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How Hasel Died

von

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Kapitel 11

Kapitel 11 - Die Wahl
 

Als die Gäste aufstanden, erhoben sie auch Cloude und ich. Ich aber auch nur deswegen, da es unausweichlich war, da ich immer noch auf seinem Schoß gesessen hatte.

Nachdem sie weg waren, schleppte er mich mein Handgelenk haltend zurück ins Wohnzimmer. Er schleuderte mich sanft auf das Sofa und ließ sich anschließend in dem Sessel gegenüber nieder und starrte mich wortlos an. Ich setzte mich gerade auf, ließ ihn aber nicht aus den Augen, wer wusste denn schon, was er jetzt wieder vorhatte. Er musterte mich nachdenklich von Kopf bis Fuß, sagte aber kein Wort. Es schienen Stunden zu vergehen, dabei waren es in Wirklichkeit nur Minuten.

"Nun?", äußerte er sich, den Blick immer noch nicht von mir abwendend. Was sollte ich darauf antworten? Im ersten Moment fiel mir nichts ein, dann sprudelte eine Frage nach der anderen aus mir heraus, sodass ich nicht wusste mit welcher ich beginnen sollte. Also schwieg ich nach der besten Frage suchend.

"Keine Fragen?", fragte er mich immer noch überlegend anblickend.

"Warum hat er mich gebissen?"

"Weil es in seiner Natur liegt." Eine sehr aufschlussreiche Antwort. 'Warum hast du ihn getötet?' - 'Liegt in meiner Natur.' Fast schon wie 'Warum hat er nur noch einen Finger?' - 'Ich hatte Langeweile.'

"Und warum?" Ich wollte meine Vermutungen noch nicht aussprechen.

"Du weißt es noch nicht? Tust du nur so? Rate mal."

"Er ist ein Vampirist, ein Freak und du bist es auch, ihr alle seid es."

Er beugte sich leicht nach vorn und sagte:" Glaubst du das wirklich?"

"Was sonst?! Ein echter Vampir? Ich bitte dich!" Dadurch dass er nicht antwortete fühlte ich mich meiner Ansicht unsicher und fügte leise hinzu:" Vampire gibt es gar nicht."

"Sieh dir deine Hand an und sag das noch mal." Ich sah mir meine Hand und meine Augen vor Schock groß. Raphael hatte mich gebissen, aber man konnte nicht die Bissspuren eines herkömmlichen Gebisses erkennen. Es waren nur zwei Löcher.

"Möchtest du deinen Verband abnehmen? Ich glaube, du bist noch nicht dazu gekommen dir die Wunde darunter anzusehen." Ich lief zum nächsten Spiegel, riss erst den Schal runter und wickelte dann den Verband ab. Zwei blutverkrustete Löcher.

Ich ging zurück zu Cloude. Ich fühlte mich taub, ich hatte kein Gefühl mehr in den Beinen und brach willkürlich zusammen. Ich fiel auf die Knie, senkte den Kopf zu Boden und verharrte in dieser Position. Ich glaubte zu spüren wie Tränen sich ihren Weg über meine Wangen bahnten.

"Aber Vampire gibt es doch gar nicht", sagte ich und hielt mir die Hände vors Gesicht.

Er kam langsam auf mich zu, kniete sich vor mich und schlang die Arme tröstend um mich.
 

Als ich erwachte, fand ich mich wieder in dem Himmelbett vor. Offenbar hatte ich mich in seinen Armen in den Schlaf geweint und er hatte mich anschließend hergebracht.

Die Tür war zu, dennoch konnte ich deutlich zwei Stimmen hören. Beide kamen mir bekannt vor. Sie stritten wild miteinander. Die eine gehörte zu Cloude und die andere - konnte das sein?

"...Ich kann sie riechen! Wo versteckst du sie?" Die Tür wurde aufgerissen.

"Hasel!" Jemand rannte auf mich zu und umarmte mich überglücklich.

