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Ermittlungen in Sachen Liebe!

Light x L
von

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Rauferei bei Nacht!

Wie spät war es eigentlich schon? Bestimmt schon nach Mitternacht, oder? Light wusste es nicht, drehte sich im Bett auf die linke Seite und blickte auf die Betthälfte neben sich, auf welche der Detektiv im Schneidersitz saß und auf den Bildschirm seines Notebooks starrte. Schon seit einer Stunde sah er eine Statistik an, welche die letzten Todesopfer der letzten Monate aufzeigte. Matsuda hatte diese kurz nach ihrem Abendessen auf Ryuuzaki's Accound geschickt und gemeinsam hatten sie auch die Liste durchgesehen, jedoch ohne auffällige Anzeichen zu finden.
 

Der Schwarzhaarige kaute mal wieder unruhig und nachdenkend auf seinem rechten Daumen rum, während er mit der linken Hand auf dem Touchpad einige Seiten runterscrollte, nur um nochmals die Namen durchgehen zu können. Irgendwo musste doch ein kleiner Hinweis versteckt sein, oder? Sonst fand der Schwarzhaarige immer die kleinsten Indizien, doch nun? So deprimierend erschien ihm seine jetzige Lage, aber dagegen konnte Ryuuzaki wohl im Moment auch nichts tun, oder?
 

"Ryuuzaki... Willst du nicht langsam zur Ruhe kommen? Selbst du brauchst doch hin und wieder ein bisschen Schlaf". Light meinte es nur gut mit Ryuuzaki, doch dieser schüttelte nur leicht den Kopf, ehe er sich wieder auf die Daten konzentrierte. "Zu wenig Schlaf schadet deiner Gesundheit und auch dein ausgeprägtes Denkvermögen wird mit der Zeit nachlassen" murmelte der Braunhaarige leise, seufzte im nächsten Moment tief, während er weiterhin in die Richtung des Detektiven blickte. Warum war Ryuuzaki nur so verdammt stur und zeigte keinerlei Einsicht?
 

"Ich hatte dir bereits gesagt, dass ich fast nie schlafe, wenn ich an einem kniffeligen Fall arbeite. Außerdem erlaubt mir meine jetzige Lage keinerlei Unachtsamkeit". Unachtsamkeit, fragte sich Light gedanklich und legte eine fragende Miene auf. Wie sollte er diese Aussage nun wieder verstehen? "Da du Kira sein könntest, könnte Unachtsamkeit mein Tod bedeuten" fügte Ryuuzaki nach kurzer Zeit hinzu, da er sehr wohl den fragenden Blick auf sich spürte.
 

"Wie oft noch, Ryuuzaki? Ich bin nicht Kira und außerdem... Du hast selbst gesagt, so lange wir durch die Handschellen miteinander verbunden sind, teilen wir das gleiche Schicksal". Schwarze Augen sahen sofort zum Braunhaarigen hinab, gaben keinerlei Emotion preis, wie eigentlich fast immer. "Ja, da hast du Recht, aber wenn ich mich nun meinen Bedürfnissen ergeben würde, hieße das im Klartext, dass ich dir vertrauen müsste".
 

Fing der Schwarzhaarige schon wieder mit dem Thema 'Vertrauen' an? Was könnte denn so Schlimmes passieren, wenn sich Ryuuzaki für ein paar Stunden aufs Ohr haute? Außerdem, wie sollte Light den Detektiven denn umbringen? Dachte Ryuuzaki vielleicht, dass Light ihn, während er schlief, mit der Eisenkette erwürgen würde, oder so etwas in der Art? Das war Irrsinn, jedenfalls in Light's Augen.
 

"Gut, ich habe verstanden... Mach nur weiter unsere Freundschaft, falls man unser Verhältnis überhaupt so nennen kann, kaputt". Sichtlich beleidigt und auch wütend, drehte Light dem Detektiven seinen Rücken zu. Es kotzte ihn einfach an, wie Ryuuzaki dachte. Er konnte ihm nicht beweisen, dass er nicht Kira war und noch weniger traute man ihm über den Weg. Super, der Kuss vorhin hatte überhaupt nichts genutzt, also warum hatte er sich auf dieses Niveau herabgelassen? Warum hatte er Ryuuzaki überhaupt geküsst? Murrend rieb sich Light über sein braunes Haar, da er selbst nicht wusste, was vorhin in seinem Kopf vor sich gegangen war.
 

