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Früher

Na super, Takeru rollte innerlich mit den Augen, jetzt musste dieser Dorftrottel ihn auch noch begleiten.

Takeru schlenderte die Straße entlang mit den Händen in den Hosentaschen. Sie waren in der Innenstadt und Takeru nutzte die Gelegenheit um mal wieder shoppen zu gehen. Dies hatte er sich sonst nur sehr selten leisten können, aber da Nao ein solides Einkommen hatte und sich nun um sie kümmerte konnte er sich einen schönen Shoppingbummel gönnen. Und wenn er jetzt auch noch Aoi loswürde, würde auch noch einem kleinen Snack nichts mehr im Wege stehen.

Aoi stapfte neben ihm her und zog eine Fresse bis zum Boden. Erst hatte er sich ja gefreut mal wieder vor die Tür zu können, aber dass er nun von einem Geschäft ins nächste geschleppt wurde, missfiel ihm bei weitem. Aoi wollte gerade wieder protestieren, als Takeru das nächste Geschäft betreten wollte, da drehte sich der Blonde zu ihm um.

"Hör mal Aoi. Es geht mir tierisch auf den Nerv, wenn du die ganze Zeit hier rumnörgelst. Ich wollte meine 'Freigang' genießen, ja?", zeterte der Blonde los.

Aoi starrte ihn im ersten Moment etwas perplex an.

Takeru drückte dem Schwarzhaarigen ein paar Scheine in die Hand. "Geh bitte einfach einen Kaffee trinken oder weiß Gott was machen."

Aoi nahm die Scheine und drehte sie in seiner Hand. Er hatte versprochen bei Takeru zu bleiben, damit dieser nichts dummes anstellte. Aber der Blonde hatte sich in den letzten Tagen so gut benommen, da könnte er ihn doch ein paar Stunden gehen lassen.

"Du bist in genau drei Stunden wieder hier und wehe, wenn nicht. Nao macht dir die Hölle heiß. Du hast ihn noch nie richtig wütend erlebt", zischte der Schwarzhaarige und hoffte Nao würde ihm selbst nicht die Hölle heiß machen, weil er Takeru alleine durch die Stadt ließ. "Wenn irgendetwas ist ruf mich an. Bitte bevor wir wieder Leichen verscharren müssen."

Ein fettes Grinsen stahl sich auf Takerus Lippen. "Ich bin artig, versprochen" und schon hatte er sich von Aoi weggedreht und war in den Laden gegangen.

Wenn der Schwarzhaarige erst einmal weit genug weg war, würde weit aus andere Dinge tun, als shoppen.

Takeru hob ein T-Shirt hoch und drehte es in den Händen, während er eigentlich noch immer nach draußen schielte und darauf wartete, dass Aoi endlich ging.
 

Wieder einmal vergnügte Yuji sich mit einem seiner Opfer: einem willigem Stricher, doch dieser hatte sein Leben schon längst verwirkt und Yuji war bereits dabei, nachdem er sich an seinem Opfer genügend befriedigt hatte, das Blut aus diesem heraus zu saugen.

Der braunhaarige leckte sich über die blutverschmierten Lippen und ließ sein Opfer zu Boden fallen.

Seine Hose zog er nun wieder zu und betrachtete noch einmal mit einem genugtuenden Grinsen sein Opfer, bis er plötzlich bemerkte, dass ihn jemand beobachtete.

Der Blondschopf stand ein wenig abseits und schien wie erstarrt.

Yuji konnte riechen, das dieser ebenfalls ein Vampir war, ein Vampir dem es nach Blut dürstete.

"Na, wer hat sich denn da zu mir verlaufen", sprach er mit einem dreckigen Grinsen.

Takeru starrte den fremden Vampir an.

Das Bild, welches sich ihm bot, war so völlig anders, als das Verhalten der anderen Vampire.

Takeru leckte sich über die Lippen. Er musste sich unweigerlich vorstellen, wie er an Stelle des fremden Vampirs war. Der Geruch von Menschenblut stieg in seine Nase. Wie hatte er diesen Geruch vermisst.

