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Time Heals All Sorrow? (REMAKE)

Ziehen sich Gegensätze wirklich immer an? (Sasu x Saku real-life)
von

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Nachhilfe

Die letzten Stunden vergingen wie im Flug. Ehe ich mich versah, brach auch schon die letzte Stunde an und war genauso schnell vorüber. Mir schien es wirklich so, als hätte jemand die Uhr vor gedreht. Worauf ich wirklich hätte verzichten können. Ich würde zwar überall hingehen, aber wenn es einen Ort gab, wo ich nicht hin wollte, dann war das zu Hause. Nein, ich hasste es dort. Wollte nur noch weg von da. Doch wohin? Und von welchem Geld sollte ich bitte leben?

Ich seufzte als ich meine Tasche packte und mich aus dem Klassenzimmer begab.

Nach Hause...wo mich in der Regel nichts anderes erwartete als Schläge und Nötigung. Immer und immer wieder. Tag ein, Tag aus. Und es würde sich sicherlich nicht ändern. Zumindest nicht in diesem Leben.
 

Sollte ich es wagen?
 

Nachdem ich das Schulgebäude verlassen hatte, machte ich mich in aller Ruhe auf den Weg. Wollte mir so viel Zeit lassen wie möglich, auch wenn ich wusste, was dann passieren würde. Aber ich wollte halt noch gerne etwas mehr von meiner neuen Umgebung sehen. Sie besser kennen lernen. Das dürfte jemanden doch gegönnt sein, oder etwa nicht?

Ich sah mich um und versuchte mir jedes kleine Detail einzuprägen, was mir auf anhieb ins Auge stieß. Zumindest, wenn es etwas schönes war, was mich später vielleicht auch mal an schöne Zeiten erinnern könnte.

So übel war sie ja eigentlich nicht. Naja, wenn man von den Häusern absah, welche schon kurz vor dem Zusammenbruch waren. Aber wie sollte es auch anders sein. Sobald die Leute die Häuser verlassen, so sterben diese, sollten nicht bald neue wieder einziehen. Nur wer würde freiwillig hier her ziehen in das Armenviertel, wenn man etwas mehr Geld zur Verfügung hat? Genau, niemand. Und so würde es auch immer bleiben. Alles würde beim alten bleiben. Niemals würde sich etwas ändern.

Tja, kurz vor dem Zerfall stehende Häuser, wie schön, dass auch ich in solch einem wohne. Ich könnte mir nichts besseres vorstellen...
 

Meine Füße trugen mich immer weiter und ich achtete auch nicht wirklich darauf, wohin sie mich denn trugen. Und ehe ich mich versah, war ich bei dem Park angekommen.

Er war wirklich wunderschön. Sehr viel schöner, als all die anderen, die ich bisher in meinem elendigen Leben gesehen hatte. Es war so unglaublich grün und gepflegt. Riesige Bäume zierten den Weg, einer schöner als der andere. Der Rasen war kurz gehalten, hier und dort gab es kleinere Spielplätze und ab und zu war auch mal mit ganz viel Liebe ein Blumenbeet angelegt worden. Ja, hier ließ es sich aushalten. In meinen Augen war es das Paradies auf Erden. Zumindest war es mein Paradies.

Doch gab es auch etwas, was ich nicht verstand. So schön der Park auch ist warum wurde dieser so sehr gepflegt und die meisten Häuser sich selbst überlassen? Konnte man nicht auch noch etwas Geld in die Häuser investieren? Damit es den Menschen, welche dort leben, es etwas besser gehen würde? War das wirklich zu viel verlangt?

Ich fand keine Antworten, egal wie lange ich auch noch darüber nach dachte.
 

Nach einer Weile merkte ich auch, dass die Zeit gegen mich gerichtet war. Mittlerweile war ich schon gut zwei Stunden zu spät. Und das würde wieder gewaltigen Ärger geben.

Ich rappelte mich auf und rannte so schnell ich konnte nach Hause. Entfernte mich immer mehr von meinem kleinen Paradies, obwohl ich am liebsten nicht gegangen wäre.

Nach weiteren Minuten kam ich völligst außer Atem an und schloss so leise wie möglich die Tür auf. Doch war es dennoch zu laut. Viel zu laut. Warum mussten die Türen auch alle knarren? Konnten nicht einmal die hinter einem stehen? Ehe ich mich versah, stand auch schon mein Vater vor mir und sein Blick verriet mir mehr, als er mir jemals hätte in Worten sagen könnte.

