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Kyokos Märchenstunde

Wenn Märchen wahr werden... ;)
von

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Rotkäppchen: Gehorsam - jedenfalls meistens

Ein kleines Mädchen saß weinend auf einer Wiese. Niemand war bei ihm und tröstete es, denn es war allein. Doch das war die Kleine mit den schwarzen Haaren, welche sie zu zwei Zöpfen gebunden hatte, gewohnt. Wer sollte sich auch um sie kümmern?

Freunde hatte sie keine, außer dem Sohn des Wirtes, ihrem Märchenprinzen. Doch dieser war nie in der Lage sie zu trösten, sondern ignorierte diese Tatsache stets geflissentlich und stand stocksteif in der Ecke.

Ihr Vater? Der war bereits vor langer Zeit verschwunden, niemand wusste wohin. Eines Tages war er aus dem Wald einfach nicht zurückgekehrt.

Ihre Mutter? Nun, sie war der Grund, warum sie weinte. Es gelang ihr einfach nicht, ihre Mutter zufrieden zu stellen. Arbeitete sie zu Hause, so fuhr sie sie an, dem Wirt mehr zu helfen. Arbeitete sie bei diesem, so wurde ihr vorgeworfen zu wenig zu Hause zu helfen. Nie hatte sie ein Lob gehört, immer nur wie faul, unnütz und dumm sie doch sei.

So weinte sie nun allein, an diesem Ort, zu dem nie einer kam. Hier konnte sie ihren Tränen freien Lauf lassen, ohne, dass es jemand bemerken würde, ohne, dass sie jemandem Sorgen bereitete - ohne, dass jemand für sie da war.

Plötzlich hörte sie ein Knacken im Wald. Erschrocken sah sie auf. Was war das? Stets war sie gewarnt worden, es sei gefährlich allein herum zu streifen. Würde sie jetzt ein wildes Tier angreifen? Doch als sie sich noch einmal umsah, erblickte sie kein wildes Tier - sondern einen Jungen. Strohblondes Haar fiel ihm ins Gesicht, das nur wenige Jahre älter schien als das ihre, während er sie stumm betrachtete.

"Wer bist du?" Staunend sah sie ihn an, als wäre er plötzlich einer Märchenwelt entstiegen. "Kuon. Und du?" Plötzlich erinnerte sie sich wieder an ihre Erziehung. Sie sprang auf und verbeugte sich hastig. "Ich bin Kyoko-chan." "Und warum weinst du allein?" Immer noch ungläubig sah sie ihn an - wollte er es tatsächlich wissen? Kümmerte es ihn? Als sie den Ausdruck in seinen Augen sah, wusste sie, wer da vor ihr stand - eine Person, die ihr zuhören würde. Die sie trösten würde. Die da war.
 

Wenige Wochen waren seit jenem Treffen vergangen, doch das Mädchen mochte seinen Freund nicht mehr missen. Täglich sahen sie einander. Er tröstete sie, wenn sie wegen ihrer Mutter weinte, half ihr wieder zu lachen. Doch nun war zum ersten Mal er der Grund, warum sie weinte. "Koon, warum musst du denn gehen?"

Ein Lächeln trat auf seine Lippen, wie immer, wenn er hörte auf welche Weise sie seinen Namen aussprach. "Ich hab es dir doch erklärt Kyoko-chan. Meine Eltern ziehen in ein anderes Dorf, weit fort von hier."

"Aber ich will nicht, dass du gehst!" Sie sah ihn mit tränenverschmierten Gesicht an, und ein Ausdruck von Schmerz trat in seine Augen. "Ich will doch auch nicht gehen Kyoko-chan, aber ich muss nun mal. Aber jetzt wein bitte nicht mehr. Schau, ich hab hier etwas für dich."

Aus seiner Jacke zog er ein rotes Stück Stoff, welches er ihr überreichte. "Was ist das?" Sie starrte gebannt auf das Tuch in seinen Händen, als enthielte es alle Mysterien der Welt. "Eine Kappe, man trägt sie auf dem Kopf. So setzt du sie auf und bindest sie unter dem Kinn fest."

Sie ließ ihn machen. Als er fertig war, rannte sie zum Wasser und betrachtete ihr Spiegelbild. "Die ist schön. Vielen Dank Koon." Sie drehte sich um und umarmte ihn fest. Sie ging ihm noch nicht einmal bis zur Schulter, aber das machte nichts. Sie wollte ihm nur zeigen, dass sie ihn wirklich gern hatte.

"Und immer wenn du weinen musst, dann denkst du an mich und dass ich dich in Gedanken immer trösten werde, einverstanden?" Sie nickte schniefend. Dann sah sie, wie er fort ging...
 

Sie erwachte abrupt. Immer noch leicht desorientiert sah sie sich um, merkte jedoch dann, dass ihr Freund nicht da sein würde. Er war fort und das einzige was er zurückgelassen hatte, war das rote Tuch, welches auf einem Stuhl neben ihrem Bett lag. Vorsichtig, beinahe ehrfürchtig nahm sie es in die Hand. Es bestand aus einem ihr unbekannten Stoff, der sich anfühlte wie Wasser, das einem durch die Finger rann. Die Spuren der Abnutzung zeigten deutlich, dass sie es bereits mehr als einmal getragen hatte.

Nicht umsonst wurde sie von den Gassenjungen und auch von der bürgerlichen Jugend als Rotkäppchen verspottet. Aber ohne den Stoff fühlte sie sich, als fehlte ihr etwas, als wäre sie ungeschützt.

Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihr, dass bereits die Sonne aufging. Es war an der Zeit aufzustehen. Nachdem sie für ihre Mutter das Frühstück zubereitet hatte und selber etwas zu sich genommen hatte, machte sie sich auf den Weg zum Markt.

Sie wohnten in einem anderen Ort, als jenem, in welchem sie Koon getroffen hatte. Sie war mit ihrer Mutter vor gerade mal einem Jahr hierher gezogen. Kurz nachdem der Sohn des Dorfwirtes sie verraten hatte - was aber alle ignoriert hatten. Die Verlobung der beiden war einfach stillschweigend aufgelöst worden, nachdem er sich strikt geweigert hatte sie zu heiraten und sogar fortgelaufen war um diesem Schicksal zu entkommen.

Noch immer wurde sie wütend, wenn sie an die Scham die sie damals gefühlt hatte, an die halb mitleidigen halb hämischen Blicke der dortigen Dorfbewohner dachte.

Ihre Laune besserte sich auch nicht, als sie sah wer ihr entgegenkam. Es war der Lehrling des Jägers - und die Person die es sich zum Ziel gesetzt zu haben schien sie mindestens drei mal am Tag auf die Palme zu bringen. Sie wechselte schnell die Straßenseite, doch er schien sie bereits entdeckt zu haben.

"Weißt du, das ist nicht sehr höflich Kyoko-chan...", seine Stimme war leise, schien für sie jedoch ein angsteinflößendes Drohen. Sie drehte sich auf dem Absatz um und verbeugte sich. "Es tut mir leid Tsuruga-san, ich habe Sie wohl übersehen."

"Ach wirklich?" "Also... ähm...", es fiel ihr schon immer schwer zu lügen. Als sie dann aufsah und sein gemeines Lächeln erblickte, war es um ihre Fassung geschehen.

