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Die Geschichte des legendären Sullivan O'Neil 2

Zwischen Gott und Teufel
von

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Nevars wahre Identität

Ich erwachte sehr früh und kaum hatte ich die Augen geöffnet, saß ich aufrecht im Bett. Ich sprang hoch, zog mich an und ging hinunter, um zu essen. Noch nie zuvor war ich so voller Tatendrang, noch sie zuvor so voller Energie gewesen. Ich aß so viel Brot, wie ich konnte, schlang die Erbsensuppe hinunter und eilte zur Deo Volente, um mit Francesco zu sprechen.

Es tat gut, voll eingekleidet und mit meiner Ausrüstung zu laufen, statt barfuß unter den angeekelten Blicken der Leute und das stärkte mein Selbstbewusstsein ungemein. Die halbe Nacht hatte ich mit der Frage wachgelegen, was ich tun sollte und die Müdigkeit machte mich nun aktiv und hellwach. Ich würde bei der Deo Volente bleiben, ja, aber gewiss nicht vor Domenico kriechen. Ich hatte meinen eigenen Weg und diesem würde ich folgen. Ich, Son, der einzige Mann, der eines Tages frei sein wird!

Francesco war gerade dabei, den Vorraum der Deo Volente zu fegen, die Kerze im Eingangsbereich brannte bereits und züngelte nach dem Sohn Gottes. Der Gottesdiener begrüßte mich angenehm freundlich, als ich auf ihn zu trat. Fast die ganze Stadt schlief noch, der Platz des alten Henrys war vollkommen leer gewesen und viele der Laternen noch immer entzündet. Ich hatte keine Zeit für lange Gespräche, denn ich hatte viele Pläne für den Tag und es dementsprechend eilig. Zudem wollte ich so wenig Zeit wie möglich in der Deo Volente verbringen, aus Angst, ich würde Domenico treffen.

Francesco sah mir meine Eile an und beließ es mit der Begrüßung bei einem knappen: „Ah, Falcon, Ihr seid es.“ Ich war dankbar dafür, dass ich ihm keine Fragen beantworten musste, ob es mir gut ging, ich gut Heim gekommen war oder was Domenico nun zu mir gesagt hatte. Stattdessen nickte ich nur und wir gingen gemeinsam durch die Flure. Dabei erklärte mir der Gottesdiener: „Die Liste liegt in dem Zimmer, in welchem ihr wart. Ich habe Euch jene Geschäfte angekreuzt, die ich als am besten empfinde. Und was den Stock angeht.“, an dieser Stelle wurde seine Stimme leiser und mitfühlender. „Ich betrachte es als unsinnig, Euch auch vor mir zu demütigen. Ich denke, es reicht völlig aus, dieses kindische Spiel mit Domenico spielen zu müssen. Ich habe ihn zu den Unterlagen gelegt. Wenn Ihr ihn braucht, nehmt ihn, ich muss davon nichts wissen.“

„Ich danke Euch, aber ich werde ihn nicht brauchen.“, antwortete ich selbstsicher. „Meinethalben bringt ihn dorthin, wo ihr ihn her habt.“

„Seid Ihr Euch sicher?“, Francesco warf mir einen unsicheren Blick zu, doch ich beachtete ihn nicht, sondern betrachtete nur die Gemälde.

„Mehr als sicher, ich weiß es. Domenico kann solche Spiele mit jemand anderem spielen, ich habe das nicht nötig.“

Diesmal schwieg er. Ich spürte, dass der Geistliche unsicher war, was er sagen sollte und dass er mir am liebsten widersprechen wollte, doch er tat es nicht, sondern öffnete mir nur die Tür und trat in das muffige Zimmer. Es war wieder hergerichtet, wie vor meiner Ankunft: Die Decken wurden verstaut, das Regal war leer und der Hocker stand wieder unter dem Tisch. Ich erkannte den langen, dunklen Stock auf diesem und auch ein eingerolltes Pergament, das Francesco nun holte. Nachdem er es mir übergeben hatte, schloss er die Tür.

„Hier. Dies sind alle Geschäfte und Gasthäuser, so wie Gilden, die mit der Deo Volente im Bündnis stehen. Ich kann sie Euch nicht ganz und gar überlassen und muss Euch bitten, Euch fünf oder sechs zu merken und es dort zu versuchen. Wenn es ein Misserfolg war, kommt zurück zu mir.“

„Ich danke Euch.“, ich nahm sie ihm ab und rollte sie auf, dann ging ich den Inhalt durch. Links standen die Namen, mittig die Arten der Gebäude und ganz rechts die Adressen. Als erstes waren die Gasthäuser aufgezählt, dann Arbeits-, Kranken- und Tollhäuser, Geschäfte und zuletzt Gilden. Ich beschloss, mich an die Arbeitshäuser und Geschäfte zu wenden und merkte mir von beidem die ersten fünf Namen, so wie Adressen. Es fiel mir schwer, denn die meisten Straßennamen hatte ich nie zuvor gehört, doch es würde schon irgendwie gehen. Wenn sie alle der Deo Volente dienten, konnte ich sicher auch vor Ort erfragen, wo ich denn ebenfalls nach einer Arbeit suchen könnte. Nachdem ich meinte, mir alles eingeprägt zu haben, reichte ich die Schriftrolle zurück und fragte: „Wo ist Nevar?“