Sauer war schon gar kein Ausdruck mehr. Er war rasend. Rasend vor Wut. Und ich wieder, wie immer, alles abbekommen.
 

ICh stellte meine Tasche auf die Treppe und versuchte so ruhig wie nur irgendwie möglich zu bleiben. Doch in meinem Innern pochte mein Herz so wild, dass ich dachte, dass es mir jede Sekunde aus der Brust springen würde. Langsam ging er auf mich zu, ehe er mich dann auch schon gegen die Wand drückte. Ich verabscheute seinen Blich. Ich wusste nämlich ganz genau, was auf mich zu kommen würde.

"Warum hast du so lange gebraucht um hierher zu kommen? Die Schule ist mittlerweile schon seit zwei Stunden zu Ende!"?

Langsam, ganz langsam fing mein Körper an zu beben und mit zittriger Stimme erzählte ich ihm nur, dass ich noch im Park gewesen sei, um mich dort etwas umzusehen. Es war ja nicht gelogen, aber dennoch wusste ich, dass er es mir niemals glauben würde.

"Ach, ist dem so? Und? Wie vielen Leuten hast du erzählt, was hier abgeht?", schrie er mich an.

"Ich habe es niemanden erzählt", murmelte ich nur leise und versuchte gleichzeitig so überzeugend wie möglich zu sein, was jedoch hoffnungslos war. Dazu war meine Stimme viel zu zittrig.

Ich hoffte tief im Innern, dass er mir glauben würde, nur dieses einzige mal..

Doch ehe ich mich versah, spürte ich auch schon einen stechenden Schmerz in meinem Gesicht. Kurz danach fing meine Wange an zu pochern und mein ganzer Körper zitterte nur noch mehr. Ja ich stand da, als wären in diesem Raum minus 20°C. Doch ich war bestimmt nicht wegen der Kälte so am zittern. Ich zitterte jeglich aus Angst und den bevorstehenden Schmerzen.

Unsanft wurde ich am Handgelenk gepackt und die Treppen hinauf in sein Zimmer gezogen. Und ich wusste nur eins, dass ich es nicht wollte, dass ich es hasste. Und ich wusste, dass ich lieber sterben würde, als das noch länger über mich ergehen lassen zu können.

Doch wen interessiert das schon?

....
 

Die ganze Nacht über brahcte ich kein Auge zu. Trotz das ich versuchte, mich wie immer, in den Schlaf zu weinen, in der Hoffnung, blieben sie offen. Und somit starb auch die Hoffnung, es wenigstens im Schlaf vergessen zu können.

Mein Körper schmerzte weiterhin. Jeder Muskel war angespannt und mein Unterleib schrie förmlich vor Schmerzen. Ich konnte es eifnach nicht wahr haben. Jedes mal, obwohl er es schon seit Jahren macht, frage ich mich aufs Neue:

Warum?

Warum tat er dieses seiner eigenen Tochter an?

Würde ich jemals meine Ruhe haben?

Jemals davon befreit sein?

Ich biss mir auf meine Unterlippe, welche mittlerweile auch schon anfing zu bluten.

Ich hielt diesen körperlichen und seelischen Schmerz einfach nicht länger aus. Doch wollte ich es auch nicht einfach so beenden, oder? Sollte ich wirklich den aller letzten Funken Hoffnung in mir aufgeben? Alles hin schmeißen? Und davon gehen?

Wahrscheinlich würde es besser sein für mich, aber ich habe einfach Angst. Angst vor dem, was dann kommen würde.

Ich redete mir wirklich jeden Tag ein, dass es irgendwann, wann auch immer das sein würde, alles einmal besser werden würde. Irgendwann würde ich davon erlöst werden. Von den Qualen, von der tagtäglichen Tortur.
 

Langsam richtete ich mich wieder auf und zog die Decke höher. Versuchte mich dort etwas einzukuscheln. Mir selbst Zuneigung geben, sowie Zärtlichkeiten, selbst, wenn ich nicht einmal wusste, was das war. Mein Blick war stur aus dem Fenster gerichtet. Doch sah ich wirklich hinaus? Nein, ich träumte vor mir hin.

