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69

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Streit

"ARGH", Aoi schleuderte das Glas an die Wand. Es war doch zum verrückt werden. Seit sie Sex gehabt hatten, ging ihm Nao aus dem Weg.

Es waren jetzt schon einige Tage vergangen und Nao war so gut wie nie daheim. Der Dunkelhaarige schien sehr darauf bedacht zu sein, nicht viel Zeit mit ihm verbringen zu wollen. Aoi betrachtete den roten Fleck an der Wand und sein Blick wanderte weiter zu den Splittern am Boden. Warum ging ihm Nao nur so sehr aus dem Weg? Hatte er irgendetwas falsch gemacht?

Aoi hatte sich eingestehen müssen, dass er wohl etwas für den Dunkelhaarigen empfand und nun versuchte dieser Abstand zwischen sie zu bringen.

Der Schwarzhaarige nahm einen Lappen aus dem Schrank und wischte die Tapete ab.

Nao würde wohl auch diesen Abend erst sehr spät nach Hause kommen, wenn er überhaupt kam. 'Wichtige Arbeiten in der Klinik', aber Aoi wollte ihm das nicht so ganz glauben.
 

Schon seit Wochen versuchte Nao Aoi so gut es ging aus dem Weg zu gehen und verkroch sich immer mehr in seiner Arbeit, auch wenn er eigentlich mehr rum saß in seinem Büro als alles andere.

Nao wusste das er immer mehr für Aoi empfand, doch wusste er auch das er ohnehin schon zu viele Regeln seines Clans gebrochen hatte, dem Clan den er ewige Treue geschworen hatte und auch, niemals die Regeln zu verletzen.

Sie jetzt noch mehr auszureizen könnte für Nao immer gefährlicher werden, von daher konnte er schlecht eine Beziehung mit einem initiierten Vampir eingehen, einen Vampir den er auch noch selbst geschaffen hatte.

Und genau das war das größte Problem, denn dadurch waren sie seelisch aneinander gebunden worden, einer Bindung die ihn nie wieder jemand nehmen könnte, auf ewig. Deshalb fühlte sich Nao auch immer mehr zu Aoi hingezogen und andersherum war es wahrscheinlich genauso.

Seufzend saß Nao an seinem Arbeitstisch, denn er wusste das er jetzt nach Hause gehen musste, zu Aoi, denn er konnte schlecht 48 Stunden oder so hier in der Klinik rumtanzen, putzmunter. Seine Ärzte und Schwestern fanden es eh schon ziemlich merkwürdig das er so oft in der Klinik erschien in letzter Zeit, dabei hatte er eigentlich gar nicht so viel zu tun als Chefarzt.

Lediglich Papierkram machen, den er sowieso meist zu Hause machte oder hin und wieder mal operieren, wenn viel los war oder so.

Mit einem mulmigen Gefühl war Nao nun nach Hause gegangen, wusste nicht wie er sich diesmal rausreden konnte bei Aoi, nur um ihn aus dem Weg zu gehen.

Leise schlich er ins Haus, hatte die Hoffnung das Aoi ihn vielleicht doch nicht hörte und er so in sein Arbeitszimmer konnte, um sich zu verkrümeln.
 

Nachdem Aoi die Sauerei beseitigt hatte, hatte er sich vor den Fernseher fallen lassen durch das sinnfreie Abendprogramm gezappt. Aoi hörte wie sich die Tür leise öffnete und genauso leise auch wieder schloss. Fast hätte er nicht mitbekommen wie sich Nao am Wohnzimmer vorbei die Treppe hinauf stahl.

"Nao?", fragte er sichtlich gereizt und stapfte hinter diesem die Treppe herauf.

Aoi hörte noch wie sich die Tür zum Arbeitszimmer schloss und der Schlüssel umgedreht wurde. Ein sicheres Zeichen dafür, dass Nao nun nicht gestört werden wollte. Doch so konnte das doch einfach nicht weitergehen. Wie lange wollte sich der Dunkelhaarige denn noch vor ihm verkriechen.

"Mach die verdammte Tür auf", es war nicht so als könnte Aoi sich nicht leicht selber Zutritt verschaffen, aber so viel Anstand besaß er noch.

"Das geht nicht", sagte Nao leise und hoffte Aoi würde gehen, doch mit diesem schien heute nicht gut Kirschen essen zu sein.

"Und wie das geht!", Aoi war mit den Nerven am Ende.

Er trat gegen die Tür, das Schloss brauch aus der Tür hinaus und sie flog auf. So viel zu seinem Vorsatz. Aber er konnte einfach nicht noch einen Abend hier sitzen und mit ansehen, wie Nao ihn einfach ignorierte. Aoi wollte die Sache klären und das sofort.

Mit verschränkten Armen stand er in der Tür und musterte den Dunkelhaarigen am Schreibtisch.

Nao drehte sich zu Aoi um und biss sich auf die Lippen.

"Du hättest sie ja nicht gleich eintreten müssen...", meinte Nao dann und machte sich daran die Tür aufzuheben und sie gegen die Wand zu lehnen.

Die musste er nachher unbedingt wieder anbringen, auch wenn es sinnlos war. Aoi würde sie wohl öfters eintreten, wenn er sich weiter verkroch.

Leider konnte er sich nicht lange genug mit der Tür beschäftigen, denn das würde nach einiger Zeit ziemlich seltsam aussehen, also wandte er sich wieder Aoi zu.

