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きほ kiho

Luftblase
von

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たいわ taiwa (Gespräch)

Kapitel 4
 

たいわ taiwa (Gespräch)
 

Gähnend sitze ich im Proberaum und döse ab und zu ein.

Als bei Die und Toshi der Name ‚Kaoru’ fällt, öffne ich verschlafen die Augen und höre ihnen bei ihrem Getratsche zu.

„Ich hab ihn in dem Cafe gesehen, wo wir uns immer treffen“, erzählt Toshi gerade.

„Und weißt du wer bei ihm war?“

Die sieht ihn neugierig an.

Ich übrigens auch.

„Erzähl Toto!“

„Ne richtig geile Schnecke! Und sie haben dauernd gelacht!“

Ich bekomme Die´s Reaktion nicht mit.

Alles in mir zieht sich zusammen.

Ich glaube fast, mein Herz bleibt stehen.

Selbst das Atmen vergesse ich und meine Augen weiten sich panisch.

Kao hat eine Freundin.

Immer wieder hämmert der Satz durch meinen Kopf.

Kao hat eine Freundin.

Das erklärt auch Kao´s gute Laune und sein Dauergrinsen.

Raus.

Das einzige was ich will ist hier raus zu kommen.

Bevor Kao kommt.

Ich springe auf und renne wankend zur Tür.

Diese öffnet sich noch bevor ich sie erreiche.

Mit einem leisen Aufschrei krache ich mit Kaoru zusammen, der in diesem Moment durch die Tür tritt.

Der Leader schnappt nach meinem Arm und hält mich fest, als ich nach hinten kippe.

Unsre Blicke treffen sich und bleiben aneinander kleben, ehe er anfängt zu lächeln.

„Das war knapp“, meint er.

Ich bin wie erstarrt und bringe keinen Ton hervor.

Ich fange an zu zittern und mir wird wieder schwindlig.

Eindeutig zu viel Aufregung für meine noch schlechte Verfassung.

Kao schiebt mich zum Sofa und drückt mich darauf.

Und er lächelt mich schon wieder an.

Dann richtet er sich wieder auf und deutet zur Tür.

„Ich möchte euch jemanden vorstellen.“

„Das ist sie!“, höre ich Toshi flüstern.

Mechanisch wandert mein Blick zur Tür.

Eine wirklich hübsche Frau steht dort.

Sie trägt grünes Kleid und ihr langes, braunes Haar fällt ihn leichten Wellen über ihre Schultern.

Mein Blick verfinstert sich.

Dieses Miststück hat mir meinen Kao genommen!

„Das ist Miyako, meine Schwester“, stellt er die Fremde vor.

Und wieder habe ich das Gefühl, mein Herz würde stehen bleiben.

„Oooh wir dachten schon, dass ist deine Freundin“, grinst Toshi und Die kichert.

„Hast du deinen Jungs nicht erzählt, dass du eine Schwester hast?“, lächelte Miyako, die ich immer noch leicht ungläubig anstarre.

„Doooch klar hab ich das“, lächelt Kao und setzt sich neben mich, wobei er meinen Arm streift.

Ich zucke zusammen, doch Kao bemerkt es glücklicherweise nicht.

Dennoch dreht er sich mit einem besorgten Blick zu mir.

„Ist alles in Ordnung Kyo? Du bist so weiß im Gesicht“, fragt er.

Abwesend zucke ich mit den Schultern.

Wage kann ich im Augenwinkel sehen, wie Toshi und Die Miyako in ein Gespräch verwickeln.

Meine Gedanken schweifen immer weiter ab.

Kao ist doch nicht vergeben…

„Erde an Kyo! Hallo, Kleiner ich rede mit dir!“, reißt mich Kao aus den Gedanken und fuchtelt mit der Hand vor meinem Gesicht herum.

„Was?“

Das klingt ganz schön genervt.

Ich bin wieder der Alte.

Hoffe ich zumindest.

„Ich hab gefragt, ob es dir wirklich gut geht“, wiederholt er seine Frage.

„Ja“, gebe ich fauchend von mir.

Er legt seine Hand auf meine Stirn und ich zucke zurück.