Yuji ließ derweilen den toten Körper sinken, Takeru war so in seine Gedanken vertieft gewesen, dass er aufschreckte, als Yuji ihn ansprach.

Kurz starrte er den Braunhaarigen an, doch dieser schien alles andere als feindlich gesinnt.

Mit einer schnellen Bewegung war er vor Yuji. Der Braunhaarige hatte noch immer blutbenetzte Lippen, Takeru beugte sich vor und konnte einfach nicht anders als über Yujis Lippen zu lecken.

"Ich bin Takeru", hauchte er gegen dessen Lippen.

Ein wenig überrascht war Yuji schon, als dieser Takeru plötzlich vor ihm stand und über die Lippen leckte.

Unweigerlich musste Yuji grinsen.

Dieser Takeru hatte anscheinend nicht geringsten Hemmungen.

"Nenn mich Yuji", meinte der Braunhaarige nur und musterte sein Gegenüber jetzt näher.

Takeru strich sanft Yujis Hals entlang, dessen Haut war noch warm, da er gerade getrunken hatte. "Schön dich kennen zu lernen, Yuji", hauchte der Blonde und schmiegte sich an den andern Vampir. "Ich würde dich ja jetzt auf einen Drink einladen, aber du hast ja schon", kicherte Takeru.

Es störte Yuji irgendwie nicht, dass der Blonde sich so nah an ihn schmiegte, obwohl sie sich erst man grade fünf Minuten kannte und Yuji eigentlich ein Einzelgänger war, aber irgendetwas zog ihn zu diesem Blonden hin.

"Wer sagt denn, dass ich schon satt bin?", grinste Yuji dreckig.

Takeru fasste den Braunhaarigen an der Hand.

"Na dann", sagte der Blonde noch, ehe er Yuji hinter sich herzog.

Er hatte einen Club nicht weit von hier gesehen und nun schleifte er den andern Vampir genau dort hinein. Takeru hatte nicht vor sich einfach einen Stricher von der Straße zu angeln. Er wollte ein wenig Spaß. Und so bekam der Spruch 'einen Trinken gehen' nun auch noch mal eine völlig neue Bedeutung.

Takeru trat an das Geländer heran von welchem man hinab auf die Tanzfläche und den Club blicken konnte. Begeistert beobachtete er wie sich die Menschen im Rhythmus zur Musik bewegten und ihre Körper aneinander rieben.

Takeru leckte sich über die Lippen. Da waren schon so einige heiße Snacks dabei.

Er schmiegte sich seitlich an Yuji, flink strichen seine Hände unter dessen Shirt und kratzten sanft über seinen Bauch.

"Und schon was entdeckt?", hauchte er in das Ohr des Braunhaarigen.

So schnell konnte Yuji gar nicht reagieren, da wurde er schon von Takeru in den nächsten Club gezerrt.

Nein, dieser Takeru hatte wirklich keine Hemmungen und genau das gefiel dem Braunhaarigen immer mehr. Eigentlich ist es Yujis Vorliebe sich an Strichern zu vergreifen, die vermisst so schnell auch niemand. Aber dann kam ihn der Gedanke, dass er sich sicherlich auch später noch mit Takeru amüsieren konnte.

"Hm...ja und zwar dich", grinste Yuji hämisch, denn im Moment fand er nichts interessanter, als diesen blonden kleinen Vampir.

Takeru lachte auf. Er schmiegte sich ein wenig näher an den Braunhaarigen.

"Aber ich schmecke nur halb so gut wie ein Mensch", flüsterte er.

Dann presste Takeru seine Lippen auf die Yujis. Das hatte er schon die ganze Zeit gewollt. Die Lippen des Braunhaarigen waren einfach so verführerisch.

Gierig schob er seine Zunge zwischen Yujis Lippen und plünderte dessen Mund. Er ließ seine Zunge an Yujis Eckzahn entlang schrappen, zerriss sich dabei seine Haut.