"Ehm, was ist denn so wichtig, das du die Türen in meinem Haus eintrittst?", versuchte Nao sachlich und neutral zu bleiben, obwohl er die starke Spannung zwischen ihnen spürte, spürte das Aoi nicht sonderlich gut gelaunt war.

Aoi beobachtete den Dunkelhaarigen dabei, wie dieser die Tür sorgsam an die Wand lehnte und noch ein wenig hin und her rückte.

Der Schwarzhaarige verschränkte seine Arme vor der Brust und wartete darauf, dass Nao ihm wieder Beachtung schenkte.

Warum versuchte dieser ihn so akribisch zu ignorieren, selbst jetzt merkte Aoi deutlich, dass Nao lieber überall nur nicht hier mit ihm in einem Raum wäre.

Hatte er irgendetwas falsch gemacht? Hatte er den Dunkelhaarigen in irgendeiner Hinsicht verletzt?

"Warum gehst du mir aus dem Weg?", fauchte Aoi.

Das war genau die Frage, vor der Nao sich irgendwie gefürchtet hatte.

"Ich geh dir nicht aus dem Weg...ich hab nur fürchterlich viel zu tun...im Moment", versuchte Nao glaubwürdig zu klingen und sah Aoi ernst an.

"Ja klar", zischte der Schwarzhaarige und drehte sich zum gehen um.

"Auf einmal hat der Herr zu arbeiten. Bevor wir gefickt hatten, hattest du noch alle Zeit der Welt dich um mich zu kümmern."

Wenn er die Tür nicht eben aus den Angeln getreten hätte, könnte er sie nun schwungvoll hinter sich zuknallen lassen.

So blieb dieser eindrucksvolle Effekt aus und Aoi stapfte die Treppe ins Wohnzimmer runter. So liefen ihre Gespräche nun schon seit Tagen ab. Es war immer wieder das Selbe, am Ende schrieen sie sich jedes Mal nur an. Aoi ließ sich aufs Sofa fallen und schaltete den Tv ein.

Seufzend schüttelte Nao den Kopf, jetzt hatten sie sich schon wieder gestritten.

"Bevor du da warst, fiel mein ganzes Leben auch nicht aus den Ankern...", murmelte Nao mehr zu sich selbst und trat leicht gegen die Tür, die er gerade an die Wand gelehnt hatte.

Vollkommen durcheinander mit seinen Gedanken, ging Nao in sein Schlafzimmer und schmiss sich aufs Bett, blieb einfach drauf liegen.

Schon komisch, dass er sich je so ein Ding angeschaffen hatte, dabei wusste Nao nicht mal ansatzweise wie es ist zu 'schlafen', so wie Menschen es nannten.

Manchmal fragte er sich wie das ist zu schlafen und dann fragte er sich hin und wieder, ob Aois es vermisste.

Schon wieder...schon wieder kreisten seine Gedanken nur um Aoi.

Dieser starrte den Fernseher an.

Warum mussten sie sich nur immer streiten? Er wollte sich nicht ständig mit Nao in den Haaren haben, er wollte doch einfach nur in seiner Nähe sein.

Der Schwarzhaarige schaltete den Fernseher wieder aus. Seufzend stand er auf, schlich die Treppe hoch. Nao hatte das Arbeitszimmer verlassen und Aoi versuchte zu hören wie sich der Dunkelhaarige nun befand. Ein leises Rascheln verriet ihm, dass er sich im Schlafzimmer befand.

Vorsichtig öffnete Aoi die Tür und schlich zum Bett.

"Nao, es tut mir leid", flüsterte er.

Eine Weile geschah nichts und auch Nao gab keine Antwort auf Aois Entschuldigung.

Dann öffnete Nao seine Augen, er lag auf dem Bauch und sah jetzt zur Seite, zu Aoi.

"Wie ist das, dieses Schlafen? Vermisst du es?", fragte Nao dann einfach. In der Hoffnung Aoi würde verstehen, dass es ihm ebenfalls leid tat, dass sie in letzter Zeit immer stritten.

Aoi ließ sich neben Nao aufs Bett sinken, lehnte sich mit dem Rücken an das Gitter.

Ein Seufzen verließ seine Lippen. "Ja ich vermisse es. Weißt du, ich vermisse es einfach mal abschalten zu können. Ich kann nicht einfach die Augen schließen und alles ausblenden. Ständig höre ich irgendwelche Menschen, nehme irgendwelche Gerüche war. Zudem vermisse ich es auch träumen zu können. Du kannst dir das nicht vorstellen oder?" Er vermisste das Leben als Mensch. Auch wenn er schwach und sterblich gewesen war, würde er es sofort wieder gegen dieses unsterbliche Dasein eintauschen.

Als Aoi sich zu ihm aufs Bett setzte, schloss er seine Augen wieder.

"Hmm...nein, aber ich wüsste zu gern wie das ist...", seufzte Nao und drehte sich auf den Rücken.

"Manchmal wünsche ich mir sogar, dass ich ein Mensch geworden wäre, dann wäre ich irgendwann ganz friedlich gestorben. Mehr als 3000 Jahre verweile ich schon in dieser Welt und ihr Menschen habt so viel erreicht in dieser Zeit und wir Vampire? Wir halten uns immer noch an die gleichen Gesetzte wie sie vor 5000 Jahren geschaffen wurden, zumindest die Hauptfamilie oder auch zumindest die meisten davon...", meinte er dann, weil schließlich hatte er selber diese Regeln gebrochen.

