zimmer geschlichen und hatte es sich auf dem Bauch des Schwarzblonden gemütlich gemacht.
 

Mitten in der Nacht schreckte Yuuki ohne Grund hoch und Chi purzelte auf das Bett und beschwerte sich miauend.

„Oh, tut mir leid Kleines“, meinte Yuuki entschuldigend und strubbelte dem Kätzchen durch das Fell.

Dann streckte er sich und verschwand im Badezimmer um sich wenigstens für den Rest der Nacht der Kleider zu entledigen.
 

Am nächsten Morgen wurde er von seinem Wecker aus dem Schlaf gerissen.

Gähnend setzte er sich auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht.

Chi lag neben ihm und sah ihn verschlafen an.

„Schlaf ruhig noch Kleines“, flüsterte er und streichelte das Wesen liebevoll.

Dann erhob er sich und machte sich für die Schule fertig.

Große Lust hatte er jedoch nicht, und so beließ er es dabei, sich frische Klamotten aus dem Schrank zu fischen und überzuziehen.

Seine Haare ließ er wirr nach allen Seiten abstehen, das Hemd hing halb aus der Hose und die Schuhe waren nur zur Hälfte geschnürt.

Er stellte Chi noch schnell eine Schale voller Milch und eine mit Katzenfutter in die Küche, ehe er sich die Tasche schnappte und das Haus verließ.

Dieses Mal erreichte er die Haltestelle viel zu früh, da er Frühstück und Styling komplett ausgelassen hatte.

Er nutzte die Gelegenheit und angelte sich eine Zigarette aus seiner Schultasche, ließ sich auf der kleinen Mauer hinter ihm nieder und rauchte sie genüsslich.

Der Rauch in seinen Lungen beruhigte ihn und kaum das er fertig war, fuhr der Bus vor.

Er trat den Zigarettenstummel aus und stieg in den Bus, die Blicke folgten ihm wie jeden Morgen und mit einem leisen Seufzen ließ er sich auf die Rückbank neben Tetsu fallen.

„Sag mal, hast du in den Klamotten geschlafen oder was?“, begrüßte ihn dieser, wie immer, grinsend.

„Ne. Nur kein Bock ordentlich auszusehn. Außerdem ist das so bequemer“, antwortete Yuuki und räkelte sich in den Sitz.

„Und ich bin viel zu müde…“

Tetsu lachte.

„Sieht man. Was hast du die Nacht den angestellt, dass du jetzt so müde bist?“, fragte ihn Tetsu neugierig.

„Nichts. Nicht gut geschlafen, mehr nicht…“, grummelte der Schwarzblonde und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Wusstest du, dass Chi wirklich alles und jeden als Kissen benutzt? Die hat die halbe Nacht auf meinem Bauch gepennt und ich konnte mich nicht umdrehn! Und ich hab total ungemütlich gelegen!“, beschwerte er sich.

„Sie mag dich wohl“, kicherte Tetsu und winkte Rai zu, als der Bus an der nächsten Haltestelle hielt und sein Freund einstieg.

„Hey Yuuki, das Verwegene steht dir“, lächelte Rai und setzte sich neben Tetsu und gab diesem einen kleinen Kuss auf die Wange.

„Na wenn du meinst.“

Yuuki zuckte die Schultern.

„Ist mir eigentlich relativ egal im Moment…“

Er gähnte herzhaft.

„So müde?“, lächelte Rai.

„Nein. Sieht nur so aus“, gab Yuuki grummelnd zurück.

„Also ja. Warum?“

„Weil ich nicht gut geschlafen hab.“

Der Schwarzblonde murrte und zog es für den Rest der Fahrt vor, keine Antwort mehr zu geben.

Als der Bus vor dem Schulgelände hielt, war Yuuki der letzte, der den Bus verließ.

Langsam lief er hinter den anderen her, darauf bedacht, nicht im Gehen einzuschlafen.

Prompt lief er in Jun hinein, der ihm entgegen kam.

„Sag mal schläfst du im Gehen Yuuki?“, fragte dieser grinsend und fing sich einen halbherzigen Schlag gegen die Schulter ein.