Takeru küsste den Braunhaarigen begierig, hatte seine Arme um ihn geschlungen und sich an den schmalen Körper gepresst.

Dann löste er den Kuss wieder. "Siehst du. Ich schmecke nur halb so gut", hauchte er in Yujis Ohr ehe er leicht daran knabberte.

Takeru war wirklich anders, als alle anderen Vampire die Yuji bisher über den Weg gelaufen waren. Anscheinend schien ihm dieser auch noch zu vertrauen.

Yuji musste sich zügeln, als der andere ihn so gierig küsste, vor allem als er dann dessen Blut in seinem Mund spüren konnte.

Am liebsten würde Yuji den Blonden jetzt an die nächste Wand nageln, aber leider befanden sie sich immer noch in diesem zu vollem Club. Als der Kuss gelöst wurde, leckte sich der Braunhaarige über die Lippen.

"Finde ich nicht. Aber kann es sein, dass du noch nicht allzu lang ein Vampir bist? Du bist ganz schön naiv, einfach so einem Vampir zu vertrauen, mein Süßer...", grinste Yuji diabolisch.

Takeru hatte es ja gewusst, er war einfach viel zu offen. Er hätte einfach weitergehen sollen, als er Yuji in der Straße hat stehen sehen. Warum war er auch immer nur so neugierig? Der Blonde löste sich ein Stück von Yuji, knabberte auf seiner Unterlippe.

"War es denn ein Fehler gewesen mit dir zu gehen?", fragte er vorsichtig. Takeru fühlte sich gerade wie eines dieser Kinder, die zu fremden Männern ins Auto steigen, weil sie Schokolade versprochen bekommen.

Yuji musste lachen.

"Selbst wenn, wäre es doch jetzt zu spät, meinst du nicht?", lächelte Yuji und zwinkerte ihm zu.

"Schließlich bist du mir doch eh schon verfallen...", säuselte er weiter, nahm Takeru an die Hand und zog ihn mit sich. Yuji bugsierte ihn wieder nach draußen.

"Da drinnen ist es mir zu stickig, gehen wir lieber wo hin, wo ich mich wohler fühle", bestimmte Yuji einfach und nahm den Blonden mit sich, denn er hatte beschlossen, das was er gefunden hatte, zu behalten.

"Hm", seufzte der Blonde. Yuji hatte recht, er war dem Braunhaarigen sowieso schon verfallen und Takeru hätte längst keinen Rückzieher mehr machen können. Der Blonde ließ sich nach draußen ziehen, seine Hand hatte sich um Yujis geschlossen.

Als sie ein Stück gegangen waren, blieb Takeru stehen. Er hatte keine Ahnung wohin ihn der Braunhaarige schleppen wollte. Aber er hatte nicht mehr viel Zeit wenn er rechtzeitig zurück zu Aoi kommen wollte. Und so sehr Yuji ihm auch gefiel, konnte er seinen Hunger nicht stillen und nur aus diesem Grund war er überhaupt vor die Tür gegangen.

"Yuji, ich hab Hunger", flüsterte er, wusste nicht ob er den Braunhaarigen vielleicht verärgerte.

"Du bist ganz schön ungeduldig oder kann es sein, dass du noch was vorhast?", mutmaßte Yuji und führte ihn in eine dunkle Gasse. Ja hier fühlte er sich wohl, dort wo es nicht von Menschen wimmelte.

"Nicht direkt", nuschelte der Blonde. Es war ihm irgendwie peinlich, wie er bei Nao lebte und dass dieser die Kontrolle über ihn hatte. Takeru kaute ein wenig auf seiner Unterlippe ehe er weitersprach.

"Ich muss in zwei Stunden wieder zurück sein. Sonst kommen sie mich suchen", Takeru hatte den Blick gesenkt, starrte seine Fußspitzen an.

Yuji seufzte und schwieg eine Weile. Wenn er bedachte, dass Takeru noch nicht lange ein Vampir war, musste es irgendwen gegeben haben, der ihn verwandelt hatte und anscheinend wachte dieser über den Blonden.