Aoi sah auf den Dunkelhaarigen hinab. Er hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, wie es wohl sein musste, schon immer als Vampir gelebt zu haben. Wie schlimm musste es sein, immer wieder Menschen neben sich sterben zu sehen, zu sehen wie sich alles veränderte nur man selbst nicht.

Aoi seufzte und ließ sich ganz aufs Bett sinken.

"Scheiß auf die Regeln", flüsterte er. Warum kümmerte sich Nao um solche banalen Regeln? Nao hatte ihm erzählt, dass es gegen die Regeln gewesen war, Aoi in einen Vampir zu verwandeln. Aber solange er doch keine Menschen tötete konnte es doch einfach egal sein.

Ein leises kurzes Lachen ging über Naos Lippen.

"Das sagt sich so leicht, ich habe 3000 Jahre lang nach diesen Regen gelebt, sogar in Kriegen für sie gekämpft, mein ganzes Leben danach ausgerichtet, um die Hauptfamilie und meine Mutter stolz zu machen...und mit einem Mal stellt sich mein Leben auf dem Kopf, die ganzen Regeln, alles...ich weiß schon gar nicht mehr wie ich handeln soll, was es überhaupt noch für einen Sinn hat, so zu leben wie ich jetzt lebe, schließlich tu ich im Grunde genommen so, als sei ich ein Mensch, was ich nicht war und wofür? Ich stelle im Moment mein ganzes Leben in Frage, schließlich habe ich seit Jahrzehnten alles einfach so hingenommen, auch meine Einsamkeit, es war einfach so...", erzählte Nao einfach, auch wenn er sich nicht sicher war, ob Aoi es überhaupt interessierte.

"Aber was soll denn falsch daran sein, wenn du so lebst wie du es immer getan hast…nur halt nicht mehr alleine", Aoi seufzte leise auf, "Regeln kann man ändern. Warum solltest du dich akribisch an etwas halten, was vor tausenden Jahren festgelegt wurde."

Aoi legte eine Hand auf Naos Rücken, strich sanft darüber.

"Freu dich doch einfach, dass du nun nicht mehr alleine sein musst."

Nao seufzte und setzte sich auf.

"Du verstehst das nicht ganz, normalerweise dürftest du gar nicht mehr sein, es ist alles durcheinander und das einzige, wovor ich wirklich nur noch Angst habe, dass man mich dafür bestraft, was ich getan habe und das man dich mir wegnimmt. Das ist auch der Grund warum ich versuche Abstand zu halten, denn ich weiß sie werden kommen und dich mir wegnehmen...und wenn das geschieht dann...", doch Nao konnte nicht weitersprechen, irgendwie war es zu viel für ihn.

Er befand sich in einem ungewohnte Gefühlschaos und er wusste nicht wie er es bewältigen sollte.

Aoi biss auf seine Unterlippe. Würde man ihn wirklich beseitigen wollen? Was war mit den vielen anderen Vampiren die einmal menschlich gewesen waren? Aoi wurde wieder bewusst, dass er genau diese doch selber sein Leben lang ausgelöscht hatte und warum sollte es ihm dann auch anders gehen. Nao hatte Recht. Man würde ihn beseitigen wollen. Nao ließ sich wieder nach hinten fallen und seufzte. Der Schwarzhaarige beugte sich über ihn.

"Dann will ich die Zeit, die ich noch habe aber nicht einsam verbringen", er beugte sich zu dem Dunkelhaarigen runter und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.

Nao hatte einfach keine Ahnung was er tun würde, wenn man ihm Aoi nahm, doch weiter konnte er nicht darüber nachdenken, da vernahm er die Worte des anderen und spürte im nächsten Moment dessen Lippen.

Auf einmal schien sein Kopf wie leer gefegt und eine Art Impuls durchfuhr ihn.

Irgendwie wurde ihm jetzt klar, jetzt vor wieder dieses Verlangen in ihm aufkeimte, wie recht Aoi hatte. Warum jetzt noch die Regeln befolgen, wenn er sie eh schon gebrochen hatte. Nao sollte die Zeit nutzen die ihnen noch blieb, egal wie lang oder kurz es sein würde. Jetzt zählte nur noch Aoi.

Der Dunkelhaarige erhob sich wieder und drückte Aoi rittlings aufs Laken und konnte einfach nicht anders, als ihn verlangend zu küssen.

"Nao", keuchte der Schwarzhaarige überrascht auf. Gierig erwiderte er den Kuss. Viel zu lange hatte er dies vermisst.

Aoi schlang seine Arme um den Dunkelhaarigen, zog ihn näher an sich.

Endlich konnte er Nao wieder spüren. Von der Zeit, die sie nun noch gemeinsam hatten, würde er keine einzige Minute alleine verbringen wollen.

Kurz unterbrach Nao den Kuss, sah Aoi in die Augen, hatte dessen Gesicht in seinen Händen und strich leicht mit seinem Daumen über Aois Wange.

"Ich war ein Narr zu glauben, es wäre besser dich nicht zu lieben. Doch wie sagt man so schön: In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.", meinte Nao dann mit einem sanften Lächeln und küsste Aoi nun leidenschaftlicher und intensiver.

Von nun an war es ihm egal was passieren würde, hauptsache Aoi war bei ihm; nur das zählte.

Ein Lächeln legte sich auf Aois Lippen, er schmiegte sich an Naos Finger.