"Es tut mir leid, ich dachte Sie wollten mich einfach wieder triezen." Sie sah förmlich wie eine Metamorphose einsetzte, an deren Anfang dieses furchterregende Grinsen stand - und die ihr Ziel in einem warmen Lächeln hatte. "Weißt du, du solltest nicht so viel Angst vor mir haben. Es gibt schlimmere Dinge."

"Und die wären?"

Erschrocken sah er sie an. War er wirklich so schrecklich zu ihr?

"Nun, im Wald treibt sich etwas Böses herum. Du solltest ihn meiden, bis wir es erlegt haben, ok?" Sie nickte, das schien ihm zu genügen. "Ich muss weiter. Einen schönen Tag noch Kyoko-chan." Auch als er bereits gegangen war, musste sie, wie immer, über sein Verhalten grübeln. Einerseits ärgerte er sie andauernd - andererseits war er manchmal wirklich nett. Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm.

Seufzend setzte sie ihren Weg fort. Sie hatte wirklich besseres zu tun, als über den jungen Mann zu grübeln – wenn sie nämlich vom Einkaufen nicht rechtzeitig nach Hause kam, gab es richtig Ärger.
 

Mit einem schweren Seufzen schloss Ren die Tür zur Jagdhütte. Sein Freund, der Geselle des Jägers, sah ihn fragend an. „Ist irgendetwas passiert?“

Stumm schüttelte der Jüngere den Kopf. „Sag mal… bin ich eigentlich böse?“

Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht seines blonden Gegenübers aus. „Lass mich raten, du hast Kyoko-chan getroffen?“

Fast unmerklich stieg in Ren die Verlegenheitsröte auf. Er mochte Yashiro wirklich, aber manchmal war es nervend, wie gut der andere ihn durchschaute – vor allem wenn es um das Mädchen ging.

„Lass es mich so ausdrücken: Es wundert mich manchmal schon, dass sie bei deinem Anblick nicht einfach schreiend davonläuft.“

Die Kinnlade des so Beurteilten klappte herunter. Er wusste ja, dass er sie manchmal ein wenig zu sehr ärgerte, aber das geschah doch nicht aus böser Absicht. Es fiel ihm einfach schwer, sich nicht wie ein kompletter Idiot zu benehmen, wenn sie in der Nähe war.

Gut am Anfang hatte er sie mit voller Absicht getriezt, aber doch nur, weil sie ihn nicht erkannt hatte. Und das nahm er ihr inzwischen nicht einmal mehr übel. Immerhin war sie erst sechs gewesen und ihre Begegnung schon über 10 Jahre her. Außerdem war ihm aufgefallen, wie oft sie das rote Tuch trug – das rote Seidentuch, welches er ihr geschenkt hatte.

„Meinst du sie würde mir jemals glauben, wenn ich ihr sagen würde, dass sie sich vor mit nicht zu fürchten braucht?“

„Vielleicht, wenn du dich anstrengst“, antwortete der Blonde nur schulterzuckend. Doch trotz seiner unbeteiligten Miene, beobachtete er aus dem Augenwinkel die nachdenkliche Reaktion des Lehrlings. Und er hoffte wirklich, dass dieser es endlich mal schaffen würde etwas vernünftiges bezüglich seines Liebeslebens auf die Beine zu stellen.
 

„Wieso kommst du so spät? Hast du deine Zeit wieder mit Schwatzen verschwendet? Du sollst arbeiten, nicht rumstehen und reden. Wofür habe ich dich eigentlich großgezogen?“

‚Eine gute Frage’, dachte Kyoko bei sich, während sich bei der kreischenden Stimme ihrer Mutter immer wieder zusammen zuckte.

Sie hatte es zwar pünktlich zurück geschafft, aber natürlich war das noch lange kein Grund, dass ihre Mutter das auch so sah. Schon längst hatte das Mädchen erkannt, dass sie es dieser Frau niemals würde recht machen können, egal was sie tat. Und trotzdem…

Ihre Hände kneteten das rote Tuch, welches sie im Haus immer abnahm. Ungeachtet der Tatsache, dass sie genau wusste, dass ihre Anstrengungen nicht im Geringsten honoriert werden würden, versuchte sie trotzdem stets ihr Bestes zu geben. Denn einmal, nur einmal wollte sie sehen, wie ihre Mutter sie anlächelt, wie sie ihr sagte, dass sie etwas gut gemacht hatte, wie sie stolz auf sie war.

Die Tirade schien in diesem Moment beendet, denn ihre Mutter wandte sich von ihr ab. Kurz vor der Tür wandte sie sich noch einmal zu ihr um: „Übrigens, ich brauche für den Ball morgen noch ein Kleid – sieh zu, dass du etwas ordentliches zurecht machst.“ Und mit einem Knallen fiel die Tür zu.

Kyoko strengte sich an um die Tränen zu unterdrücken. Das war ja klar gewesen, wieso hatte sie sich eigentlich auch nur Hoffnungen gemacht, irgendwann Zeit zu finden, um sich selbst mal etwas Hübsches zu nähen? An ihr wäre hübscher Stoff schließlich sowieso verschwendet gewesen – eine Vogelscheuche blieb eine Vogelscheuche, und wenn man sie in noch so hübsche Gewänder hüllte.

Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie den Sonnenstand. Wenn sie sich beeilte, würde sie es noch in den Schneiderladen schaffen um etwas Stoff zu besorgen, bevor es Zeit wurde die Hühner zu füttern. Vorher würde sie noch einmal die Kleider ihrer Mutter durchgehen – für ein neues blieb bei weitem nicht genug Zeit, sie würde also ein altes Gewand umnähen müssen.
 

Stocksteif stand er mit zur Seite gestreckten Armen da und unterdrückte das dringende Bedürfnis sich zu bewegen. Schließlich wäre es bald vorbei. Sein Lehrmeister, Rory Takarada, hatte ihn zum Schneider geschickt, damit er sich eine neue Jägersuniform anpassen ließ. Er fand seine alte Kleidung zwar noch ausreichend, aber nach Meinung des über 40jährigen stand diese bereits kurz vorm Auseinanderfallen.

Er war gerade wieder in eben diese alte Uniform geschlüpft, als SIE den Laden betrat. Er musst ein debiles Grinsen unterdrücken – sie gleich zweimal am gleichen Tag zu treffen, war ein seltenes Glück.

Da sie aus dem hellen Tageslicht direkt in die schummerige Schneiderstube trat, musste sie ein paar Mal blinzeln, um etwas erkennen zu können.

„Hallo Kyoko-chan“, begrüßte er sie aus dem Schatten heraus, bevor sie Gelegenheit hatte ihn zu entdecken und wieder auf dem Absatz umzudrehen. Sie wandte sich ihm zu, ein gequältes Lächeln auf dem Gesicht. „Guten Tag Tsuruga-san. So schnell sieht man sich wieder.“

Er nickte nur stumm und suchte nach Worten. Es fiel ihm schwer etwas zu finden, mit dem er sich nicht wieder über sie lustig machte. Yashiro hatte recht, er musste sich anstrengen, wenn er nicht wollte, dass sie bis an ihr Lebensende vor ihm floh.

Während sie ihre Bestellung aufgab, mehrere Ellen verschiedener Stoffe, fiel ihm endlich etwas ein. Sobald sich die Schneidersfrau in den Lagerraum begeben hatte, um das Gewünschte zu holen, trat er direkt neben sie.