"Entschuldige..." murmelte der Schwarzhaarige, ehe er wieder auf den Bildschirm blickte. Mehr konnte er nicht sagen, denn es tat ihm zwar wirklich Leid, dass er kein Vertrauen fassen konnte, aber er konnte eben nicht anders. Auch wenn er wollte und er hatte eigentlich auch vor, es ein wenig mit Vertrauen zu versuchen, aber dieses Vertrauen musste er erstmal fassen. Von jetzt auf gleich funktionierte so etwas nicht und das musste auch Light verstehen, oder nicht?
 

"Du kannst dir deine Entschuldigung sonst wohin schieben, da du sie nicht mal ehrlich meinst". Wieder blickte Ryuuzaki zu Light hinab, nahm nun seinem Daumen aus den Mund und legte seine rechte Hand auf Light's Schulter. "Light... Es tut mir wirklich leid, aber...". Was sollte Ryuuzaki denn noch sagen? Light wusste doch genau, wie der Schwarzhaarige dachte, oder nicht? Ja, eigentlich konnten sie sich immer blind verstehen, ohne überflüssige Worte, aber nun?
 

"Lass mich einfach in Ruhe und tu das, was du für richtig hältst... Es geht mich nichts mehr an. Es ist mir nun egal, verstanden?". Light's Stimme klang nun wirklich wütend und in einer flüssigen Bewegung wurde Ryuuzaki's Hand von Light's Schulter geschlagen. Dies war der Augenblick, wo man Light eigentlich wirklich in Ruhe lassen sollte, doch dies kümmerte Ryuuzaki nicht sonderlich. Nein, er setzte noch einen drauf, indem er sich seitlich zu Light neigte, nur um in das angespannte Gesicht des Braunhaarigen zu sehen.
 

Light spürte sehr wohl den durchdringenden Blick auf sich ruhen, unterdrückte stark seinen Impuls, sofort seine rechte Faust spielen zu lassen und starrte einfach weiter auf einen toten Punkt. Ryuuzaki beugte sich noch ein wenig mehr hinab, beobachtete jede noch so kleinste Gesichtsmimik des Braunhaarigen, ehe er eine harte Faust auf seiner Wange spürte, welche ihn vom Bett fegte. Hart schlug der Schwarzhaarige auf den Boden auf, murmelte unverständliche Dinge vor sich her, ehe er sich stöhnend aufsetzte.
 

Light lag weiterhin auf dem Bett, war L nicht weit gefallen, dass es ihn hätte mitreißen können. Warum ließ Ryuuzaki ihn nicht einfach in Ruhe? Sollte dieser doch weiter nach irgendwelchen Hinweisen suchen und ihn aus der ganzen Sache raushalten. Ihm war nun wirklich alles egal, da man ihm keinen Glauben schenkte. Sicher, er konnte es dem Schwarzhaarigen nicht verübeln, aber diese ständige Vorsicht regte ihn einfach auf. Vor Tagen hätte er Ryuuzaki schon umbringen können, also warum sollte er es jetzt tun?
 

"Dein Schlag hat gesessen, Light. Meine rechte Wange pocht immer noch...". Es war lediglich eine Feststellung, welche der Detektiv nun einfach in den Raum warf. Wirklich beachtlich, wie der Braunhaarige zuschlagen konnte, trotz seines jungen Alters. Nur, Light schien zu vergessen, dass sich der Schwarzhaarige so etwas nicht gefallen ließ, weswegen er hart an der Eisenkette zog und im nächsten Moment Light auf ihm landete.
 

"So war das eigentlich nicht geplant gewesen, aber auch gut" murmelte Ryuuzaki leise, zog sein linkes Bein zwischen ihren Körpern höher, dessen Knie er sofort einsetzte und dem Braunhaarigen hart in die Magengrube trat. Ein Keuchen erklang von Light, hustete anschließend einige Male, ehe er sich rasch aufsetzte, seine linke Hand am Kragen des Schwarzhaarigen legte und seine Rechte, zur Faust geballt, erhob. Fest sahen sie sich an und auch L zog seine Beine an seinem Körper, bereit Kontra zu geben, falls Light nochmals zuschlagen würde.
 

"Du hast keine Ahnung, wie sehr du mich manchmal verletzt... Und dafür hasse ich dich so sehr" presste Light wütend hervor, zitterte bereits vor Wut und überlegte, ob er dem Schwarzhaarigen nochmals seine Faust schmeckenlassen sollte. Ryuuzaki sah unverändert in die braunen Augen, da noch eine kleine Nachttischlampe brannte und ihrem Zimmer ein wenig Licht spendete. Er verletzte Light so sehr und deswegen wurde er von ihm gehasst?
 