„Das weiß ich nicht. Meister Nevar war seit gestern Abend nicht mehr im Gebäude.“

„Er steht unter Arrest und soll Euch helfen, Francesco, ich weiß davon. Also?“

Der junge Mann vor mir grinste entschuldigend und erklärte: „Verzeiht, ich habe den Befehl es nicht weiterzugeben, dass er hier ist. Aber wenn Ihr davon wisst, ist es etwas anderes.“, dann streckte er sein schmales Handgelenk aus und zeigte den Gang zurück, aus dem wir gekommen waren. „Er hat die Aufgabe, die Bibliothek zu reinigen. Um sie zu finden müsst ihr diesen Gang hier zurück, bis zum Treppenzimmer. Wenn ihr aus dem Eingangsbereich kommt, geht eine Tür nach rechts ab. Diese durchschreitet Ihr und folgt dem dahinter liegenden Flur. Er gabelt sich, nach rechts und links. Ihr haltet Euch rechts, vier Stufen hinunter und am Ende des Flurs dann wieder vier Stufen hinauf. Dort ist die Bibliothek.“, dann lächelte er mich wieder an. „Nevar hat sehr schlechte Laune, verständlicher Weise. Vielleicht könnt Ihr ihn ja etwas aufheitern?“

„Danke.“, ich wusste nicht, wie ich Francescos leichtes Kichern deuten sollte, also versuchte ich, es zu ignorieren. Stattdessen drehte ich ab und ging zurück, den Geistlichen einfach stehen lassen und fest entschlossen. Francesco sah mir nach, dann drehte er sich irgendwann um und schloss das Gästezimmer wieder ab.

Ich folgte seiner Beschreibung, bis ich das Zimmer mit der Treppe erreichte, die zu Domenico hinauf führte und kurz hielt ich inne. Die Wachen waren nicht mehr zu sehen, theoretisch könnte ich also problemlos hinauf gehen und ihn töten. Domenico war ein alter Mann, er könnte sich nicht wehren. Vielleicht würde ich es sogar schaffen, dass er nicht schrie?

Ich starrte das Geländer der Treppe an, die Pflanzen an seiner Tür und stellte mir vor, wie ich hinauf schlich. Würde mich jemand hören, dann wäre ich dort oben gefangen. Die Soldaten müssten nur unten stehen und warten, dass ich hinunter kam.

Nach einiger Zeit kam Francesco an mir vorbei, da er auf dem Weg zum Eingangsbereich war. Er hielt einen Besen in der Hand, also ging ich davon aus, dass er den Sand von den Stufen der Deo Volente kehren wollte. Als hätte er mich ertappt, nickte ich ihm irrsinnigerweise zur Begrüßung zu und der junge Mann schmunzelte leicht.

Er blieb kurz stehen, hob ein Blatt auf, das den Weg ins Gebäude gefunden hatte und erklärte dabei freundlich:

„Ach übrigens, die Türen sind immer verschlossen, außer er erwartet jemanden.“, dann richtete er sich auf und warf mir einen gütigen Blick zu. „Und um seine Wachen zu rufen, muss er nur an der Schnur neben seinem Bett ziehen.“

„Na und?“, ich zuckte etwas übertrieben mit den Schultern. „Warum sagt Ihr mir das? Ich hatte nicht vor, hinauf zu gehen.“

„Ach, ich dachte nur, es interessiert Euch vielleicht.“, Francesco begann ein Liedchen zu summen und ging an mir vorbei, um seiner Arbeit nachzugehen. Ich erkannte das Lied. Es war ein katholisches Stück und hieß ‚Auch das Denken an Sünden kann schon Sünde sein’, fraglos eine Warnung.

Ich warf einen letzten Blick zur Tür, dann drehte ich ab, um dem mir beschriebenen Weg zu folgen. Er führte mich durch einen weiteren, langen Flur mit verschiedenen, wunderschönen Gemälden, diesmal jedoch Portraits. Wichtige Persönlichkeiten, wie es schien, Männer wie Frauen und die meisten trugen sichtbar ein goldenes Kreuz um den Hals. Wie auch im ersten Flur gab es hohe Deckengewölbe, wie spitz zulaufende Rundbögen und am Ende dann, durch eine weitere, sehr schwere Holztür hindurch, gelangte ich an die erwähnte Gabelung. Eine steinerne Wendeltreppe führte links hinauf und ein vierstufiger Absatz rechts hinunter. Ich überlegte kurz, mich oben weiter umzusehen, doch dann kam mir der Gedanke, dass Francesco mir nach laufen könnte. Zudem wäre es möglich, dass Nevar während dieser Zeit ging und wenn er mit Francesco sprach, wäre es auffällig, wären wir uns auf diesem knappen Weg nicht begegneten. Mit dem Beschluss, später darauf zurückzukommen, ging ich nach rechts. Es war wirklich erstaunlich, wie groß das Gebäude war.