Seine Arme lagen noch immer um den Dunkelhaarigen, er zog ihn wieder eng an sich als Nao ihn erneut küsste. Wenn Aoi nicht gerade mit Küssen beschäftigt wäre, würde ein breites Lächeln sein Gesicht zieren. Nao liebte ihn und das Gefühl geliebt zu werden machte ihn so unendlich glücklich. Kurz musste er an Uruha denken und wie er sich in diesen verliebt hatte, doch schon längst hatte Nao den Platz des Blonden in seinem Herzen eingenommen.

Nao könnte mit Aoi ewig hier liegen und ihn küssen, aber das war nicht das einzige, was Nao wollte. Er löste den Kuss und küsste nun den Hals des anderen, liebkoste die Haut, bis hin zu dem Siegel an Aois Hals, welches sich schräg hinter dem Ohr befand, einer empfindlichen Stelle. Nao küsste diese zärtlich und seine Hände machten sich daran, dass Hemd des schwarzhaarigen zu öffnen und es langsam von dessen Schultern zu streifen.
 

Kai hatte nicht lange gebraucht, ein vernünftiges Versteck für sie beide zu finden, auch wenn es eine nicht so vorteilhafte Gegend war, aber fürs erste musste es reichen. Es war eine leer stehende Lagerhalle und in dem Führerhäuschen hatte Kai es ein wenig bequem herrichten können, sodass er Takeru auf vielen Decken ablegen konnte.

Kai hatte noch keine Ahnung was er sagen sollte wenn Takeru aufwachen würde.

Takeru hatte einen wirren Traum, es kam ihm fast so vor, als würde er durch die kalte Nacht getragen werden.

Eine Gänsehaut zog sich über seinen Körper. Seit wann war die Decke denn so dünn?

Takeru versuchte nach dieser zu angeln aber er konnte sie nicht finden. Frustriert blinzelte er und suchte nach seiner flauschigen Decke. Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, schreckte er auf.

Wo zum Teufel war er hier? Das war doch eindeutig nicht die Villa. Hatte man ihn etwa entführt?

Panik stieg in dem Blonden auf und er versuchte sich in der neuen Umgebung zu orientieren.

"Eve? Koki?", fragte er in die Stille.

Während Takeru schlief, hatte Kai sich weiter in der Lagerhalle umgesehen, doch dann hörte er die Stimme des Blonden und ging zu ihm zurück.

"Die beiden brauchst du nicht mehr und du wirst sie auch nie wiedersehen.", sprach Kai leise, ein wenig traurig das sagen zu müssen, nicht wissend wie Takeru gleich reagieren würde.

Takeru starrte den Braunhaarigen an, als dieser plötzlich vor ihm stand. Was hatte das alles zu bedeuten?

Der Blonde war aufgesprungen, ungläubig sah er Kai an. Hatte dieser ihn etwa entführt? Warum sonst sollte er hier in einer abgelegenen Lagerhalle sein.

"Lass mich in Ruhe!", schrie er voller Panik, rannte die zur Tür und stolperte die Treppen hinunter.

Er lief so schnell dass er immer wieder über seine eigenen Füße stolperte. Takeru griff nach dem Geländer. Ein Schrei verließ seine Lippen, als dieses nachgab und er in die Tiefe stürzte.

Kai war ein paar Schritte rückwärts gestolpert, als Takeru ihn anschrie und an ihm vorbeirannte.

Im ersten Moment hielt er inne, doch dann ging er Takeru hinterher, sah wie dieser versuchte am Geländer Halt zu suchen.

Kais schnelle Reaktion, bewahrte Takeru davor, das er auf den Boden knallte.

Fest hielt er den Blonden in seinen Armen, welcher immer noch schnell atmete vor Schreck. "Dummkopf!", ertönte Kais Stimme ein wenig wütend.

Takeru brauchte einen Moment, bis er realisiert hatte, dass er nicht mehr fiel und der Schmerz des Aufschlags ausblieb. Wie erstarrt blieb er einfach dort stehen wo Kai ihn hingestellt hatte und er regierte auch nicht darauf, dass dieser ihn im Arm hielt.

Er brauchte einen Moment, bis seine Atmung sich wieder beruhigt hatte und er wirklich merkte, an wessen Brust er gedrückt wurde.

"Lass mich los!", zeterte er sofort los und versuchte sich von dem Braunhaarigen loszureißen.

Egal wie sehr Takeru zeterte und versuchte sich loszureißen, Kai hielt ihn fest.

"Nein, ich werd dich nie wieder loslassen, dich nie wieder alleine lassen, wie ich es damals getan habe...Außerdem ist es besser so. Koki gehört zu Eve und nicht du...", meinte er dann mit fester Stimme, hob Takeru anschließend hoch und trug ihn wieder zurück in die Lagerhalle.

Takeru versuchte sich noch immer loszureißen, auch wenn Kai bei weitem stärker war und Flucht so gut wie sinnlos.

Tränen der Verzweiflung stiegen in ihm auf. Verzweiflung weil er sich nicht wehren konnte, weil er schon wieder hilflos einem Vampir ausgeliefert war. Verzweiflung weil Kai ihm vor die Nase hielt, was er eh schon wusste. Eve und Koki hatten schon immer zusammen gehört, seit hunderten von Jahren. Und nun kam er daher und hatte gehofft ein Teil von ihnen zu sein. Wie dumm war er nur gewesen.