Yuji wandte sich um und lächelte leicht.

"Muss meine holde Maid also bald in ihrem Turm zurück?", sagte er dann und zog Takeru zu sich in die Arme.

"Warte hier kurz", meinte er dann und war verschwunden.

Takeru nickte leicht. Der Vergleich mit der eingesperrten Prinzessin war nur allzu zu treffend, aber er hoffte, wenn er heute nicht zu spät kam, dann würde Nao ihn öfters gehen lassen. Und vor allem würde er dann Yuji wieder treffen können. Ein Lächeln stahl sich auf die Lippen des Blonden.

Yuji war verschwunden und Takeru ging unruhig von einer Seite auf die andere. Was wenn Yuji nicht mehr zurückkommen wollte?

Doch eine zehn Minuten später hatte dieser gefunden was er wollte und brachte es zu Takeru.

An Yuji hing ein ziemlich betrunkener junger Mann, und als dieser sah wo er hingeführt wurde, schien er zu protestieren, doch Yuji machte kurzen Prozess mit ihm. Nun hielt er den toten Körper in seinen Armen.

"Wieder einmal einer dieser besoffenen Jugendlichen, die nie wissen wo ihre Grenzen sind", grinste Yuji, als er auf Takeru zu ging und ihm den toten Körper entgegenhielt.

Takeru nahm den leblosen Körper entgegen, schlug seine Zähne in dessen Hals. Es war zwar nicht das gleiche wie ein lebender Mensch, aber dennoch war der Geschmack um einiges besser als dieses Hundefutter was er immer vorgesetzt bekam.

Yuji lehnte sich an eine Wand und sah Takeru dabei zu, wie dieser gierig das Blut aus dem Körper des Menschen saugte.

Es war schon komisch, wie sie zueinander gefunden hatten, fast als wäre es vorherbestimmt gewesen.

Ohne etwas zu hinterfragen fühlte er sich zu dem kleineren hingezogen, konnte es sich selber nicht so recht erklären.

Nach einer Weile ließ Takeru den leblosen Körper zu Boden fallen und ging auf Yuji zu und schmiegte sich an den schlanken Körper.

"Danke", sagte er leise und legte seine Lippen auf die des Braunhaarigen.

Yuji erwiderte den Kuss zärtlich und als er ihn wieder löste lächelte er.

"Am liebsten würde ich dich nie mehr hergeben, du Dieb...", meinte Yuji.

Ja Takeru hatte ihm etwas gestohlen und zwar vom ersten Moment an, als Yuji ihn gesehen hatte.

Takeru legte den Kopf leicht schief.

"Dieb?", fragte er den Braunhaarigen, da er nicht verstand auf was dieser hinaus wollte. Dann lehnte er sich an Yuji, küsste leicht seinen Hals.

"Ich würde auch gerne bei dir bleiben", flüsterte Takeru gegen die weiche Haut. Aber das ging nun mal nicht, zumal nicht jetzt.

Yuji lächelte nur und seufzte dann.

Sanft drückte er Takeru von sich weg, beugte sich dann leicht zu ihm runter und küsste ihn kurz.

"Du weißt ja wo du mich findest...", hauchte er gegen dessen Lippen und war im nächsten Moment auch schon wieder verschwunden. Es war besser so, wenn sie sich so verabschiedeten, das war weniger schmerzhaft, irgendwie.

"Aber...", setzte Takeru noch an doch Yuji war schon verschwunden.

Noch eine ganze Weile stand er in der Gasse und ließ die vergangen Zeit noch einmal Revue passieren. Dieser Yuji hatte ihm vollkommen den Kopf verdreht. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, machte er sich auf den Weg zu Aoi um mit ihm zusammen zurückzukehren. Er war sogar ein wenig überpünktlich. Aber Takeru war froh darum, so konnte er dem andern zeigen, wie gut er sich benehmen konnte und vielleicht dürfte er das nächste Mal auch alleine vor die Tür. Er begrüßte Aoi mit einem Lächeln und schweigend gingen sie dann nach Hause. Zufrieden ließ sich der Blonde aufs Bett fallen. Noch immer musste er an Yuji denken.

