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Zwei in Eins - Anfang vom Ende

(Sad End)
von

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Karma

Kapitel 5
 

Karma
 

Am nächsten Morgen hatte Yuuki Schwierigkeiten aus dem Bett zu kommen.

Sein Kopf dröhnte und er konnte nicht aufrecht sitzen.

„Aaah… ich glaub ich spinne… warum hab ich mich gestern auf son Scheiß eingelassen?“, fluchte er hinkte ins Bad.

Er genoss die warme Dusche.

Danach humpelte er nackt in die Küche um die Katze zu füttern.

Als er einen Blick auf die Uhr warf, zuckte er zusammen.

Er hatte gerade mal noch zehn Minuten um den Bus zu erwischen.

Wüste Beschimpfungen um sich werfend zog er sich an, schnappte seine Schultasche und verließ das Haus.

Gerade noch rechtzeitig erreichte er die Haltestelle.

Einige Schüler zuckten bei seinem Anblick zurück und machten ihm den Weg frei.

Vor sich hingrummelnd ließ er sich neben Tetsu fallen, der ihn kichernd (was sonst…) begrüßte und verzog sein Gesicht, als ein Stechen durch seinen Allerwertesten jagte.

„Ou Fuck…“

„Was denn los? Ist alles in Ordnung Yuuki?“, fragte Tetsu gleich und sah ihn besorgt an.

„Ja…Ich meine nein…“

Yuuki kniff die Augen zusammen.

„Shit…“

„Ist irgendwas passiert?“

Tetsu tippte ihn vorsichtig an.

„Ich hab gesoffen…und…“

„Und was?“

„Mich hattn geiler Typ gefickt….“

Tetsu riss die Augen auf.

„Erst säufst du dir die Birne weg und dann lässt du dich ficken? Geht’s dir noch gut?“, knurrte Tetsu und sah Yuuki böse an.

„Ja mir geht’s noch gut!“, fauchte Yuuki und versuchte den Schmerz zu ignorieren.

Tetsu seufzte.

„Ich glaub, wenn du deine Probleme ertränken willst…brauchst du jetzt wirklich Hilfe…Weißt du, ich mach mir jetzt erst recht Sorgen um dich Yuuki!“

„Tut mir Leid…“, grummelte Yuuki.

„Tut´s dir nicht. Gibs zu, du hast es genossen endlich mal nicht an deine Probleme denken zu müssen?“

„Ja und? Wer ist das nicht? Ich treff mich heut wieder mit dem Kerl…“

„Ahja. In der Bar? Dürfen Rai und ich mitkommen? Wir waren schon lange nicht mehr zusammen dort. Und dann kann ich auch auf dich aufpassen.“

Yuuki seufzte.

„Meinetwegen…“

Jetzt grinste der kleinere wieder.

„Cool. Freu mich schon!“

In diesem Moment hielt der Bus an der nächsten Haltestelle und Rai stieg dazu.

„RAAAIII-CHAAAN!“, quietschte Tetsu gleich los und fuchtelte wild mit den Armen herum.

Genervt hielt Yuuki ihn fest, nachdem er einen Arm gegen den Kopf bekommen hatte.

„Behalt deine Körperteile bei dir“, grummelte er.

Rai setzte sich kichernd neben Yuuki und beugte sich über ihn, um Tetsu einen Kuss zu geben.

„Argh…runter von meinem Bein Rai!“

„Ups“, giggelte angesprochener.

„Blödmann…“
 

„Yuuki! Aufpassen!“

Der Lehrer schmiss die Kreide nach ihm.

Gelangweilt drehte getroffener den Kopf Richtung Tafel.

„Wozu? Das is langweilig…“

„Nach der Stunde zum Rektor…“

Yuuki knurrte.
 

Nach ein paar Minuten war die Stunde endlich um und Yuuki schlurfte müde zum Büro des Rektors.

„Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?“, fragte dieser, als der Schüler den Raum betrat.

Yuuki zuckte die Schultern.