"Lass mich runter!", schluchzte der Blonde.

"Nur wenn du mir versprichst nicht davon laufen zu wollen. Du weißt, dass es nichts bringt...", meinte Kai dann etwas sanfter und seufzte.

Irgendwie war es doch hoffungslos. Hatte Koki ihn angelogen?

Es schien Kai nämlich nicht so, als würde Takeru ihn wirklich vermissen oder noch lieben. Aber er hatte nun mal einen Pakt mit Koki geschlossen und er würde sich daran halten.

Egal ob diese Sache hier vielleicht doch ziemlich aussichtslos war.

"Denk nicht, ich hab dich entführt. Koki hat mich dir freiwillig überlassen...", stellte Kai dann klar.

Takeru hob seinen Blick, starrte Kai ungläubig an. "Koki?", flüsterte er verständnislos. Wieso hatte der Pinkhaarige ihn an Kai gegeben? Sie hatten sich doch so gut verstanden in letzter Zeit. Und schon wieder versetzte es ihm einen Stich im Herzen, als er erneut feststellen musste, dass er für die beiden Vampire bloß ein netter Zeitvertreib gewesen sein musste.

Schluchzen verließ seine Lippen. Takerus Finger fuhren zu seinem Hals, strichen über die feinen Erhebungen.

Warum hatten sie ihm überhaupt Hoffnungen gemacht? Er hatte geglaubt wirklich ein Teil von ihnen sein zu können. Sein Körper fing an unkontrolliert unter seinem Schluchzen zu zittern.

Kai hatte zur Bestätigung kurz genickt. Plötzlich fing Takeru an zu schluchzen, wahrscheinlich weinte er sogar, sein Körper fing an zu zittern. Vorsichtig strich er Takeru durchs Haar, versuchte ihn zu beruhigen.

"Takeru...jetzt wein doch nicht, bitte...ich hätte wissen müssen, dass es eine unsinnige Aktion war, dich wieder zu mir zu holen, aber Koki hatte indirekt gedroht, dass wenn du nicht endlich verschwindest und er Eve wieder für sich haben könnte, würdest du sterben...ich will dich nur vor ihnen beschützen", versuchte er ihn zu beruhigen, weil er nicht wirklich wusste, warum Takeru derart weinte.

Takerus Schluchzen wurde noch mehr. Koki hatte gedroht? Warum hatte der Pinkhaarige ihn so schnell loswerden wollen?

Der Blonde krallte sich an Kais Shirt, er brauchte einfach Halt. Sonst hatte er das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Schon wieder war er enttäuscht worden. Wie so oft in seinem Leben.

Warum musste er immer solche Rückschläge einstecken? Er hatte die verdammte Arschkarte des Lebens gezogen.

Koki hätte ihn einfach direkt töten sollen, als dieser es vorgehabt hatte. Dann würde er jetzt nicht schon wieder leiden müssen.

Vorsichtig hob Kai Takeru dann wieder hoch, setzte sich auf den Decken Haufen und setzte Takeru auf seinen Schoß ab, dessen Kopf in seine Halsbeuge.

Beruhigend strich er ihm über den Kopf, hielt ihn fest und wiegte ihn leicht hin und her, so wie er es damals immer getan hatte, wenn der Blonde traurig war, in der Hoffnung dieser würde sich wieder beruhigen.

"Kai", flüsterte Takeru zwischen Schluchzen. Er hatte sich an den Braunhaarigen geschmiegt und seine Arme um ihn gelegt. Die Nähe zu Kai hatte ihn schon immer beruhigt, so war es auch dieses Mal. Es dauerte nicht lange und sein Schluchzen versiegte, stumm rannen noch vereinzelt Tränen seine Wange hinab und wurden von Kais T-Shirt geschluckt.

"Ich bin da, ich werd immer da sein...versprochen", sagte Kai und lächelte leicht.

Er war froh das Takeru sich wieder zu beruhigen schien und dessen Tränen langsam versiegten, dennoch streichelte er dem Blonden sanft durchs Haar und wiegte ihn hin und her.

Takeru lehnte schlaff an dem Braunhaarigen.

"Das hast du schon einmal gesagt", flüsterte er. Damals hatte Kai ihm auch versprochen ihn nie wieder zu verlassen. Er hatte ihm gesagt er würde ihn lieben und dann eines Tages war er weg gewesen. Einfach so ohne ein Wort. Und nun hörte er die gleichen Worte wieder. Würde Kai ihn dieses Mal auch einfach wieder verlassen? Wenn er jetzt einschlief, würde er auch wieder alleine aufwachen? Fast schon wie aus Reflex, glitt seine Hand zu seiner Brust, konnte das kleine Metallstück unter seinem T-Shirt spüren. Die Kette hatte er damals gefunden, als Kai ihn verlassen hatte. Er hatte ihre Bedeutung die ganzen Jahre über vergessen gehabt.

"Ich weiß...", sagte Kai traurig und seufzte leise. "Aber diesmal werde ich nicht so dumm sein und dich wieder verlassen in einem falschen Glauben, lieber sterbe ich...", fügte Kai hinzu und hauchte Takeru einen Kuss auf dessen Schopf.

"...wenn du überhaupt bei mir bleiben willst, ich will dich schließlich nicht zu etwas zwingen", meinte Kai dann und sah Takeru ruhig an.