"Gehasst? Das ist mir neu, Light. Das hättest du mir auch früher sagen können, anstatt mich zu küssen, findest du nicht?". Wieder ein Schlag, welcher diesmal die Nase des Schwarzhaarigen traf, aus welcher sofort ein wenig Blut floss. Ryuuzaki fühlte sich für einige Sekunden benebelt, fasste sich jedoch schnell wieder und rammte diesmal seinen linken Fuß in die Magengrube des Braunhaarigen, welcher durch die Wucht gegen die Bettkannte fiel. Ein schmerzlicher Laut erfüllte kurz den Raum, ehe es still wurde.
 

L wischte sich mehrmals das Blut aus dem Gesicht, schniefte hin und wieder, da seine Nase einfach nicht aufhörte zu pochen. Light saß angespannt bei der Bettkannte und atmete hastig durch. Dieser dämliche Mistkerl, dachte er sich insgeheim, ehe er wütend zu seinen Füßen starrte. Ryuuzaki sollte ihn nun einfach in Ruhe lassen, sonst würde er wirklich noch zum Mörder werden.
 

"Habe ich einen wunden Punkt bei dir getroffen?" wollte Ryuuzaki nach geraumer Zeit wissen, denn Light's letzter Schlag war zuvor nicht so hart gewesen, wie gerade eben. Daraus schloss er einfach, dass es mit seinen Gesagtem zusammenhängen musste, oder nicht? Es stimmte doch auch. Niemand küsste eine Person, welche man eigentlich hasste. Das war widersprüchlich, jedenfalls in den Augen des Detektiven.
 

Nach längerem Schweigen setzte sich L auf, sah nochmals zum Braunhaarigen rüber, dessen Augen starr auf den Boden gerichtet waren. Warum sagte Light nichts mehr? Hatte er ihn so arg verletzt, dass er nun vom Braunhaarigen angeschwiegen wurde? Nein, Light war nicht so ein Mensch, oder doch? Nein, dass konnte einfach nicht sein. Das würde allem widersprechen, was er in den vergangenen Monaten über dessen Verhalten herausgefunden hatte.
 

Langsam krabbelte der Schwarzhaarige zu Light rüber, sah noch immer in die teils wütend, teils traurigen Augen des Braunhaarigen, welcher plötzlich seinen Kopf zur Seite neigte. "Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe? Du traust mir nicht, also was kümmert es dich, wie es mir geht und was ich eigentlich fühle? Du nimmst doch sonst auch keine Rücksicht auf mich, also was willst du noch von mir?".
 

L wusste nicht, wie er mit dieser Aussage umgehen sollte, denn irgendwie schmerzte es ihn schon, dass Light diese Meinung von ihm hatte. Sicher, er nahm oft keine Rücksicht auf irgendwelche Gefühle, aber das hieß doch nicht, dass Ryuuzaki komplett herzlos war. Er besaß auch Gefühle, aber wusste sie zu verbergen, da man seine Gefühle auch ausnutzen könnte. Er machte das nicht einfach so. In Wammy's Waisenhaus wurde er so erzogen und er kannte es auch nicht anders.
 

"Vertrauen... Ich vertraue nur Watari und mir selbst... In Wammy's Waisenhaus wurde ich so erzogen, Light. Ich bin, seit ich mich erinnern kann, elternlos und kenne familäre Liebe nicht. Ich kenne viele Emotionen nur vom Sagen her und ich weiß, welche Verhaltensmuster sie aufweisen, aber ich... Ich war noch nie in meinem bisherigen Leben verliebt, oder von unsagbarer Trauer erfüllt". Light blickte wieder zu L und hatte das Gefühl, als habe er das eben Gesagte nicht richtig verstanden. Ryuuzaki war also ein Waisenkind? Er hatte keine Eltern mehr und hatte nur Watari, welchen er vollends vertrauen konnte? Wie furchtbar, so fand der Braunhaarige und für einige Sekunden taten ihm seine Worte, welche er zuvor gesagt hatte, leid. Vielleicht hätte er sich nicht die Freiheit nehmen sollen, einfach so ein Urteil zu fällen.
 

"Ich wusste nicht, dass du... Du bist also in einem Waisenhaus aufgewachsen und wurdest so erzogen? Warum? Sollte nicht jeder Mensch von Geburt an Liebe bekommen? Selbst in einem Waisenhaus bekommt man Liebe, oder etwa nicht?". Ryuuzaki zog seine Beine dicht an seinem Körper, ehe er die Arme um diese schlang und seinen Kopf auf seine Knie bettete. Nun, wenn Light wüsste, dass es sich bei Wammy's Waisenhaus nicht um ein gewöhnliches Heim handelte, vielleicht würde es der Braunhaarige dann verstehen.
 