„Gehst du morgen auch zum Ball?“ Er hätte sich für seine zittrige Stimme schlagen können, aber so war es nun mal, wenn er sich ganz normal mit ihr unterhalten wollte.

Aber anscheinend hatte er es trotz aller Überlegungen geschafft etwas Falsches zu sagen, denn ihr Gesicht verdunkelte sich für einen kurzen Moment.

„Nein.“

Er wartete auf eine Erklärung – er wusste genau, dass der Bürgermeister auch ihre Mutter eingeladen hatte– aber sie kam nicht. Und ihm selbst fiel beim besten Willen kein Grund ein, warum sie nicht gehen sollte.

Zwar war ihre Familie gerade erst hergezogen, aber ihre Mutter hatte keine Mühen gescheut um so schnell wie möglich gute Kontakte zu den einflussreichen Familien zu knüpfen und hatte es so geschafft eingeladen zu werden.

Jede Mutter des Ortes würde alles dafür tun um ihre heiratsfähige Tochter in der Gesellschaft zu präsentieren – warum tat es Saena also nicht?

Nicht, dass er sich darüber freuen würde, wenn Kyoko einen dieser laffenhaften, langweiligen, arroganten Söhne aus gutem Hause heiraten müsste. Aber ihre Mutter war Witwe, die Mitgift gering, und der Adelstitel das Pergament kaum wert, auf dem er geschrieben stand. Die einzige Hoffnung für eine „gute Partie“ wäre ein Schwiegersohn aus reichem Bürgershause, der für den Adelstitel über fehlende materielle Vorteile hinwegsehen würde.

Und Saena war eine ehrgeizige Frau. Nie würde sie die Gelegenheit ungenutzt lassen zu Reichtum zu kommen. Warum also führte sie Kyoko nicht in die Gesellschaft ein?

„Darf ich fragen warum?“

Sie warf ihm einen Blick zu, als zweifle sie an seinem Geisteszustand. Dann krallte sie die Hände in den Stoff ihres einfachen, grauen Kleides, dem man ihr adeliges Blut nicht ansah. „Warum wohl? Ich habe nichts anzuziehen?“

„Aber…“ mit einer Geste deutete er auf ihre Umgebung. Kaufte sie denn nicht gerade Stoffe, um sich etwas zu nähen?

„Für meine Mutter“, war ihre nahezu emotionslose Antwort.

„Will... Will sie dich denn nicht in die Gesellschaft einführen?“

Wenn Blicke töten könnten, so müsste er jetzt eigentlich auf der Stelle antworten. Was aber viel mehr schmerzte als die Wut, war die Trauer die dahinter steckte.

„Was soll eine Vogelscheuche auf einem Ball? Meine Mutter wird sich doch nicht mit so was wie mir blamieren.“

War er eigentlich verflucht? Egal wie er es anstellte, er schien sie stets dazu zu bringe sich am Ende ihrer Gespräche schlechter zu fühlen als vorher. Wie waren sie denn von so einem harmlosen Thema wie dem Fest auf ihre Mutter und deren mangelnde Fähigkeit zur Liebe gekommen?

„Also... ich... finde nicht, dass...“

Die Rückkehr der Schneidersfrau mit den Waren unterbrach seine verzweifelte Suche nach den richtigen Worten.

Sie hatte nicht viel feinen Stoff gekauft, anscheinend wollte sie nur ein altes Kleid aufbessern, aber es waren auch mehrere Ballen robustes Leinen dabei, welches sie wohl zu neuen Alltagskleidern vernähen wollte. Es war nicht sehr viel, aber nichtsdestotrotz ziemlich schwer. Er hielt seine Chance für gekommen und bevor sie die Ballen auch nur berühren konnte, hatte er sie bereits sich selbst aufgeladen.

„Tsuruga-san, Sie…“ Ihr Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass sie protestieren wollte.

„Ich trag das“, schnitt er ihr kategorisch das Wort ab. „Wo kämen wir denn da hin, wenn ich ein Mädchen das alleine tragen ließe.“

Kurz wurde ihre Miene weicher, aber sofort schien sie wieder ablehnen zu wollen. „Aber ich kann Sie doch nicht meine Einkäufe tragen lassen.“

Er ignorierte sie einfach und trat hinaus auf die Straße. Sie bezahlte eilig und lief ihm dann hinterher. „Tsuruga-san, ich kann das wirklich nicht…“

„Doch, du kannst es annehmen. Oder hasst du mich so sehr, dass ich dir nicht mal helfen darf?“

„Nein, das ist es nicht, nur… warum machen Sie das?“ Vollkommenes Unverständnis zeigte sich auf ihrem Gesicht.“

„Weil ich es möchte.“ Ihr Blick sagte deutlich, dass sie mit solch einer Antwort alles andere als zufrieden war, aber sie fragte nicht weiter nach.

„Gehen Sie denn zum Ball?“

„Warum duzt du mich eigentlich nicht?“ Er würde jetzt NICHT mit ihr über das Fest sprechen, nicht wenn sie selbst wegen ihrer Mutter nicht hingehen könnte.

Ein brennendes Rot zierte ihre Wangen. „Das gehört sich nicht.“

„Warum nicht?“

„Weil… weil… Ihr älter seid als ich.“

„Ja“, stimmte er schnaubend zu, „ganze fünf Jahre. Das meinst du doch nicht ernst, oder? Da komm ich mir ja vor wie ein Greis.“

„Sie kommen sich nur so vor?“

Empört wollte er auffahren, sah aber den Schalk in ihren Augen blitzen und zügelte sich. Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht. „An und für sich hast du ja recht. Im Gegensatz zu mir bist du wohl wirklich noch ein Kind.“

„Was soll dass denn jetzt heißen?“, fauchte sie. Schmunzelnd beobachtete er die dunkle Aura, welche sich um sie herum aufbaute. Sie hatte ihn reizen wollen – nun, das Spiel konnte er auch.

„Du sollst Erwachsene doch nicht anfauchen.“

Er konnte sehen, dass sie tief durchatmen musste, um ihm nicht an die Gurgel zu gehen. Mit ihrem wütend geröteten Gesicht und den blitzenden Augen sah sie sogar noch hübscher aus als sonst.

„Du brauchst zum Fest doch gar nichts anzuziehen“, murmelte er. Egal was sie trug, sie würde in allem niedlich aussehen.

„Wie bitte?“ Ihre Wut schien verflogen und stattdessen zeigten sich nun verwirrte Falte auf ihrer Stirn.

„Was?“

„Wie bitte.“

„Was?“

Die Falten vertieften sich. „Ich meinte damit: Was habt ihr gesagt.“

„Wie gesagt?“

Ein resignierter Seufzer entrang sich ihr. „Na eben, was habt ihr da gemeint mit dem Fest?“

Erst jetzt fiel ihm auf, dass er seine Gedanken wohl laut ausgesprochen hatte. „Nichts, nichts.“

Abwartend sah sie ihn an, doch er schwor eisern zu schweigen. Glücklicherweise kam soeben ihr Haus in Sicht und erlöste ihn von einer Antwort. Hastig legte er die Ballen auf die Bank vor ihrem Haus. „Auf Wiedersehen“, sagte er noch, während er davoneilte – bevor ihm noch einmal so etwas rausrutschte.
 

Nun, das war… seltsam gewesen. Sie hatte gewusst, dass er auch nett sein konnte – immerhin schwärmte der Großteil der weiblichen Dorfbewohner nicht ohne Grund für ihn – aber es war selten, dass sie dies auch am eigenen Leibe erfuhr.