Auf die Abstufung folgte eine weitere, zweifache Holztür, dahinter lag dann ein niedriger, aber sehr breiter Flur. Er war ungewohnt schmucklos und wirkte fast, wie eine Art Kellergang, abgesehen von dem weinroten und bereits recht schmutzigen Teppich auf dem Boden, der sich quer durch den Gang zog. An den Wänden gab es einfache, kupferfarbene Kerzenhalter und die meisten waren nicht einmal entzündet. Irgendwann erreichte ich das Ende. Der Weg führte wieder vier Stufen hinauf und der Gang ging weiter, bis zu einer kleinen, winzigen Tür, wie die einer Kammer. Rechts gab es, statt einer Wand, etliche Bücherregale, in denen ich die teils weißen, teils vergilbten Bäuche von allen möglichen Schriftstücken sah. Sie dienten als Grenze zwischen Bibliothek und Flur und ich musste den robusten Gestellen so lange folgen, bis ich nach rechts in den Hauptraum abbiegen konnte. Man sah über die Regale hinweg, dass dieser hell erleuchtet war und als ich dann endlich freie Sicht hatte, wurde mir klar, warum:

Fast die gesamte, gegenüberliegende Seite war voller Fenster. Riesige, milchfarbene Rundbogenfenster, ähnlich wie jene aus Kirchen, nur strahlend weiß mit schwarzen Ziergittern. An den Decken hingen zwei schwere, goldene Kronleuchter und darunter waren zwei große Tische mit je acht Hockern und vier Stühlen. An den zwei Wänden und parallel in zwei Reihen dazu gab es Regale, gefüllt mit unendlich vielen Büchern der verschiedensten Farben und Größen. Der Raum war riesig und ich hatte noch nie so viele Bücher gesehen. Ich ging zögernd einige Schritte vor, verließ den Teppich und trat auf den steinernen Boden. Staub wirbelte in der Luft umher und es roch muffig und alt, fast, wie im Skriptorium. Ein Geruch, den ich lieben gelernt hatte und auch vermissen. Als erstes schlugen mich die vielen Werke in den Bann, dann die Tische. Auf die Tischplatte waren runde Formen geschnitzt, in denen man passgenau die Tintenfässer gestellt hatte und daneben gab es Löcher und Einkerbungen für Schreibfedern.

Bewundernd fuhr ich mit den Fingern über das raue und abgenutzte Holz. Ohne Frage würde ich hier bald sitzen und die heilige Schrift mit Francesco kopieren müssen, doch das machte mir nichts aus, im Gegenteil. Ich sah die vielen, eingetrockneten Tintenflecke, die splittrigen Ränder und die vielen Kratzer und verspürte sofort das Bedürfnis, daran arbeiten zu können.

Dann vernahm ich eine Stimme: „Setzt Euch endlich irgendwohin, Ihr macht mich nervös.“

Ich drehte den Kopf und erblickte Nevar. Er saß gelangweilt auf einem Stuhl unter einem der Fenster und las in einem der Bücher. Neben ihm, an der Wand, erblickte ich einen Putzeimer, so wie Lappen und Besen. Schweigend ging ich seiner Aufforderung nach, griff mir einen Stuhl und ließ mich vor ihn sinken, neugierig einen Blick auf sein Buch werfend. Es war recht alt und auch sehr klein, die Schrift war kaum noch zu erkennen, doch als ich mich setzte, vorbeugte und den Stuhl umständlich näher an mich heran zog, gelang es mir, einen Blick auf den Buchtitel zu werfen:

Die Psychosomatik des Menschen von Falcon Ryan Colm.

Ich war erstaunt, dass Nevar scheinbar ein solches Buch hier unten gefunden hatte, denn Falcon Ryan Colm galt meinem Wissen nach als Sinnbild für gotteslästernde Literatur.

Ich erinnerte mich an meine Zeit, die ich bei Nevar verbracht hatte, denn damals las ich viele Werke von ihm. Sie standen allesamt in Nevars Bücherregalen und das, was er niederschrieb, faszinierte mich einfach. Er beschäftigte sich mit den absurdesten und zugleich faszinierendsten Dingen, beziehungsweise: Er hatte es einmal getan, denn allein aufgrund seiner Bücher war Colm von der heiligen Inquisition verbrannt worden.