Der Blonde senkte seinen Blick. Was sollte er denn jetzt nur tun? Er liebte Kai nicht mehr, sollte er trotzdem bei ihm bleiben? Wenn er ihn jetzt verließ würde er nur wieder alleine sein. Würde er es noch einmal durchstehen alleine dar zustehen?

Takeru starrte sein T-Shirt an. Wo sollte er denn hin, wenn er jetzt nicht bei Kai blieb? Zu Eve und Koki konnte er schlecht zurück und wen anders hatte er nicht. Wenn er nicht auf der Straße landen wollte, dann würde er bei Kai bleiben müssen.

"Ich bleibe bei dir", flüsterte Takeru und hatte seinen Blick wieder gehoben. Der Blonde versuchte leicht zu lächeln.

Kai konnte sehen, das Takeru sich irgendwie ein wenig dazu quälte zu lächeln und so wirklich erwidern konnte Kai es aber nicht.

Schön und gut, Takeru hatte gesagt er würde bei ihm bleiben, was aber noch lange nicht hieß, das er ihn liebte, oder wieder liebte. Es war verwirrend, vor allem weil Koki meinte, Takeru würde im Schlaf von ihm reden.

"Gut...möchtest du noch etwas schlafen? Wenn der Tag dann angebrochen ist, versuche ich uns ein neues Versteck zu suchen wo wir bleiben können. Vielleicht ein kleines Hotel oder so. Ich hab noch einiges an Geld", erklärte Kai dann und versuchte irgendwie die bedrückte Stimmung zwischen ihnen wieder zu lockern.

"Klingt gut", Takeru versuchte so unbeschwert wie möglich zu klingen. Dass er kläglich scheiterte, konnte er in Kais Gesicht nur zu deutlich sehen. Takeru ließ sich nach hinten auf die Decken fallen. Wirklich bequem war es hier wirklich nicht.

Er schloss die Augen. Vielleicht konnte er ja wenn er schlief sich über alles klar werden. So sehr er auch seine Augen schloss, er wollte einfach nicht einschlafen. Die ganze letzte Stunde hatte ihn zu sehr aufgewühlt. Es dauerte lange bis er endlich in einen tiefen Schlaf fiel.

Kai hatte sich dem Blonden abgewandt, stand auf und beschloss sich noch weiter in der Lagerhalle umzusehen, auch wenn es nichts brachte, aber er brauchte im Moment ein wenig Abstand zu dem anderen. Erst einige Zeit später kehrte er zu dem kleineren zurück und sah, dass dieser wieder tief und fest schlief und intensiv zu träumen schien. Takeru wimmerte leicht und es hörte sich immer wieder an, als würde er nach Kai rufen. Schnell war der Braunhaarige an dessen Seite, griff nach dessen Hand und strich dem Schlafenden über die Stirn. Fest umschloss Takeru Kais Hand und drückte sie fest, schlief aber weiter.

"Shhht...ich bin da...", sagte Kai ruhig und sanft, strich ihm weiter über die Schläfe.

Doch immer wieder fiel sein Blick auf Takerus Hals, dort wo das seltsame schwarze Siegel prangte. Kai dachte nach und kam zu dem Entschluss, so lange Takeru dieses Siegel am Hals trug, würde er nie von Eve und Koki loskommen.

Irgendwas musste sich Kai deswegen einfallen lassen.

Takeru schlug die Augen auf. Seine Atmung ging noch immer schnell. Der Blonde versuchte sich zu erinnern, was er so schlechtes geträumt hatte, aber es wollte ihn einfach nicht mehr einfallen. So war es immer. Er hatte einen Albtraum und wenn er aufwachte, konnte er sich nicht mehr daran erinnern. Takeru richtete sich ein Stück auf und merkte, dass er Kais Hand hielt. Kurz überlegte er, dann löste er seine Hand aber aus der des Braunhaarigen. Irgendwie fühlte es sich komisch an Kais Hand zu halten. "Hast du was zu trinken für mich?", fragte er mit rauer Stimme.

Erst wollte Kai ihm sagen, dass er im Schlaf nach ihm gerufen hatte, doch ließ er es, als dieser nach etwas zu trinken verlangte.

Kai nickte nur und holte eine Flasche Wasser hervor, die er besorgt hatte.

Takeru nahm ein paar Schlucke Wasser, er hielt die Flasche noch in Händen, drehte sie ein wenig hin und her.

Der Blonde musste daran denken, wie Eve ihm am Anfang immer Limo mitgebracht hatte. Bis er eines Tages dann einfach mit zum Einkaufen gegangen war und dem Weißhaarigen erst einmal erklärt hat, was ein normaler Mensch so zu sich nahm.

Ein Seufzen verließ seine Lippen. Jetzt musste er schon wieder an die beiden Vampire denken. Takeru ließ sich wieder zurück in die Decken sinken.

Warum konnte er sie nicht einfach vergessen? Warum vermisste er sie so sehr? Vor allem Eve hatte er so sehr in sein Herz geschlossen. Ob der Weißhaarige ihn auch loswerden wollte? Kai hatte erzählt, dass Koki ihn unbedingt fort haben wollte, aber was war mit Eve? Dachte dieser genauso? Oder hatte Koki das vielleicht sogar über dessen Kopf hinweg entschieden. Vielleicht mochte Eve ihn ja immer noch.