Immer noch mit gerunzelter Stirn sah sie auf die Stoffe, die er ihr getragen hatte. Ihr schlechtes Gewissen meldete sich. Auch wenn er ihr keine Wahl gelassen hätte, sie hätte das nicht so einfach annehmen dürfen. Nun, dafür war es zu spät. Aber sie musste sich unbedingt noch bei ihm bedanken, sobald sie ihn das nächste Mal traf.
 

Müde rieb sie sich über die Augen. Die Sonne war schon lange untergegangen und sie setzte im schummrigen Licht einer flackernden Kerze die letzten Stiche am Kleid ihrer Mutter. Mit den Zähnen biss sie den Faden ab, schüttelte das Kleidungsstück einmal und hielt es am gestreckten Arm von sich um ihr Werk zu begutachten.

Innerlich gratulierte sie sich selbst.

Sie hatte eines der Kleider, welche ihre Mutter seid Jahren nicht mehr angezogen hatte genommen und es umgenäht. Es hatte jetzt noch einen zusätzlichen eleganten Unterrock, dessen blaufarbener Saum unterm Überrock hervorblitzte. Aus demselben Stoff hatte sie noch eine kurze Jacke mit langen Ärmeln genäht, welche farblich sehr gut zu dem dunklen Lilaton des eigentlichen Kleides passte.

Den Ausschnitt hatte sie mit fein getriebener Spitze gesäumt, ebenso wie die halblangen Ärmel. Und sozusagen zur Abrundung hatte sie noch ein paar Stickereien hinzugefügt.

Wenn ihre Mutter damit nicht zufrieden war, dann wusste sie auch nicht weiter. Obwohl… ihre Mutter wäre garantiert nicht zufrieden. Sie wusste nicht was für einen Fehler diese Frau finden würde, aber in ihren Augen war nichts makellos.

Seufzend hängte sie das Kleid an die Schranktür und strich es noch ein letztes Mal glatt. Manchmal wünschte sie sich dieselbe Figur wie ihre Mutter zu haben – dann könnte sie zu mindestens heimlich deren Kleider anprobieren.

Allerdings könnte sie sich genauso gut wünschen selber auf dem Ball tanzen zu dürfen – es gab eben Dinge, die sich nie im Leben erfüllten.
 


 

Fassungslos starrte sie ihre Mutter an. Sie hatte sich damit abgefunden, nicht zum Ball gehen zu können – aber sie hatte gehofft wenigstens am Fest vor dem Rathaus teilnehmen zu können. Das war zwar nicht dasselbe wie ein Ball, aber wenigstens war es gesellig und wenn der durchschnittliche Alkoholspiegel stieg wurde sogar gesungen, jedenfalls hatte ihr das die Bäckersfrau heute erzählt.

Die ganze Stadt feierte also – und sie? Sie ging für ihre Mutter auf einen Botengang in den Wald. Und dann auch noch ausgerechnet zu Kamio-san!

Sie sagte ungern etwas Schlechtes über die Bekannten ihrer Mutter, aber als Geduld und Nettigkeit verteilt wurden, hatte diese Dame bestimmt nicht in der ersten Reihe gestanden.

Stattdessen hatte sie in den Bereichen Zickigkeit, Nervigkeit und Unhöflichkeit ordentlich zugegriffen.

Und genau diese Kamio-san hatte sich ihren Fuß verstaucht, weshalb sie nicht zum Fest erscheinen konnte. Stattdessen wurde nun Kyoko den mindestens eine Stunde langen Fußmarsch zu ihr geschickt um ihr ein Fläschchen Wein, einen dicken Schinken, gebratene Entenkeulen und einen Haufen Pasteten vorbeizubringen. Damit die „arme Kranke“ auch ein bisschen was von der Feier hatte – ob ihre eigene Tochter was davon hatte, schien Saena nicht zu interessieren.

„Und dass du dich ja beeilst, damit Kamio-san nicht zu lange warten muss. Wehe du trödelst! Am besten nimmst du die Abkürzung. Und sei ja höflich zu ihr, letztes Mal hat sie sich über dich beschwert. Das war mir so peinlich, dass ich ihr fast nicht in die Augen sehen konnte!“

Oh ja, die Beschwerde. Diese Frau hatte sich beschwert, dass Kyoko sie beim Haarkämmen geziept hatte! Sie konnte froh sein, dass das Mädchen ihr überhaupt dabei geholfen hatte! War sie ihre Zofe, oder was?

„Warum stehst du noch hier herum? Na los, geh schon!“ Freundlich wie immer beendete Kyokos Mutter ihre Litanei.

Stumm trat die siebzehnjährige vor die Haustür. Mit sorgenvollem Blick sah sie in den Himmel, zur dräuenden Nacht empor. Wenn sie jetzt eine Abkürzung mitten durch den Wald nahm, würde sie sich hoffnungslos verirren. Andere Mütter sagten ihren Töchtern, sie sollten nicht vom Wege abkommen und gut auf sich aufpassen. Ihre Mutter schickte sie hingegen mit der Anweisung los, mitten durchs Unterholz zu trampeln.

Grimmig wandte sie sich zu Seite, in Richtung des allgemein benutzten Pfades. Und wenn sie erst spät ankam, war ihr das auch egal. Irgendwie musste sie ihre schlechte Laune rauslassen, und wenn es nur durch diesen sinnlosen, unmerkbaren, rebellischen Akt gegen ihre Mutter war.

Als sie unter die tiefhängenden Äste der Linden trat, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Was hatte Tsuruga-san… nein, Ren-san gesagt? Etwas Böses triebe sich hier rum?

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und zog den Kopf zwischen die Schultern. Ganz ruhig, es würde gewiss nichts passieren. Sie ging dauernd durch diesen Wald, warum sollte er heute gefährlicher sein als sonst? Sie würde einfach zu Kamio-san gehen, ihren gut gefüllten Korb abgeben und dann schnell wieder nach Hause.

Vielleicht war das Fest dann ja immer noch im Gange?

Sie lächelte bei dem Gedanken. Wenn gesungen wurde, wurde bestimmt auch irgendwann getanzt. Und was gab es schöneres als im flackernden Schein des Lagerfeuers über den Boden zu wirbeln?

Sie war so sehr in Gedanken versunken, dass sie die Gestalt gar nicht bemerkte, die sich ihr von hinten näherte.

„Wohin denn unterwegs?“

Ein kleiner Aufschrei entschlüpfte ihren Lippen, angesichts der plötzlichen Stimme.

Eben diese Stimme quittierte ihre Reaktion mit einem leisen Lachen – allerdings klang es in ihren Ohren alles andere als fröhlich.

Sie schallte sich selber eine schreckhafte Närrin und drehte sich zu der fremden Person um. Verwundert stellte sie fest, dass sie den Mann noch nie gesehen hatte.

Er war relativ jung, nicht viel älter als sie und höchstwahrscheinlich jünger noch als Ren. Seine Haare fielen ihm offen und lang über die Schulter und waren so hell, dass sie in der zunehmenden Dunkelheit nahezu silbern wirkten. Gekleidet war er ganz in dunkles Leder, und an seinem Gürtel steckte ein etwa zwanzig Zentimeter langes Messer in einer ebenfalls ledernen Scheide.