Der Instinkt des Tieres war mein absoluter Favorit, genauso wie seine ethologischen Studien zur Verhaltensbiologie von wildlebenden Tieren oder seinen Beobachtungen bezüglich seiner Tauben- und Hundezucht. Seine Bücher galten allesamt als blasphemisch, denn der Mensch stünde laut der Heiligen Schrift höher als das Tier. In seinen Augen war das umgekehrt. Seiner Auffassung nach waren die Menschen es, die kopierten, nachahmten und nacheiferten. Er hatte sich ausgiebig mit der Lebensart von Füchsen, Rehen und Hasen beschäftigt, so wie mit vielen anderen Wesen dieser Erde, um herauszufinden, wie sie lebten, dachten oder handelten. Letzten Endes:

Überlebten.

Er wollte herausfinden, wie sich Tiere tarnten oder sich der Umwelt anpassten, wie sie lernten zu fliegen oder zu fressen, woher sie wussten, was giftig oder gefährlich war und was nicht. Warum bebrüten Vögel Eier? Woher will eine Taube wissen, dass es ihr Ei ist, obwohl sie weg flog? Könnte das Ei kein Stein sein? Wieso frisst der Vogel das Ei nicht auf, wenn er hungert und woher weiß ein Vogel, der nie zuvor brütete, dass er sich auf das Ei setzen muss? Wieso tut der Vogel das vorsichtig, um es nicht zu zerdrücken, weiß er etwa um die Zerbrechlichkeit des Eis? Und wieso brüten nur Vögel Eier, wieso keine Katzen? Woher weiß die Vogelmutter, wann sie zu schwer ist zum Fliegen, wo sie am besten brütet und wie viel sie das Küken füttern muss?

Göttliche Lenkung, das war die Antwort der Kirche. Aber Falcon Ryan Colm sagte:

Instinkt und Naturtrieb. Doch angeboren oder erlernt?

Und obgleich er dafür hingerichtet worden war, entdeckte man viele seiner Ideen und Entdeckungen im Vorgehen der Menschen wieder und man sah, was Militär und Kirche beispielsweise von seinen Forschungen übernommen hatten. Ich war fasziniert von seinen Aufzeichnungen und seiner Art, die Dinge zu sehen. Ich sah mich nachdenklich um und überlegte, ob Domenico überhaupt wusste, was hier unten herum stand oder waren dies etwa all jene Bücher, die konfisziert worden waren? Dann kam mir der Gedanke, dass Nevar es sich auch einfach mitgenommen haben könnte.

Ich beneidete ihn darum, dass er sie las, denn ich hatte die Werke von Colm schon das eine oder andere Mal vermisst. Ich verehrte diesen Mann, seinen Mut und sein großes Opfer und es misslang mir, zu verstehen, wieso man solch ein Genie durch den Scheiterhaufen umbringen musste. Ein wenig sehnsüchtig betrachtete ich die vergilbten Seiten und wünschte mir, auch einen Blick hinein werfen zu können, denn dieses Buch kannte ich noch nicht. Ob Nevar wusste, wie sehr ich Colm bewunderte?

Bestimmt. Vor meinem inneren Auge geschahen die vergangenen Dinge erneut und versetzten mich zurück in meine Zeit in Nevars Keller. Damals hatten wir beide auf dem Boden meines Lagers gesessen und der Wind rüttelte leicht an der Haustür und pfiff durch die Ritzen. Ich war noch unerholt gewesen vom langen Sitzen im dunklen Zimmer und unter meinen Augen lagen tiefe, graue Ringe. Im wenigen Dämmerlicht musste ich aussehen, wie ein lebendiger Toter, zumindest stellte ich mir mich damals wo vor. Ich hatte oft die Idee, dass, wenn jemand einbrach, er wohl schreiend wieder hinaus rennen würde, würde er mich erblicken. Nevar erklärte mir damals, was das letzte halbe Jahr in Annonce passiert war und machte mir bewusst, wie lange ich bereits in seiner Obhut lebte. O’Hagan hatte die Suche nach mehreren Monaten endlich aufgegeben. Man hatte die ganze Stadt auf den Kopf gestellt, doch allem Anschein nach gab es keine Spur. Was ich damals nicht wusste, war, dass man mich nicht aus den gleichen Gründen suchte, wie am Anfang. Mittlerweile galt ich als mehrfacher Mörder. Einige Leute munkelten, dass es noch immer Spitzel gab, die die Augen nach mir offen hielten, aber ob das stimmte, war ungewiss.