„Is doch egal.“

„Wenn du meinst. Naja ich habe heute mal keine Strafe für dich. Im Gegenteil, ich möchte mich bei dir bedanken. Shou hat in der Arbeit eine Note besser abgeschnitten.“

„Wie schön für ihn…“

„Yuuki, ich würde gerne einmal mit dir reden. Setz dich bitte.“

Der Rektor deutete auf den Stuhl ihm gegenüber.

Der Blondschwarzhaarige ließ sich darauf fallen und verzog kurz das Gesicht.

Zum Glück sah der Rektor gerade nicht hin.

„Also…ich würde gerne wissen, warum du so unfreundlich bist“, kam der Rektor gleich zur Sache.

„Geht sie nichts an“, raunzte Yuuki.

„Wenn du darüber reden wü…“

„Das geht sie einen Scheißdreck an!“, fauchte Yuuki und sprang auf.

Der alte Mann seufzte.

„Ich glaube du brauchst einfach nur jemanden, der für dich da ist.“

„Halten sie die Schnauze! Mischen sie sich nicht in mein Leben ein!“

Yuuki´s Stimme wurde lauter.

„Bleib bitte ruhig und rede normal mit mir. Sonst werde ich doch einmal einen Psychologen über dein Verhalten informieren müssen.“

Wutentbrannt schritt der Schüler auf ihn zu.

„Das werden sie nicht tun“, knurrte er gefährlich und verengte die Augen zu Schlitzen.

„Das werde ich doch tun.“

Der Rektor blieb ruhig.

Erst als Yuuki ausholte, um zuzuschlagen, zuckte er zurück.

In diesem Moment flog die Tür auf und Jun stürzte sich auf seinen Freund.

Eisern hielt er seinen Arm fest.

„Lass es Yuuki“, sagte er nur, ohne Yuuki anzusehen.

Dieser wand den Blick ab und starrte zur Tür hinaus.

Davor standen Tetsu, Rai und Shou.

Shou sah ihn geschockt und voller Furcht an.

Als Yuuki ihm genau in die Augen sah, wich er zurück.

Er biss sich auf die Unterlippe und ließ den Arm sinken.

Mit hängendem Kopf verließ Yuuki das Büro.

Nur Tetsu folgte ihm.

Rai redete mit Shou, Jun mit dem Rektor.

Doch davon bekam Yuuki nichts mit.

Er lehnte mit glasigen Augen an der Wand und starrte ins Leere.

Tetsu umarmte ihn vorsichtig.

Sanft streichelte er über seinen Rücken.

Der Blondschwarzhaarige fing an zu zittern.

Fast schon panisch krallte er sich in Tetsu´s Shirt.

„Schon gut Yuuki. Komm mit, du musst dich setzen.“

Tetsu winkte Rai zu sich, der darauf hin mit Shou zu ihnen kam.

„Helf mir Yuuki in den leeren Kursraum zu bringen“, forderte Tetsu seinen Freund auf.

Rai nickte und stützte Yuuki so gut er konnte.

Shou lief ihnen schüchtern hinterher.

„Was ist mit ihm?“, fragte er leise.

Tetsu schüttelte den Kopf.

„Nicht jetzt Shou.“

„Tut mir Leid…i-ich geh dann mal wieder in den U-Unterricht…“; murmelte der jüngste.

„Nein, du bleibst hier. Bei der Sache geht es auch um dich.“

Shou sah verwirrt auf.

Doch keiner reagierte auf seinen Blick.

„Weg hier…“, nuschelte Yuuki plötzlich.

Rai strich ihm beruhigend über den Arm.

„Setz dich erst Mal“, meinte er sanft und schob Yuuki in den Kursraum.

Kraftlos ließ sich Yuuki auf den nächstbesten Stuhl fallen.

Tetsu schloss die Tür.

Bei dem Geräusch der schließenden Tür zuckte Yuuki zusammen.

„Ich will nicht mehr…“

Seine Stimme war nur ein schwaches Hauchen.