Was Kyoko aber innerlich zittern lies, waren seine Augen. Sie waren von einem durchdringenden Blau, welches einem bis auf die Seele zu schauen schien, während es gleichzeitig vollkommen emotionslos wirkte.

Er lächelte – besser gesagt zog er seine Mundwinkel hoch, ein Lächeln war eigentlich wärmer – und ließ dabei zwei Reihen blitzweißer Zähne erkennen. Die Eckzähne wirkten seltsam spitz und schienen eher zu einem Wolf als zu einem Menschen zu passen.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“ Stur verbarg Kyoko ihre Angst hinter der ihr anerzogenen Höflichkeit.

„Nun, ich würde gerne wissen wohin du gehst?“ Sein Blick war so lauernd, dass sie sich wie ein leckeres Stück Fleisch vorkam.

„Warum sollte Euch das interessieren?“

„Oh, es interessiert mich immer, wo ein Mädchen wie du hingeht… und warum du nicht auf dem Fest bist?“

„Beides ist für Euch nicht von Belang. Und nun entschuldigt mich bitte, ich muss weiter.“ Sie wandte sich ab und ging mit schnellen Schritten davon, fort von diesem unheimlichen Typen – nun jedenfalls lautete so die Theorie.

Leider hielt er sich nicht an diese und folgte ihr.

„Aber Kyoko, warum denn so kalt?“

Sie fühlte sich, als kippe ihr jemand einen Eimer voll Eis über den Rücken. Woher kannte dieser Kerl ihren Namen?

„Nun, vielleicht weil ich euch nicht kenne?!“

„Ach mein kleines Rotkäppchen…“ Sie hätte ihm am liebsten die Hand abgeschlagen, mit der er an ihrem Tuch zupfte. Leider besaß sie dazu weder die Kraft noch die Skrupellosigkeit.

„Habe ich mich noch gar nicht vorgestellt? Du darfst mich Reino nennen. Noch magst du mich kaum kennen, aber ich weiß so viel über dich… armes kleines Mädchen, die Mutter so gemein, der Vater lange tot…“

Sie spürte förmlich wie sie bleich wurde und beschleunigte ihre Schritte. Sie wusste absolut nicht wie sie reagieren sollte. Wenn sie normalerweise etwas störte, schluckte sie ihren Ärger einfach runter – oder wurde wütend.

Aber dieser Reino war anders. Er ärgerte sie nicht in dem Sinne. Stattdessen machte er ihr Angst. Sehr viel Angst.
 

Gesprächsrunde der Hybie-sans, die von den Hybie-sans für diese Fanfic abgehalten wird

Hybie-san3: *grinst debil und singt dabei* „Freiiiheit, Freiiiheit, ist das Einzige was zählt...“

Hybie-san1: *kopfschüttelnd* „Ich wusste es...“

Hybie-san2: „Was wusstest du? Dass er durchgeknallt ist? Dass er sich wieder Waschpulver durch die Nase gezogen hat? Oder dass er irgendwelche anderen Dinge genommen hat, die eventuell drogenähnliche Wirkungen haben können?“

Hybie-san1: „Nein, er war auf Freiheitsentzug.“

Hybie-san2: „Ich verstehe warum sie ihn so schnell wieder entlassen haben – ich hab manchmal auch Angst, wenn wir uns im gleichen Gebäude aufhalten.“

Hybie-san1: „Nein, bei ihm bezieht sich das auf die Geschichten. Die Autorin hat in letzter Zeit so selten veröffentlicht, weshalb er nur wenige Auftritte hatte.“

Hybie-san2: „Ach, daran dass wir uns jetzt dieses Geträller anhören dürfen ist also die Autorin Schuld, was?“ *böser – aber vorsichtiger – Blick zur Autorin*

Autorin: *pfeift auffallend unschuldig* *hält sich als Sichtschutz ein Biochemiebuch vors Gesicht*

Hybie-san2: *erhält einen Geistesblitz* *entsetzter Gesichtsausdruck* „Das ist jetzt also immer so, wenn sie nicht oft genug schreibt?“

Hybie-san1+2: *blicken zu Hybie-san3*

Hybie-san3: *hat irgendwo Mikrofon gefunden in das er nun schluchzt* *schwenkt mit beiden Händen Feuerzeuge* *steht deshalb kurz davor jeden Moment ausversehen die Bude abzufackeln*

Hybie-san2: *versteckt sich im Brunnen* *ruft durch den Schacht nach oben* „Und wie lange müssen wir bis zur nächsten Veröffentlichung warten?“

Hybie-san1: *wendet sich resigniert von seinen beiden Kollegen ab* „Nur ein paar Tage, der zweite und damit auch letzte Teil von Rotkäppchen ist schon so gut wie fertig.“

Hybie-san3: *lässt Gesang langsam ausklingen* „Was machst du denn im Brunnen Hybie-san2?“

Hybie-san2: „Wasser brennt nicht.“

Hybie-san3: „Das wollen wir doch mal sehen...“

Hybie-san1: „Liebe LeserInnen, danke, dass sie bis hierher durchgehalten haben. Die folgenden Szenen werden wahrscheinlich nicht ganz gewaltfrei und fluchfrei ablaufen, weshalb wir sie Ihnen gerne ersparen möchten. Auf ein baldiges Wiedersehen.“ *macht Licht aus und schaltet Schalldämpfung ein*

Rotkäppchen II: Vom Schicksal böser Wölfe

Ob sie doch nicht kam? Aber Marina-san, die geschwätzige Frau des Bäckers, hatte ihm heute Nachmittag erst erzählt, dass Kyoko gar nicht gewusst hatte, dass es auch ein Fest für die anderen Bürger gab, und wie sehr sie sich darauf gefreut hatte dort hinzugehen. Und jetzt war sie nicht da.

Er sah nachdenklich in die Richtung, in welche ihr Haus stand. Ihre Mutter war bereits am späten Nachmittag gekommen, hatte die ärmeren Bürger – zu denen sie vom Einkommen her eigentlich auch gehörte - aber nicht beachtet und war schnurstracks ins herrschaftliche Anwesen gegangen.

Jetzt war es bereits nahezu dunkel und noch immer keine Spur von Kyoko. Unruhig trat er von einem Fuß auf den anderen. So wie er Saena kannte, hatte diese ihrer Tochter bestimmt einen Haufen Aufgaben gegeben, die diese in ihrer Abwesenheit erledigen musste.

Kam das Mädchen deshalb nicht? Vielleicht… nun vielleicht sollte er sie abholen gehen. Und wenn sie wirklich noch zu tun hatte, konnte er ihr ja helfen. Nur so, als … nachbarschaftlichen Dienst sozusagen. Grinsend musste er an das Gesicht denken, was sie dann machen würde. So wie er sie kannte wäre es eine Mischung aus Verlegenheit und Ärger.

Erstaunlich schnell stand er vor ihrer Tür. Nicht, dass er gelaufen war, er hatte sich nur ein ganz klein wenig beeilt.

Jetzt allerdings wurde er stutzig. Es brannte kein Licht. Nirgendwo. Es bestand zwar rein theoretisch die Möglichkeit, dass sie schon schlafen gegangen war, aber er glaubte nicht daran. Wo also war sie hin?

Sein Blick fiel auf den Wald, welcher nicht weit entfernt vom Grundstück der Mogamis begann. Nein. Warum sollte sie dort hinein gehen? Zu dieser Tages- oder eher Nachtzeit?