Es war an der Zeit mir ein neues Leben zu geben, damit ich mich auch außerhalb der Häusermauern wieder frei bewegen konnte. In meinem Kopf hallten die Worte wieder, die er damals zu mir gesagt hatte und ich werde niemals Nevars ernsten Blick vergessen:

„Ihr braucht einen neuen Namen. Sullivan O’Neil ist verschwunden und das ist gut so. So sollte es bleiben.“

Ich hatte damals bereits länger darüber nachgedacht, was ich tun sollte, würde ich ein neues Leben beginnen und so sprach ich den Satz, der der erste Schritt in meinem neuen Leben sein sollte, mit dem Gedanken an Falcon Ryan Colm, der mir, ohne es zu wissen, noch viele Male das Leben retten sollte:

„Ich möchte Falcon heißen. Falcon O’Connor.“

Dieser Name bedeutete mir sehr viel und ich empfand ihn als stillen Schutzpatron. Gerne hätte ich Colm kennen gelernt, da dies aber nicht mehr möglich war, hoffte ich, würde ich seinen Gedanken folgen, könnte ich ihm anders begegnen.

Nevar war mit diesem Namen einverstanden und so begannen wir, mich bei diesem zu nennen:

Falcon.

Ich flüstere den Namen leise und starrte vor mich hin, gedankenverloren und grübelnd. Wie lange war es nun her, dass ich diese Entscheidung gefällt hatte? Fast zwei Monate? Und trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass Colm mich wirklich beschützt hätte.

Ich zuckte ungemein zusammen, als der Mann neben mir das Buch plötzlich zuschlug und mich geduldig ansah. Desinteressiert brummte er: „Was wollt Ihr, Falcon?“

Ich sah ihn unsicher an, versuchend zu erkennen, wie es ihm vorging, doch Nevar sah aus wie immer. Er trug seine schwarze Hose, das schwarze Hemd und wieder seine Stiefel. Umhang und Waffen hatte er zwar nicht mehr bei sich, doch man erkannte ihn sofort am widerspenstigen Haar, so wie an der leicht dunklen Haut. Ging es ihm gut? Ging es ihm schlecht? Hatte man mit den Züchtigungen bereits begonnen, hatte er Schmerzen?

Ich erkannte es nicht. Zögernd erklärte ich ihm: „Ich möchte mit Euch reden. Ich habe noch immer viele Fragen, zudem einiges vor, bei dem ich Eure Hilfe gebrauchen könnte.“

Mit einem Brummen warf er das Buch auf den Tisch. Es rutschte ein Stückchen weiter über die Tischplatte, ehe es hielt und ich fürchtete für einen Moment, es würde fallen. Dann sah ich Nevar wieder an. „Ich habe einen Plan.“

„Einen Plan.“, wiederholte er nur und verschränkte die Arme, ziemlich gelangweilt, wie ich fand.

Ich nickte knapp. „Ich habe nicht vor, vor Domenico zu kriechen, Nevar. Er verlangt, dass ich vor ihm in die Knie gehe und darum bitte, bestraft zu werden. Das ist lächerlich und demütigend.“

„Also gedenkt Ihr was zu tun?“

„Ich werde das Jahr mitspielen und dann, wenn es vorüber ist, gehen. So, wie abgemacht, ohne eine Verlängerung seinerseits.“

Nun zog er eine Augenbraue hoch. „Und wie soll ich Euch dabei helfen?“

„Mit zwei Dingen. Erstens will ich alles wissen, was Ihr über die Samariter wisst. Ich möchte sie finden und Domenico ausliefern. Ihr hattet Recht, mit dem, was Ihr sagtet: Wenn ich für Domenico wichtig bin, habe ich eindeutig Vorteile. Ich werde nebenbei, heimlich, weiter an dieser Sache arbeiten und ihm dann häppchenweise alles servieren, was er haben will. So kann ich die Karten zu meinen Gunsten ausspielen.“

„Und Zweitens?“, mein Gegenüber zeigte keine Regung und wirkte wenig begeistert. Bemüht, überzeugender rüber zu kommen, ballte ich die Fäuste und setzte den ernstesten Blick ein, den ich beherrschte.

„Bringt mir das Kämpfen bei!“

Eine Weile geschah nichts.

Dann lachte der Attentäter laut auf. „Das ist Euer grandioser Plan? Ihr wollt tun, was Domenico will und nebenbei das Kämpfen lernen? Mehr nicht?“, er schüttelte den Kopf. „Ich hatte mit einem Mordversuch gerechnet oder einer geheimen Verschwörung, einer kompliziert durchdachten Flucht oder zumindest einem unheimlich ausgeklügelten Streich. Stattdessen kommt Ihr ihm entgegen, mehr nicht?“, ein klein wenig beleidigt sah ich weg und schwieg. Nevars Grinsen wurde wissend, dann beugte er sich zu mir vor und flüsterte: „Oder steckt etwas anderes dahinter, Falcon?“

„Ich weiß nicht, was Ihr meint.“

„Es könnte auch sein, dass Ihr all diese Sachen überlegt habt und zu der Entscheidung kamt, dass es dumm wäre, mir davon zu erzählen.“