Seufzend stand ich auf und öffnete die Schublade, um meinen 'besten Freund' heraus zu holen. Ja, er war immer da, wenn ich ihn brauchte und für eine gewisse Zeit befreite er mich sogar von meinen seelischen Schmerzen. Auch wenn es nicht von all so langer Dauer war, reichte es mir aus. Hauptsache ein paar Minuten 'glücklich' sein, sich besser fühlen. Langsam setzte ich das silber glänzende Metall an meinem Arm an...
 

Nach Stunden hatte ich es dann auch endlich geschafft. Vor lauter Erschöpfung hat mich der Schlaf dann endlich geholt gehabt. Selbst, wenn dieser nicht gerade tief und angenehm war, so konnte ich mich dennoch ein klein wenig von allem erholen.

Um kurz vor sieben wurde ich dann wieder aus meinem Schlaf gerissen. Mein Wecker. Am liebsten hätte ich ihn diesen Morgen gegen die Wand geschmissen, mich noch einmal umgedreht und weiter geschlafen. Doch wollte ich hier, wie jeden Tag, so schnell wie möglich weg.

Ich setzte mich auf und zog ,ir neue Sachen an. Erneut war mein ganzer Körper von blauen Flecken übersäht. Manche waren nur klein und vermitlich auch nur auf Grund meiner Tollpatschigkeit entstanden, aber die größeren waren von ihm. Von meinem Vater.

Ich schluchzte leise auf und begab mich ins Badezimmer, um mich zu waschen.

Immer, wenn ich das Wasser abgestellt hatte, verhielt ich mich so leise wie möglich. Ich war nicht einmal laut am atmen. Wollte einfach nur leise sein und lauschen, ob ich meinen Vater höre. Doch allem anschein nach war er noch tief und fest am schlafen.

Ein Glück nur, dachte ich und eilte die Treppe hinab in die Küche.

Ich nahm mir nur ein Glas Wasser und trank einen Schluck. Nach etwas zu Essen brauchte ich eh nicht gucken, davon gab es hier eh so gut wie nie etwas. Das Hauptnahrungsmittel von meinem Vater war der Alkohol. Nur hin und wieder ging er mal einkaufen, oder gab mir ein klein wenig Geld, um etwas zu holen.
 

Als ich in der Schule ankam, ging alles wieder von vorne los.

So schnell ich nur konnte, ging ich pber den Hof, um nicht von allen angestarrt zu werden. Und um nicht zu hören, was sie dieses mal über mich sagen würden.

Ich wollte es nicht hören, einfach nicht wissen.

Irgendwie war es mir ja eigentlich egal, was andere über mich sagte, aber dennoch tat es jedes mal aufs Neue weh.

Mein Weg führte mich über den Flur und auch dort bermerkte ich, wie sie mich abweisend und eiskalt ansahen.

Aber was sollte so etwas auch erwarten? So etwas wie mich...

Etwas, was man nur bemitleiden konnte...
 

In der Klasse setzte ich mich auf den Platz und warf kurz einen BLick auf den von Sasuke. Es wunderte mich, das er hier schon saß. Denn so wie ich es gestern verstand, hieß es ja, dass er eigentlich so gut wie jeden Tag mindestens eine Stunde zu spät kam. Hatte er vielleicht auf einmal einen Sinneswandel?

Oder war er drauf und dran von der Schule zu fliegen?

Ich starrte ihn noch eine ganze Zeit lang an, ehe ich bemerkte, dass auch er zu mir hinüber blickte, nur mit weit aus weniger Interesse als ich.

Also wandte ich meinen Blick wieder zu dem Fenster und begann zu träumen.

Nach ein paar Minuten begann auch schon der Unterricht.

Deutsch.

Ich seufzte leise. Irgendwie hatte ich wirklich auf nichts Lust. Und so verloren meine gedanken sich und bekam so gut wie nichts mehr mit. Hin und wieder stellte der Lehrer ein paar Fragen, welche er immer und immer wieder erneute wiederholen musste, jedoch war er auch erstaunt, dass ich sie jedes mal richtig beantworten konnte. Ich hatte halt nicht zugehört, aber das hieß ja nicht gleich, dass man keine Ahnung hat.