„Deine Stirn ist wieder warm. Ich glaube wir lassen die Probe heute ausfallen und du ruhst dich noch ein wenig aus!“

Trottel.

Das liegt nicht am Fieber.

Das liegt an DIR!

Aber das kann ich ihm niemals sagen.

„Nein!“, zicke ich ihn an.

„Mir geht’s gut!“

Grummelnd springe ich auf und lege mich der Länge nach auf den Boden, als mir schwindelig wird und ich mein Gleichgewicht verliere.

Shin reagiert am schnellsten und hilft mir auf.

Alles um mich herum dreht sich.

Ich kann kaum stehen, und Shin alleine kann mich nicht halten.

Bedrohlich wanke ich hin und her, bis Kao mich in seine Arme schließt und festhält.

„Die Probe fällt dann heute aus. Ihr habt dann den Rest der Woche frei, bis es Kyo wieder gut geht“, vernehme ich undeutlich Kao´s Stimme.

„Miyako hilf mir bitte mal, und mach die Tür auf.“

Ich schließe meine Augen.

Das grelle Licht im Raum lässt meinen Schädel schmerzhaft pochen.

Ich höre eindeutig Die´s und Toshi´s Flüstern.

Kao gibt leise Antwort, und ich bekomme kaum mit, wie er mich nach draußen trägt.

„Miyako fahr du bitte, ich setzte mich mit Kyo auf die Rückbank.“

„Du machst dir ja ganz schön Sorgen um den Kleinen.“

„Natürlich! Schließlich ist er wichtig für…für die Band.“

Er klingt empört, aber ich spüre, dass er zuerst etwas anderes sagen wollte.

Normal würde ich mir ja den Kopf darüber zerbrechen, was es wohl gewesen sein könnte, aber mir ist zu schlecht dafür.

„Kyo? Du musst jetzt ein bisschen mithelfen. Allein schaff ich es nicht, dich ins Auto zu bekommen.“

Ich nicke schwach und klettere in das Fahrzeug, während Kao meinen Arm festhält und so gut es geht hilft.

Im Inneren lasse ich mich in die Polster sinken und rutsche langsam zur Seite.

Mein Kopf liegt jetzt an der kühlen Scheibe.

Was für eine Wohltat!

Aber lange kühlt es nicht.

Mein Schädel ist einfach zu warm.

Kao sitzt schon neben mir und streichelt unaufhörlich meine Hand.

Ich versuche mich von meinem schmerzenden Kopf abzulenken und konzentriere mich nur auf seine Berührung.

„Du kannst dich ruhig an mich lehnen. Ich glaube das ist bequemer“; flüstert Kao.

Ich nicke langsam und lasse mich von ihm zu sich hinüberziehen.

Brummend startet der Motor und ich vergrabe meinen Kopf in Kao´s Hemd.

„Süß seht ihr zusammen aus“, meint Miyako.

Ich knurre leise.

Auch wenn es mir nicht gut geht, ich mag es trotzdem nicht, wenn man mich als süß bezeichnet.

Kao kichert und streicht mir dabei über die Haare.

„Was machst du auch für Sachen“, murmelt er.

Ich gebe ein unverständliches Grummeln als Antwort.
 

Meine rechte Hand ist in Kao´s Hemd verkrallt und die linke wird von Kao gehalten, als ich aufwache.

„Oh du bist ja wieder wach“, flüstert Kao.

„Ich wollte dich gerade wecken. Wir sind da.“

Ich nicke und richte mich ein wenig auf, als Miyako die Tür aufmacht.

Sie hält mir die Hand entgegen, die ich dankbar ergreife und lasse mir aus dem Wagen helfen.

Ich hasse es auf Hilfe angewiesen zu sein.

Aber es ist schön zu wissen, dass sich jemand um mich kümmert.

Bei dem Gedanken muss ich grinsen.

„Soll ich dich tragen?“, fragt Kao und lächelt mich lieb an.

Ich zögere, will nicht zu viel Schwäche zeigen.

Doch dann nicke ich.

Als Kao mich hochhebt, spüre ich, wie ich rot werde.

Schnell drehe ich den Kopf, sodass Kao nichts sehen kann.

Was ist nur los mit mir?

Warum reagiere ich in Kao´s Gegenwart so komisch?