"In Wammy's Waisenhaus werden nur hochbegabte Kinder aufgenommen, die später einmal einen hohen Posten bekommen. Uns wurde gelehrt, nicht allzu starke Emotionen zu zeigen, da Gefühle zum Verhängnis werden können. In meiner Position, als Privatdetektiv und in meiner jetzigen Situation, darf ich keine Gefühle zeigen. Es gelingt mir nicht immer, aber du weißt inzwischen, dass ich soziale Kontakte eigentlich meide, um eine engere Bindung zu vermeiden. Bei diesem Fall hier, da war es mir nicht mehr möglich und ich musste mich der Polizei zu erkennen geben". Light hörte aufmerksam zu und so langsam konnte er L wirklich verstehen. Ein Stück weit war nun der erste Schritt getan, denn diese Erzählung bedeutete, dass Ryuuzaki ihm ein bisschen vertraute. Zwar nur ein klein wenig, aber immerhin war dieser Schritt ein Anfang.
 

"Die japanische Polizei konnte mir nicht vertrauen, verstehst du? Ich werte diese Tatsache, dass ich mich der Polizei zeigen musste, als sehr große Niederlage, denn eigentlich habe ich es über Jahre geschafft, im Geheimen zu ermitteln und der Polizei Tipps zu geben". Ryuuzaki fühlte sich bei seiner Erzählung irgendwie befreit und fand sogar, dass es auf einer Seite irgendwie richtig war. Vorhin hatte er schon diesen Gedanken gehabt. Er brauchte eine Person, mit welcher er über alles reden konnte. Sicher, Light könnte Kira sein und L blieb auch bei seinem Standpunkt, aber vielleicht konnte er sich mit dem Menschen Light anfreunden, unabhängig davon, ob dieser Kira war. Natürlich wagte er sich nun auf dünnem Eis, aber er konnte unmöglich so weitermachen und länger schweigen. Dafür hatte er bereits schon viel zuviel erzählt, oder?
 

"Finde ich nicht, Ryuuzaki... Deine Niederlage hat auch positive Seiten. Immerhin sind wir uns begegnet und ich finde nicht, dass das ein Fehler war. Zwar ist unser Zusammentreffen nicht gerade auf einer positiven Ebene entstanden, da du mich von Anfang an in Verdacht hattest, aber irgendwie sind wir doch trotzdem Freunde geworden". Ein leichtes Lächeln erschien auf Light's Lippen, während die schwarzen Augen weiterhin emotionslos in seine blickten. Kurz schimmerte etwas in den sonst so toten schwarzen Iriden auf und Light hatte das Gefühl, als hätte sich L gerade wirklich gefreut. Ob das auch wirklich stimmte? Es hieß doch immer, dass Augen das Tor zur Seele waren, oder? Ob er durch Ryuuzaki's Augen herausfinden konnte, was dieser fühlte?
 

"Auf der einen Seite stimme ich dir zu, Light, aber... Nehmen wir an, du hast die Zeit, in der du Kira warst, einfach vergessen. Kannst du immer noch von Freundschaft reden, wenn du dich erinnern würdest?". Wie man es auch drehte und wendete. Sie endeten immer wieder bei diesem Verdacht und vermutlich würde dieser auch für immer bestehen bleiben. L konnte sich von seinem Verdacht einfach nicht lösen und Light würde dies wohl hinnehmen müssen, auch wenn es ihn schmerzte.
 

"Was wirst du tun, wenn dieser Fall eintritt? Wenn du wirklich mit deiner Theorie Recht hast und ich erinnere mich an die Zeit, in der ich Kira gewesen sein soll... Was wirst du dann mit mir tun, Ryuuzaki?". Nun, das war nun die Frage. Auf der einen Seite würde sich L darüber freuen, da seine Theorie der Wahrheit entsprochen hätte, doch andererseits? Es würde ihn auch irgendwie treffen, denn er mochte Light und Ryuuzaki wusste nicht, ob er einen guten Freund einfach so ans Messer liefern konnte. Obwohl, war Kira nicht hinter ihm her? Würde sich der Schwarzhaarige nicht bewusst dieser Gefahr aussetzen, von Kira getötet zu werden, auch wenn ihm noch unklar war, wie Kira eigentlich tötete?
 

"Du verwirrst mich schon wieder, Light" murmelte L schließlich und schloss seine Augen. Er mochte keine Gefühle für Light entwickeln. Nicht so starke Gefühle, welche ihn blind machten und seinen klaren Verstand schadeten. Sicher, auch wenn sie Freunde waren, er musste eine gewisse Distanz zwischen ihnen wahren, denn ansonsten begab sich der Detektiv wirklich in Gefahr.
 