Doch im fahlen Licht des aufsteigenden Mondes waren unverkennbare Fußabdrücke zu sehen, die genau in Richtung des dunklen Gehölzes führten. Aufmerksam, als ginge es um ein Wild, das er jagen wollte, untersuchte er die Spuren. Kein Zweifel, sie waren frisch.

Sein erster Impuls bestand darin, ihr sofort nachzulaufen. Allerdings siegte sein zweiter und er lief stattdessen erst in die Richtung der Jagdhütte. Es wäre dumm nachts ohne Lampe und ohne Messer dort hineinzugehen. Schließlich brachte es nichts, wenn er sie dann fand, sie sich aber verirrten oder er sie beide nicht verteidigen konnte.

Er hatte zwar Vertrauen in seine eigenen Kräfte, aber einem Rudel Wölfe stand auch er nur ungern unbewaffnet gegenüber.

Der Umweg kostete höchstens ein paar Augenblicke. Und es war ja nicht gerade so, als ob sie in direkter Gefahr schwebt. Sicher nicht – hoffte er.
 

„Warum bist du denn nicht beim Fest?“, empfing Rory seinen Schützling, als dieser die Jagdhütte betrat.

Der Jäger selbt war noch zu Hause gebleiben, weil er immer erst später zu der Feier ging. Sein Erscheinen war so etwas wie der exzentrische Höhepunkt der Veranstaltung.

„Kyoko ist nicht da“, antwortete Ren knapp, während er nach einer Laterne suchte.

„Nun, das ist zwar sehr Schade, aber doch trotzdem kein Grund gar nicht hinzugehen.“

Inzwischen hatte der Jüngere eine Lampe gefunden und suchte jetz nur noch nach Streichhölzern, um die darin enthaltene Kerze anzuzünden. „Sie ist auch nicht zu Hause. Sie ist im Wald.“

„Was?“ Ruckartig setzte sich der Schwarzhaarige, welcher sich bis eben noch gemütlich auf einer mit Fell bedeckten Bank gelümmelt hatte, auf. „Du solltest ihr doch sagen, dass es da gefährlich ist!“

Rens Gesicht wurde kalkweiß. Das hatte er bis eben ganz verdrängt.

Vor zwei Tagen hatten sie im Wald Spuren eines Mannes gefunden. Eines Mannes, der sich in seinem Verhalten nicht all zu sehr von einem Tier unterschied – jedenfalls vermuteten sie das, an Hand der halb abgenagten Tierkadaver, die seine Spur zierten. Das Aas hatte ausgesehen, als wäre es nicht mit einem Messer bearbeiten worden, sondern mit den Zähnen.

„Verdammt! Ich habe es ihr gesagt, gestern. Warum ist sie da rein gegangen?“ Es war eher eine rethorische Frage, aber Rory beantwortete sie trotzdem: „Ich wüsste einen Grund.“

„Was?“, abrupt drehte sich der Lehrling ihm zu. Wortlos sahen sich die Beiden an und in Rens Augen glomm Verstehen auf. „Ihre Mutt… autsch!“

Die Flamme des Zündholzes, welches eigentlich die Kerze anzünden sollte, verbrannte dem Braunhaarigen gerade die Finger.

Er versuchte es erneut, und wenige Augenblicke später schloss er den Windschutz der Laterne.

Der Jäger war ebenfalls aufgestanden. „Ich begleite dich“, erklärte er kurzangebunden und griff nach seiner Flinte.

Ren sagte nichts und gemeinsam machten sie sich auf den Weg – in der Hoffnung noch nicht zu spät zu kommen.
 

„Also, wohin bist du unterwegs, Kyoko?“ Sie ignorierte ihn und schritt weiter aus. Sie war inzwischen so schnell, dass es gerade noch als gehen durchging. Sie wollte schneller werden, aber sie würde nicht laufen. Dieser Typ kam ihr vor wie ein menschenfressender Wolf. Und Wölfe jagten, was vor ihnen davonlief.

„Hast du etwa Angst, Rotkäppchen?“ Sie ignorierte ihn immer noch und eilte weiter. Leider hielt er mit seinen langen Beinen mühelos mit ihr Schritt.

„Was hast du denn in deinem Korb?“

Als er wieder keine Antwort erhielt, schlug er einfach das Tuch, mit welchem die Leckereien abgedeckt waren, zur Seite.

„Oh, da macht wohl jemand einen Krankenbesuch?“

„Nein, ein Mitternachtspicknick.“ Sie versuchte es ganz natürlich zu sagern, merkte aber selber, dass ihr das misslang. Aber sie wollte nicht, dass er ihr bis zu Kamio-sans Haus folgte. Die würde sich garantiert bei ihrer Mutter über ihn beschweren – und behaupten Kyoko hätte ihn mitgebracht. Als wenn es ihre Schuld wäre, wenn ihr ein Irrer folgte.

Innerlich lachte sie bitter über sich selbst. Ein eventuell gefährlicher Psychopath ging neben ihr – und sie fürchtete sich vor der Schelte ihrer Mutter?

„Nicht? Ach mein Rotkäppchen, das Lügen musst du noch lernen.“ Nahezu zärtlich strich er ihr über die Wange.

Die Stellen die er berührt hatte brannten, als hätte er ihr eisige Wunden beigebracht. Nur äußerst mühsam konnte sie den Drang unterdrücken schreiend davonzulaufen.

„Ach, redest du immer noch nicht mit mir? Na, das macht nichts. Vielleicht beim nächsten Mal.“ Und abrupt drehte er sich um und verschwand im Unterholz.

Schweißgebadet blieb Kyoko stehn. Was… Was hatte das eben zu bedeuten?
 

Nicht all zu weit entfernt, humpelte Kamio-san ungeduldig durch ihre Wohnung. War diese Göre denn immer noch nicht da? Saena hatte versprochen sie mit etwas Essbarem herzuschicken.

Diese Vogelscheuche von Tochter hätte ihre Freundin sowieso nicht in der Gesellschaft präsentieren können. Wer interessierte sich schon für so ein Mauerblümchen? Da wäre es reine Verschwendung gewesen auch noch Geld für ein Kleid für die auszugeben.

Endlich klopfte es an der Tür. Erleichtert ließ sich die Vierzigjährige auf ihren bequemsten Sessel sinken, der zum warmen Feuer hin ausgerichtet war. „Komm herein Kyoko-chan. Warum hast du so herumgetrödelt?“

Einzige das Geräusch der sich öffnenden und schließenden Tür antwortete ihr. „Hast du deine Zunge verschluckt, oder was? Antworte mir gefälligst, wenn ich mit dir rede.“

Nur das das Tappen von Schritten war zu hören – von Schritten die irgendwie seltsam schwer klangen, für ein so dürres Mädchen wie Kyoko.

Ärgerlich darüber immer noch keine Antwort erhalten zu haben, drehte sich die Frau im Sessel um – und erstarrte.

Die Person, die sich ihr näherte, war definitiv nicht Kyoko-chan.
 

„Verflucht, er war hier!“ Mit schnellen Schritten folgte Ren der Spur des Mädchens – und stellte zu seinem nicht geringen Entsetzen fest, dass sie von jemandem begleitet worden war.