Yuji selbst war noch ein wenig durcheinander von diesem Geschehen. Er hätte nie gedacht, dass ihm so etwas mal passieren würde, er als Einzelgänger, verliebte sich in einen dahergelaufenen Vampir, der noch grün hinter den Ohren war, unfassbar.

Irgendwie musste der Braunhaarige darüber lachen, was in den letzten beiden stunden passiert war, ein wenig absurd.

Den Kopf leicht schüttelnd, dennoch lächelnd, saß er auf einem der vielen hohen Dächer Tokyos und seufzte.
 

Reno und Shin saßen in ihrem neuen Wohnzimmer, das sie extra neu hergerichtet hatten, jetzt wo auch noch Uruha hierher gezogen war, quasi. Selbst der Kamin wurde wieder genutzt, weil ausgerechnet Uruha eine Frostbeule war und ständig meckert es sei zu kalt hier in der Villa. Jetzt saß Reno in seinem alten Sessel, welcher am Fenster stand und sah nach draußen, es dämmerte.

Shin lag auf dem Sofa auf dem Rücken, ein Buch in der Hand.

Eigentlich wollte dieser sich genau auf dieses konzentrieren, aber seine Gedanken schweiften immer wieder ab. Seit Ryoga mit Uruha zurückgekommen war, hatten die beiden Brüder kaum ein Wort gewechselt. Schon seit er die beiden das erste Mal gesehen hatte, waren sie sich immer eher an die Gurgel gegangen, als ein vernünftiges Gespräch zu führen.

Das war doch nicht normal zwischen Brüdern. Er selber hatte zwar jetzt keinen Bruder zum vergleichen, aber soweit er wusste, gab es zwar Streitigkeiten, aber im Grunde mochte man sich doch.

Shin warf Reno einen Blick zu, der auf dem Sessel saß und aus dem Fenster schaute.

Bei den beiden Brüdern hier schien bloß abgrundtiefer Hass zu sein.

"Reno", fragte der Dunkelblonde vorsichtig, "was ist das zwischen dir und deinem Bruder?"

Erst sah man keine Reaktion im Gesicht des Vampirs, doch dann lächelte Reno etwas traurig.

"Früher...früher, als wir noch Menschen waren, waren wir unzertrennlich, ein Herz und eine Seele. Wir haben viel Schabernack getrieben und wir hatten eine Menge Spaß dabei. Doch dann eines Tages, ich weiß nicht mehr was genau passiert ist, es ist so lange her. Ich weiß noch, dass unsere Eltern tot dort lagen, überall war Blut und Männer in weißen Uniformen. Ich habe keine Ahnung, doch plötzlich war dort unsere Nachbarin, sie schrie irgendetwas von 'Nicht die Kinder, lasst die Kinder in Ruhe!'. Dann packte sie mich und meinen Bruder, es war ein erstaunlich fester Griff und alles ging so schnell. Ich weiß noch, dass ich ohnmächtig wurde, dann kam dieser stechende Schmerz.

Als ich aufwachte, war ich tot...also du weißt was ich meine.

Später klärte sich einiges auf. Unsere Nachbarn waren Vampire, aber friedliche Vampire, die mit Menschen in Einklang lebten und unsere Eltern wussten das. Diese hatten mal irgendetwas mit dem sogenannten Heiligen Orden zu tun, die auch für den Tod meiner Eltern verantwortlich waren. Um uns, mich und Ryouga, vor demselben Schicksal zu bewahren, verwandelten sie uns in Vampire und zogen uns beide als ihre Kinder auf.

Ryouga wurde immer aggressiver in seinem Verhalten und er entfernte sich zunehmend von mir, dennoch blieb ich immer in seiner Nähe und er war bis jetzt auch immer in meiner.