Ich meine, warum werde ich bei einen Mann rot?

Bin ich so verdorben?

Oder…

Oder bin ich…?

Nein!

Niemals…

Ich bin so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass ich schon auf dem Bett sitze.

Kao steht vor mir und sieht mich besorgt an.

„Alles in Ordnung Kyo?“, fragt er, als er bemerkt, dass ich ihn ansehe.

„Jaah…war nur ein wenig in Gedanken…“, murmele ich und senke wieder meinen Blick.

„Magst du vielleicht duschen?“

Ich nicke.

„Soll ich dir dabei helfen?“

HILFE!

NEIN!

BLOß NICHT!

Das würde ich niemals aushalten.

Nackt unter der Dusche zu stehen, und zu wissen, dass Kao im Raum ist.

Warum hab ich ein Problem damit?

Kao ist ein Mann, ich bin ein Mann.

Da ist doch nichts dabei!

Oder etwa doch?

Nein…

Ich dusche allein!

Wird schon gehen.

Irgendwie.

„Ich glaub, ich schaff das allein…“, meine ich leise, lasse mir aber noch ins Badezimmer helfen.

„Wenn du Hilfe brauchst, einfach rufen, okay?“

Kao streicht mir kurz über die Haare, dann geht er und schließt die Tür.

Zuerst stehe ich nur unschlüssig da und starre auf die Dusche, vor der Kao mir ein Handtuch und Klamotten von sich hingelegt hat.

Die müssten mir eigentlich zu groß sein…

Ich grinse.

Langsam ziehe ich mich aus und setze mich auf den Duschboden.

Kalt.

Schnell drehe ich das warme Wasser auf und lasse es mir auf den Rücken prasseln.

Das tut gut…

Seufzend ziehe ich meine Knie nach oben und bette den Kopf darauf.

Genieße einfach nur die Wärme des Wassers.
 

Fast eine Stunde später stehe ich nur in Boxern in Kao´s Schlafzimmer.

Feuerrot im Gesicht.

Kao hat sich Sorgen gemacht und ist ins Badezimmer gekommen.

Kao hat mich schon wieder nackt gesehen.

Verdammt, mir ist das so peinlich.

Er hat einfach nur in der Tür gestanden und mich angelächelt.

„Leg dich doch ins Bett Kyo“, meint er jetzt.

Er ignoriert mein rotes Gesicht.

Gut so.

Schüchtern nicke ich und schlüpfe unter die Decke.

„Ich geh dann auch mal duschen. Wenn was ist, ruf nach Miyako. Sie wird dann zu dir kommen.“

„Okay. Danke.“

Ich bringe tatsächlich ein kleines Lächeln zustande.

Kaum ist Kaoru im Badezimmer verschwunden, taucht Miyako auf.

„Hey Kyo. Kann ich mal kurz mit dir reden?“

Ich bin höflich und nicke, obwohl ich keine Lust auf reden hab.

„Also…Ehm…Aber nur wenn es dich wirklich nicht stört?“

Sie ist wirklich höflich.

Aber hab ich ihr angeboten mich zu duzen?

„Ist schon okay…“, meine ich und starre an die Decke.

„Okay, also es geht um…um dich und Kaoru“, beginnt sie.

Um mich und Kao?

Hat sie etwa etwas bemerkt?

Mein seltsames Verhalten in seiner Gegenwart?

„Du hast ihn wohl sehr gern, hm?“

Sie lächelt mich an.

Fast das gleiche Lächeln wie das von Kao.

Aber das von Kao ist hübscher.

VERDAMMT!

Was denk ich denn da?

Erschrocken sehe ich sie an.

„Keine Bange, ich hab nichts dagegen.“

„Wie…?“

„Weißt du, als Kaoru und ich in den Proberaum gekommen sind, hast du mich ganz schön vernichtend angestarrt.“

Oh.

So auffällig?

Hoppla.

„Oh…“, gebe ich leise von mir.

„Darf ich dich was fragen Kyo?“

„Hast du ja eigentlich schon…“

Sie lacht.

„Darf ich dann noch einmal?“

Jetzt muss selbst ich grinsen.

„Klar.“

„Danke.“

Sie schweigt einen Moment.

„Du liebst Kaoru oder?“



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