Jemand der dieselben Stiefel trug, wie jene Person, die die Tiere so seltsam zugerichtet hatte. Jemand der dieselbe Schuhlänge hatte wie jene Person, die die Tiere so seltsam zugerichtet hatte. Jemand der dieselbe Schrittlänge hatte wie jene Person, die die Tiere so seltsam zugerichtet hatte.

Auch Rorys Augen weiteten sich vor Sorge, als er die Spuren genauer untersuchte. „Sie sind hier vor nicht all zu langer Zeit vorbeigekommen.“ So etwa wie Hoffnung schwang in seiner Stimme.

Wortlos nickte der Lehrling des Jägers und mit erhöhtem Tempo setzten sie die Verfolgung fort.
 

Endlich war sie da. Das letzte Stück des Weges zu ihrem Zielort hatte Kyoko praktisch im Laufschritt hinter sich gebracht – zu groß war die Angst, dass dieser seltsame Typ es sich anders überlegte und noch einmal wieder kam.

Sie klopfte. Ein unwilliges, nicht näher definierbares Grummeln antwortete ihr und sie nahm dies zum Anlass einzutreten. Die Tür war offen, doch kaum dass sie diese hinter sich zugezogen hatte, schloss sie sie ab. Sicher war sicher.

Erst dann betrat sie das Wohnzimmer.

Seltsamerweise war die Frau des Hauses nirgendwo zu entdecken.

„Kamio-san?“

Keine Antwort. Vermutlich schlief sie. Angesichts dessen, was ihr blühte, wenn sie es wagte die „Dame“ aus ihrem Schönheitsschlaf zu reißen, schlich sie auf Zehenspitzen zum Schlafalkoven.

Hauchzart pochte sie an das bemalte Holz und erhielt tatsächlich ein „Ja?“.

„Kamio-san, warum sind Sie da drinnen?“

„Damit er mich nicht kriegen kann“, kam die ängstliche Antwort.

„Aber Kamio-san, wenn Ihr doch im Schrank seid, warum wurde dann vorhin auf mein Klopfen geantwortet?“

„Damit er dich besser fangen kann, das war er!“ Kyoko zuckte beinahe zurück infolge der Panik in der Stimme der älteren Frau.

„Kamio-san, warum sprechte ihr denn immer von diesem ‚er’? Wer ist das denn?“

„Das dürfte dann wohl ich sein“, antwortete eine kalte Stimme hinter ihr, welche sie erstarren ließ.

Nein. Nicht er. Bitte, bitte nicht er. Doch als sie sich widerwillig umdrehte, konnte sie es nicht mehr verdrängen. Reino.

Er stand da, als gehöre ihm diese Hause mitsamt allem was darin war – sie eingerechnet. Aber wenn er glaubte, sie würde sich jetzt genau wie die Alte in irgendeinem Schrank verstecken, dann hatte er sich geschnitten!

Wut, geboren aus Panik flammte in ihr auf. Wie ein in die Enge getriebenes Tier fauchte sie ihn an.

„Was willst du?!“

Als würden sie gerade nur über das Wetter reden, kam er gemächlich näher. „Ach Kyoko, begreifst du es denn immer noch nicht?“

„Was soll ich begreifen?“ Sie wusste dass ihre Stimme keifend klang, sah aber keinen Grund das zu ändern.

„Du Kyoko. Du bist, was ich will.“

„Vergiss es!“, schrie sie ihn an. Der war ja wohl nicht ganz richtig im Kopf! Und was noch viel schlimmer war – er schien seine Worte wirklich ernst zu nehmen.

„Weißt du eigentlich, dass du ganz bezaubernd aussiehst wenn du so wütend bist? Wie eine zerstörerische Königin der Dunkelheit. Und ich werde dein König sein.“ Er kam noch einen Schritt näher und sie wich zurück.

„Warum?“ Sie hatte absolut keine Ahnung, was sie unternehmen konnte, aber vielleicht vergaß er sein eigentliches Ziel, wenn sie ihn am Reden hielt.

„Weil du mein Racheengel bist.“

„Ich bin garniemands irgendwas! Nur meins!“

„Ach wirklich?“

Wieder wich sie im gleichen Tempo zurück, wie er sich näherte – allerdings stand sie nun im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken zur Wand.

„Warte ab, wie du nachher darüber denkst.“ Und ohne diese Worte noch weiter zu erklären, strich er ihr über die Wange.

Die Berührung war nur federleicht, aber Kyoko fühlte sich, als wäre sie unter einen Bann gefallen. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, nicht einmal schreien. Es war als wäre ihr gesamter Körper gelähmt worden, verdammt eine willenlose Puppe in seinen Händen zu sein.

Am liebsten hätte sie ihn weggeschlagen, aber es ging nicht.

Starr musste sie es ertragen, wie er sie langsam in eine eiskalte Umarmung zog, wie er sein Wolfslächeln grinste und mit den seltsam spitzen Eckzähnen an ihrem Hals knabberte.

„Ich hab dich wirklich zum Fressen gern mein Rotkäppchen…“

Langsam wurde selbst ihr klar, was er wollte. Und insgeheim wüschte sie sich, er hätte das eben wörtlich gemeint. Gefressen zu werden war ihr nämlich lieber, als das, was er stattdessen wohl mit ihr vorhatte…

Ein Klopfen – besser gesagt ein hochfrequentes Hämmern – an der Tür brachte ihn zum Stocken.

„Kyoko? Bist du da drin? Mach die Tür auf!“

Eine Welle der Erleichterung durchströmte sie, als sie Rens Stimme erkannte. Diese wurde aber sofort durch das Gefühl von durch die Adern strömendem Eis ersetzt, als sie hörte, wie Reino kicherte.

„Oh, ist da jemand gekommen um die kleine Akazukin-chan zu retten? Ein Prinzchen auf einem weißen Ross? Oder doch eher nur ein dreckiger Jagdgehilfe, der zu schwach ist, um auch nur das Geringste zu bewirken? Keine Bange Akazukin-chan, niemand wird uns unterbrechen...“

Ein halb durch Angst erstickter Schrei entrang sich ihr, als seine Hand unter ihr Hemd glitt und die nackte Haut ihres Bauches berührte.

Und Reinos feuchter Atem, welcher sich direkt neben ihrem Ohr befand, machte es nicht besser. Seine Stimme war heiser und ruhig, während er weiter sprach. „Weißt du eigentlich, dass... argh.“

Abrupt ließ er sie los. Sofort sprang sie von ihm weg. Erst als sie sich hinter einem Tisch in Sicherheit gebracht hatte, wagte sie es, vorsichtig über diesen hinwegzuspähen, um zu erfahren, was eigentlich passiert war.

Zu ihrem Erstaunen konnte sie Reino jedoch nicht entdecken. An der Stelle, wo er eigentlich sein müsste, lag stattdessen die massive Eingangstür von Kamio-san – bei genauerem Hinsehen konnte sie allerdings einen von den Stiefeln des Typen erkennen, welcher unter der Tür hervorlugte.

Ein schweres Atmen machte sie auf die zusätzliche Person aufmerksam, welche die Szene betreten hatte. Ren stand in der Tür, die zu Fäusten geballten Hände an der Seite, eine mehr als mörderische Miene im Gesicht. Kyoko wich unwillkürlich ein Stück zurück, lenkte durch die Bewegung aber seine Aufmerksamkeit auf sich.

Er fixierte sie, so dass sie erstarrte wie ein Reh vorm Jäger.