Eine Hand ließ ihn seine Augen wieder öffnen, nur um in die braunen Augen des Jüngeren zu blicken. Sie strahlten schon wieder soviel Wärme und Zuneigung aus, dass es L fast erdrückte. Warum nur? Wie brachte es dieser Typ nur fertig, ihn dermaßen zu verwirren, obwohl heute Morgen noch alles so anders gewesen war? Warum hatte Ryuuzaki sich dazu entschieden, es vielleicht doch mit Vertrauen zu versuchen. "Weil du mein erster und einziger Freund bist". Ihm kam sein eigener Satz wieder in den Sinn, welcher ihm sagte, dass er vielleicht allein aus diesem Grund so handeln würde. Alles nur, weil er bereits zuviel Nähe von Light zuließ.
 

"Komm... Du legst dich jetzt neben mir hin und versuchst wenigstens ein bisschen zu schlafen. Mach dir keine Sorgen und versuch mir einfach einmal zu vertrauen. Keiner wird dich beim Schlafen umbringen, glaub mir". Noch immer unsicher sahen die schwarzen Augen in die des Braunhaarigen. Sollte er wirklich diesen Schritt wagen? Light's Vater und der Rest der Ermittler, welche einige Etagen unter ihnen waren, hatten die Anweisung bekommen, Light sofort festzunehmen, sollte L sterben. Ja, demnach müsste er es wohl wagen, um seinen momentanen Verdacht entweder zu bestätigen, oder ihn um einige Prozente zu verringern.
 

Langsam erhob sich der Detektiv vom Boden, sah nun auf seinen rechten Ärmel, an welchem etwas Blut von ihm klebte. Er würde sich nun erstmal ausziehen und seine, immer noch pochende, Nase im Spiegel betrachten. Wirklich, so fest hatte Light ihn noch nie getroffen und L war nach wie vor der Überzeugung, dass er beim Braunhaarigen einen wunden Punkt getroffen haben musste.
 

Auch Light erhob sich, da der Schwarzhaarige wohl etwas vorhatte. Vielleicht wollte er ja ins Bad? Es schien so, denn seine schwarzen Augen ruhten noch immer auf den blutbesudelten Ärmel. Schließlich setzte sich Ryuuzaki in Bewegung und steuerte zielstrebig das Bad an. Light folgte dem Detektiven, da ihm eh keine andere Wahl blieb, aufgrund der Handschellen.
 

Die Tür zum Bad öffnend, traten die beiden jungen Männer ein, während L das Licht einschaltete. Skeptisch betrachtete Ryuuzaki sein Spiegelbild, befühlte vorsichtig seine leicht gerötete Nase, nur um festzustellen, dass sie nicht gebrochen war. Ein Glück, so fand er persönlich und seufzte lautlos. "Ich wollte nicht so hart zuschlagen... Mich hat deine Antwort nur so sehr geärgert...". Der Ältere schüttelte leicht seinen Kopf, ehe er im Spiegel zu Light blickte.
 

"Vielleicht hätte ich dich auch nicht provozieren dürfen? Mein Argument war und ist immer noch berechtigt, findest du nicht auch? Wenn du mich wirklich so sehr hasst, weil ich dich noch immer verdächtige, warum hast du mich dann geküsst?". Nun, es schien den Detektiven wahrlich zu beschäftigen und eigentlich hatte Light seine Worte auch nicht so gemeint. Er hatte sie aus Wut und im Affekt gesagt.
 

"Vergiss meine Worte, Ryuuzaki. Ich war einfach nur wütend, weil du eben... Du weißt es doch selbst". Ja, L wusste, was Light meinte. Dessen Worte waren nicht so gemeint gewesen, wie er es in seiner Wut gesagt hatte und dennoch blieb die Frage bestehen, warum Light ihn überhaupt geküsst hatte? Sicher, vorhin hatte Light gemeint, er hätte ihn geküsst, um ihn zu verwirren, aber warum konnte er dieser Aussage nicht glauben? Moment, was wollte er eigentlich von Light hören? Wieso verstand Ryuuzaki seine eigenen Gedankengänge auf einmal nicht mehr?
 

"Schön und gut, du hast deine Worte nicht so gemeint, aber das beantwortet meine Frage nicht". Der Braunhaarige seufzte, während er dabei zusah, wie Ryuuzaki in seine rechte Hosentasche griff und einen kleinen Schlüssel hervorzog. Mit diesem Schlüssel schloss er seinen Teil der Handschellen auf und ließ sie achtlos zu Boden fallen. Was machte Ryuuzaki nun? Hatte er vielleicht die Nase voll von den Handschellen?
 