„Shou? Wir brauchen dich jetzt. Bleib du bei ihm. Wir müssen in die Klasse unsere Taschen holen. Dann kommen wir wieder.“

„I-Ich muss allein…? Was wenn er…?“

Ängstlich sah Shou zu Yuuki.

„Er wird dir nichts tun. Es kann aber durchaus passieren, dass er sich an dich klammert. Er braucht jetzt jemanden, der ihm zuhört.“

„W-Warum ich?“

„Als sein Nachhilfeschüler hast du das Recht zu erfahren, was mit ihm los ist. Außerdem mag er dich. Vertrau uns und glaub an ihn.“

Mit diesen Worten verließen Tetsu und Rai den Raum.

Ein leises Schluchzen ließ Shou herumwirbeln.

Yuuki saß zusammengekauert auf dem Stuhl und Tränen liefen über seine Wangen.

Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet.

Der Jüngere stand einfach da und sah Yuuki hilflos an.

Er wusste nicht, wie er jetzt mit dem Anderen umzugehen hatte.

„S-Shou…?“

Gerufener zuckte zusammen.

„Ja?“, fragte er.

Seine Stimme kam ihm unheimlich laut vor.

„Bleib bei mir…“

„Ja…“

Und wieder wurde es Still.

Plötzlich sackte Yuuki zusammen und rutschte seitlich vom Stuhl.

Hätte Shou ihn nicht gerade so aufgefangen, wäre er auf den Boden gekracht.

Jetzt saß Shou total verloren auf dem Boden, Yuuki´s Kopf auf dem Schoß.

In diesem Moment kamen Tetsu, Rai mit Jun zurück.

Shou sah sie hilflos an.

„Er…er ist einfach so…zusammengebrochen!“

„Verdammte scheiße…So schlimm wars schon lange nicht mehr.“

Jun kniete sich neben Shou und zog Yuuki zu sich.

„Shou du darfst für den Rest des Tages vom Unterricht fern bleiben. Dein Lehrer weiß bescheid, geh bitte deine Tasche holen, wir fahren zu Yuuki.“

„O-Ok.“

Rasch erhob Shou sich und verließ eilig den Raum.

„Woher seid ihr euch so sicher, dass Shou alles wissen sollte?“, fragte Tetsu.

„Yuuki hat sich erst beruhigt, nachdem er Shou in die Augen gesehen hat. Das ist Grund genug“, erklärte Jun und trocknete die Tränen des liegenden.

Die anderen zwei nickten verstehend.

„Wie bekommen wir ihn nach Hause?“

„Der Rektor hat einen Krankenwagen gerufen. Die Notärzte wissen auch bescheid, dass Yuuki unter keinen Umständen ins Krankenhaus darf“, beantwortete Jun die Frage.
 

Yuuki saß auf seinem Bett und starrte die gegenüberliegende Wand an.

Jun war bei ihm, während Rai, Tetsu und Shou im Wohnzimmer saßen.

„W-Was hat Yuuki-san denn?“, wollte der Jüngste wissen.

„Hmm…Dir ist sicher schon aufgefallen, dass er allein wohnt oder?“

Shou nickte.

„Das Haus gehörte seinen Eltern. Bis vor fast zwei Jahren. Yuuki´s Familie wollte in einen Freizeitpark fahren, aber Yuuki wollte lieber mit uns, also mit Rai, Jun und mir unternehmen. Er hat also Stress mit seinen Eltern angefangen und hat sie beleidigt, angeschrien und was weiß ich noch alles. Ohne ein weiteres Wort ist er dann abgehauen. Yuuki ist wutentbrannt bei uns angekommen. Er hat getobt … gemeint er würde seine Familie hassen… er wäre froh, wenn alle tot wären und ihn endlich in Ruhe lassen würden. Eine Stunde später kam dann der Anruf…von der Polizei… sein Vater…seine Mutter…seine Schwester…und sein Bruder….sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen…“

Tetsu´s Stimme wurde gegen Ende immer leise und kleine Tränen rollten über sein Gesicht.