Ich konnte zwar wirklich nicht viel, aber Deutsch und noch ein paar Fächer lagen mir einfach. Auch Matze, was mich ziemlich wunderte. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass ich einen guten Abschluss haben sollte, um anschließend einen guten Beruf erlernen zu können. Einen guten Beruf, um endlich aus diesem elendigen Leben entfliehen zu können.

Vielleicht könnte ich dann ja so allen zeigen, dass ich doch nicht so nutzlos bin. Das auch ich etwas bieten kann.

Bei diesem Gedanken huschte mir ein leichtes Lächeln auf mein sonst so trauriges und verletztes Gesicht. Das war mein Traum. Ein Traum für den ich alles in Kauf nehmen würde, nur, damit alles besser wird. Nur, damit ich mich immer noch an meinen letzten Funken Hoffnung klammern konnte...
 

Der Unterricht ging ziemlich schnell um und der Lehrer lies zumindest alle, außer Sasuke und mich, eher aus der Klasse.

Allem Anschein nach wollte er uns noch etwas fragen oder sagen. Sasuke war zwar erneut nicht all so begesiter davon, jedoch blieb ihm eh nichts anderes übrig.

"So. Ich habe beschlossen, dass Sakura dir Nachhilfe in Deutsch und Matze geben wird. Da deine Noten ja auch ziemlich zu wünschen lassen. Und wenn du nicht von der Schule fliegen willst, oder deinen Abschluss noch schaffen möchtest, dann würde ich dir raten, so einiges zu ändern!"

Sasuke sah ihn erst nur kurz verwirrt an, doch dann schien er langsam zu begreifen. Im Gegensatz zu mir,, ich verstand nicht so recht.

"Was soll das jetzt heißen? Und was hat sie damit zu tun? Das meine Noten schlecht sind und das ich meinen Abschluss damit nicht schaffe, dass ist mir wohl bewusst,..."

Ich starrte ihn kurz an. Sein Tonfall war so merkwürdig. Er schien, im Vergleich zu gestern, sogar ziemlich ruhig zu sein.

"Das heißt, dass Sakura dir schlicht und einfach Nachhilfe geben wird. Ihre Noten sind die besten aus dieser Klasse. Und ich denke auch, dass dir das ziemlich viel helfen könnte. Wie ihr zwei das anstellt und wo, dass ist mir ziemlich egal. Und wage es nicht abzulehnen! Dann werde ich dafür Sorge tragen, dass du schleunigst von hier fliegst."

Das waren seine letzten Worte, ehe er aus der Klasse verschwand.

Ich sah ihm nur wortlos nach. Meine Kehle schien zugeschnürt zu sein. Ich wusste nich warum, aber irgendetwas machte mir einfach nur Angst.

"Na toll,...es kann ja wirklich nur noch besser werden", zischte es auf einmal neben mir.

Ich wand mich leicht zu ihm und suchte noch nach ein paar passenden Wörtern.

"So schlimm, wird es bestimmt nicht werden...", begann ich und zwang mich dazu, ein klein wenig zu lächeln, "Ich meine, wer weiß, vielleicht wird es ja auch lustig..." Ich versuchte erneut etwas überzeugender zu klingen, doch ob es mir gelang, das war eine ganz andere Frage.

"Lustig? Was soll daran bitte lustig werden, hm? Schulte interessiert mich einen Scheiß, ich habe genug andere Sachen zu tun, als mich mit so etwas rumzuärgern!", sein Tonfall änderte sich von ein zu der anderen Sekundte. Er wurde wieder eisern und abweisen.

Hatte ich auch wirklich etwas anderes erwartet?

Wir gingen langsam aus der Klasse und machten uns auf den Weg in die Pause.

Ich schwieg noch eine ganze Weile. Wenn ich ehrlich war, traute ich mich auch nicht wirklich etwas zu sagen. Meine Angst war wieder da, dabei hatte mir Sasuke ja noch nichts getan, oder doch? Hatte ich es nur nicht mitbekommen?

Ich hörte ihn nur hin und wieder seufzen und blickte jedes mal zu ihm auf.

"Na gut, vielleicht wäre es ja wirklich besser, wenn ich Nachhilfe bekommen würde, aber warum ausgerechnet von dir? Das verstehe ich nicht..", sagte er langsam, aber dennoch mit einer nicht überhörbaren Abneigung mir gegenüber, "Ich meine, dass ich auf der Kippe stehe, das brauchen mir die Lehrer nun wirklich nicht sagen..." Er schüttelte mit dem KOpf und ging gelassen weiter, die Hände in den Hosentaschen vergraben.