"Ich will mich nur ausziehen, Light. Denk also nicht, dass du mich nun los bist" gab der Detektiv nach dem verwunderten Blick des Braunhaarigen zu verstehen, ehe er sich seinen weißen Pullover über den Kopf zog, welches L sofort in den Wäschekorb warf. Ryuuzaki war wirklich blass, musste Light feststellen, obwohl er schon oft Ryuuzaki's Körper entblößt gesehen hatte. Also war dies nichts Neues für ihn, doch erstaunte es ihn immer wieder, wie schmal und schmächtig der Ältere wirkte. Das konnte doch unmöglich gesund sein, oder?
 

"Ryuuzaki... Du solltest wirklich dein Leben umkrempeln. Du bist so blass und dürr... Wirklich, du brauchst unbedingt ein bisschen mehr Farbe. Willst du denn schon im jungen Alter sterben?". Hörte L da Sorge aus Light's Stimme? Nach einem kurzen Blick in den Spiegel, während sich Ryuuzaki seiner Hose entledigte, konnte er den besorgten Blick des Jüngeren deutlich sehen. War das nur gespielt, oder meinte es Light erneut ehrlich?
 

"Ich werde sowieso in der nächsten Zeit krepieren, also macht es keinen Unterschied, Light. Dass ich in nächster Zeit sterben werde, ist mir schon lange bewusst". Die Worte trafen Light wirklich und er weigerte sich, dem Schwarzhaarigen zu glauben. Wie konnte L nur so etwas sagen? Niemand würde sterben. Nicht der Detektiv, noch Light, oder sonst eine bedeutene Person in ihrem Umfeld.
 

"Erzähl keinen Unsinn... Du wirst nicht sterben, verstanden? Ich lasse nicht zu, dass du durch Kira stirbst, hörst du?". Eigentlich hatte Ryuuzaki sofort eine Antwort auf Light's Aussage hin geben wollen, doch er verkniff sich seinen verletzenden Kommentar. Heute mochte er sich nicht noch mal prügeln, denn seine Nase tat immer noch Weh.
 

"Was den Kuss angeht... Erstens, dass war kein richtiger Kuss, denn dazu hätte er erwidert werden müssen und zweitens, ich wollte deine Reaktion sehen. Du warst verwirrt und bist rot geworden". Sofort verfärbten sich die blassen Wangen in ein deutliches Rot, ehe L seinen Blick senkte. Natürlich war er rot um die Nase geworden, denn diese Körperreaktion hatte er einfach nicht verhindern können. Wer rechnete denn auch damit, seinen ersten Kuss so plötzlich zu bekommen?
 

"Kein richtiger Kuss? Heißt das, dass ich darauf hätte eingehen sollen? Es stimmt, du hast mich verwirrt und ich bin auch kurz in Verlegenheit geraten, aber das bedeutet gar nichts. Du hast mich überrumpelt, also wie hätte ich deiner Meinung nach reagieren sollen?". Light legte ein amüsiertes Grinsen auf, ehe er sich nun selbst seiner Kleidung entledigte, bis auf die Shorts, welche er trug. "Du hättest einfach reagieren können, indem du meinen Kuss erwiderst... Zu einem richtigen Kuss gehören immer zwei Personen".
 

L drehte sich endlich um, legte dabei seinen Teil der Handschellen um sein Handgelenk und verband ihn mit den Jüngeren wieder. Was versuchte Light da gerade? Wieso hätte er den Kuss erwidern sollen? Wieso konnte er den Braunhaarigen nun nicht mehr verstehen?
 

"Wozu? Willst du etwa in Erfahrung bringen, ob ich überhaupt Küssen kann? Wirke ich deinen Augen so unerfahren, Light?". L hatte sich diesen Kommentar nicht verkneifen können, denn dieses gehässige Grinsen, welches auf den Lippen des Jüngeren ruhte, verbreiterte sich noch ein wenig. Wollte Light ihn wirklich testen? Wozu? Was versprach sich Light denn davon?
 

"Natürlich wirkst du unerfahren in meinen Augen, denn du hast vorhin selbst erzählt, dass du viele Emotionen nicht kennst. Also schließe ich daraus, dass du auch solche Berührungen bisher gemieden hast". Light war wirklich das zweite Genie, neben Ryuuzaki und diese Tatsache wurde L erneut bewusst. Der Braunhaarige dachte wirklich mit und hatte ihn schließlich auch ertappt. Sicher, er hatte solche Berührungen gemieden, da sein soziales Umfeld nur aus Watari bestand und sonst eigentlich keinen weiteren Menschen.
 