Irgendwann wollte Ryouga gehen, weil er die Vampire so sehr hasste, die einmal unsere lieben Nachbarn waren. Ich wollte ihn nicht alleine lassen und ging mit ihm.

Wenn wir miteinander reden, dann nur das nötigste. Irgendwann im Laufe der Jahre sind uns Eve und Koki über den Weg gelaufen, so kam das eine zum anderen und jetzt sind wir hier", erzählte Reno, denn er hatte sich vorgenommen nie Geheimnisse vor Shin zu haben. Schließlich vertraute Shin ihm und er Shin.

Dieser hörte gespannt Renos Erzählung zu. So viel hatte dieser ihm noch nie über sich erzählt. Ab und an rückte der Vampir mit kleinen Storys aus seinem langen Leben raus, aber über seine Erschaffung hatte er noch nie erzählt. Shin versuchte das ganze nachzuvollziehen, auch wenn ihm dies ein wenig schwer fiel.

Warum hatte sich Ryoga denn so von seinem Bruder entfernt? Sie hatten doch beide dasselbe durchgemacht und für Shin wäre es verständlicher, wenn es die Beiden eher zusammen geschweißt hätte.

"Hm", sagte er nur kurz, weil er nicht wirklich wusste, was er nun darauf antworten sollte.

Es musste doch einen Weg geben, wie die Beiden wieder miteinander auskommen könnten. Shin beschloss das Ganze mit Uruha zu bequatschen. Immerhin saß dieser am anderen Ende der Leitung.

Shin legte das Buch zur Seite und stand auf.

"Ich geh mal rauf zu Uruha. Der langweilt sich bestimmt", Shin wollte Reno nicht sofort über seine Idee aufklären, auch wenn er eigentlich keine Geheimnisse vor dem Dunkelblonden hatte.

Der Blonde ging die Treppe rauf und klopfte an das Zimmer der andern Menschen.

Uruha lag wie fast jedem Abend gelangweilt in seinem riesigem Bett voller Kissen. Er hatte damals darauf bestanden ein superbequemes und vor allem großes Bett zu bekommen, auch wenn Ryouga es für unnötig gehalten hatte, anfänglich, wenn man bedachte was für einen Spaß man auf einem so großen Bett haben konnte.

Eine Weile zappte er durchs Fernsehprogramm, doch dann leistete ihm ausnahmsweise mal Shin Gesellschaft. Ryouga war wie immer auswärts Essen, wie Uruha es gerne nannte.

Als Uruha Shin ins Zimmer ließ, schmiss sich dieser auf das Bett des Dunkelblonden und erzählte genau das, was ihm Reno vorher erzählt hatte.

Gespannt lauschte Uruha den Ausführungen und war verwundert darüber, was den beiden Brüdern damals passiert sein musste.

"Hat Ryouga mal was darüber erwähnt?“, fragte Shin nun den Dunkelblonden.

"Pff...über so etwas redet Ryouga nicht", meinte Uruha leicht erbost, "ich bin froh wenn ich mal ein 'Ich liebe dich' oder so etwas in der Richtung von ihm höre. Er hat es nicht so mit Gefühlen, aber ich würde nicht sagen er ist Gefühlskalt, aber... ach ich will nicht vom Thema abkommen", seufzte Uruha, welcher jetzt auf dem Bauch lag, mit angewinkelten Beinen, seinen Kopf auf die Hände gestützt.

"Aber irgendwie finde ich es schade, dass die beiden nicht mehr so ein brüderliches Verhältnis zueinander haben, fast schon traurig. Meinst du das lässt sich ändern?", fragte Uruha dann und sah Shin eindringlich an.

Shin musste ein wenig kichern, als Uruha meinte, Ryoga würde nie über Gefühle reden. Etwas anderes würde auch nicht zu diesem Vampir passen. Vielleicht lag auch einfach darin das Problem. Man müsste die beiden einfach mal wieder zum Reden bringen. Ohne, dass sie sich dabei an die Kehle sprangen. Und genau dies teilte er Uruha auch mit.