"Nun ja, ich weiß es nicht..aber vielleicht meinen sie ja wirklich, dass ich dir helfen kann. Auch wenn ich das irgendwie sehr stark bezweifel."

Und wie sehr ich daran nicht glaubte. Mir schien, als wäre der Schwarzhaarige ein riesiger Sturrkopf. Vielleicht musste er ja mal auf den Hinterkopf fallen, um wach zu werden?!

Er schwieg erneut.

Warum sollte er auch weiterhin mit mir reden?

ICh seufzte leise und zwang mich einfach wieder etwas zu sagen: "Also, mir ist es egal, auch wenn ich froh wäre auch mal etwas anderes zu sehen..."

Hatte ich das gerade wirklich gesagt?

"Also, ich meine...", setzte ich kurz danach wieder an, "Ich würde dir schon gerne helfen.."

Er lachte.

Hatte ich irgendeinen versteckten Witz erzählt? Der so versteckt war, dass ich es nicht einmal wusste, dass es einer war?

Was war daran bitte nun so lustig?

"Tzz... Und soll ich dir mal sagen, warum du mir helfen willst?"

Ich sah ihn leicht verwirrt an: "Also, ich weiß es nicht, aber ich gehe davon aus, dass du es mir gleich eh erzählen wirst, selbst, wenn ich es nicht hören möchte.

"Weil du genauso bist, wie alle anderen Weiber auch!", sein Ton wurde sogar noch abfälliger, als der kurze Zeit zuvor.

"Ich weiß nicht, was du meinst. Wirklich nicht.."

"Natürlich nicht,...", er schwieg, "Erzähl das wem anders. Du bist genau wie all die anderen. NUr hinter Geld her. Suchst eine Möglichkeit um an mich heranzukommen um ein besseres Leben führen zu können!"

Ich traute meinen Ohren nicht. Hatte ich das gerade wirklich richtig verstanden? Meinte er wirklich, dass ich um Almosen betteln würde? Klar wäre ich froh, wenn ich mehr Geld haben würde, bzw. wenn ich überhaupt welches haben würde, aber deswegen würde ich sicherlich niemals jemanden ausnutzen. Das würde für mich niemals in Frage kommen!

"Bitte was?", meinte ich dann etwas lauter. Ich wusste nicht, woher ich das auf einmal nahm. Aber ein leichter Zorn lag in meiner Stimme. "Ich will dir helfen, nur damit ich an dein Geld komme? Glaubst du wirklich, dass ich deine Almosen brauche? Ich gebe zu, ich lebe nicht unbedingt in den aller besten Verhältnissen, aber dennoch brauche ich mich bei niemanden einschleimen, in der Hoffnung, dass ich von demjenigen anschließend Geld bekomme. Das werde ich mir schön aus eigener Kraft erarbeiten!"

Ich wollte es nicht glauben. Ohne es vorher gemerkt zu haben, hatte ich meine Fraust geballt. Das war doch wirklich die Höhe. Ich war es ja gewohnt Sachen an den Kopf geworfen zu bekommen, aber das übertraf so einiges. Ich und eine Bettlerin. So weit würde es noch kommen. Wenn ich auch nicht mehr all so viel Würde hatte, dass bisschen blieb mir dann aber dennoch erhalten. Und das würde es sicherlich auch immer bleiben.

"Nicht? Na das werden wir ja dann noch sehen!", entgegnete er mir. Doch in seiner Stimme nahm ich dennoch etwas Verblüffung wahr. Er hätte es wohl auch niemals erwartet, dass jemand wie ich, so etwas aus dem Mund bringen würde. Nun gut, wenn ich ehrlich zu mir war, dann hätte ich das auch niemals von mir selbst erwartet.

Wieder lag ein Schweigen um uns, als wir unten auf dem Schulfhof ankamen. Ich wollte gerade wieder etwas sagen, doch da ergriff er schon das Wort, nachdem er sich eine Zigarette angezündet hatte: "Also, wo wollen wir uns treffen? Und wann?"

Ich sah zu ihm auf und überlegte kurz: "Wann ist mir egal, ich habe eh nie etwas zu tun. Und wo? Nun ja.. von mir aus hier in der Schule, ...oder..bei dir?"