"Mag sein, Light. Ich bin jedoch auf solche Empfindungen nicht angewiesen. Gebe ich mich solchen Berührungen hin, könnte es passieren, dass ich abhängig davon werde". "Findest du? Ich denke einfach nur, dass du ein Feigling bist, der nicht für neue Dinge offen ist und immer nur im selben Stil lebt. Wie langweilig, Ryuuzaki". Was sollte das denn nun? Light legte es doch geradezu darauf an, dass L ihm das Gegenteil bewies. Er war kein Feigling, nur weil er auf solche Dinge nicht einging, oder?
 

"Beweise mir, dass du genügend Mut hast, oder traust du dich nicht? Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ein Typ bin und du lieber deinen ersten Kuss von einer hübschen Frau bekommen möchtest?". Light redete mehr mit sich selbst, als mit Ryuuzaki, dessen Miene langsam doch ein wenig Wut ausdrückte. Wie war das? Der Braunhaarige sollte vorsichtig mit dem sein, was er da alles sagte. Dieser Jüngling hatte doch keine Ahnung, wie mutig er sein konnte.
 

Gut, wenn Light einen Beweis wollte, dann sollte er ihn auch kriegen. Im Hinterkopf fragte sich L schon, warum er nun bereit war, sich auf dieses dumme Niveau zu begeben, doch sein Ego war stärker und deswegen drückte er den Braunhaarigen hart gegen die gefließte Wand und sah diesen aus funkelnden Augen aus an.
 

"Merk dir meine nächsten Worte für die Zukunft, denn ich werde mich nicht wiederholen, Light". Da Ryuuzaki seine Hände auf Light's Brust gelegt hatte, spürte er deutlich unter seinen Fingern, wie das Herz des Jüngeren plötzlich um einige Takte schneller schlug. Ob es wegen der Aufregung war, oder weil L ihn vielleicht erschrocken hatte, es war dem Schwarzhaarigen gerade völlig egal. Niemand nannte ihn einen Feigling.
 

"Bevor du Behauptungen aufstellst, solltest du dir deiner Sache auch wirklich sicher sein". Ein kleines Grinsen erschien auf Ryuuzaki's Lippen, welches wenige Sekunden später von Light erwidert wurde. "Ich weiß, Ryuuzaki und ich genieße gerade meinen Triumph, dich da zu haben, wo ich dich haben wollte". Verwunderung spiegelte sich sofort auf L's Gesicht wieder, da er nicht bedacht hatte, dass Light ihn vielleicht einfach nur dazu animieren hatte wollen. Er hatte sich von dessen Worte provozieren lassen und nun? Es gab kein Zurück, denn wenn Ryuuzaki nun einen Rückzieher machte, dann würde er Light's Behauptung bestätigen.
 

"Wer sagt dir, dass du mich dort hast, wo du mich haben willst? Vielleicht spiele ich gerade eines meiner Spielchen mit dir und du bemerkst es nicht einmal?". Ryuuzaki überbrückte den Abstand zwischen ihren Gesichtern ein wenig, legte nun wieder ein überhebliches Grinsen auf, da nun Light verwundert wirkte. Was Light konnte, konnte L schon lange. Wie lange sie wohl noch dieses kindische Spielchen spielen konnten?
 

Der Braunhaarige fasste sich wieder, schloss seine Augen und seufzte tief aus. "Du hast Schiss und versuchst Zeit zu schinden, nicht wahr? In Wahrheit hast du nicht den Mut dazu". Gut, nun reichte es dem Detektiven wirklich, weswegen er seine Lippen hart auf die des Braunhaarigen presste. Ein leises Keuchen entfloh Light, ehe er den Kuss sanft erwiderte. Gut, er hatte L wirklich dazu gebracht, aber wieso musste dieser ihn so unsanft küssen? Ob Ryuuzaki wütend war?
 

Eine ganze Weile standen die beiden jungen Männer still und bewegten nur ihre Lippen aufeinander, testeten aus, wie weit sie gehen durften, ehe Light seine Hände erhob und diese auf die Schultern des Schwarzhaarigen legte. Ryuuzaki's Hände waren an den Seiten des Braunhaarigen gewandert und weilten dort, während sich sein Puls um einiges beschleunigte. "Was mache ich eigentlich hier?" fragte sich L gedanklich, aber so wirklich lösen konnte er sich auch nicht von Light. Nein, dafür fühlte sich dieser Kuss einfach zu gut an, auch wenn Ryuuzaki nicht genau wusste, warum er sich auf einmal so wohl fühlte.
 