Sofort sah ich ihn wieder an. „Wäre es dumm?“

Mein Gegenüber begann erneut zu grinsen. „Oh, Ihr vertraut mir nicht. Und das nach so langer Zeit? Nun, es kommt wohl drauf an, was davon, meint Ihr nicht?“

Auch meine Stimme wurde leiser und ich beugte mich ein Stück vor. „Wenn ich fliehen möchte, nur mal angenommen, weil ich davon ausgehe, Domenico wird mich so lange unter seinem Befehl behalten, wie es ihm möglich ist. Würdet Ihr mitkommen?“

„Nein.“

Ich sah ihm entgegen, in der Hoffnung, es wäre nur ein Scherz, doch scheinbar meinte Nevar es ernst. „Aber wieso nicht?“, zischte ich ihm dann verständnislos zu und zog die Stirn kraus. „Domenico demütigt Euch, Nevar. Gerade ein Mann wie Ihr es seid sollte sich das nicht gefallen lassen! Wenn einer vor der Inquisition fliehen kann, dann seid Ihr es!“

Doch er zeigte keine Regung und stellte nur gelassen fest: „Er demütigt mich nicht, nicht im Geringsten. Ich habe Dinge erlebt, Falcon, an diese Dinge kommt sein albernes Zeug nicht mehr heran. Das, was ich in seinem Zimmer gesagt habe, war nur, um ihn zufrieden zu stellen. In Wahrheit ist es mir egal, was er tut, denn letzten Endes stehe ich darüber.“

„Ich verstehe nicht, was Ihr damit meint.“

Nevar nickte nur. „Ich weiß. Ich will versuchen, es Euch zu erklären:

Ich kann und ich werde nicht von hier weg gehen. Nicht, weil ich der Deo Volente treu ergeben bin oder aus Loyalität zu Domenico, sondern weil ich hier bleiben muss. Das, was Domenico tut ist nichts weiter, als eine einfache Spielerei, es lässt mich kalt. Es ist nichts Neues und wenig schockierend. Ich habe nur gespielt, dass es mir etwas ausmachen würde. In Wahrheit habe ich meinen eigenen Kopf und gehe weiterhin meinen Sachen nach, auch ohne seine Zustimmung.“

Ich lehnte mich zurück und sah ihm schweigend entgegen. Stimmte das? War es Nevar egal oder spielte er mir das nur vor, damit ich seinen Stolz nicht verletzte?

Nach einigen Sekunden Nachdenkens wollte ich wissen: „Womit erpresst er Euch, Nevar, dass Ihr so tief sinken müsst?“

Das brachte ihn erneut zum Lachen, wenn auch nur für einen Augenblick. „Er erpresst mich mit den Morden, die ich die vergangenen zwanzig Jahre in seinem Auftrag ausgeführt habe. Damit, dass ich ein Ketzer bin und auch mit dem, was ich tat, bevor ich zu ihm kam. Mit etwas, was mir im Grunde egal ist. Versteht Ihr? Er erpresst mich nicht wirklich. Ich kenne ihn lange genug, um zu wissen, wie er ist. Ich weiß, wie er vorgeht, wie er denkt und auch, wie er mit den Menschen umgeht. Egal, was er tut: Es überrascht mich nicht. Ich bin freiwillig hier, Falcon, aus Überzeugung. Nicht aus Überzeugung, was die Deo Volente betrifft, sondern aus Überzeugung bezüglich meiner Mission.“, noch ehe ich fragen konnte, hob er die Hand. „Nein, fragt nicht. Ich kann Euch nicht sagen, welche Mission das istt. Aber Ihr solltet wissen, dass sie sehr wichtig ist und ich werde Domenico nicht verlassen, ehe ich sie erfüllt habe. Ich kämpfe seit zwanzig Jahren für die Erfüllung dieses Ziels und wenn es sein muss, werde ich noch weitere fünf Jahre dafür kämpfen. Und so lange ich dieses Ziel vor Augen habe werde ich jede Demütigung nur mit Spott empfangen, versteht Ihr?“

Doch ich verstand nicht. Ich saß vor ihm, starrte ihm entgegen und verstand kein Wort. Es wirkte nicht, als würde er für Domenico kämpfen, doch für wen dann? Für wen sollte er agieren, in der Deo Volente, wenn nicht für eben diese? War Nevar verrückt geworden oder etwa Domenico? Verfolgte er eigene Ziele oder stand jemand hinter ihm?

Dann wurde es mir klar. Ich erinnerte mich daran, wie ich im schwarzen Kater gewesen bin, in Nevars Zimmer und auch an das Buch, das ich entdeckt hatte:

La Sacra Bibbia.