Ich war wieder ruhig und fiel in mein altes Schema. Meine Stimme war wieder leicht am zittern, aber vielleicht lag es auch nur daran, dass ich es nicht unbedingt wollte, dass er mit zu mir kam. Allein schon mein Vater, der würde dann ausrasten und mich anschließend, wenn Sasuke wieder zu Hause wäre tot prügeln.

"Und warum nicht bei dir?"

Warum musste das nun kommen?

"Das...wäre keine so gute Idee", sagte ich so schnell wie möglich, "Mein Vater mag es nicht sonderlich, wenn ich andere mit nach Hause bringe.."

Erneut wurde meine Stimme zum Schluss immer leiser, so leise, dass man kaum noch etwas verstehen konnte.

"Hmm, ...naja, hier will ich auch nicht unbedingt länger als nötig bleiben, also werden wir uns dann wohl bei mir treffen müssen. Mir passt es am besten Dienstags und Donnerstags!"

Ich nickte nur und es schien, als wäre er dann auch relativ zufrieden.

"Und...wann?", fragte ich ihn dann leise.

"Mir egal, aber am besten wäre es eigentlich so gegen fünf Uhr!"

Erneut nickte ich.

Anschließend fragte ich nur noch, wo er denn wohnen würde. Er beschrieb mir alles in Ruhe, worüber ich wirklich erstaunt war, und meinte zum Schluss nur noch, dass ich es nicht verfehlen dürfte. Erst fragte ich mich warum, aber dann fiel mir wieder ein, dass er vorhin irgendwann einmal meinte, dass alle Mädchen nur hinter seinem Geld her wären.
 

Dann ging er, ohne noch ein weiteres Wort mit mir zu wechseln, davon.

Noch immer war ich leicht erstaunt, dass seine Abneigung etwas gesunken war. Vielleicht hatte er es mir ja wirklich geglaubt, dass ich wirklich nicht hinter seinem Geld her war... Doch ob dem wirklich so war, das konnte ich nicht sagen. Noch nicht.

Ein paar Minuten später schellte es und ich begab mich wieder ins Klassenzimmer.

Nun ging er mir etwas besser. Immerhin würde ich heute mal etwas anderes sehen, als immer nur meine eigenen vier Wände. Auch wenn ich noch nicht wirklich wusste, wie ich es meinem Vater sagen sollte. So oder so würde es wieder Ärger geben, aber heute war mir das wirklich egal. Ich wollte nur noch raus. Und wenn es nur ein Tag sein würde, so würde ich den genießen. So gut es ginge...
 

Nach ein paar weiteren Stunden schellte es. Es war wieder Schulschluss und ich war sogar schon richtig aufgeregt. Nach der Stunde wartete ich noch kurz vor dem Klassenzimmer auf ihn.

"Ich..bin dann so um fünf bei dir", murmelte ich in mich hinein. Warum war mein Selbstbewusstsein nun wieder von Dannen gezogen?

"Ja..um fünf.. Bis später dann..", sagte er nur noch und hatte sogar ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

Ich stand total verdutzt da. Ich war baff, einfach nur sprachlos. Galt das Lächeln nun mir? Ich konnte es nicht so wirklich deuten. War das jetzt nett gemeint? Oder lachte er sich innerlich über mich aus?
 

Es war mir egal, ich freute mich einfach, dass mir jemand ein leichtes Lächeln schenkte, auch wenn ich es, wie gesagt, nicht wirklich deuten konnte.

Ich machte mich auf den Weg nach Hause und überlegte eine ganze Zeit lang, was ich nun meinem Vater sagen sollte. Und ehe ich mir wirklich etwas überlegen konnte, stand ich auch schon vor meiner Haustür.

Ich musste schlucken und kramte meinen Schlüssel aus der Tasche um die Tür aufzuschließen.

Es war still und meiner Meinung nach sogar viel zu still im Innern.

Ich eilte in die Küche und sah mich um, lauschte erneut. Weiterhin kein Ton. Kein Ton von ihm.

Ich ging ins Wohnzimmer und dort lag ein Zettel auf dem Tisch. Er war eindeutig von meinem Vater.
 

Ich bin eine Weile nicht zu Hause.

Ich hoffe nur für dich, dass du in der Zeit auf keine dummen Gedanken kommst! Und wage es nicht, jemanden auch nur irgendetwas zu sagen! Wenn du es doch tust, so wirst du das 8. Weltwunder am eigenen Körper erleben.