Stumm beobachtete Kai den Blonden, der über irgendetwas nachzudenken schien, doch Kai wusste nicht was es war. Früher war das anders, da war Takeru ein offenes Buch für ihn, hatte ihm alles erzählt, egal was er dachte, egal wie absurd es war.

Immerzu hatte Takeru ihm viel erzählt und er hatte einfach nur zugehört.

Doch jetzt, jetzt schwiegen sie sich gegenseitig an.

"Woran denkst du?", fragte Kai dann in die Stille hinein, die für ihn so unerträglich war.

Takeru biss sich kurz auf seine Unterlippe.

"An nichts", sagte er leise. Er wollte Kai nicht auch noch unter die Nase binden, dass er ständig nur an Eve und Koki denken musste. Takeru konnte sich vorstellen, wie schwer es für Kai sein müsste. Immerhin liebte dieser ihn noch und zu wissen, dass er selbst nicht mehr so viel für den Braunhaarigen empfand, musste ziemlich an diesem zehren. Takeru kuschelte sich wieder in die Decke. Er sollte sich nicht mehr so viele Gedanken mache.

"Du lügst...", meinte Kai dann und fühlte sich verletzt.

Es herrschte Stille zwischen ihnen und Takeru kuschelte sich wieder in die Decke, sagte nichts mehr. So langsam hielt Kai es einfach nicht mehr.

"Ich weiß doch ganz genau, dass du nur an Eve und Koki denkst, meinst du ich sehe das nicht? Denkst du, ich kenn dich so schlecht? Doch, anscheinend schon, weil sonst wäre ich nie weggegangen und hätte dich allein gelassen", meinte Kai dann und man konnte in seiner Stimme hören, dass er zunehmend wütender wurde.

Um dieser Wut irgendwie Luft zu machen, stand er auf und lief durch den Raum.

"Dabei bin ich damals nur aus einem Grund weggegangen, weil ich dir helfen wollte...Ich wollte dir etwas bieten können, wenn du endlich aus dem Waisenhaus durftest, ich wollte nicht, dass du dann einfach auf der Straße stehst, weil sie dich rauswerfen. Nein, ich wollte das wir beide einen Ort haben können, an dem wir beide leben können, deshalb bin ich gegangen, um wie ein Mensch Geld zu verdienen, damit ich dir was bieten kann, das war der Grund. Aber wie ich sehe, hat es nichts gebracht, dabei wollte ich dir eine Freude bereiten, dir zu sagen, dass wir mit diesem Geld an den Ort zurück können, den du so schmerzlich vermisst. Dorthin, wo du als Kind mit deinen Eltern gewohnt hast, auf dem Spielplatz im Park auf den du immer gespielt hast, kurz bevor deine Eltern umgebracht worden sind und du ins Waisenhaus gesteckt wurdest oder hast du das alles schon wieder vergessen?"

Kai wurde immer rasender, weil Takeru anscheinend seine ganze Vergangenheit vergessen hatte und nur noch die zwei Vampire in deinem Kopf herumgeisterten.

Takeru hatte die Beine angezogen, umklammerte sie mit seinen Armen.

Die Erinnerungen an seine Kindheit kamen so plötzlich zurück. Er sah seine Eltern wieder vor sich, wie sie sich um ihn gekümmert hatten.

Zittern durchfuhr seinen Körper, Tränen rannen seine Wangen hinab.

Er hatte fast ein Bilderbuchleben geführt. Er hatte eine liebevolle Familie gehabt, sie hatten ein schönes Haus am Stadtrand gehabt, im Kindergarten hatte er viele Freunde gehabt.

Und dann hatte er seine Familie eines Abends tot im Wohnzimmer gefunden. Er hatte das damals noch gar nicht wirklich begreifen können. Er hatte nur das ganze Blut gesehen, seine Eltern leblos darin. Weinend hatte er neben den leblosen Körpern gekniet, bis ihn eine Nachbarin gefunden und die Polizei ihn fortgeschafft hatte.

Takerus Körper erbebte unter heftigem Schluchzen. Die Bilder in seinem Kopf ließen sich nicht mehr vertreiben, brannten sich in sein Gedächtnis ein.

"Ich wollte mich vielleicht gar nicht mehr erinnern", schluchzte der Blonde. Mit dem Verlust Kais waren auch die Bilder und seine Vergangenheit verschwunden. Jetzt kam alles wieder in ihm hoch und er musste alles wieder aufs Neue ertragen.

Takerus Hände griffen in seine Haare, er kniff seine Augen zusammen, hatte so furchtbare Kopfschmerzen.

Er fühlte sich wieder wie an dem Abend, als er seine Eltern gefunden hatte. Sah sich neben ihnen sitzen, seine Mutter in den Armen haltend.

Mit einem Mal fiel ihm ein Detail auf, welches er damals nicht begriffen hatte. Er sah dünne Bissspuren am Hals seiner Mutter.

Takeru riss seine Augen auf, als er begriff, was seine Eltern getötet hatte.

Jetzt hatte er Takeru zum weinen gebracht, dabei war der Blonde damals darüber hinweg gekommen, denn schließlich war Kai immer da gewesen für Takeru.

All das was in der Zeit von Kais verschwinden passiert war, hatte Takeru wieder vollkommen zurück geworfen und Kai war nicht ganz unschuldig dran.

Dennoch war er der Meinung, dass diese zwei Vampire viel mehr schuld daran hatten, das Takeru litt.

Schließlich hatten sie dafür gesorgt, dass er seine Vergangenheit verdrängte, sie schon fast verleumdete, egal wie schlimm sie war.