Dann wandte er sich wieder ab und stapfte zu der am Boden liegenden Tür. Ohne erkennbare Anstrengung hob er sie hoch und legte sie zur Seite. Dann packte er den darunter liegenden, stöhnenden Körper am Kragen, und zog ihn nach oben, so dass die beiden Männer sich auf Augenhöhe ansehen konnten.

„Wie kannst du es wagen...“ Die Stimme des jungen Mannes klang, als käme sie direkt aus den tiefsten Schlünden der Hölle.

„Wie kannst du Wurm es wagen sie anzufassen...“, kaum mehr als ein Zischen drang aus seinem Mund, nur verständlich für seinen Gegenüber.

In einer Geste, die etwas Absolutes hatte, hob er den Arm, als wolle er Schwung holen um dem Mann vor ihm die Bauchdecke durch den Rücken zu rammen.

„Sprich dein letztes Gebet – wenn dir noch so viel Zeit bleibt.“

„Ren!“

Unwillkürlich hielt der Lehrling in seiner tödlichen Bewegung inne, als er Rorys Stimme hörte.

Dieser legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter. „Es reicht, Ren-kun. Du wirst nicht zum Mörder werden. Ab hier übernehme ich. Kümmer du dich um Kyoko-chan.“

Als wäre ein Schalter umgelegt worden, ließ der Braunhaarige das leblose Bündel in seinen Händen einfach zu Boden fallen. Sein Gesichtsausdruck verwandelte sich von Wut in Sorge und seine Augen glitten suchend durch den Raum.

Er fand was er suchte in eine Ecke, zusammen gerollt, als wolle es der Welt möglichst wenig Angriffsfläche bieten.

Scheinbar ohne den Raum zwischen ihnen überwinden zu müssen, saß er plötzlich neben ihr.

„Hey, Kyoko-chan“, seine Stimme hatte etwas ruhiges, einlullendes, als spräche er mit einem verängstigten Tier.

Vorsichtig streckte er den Arm nach ihr aus, doch sie zuckte zurück und starrte darauf, als wäre es der Kopf einer Giftschlange. Langsam ließ er die Hand wieder sinken.

„Alles wird gut Kyoko-chan. Ich bin da. Er wird dir nichts mehr tun, das verspreche ich dir. Hab keine Angst. Alles wird gut...“

Sie hatte aufgehört zu zittern, war aber immer noch zusammengerollt, als wolle sie sich in sich selbst verkriechen.

Wieder versuchte er ihr den Arm um die Schultern zu legen, und diesmal ließ sie es geschehen.

Sie schien langsam aus ihrem Schockzustand zu erwachen, denn Tränen strömten ihr übers Gesicht und sie drehte den Kopf, so dass sie ihm in die Augen sehen konnte.

„Ren-san, warum bist du hier?“

„Damit ich dich beschützen kann.“

„Aber Ren-san, woher wusstest du denn, dass ich in Gefahr war?“

„Das wusste ich nicht, aber ich habe mir Sorgen gemacht.“

„Aber Ren-san, warum hast du dir denn Sorgen gemacht? Und warum willst du mich beschützen?“ Es schien, als sei das die Tatsache, welche sie absolut nicht begreifen konnte.

Seufzend zog er sie etwas enger, wogegen sie sich zu seiner Freude nicht wehrte. Yashiro hatte wohl mal wieder recht. Wenn er nicht bald mit der Wahrheit rausrückte, wäre die Gelegenheit wohl vorbei.

„Weil ich dich mag Kyoko. Ganz einfach weil ich dich mag.“ Er hoffte dass sie die leichte Röte nicht bemerkte, welche über sein Gesicht zog.

Sie jedoch strahlte ihn einfach nur an. Dann schlang sie ihm die Arme um die Brust und drückte ihr Gesicht fest in seine grüne Jacke.

„Danke Ren-san“, es war ein kaum hörbares Flüstern. Wenige Augenblicke später war sie eingeschlafen, physisch und mental erschöpft vom heutigen Tag.

Schief grinsend streichelte er ihren Rücken. Nun, er hatte ihr immerhin gesagt dass er sie mochte – er hätte sich eigentlich denken können, dass sie nicht gleich begriff wie sehr.
 


 

Gesprächsrunde der Hybie-sans, die von den Hybie-sans für diese Fanfic abgehalten wird

Hybie-san2: *halb bedeckt vom Gerümpelhaufen* „Also irgendwie kommt mir das noch unordentlicher vor als sonst…“

Hybie-san1: *zwängt sich gerade zwischen mehreren Bücherstapeln hindurch* „Es IST noch unordentlicher als sonst – insoweit das denn geht.“

Hybie-san3: *thront auf einem Berg aus diversen Wollknäulen und Filzrollen* „Also ich finds gemütlich.“

Hybie-san2: „Gemütlich? Man braucht inzwischen eine verd***te Landkarte, um von einem Ende ihres Zimmers zum anderen zu finden.“

Hybie-san3: „Ich sag doch, gemütlich – und voller Überraschungen.“

Hybie-san2: *grummelt* „Ich will gar nicht so genau wissen, was für Überraschungen in den Tiefen des Zimmers der Autorin lauern… wahrscheinlich ist die Hälfte davon lebensgefährlich.“

Hybie-san1: „Was mich viel mehr interessiert, ist, wo das ganze Chaos auf einmal herkommt…“

Hybie-san3: „Sie zieht aus – und im Januar woanders wieder ein.“

Hybie-san1: *leicht angesäuert* „Und warum weißt du davon und wir nicht?“

Hybie-san3: „Weiß ich nicht, sie hat vor kurzem ne Memo rumgeschickt.“

Hybie-san2: „Das war Schrift? Ich dachte sie hätte einfach nur ausprobiert, ob der Kugelschreiber noch funktioniert…“

Hybie-san1: „Nun gut, bevor noch alles über uns zusammen bricht…“ *begutachtet argwöhnisch ein paar weitere wackelige Bücherstapel* „… sollten wir uns wohl unserer Aufgabe zuwenden.“

Hybie-san3: „Das mach ich, das mach ich! Also, eine große Schüssel Plätzchen geht an Kyoko-Hizuri für ihren Kommentar zum 1. Kapitel. Die Autorin hofft, dass dir – und natürlich auch allen anderen Lesern – das 2. Kapitel ebenso gut gefällt, auch wenn dein Wunsch eher nur in Andeutungen erfüllt wurde.“

Hybie-san2: *flüstert Hybie-san1 zu* „Hast du die Plätzchen schon auf diverse Giftstoffe getestet?“

Hybie-san1: „Ja, die sind sauber – glaub ich…“ *kippt noch fix ein allwirkendes Gegengift drüber*



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von: abgemeldet
2013-02-26T20:45:23+00:00 26.02.2013 21:45
Omg!!! Ich lieeeeebbbe deonen Schreibstil *------*
ich will noch mwhr lesen du bist megaaaa *-*
Von:  Kyoko-Hizuri
2009-12-11T12:49:10+00:00 11.12.2009 13:49
also ich finds schön^^
gefällt mir gut diese ff
schreib bitte schnell weiter
Kyo-Hizu
Von:  Kyoko-Hizuri
2009-12-02T23:39:20+00:00 03.12.2009 00:39
gefällt mir ausgesprochen gut^^
nur weiter so, ich freue mich schon auf das nächste Kap^^
hoffe Ren/Kuon kommt mit Kyoko zusammen...*grins*
Kyo-Hizu


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