„Ihr habt heute mit der Unterstufe zusammen Sport, gleich in der ersten Stunde. Dafür fällt Sport dann in der fünften aus“, erzählte Jun ohne auf den Schlag zu reagieren.

„Soll ich dir von Tetsu sagen.“

„Oh na klasse…Wie soll ich so müde bitte mitmachen können?“, jammerte Yuuki und schlurfte Richtung Halle.

Er stieß die Tür auf und lief den Gang zu den Umkleidekabinen entlang, wo er dann ohne jemanden anzuschauen eintrat und sich zu Rai und Tetsu setzte.

„Auch schon da?“, neckten sie ihn sofort.

„Ach seid still.“

„Schau mal wer da ist“, kicherte Tetsu und deutete auf jemanden hinter dem Schwarzblonden.

Dieser drehte den Kopf und entdeckte Shou.

Er stand mit dem Rücken zu ihm und war gerade dabei sein Hemd aufzuknöpfen.

Aus irgendeinem Grund brachte Yuuki es nicht fertig, seinen Blick von dem Kleineren zu lösen.

Auch als sich Shou in seine Richtung drehte um etwas aus seiner Tasche zu kramen, sah er nicht weg.

„Gleich fängt an er zu sabbern, wetten?“, giggelte Rai und quietschte, als er Yuuki´s Hose ins Gesicht bekam.

„Halt die Schnauze Rai. Ich sabber eben nicht!“, fauchte Yuuki und schnappte sich seine Sporthose.

Dadurch wurde jedoch Shou auf die drei aufmerksam und errötete, als er Yuuki´s Blick auf sich ruhen spürte.

Dieser starrte nämlich geradewegs auf den nackten Oberkörper des Jüngeren und schien in seinen Bewegungen erstarrt zu sein.

In seinen Augen spiegelte sich der Schock.

Tetsu tippte ihn an.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte er besorgt, bekam jedoch nur undefinierbare Geräusche zur Antwort, ehe Yuuki aus der Umkleide stürmte.

Alle sahen ihm verwirrt hinterher, einige lachten.
 

Zitternd lehnte Yuuki an der Außenmauer der Halle.

Das Bild von Shou hatte sich in seinem Kopf eingebrannt und so sehr er sich bemühte, es wollte nicht verschwinden.

Sein Herz raste und ihm war schwindelig.

Er fluchte und raufte sich die Haare.

„Hey Yuuki, ist alles in Ordnung?“

Er zuckte zusammen, als Tetsu ihn ansprach.

„Nichts ist in Ordnung!“, giftete Yuuki den Schwarzhaarigen an und ballte die Hände zu Fäusten.

„Magst du drüber reden?“

„Nein! Lass mich einfach in Ruhe, okay?!“

„Ist ja gut! Fauch mich nicht gleich so an! Tut mir ja leid, dass ich dir helfen will!“, schnappte Tetsu zurück.

„Immer motzt du uns gleich an, wenn wir uns Sorgen um dich machen! Findest du das fair? Wir sind immer für dich da und du springst so mit uns um! Ich find das echt scheiße Yuuki! Ist das der Dank dafür, dass wir dir beistehen und deine Launen ertragen müssen? Wenn ja verzichte ich gerne! Wenn das so weiter geht, hab ich nicht mehr lange bock auf so etwas verstanden?! Also überlegs dir!“

Tetsu funkelte den Schwarzblonden wütend an und dieser konnte nur entgeistert zurückstarren.

Der Kleinere war noch nie ausgerastet, jedenfalls nicht in seinem Beisein.

„Tut mir leid…“, murmelte Yuuki schließlich kleinlaut.

Sofort wurde Tetsu´s Gesichtsausdruck wieder weicher und freundlicher.

„Mir tut’s auch leid. Ich wollte dich nicht so anfahren“, entschuldigte sich der Andere ebenfalls.

„Schon okay. Ich schätze, ich habs nicht anders verdient.“

Yuuki versuchte zu lächeln und scheiterte kläglich.

„Ich glaub ich geh nach Hause… Mir ist nich besonders gut…“

„Ist okay. Ich hol dir grad deine Sachen und sag dem Lehrer bescheid.“

Tetsu verschwand wieder nach drinnen und kehrte nur wenige Sekunden später mit Rai im Schlepptau wieder auf.