Wann ich wieder komme, dass weiß ich noch nicht, aber es kann ein paar Tage dauern...
 

Mein Grinsen wurde immer breiter. Ich konnte es nicht fassen. Nach so langer Zeit war er endlich mal nicht zu Hause. Ich war wirklich erstaunt. Endlich hatte ich mal ein paar Tage ruhe. Ein paar Tage, in denen ich mich erholen konnte und vielleicht auch einmal etwas fröhlicher werden konnte. Und ich hatte noch genug Zeit mir etwas zu überlegen, wie ich meinem Vater sagen sollte, dass ich nun einem Jungen Nachhilfe geben sollte.
 

Ich eilte hoch ins Bad und duschte erst einmal ausgiebig. Es tat so gut und endlich konnte ich mir mal die Zeit nehmen, um den ganzen Dreck von meiner Haut zu waschen, welchen mein Vater immer auf mir hinterlies. Und so schnell würde es nun auch erst einmal nicht mehr wieder kommen. Ich stand eine gefühlte Stunde unter der Dusche, ehe ich mich abtrocknete und in mein Zimmer ging. Dort zog ich mich an und erledigte dann erst einmal die Hausaufgaben.

Und ehe ich mich versah, war es auch schon halb fünf. Schnell eilte ich die Treppe herunter und aus dem Haus.

Ich hoffte nur, dass ich sein Haus auch wirklich finden würde.

Nach einer Weile kam ich in ein etwas gehobene Viertel der Stadt. Von Meter zu Meter wurden die Häuser größer, sauberer und sehr viel schöner. Alles war gepflegt und bestimmt bis in das letzte Detail durchdacht. Mir schien, als wäre ich erneut in einer anderen Welt gelandet. Ich ging noch ein paar Minuten weiter und dann sah ich sein Haus. Und ich begriff, warum er meinte, dass ich es nicht verfehlen konnte. Es war einfach nur prachtvoll. Wundervoll. Gigantisch. Ich bin mir nicht sicher, doch man konnte das Haus bestimmt schon als Villa bezeichnen.

Der Garten war riesig und auch hier wurde auf jedes ach so kleinste Detail Wert gelegt. Die Büsche waren alle auf einer Höhe getrimmt und auch der Rasen war ziemlich kurz gehalten. Vor der Villa waren ein paar Blumenbeete angelegt, in welchen sich wunderschöne rote Rosen befanden. Und die Villa an sich war Schneeweiß und hatte ziemlich viele Fenster. Mir war klar, sie mussten mehrere Angestellte haben, um dieses ganze Anwesen in einem solchen ZUstand halten zu können.

Umgeben wurde das ganze Anwesen von einem silbernen Metallzaun. Die Einfahrt war von einem großen Tor abgeschottet, welches wundervoll verziert war. Und auch das Zeichen in der Mitte des Tores kam mir bekannt vor, doch konnte ich es in diesem Moment nicht so recht zuordnen.

Ich stand eine ganze Weile davor und fragte mich immer wieder, ob ich hier wirklich richig war.

Mein Körper fing leicht an zu beben vor lauter Aufregung. Wenn es doch schon hier draußen so wunderschön aussah, wie würde es dann erst im Innern sein? Und wie würde mich Sasuke gleich behandeln? Nicht, dass ich mir auch nur irgendwelche Hoffnungen machte, dass er ein Freund werden könnte, nein, das war es nicht, ich hoffte jeglich, dass er mir für ein paar Stunden etwas ablenken könnte.

Langsam hob ich meine Hand an und wollte diese zu der Klingel bewegen, doch vor lauter zittern ging es einfach nicht. Ich zog meine Hand an meinen Körper und atmete einmal tief durch. Ich musste mich einfach beruhigen.

Und irgendwann schaffte ich es dann auch. Mein Finger drückte auf den Knopf und ein leises Surren war zu hören...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Deathnaeh
2010-02-07T14:09:40+00:00 07.02.2010 15:09
Hey, ich habe die FF schon damals gelesen und sehr gut gefunden. Leider hab ich sie dann aus den Augen verloren. Bin wirklich froh sie wieder gefunden zu haben, hab lange gesucht. Ich find die Story echt klasse. Lg.


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