Fassungslos flüsterte ich: „Ihr seid ein Spion.“

Nevar zog eine Augenbraue hoch und starrte mich an, wie einen Idioten. „Natürlich bin ich ein Spion.“

Doch ich schüttelte den Kopf. Ernst zischte ich: „Nein, das meinte ich nicht. Nicht von Domenico. Nicht von der Deo Volente. Ihr seid ein Samariter.“

„Und wie kommt Ihr darauf?“, doch ich schwieg. Er widersprach nicht – diese Tatsache hämmerte auf mein Hirn ein, als würde sie mich umbringen wollen. Ich starrte Nevar entgegen und mir wurde bewusst, in welcher Gefahr ich mich befand. Wenn es stimmte, was ich sagte, dann wäre dies nun ein Grund, mich zu töten.

Nevar schien meinem Gedankengang zu folgen, denn er zog leicht grinsend einen Mundwinkel hoch und flüsterte: „Nun sagt schon, Falcon. Wie kommt Ihr zu dieser Annahme?“

Seine Augen ruhten kühl in den meinen und ich schluckte schwer. „Euer Buch. Damals, im Gasthaus. Es hieß-...“, ich zögerte erneut kurz, dann atmete ich tief durch. „La Sacra Bibbia. Was war das für ein Buch? Mein Gedanke war, dass es die heilige Schrift aus Eurer Heimat ist und vielleicht ist sie im Innern noch immer auf Latein, doch nun kam mir der Gedanke: Wieso solltet Ihr ein solches Buch haben? Und was, wenn es nicht die lateinische Schrift ist?“

Sein Schmunzeln wurde zu einem amüsierten Grinsen. „Und? Was wäre, wenn nicht?“

„Dann seid Ihr ein Samariter! Das, was Domenico verhindern will oder nicht? Ihr dient den Samaritern. Jenen, die Gottes Worte in ihre eigenen umformen?“

Der Attentäter stand auf und auch ich erhob mich fast sofort und stolperte zurück, aus Angst, vor einem Angriff, doch Nevar griff nicht an. Er ging an mir vorbei zu einem der Regale und begann etwas zu suchen, dabei erklärte er: „Es ist kein schlechter Gedanke, dem Ihr damit folgt, auch wenn es Euch hätte wesentlich früher auffallen sollen.“

„Warum habt Ihr mir nichts gesagt?“

„Warum sollte ich?“, der Mann schien gefunden zu haben, was er suchte, denn nun griff er nach einem Buch und zog es aus dem Regal. Während er darin herum blätterte, erklärte er abwesend: „Ich musste erst heraus finden, wie Ihr wirklich zur Inquisition steht, schließlich wart Ihr Mönch. Ihr könntet auch gelogen haben, damit ich Euch nicht ausliefere. Es stimmt, ich arbeite seit einigen Jahren für die Samariter. Nicht von Anfang an, denn früher war ich noch ein Kind, aber ich wusste von Anfang an, wie die Deo Volente aufgebaut war.“, seine Stimme wurde leicht verhasst, als er fort fuhr. „Ich habe früh verstanden, dass Domenico mich nur ausnutzte, eigentlich wusste ich es schon immer. Ich habe diesen Mann vom ersten Tag an gehasst, ganz gleich, ob er mich aufzog wie einen seiner Söhne.“

„Wieso?“, ich ließ mich wieder auf den Stuhl zurück sinken, etwas beruhigter. Nevar stellte das scheinbar doch falsche Buch zurück und blätterte in einem Zweiten.

„Das ist unwichtig. Wichtig ist, dass die Samariter mich ansprachen, vor sieben Jahren. Seitdem unterstütze ich sie und liefere Informationen bezüglich der Deo Volente.“, er schlug das Buch zu und kam zurück zu mir, es mir entgegen haltend. Während ich es ihm abnahm und neugierig musterte, setzte er sich zurück. Es war ein altes Werk mit vergilbten Seiten. Der Titel war kaum noch zu lesen und ich musste es ins Licht halten, um die alten Buchstaben zu entziffern:

Gottes Blut.

Nevar fuhr fort, während ich es vorsichtig aufschlug: „Aus diesem Grund kann ich hier auch nicht weg, versteht Ihr? Es ist wichtig, dass jemand aus nächster Nähe weiß, was Domenico plant und tut. Kein Spion kann von außerhalb so nah an ihn heran geschleust werden.“

„Warum erzählt Ihr mir das?“, verwirrt blickte ich auf und ihm entgegen. „Was, wenn ich Euch verrate?“

„Dann verrate ich Euch.“, sein Blick war blanker Ernst und ich verstand, dass er nicht beabsichtigte, mich anzulügen. „Davon abgesehen werdet Ihr das nicht tun. Ihr seid der gleichen Ansicht wie ich: Dieses Volk muss aufgeklärt werden, dieser Massenmord aufhören. Dieses Buch dort ist wie alle anderen Werke hier ein Ketzersbuch. Dies hier ist keine öffentliche Bibliothek, nur Francesco hat Zutritt, versteht Ihr? Von diesem Werk gibt es nur zwei Stück, dieses und eines in meinem eigenen Besitz. Es beschreibt, was damals in Asahacia geschah. Kennt Ihr Asahacia? Die Katholiken bezeichnen es als ehemaliges, asaharisches Reich.“, ich nickte und sofort sprach er leise weiter. „Die Katholiken haben Asahacia überfallen und jeden niedergemetzelt, der sich verteidigte.