„Du siehst wirklich nicht gut aus. Du bist ganz blass“, bemerkte dieser sofort und drückte Yuuki seine Tasche in die Hand.

Der Schwarzblonde nickte.

„Kommt ihr mit? Ich will nicht allein sein… Sonst denk ich wieder zu viel nach…“, fragte er.

„Ich weiß nicht…Ach egal. Schule kann mich mal.“

Rai stimmte Tetsu zu.

„Du bist wichtiger!“
 

Eine Stunde später saßen sie in Yuuki´s Zimmer.

Tetsu und Rai unterhielten sich leise und spielten mit Chi während Yuuki auf dem Bett lag und die Decke anstarrte.

„Ich hab Hunger. Ihr auch?“

Yuuki setzte sich plötzlich auf und sah das Pärchen fragend an.

„Nicht unbedingt, aber wenn du uns schon etwas anbietest nehmen wir natürlich etwas.“

Rai lächelte und zu seiner Verwunderung erwiderte Yuuki das Lächeln.

„Darf ich wieder etwas kochen?“, bettelte Tetsu.

„Wenn du möchtest“, gab Yuuki ihm die Erlaubnis.

Strahlend sprang Tetsu auf und rannte in die Küche, dicht gefolgt von Chi.

„Lass uns lieber in Deckung bleiben…“, meinte Yuuki und sein Vorschlag erwies sich in den nächsten Sekunden als äußerst angemessen.

Ein lautes Klirren und Scheppern aus der Küche und ein ‚Tschuldigung!’ seitens Tetsu bestätigten es.

Rai nickte.

„Ja, ich glaube auch, dass das besser wäre“, lachte er.
 

Eine halbe Stunde später saßen sie im Wohnzimmer und schauten mit Tellern auf dem Schoß einen Film, den Yuuki eingelegt hatte.

Doch nachdem sie fertig gegessen hatten, verloren sie die Lust am Film und Yuuki verschwand in sein Zimmer, da er noch immer müde war und noch ein wenig Schlaf nachholen wollte.
 

Erst gegen Mittag wachte Yuuki wieder auf.

Er zuckte zusammen, als er Jun, der in einer Zeitschrift blätterte, am Bettende sitzen sah.

Der Schwarzblonde setzte sich auf.

„Wie lange bist du schon da?“, fragte er.

Jun sah von dem Magazin auf.

„Seit einer halben Stunde oder so. Also seit Schulschluss“, antwortete der Langhaarige.

„Als ihr in der Pause nicht aufgetaucht seid, hab ich Rai angerufen. Also bin ich nach der Schule hergekommen. Geht’s dir jetzt besser?“

Yuuki nickte.

„Ja, etwas. Mir ist immer noch etwas komisch…“

„Hmm…magst du drüber reden?“

„Nicht wirklich“, antwortete Yuuki leise.

Jun seufzte.

„Es hat etwas mit Shou zu tun, hab ich recht?“

„Vielleicht. Keine Ahnung.“

Der Schwarzblonde zuckte die Schultern.

„Erzählst du mir, was genau vorgefallen ist?“, bat Jun.

Yuuki musste unwillkürlich lachen.

„Ist das jetzt ne Zeugenbefragung oder so?“

Der langhaarige schmunzelte.

„Nein, ich möchte lediglich wissen, wie und ob man dir helfen kann.“

Jetzt war es Yuuki, der seufzte.

„Ich glaube weniger, dass man mir helfen kann. Jedenfalls bei der Sache…“

„Erzähl doch einfach was los ist. Dann kann man immer noch sagen, dass man nicht helfen kann oder so“, meinte Jun

„Versuchs einfach und sei nicht so stur.“

Yuuki zögerte.

„Ich muss erst mal selbst damit zurecht kommen“, murmelte er dann.

„Okay. Wen du Hilfe brauchst, du weißt ja, dass du jederzeit zu uns kommen kannst.“

„Ja weiß ich“, lächelte Yuuki.

„Und ich hab jetzt Hunger. Du auch?“
 

Abends saß Yuuki alleine vor dem Fernseher.

Chi hatte sich neben ihm eingerollt und sah dem Geschehen aus der Mattscheibe aus halboffenen Augen zu, während der Schwarzblonde sie zwischen den Ohren kraulte.