"Es scheint dir ja wirklich zu gefallen, Ryuuzaki. Dass du mich jetzt schon seit fünf Minuten küsst scheint dich nicht zu interessieren" stellte Light gedanklich fest, grinste gegen die leicht spröden Lippen des Älteren, ehe er seine Zungenspitze aus seinen Mund gleiten ließ. Erst leicht, doch dann etwas mit mehr Druck, strich er gegen die Lippen des Schwarzhaarigen, welcher einen wohligen Laut von sich gab.
 

"Was macht Light mit mir? Wieso kann ich mich nicht einfach von ihm losreißen?". Fragen über Fragen durchstreiften Ryuuzaki's Gedanken, ehe er seine Lippen teilte und der ungeduldigen Zunge Einlass gewährte. Forsch wurde seine Mundhöhle erforscht und nochmals entwich dem Detektiven ein leiser Laut des Wohlgefallens. Verdammt, so hatte er sich noch nie gefühlt. Was machte Light nur mit ihm?
 

"Ich wusste es doch. Jeder Mensch sehnt sich nach solchen Berührungen und ganz besonders du, Ryuuzaki. Du kannst es nicht mehr verleugnen" waren Light's nächste Gedankengänge, während er die Zunge des Schwarzhaarigen sanft umschmeichelte. Nur schüchtern tastete sich Ryuuzaki an diese Sache heran, doch das es ihm gefiel, zeigte er wirklich deutlich, denn auch sein Oberkörper kam Light's Brust näher. Es schien so, als hätte er in dem Detektiven eine Sucht ausgelöst, welche nun hin und wieder gestillt werden musste, oder?
 

Nach weiteren Minuten löste Light plötzlich ihren fast schon leidenschaftlichen Kuss, da er nun mal die notwendige Sauerstoff brauchte. Auch L füllte seine Lungen mit genügend Sauerstoff, atmete keuchend durch, während er den Blickkontakt zum Braunhaarigen mied. Ryuuzaki war sich sicher, dass auf seinen Wangen eine unangenehme Röte lag und wenn er ehrlich mit sich war, so hatte er sich von diesen Kuss mitreißen lassen. Warum nur? Er hätte wirklich nicht darauf eingehen dürfen, denn er verspürte plötzlich eine starke Sehnsucht. Sehnsucht nach den weichen Lippen, welche vor einigen Sekunden noch auf seinen gelegen hatten.
 

"Du hast es genossen, nicht wahr?" hauchte Light leise, hatte er sich ein wenig zu Ryuuzaki runtergebeugt, um ihm diese Feststellung ins Ohr zu flüstern. Deutlich sah er im Augenwinkel, wie sich die geröteten Wangen nur noch mehr verfärbten und der Blick des Schwarzhaarigen noch um einige Etagen weiter sank. Ob es Ryuuzaki unangenehm war? Dachte er vielleicht, er hätte sich nun bloßgestellt, oder sonst was in der Richtung?
 

"Ich... Light, wir... Also...". So etwas war ihm noch nie passiert. Noch nie in seinem Leben hatte er gestottert. Warum ausgerechnet jetzt? Wieso geriet er so dermaßen in Verlegenheit und verlor beinahe seine Fassung? "Lass uns... Lass uns schlafen gehen, in Ordnung?". Der Braunhaarige nickte dem zu, denn vielleicht war es nun das Beste, wenn der Detektiv erstmal seine Gedanken ordnete. Das dieser nun neben sich stand, war deutlich zu erkennen und Light fragte sich, ob er nicht vielleicht doch einen Fehler gemacht hatte. Nun, der morgige Tag würde zeigen, ob Ryuuzaki noch normal mit ihm umgehen konnte, oder ob sie miteinander sprechen mussten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  DarkAngel_91
2010-06-15T12:07:41+00:00 15.06.2010 14:07
Ich weiß jetzt, was ein weiterer Faktor dafür ist, dass mir dein Schreibstil so gut gefällt: Du schreibst sehr übersichtlich, machst oft Absätze. Das strengt die Augen und das Gehirn nicht so an, wie wenn man von einem ewig langem Fließtext bombardiert wird ^^
Das Kapitel war mal wieder wunderschön! Ich konnte mich sehr gut in Ryuuzakis und Lights Lage hineinversetzen. Mein Herz pocht immer noch ganz schnell vor Aufregung ^^ L fängt wohl so langsam an, sich in Light zu verlieben =) Das ist so süüüß!
Liebe Grüße, Angel <3
Von:  xXSakuraHarunoXx
2010-01-15T22:21:16+00:00 15.01.2010 23:21
oh das ist wohl ein freundelichen begen um sich nährkommen und totahl süß^^.p.s ich würde aber L nicht von bett rausschmmeisen^^.tolles kapi biss zur nächsten^^.


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