"Willst du dich überhaupt noch an etwas erinnern?", schrie Kai ihn rasend an, er war vollkommen außer sich.

Takeru sah den Braunhaarigen aus Tränen verhangenen Augen an.

"Ich.. es tut mir leid", schluchzte der Blonde. Er wollte Kai nicht so sehr verletzen.

"Diese verdammten Vampire in dieser verdammten Villa sind schuld! Noch mehr ist dieses verdammte Siegel an deinem Hals Schuld, es hat dich verändert! Wo ist der fröhliche Takeru von damals, der stolz auf seine Eltern war, egal ob sie tot waren, schließlich hatten sie dir eine schöne Kindheit geschenkt!"

Nun packte Kai den Blonden und drückte ihn auf die Decken zurück.

"Dieses Siegel muss verschwinden, egal wie!", zischte Kai wütend, riss an den Klamotten von Takeru und versenkte seine Zähne wütend in die Haut, wo das Siegel entlang prangte. Kai versuchte es regelrecht zu zerbeißen.

Takeru schrie auf, als sich die Zähne in seinen Hals schlugen. Der Blonde versuchte sich verzweifelt zu wehren. Tränen der Verzweiflung rannen seine Wange hinab.

"Kai", flehte der Blonde, versuchte diesen von sich zu stemmen.

Sein Hals brannte so unendlich. Takeru trat nach dem Braunhaarigen aus, versuchte ihn irgendwie von sich zu stoßen.

Es tat so unendlich weh. Warum tat Kai ihm das an? Er hatte doch gesagt, dass er ihn liebt.

Kai bekam in seiner Raserei überhaupt nicht mit, was er da tat, erst als er spüren konnte, wie der Körper unter ihm langsam erschlaffte.

Erschrocken ließ er von Takeru los und konnte kaum fassen, was er getan hatte.

doch jetzt konnte er sehen wie das schwarze Siegel verschwand, es schien wie eine schwarze Flüssigkeit zu zerfließen, floss hinunter zu Takerus Brust.

Kai packte den Blonden an den Schultern und schüttelte ihn leicht.

"Takeru? Takeru!....nein...NEIN!", schrie Kai verzweifelt.

Nun rannen Tränen über seine Wangen, was hatte er da bloß angerichtet.

Verzweifelt versuchte er irgendwo den Puls an Takerus Körper zu fühlen, doch es war vergebens, Takeru hatte keinen Puls mehr.

Weinend brach der Braunhaarige über den anderen zusammen, verzweifelt schluchzend, nicht verstehend wie er zu so etwas fähig sein konnte.

Er liebte Takeru doch, über alles, nun hatte er es selbst zerstört, er hatte alles selber zerstört.

Allein er selbst war daran schuld, dass Takeru ihn nicht mehr liebte, nur er, niemand sonst.

Nachdem seine Tränen nach einer halben Ewigkeit versiegt waren, richtete er sich auf und hob Takeru leicht an, drückte ihn an sich.

Kurz hatte er die Hoffnung Takeru würde wieder aufwachen, würde zeigen, dass er sich geirrt hatte und Takeru war gar nicht tot.

"Komm Takeru wir müssen gehen, ich wollt die doch noch den Ort zeigen, an dem du gelebt hast. Komm lass uns deine Eltern besuchen gehen...", murmelte Kai leise, richtete sich mit Takeru in seinem Armen auf und trug ihn durch die Lagerhalle.

Es war noch immer dunkel draußen, doch es würde nicht mehr lange bis zur Morgendämmerung dauern.

Zielsicher ging er mit schnellen Schritten durch die Dunkelheit, bis er einen kleinen Stadtteil erreicht hatte, wo viele Einfamilienhäuser standen, ganz akkurat.

An einem Park kam Kai zum stehen. Vorsichtig strich er dem Blonden in seinem Armen durch das Haar, während er mit ihm durch den Park ging. An einem kleinen Spielplatz kam er zum halten, dort setzte er sich mit Takeru auf einer Schaukel.

Der Blonde saß auf Kais Schoß mit dem Kopf an dessen Halsbeuge gelehnt.

Imme wieder strich Kai sanft durch das blonde Haar und starrte vor sich hin, wollte noch immer nicht glauben, was er getan hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Nisshoku
2010-07-01T00:31:35+00:00 01.07.2010 02:31
Oh mensch armer Kai >< jetzt hat er das umgebracht, was er am meisten liebt Q__Q So traurig...aber bestimmt wacht Takeru wieder auf oder? Er wird bestimmt ein Vampir durch das Siegel *nod*
Ich rede es mir einfach ein, bis ihr es in einem der nächsten Kapitel auflöst und ich hoffe, dass das im nächsten sein wird *nod* <3
Von:  Saga
2010-06-30T10:52:46+00:00 30.06.2010 12:52
Das ist irgendwie Traurig ;____;~
Da wollte Kai für Takeru nur das Best und dann passiert sowas .__.~
Jetzt wurd Takeru auch ein Vampir oder???XD
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel <3
Von:  Baka-San
2010-06-29T22:02:11+00:00 30.06.2010 00:02
Q_________________Q
Takeru T^T er tut mir so leid *schniff*
Kai hat ihn bestimmt nich umgebracht *kopfschüttel*
ich würde gern gleich weiter lesen QQ
ladet so schnell wie möglich ein neues Kapi hoch *-*


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