"Wir müssen die Beiden mal zusammen wegbringen. Am besten unter Menschen, da können sie sich nicht so leicht wehtun. Immerhin sollen sie ja reden und sich nicht umbringen."

Dann kam dem Blonden eine Idee. Immerhin sollten die beiden Vampire nicht unbedingt erfahren, warum sie nun zusammen weggehen sollten.

"Wie wäre es wenn wir sie einfach dazu zwingen mit uns Essen zu gehen. Ich meine, dass sind die uns echt mal schuldig."

"Hm~ mal sehen ob Ryouga irgendwie dazu bringen kann", meinte Uruha und dachte nach.

"Schließlich kannst du deinen Reno einfach so um den Finger wickeln, aber Ryouga ist manchmal so muffelig, da ist es schwer ihn mal zu etwas zu bewegen" ,brummte Uruha dann und rollte sich auf den Rücken.

"Aber er müsste gleich wieder kommen, mal gucken ob ich ihn irgendwie um den Finger wickeln kann oder besser ob ich meine Beine um ihn wickeln muss", grinste Uruha dann und deutete Shin damit an, das er ruhig wieder nach unten gehen könne.

"Ich sag Bescheid, sobald ich Ryouga rumbekommen habe."

"Stimmt", sagte Shin noch. Er hatte mir Reno eindeutig den besseren Fang gemacht, fand der Blonde. Shin stapfte wieder die Treppe zum Wohnzimmer runter und ließ sich zurück auf den Sessel fallen.

Reno warf ihm einen fragenden Blick von der Seite zu, doch Shin ignorierte ihn einfach und schlug sein Buch auf. Reno davon zu überzeugen mit ihm Essen zu gehen, konnte warten bis sichergestellt war, dass auch Ryoga von der ganzen Sache überzeugt war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-04-05T11:45:37+00:00 05.04.2011 13:45
Ich muss jetzt auch anmerken, dass ich diese FF einfach nur liebe. *~*
Ihr macht echt gute Arbeit & ich freu mich über jedes Kapitel.
Obwohl ich echt wissen möchte, wie es mit IV & ok-Ki weitergeht, vorallem was IV an Take so findet. o:
& irgendwie hoffe ich das Ko-Ki ihn verlässt sodas IV merkt das es ja doch nur Ko-Ki für ihn gibt... ^-^''
Naja, & falls es eventuell möglich ist, würde ich gerne die Adult Dinger auch lesen, also eventuell bei Fanfiktion.de weiter uploaden. : D
Nur wenn es in eurer Macht steht.
Aber an sich wollte ich nur ein großes LOb aussprechen & macht weiter so !!

Von:  Ruha_Chan
2010-08-17T16:08:41+00:00 17.08.2010 18:08

Ich freu mich echt, dass es weiter geht! Allerdings solltet ihr aufklären, warum Takeru "böse" ist. Aoi hat sich ja nicht zum bösen verändert, als er ein Vampir wurde, er aber schon. Als alter Buffy-Fan (ja, gut, geoutet XD) ziehe ich einfach mal den Vergleich, dass er wirkt, als habe er die Seele verloren, während die anderen sie noch haben, selbst Ryoga.
Eins ist mir noch unklar: Ihr schreibt, dass Reno und Ryoga zu Vamoiren gemacht worden sind, als sie noch Kinder waren. Das sind sie aber nun nicht mehr, wie kann es sein, dass sie erwachsen sind?
Und ich vermisse die beiden Kleinen zwischen ihren Büchern...
Ansonsten bin ich vollauf zufrieden!
Von:  Ryouga
2010-08-17T01:32:24+00:00 17.08.2010 03:32
Soooo da ich ja immer so schön lang auf bin, hab ich doch echt geschafft das freischalten des kapis mitzuerleben |D
Nun zum Kapi selbst xD

Yuji und Takeru sind so knuffig *____*
Total niedlich x33333

Und dann die Sache mit dem Essen gehen xD
Die Idee ist lustig und ich musst so oft bei den Sätzen lachen ^^
Habt ihr echt super getroffen :)


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