„Hey Chi-chan, ich gehe jetzt duschen. Bleibst du hier oder magst du mit ins Bad?“

Die Katze hob blinzelnd den Kopf und krabbelte dann auf seinen Schoß und sah ihn leise schnurrend an.

Yuuki lächelte und nahm das kleine Wesen in den Arm.

„Dann kommt mit.“

Im Badezimmer setzte er das Kätzchen auf einen Stapel Handtücher, auf dem es sich Chi dann sofort gemütlich machte.

Von ihrem Posten aus beobachtete sie den Schwarzblonden genaustes.

Ihre Augen folgten jeder seiner Bewegungen, als Yuuki sich aus seinen Klamotten schälte.

„Ist das so interessant Chi?“, lachte er, als er den Blick des Tieres bemerkte.

Wenige Minuten später rauschte das Wasser und Chi tapste neugierig näher heran.

Sie miaute, bis Yuuki die Duschtür öffnete.

„Was gibt’s denn?“; fragte der Schwarzblonde und ging in die Hocke um das Tier kurz zu streicheln.

Entsetzt über seine nassen Finger suchte Chi das Weite und versteckte sich hinter dem Handtuchstapel.

Yuuki lachte.

„Is doch nur Wasser“, schmunzelte er und schloss die Tür wieder.

Sekundenspäter saß Chi abermals miauend vor der Dusche.

„Was ist denn los du kleines Biest?“, murrte Yuuki.

„Ich bin doch gleich fertig!“

Das Kätzchen gab keine Ruhe, bis Yuuki endlich aus der Dusche stieg, sich in ein Handtuch wickelte und in sein Zimmer ging, Chi dicht auf den Fersen.

Sofort kletterte Chi auf sein Bett und starrte Yuuki von dort aus treuherzig an.

Ihr Blick klebte wieder auf dem Schwarzblonden, während sich dieser seine Boxershorts anzog und ins Bett krabbelte.

„Kuscheln?“

Das ließ sich Chi nicht zweimal sagen und binnen des nächsten Augenblicks lag sie an Yuuki geschmiegt da und schlummerte friedlich.
 

Am nächsten Morgen wurde Yuuki von Chi geweckt, die ihm über die Wange leckte.

„Heey, ich brauch keine Katzenwäsche“, lächelte Yuuki und setzte sich auf.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass sein Wecker in fünf Minuten klingeln würde.

Also stand er auf und begann sich anzuziehen.

Chi sprang währenddessen aus dem Bett und flitzte in Richtung der Küche.

Yuuki folgte ihr wenige Minuten später.
 

Der Schultag verging nach Yuuki´s Meinung viel zu langsam.

Den Test, den sie in der letzten Stunde schrieben, zog sich ewig hin, da er recht schnell fertig war und sich den Rest der Stunde langweilte.

Als endlich die erlösende Klingel ertönte, packte er seine Sachen und verließ zusammen mit Tetsu und Rai das Klassenzimmer.

Im Gang trafen sie auf Shou und Jun, die auf sie warteten.

Shou würde heute wieder zu ihm fahren, was Yuuki überhaupt nicht in den Kram passte.

Er hielt mehr Abstand denn je zu dem Jüngsten und würdigte ihn keines Blickes.

Doch wenn er ihn ansah, schluckte er und sah schnell woanders hin.

Die Busfahrt nahm er nur verschwommen war, zu sehr hing er seinen Gedanken nach.

Erst als Tetsu ihn rüttelte und darauf aufmerksam machte, dass er an der nächsten Haltestelle raus müsse, kehrte er in die Realität zurück.

„Ah, denk an das Treffen heute Abend“, mahnte Tetsu noch, ehe Yuuki mit Shou den Bus verließ und den Weg nach Hause einschlug.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Oceanwhirl
2010-06-11T14:42:05+00:00 11.06.2010 16:42
Oho, oho, Freunde des Verqueren, ihr dürft gespannt sein. ^^
Yuukis Verhalten Shou gegenüber ist wirklich sehr verdächtig. Bin mal gespannt, was dabei rauskommt!
Viele Grüße
-Kai


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