Rai saß mit gesenktem Kopf auf dem Sofa und sagte kein Ton.

Shou sah sie einfach nur total geschockt an.

Er fühlte sich plötzlich fehl am Platz, fühlte sich überflüssig.

„Yuuki gibt sich die Schuld am Tod seiner Familie…“, murmelte Rai.

„Er hasst sich für das, was er zu ihnen gesagt hat. Dafür, dass er sich nicht einmal mehr entschuldigt hat. Seit dem Tag ist er so wie du ihn kennen gelernt hast…“

Shou senkte betreten den Kopf.

„D-Das tut mir Leid…“

„Sag ihm das aber niemals“, meinte Jun, der gerade ins Wohnzimmer kam.

Schnell nickte der Jüngste.

„Wie geht es Yuuki?“, wollte Tetsu wissen.

„Besser. Er schläft.“

Erleichtertes Aufatmen.

„Ich könnte den Rektor killen, für das, was er getan hat“, knurre Jun.

Die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben, seine Augen glühten förmlich.

Es kam selten vor, dass Jun sich aufregte.

Aber sobald es auf das Thema ‚Yuuki´s Vergangenheit’ zulief, wurde er wütend und konnte dann auch ordentlich austeilen.

Schweigen legte sich über den Raum.

Nur ab und an war ein leises Schniefen von Tetsu zu hören.

Rai setzte sich neben ihn und nahm in den Arm.

„Lass dich doch nicht immer so mitreißen…“

„Doch…Yuuki tut mir so schrecklich Leid…Da kann ich nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert….“, schniefte Tetsu.

„Es war halt ein bescheuerter Zufall…Kein Wunder, dass er sich die Schuld daran gibt…“, grummelte Jun und setzte sich auf den freien Sessel.

„Und jetzt?“

Rai sah den Ältesten von ihnen fragend an.

„Warten, bis Yuuki wieder aufwacht?“

Jun zuckte die Schultern.

„Keine Ahnung.“

Schweigen.

Unruhig rutschte Shou auf dem Sofa hin und her.

„Warum habt ihr mir das eigentlich erzählt?“, fragte er schließlich und sah Tetsu schüchtern an.

„Hm…Weil Yuuki dich mag“, war die einfache Antwort.

„Auch wenn es nicht danach aussieht. Schließlich hat er zugestimmt, dir Nachhilfe zu geben. Er hätte nie im Leben kampflos aufgegeben, wenn er dich nicht irgendwie interessant finden würde.“

Shou nickte und seine Wangen färbten sich rot.

„Und du magst ihn doch auch oder?“

Der jüngste sah erschrocken auf.

„So ein bisschen…“, nuschelte er dann, was die anderen drei zum schmunzeln brachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Oceanwhirl
2010-03-04T14:50:11+00:00 04.03.2010 15:50
Ich hatte voll verpeilt, die FF auf meine Favoliste zu setzen und deshalb das neue Kapitel fast nicht mitgekriegt Ö.ö
Aber - oh Gott - ist das dramatisch, aber nicht blöd-dramatisch, sondern mitreißend-dramatisch. Yuuki tut mir arg Leid. Gerade weil ich seine Situation zum Teil nachvollziehen kann... Und ich bin ein Fan von Jun! Ich weiß, dass das wenig überraschend ist. Aber er wirkt so emotional und dennoch so erwachsen *dahinschmelz*
Ich freu mich auf das nächste Kapitel!!
Danke für das schöne Update!!

-Kai
Von:  KenTsu
2010-02-24T06:27:43+00:00 24.02.2010 07:27
wow jetzt wird es also so richtig interessant.
aber sonst gefällt mir deine FF nur yuuki tut mir ein wenig leid.
ich hoffe nur das shou ihn wieder hinbekommt, das er über das was er sich selbst aufgelastet hat hinwegkommt.

LG


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