Man sagt, der Krieg ist bereits seit achtzig Jahren vorbei, aber es stimmt nicht. Es gab viele Jahre lang noch immer einzelne Kolonien, die damals kapitulierten und sich dem christlichen Glauben anpassten. Sie lebten in Gefangenschaft, fast wie Sklaven. Sie durften weder zu ihren Göttern beten, noch durften sie ihr Land verlassen.

Als der zweite Kreuzzug, eine Art Machtdemonstration um auch die umliegenden Länder zu besetzen, begann, rückten die katholischen Truppen ab und ließen nur wenige Posten zurück. Der Krieg war gewonnen, eine Verteidigung war nicht mehr nötig und man begann mit dem Aufbau Jerobas. Viele dieser Kolonien wurden nachträglich zerstört, selbstverständlich gab es Freiheitskämpfer die das verhindern wollten. Zwar war es keine Schlacht mehr, aber Krieg herrschte noch immer und die Soldaten töteten jeden, der sich werte, gleich ob Frauen oder Kinder, und zwar auf bestialische Art und Weise. Das ist erst wenige Jahre her und es gibt heute kaum mehr Überlebende.“

„Ihr kommt aus so einer Kolonie.“, sprach ich meinen Gedanken leise aus. Ich wollte mir nicht ausmalen, was für ein Leben das gewesen sein musste.

Nevar nickte. „Das ist richtig. Ich bin nicht hier, um Rache auszuüben, dafür ist es zu spät. Jeroba ist eine blühende Stadt geworden, mein Volk lebt verstreut auf der ganzen Erde, als Zigeuner, Sklaven oder Flüchtige. Manche haben sich niedergelassen, ihren Glauben verloren und auch ihren Stolz. Keine Rache dieser Welt könnte das wieder gut machen oder Jeroba wieder in das asaharische Reich verwandeln, Asahacia ist tot. Aber was ich tun kann ist, verhindern, dass anderen Menschen das gleiche passiert wie mir. Meiner Familie..“, er schwieg einige Sekunden und sah auf das schwarze Buch in meinen Händen, ehe er erklärte: „Umso mehr Macht Gilden wie die Deo Volente bekommen, desto mehr Macht gewinnt die Inquisition. Und umso mehr Macht die Inquisition hat, desto mehr kann sie andere Völker zerstören.“

Ich nickte und betrachtete abermals das Buch in meinen Händen. In mir machte sich ein seltsames Gefühl breit und ich wusste nicht, was ich empfinden sollte. Weder war ich sonderlich überrascht, noch wirklich gelassen. Nevar war ein Samariter, aber wieso erstaunte mich das nicht im Geringsten?

Ich schlug wahllos eine Seite auf und las die ersten Zeilen. Scheinbar handelte es sich bei dem Buch um eine Art Zeugenbericht eines Asahacias. Der Verfasser erzählte, was geschehen war, wie die katholischen Truppen vorgingen, was er beobachtete und wie er lebte. Er sprach von seiner Familie, von Folter und Angst, Hunger und Flucht. Man könnte es mit einem Tagebuch vergleichen, denn ab und an gab es ein Datum und Angaben zum Tag. Neugierig musterte ich die erste und anschließend die letzte Seite, er hatte ein ganzes Jahr lang mitgeschrieben. Ein Name war jedoch nirgendwo zu finden.

Als ich wieder aufsah, schaute Nevar schweigend vor sich auf den Boden und ich fragte mich, was er wohl dachte. Erlebte er gerade seine Vergangenheit? Leise wagte ich es, zu flüstern: „Wie seid Ihr zu Domenico gekommen, Nevar?“, sofort sah er wieder auf, als hätte ich ihn aus den Gedanken gerissen.

„Was sagtet Ihr?“

„Ich möchte wissen, na ja...“, etwas unsicher starrte ich wieder auf das Buch. „Die Kolonien sind sicherlich ein gutes Stück weit weg. Ich frage mich, wie Ihr hier her kamt, nach St. Katherine. Ihr sprecht unsere Sprache sehr gut und die Tatsache, dass Ihr ein Ausländer seid, ist kaum bemerkbar.“

Mein Gegenüber lächelte gütig. „Das ist nun zwanzig Jahre her und ich habe bisher niemals darüber gesprochen.“, ich nickte nur erneut, ein klein wenig enttäuscht und ließ den Kopf seufzend hängen. Nevar legte mir eine Hand auf die Schulter, dann flüsterte er: „Nun, wo Ihr Bescheid wisst, frage ich Euch erneut:

Was habt Ihr wirklich vor, Falcon?“



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