"Cooper?", fragte ich leise.

"Ja, Hasel. Die Sache tut mir so leid. Ich bring dich hier raus", flüsterte er.

"Du wirst sie hier lassen." Cloude stand in der Tür.

"Sie hat dir nichts getan."

"Nein, aber ich finde sie umwerfend. Außerdem hat sie einen Vertrag unterzeichnet."

"Du hast sie überlistet."

"Unterschrieben ist unterschrieben. Du kennst die Regeln. Also was willst du machen?"

"Gib sie frei!"

"Ich möchte dich noch einmal auf die Regeln hinweisen."

Schweigen.

Dann fuhr Cloude fort:" Es gibt nur eine Möglichkeit, wie sie wieder frei sein kann. Möchtest du ihr das wirklich antun?" Was war passiert? Warum war Cooper hier? Welche Regeln? Und was soll dieses 'möchtest du ihr das wirklich antun'?

Erneutes Schweigen.

"Lass mich allein mit ihr reden."

"Ich höre es doch sowieso. Also wozu?" Cloude blieb, als sich Cooper an mich wendete:" Hasel. Du möchtest doch bestimmt deine Mutter wieder sehen." Mutter! Ich hatte sie völlig vergessen. Sie ist bestimmt schon tot vor Sorge. Und wie sollte ich ihr mein Verschwinden erklären? Arme Mutter.

"Es gibt aber Regeln. Das heißt, dass sie ohne weiteres nicht wieder sehen darfst."

"Was muss ich machen?", fragte ich.

"Du musst ein Vampir werden."

"Und wie?"

"Indem du das Blut eines Vampirs trinkst, der vorher deins getrunken hat."

"Und dann darf ich wieder gehen?"

"Ja." Fast wäre ein 'ja' aus mir rausgeplatzt, aber ich hatte meine Bedenken so einfach die Spezies zu wechseln.

"Was bedeutet es ein Vampir zu sein?"

"Schön, dass du erst danach fragst und Bedenken hast. Als Vampir musst du das Blut anderer Lebewesen trinken. Ob du sie dabei tötest oder nicht ist ganz dir überlassen. Allerdings darf niemand erfahren, dass uns gibt. Das heißt, dass du entweder das Blut eines Vampirs, das eines freiwilligen Spenders, der Geheimhaltung geschworen hat, das eines Tieres oder welches aus Blutkonserven trinkst. Oder wählst willkürlich ein Opfer, dass gezwungener Weise töten oder auch in einen Vampir verwandeln musste. Allerdings darfst du nicht jeden in einen Vampir verwandeln, das ist selbstverständlich. Außerdem überlebt nicht jeder die Vampirwerdung. Möglicherweise du auch nicht. Deine andere Möglichkeit wäre also dich direkt für den Tod zu entscheiden oder bei Cloude zu bleiben bis er dich irgendwann tötet oder du einfach so stirbst."

"Die Wahrscheinlichkeit, dass letzteres eintrifft ist aber ziemlich unwahrscheinlich", mischte Cloude sich ein. Cooper fuhr fort:" Aber wenn du erst einmal ein Vampir bist, ist es fast so wie Mensch zu sein. Du zerfällst in der Sonne zum Beispiel nicht zu staub, dafür kannst du aber keine menschlichen Nahrungsmittel mehr zu dir nehmen und du solltest dich von Silber fernhalten, wenn du dich nicht selbst umbringen möchtest. Und du musst immer wieder deinen eigenen Tod vortäuschen, die Stadt besser sogar noch das Land verlassen und eine neue Identität annehmen. Aber sonst ist es fast so als wärst du immer noch ein Mensch. Achja, Kreuze, Kirchen und Weihwasser sind auch nicht sonderlich ehrgiebig für Vampire."

"Also Kleines, wofür entscheidest du dich? Vampir, meine Braut oder der Tod? Such es dir aus", stellte Cloude mir die entscheidende Frage.



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